Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: rezeption Seite 1 von 2

spinnennetz

Ins Netz gegangen (26.7.)

Ins Netz gegan­gen am 26.7.:

  • Bit­te kei­ne zum Sonett gestampf­ten Gar­ten­mö­bel! | NZZ → moni­ka rinck spricht über spra­che, erken­nen, den­ken und vir­tuo­si­tät in lyrik und essays
  • Wenn Abga­se gefähr­li­cher als Atten­tä­ter sind | Deutsch­land­funk → ste­fan kühl über die schie­fe risi­ko­wahr­neh­mung, mit einem schö­nen schluss:

    Poli­ti­ker, die die kos­ten­lo­se Bereit­stel­lung von Grund­nah­rungs­mit­teln, Wohn­raum oder öffent­li­chem Nah­ver­kehr als Ein­stieg in den Sozia­lis­mus ver­dam­men wür­den, för­dern die kos­ten­lo­se Nut­zung öffent­li­chen Raums für den indi­vi­dua­li­sier­ten Auto­mo­bil­ver­kehr – so, als ob das Grund­recht auf Mobi­li­tät das Recht beinhal­te­te, mit dem eige­nen Auto jeder­zeit über­all hin­fah­ren zu dür­fen, nur weil man die Schä­den, anders als bei Ter­ror­an­schlä­gen, nicht sofort sieht.

  • Man muss Höl­der­lin vor sei­nen Bewun­de­rern in Schutz neh­men | Welt → der titel ist natür­lich so ein all­ge­mein­platz-unsinn, aber ein paar gute sät­ze schreibt denis scheck zu höl­der­lin doch:

    Es gibt Momen­te media­len Über­drus­ses, da scheint mir Höl­der­lins Spra­che die ein­zig mög­li­che. Ein­gän­gig und kris­tal­lin klar, trans­por­tiert sie in jeder Sil­be dann mehr Sinn als eine Tages­zei­tung. An ande­ren Tagen erschei­nen mir die­sel­ben Ver­se dage­gen dun­kel und unver­ständ­lich, ihre Bedeu­tung unfass­bar. Eines Tages, ich bin sicher, bin ich Höl­der­lin gewach­sen.

  • Ein­mal Außen­sei­ter, immer Außen­sei­ter | Zeit → sabi­ne scholl über her­kunft, sozia­le gren­zen und stig­ma­ta
  • Wel­zer: Gewalt ist ein Mit­tel sozia­ler Pra­xis“ | Pan­ora­ma → ganz aus­ge­zeich­ne­tes gespräch mit harald wel­zer über den g20-gip­fel, gewalt, gesell­schaft etc – wun­der­bar, wie genau und tref­fend er vie­les ein­ord­net, his­to­risch und sozio­lo­gisch – unbe­dingt anse­hen!
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Ins Netz gegangen (19.5.)

Ins Netz gegan­gen am 19.5.:

  • Im Gespräch: Timo Brandt redet mit Bert­ram Rei­ne­cke | Fix­poet­ry → bert­ram rei­ne­cke gibt timo brandt lan­ge ant­wor­ten übers ver­le­gen, expe­ri­men­tel­le lite­ra­tur und sei­ne eige­ne lyrik

    Nein, ich woll­te immer bloß inter­es­san­te Lite­ra­tur ver­le­gen, sol­che, die irgend­was bie­tet, was man anders­wo nicht gebo­ten bekommt. Ich muss nicht jedes Jahr ein Pro­gramm fül­len und kann war­ten, was mich trifft. Dar­über hin­aus ver­le­ge ich lie­ber Autoren, deren Beson­der­heit ich auch greif­bar schil­dern kann.
    […] Ins­ge­samt ist der Ver­dacht, dass bestimm­te alte For­men bestimm­te alte Inhal­te nahe­le­gen, zwar nie unbe­grün­det, aber das Pro­blem erweist sich als eines, mit dem man sehr gut umge­hen kann.

  • Zum Geschäft der Lite­ra­tur­kri­tik heu­te | Voll­text → danie­la stri­gl beant­wor­tet den „volltext“-fragebogen:

    Für mich per­sön­lich: die Simu­la­ti­on einer gesell­schaft­li­chen Rele­vanz, die sie schon seit Län­ge­rem nicht mehr hat. Ich muss zumin­dest so tun, als wäre die Kri­tik noch wich­tig, damit ich jenes Maß an Hin­ga­be und Ernst auf­brin­ge, das jeder lite­ra­ri­sche Text grund­sätz­lich ver­dient. Mit­ten in die­ser mir selbst vor­ge­spiel­ten Wich­tig­keit däm­mert mir frei­lich die Irrele­vanz mei­nes Tuns, die wie­der­um eine schö­ne Frei­heit eröff­net. All­ge­mein betrach­tet ist die Kri­tik in ihrer Mar­gi­na­li­sie­rung natür­lich als sia­me­si­scher Zwil­ling an die Lite­ra­tur gebun­den. Der Zeit­geist hält nicht viel von Lite­ra­tur und von lite­ra­ri­scher Bil­dung bezie­hungs­wei­se er hält sie für Luxus, ergo ent­behr­lich. Das wird sich ein­mal auch wie­der ändern, bis dahin lese und schrei­be ich unver­dros­sen wei­ter.

  • Smar­te Mobi­li­tät | taz → Mar­tin Held, Man­fred Krie­ner und Jörg Schind­ler schla­gen vor, vor­han­de­ne, funk­tio­nie­ren­de Assis­tenz­sys­tem bei Pkw und Lkw viel stär­ker ein­zu­bin­den, um Unfäl­le zu ver­mei­den

    Wir haben Visio­nen vom kom­plett auto­no­men Auto, das angeb­lich alles bes­ser macht. Wir trau­en uns aber nicht, nütz­li­che Assis­tenz­sys­te­me auch nur in Ansät­zen vor­zu­schrei­ben?

    Der oben beschrie­be­ne Ein­satz der Tech­nik wäre sofort mach­bar und wür­de eine heil­sa­me Wir­kung ent­fal­ten. Eben­so wäre in der Über­gangs­zeit ein „Misch­be­trieb“ von Fahr­zeu­gen mit und ohne Assis­tenz­sys­te­me pro­blem­los mög­lich. Und noch ein­mal: In allen Fäl­len blie­ben die Frei­heits­gra­de beim Fah­ren so lan­ge voll­stän­dig erhal­ten, wie die Rechts­vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten und kei­ne gefähr­li­chen Fahr­ma­nö­ver gestar­tet wer­den.

  • Ges­tern böse, heu­te nor­mal | Zeit → Harald Wel­zer über „shif­ting base­lines“ (oder, um es anders zu sagen: ver­än­dern­de dis­kur­se)

    Shif­ting base­lines sind gera­de in Zei­ten gro­ßer poli­ti­scher Dyna­mik ein Pro­blem, weil die Nach­rich­ten, Begrif­fe, Kon­zep­te und Pro­vo­ka­tio­nen so beschleu­nigt und viel­fäl­tig ein­an­der abwech­seln, dass man kaum bemerkt, wie das, was ges­tern noch als unsag­bar galt, heu­te schon Bestand­teil eines schein­bar nor­ma­len poli­ti­schen Dis­kur­ses ist. […] Wie bemerkt man sol­che Ver­schie­bun­gen, und wie stemmt man sich dage­gen? Dafür gibt es kein Patent­re­zept, schließ­lich ist man als Mit­glied einer Gesell­schaft stets Teil einer sich ver­än­dern­den sozia­len Gemein­schaft. Aber viel­leicht kann man sich dar­in üben, gele­gent­lich „Augen­blick mal!“ zu sagen, wenn einem etwas so vor­kommt, als habe man es kurz zuvor nicht mal den­ken, geschwei­ge denn sagen wol­len. … Ein­fach mal den Rede- und Denk­fluss unter­bre­chen, die base­line am Ver­schie­ben hin­dern. Den eige­nen mora­li­schen Kom­pass eichen.

  • Gedich­te für alle! | NZZ Felix Phil­ipp Ingold recht klug über die Vor­tei­le von Lyrik, ihre Rezep­ti­on und Kri­tik momen­tan →

    Im Unter­schied zum Infor­ma­ti­ons­ge­halt des Gedichts steht sei­ne Sprach­ge­stalt ein für alle Mal fest, sie ist am und im Gedicht sinn­lich fass­bar, ist Gegen­stand sei­ner ästhe­ti­schen Erkennt­nis, dies in Ergän­zung oder auch in Kom­pen­sa­ti­on zu dem von ihm Gemein­ten. Nicht sei­ner Bedeu­tung nach, aber als Laut­ge­bil­de hat das Wort in jedem Fall sei­ne eige­ne Wahr­heit – nicht zu wider­le­gen, nicht zu ver­fäl­schen, nie­mals adäquat zu über­set­zen.

Ins Netz gegangen (7.12.)

Ins Netz gegan­gen am 7.12.:

  • Mehr­spra­chig­keit : Ein Kind, drei Spra­chen | ZEIT – mar­tin spie­wak hat für die „Zeit“ auf­ge­schrie­ben, wie kin­der mit mehr­spra­chig­keit umge­hen – näm­lich in der regel posi­tiv.
  • Dich­ter und Com­pu­ter im radi­ka­len Zwie­ge­spräch | FAZ.net – elke hei­ne­mann geht in der FAZ der fra­ge nach, wie digi­ta­li­sie­rung (die hier vor allem com­pu­te­ri­sie­rung meint) die lyrik ver­än­dert bzw. ver­än­dern kann/​könnte/​wird …

    Vie­le Lite­ra­tur­gat­tun­gen nähern sich vor­sich­tig den Maschi­nen an, nur die Lyrik hat Berüh­rungs­ängs­te. Wie digi­tal kann ein Gedicht sein?

  • Mar­le­ne Stre­eru­witz: Die Stun­de der Wahr­heit des Gel­des | derStandard.at – mar­le­ne stre­eru­witz über die auf­lö­sung der demo­kra­ti­schen gesell­schaft ins lachen, am bei­spiel der usa & donald trump: „Die Ent­wer­tung demo­kra­ti­schen Ver­han­delns in der Gesell­schaft erfolgt über die Ent­wer­tung von Min­der­hei­ten.“

    So wird das Prin­zip der Geschwis­ter­lich­keit aus der poli­ti­schen Kul­tur ent­fernt. Demo­kra­tie war geschwis­ter­lich gedacht. Ver­ant­wor­tung für­ein­an­der soll­te das Prin­zip sein. Die Über­nah­me von Pflich­ten und die gerech­te Ver­tei­lung der Rech­te waren vor­ge­se­hen. Das bedeu­te­te je neu­es Ver­han­deln der Auf­tei­lung der Rech­te und der Über­nah­me von Pflich­ten. Denn. Die Grund­rech­te der Per­son ach­tend kann es kei­ne end­gül­ti­ge Rege­lung die­ser Ver­tei­lung geben. Es muss stets neu ver­han­delt wer­den. Kei­ner und kei­ne soll über den ande­ren ste­hen. Und. Um das leben zu kön­nen, müs­sen alle dar­an Betei­lig­ten sich ihrer Grund­rech­te bewusst sein. Alle müs­sen den Wert der Per­son an den Grund­rech­ten mes­sen und dar­aus auf ihren eige­nen Wert und den der ande­ren schlie­ßen. Der Wert muss bewusst sein.
    […] Das Grund­recht der Per­son auf Wür­de ist im Lachen der ande­ren auf­ge­löst.

    Das ist dann ziem­lich unwie­der­bring­lich. Denn. Es bleibt der Ent­schei­dung der Lachens­be­stim­mer über­las­sen, wer wie ernst genom­men wird. Die Lachen­den sind nur noch Gefolg­schaft. Im Fall von Donald Trump geht es genau dar­um. Die demo­kra­ti­sche Ver­hand­lung soll durch Füh­rung ersetzt wer­den. Der Kapi­ta­list will aber nicht ins Patri­ar­chat zurück­keh­ren. Vater zu sein. Das hie­ße ja auch wie­der nur die Über­nah­me von Ver­ant­wor­tung. Der Post­ka­pi­ta­list Trump will die Welt ja nur für den Geld­fluss in sei­ne Tasche zurich­ten. Denn. In der Logik unse­rer ver­wirt­schaft­lich­ten Welt der frag­men­tier­ten Dienst­leis­tungs­wirt­schaft gibt es als mög­li­ches Ziel einer Poli­tik ohne­hin nur die Wei­ter­fül­lung der Taschen des einen Pro­zents der Alles­be­sit­zen­den. Es ist dar­in dann wie­der logisch, dass einer aus die­sem Besitz­stand her­aus die Rhe­to­rik der Schmä­hung der Ande­ren so authen­tisch lie­fern und sich so in den Besitz des Lachens der Mit­schmä­hen­den set­zen kann.

  • Ver­hü­tung – Anti­ba­by­pil­le – hübsch ris­kant | Süddeutsche.de – ein inter­es­san­ter text von wer­ner bar­tens, der auf­zeigt, wie man leu­te dazu bringt, völ­lig gegen jede logik medi­ka­men­te zu bevor­zu­gen, die unsi­che­rer sind als ande­re

    Unter jun­gen Frau­en nimmt der Markt­an­teil der Pil­len der 3. und 4. Gene­ra­ti­on trotz­dem ste­tig zu. Das ist eini­ger­ma­ßen rät­sel­haft, denn die Risi­ko­be­wer­tung der Euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­be­hör­de hat ein­deu­tig erge­ben, dass die Prä­pa­ra­te zu einem deut­lich höhe­ren Embo­lie- und Throm­bo­se­ri­si­ko füh­ren. Das Bun­des­in­sti­tut für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te hat im Früh­jahr 2014 ent­schie­den, dass in immer mehr Bei­pack­zet­teln auf die erhöh­te Gefahr hin­ge­wie­sen wer­den muss. Sons­ti­ge Kon­se­quen­zen bis­her: kei­ne.

    die ärz­te – die das ja ver­schrei­ben müs­sen – bekom­men auch ihr fett weg …

  • Legen­dä­re Seleu­ki­den-Fes­tung Acra in Jeru­sa­lem ent­deckt -

    Die Wis­sen­schaf­ter ent­deck­ten kürz­lich bei Aus­gra­bun­gen unter dem frü­he­ren Giva­ti-Park­platz süd­lich des Tem­pel­ber­ges Über­res­te der legen­dä­ren Fes­tung Acra. Die Zita­del­le war vor etwa 2.150 Jah­ren unter dem Seleu­ki­den-König Antio­chus IV. Epi­pha­nes gebaut wor­den.

  • Städ­te­be­schimp­fun­gen – auch cool: tho­mas bern­hards städ­te­be­schimp­fun­gen, auf der kar­te ver­ord­net und mit zita­ten gar­niert …
  • Jan Böh­mer­mann : Ich hab Kul­tur­kri­tik | ZEIT ONLINE@davidhug in der Zeit über jan böh­mer­mann, sein „ich hab poli­zei“ und die kri­tik dar­an …

    Dabei ist Gangs­ter­rap inzwi­schen Main­stream, ähn­lich wie Peter Maf­fay oder Xavier Naidoo es schon lan­ge sind. Das tut viel­leicht weh, aber da müs­sen wir alle eben durch.

  • Über­wa­chung für mehr Sicher­heit? Ein fata­ler Trend – Lobo-Kolum­ne – SPIEGEL ONLINE – muss man immer wie­der emp­feh­len: sascha lobos spie­gel-kolum­ne …

    Die Evi­denz ist tot, es lebe das medi­al insze­nier­te Gefühl der Evi­denz.

  • Peter Kurz­eck – ein Getrie­be­ner der Spra­che | Frank­fur­ter Rund­schau – claus-jür­gen göp­fert berich­tet in der FR über peter kurz­eck, sein schrei­ben, sei­nen nach­lass und die arbeit des stroem­feld-ver­la­ges (und der lek­to­ren deub­le & loss), den in eine publi­ka­ti­ons­fä­hi­ge form zu brin­gen:

    Im Gespräch mit sei­nem Freund Rudi Deub­le erscheint Kurz­eck als ein Getrie­be­ner. „Zu Ruhe kam der nie!“ Sehr früh sei er stets auf­ge­stan­den in sei­ner zwei­ten Hei­mat Uzés, habe gear­bei­tet bis zum Mit­tag. Dann folg­te ein aus­ge­dehn­ter Spa­zier­gang durch die son­nen­durch­glüh­te Land­schaft, danach ein Mit­tag­essen und ein kur­zer Schlaf. Am Nach­mit­tag habe er dann wie­der zu schrei­ben begon­nen, bis etwa um 22 Uhr.

    Mit der Schreib­ma­schi­ne: Die Sei­ten waren stets nur zu einem Drit­tel bis zu einer Hälf­te beschrie­ben, in ganz engem Zei­len­ab­stand, dazwi­schen hat­te der Autor noch hand­schrift­li­che Kor­rek­tu­ren ein­ge­tra­gen. Die unte­re Manu­skript­hälf­te war wei­te­ren Anmer­kun­gen gewid­met. Sym­bo­le wie Drei­ecke und Kreu­ze struk­tu­rier­ten den Text. Die Arbeit der Lek­to­ren glich der von Archäo­lo­gen.

  • Frem­den­hass : „Ich hal­te das für hoch­ge­fähr­lich“ | ZEIT ONLINE – gutes inter­view mit nor­bert frei über die aktu­el­len gefah­ren für die deut­sche demo­kra­tie

    Was wir der­zeit erle­ben, ist etwas ande­res, näm­lich eine zuneh­men­de, fun­da­men­ta­le Ver­ach­tung für die Demo­kra­tie, für das „Sys­tem“ und die „Sys­tem­par­tei­en“. Ich hal­te das für hoch­ge­fähr­lich, gera­de auch weil sich sol­che Stim­mun­gen über die digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le so leicht ver­brei­ten las­sen. Dadurch ist eine Par­al­le­löf­fent­lich­keit ent­stan­den, die sich für die „bür­ger­li­che Öffent­lich­keit“ kaum mehr inter­es­siert.

  • Jus­tiz : Das soll Recht sein? | ZEIT ONLINE – die Zeit gibt dem straf­ver­tei­di­ger schwenn mög­lich­keit, auf pro­ble­me (wie u.a. das feh­len­de pro­to­koll) der deut­schen straf­ge­richts­ver­fah­ren auf­merk­sam zu machen

    Die größ­te Gefahr für den Unschul­di­gen lau­ert in den Vor­ent­schei­dun­gen. An ihnen sind oft die­sel­ben Berufs­rich­ter betei­ligt, die spä­ter an der Haupt­ver­hand­lung mit­wir­ken und das Urteil fäl­len. […] Auch ein Haft­be­fehl darf nur erge­hen, wenn der Tat­ver­dacht drin­gend, die spä­te­re Ver­ur­tei­lung eines Ange­klag­ten also hoch­wahr­schein­lich ist. Und da lau­ert die zwei­te Fal­le. Denn hat der Rich­ter den Haft­be­fehl selbst erlas­sen oder auf­recht­erhal­ten, so wird es ihm spä­ter schwer­fal­len, von der eige­nen Ver­ur­tei­lungs­pro­gno­se abzu­rü­cken.

  • Tou­ris­mus : „Der deut­sche Urlau­ber hat ein aus­ge­spro­che­nes Struk­tur­be­dürf­nis“ | ZEIT ONLINE – die Zeit hat mit drei sehr unter­schied­li­chen rei­se­lei­tern dar­über gespro­chen, wie sie „die deut­schen“ im urlaub wahr­neh­men und emp­fin­den. sehr ver­gnüg­lich
  • Wir ver­lie­ren täg­lich Tau­sen­de Daten­punk­te Zeit- und Medi­en­ge­schich­te – kon­rad lisch­ka weist auf ein ech­tes pro­blem hin: die feh­len­de archi­vie­rung von online-medi­en/-nach­rich­ten

    Zwei Jahr­zehn­te Online­jour­na­lis­mus sind vor­bei­ge­zo­gen, ohne dass jemand die Daten­ba­sis für die Erfor­schung die­ser Grün­der­zeit geschaf­fen hat. All das ist für immer ver­lo­ren, wir haben heu­te dank Brews­ter Kah­le immer­hin Bruch­stü­cke und Moment­auf­nah­men. Enorm wich­ti­ge Daten für die Erfor­schung von The­men­kar­rie­ren und ver­än­der­ten Nut­zungs­ge­wohn­hei­ten in den 20 Jah­ren Online­jour­na­lis­mus wäre die Abruf­zah­len der archi­vier­ten Wer­ke. All die­se Daten lagen ein­mal digi­tal in irgend­wel­chen Daten­ban­ken vor. Viel­leicht sind sie noch irgend­wo da drau­ßen. Aber wenn heu­te jemand die Online­be­richt­erstat­tung über den 11.9.2001 mit der über den 13.11.2015 ver­glei­chen will, hat er noch viel weni­ger Mate­ri­al als ein His­to­ri­ker, der die archi­vier­ten Zei­tungs­aus­ga­ben aus dem 19. Jahr­hun­dert für sei­nen Berg­ar­bei­ter­streik unter­sucht.

Ins Netz gegangen (15.3.)

Ins Netz gegan­gen am 15.3.:

  • The­re is no sci­en­ti­fic case for home­opa­thy: the deba­te is over | Edzard Ernst | The Guar­di­an – edzard ernst fasst die bemü­hun­gen der letz­ten jahr­zehn­te unter bezug­nah­me auf eine aus­tra­li­sche (meta-)studie zusam­men: homöo­pa­thie ist wis­sen­schaft­lich nicht halt­bar, sie hat kei­ne wir­kung über die pla­ce­bo-wir­kung hin­aus
  • Kolum­ne Unter Schmer­zen: Das Rein-raus-Prin­zip – taz.de – ein taz-redak­teur kommt mit dem deut­schen gesund­heits­sys­tem in berüh­rung:

    Es gibt selt­sa­me Kunst an den Wän­den, und es gibt reich­lich War­te­zeit, über die Ahnungs­lo­sig­keit von Ärz­ten in Sachen Kunst nach­zu­den­ken.

  • Schutz der eige­nen Staats­bür­ger sieht anders aus – Recht sub­ver­siv – wolf­gang kaleck erin­nert an das schick­sal kha­led el-mas­ris und das schä­bi­ge, mehr oder weni­ger rechts­beu­gen­de ver­hal­ten der deut­schen bun­des­re­gie­run­gen
  • A Tale of two Courts – chris­toph möl­lers gewohnt poin­tiert:

    Der Non­nen­ha­bit ist nicht die Volks­tracht der grund­ge­setz­li­chen Wer­te­ge­mein­schaft.

    – spä­ter aber wohl auch etwas idea­lis­tisch …

  • Karls­ru­her Beschluss: Kopf­tuch – na und? – Feuil­le­ton – FAZ – chris­ti­an gey­er ange­nehm­ge­las­senz­um aktue­len kopf­tuch-urteil des bverfg:

    Sor­gen kann man sich um vie­les. Aber wo kämen wir hin, wenn jede Sor­ge zu einem vor­sorg­li­chen Ver­bot des mut­maß­li­chen Sor­gen­an­las­ses füh­ren wür­de? Der öffent­li­che Raum ist kein kli­ni­scher Bezirk, der nach der Meta­pher der Keim­ver­mei­dung zu den­ken wäre. Auch für die bekennt­nis­of­fe­ne Gemein­schafts­schu­le gilt, dass sie Spie­gel der reli­gi­ös-plu­ra­lis­ti­schen Gesell­schaft ist, heißt es in dem Beschluss, den der Ers­te Senat des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts am Frei­tag ver­öf­fent­lich­te.

  • Femi­nis­mus: Die Angst in den Augen der Frau­en – FAZ – ein sehr guter und klu­ger text von anto­nia baum über lau­rie pen­ny und ihr neu­es buch:

    Pen­ny will einen ande­ren Femi­nis­mus. Einen Femi­nis­mus, der sich nicht aus­schließ­lich für das Ide­al­bild der Kar­rie­re­traum­frau ein­setzt, ein Femi­nis­mus für Homo­se­xu­el­le, Häss­li­che, Arme, Schwar­ze, Män­ner.
    […] Pen­ny hat kei­ne Ant­wort auf die Fra­ge, wie alles anders wer­den kann, aber das ist auch nicht ihr Job. Sie for­mu­liert nur mit abso­lu­ter Radi­ka­li­tät, dass es anders wer­den muss. Für Frau­en, Män­ner, für alle. Und dabei gelin­gen der rasend klu­gen Pen­ny dann Beob­ach­tun­gen und Ana­ly­sen, für die man sie küs­sen möch­te

  • Lau­rie Pen­ny: Lebe wild und frei! | ZEIT ONLINE – marie schmidt hat sich mit lau­rie pen­ny getrof­fen und einen zwi­schen über­mä­ßi­ger per­so­na­li­sie­rung und theo­rie schwan­ken­den text aus bos­ton mit­ge­bracht. lau­rie pen­ny:

    „Ich glau­be, die Idee einer Zukunft, in der Geschlech­ter­rol­len ganz auf­ge­ge­ben wer­den, ist ganz erschre­ckend für Män­ner, denn ihr Selbst­wert­ge­fühl stammt aus einer Welt, die es nie wirk­lich gab, in der sie die Mäch­ti­gen waren, das Geld ver­dien­ten und die Aben­teu­er bestan­den“, sagt sie, bevor sie im Café Die­sel nicht mehr still sit­zen kann und wir atem­los über den ver­schnei­ten Cam­pus ren­nen.

  • Kan­di­dat für Leip­zi­ger Buch­preis: Dich­ter am Erfolg – taz.de – lui­se chec­chin hat sich in der lyrik­sze­ne umge­hört und reka­tio­nen auf die/​einschätzungen der nomi­nie­rung von jan wag­ners „regen­ton­nen­va­ria­tio­nen“ für den preis der leip­zi­ger buch­mes­se gesam­melt
  • Moder­ne Lite­ra­tur fehlt in Lehr­plä­nen der Schu­len – san­dra kegel in der faz:

    Der Klas­sen­zim­mer-Club der toten Dich­ter
    Das kann ja wohl nicht wahr sein: Der moderns­te Autor, der in Ber­li­ner Schu­len gele­sen wird, ist seit fast sech­zig Jah­ren tot. Zur Lage der zeit­ge­nös­si­schen Lite­ra­tur in deut­schen Ober­stu­fen.

  • Bit­te malt mir kein Schaf! | – anne schüss­ler über die miss­bräuch­li­che nut­zung des „klei­nen prin­zen“ (ich bin aber doch der mei­nung, dass schon der „klei­ne prinz“ eigent­lich ziem­lich schrot­tig ist und den miss­brauch gera­de­zu her­aus­for­dert …)

    Ich moch­te mei­ne Grund­schul­leh­re­rin wie jedes nor­ma­le Grund­schul­kind sei­ne Leh­re­rin mag, aber im Nach­hin­ein muss man viel­leicht sagen, dass sie eben auch Unfug gemacht hat. Gesell­schaft­lich aner­kann­ten Unfug zwar, aber trotz­dem Unfug.

Ins Netz gegangen (10.9.)

Ins Netz gegan­gen am 10.9.:

  • Der Druck der nächs­ten fei­nen Sache – Per­len­tau­cher – flo­ri­an kess­ler dis­ku­tiert mit danie­la seel & axel von ernst über die hot­list, ver­mark­tung von büchern und nischen oder schub­la­den. danie­la seel (kook­books) stellt grund­sätz­li­che fra­gen:

    So macht die Hot­list sich selbst zur klei­ne­ren Kopie der Gro­ßen und trägt mit zur Ver­en­gung des Lite­ra­tur­ver­ständ­nis­ses bei. Was eigent­lich nötig wäre, näm­lich auf eine Ver­mitt­lung gera­de des Sper­ri­ge­ren hin­zu­wir­ken, sich für ande­re lite­ra­ri­sche For­men und auch kom­ple­xer gestal­te­te Bücher stark zu machen, die nicht so leicht schub­la­di­siert wer­den kön­nen, fin­det viel zu wenig statt.

    Die Abdrän­gung in „Nischen“ ist durch­aus ein Sym­ptom von Ver­drän­gung im dop­pel­ten Sinn. Dabei steht die Ero­si­on tra­di­tio­nel­ler Lite­ra­tur­ver­mitt­lung, durch Zei­tungs­kri­tik, Buch­han­del, Schul­lek­tü­re und so wei­ter, ja gera­de erst am Anfang. Viel­leicht wird es in zehn Jah­ren kaum noch Auf­la­gen über 1000 Exem­pla­re geben oder Kri­ti­ken mit einer höhe­ren Reich­wei­te, und die ver­blie­be­nen Gewin­ne lan­den fast voll­stän­dig bei Online­kon­zer­nen und Gerä­te­her­stel­lern. Umso wich­ti­ger wäre es, jetzt alter­na­ti­ve, zukunfts­fä­hi­ge Instru­men­te zu erfin­den und ins Gespräch zu brin­gen – über­haupt als Akteu­re in die­sem Wan­del zu han­deln statt sich von ihm trei­ben zu las­sen – , ger­ne auch mit erwei­ter­ten Hot­list-Werk­zeu­gen. Wei­ter bloß die gera­de publi­zier­ten Bücher mög­lichst vie­len Men­schen ver­kau­fen zu wol­len, riecht jeden­falls nach Para­ly­sie­rung durch Panik und greift nach allen Sei­ten zu kurz.

  • Preu­ßens demo­kra­ti­sche Sen­dung – Kul­tur – DIE WELT – flo­ri­an stark schreibt in der „welt“ den nach­ruf auf hagen schul­ze:

    Aber Schul­ze woll­te nicht der herr­schen­den Schu­le gefal­len, son­dern die Quel­len zum Reden brin­gen. Bei­des mach­te ihn zum Soli­tär, des­sen Klas­se vie­le Kri­ti­ker aber zäh­ne­knir­schend aner­ken­nen muss­ten.

  • child­Lex (Ger­man Children‘s Book Cor­pus) | Max-Planck-Insti­tut für Bil­dungs­for­schung – coo­ler Kor­pus:

    child­Lex ist ein Koope­ra­ti­ons­pro­jekt mit der Uni­ver­si­tät Pots­dam und der Ber­lin-Bran­den­bur­gi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten. Das Kor­pus umfasst über 10 Mil­lio­nen Wör­ter, die in einer Aus­wahl von 500 Kin­der- und Lese­bü­chern ent­hal­ten sind. Die Bücher decken den Alters­be­reich von 6–12 Jah­re ab und kön­nen ent­we­der ins­ge­samt oder in drei ver­schie­de­nen Alters­grup­pen (6−8, 9–10, 11–12 Jah­re) getrennt abge­fragt wer­den. Dabei wer­den die meis­ten lin­gu­is­tisch und psy­cho­lo­gisch rele­van­ten Varia­blen für ca. 200.000 unter­schied­li­che Wör­ter zur Ver­fü­gung gestellt.

  • Uber, die deut­sche Start­up­sze­ne und die Medi­en im Kampf gegen Regu­lie­rung und das Taxi-Estab­lish­ment » Zukunft Mobi­li­tät – sehr guter text von mar­tin ran­del­hoff bei „zukunft mobi­li­tät“ über die grün­de, war­um „uber“ viel­leicht doch kei­ne so tol­le idee ist (und der regu­li­ter­te taxi-markt gar nicht so schlecht ist, wie inter­na­tio­na­le erfah­run­gen mit dere­gu­lie­run­gen zei­gen) – weder für den städ­ti­schen ver­kehr ins­ge­samt noch für den indi­vi­du­el­len nut­zer (von den fah­rern wohl zu schwei­gen …)
  • Tra­cing Jewish histo­ry along the Rhi­ne – Tra­cing Jewish histo­ry along the Rhi­ne (NYT)
  • Fahr­rad­ku­rie­re: „Am Abend bin ich ein Held“ – Die @FAZ_NET hat die Fahr­rad­ku­rie­re in Frank­furt ent­deckt: „Am Abend bin ich ein Held“ >
  • Wer pflegt die Fül­le sel­ten gehör­ter Stim­men? – taz.de – Jür­gen Brô­can schreibt in der taz sehr beden­kens­wert über das selt­sa­me miss­ver­hält­nis zwi­schen der hohen zahl guter neu­er lyrik und ihrer schwin­den­den reich­wei­te:

    Lyrik ist das Ange­bot einer nicht pri­mär auf Infor­miert­heit und Effek­ti­vi­tät gegrün­de­ten Denk­wei­se in einer ande­ren Spra­che als der des täg­li­chen Umgangs. Dar­in besteht ihr Wert und ihre Stär­ke, dar­in besteht lei­der auch ihre Pro­ble­ma­tik hin­sicht­lich der Rezep­ti­on.
    […] Dabei brau­chen Gedich­te nur jeman­den, der wil­lens ist, nicht bloß zu kon­su­mie­ren, son­dern sich kon­zen­triert auf eine Sache ein­zu­las­sen, sich ihr behut­sam anzu­nä­hern und selbst ein gele­gent­li­ches Sto­cken nicht als hin­der­lich, viel­mehr als berei­chernd zu emp­fin­den. Ent­spinnt sich auf die­se Wei­se ein Gespräch mit dem Text, wird sogar das ein­sa­me Lese­zim­mer nicht als Iso­la­ti­on emp­fun­den.

    vor­schlä­ge, die mar­gi­na­li­sie­rung der lyrik umzu­keh­ren, dem gedicht zu mehr bedeu­tung & rezep­ti­on zu ver­hel­fen:

    Mir scheint zwei­er­lei unab­ding­bar: Die media­le Auf­merk­sam­keit müss­te dezen­tra­li­siert wer­den, denn es ist nicht alles „Pro­vinz“, was sich außer­halb Ber­lins oder Leip­zigs befin­det, künst­le­ri­sches Poten­zi­al kann man über­all ent­de­cken, es ent­fal­tet sich an den Peri­phe­rien oft­mals eige­ner als in den Schutz­zo­nen der Metro­po­len. Dar­über hin­aus soll­ten Prei­se und Sti­pen­di­en der vor­han­de­nen Viel­falt stär­ker als bis­her Rech­nung tra­gen; deren man­geln­de Unter­stüt­zung setzt näm­lich einen Teu­fels­kreis in Gang, der am Ende die Argu­men­ta­ti­on stützt, es exis­tie­re die­se Viel­falt gar nicht.

  • Res­te aus 6. Jahr­hun­dert ent­deckt – All­ge­mei­ne Zei­tung – Wer in Mainz anfängt zu gra­ben …: „Ältes­te Main­zer Kir­che ist noch älter“ – beim 6. Jhd sind sie jetzt ange­kom­men
  • AnonAus­tria on Twit­ter: Die AfD fin­det, dass das The­ma „Schre­ckens­herr­schaft der NSDAP“ den Geschichts­un­ter­richt zu sehr „über­schat­tet“: http://t.co/6RAstU3QXk – Stei­le The­se: Die AfD meint, 1848 hät­te „unser Land“ stär­ker geprägt als der Natio­nal­so­zia­lis­mus. >
  • Sicht­ach­se delu­xe | anmut und demut – Sicht­ach­se delu­xe | anmut und demut
  • Char­lot­te Jahnz on Twit­ter: Hihihi. http://t.co/u3x8id7o4g – RT @CJahnz: Hihihi.
  • Ora­ni­en­platz-Flücht­lin­ge: Der gro­ße Bluff – taz.de – ganz schön mies, was der Ber­li­ner Senat da als Poli­tik ver­steht: „Ora­ni­en­platz-Flücht­lin­ge: Der gro­ße Bluff“

Ins Netz gegangen (8.1.)

Revolutionär? Die Darmstädter Büchnerausstellung

„Revo­lu­ti­on mit Feder und Skal­pell“ ist die gro­ße Aus­stel­lung zum 200. Geburts­tag von Georg Büch­ner unter­ti­telt. Das ist bemer­kens­wert (weil momen­tan das Revo­lu­tio­nä­re in Leben und Werk Büch­ners kei­ne beson­de­re Kon­junk­tur hat …) und son­der­bar, weil es die Aus­stel­lung nicht wider­spie­gelt. Offen­bar war die Lust nach einem grif­fi­gen Slo­gan aber grö­ßer als der Wunsch, dem Besu­cher zu signa­li­sie­ren, was ihn erwar­tet …

Ganz Darm­stadt büch­nert dafür, für die Gele­gen­heit „sei­nen“ Dich­ter zu ehren. Über­all wird für ihn und vor allem die Aus­stel­lung gewor­ben. Auch das übri­gens viel bun­ter, pep­pi­ger und pop­pi­ger als in den Hal­len selbst – da herrscht klas­si­sche Typo­gra­phie in Schwarz auf Weiß bzw. Weiß auf Schwarz vor. Sonst tun sie das ja eher nicht oder doch zumin­dest deut­lich zurück­hal­ten­der. Sei’s drum …

"wir alle haben etwas mut und etwas seelengröße notwendig" - Büchner-Zitat-Installation am Darmstädter Hauptbahnhof

„wir alle haben etwas mut und etwas see­len­grö­ße not­wen­dig“ – Büch­ner-Zitat-Instal­la­ti­on am Darm­städ­ter Haupt­bahn­hof

Im Darm­stad­ti­um hat die ver­an­stal­ten­de Mat­hil­den­hö­he mit der Aus­stel­lung Raum gefun­den, Georg Büch­ner zu erin­nern und zu ver­ge­gen­wär­ti­gen. Wobei Raum schon schwie­rig ist – das sind offen­bar ein paar Ecken, die bis­her unge­nutzt waren, ver­win­kelt und ver­schach­telt – was der Aus­stel­lung nur mäßig gut­tut, Über­sicht oder logi­sche Abläu­fe oder auch blo­ße Ent­wick­lun­gen gibt es hier wenig.

Was gibt es aber in der Aus­stel­lung zu erfah­ren und zu sehen? Zuerst mal gibt es unheim­lich viel zu sehen – und vie­le schö­ne, span­nen­de Sachen. Zum Bei­spiel das nach­ge­bau­te Wohn­zim­mer der Büch­ners – nicht rekon­stru­iert, aber schön gemacht (schon die Wän­de haben mir gefal­len). Sehr schön auch die Rekon­struk­ti­on sei­ner letz­ten Woh­nung in Zürich (Spie­gel­gas­se 12 – ganz in der Nähe wird spä­ter auch Lenin resi­die­ren), sei­nes Ster­be­zim­mers (zwar hin­ter Glas, aber den­noch sehr schön). Auch die Büchner’sche Haar­lo­cke darf natür­lich nicht feh­len.

Büchner auf der Treppe zur Ausstellung (keine Angst, der Rest der Ausstellung ist nicht so wild ...)

Büch­ner auf der Trep­pe zur Aus­stel­lung (kei­ne Angst, der Rest der Aus­stel­lung ist nicht so wild …)

Über­haupt, das kann man nicht oft genug beto­nen: Zu sehen gibt es unend­lich viel: Unzäh­li­ge Sti­che, Radie­run­gen, Bil­der – von Darm­stadt und Straß­burg vor allem. Gie­ßen zum Bei­spiel ist extrem unter­re­prä­sen­tiert. Und natür­lich gibt es Tex­te über Tex­te: Schrif­ten, die Büch­ner gele­sen hat, die er benutzt hat, die er ver­ar­bei­tet hat – sie tau­chen (fast) alle in den enst­pre­chen­den Dru­cken der Büch­ner­zeit hier auf, von Shake­speare bis zu den medi­zi­ni­schen Trak­ta­ten, von Des­car­tes bis Goe­the und Tieck.
Auch Büch­ner selbst ist mit sei­nen Schrif­ten ver­tre­ten – natur­ge­mäß weni­ger mit Dru­cken – da ist außer „Danton’s Tod“ ja wenig zu machen -, son­dern mit Hand­schrif­ten. Die sind in der Aus­stel­lung zwar reich­lich in Ori­gi­na­len zu bewun­dern, aber Tran­skrip­tio­nen darf man nicht erwar­ten. Und lesen, das ist bei Büch­ners Sau­klaue oft nicht gera­de ein­fach. Zumal mir da noch ein ande­rer Umstand arg auf­ge­sto­ßen ist: Die Expo­na­te in der (aus kon­ser­va­to­ri­schen Grün­den) sehr dämm­ri­gen Aus­stel­lung sind in der Regel von schräg oben beleuch­tet – und zwar in einem sehr ungüns­ti­gen Win­kel: Immer wenn ich mir einen Brief an oder von Büch­ner genau­er betrach­ten woll­te, um ihn zu ent­zif­fern, stand ich mir mit mei­ner Rübe selbst im Licht.

Sonst bie­tet die Aus­stel­lung so ziem­lich alles, was moder­ne Aus­stel­lungs­pla­ner und ‑bau­er so in ihrem Reper­toire haben: Pro­jek­tio­nen, Mul­ti­me­dia­in­stal­la­tio­nen, Ani­ma­tio­nen, über­blen­de­te Bil­der, eine Art Nach­rich­ten­ti­cker (der schwer zu bedie­nen ist, weil er dazu ten­diert, in irrem Tem­po durch­zu­ra­sen), mit Vor­hän­gen abge­trenn­te Sepa­rées (wäh­rend das beim Sezieren/​der Ana­to­mie unmit­tel­bar Sinn macht, hat mir das ero­ti­sche Kabi­nett ins­ge­samt nicht so recht ein­ge­leuch­tet …) und sogar einen „Lenz-Tun­nel“ (von dem man sich nicht zu viel erwar­ten darf und soll­te). Der letz­te Raum, der sich der Rezep­ti­on der letz­ten Jahr­zehn­te wid­met, hat das übli­che Pro­blem: So ganz mag man die Rezep­ti­on nicht weg­las­sen, eine verün­f­ti­ge Idee dafür hat­te man aber auch nicht. Da er auch deut­lich vom Rest der Aus­stel­lung getrennt ist und qua­si schon im Foy­er liegt, ver­liert er zusätz­lich. Viel span­nen­des gibt es da aber eh‘ nicht zu sehen, so dass man durch­aus mit Recht hin­durch­ei­len darf (wie ich es getan hab – Wer­ner Her­zog ken­ne ich, Alban Berg ken­ne ich, Tom Waits auch, die Her­bert-Grö­ne­mey­er-Bear­bei­tung von „Leon­ce und Lena“ soll­te man sowie­so mei­den …).

Bei man­chen Wer­tun­gen bin ich natur­ge­mäß zumin­dest unsi­cher, ob das der Wahr­heit letz­ter Schluss ist – etwa bei der Beto­nung der Freu­de und des Enga­ge­ments, das Büch­ner für die ver­glei­chen­de Ana­to­mie ent­wi­ckelt haben soll – was übri­gens in der Aus­stel­lung selbst schon durch ent­spre­chen­de Zita­te kon­ter­ka­riert wird und in mei­ner Erin­ne­rung in Hau­schilds gro­ßer Büch­ner-Bio­gra­fie nicht von unge­fähr deut­lich anders dar­ge­stellt wird. Unter den Exper­ten und Büch­ner-Bio­gra­fen schon immer umstrit­ten war die Rol­le des Vaters – hier taucht er über­ra­schend wenig auf. Über­haupt bleibt die Fami­lie sehr im Hin­ter­grund: Sie bie­tet nur am Anfang ein wenig den Rah­men, in dem Georg auf­wächst – mehr Wert als auf die Fami­lie und per­sön­li­che Bezie­hun­gen über­haupt legt die Aus­stel­lung aber auf Erfah­run­gen und Rezep­tio­nen von Kunst (Lite­ra­tur, Thea­ter, Gemäl­de und ande­re mehr oder weni­ger musea­le Gegen­ständ­lich­kei­ten) und geo-/to­po­gra­phi­schem Umfeld.

Nicht zu ver­ges­sen sind bei den Expo­na­ten aber die kürz­lich ent­deck­te Zeich­nung August Hoff­mann, die wahr­schein­lich Büch­ner zeigt. Auch wenn ich mir dabei wie­der­um nicht so sicher bin, dass sie das Büch­ner-Bild wirk­lich so radi­kal ver­än­dert, wie etwa Ded­ner meint (in der Aus­stel­lung wird sie nicht wei­ter kom­men­tiert). Und die ers­te „ech­te“ Guil­lo­ti­ne, die ich gese­hen habe, auch wenn es „nur“ eine deut­sche ist.

Gestört hat mich ins­ge­samt vor allem die Fixie­rung auf den Audio­gui­de – ich hät­te ger­ne mehr Text an der Wand gehabt (zum Bei­spiel, wie erwähnt, die Tran­skrip­tio­nen der Hand­schrif­ten – die muss man mir nicht vor­le­sen, da gibt es wesent­lich ele­gan­te­re Lösun­gen, die einer Aus­stel­lung über einen Schrift­stel­ler auch ange­mes­se­ner sind). Zumal die Spre­cher manch­mal arg geküns­telt wir­ken.

Und wie­der ist mir auf­ge­fal­len: Büch­ner selbst ist fast so etwas wie das lee­re Zen­trum der Aus­stel­lung (auch wenn das jetzt etwas über­spitzt ist). Es gibt hier unheim­lich viel Mate­ri­al aus sei­nem nähe­ren und wei­te­ren Umkreis, zu sei­ner Zeit­ge­schich­te und sei­ner Geo­gra­phie – aber zu ihm selbst gar nicht so viel. Das ist natür­lich kein Zufall, son­dern hängt eben mit der Über­lie­fe­rungs- und Rezep­ti­ons­ge­schich­te zusam­men. Aber als Pan­ora­ma des Vor­märz im Groß­her­zog­tum Hes­sen (und Straß­burg) ist die Aus­stel­lung durch­aus taug­lich. Jetzt, wo ich dar­über nach­den­ke, fällt mir aller­dings auf: Weder „Vor­märz“ noch „Jun­ges Deutsch­land“ sind mir in der Aus­stel­lung begeg­net. Von der Ein­bet­tung soll­te man sich auch über­haupt weder in lite­ra­tur­ge­schicht­li­cher noch in all­ge­mein­his­to­ri­scher Hin­sicht zu viel erwar­ten: Das ist nur auf Büch­ner selbst bezo­gen, nach­träg­li­che Erkennt­nis­se der For­schung oder nicht von Büch­ner selbst expli­zier­te Zusam­men­hän­ge ver­schwin­den da etwas.

Und noch etwas: eines der über­ra­schends­ten Aus­stel­lungs­stü­cke ist übri­gens Rudi Dutsch­kes Hand­ex­em­plar der Enzens­ber­ger-Aus­ga­be des „Hes­si­schen Land­bo­ten“, mit sehr inten­si­ven Lek­tü­re­spu­ren und Anmer­kun­gen …

Hoch geht's zu Büchner

Hoch geht’s zu Büch­ner

Aber dass der Kata­log – ein gewal­ti­ger Schin­ken – die Abbil­dun­gen aus irgend einer ver­spon­ne­nen Design-Idee alle auf den Kopf gestellt hat, hal­te ich gelin­de gesagt für eine Frech­heit. Ein Kata­log ist mei­nes Erach­tens nicht der Platz für sol­che Spie­le­rei­en (denen ich sonst ja über­haupt nicht abge­neigt bein), weil er dadurch fast unbe­nutz­bar wird – so einen Bro­cken mag ich eigent­lich nicht stän­dig hin und her dre­hen, so kann man ihn nicht ver­nünf­tig lesen.

Aber trotz­dem bie­tet die Aus­stel­lung eine schö­ne Mög­lich­keit, in das frü­he 19. Jahr­hun­dert ein­zu­tau­chen: Sel­ten gibt es so viel Aura auf ein­mal. Die Aus­strah­lung der Ori­gi­na­le aus Büch­ners Hand und der (Druck-)Erzeugnisse sei­ner Gegen­wart, von denen es hier ja eine fast über­mä­ßi­ge Zahl gibt, ist immer wie­der beein­dru­ckend – und irgend­wie auch erhe­bend. Fast so ein­drück­lich übri­gens wie die Lek­tü­re der Tex­te Büch­ners selbst – dad­rü­ber kommt die Aus­stel­lung auch mit ihrer Mas­se an Expo­na­ten nicht.

Ins Netz gegangen (16.7.)

Ins Netz gegan­gen (15.7.–16.7.):

  • „Wahr­schein­lich habe ich ein­fach ein Ohr dafür“ – Ver­le­ger Enge­ler über sei­ne Lie­be zur Lyrik und | The­ma | Deutsch­land­ra­dio Kul­tur – Gespräch mit Urs Enge­ler, u.a. über gute Gedich­te:

    Inter­es­san­te Gedich­te, die haben bei jedem Lesen neue Erleb­nis­se auf Lager für uns. Es gibt ganz vie­le Din­ge zu beob­ach­ten, das heißt, man muss schon sehr gedul­dig sein, um hin­ter die­se Qua­li­tä­ten zu kom­men, aber qua­si je nach­hal­ti­ger ich beschäf­tigt wer­de durch einen Text, des­to inter­es­san­ter scheint er mir, und unterm Strich wür­de ich dann auch sagen, des­to mehr Qua­li­tä­ten scheint er mir zu haben, sprich, des­to bes­ser ist er.

  • 100 Jah­re Tour de France | ZEIT ONLINE – Schnee­fall im Juli: „Die Zeit“ berei­tet ihre Tour-de-France-Reportage(n) nach dem Snow-Fall-Modell der New York Times hübsch auf (trotz des klei­nen Feh­lers in der Über­schrift …)
  • 30 Jah­re Spex – taz.de – Died­rich Diede­rich­sen im taz-Inter­view über den Jubi­lä­ums­band der „Spex“ und die „Spex“ über­haupt:

    Etwas war so begeis­ternd, es gibt so viel dar­über zu wis­sen, man muss viel wei­ter in die Tie­fe gehen. Wenn man eine Güter­ab­wä­gung macht zwi­schen gelun­ge­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on, also zwi­schen soge­nann­ter Ver­ständ­lich­keit und der Treue zum Gegen­stand, oder der Treue gegen­über der eige­nen Begeis­te­rung, bin ich für Letz­te­res. Die Rezep­ti­ons­ek­sta­se hat bei mir immer Vor­rang vor dem gelun­ge­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­vor­gang. Einer, der in eine Rezep­ti­ons­ek­sta­se gerät, ist doch viel inter­es­san­ter zu beob­ach­ten als jemand, der Infor­ma­tio­nen ver­teilt.

  • 7 Tage – 7 Fra­gen – FIXPOETRY.com – Nora Gom­rin­ger beant­wor­tet sie­ben Fra­gen Ulri­ke Draes­ners – z.B. so:

    Die Stim­me ist die Schlan­ge im Hals.

Netzfunde der letzten Tage

Mei­ne Netz­fun­de für die Zeit vom 5.3. zum 14.3.:

  • Wie klas­si­sche Musik fas­zi­niert, heu­te – Hans Ulrich Gum­brecht über­legt in sei­nem FAZ-Blog „Digital/​Pausen“ aus Anlass eines (offen­bar recht typi­schen) Kon­zer­tes mit Streich­quar­tet­ten und ähn­li­chem, war­um uns Musik der Klas­sik (& Roman­tik) anders/​mehr fas­zi­niert als die der Moder­ne (hier: Brit­ten (!)) -

    Noch inten­si­ver als die Musik unse­rer Gegen­wart viel­leicht schei­nen vie­le Stü­cke aus dem Reper­toire, das wir “klas­sisch” nen­nen, die­se Ahnung, die­se unse­re Exis­tenz grun­die­ren­de Erin­ne­rung zu eröff­nen, wie­der Teil einer Welt der Din­ge zu wer­den. Genau das könn­te die Intui­ti­on, die vor­be­wuss­te Intui­ti­on der Hörer im aus­ge­schnit­te­nen Mara­thon-Hemd sein—die sich zu wei­nen und zu lachen erlau­ben, wenn sie Mozart und Beet­ho­ven hören.

    (via Published artic­les)

  • Abmah­nung für Klaus Graf in der Cau­sa Scha­van | Schmalenstroer.net – Abmah­nung für Klaus Graf in der Cau­sa Scha­van (via Published artic­les)
  • John­sons JAHRESTAGE – Der Kom­men­tar – Kom­men­tar zu Uwe John­sons Roman »Jah­res­ta­ge«
  • Klei­nes Adreß­buch für Jeri­chow und New York – Rolf Michae­lis: Klei­nes Adreß­buch für Jeri­chow und New York.
    Ein Regis­ter zu Uwe John­sons Roman »Jah­res­ta­ge. Aus dem Leben von Gesi­ne Cress­pahl« (1970−1983)
    Über­ar­bei­tet und neu her­aus­ge­ge­ben von Anke-Marie Loh­mei­er
    Über­ar­bei­te­te, digi­ta­le Neu­aus­ga­be 2012
  • Abschluss der «Enzy­klo­pä­die der Neu­zeit»: Die Vor­mo­der­ne in sech­zehn Bän­den – Tho­mas Mais­sen lobt – mit eini­gen Ein­schrän­kun­gen – in der NZZ die plang­e­recht abge­schlos­se­ne EdN:

    «Schluss­be­trach­tun­gen und Ergeb­nis­se» run­den das Werk ab. Das ist für eine Enzy­klo­pä­die unge­wöhn­lich, macht aber das pro­gram­ma­ti­sche Ziel deut­lich. Die «Enzy­klo­pä­die der Neu­zeit» sam­melt nicht abschlies­send Wis­sen, son­dern will die Grund­la­ge abge­ben für neu­ar­ti­ge Unter­su­chun­gen zu his­to­ri­schen Pro­zes­sen, wel­che vor den Gren­zen der Dis­zi­pli­nen eben­so wenig halt­ma­chen wie vor den­je­ni­gen der Natio­nen und Kul­tu­ren. Inso­fern dient das Werk pri­mär For­schen­den und Leh­ren­den, die ihren eige­nen Zugang rela­ti­vie­ren und erwei­tern wol­len, durch kom­pakt und reflek­tiert prä­sen­tier­te Infor­ma­ti­on auf hohem Niveau.

  • Sprach­schmugg­ler in der Wiki­pe­dia? – Sprach­log – Sprach­schmugg­ler in der Wiki­pe­dia? (via Published artic­les)
  • DDR-Pres­se (ZEFYS) – Im Rah­men eines von der Deut­schen For­schungs­ge­mein­schaft (DFG) geför­der­ten Pro­jekts wer­den drei DDR-Tages­zei­tun­gen digi­ta­li­siert und im Voll­text erschlos­sen: Neu­es Deutsch­land [ND] (23. April 1946 – 3. Okto­ber 1990, voll­stän­dig in Prä­sen­ta­ti­on), Ber­li­ner Zei­tung [BZ] (21. Mai 1945 – 3. Okto­ber 1990, 1945–1964 in Prä­sen­ta­ti­on) & Neue Zeit [NZ] (22. Juli 1945 – 5. Juli 1994, Prä­sen­ta­ti­on folgt)

    Damit ist ein ers­ter, bedeu­ten­der Teil der Tages­pres­se der SBZ (Sowje­ti­sche Besat­zungs­zo­ne, 1945–1949) und der DDR (Deut­sche Demo­kra­ti­sche Repu­blik, 1949–1990) für die wis­sen­schaft­li­che For­schung und Recher­che frei zugäng­lich.

  • Druck­sa­chen und Ple­nar­pro­to­kol­le des Bun­des­ta­ges – 1949 bis 2005 – In die­sem elek­tro­ni­schen Archiv kön­nen sämt­li­che Druck­sa­chen und Ste­no­gra­fi­schen Berich­te des Deut­schen Bun­des­ta­ges von der 1. bis zur 15. Wahl­pe­ri­ode recher­chiert und im pdf-For­mat abge­ru­fen wer­den.

Netzfunde vom 6.1. bis zum 11.1.

Mei­ne Netz­fun­de für die Zeit vom 6.1. zum 15.1.:

  • Mal Rosa, mal Hell­blau, meis­tens Mauve | Das Nuf Advan­ced -

    Seit Wochen mischen sich unter­schied­li­che Gedan­ken zum The­ma Spra­che, Femi­nis­mus und Pol­ti­cal Cor­rect­ness und ich hät­te ger­ne einen Arti­kel ver­fasst, der alles ord­net, viel­leicht mit einer Pri­se Humor abrun­det – lei­der bin ich an die­sem Wunsch geschei­tert und schrei­be des­we­gen alles ver­hält­nis­mä­ßig unge­ord­net zusam­men.

    Trotz­dem sehr lesens­wert

  • Die Hoff­nun­gen ruhen auf den Bio-Imkern » Deli­nat-Blog – Die Hoff­nun­gen ruhen auf den Bio-Imkern (via Published artic­les)
  • De:Bug Maga­zin » Rück­blick 2012: Das Jahr des Rai­nald Goetz – Rück­blick 2012: Das Jahr des Rai­nald Goetz

    Neu­lich im Hass Semi­nar. 2012 zeig­te die Goetz’sche Hau-drauf-Poe­to­lo­gie mehr denn je, dass text­li­cher Gro­bia­nis­mus erkennt­nis­för­dernd wirkt.

  • Friedrich’s Law: Ein Vor­schlag | the boy in the bubble -

    Ich schla­ge des­halb ana­log zu Godwin’s Law hier­mit Friedrich’s Law vor:
    Wer als Ver­tre­ter des Staa­tes in einer Ver­hand­lung vor dem Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt argu­men­tiert, die Bür­ger soll­ten dar­auf ver­trau­en, der Staat wer­de das ange­grif­fe­ne Gesetz nicht in ver­fas­sungs­wid­ri­ger Wei­se nut­zen, der hat die Ver­hand­lung mit sofor­ti­ger Wir­kung ver­lo­ren.

  • Der Umblät­te­rer: »Welt­mül­ler« für alle -

    Nun hat sich end­lich ein Anlass gefun­den! Am 5. Janu­ar 2013 fei­ern ein paar Leu­te 60 Jah­re »War­ten auf Godot« on stage. Und da fei­ern wir mit und schi­cken den berühm­tes­ten Godot-Dar­stel­ler aller Zei­ten mit einer Crea­ti­ve Com­mons-Lizenz ins Netz

  • Rund­funk­bei­trag bald fast so schlimm wie Hit­ler « Ste­fan Nig­ge­mei­er -

    Es gibt allem Anschein nach nichts, was dem »Han­dels­blatt« zu falsch oder zu dumm ist, um es im Kampf gegen ARD und ZDF zu ver­wen­den. Den vor­läu­fi­gen (und schwer zu unter­tref­fen­den) Tief­punkt mar­kiert ein Gast­bei­trag der frü­he­ren CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Vera Lengs­feld, den die Zei­tung ges­tern auf ihrer Inter­net­sei­te ver­öf­fent­lich­te.

  • Shun the Plug­in: 100 Word­Press Code Snip­pets from Across the Net

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