Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

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Gleichgewicht

Die Natur erhältt alles in einem schwer­ben­den Gle­ichgewicht. Der Geist wird nicht müde, ihm nachzusin­nen.

Wil­helm Lehmann, Bukolis­ches Tage­buch (2. Feb­ru­ar 1931)

Gebirge

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              There are the Alps,
fools! Sit down and wait for them to crum­ble!

Basil Bunting, On the Fly­leaf of Pound’s Can­tos

Erzählt-Werden

Kann es sein, daß das Leben keinen anderen Sinn hat, als erzählt zu wer­den und im Erzählt-Wer­den immer wieder neu zu entste­hen? Daß also das Erzählt-Wer­den ein­er der vie­len Wege der Fortpflanzung ist, die das Leben ken­nt?

Anne Weber, Luft und Liebe, 184

Er ist’s.

Früh­ling läßt sein blaues Band
Wieder flat­tern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekan­nte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träu­men schon,
Wollen balde kom­men.
– Horch, von fern ein leis­er Har­fen­ton!
  Früh­ling, ja du bist’s!
Dich hab’ ich ver­nom­men!

Eduard Mörike

Taglied 3.2.2023

Jür­gen Paapes “So weit wie noch nie”, habe ich durch Thomas Mei­neck­es Playlist ken­nen­gel­ernt:

Jür­gen Paape — So Weit Wie Noch Nie

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Zitat

Ein Zitat
ist keine Abschrift.
Ein Zitat
ist eine Zikade.
Es läßt sich nicht
zum Schweigen brin­gen.
Hat es sich erst
eingstimmt,
hört es nicht mehr auf.

—Ossip Man­del­stam, Gepräch über Danke (TItel)

Worte

O ihr abge­holzten Bürg­er, vernehmt meine Worte.

— Archi­la­chos (52 D./109 W.)

Herbst

Der dun­kle Herb­st kehrt ein voll Frucht und Fülle,
Vergilbter Glanz von schö­nen Som­merta­gen.
Ein reines Blau tritt aus ver­fal­l­en­er Hülle;
Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen.
Gekel­tert ist der Wein, die milde Stille
Erfüllt von leis­er Antwort dun­kler Fra­gen

[…]—Georg Trakl, Der Herb­st des Ein­samen

Herbstbild

Dies ist ein Herb­st­tag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und den­noch fall­en raschel­nd, fern und nah,
Die schön­sten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie sel­ber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

Friedrich Hebbel

wer hat diesen mond auf die blaue flur,
wer hat diesen mund auf die nacht ange­set­zt?“

— Car­olin Cal­lies, schat­ullen & bre­douillen, 83

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