Ins Netz gegangen am 15.3.:
- There is no scientific case for homeopathy: the debate is over | Edzard Ernst | The Guardian — edzard ernst fasst die bemühungen der letzten jahrzehnte unter bezugnahme auf eine australische (meta-)studie zusammen: homöopathie ist wissenschaftlich nicht haltbar, sie hat keine wirkung über die placebo-wirkung hinaus
- Kolumne Unter Schmerzen: Das Rein-raus-Prinzip — taz.de — ein taz-redakteur kommt mit dem deutschen gesundheitssystem in berührung:
Es gibt seltsame Kunst an den Wänden, und es gibt reichlich Wartezeit, über die Ahnungslosigkeit von Ärzten in Sachen Kunst nachzudenken.
- Schutz der eigenen Staatsbürger sieht anders aus — Recht subversiv — wolfgang kaleck erinnert an das schicksal khaled el-masris und das schäbige, mehr oder weniger rechtsbeugende verhalten der deutschen bundesregierungen
- A Tale of two Courts — christoph möllers gewohnt pointiert:
Der Nonnenhabit ist nicht die Volkstracht der grundgesetzlichen Wertegemeinschaft.
— später aber wohl auch etwas idealistisch …
- Karlsruher Beschluss: Kopftuch – na und? — Feuilleton — FAZ — christian geyer angenehmgelassenzum aktuelen kopftuch-urteil des bverfg:
Sorgen kann man sich um vieles. Aber wo kämen wir hin, wenn jede Sorge zu einem vorsorglichen Verbot des mutmaßlichen Sorgenanlasses führen würde? Der öffentliche Raum ist kein klinischer Bezirk, der nach der Metapher der Keimvermeidung zu denken wäre. Auch für die bekenntnisoffene Gemeinschaftsschule gilt, dass sie Spiegel der religiös-pluralistischen Gesellschaft ist, heißt es in dem Beschluss, den der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts am Freitag veröffentlichte.
- Feminismus: Die Angst in den Augen der Frauen — FAZ — ein sehr guter und kluger text von antonia baum über laurie penny und ihr neues buch:
Penny will einen anderen Feminismus. Einen Feminismus, der sich nicht ausschließlich für das Idealbild der Karrieretraumfrau einsetzt, ein Feminismus für Homosexuelle, Hässliche, Arme, Schwarze, Männer.
[…] Penny hat keine Antwort auf die Frage, wie alles anders werden kann, aber das ist auch nicht ihr Job. Sie formuliert nur mit absoluter Radikalität, dass es anders werden muss. Für Frauen, Männer, für alle. Und dabei gelingen der rasend klugen Penny dann Beobachtungen und Analysen, für die man sie küssen möchte - Laurie Penny: Lebe wild und frei! | ZEIT ONLINE — marie schmidt hat sich mit laurie penny getroffen und einen zwischen übermäßiger personalisierung und theorie schwankenden text aus boston mitgebracht. laurie penny:
“Ich glaube, die Idee einer Zukunft, in der Geschlechterrollen ganz aufgegeben werden, ist ganz erschreckend für Männer, denn ihr Selbstwertgefühl stammt aus einer Welt, die es nie wirklich gab, in der sie die Mächtigen waren, das Geld verdienten und die Abenteuer bestanden”, sagt sie, bevor sie im Café Diesel nicht mehr still sitzen kann und wir atemlos über den verschneiten Campus rennen.
- Kandidat für Leipziger Buchpreis: Dichter am Erfolg — taz.de — luise checchin hat sich in der lyrikszene umgehört und rekationen auf die/einschätzungen der nominierung von jan wagners “regentonnenvariationen” für den preis der leipziger buchmesse gesammelt
- Moderne Literatur fehlt in Lehrplänen der Schulen — sandra kegel in der faz:
Der Klassenzimmer-Club der toten Dichter
Das kann ja wohl nicht wahr sein: Der modernste Autor, der in Berliner Schulen gelesen wird, ist seit fast sechzig Jahren tot. Zur Lage der zeitgenössischen Literatur in deutschen Oberstufen. - Bitte malt mir kein Schaf! | — anne schüssler über die missbräuchliche nutzung des “kleinen prinzen” (ich bin aber doch der meinung, dass schon der “kleine prinz” eigentlich ziemlich schrottig ist und den missbrauch geradezu herausfordert …)
Ich mochte meine Grundschullehrerin wie jedes normale Grundschulkind seine Lehrerin mag, aber im Nachhinein muss man vielleicht sagen, dass sie eben auch Unfug gemacht hat. Gesellschaftlich anerkannten Unfug zwar, aber trotzdem Unfug.
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