Warum fällt jetzt dieser Regen? Arno Schmidt, Zettel 10505 zu „Julia“
Arno Schmidt, Zettel 10505 zu „Julia“

Leser mit allerlei Ansprüchen und ausdauernder Läufer. Je nach Tagesform auch mal ausdauernder Leser und Läufer mit allerlei Ansprüchen.
Warum fällt jetzt dieser Regen? Arno Schmidt, Zettel 10505 zu „Julia“
Arno Schmidt, Zettel 10505 zu „Julia“
Douglas Adams hat eine gute Faustregel für die Reaktion auf neue Technik/Technologien aufgestellt, wie ich gerade lernte:
I’ve come up with a set of rules that describe our reactions to technologies:
1. Anything that is in the world when you’re born is normal and ordinary and is just a natural part of the way the world works.
2. Anything that’s invented between when you’re fifteen and thirty-five is new and exciting and revolutionary and you can probably get a career in it.
3. Anything invented after you’re thirty-five is against the natural order of things.Douglas Adams, The Salmon of Doubt: Hitchhiking the Galaxy One Last Time (2002)
so schrieb er in The Salmon of Doubt – und ich glaube, das ist ziemlich genau und richtig beobachtet – das deckt sich zumindest mit meinen Erfahrungen …
die letzten warmen tage im september. noch ist die sonne nicht
über die höhen und eine dunkelheit streicht um die fenster, als ob
sie sie zu sich nach draußen riefe: wenige laute, keine vögel.
die blauen fernen der schwäbischen alb. es rauscht der traum
verwirrend aus der tiefe. im ersten morgenlicht die königstraße lang
und hoch zum markt, zum schwarzen tor, vorbei am kapuziner und
der gänsbrunnengasse, und erst am hochturm ruht sie auf der bank
wo sich schon eingefärbte blätter um die schuhe ranken. und
stille, wecke nicht, es war, als schliefe in der hochturmgasse noch
der geist der stadt. im konfektionshaus balle steht die stunde still.
geht dort ein mädchen durch die waldtorstraße, vorbei am schild
von viktor hezinger flaschner, vorbei am pflugbräu, alte post, und
nur der grüne heißluftballon grüßt, als schwebe er niemals davon.
sie schlägt den weg zjm münster ein. kurz vor laudes, keine stimmen
hat sie die orgel ganz für sich allein und kann kein kreuz im morgen
schlagen, aber das lechtende rot der gewänder strahlt von den
hohen kirchenfenstern und schiebt sie in die lorenzgasse vor
zur kapelle an die neckarschleife und weckt den leisen strom
von zauberklängen, als ob die bleichen und die mühlen sängen
rings von der alten schönen zeit. vom viadukt ein kurzer blick.
die letzten warmen tage im september. es rauscht der traum
verwirrend aus der tiefe und von den vögeln tönt jetzt ein gesang
im ersten morgenlicht die königstraße lang: es ist, als ob die sonne
sie aus ihrem innern riefe. sie kehrt ins zimmer unterm dach zurück.
―Nadja Küchenmeister (in: Unter dem Wacholder. Frankfurt am Main: Schöffling 2020, S. 91.)
Die Idee trieb mich schon länger um: Wäre es nicht möglich, von Regensburg in die Heimat, also nach Erbach im Odenwald, an einem Tag mit dem Fahrrad zu fahren? Erste Test mit Komoot und BRouter ergaben: Das sind ungefähr 300 Kilometer. Das sollte doch machbar sein! Meine längste Tagesstrecke bisher war 240 Kilometer lang – und von da bis 300 Kilometer sind es ja nur noch ein Katzensprung …
Also habe ich das mal ins Auge gefasst und angefangen, eine Route auszuarbeiten. Wie bei langen Streckentouren habe ich die Route zunächst mit Bikerouter (also BRouter-Web) erstellt (mit dem Rennradprofil für minimalen Verkehr, das hat mir bisher immer gute Dienste geleistet) und den Track danach in Komoot noch minimal bearbeitet. Vor allem bei den Ortsdurchfahrten, gerade bei Dörfern und kleinen Städten, macht BRouter oft etwas unnötige Umwege über Seiten-/Wohnstraßen, wo ich die direktere Durchfahrt bevorzuge. Aber viel habe ich nicht geändert, bevor die Strecke auf meinen Garmin kam. Am Tag zuvor hatte ich die großartige Idee, noch einmal alles zu updaten – und da hat Garmin Express wohl Mist gemacht, denn trotz Erfolgsmeldung hatte ich am nächsten Tag einfach überhaupt keine Karte auf dem Gerät (abgesehen von der Basemap, die ja überhaupt nicht hilft für irgendetwas). Das merkte ich aber natürlich erst, als ich unterwegs war – und dann war es zu spät. Also fuhr ich den ganzen Tag nur mit Brotkrumennavigation. Das ging aber übeerraschend gut: Klar, mit Karte ist es angenehmer, vor allem an unübersichtlichen Stellen und verzwickten Abzweigen. Aber mit nur wenigen Fehlinterpretationen, bei denen mich der Garmin ja schnell auf die Streckenabweichung hinwies, habe ich den Weg auch so gut gefunden.
Dann war nur noch ein geeigneter Termin zu finden … Das es im Juni/Juli sein sollte, war schnell klar – ich brauche ja einen langen, hellen Tag für so eine lange Tour, um möglichst wenig mit Licht fahren zu müssen. Und ein Samstag sollte es werden: Da erwartete ich etwas weniger Verkehr, aber die Läden sind dennoch offen und bieten mir einfache Möglichkeit, mich unterwegs (nach) zu versorgen, so dass ich nicht immer auf Friedhöfe ausweichen muss.
Da ich ja „heim“ fuhr, wollte ich mit minimalem Gepäck fahren und habe Kleidung für die nächsten Tage per Post vorausgeschickt. So hatte ich am Rad nur die kleine Satteltasche und eine Oberrohrtasche für zusätzliche Riegel und eine Powerbank, denn mein Garmin (Edge 520 Plus) hält auf keinen Fall so lange durch, ich brauche also Strom, um unterwegs nachladen zu können. Außerdem habe ich das Varia-Rücklicht (das ich ja vor allem wegen des Radars habe) um ein kleineres, starkes Rücklicht ergänzt und ein Frontscheinwerfer ergänzt, der unten an der Computerhaltung zum Hängen kam.
In gewohnter und erprobter Manier habe ich dann zwei 0,75-Liter-Flaschen im Rahmen gehabt und eine zusätzliche Wasserflasche gleicher Größe im Trikot. Das Trikot trug außerdem einige Cliff-Bars und zusätzlich noch etwas Gel-Vorrat (Hammergels und Sankt Bernhard Liquid Energie Pur in den etwas gewöhnungsbedürftigen Tuben).
Dann ging es also los: Der Wecker klingelte um 4 Uhr, ein kurzes Frühstück und ein Becher Tee sollten schon noch sein. Die Abfahrt war dann doch erst um 4.45 Uhr und nicht wie angepeilt 15 Minuten früher. Das war aber früh genug … Und noch richtig frisch draußen, in kurzer Bib und kurzem Trikot. Auf den ersten Kilometern war ich erst einmal allein, nur an der Eisenbahnbrücke Sinzig arbeitete die Nachtschicht an der Baustelleneinrichtung. Die Router führte mich zunächst entspannt von Regensburg an der Naab entlang nach Etterzhausen. Da ging es dann das erste Mal spürbar bergauf, in Richtung Undorf aus dem Naabtal heraus und hinüber in das Tal der Laaber. Da blieb ich aber auch nicht lang, sondern machte mich auf in Richtung Hemau über Hohenschambach. Da oben, auf der Ebene, wurde es dann ruckartig wärmer: Die Sonne kam über den Horizont und fing an, spürbar zu wärmen. Vom Sonnenaufgang bekam ich allerdings kaum etwas mit, die Sonne war ja in meinem Rücken, denn meine Route führte mich ja nach Westen und Nordwesten.
So pedalierte ich also durch die Oberpfalz, die Orte wachten langsam auf … Und schon war es Zeit für meine erste Pause. Mein Plan war, ungefähr alle 50 Kilometer eine kurze Pause einzulegen, wenn es sich anbot – um kurz zu entspannen und den Garmin nachzuladen. Das hat genau einmal geklappt, beim ersten Mal – die zweite Pause war dann schon etwas verspätet, bei etwa 120 Kilometer. Und danach habe ich den Plan ganz aufgegeben und eher nach Gefühl pausiert. Also dann, wenn es mir zweckdienlich erschien oder wenn ich Nachschub brauchte. Das hat natürlich zu ungleichmäßigen Pausen geführt. Aber sei’s drum, es zwingt mich ja keiner zu irgend etwas. Na gut, ich mich selbst. Denn sobald ich wirklich unterwegs war, gab es kaum mehr ein Zurück: Ein Abbrechen wurde zunehmend schwierig, je länger ich unterwegs war. Gut, ich kam am Rand von Nürnberg vorbei, da hätte ich auch zum Bahnhof fahren können. Aber später wurde das zunehmend unrealistischer bis unmöglich, weil keine machbaren Verbindungen, weder zurück zum Start noch zum Ziel, mehr an der Strecke erreichbar waren. Ich war mir also selbst ausgeliefert … Zunächst hatte ich ja auch durchaus Zweifel, ob das so alles klappen würde: Die Strecke selbst war ja länger als alles, was ich bis dahin gefahren bin. Und kurz vor Schluss kam noch der längste und höchste Anstieg, der sich leider absolut nicht anders planen ließ, irgendwie musste ich ja in den Odenwald und ins Mümlingtal gelangen. Aber irgendwann am Nachmittag verschwanden die Zweifel zunehmend, gerade jenseits der 200-Kilometer-Marke wurde allmählich klar: Das bekomme ich irgendwie schon hin. Und so war es ja dann auch …
Aber so weit war ich noch nicht. Zunächst ging es weiter ein wenig auf und ab, ich kam gut voran. Zwischendurch wurde es merklich wärmer – in zwei Schüben gegen 11 Uhr und am Nachmittag, gegen 15 Uhr schien die Temperatur jeweils zu springen. Aber trotz Werten um 30 °C war das noch gut auszuhalten. Nur war ich recht viel – mehr als ich erwartete – in der direkten Sonne unterwegs.
Zwischenzeitlich fingen die Radhandschuhe an zu nerven. Nun, da ich unterwegs war, erinnerte ich mich, warum ich doch immer wieder bevorzugt die alten, fast auseinanderfallenden benutzte. Denn die neueren Exemplare von Rose haben die unangenehme Eigenschaft, anch einigen Stunden Tragezeit sich in die Zwischenräume der Finge förmlich hineinzufressen. Und zwar so, dass das durchaus weh tut. Also bin ich über weite Strecken ab späten Vormittag ohne Handschuhe gefahren. Zum Glück hatte ich kurz vor der Tour das Lenkerband neu gewickelt. Mit dem alten, schon fast auseinanderfallenden Exemplar, wäre das nicht so angenehm gewesen. Dennoch, die Hände und, nicht ganz so stark, die Füße wurden im Laufe der Zeit die größten Schmerzpunkte. Die Hände müssen ja viel Gewicht abstützen, dass sind sie nicht so ausdauernd gewöhnt. Und die Füße waren Stunde um Stunde in den Radschuhen eingesperrt. Mit ein wenig Lockerungen in den Pausen ging das dann noch. Immerhin machte mein Hintern mir keine Probleme. Die gute und bewährte Me-Hose von Everve sorgte da für unproblematisches langes Sitzen im Sattel.
Nachmittags hatte ich dann zunehmend und für längere Zeit Gegenwind, meist schräg von links vorne. Das kam mir vor, als würde es gar nicht aufhören … Natürlich war ich zu dem Zeitpunkt auch alles andere als frisch. Die Spritzigkeit und die echte Kraft für den Druck auf den Pedalen war sowieso schnell weg. Ich hatte mir im Wissen um die lange Strecke vorgenommen, so lange wie möglich mit eher mäßiger Kraft zu fahren und gerade kleinere Steigungen und Wellen nicht einfach mit hohem Krafteinsatz wegzudrücken, sondern bewusst herunterzuschalten und die Verlangsamung in Kauf zu nehmen. Das hat auch anscheinend gut geklappt, denn auch nachmittags und in den Abendstunden konnte ich noch problemlos pedalieren. Ergänzend hatte ich immer einen Blick auf den Puls, um den nach Möglichkeit gar nicht erst in die oberen Bereiche zu treiben. Erfahrungsgemäß dauert es dann nämlich, gerade bei großer Wärme, doch recht lange, bis der wieder herunter geht. Das hat sicherlich auch geholfen, die lange Strecke gut durchzustehen.
So führte mich also mein Weg, von Regensburg durch die Oberpfalz vorbei an Parsberg und Neumarkt (wo ich mich beim Eingang zum Firmengelände von Max Bögl kurz ein wenig verhedderte) in den Süden Nürnbergs. Die eigentlich Stadt konnte ich vermeiden, aber die Außenbezirke und dann vor allem der Hafen und das umgebende Gebiet mit den mittelmäßigen Radwegen haben mir schon gereicht. Von Nürnberg aus ging es westwärts durch die Felder und Wiesen, knapp an Bad Windsheim vorbei über die Militärstraßen bei dem amerikanischen Stützpunkt in Illesheim nach Uffenheim. Dort nutzte ich die Gelegenheit für einen kurzen Zwischenstopp im Supermarkt, frischte meine Wasservorräte auf und gönnte mir ein Eis ;-)
Weiter ging es durch eine Baustelle (zum Glück waren die Bürgersteige, im Gegensatz zu der Straße in Gollhofen, nicht aufgerissen) in leichten Bögen oder Zick-Zack-Wendungen nach Nordwesten. Bei Sonderhofen fiel die 200-Kilometer-Marke, der Wind nervte so langsam. So gelangte ich schon bald ins Taubertal und schlich mich an Tauberbischofsheim vorbei. Dieses Mal hatte ich meine Route über Königheim und Schweinberg geplant – aus dem Taubertal wieder herauszukommen, ist immer mit gewissen Anstrengungen verbunden ;-) So auch hier, obwohl das die bessere Variante schien. Denn der Anstieg ist lange recht konstant in einer annehmbaren Steigung, nur gegen Ende wird das mal (aber auch nur verhältnismäßig kurz) deutlich steiler.
Jetzt stieß ich auch wieder in bekannte Gefilde vor. Zwischen Nürnber und Tauberbischofsheim bin ich ziemlich orientierungslos, auch wenn ich Teile der Route von früheren Fahrten immerhin wieder erkannte. Spätestens ab Hardheim – wo ich noch einmal einen schnellen Einkaufsstopp einlegte – hätte ich aber auch ohne Garmin nach Hause gefunden. Dabei führte mich meine Route von Hardheim zunächst über das Erftal nach Miltenberg. Das war, gerade jetzt, nach knapp 260 Kilometern, ein Traum: Konstant in leichtem Gefälle auf guter Straße mit wenig Verkehr bergab. Da konnte ich tatsächlich mal meinen Schnitt etwas hochtreiben. Die Route über Miltenberg ist zwar nicht der direkteste Weg nach Amorbach,aber die Alternative über Walldürn hat einerseits mehr Steigung und andererseits vor allem deutlich mehr Verkehr.
In Miltenberg selbst musste ich mich dann dummerweise mitten durch die Altstadt (und Kopfsteinpflaster!) quälen, weil die Mainstraße wegen Volksfest gesperrt war. Aber auch das ging vorüber und ich war wieder auf dem Weg Richtung Amorbach. Kurz vor Amorbach ging es dann auf die B47 und – nach einer kurzen Verpflegungspause – hinauf in die größte Steigung des Tages. Die ließ sich aber erwartungsgemäß so gut fahren, wie ich das aufgrund der Daten erwartete: Die Steigung ist zwar über mehrere Kilometer konstant, aber recht gleichmäßig und nicht zu extrem. Mit 9–10 km/h ließ sich das noch alles schön gemächlich und gleichmäßig durchgehend im selben Gang pedalierend bewältigen. Die Autos waren auch gar nicht so schlimm, nur ein paar Motorradspinner nervten bei der einsetztenden Dunkelheit mit extrem dichten Überholen und ausgeprägt überhöhten Geschwindigkeiten. Überhaupt waren die allermeisten Autofahrer*innen zumindest bemüht, ausreichend Abstand einzuhalten – nur wenige haben das deutlich unterschritten.
Irgendwann – genauer gesagt, nach einer knappen Dreiviertelstunde, war dann die Höhe von Boxbrunn erreicht. Nach einer letzten Pause am Waldrand ging es dann in den letzten Abschnitt. Zunächst auf der Höhe nach Eulbach und dann geschwind hinunter nach Erbach. Zum Glück war zu dieser Uhrzeit sehr wenig Verkehr, da konnte ich wunderbar meine Geschwindigkeit fahren. Nur ein paar wenige Autos kamen mir entgegen – die dachten sicher, da ist ein ganz schöner Spinner unterwegs, im Dunkeln mit dem Rennrad auf dieser Strecke … Aber der Frontscheinwefer hat sich hier gut bewährt, auch bei über 60 km/h war das hell genug ausgegleuchtet. Der letzte Kilometer in Befriedigung über die vollbrachte Tat keinen Abbruch mehr tun.
Die Daten:
Die Strecke:

Einige wenige subjektive und ungeordnete An- und Bemerkungen zu meinem Besuch der Tage Alter Musik (TAM) in Regensburg in der vierzigsten Ausgabe an Pfingsten 2025.
Über „Nureinblog“ und „Jansens Pott“ bin ich auf die Idee gebracht worden, meine fünf wichtigsten selbst-gehosteten Softwwarepaket vorzustellen.
Das ist meine Liste:
Pi-hole ist dabei als einziges im strengen Sinne komplett selbstgehosted, nämlich auf einen Raspberry Pi neben der Friz.Box. Alle anderen Dienste laufen auf Uberspaces, also eigentlich in Shared-Hosting-Umgebungen.
Und das sind meine zusätzlichen Bonus-Fünf (damit ist die Liste dann auch wirklich fast komplett):
Ich bin gerade noch am Überlegen, eine Fediverse-Instanz für mich selbst zu hosten (z.B. GoToSocial). Da bin ich aber noch nicht ganz mit mir selbst im Reinen, ob das den Aufwand wert ist …
„Wir suchen überall das Unbedingte, und finden immer nur Dinge.“
—Novalis, Blüthenstaub (1798), § 1
Pflichthörprogramm für den 3. Februar:
Ein Stück Draht, krumm
ausgespannt, zwischen zwei
kahlen Bäumen, die
bald wieder Blätter
treiben, früh am Morgen
hängt daran eine
frisch gewaschene
schwarze Strumpfhose
aus den verwickelten
langen Beinen tropft
das Wasser in dem hellen
frühen Licht auf die Steine.
―Rolf Dieter Brinkmann
schwerfälliger mahlt
der grosse motor sommer
gedanken kauender tor
zum abend geneigt
steht mittag im feld
pracktvoll sinkt rot
unterm wolkenbrokat
schon am herbstsaum
treiben die wiesen
das tor in den tag
angelehnt
du ich zwischen
tür und angel
―Stefan Döring (aus: Monate Jahre (in: WENN WELT. Berlin, Schupfart 2024 (roughbooks 064), S. 83.))
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