Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Kategorie: kleinkram Seite 1 von 44

Taglied 3.2.2023

Jür­gen Paa­pes „So weit wie noch nie“, habe ich durch Tho­mas Meine­ckes Play­list kennengelernt:

Jür­gen Paa­pe – So Weit Wie Noch Nie

Beim Kli­cken auf das und beim Abspie­len des von You­Tube ein­ge­bet­te­ten Vide­os wer­den (u. U. per­so­nen­be­zo­ge­ne) Daten wie die IP-​Adresse an You­Tube übertragen.

Zitat

Ein Zitat
ist kei­ne Abschrift.
Ein Zitat
ist eine Zika­de.
Es läßt sich nicht
zum Schwei­gen brin­gen.
Hat es sich erst
eing­stimmt,
hört es nicht mehr auf.

—Ossip Man­del­s­tam, Gepräch über Dan­ke (TItel)

Worte

O ihr abge­holz­ten Bür­ger, ver­nehmt mei­ne Worte.

— Archil­a­chos (52 D./109 W.)

Herbst

Der dunk­le Herbst kehrt ein voll Frucht und Fül­le,
Ver­gilb­ter Glanz von schö­nen Som­mer­ta­gen.
Ein rei­nes Blau tritt aus ver­fal­le­ner Hül­le;
Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen.
Gekel­tert ist der Wein, die mil­de Stil­le
Erfüllt von lei­ser Ant­wort dunk­ler Fragen

[…]—Georg Tra­kl, Der Herbst des Einsamen

Herbstbild

Dies ist ein Herbst­tag, wie ich kei­nen sah!
Die Luft ist still, als atme­te man kaum,
Und den­noch fal­len raschelnd, fern und nah,
Die schöns­ten Früch­te ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Fei­er der Natur!
Dies ist die Lese, die sie sel­ber hält,
Denn heu­te löst sich von den Zwei­gen nur,
Was vor dem mil­den Strahl der Son­ne fällt. 

Fried­rich Hebbel

wer hat die­sen mond auf die blaue flur,
wer hat die­sen mund auf die nacht angesetzt?“

— Caro­lin Cal­lies, scha­tul­len & bre­douil­len, 83

Jenseits

Er wur­de, sonst ein gar lebens­kräf­ti­ger jovia­ler mann, sehr nach­denk­lich, und wie ich es gar nicht erwar­tet hat­te, sprach er: „In alter Zeit hat­ten wir einen from­men schlich­ten Glau­ben, wir erkann­ten das Jen­seits, aber auch die Blö­dig­keit unse­rer Sin­ne, dann kam die Auf­klä­rung, die alles so klar mach­te, dass man vor lau­ter Klar­heit nichts sah, un sich am nächs­ten Bau­me im Wal­de die Nase stieß, jetzt soll das Jen­seits erfasst wer­den mit hin­über­ge­streck­ten Armen von Fleisch und Bein.“

— E. T. A. Hoff­mann, Ein Frag­ment aus dem Leben drei­er Freun­de, zitiert nach Harald Neu­mey­er (Hrsg.), Gespens­ter. Ber­lin: Seces­si­on 2019 (Hand­li­che Biblio­thek der Roman­tik, 1), S 97f.

Ode

aus: caro­lin cal­lies, bewohn­ba­re käs­ten (scha­tuul­len & bedouil­len, 28) 

Erziehung

So wahr ist’s, dass etwas Dau­ren­des nur durch Erzie­hung begrün­det ist und dass jede Wel­t­än­de­rung, die kei­ne inne­re Bezie­hung (was von äuße­ren Erzie­hungs­vor­schrif­ten und Sys­te­men ganz ver­schie­den) zur Erzie­hung hat, wie ein Wol­ken­schat­ten vorübergeht.

— Achim von Arnim, Die drei lieb­rei­chen Schwes­tern und der glück­li­che Fär­ber. Ein Sit­ten­ge­mäl­de [1812], zitiert nach Chris­tia­ne Holm (Hg.), Hand­ar­beit. Ber­lin: Seces­si­on 2020 (Hand­li­che Biblio­thek der Roman­tik, 5), S. 127f.

Gedichte

Beitrag oben halten

Man wird davon nicht klü­ger. Aber Gedich­te sind Weg­mar­kie­run­gen, die hel­fen aus dem Gestrüpp.

—Syl­vie Schenk, Roman d’a­mour, 9

Seite 1 von 44

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén