so, gestern war es dann soweit: am sonntag schon um 8.30 aufgestanden, um noch schnell ein bisschen was zu frühstücken und dann mit dem fahrrad auf die andere rhein-seite zu fahren: zum maarauelauf 2006. nette stimmung war schon, aber das wetter war zunächst nicht gerade angenehm: für ende april saukalt (so um die 8 grad), immer wieder regen. auch kurz vor dem start mussten natürlich noch einmal alle nass werden… die erste runde (3,7 km) der 11,1 km langen strecke lief bei mir dann nicht ganz so gut, ich war einfach noch zu kalt und verfroren. außerdem bin ich morgens eh‘ nicht so wahnsinnig fit. so gegen ende der runde wurde ich dann aber langsam warm und mit schwung ging’s in die zweite runde rund um die kostheimer maaraue, die ich dann ziemlich zügig absolvierte und so immerhin ein wenig zeit aufholen konnte. auch die dritte runde lief noch ziemlich gut, das feld der um die 500 läufer war inzwischen sehr weit – fast über die ganze runde – auseinander gezogen. und obwohl ich das tempo dann doch ein wenig früh anzog und die letzten 200 meter auf dem sportplatz des tv kostheim ziemlich quälend waren, bin ich mit 55:06 minuten gut unterwegs gewesen – auf jeden fall deutlich unter meinem anvisierten limit von 60 minuten. aber abends, im frankfurter parsifal, habe ich die anstrengung doch recht gut gemerkt und war nach der geistigen anstrengung dann so fertig, dass ich zumindest sehr gut geschlafen habe…
23. april 2006: – so, die neue saison ist endlich eröffnet, ganz klassisch mit einer kühkopf-runde. (das reicht für meine arme und schultern nach der langen winterpause auch mehr als genug). auf der hinfahrt erheitern wir uns an einem hübschen text aus dem kanumagazin, den thorsten mitgebracht hat: szenen eines videoabends unter paddlern. da joachim sein boot inzwischem im vereinsheim des kc darmstadt in erfelden lagert, erweist sich die ganze unternehmung als herrlich unkompliziert. und da mein combi noch in erbach im winterschlaf liegt, war ich im prijon barracuda von thorsten unterwegs – ein wenig eng für mich, aber eigentlich ein sehr schönes boot, wenn es nur nicht so blödsinnig schwer wäre. auf der strecke keine besonderen vorkommnisse, der rhein hat immer noch sehr viel wasser, so dass die rastplätze mangelware sind. aber wir finden trotzdem einen. und geben so dem zweier, der fast zeitgleich mit uns gestartet ist, eine chance, uns wieder zu überholen… mit knapp drei stunden waren wir dann doch recht flott unterwegs. und die kraft reichte auch noch für einen kurzen test von joachims streamliner, der mir allerdings nicht so besonders zusagt, weil er zwar ohne zweifel ein hervorragendes boot ist, aber für mich zu viel geschwindigkeit verlangt – im langsamen tempo ist er doch arg unruhig und kippelig, das macht (mir) keinen besonderen spaß.
1. – 10. august 2005: mecklenburgische seenplatte.
anreise am 1.8. zum campingplatz kamerun an der müritz.
am 2. und 3.8. die müritz-umrundung (waren – bolter ufer – querung nach luhdorf, dann am westufter nordwärts zurück nach waren) mit übernachtung in luhdorf bei wunderbarem wetter, nur mittags am 2.8. mäßiger wind. ab dem 4.8. fahrt durch die seenplatte vom bolter kanal an der müritz, die heute kräftigen wellengang hat, aus. dann fünf tage in mäßigem tempo eine rundtour, an den letzten tagen mit schauern und mit wahnsinnig viel betrieb auf den seen – viele kanuten, die ihr boot nicht beherrschen (noch weniger als ich) und ebensolche badewannenkapitäne in leihyachten, die es kaum schaffen, in die schleusen zu navigieren. der grobe strechenverlauf: bolter ufer an der müritz (start vom campingplatz aus, gute einstiegsmöglichkeit) über den bolter kanal und die alte fahrt in den caarpsee. von dort in den woterfitzwee, weiter durch den leppinsee, den großen kotzower see und das granzower möschen in den mirower see, wo wir am campingplatz c39 (strandgaststätte mirow) übernachteten (nicht unbedingt empfehlenswert – kleiner buckliger platz mit wenigen engen und überlasteten sanitären anlagen weit weg).
am nächsten tag ging es dann weiter durch den rest des mirower sees in den zotzensee, von dort über den mössensee und den östlichen rand des vilzsees in den labussee und von da dann weiter in den canower see und über den kleinen pälitzsse in den großen pälitzsee, wo wir am campingplatz 54 übernachteten – der teuerste platz auf unserer rundfahrt.
am dritten tag ging es dann vom großen pälitzsee über die schleuse strasen in den ellgoen see, von dem wir in den großen priepertsee abbogen. dann über die havel in den finowsee und ide havel weiter bis zum abzweig in die schwanenhavel, die uns herrlich kurvig, eng und verwachsen ind den plätlinsee, der zum großen teil naturschuztzgebiet ist, führte. mit einem kräftigen spurt kamen wir ans wustrower ende, wo es ein gutes stücke umzutragen galt, um im klenzsse weiterpaddeln zu können. von dort kamen wir dann in den gobenowsee, wor wir auf dem campingplatz 27 unsere zelte aufschlugen, nachdem wir endlich den richtigen landungsplatz gefunden hatten.
am nächsten morgen schließlich gingt es den rest des gobenowersees weiter in die drosedower bek, die uns in den rätzsee führte. nach der mittagspause an der umtragestelle fleether mühle (die kürzlich abgebrannt ist) fing es an zu regnen. joachim, thorsten und ich versteckten uns unter dem dach eines bootshauses vor dem wasser von oben, während der rest unverdrossen weiterpaddelte. nachdem der regen dann endlich nachließ, machten wir uns auf die aufholgjagd und sprinteten die restlichen kilometer über vilzsee in den mössensse, an dessen übergang zum zotzensee unser nachtquartier, der campingplatz peetsch mit der nummer 42 lag. die vorhut konnten wir zwar nicht mehr ganz einholen – kurz bevor wir am campingplatz ankamen, gingen sie an land – aber zum zeltaufbau reichte es gerade noch, bevor es wieder anfing, ein wenig zu regnen.
am letzten tag der rundfahrt ging es dann noch einmal über den zotzensee (den wir ja schon auf der hinfahrt durchquert hatten) richtung mirow, wo wir dieses mal aber in die müritz-havel-wasserstraße abbogen. hinter der schleuse mirow, die wir mit der bootsschleppe umgingen, schaffte joachim es, sich in die heckwelle eines segelboots zu klemmen und ließ sich von dem mehr als sieben kilometer bis ans ende des sumpfsees mitziehen. dort wartete er dann am wasserwandererrastplatz am ausgang des sees auf uns. nach der mittagspause ging es dann weiter in die kleine müritz, die uns in die echte müritz zurückführte und mit viel gelegenheit zum surfen auf den wellen zurück zu unseren autos am campingplatz bolter ufer brachte. eigentlich wollten wir dann noch eine tagestour machen, bevor wir uns am 10.8. wieder auf die rückreise machen wollten. wegen des regens und der verletzung von thorsten haben wir das dann gelassen und sind mit einem zwischenstopp in potsdam/schloss sanscoussi (selbst im regen voller japaner ;-)) und einen besuch bei lettmann in moers an zwei tagen quer durch deutschland zurück nach darmstadt/mainz gefahren.
Wenn ein Musiker seine Band „Selbsthilfegruppe für angstfreies Musizieren“ nennt, verfügt er wahrscheinlich über eine gute Portion Humor. Wenn der Schlagzeuger von Lyambiko, Torsten Zwingenberger, das tut, hat er vor allem Recht. Denn Angst haben Sängerin Lyambiko und ihr Trio im Frankfurter Hof sicherlich nicht: Sonst würden sie wohl kaum so relaxt und locker arbeiten.
Aber entspanntes Musizieren ohne Angst macht allein noch keine gute Musik aus. Denn bei Lyambiko wird die Sicherheit auf der Bühne durch einen weitgehenden Verzicht auf Risiken erkauft. Was gibt es schon zu hören: Eine junge, talentierte Sängerin mit angenehmer Stimme und ein versiertes Allround-Trio. Hemmungslose Ekklezitisten sind sie alle, wie sie da auf der Bühne stehen. Aus allen Ecken suchen sie sich ihr Material zusammen: Ein wenig Swing, eine gute Portion Blues, dann noch ein bisschen Latin, ergänzt um eine Prise Ethno-Pop und abgeschmeckt mit einer Prise Modern Jazz – fertig ist der Eintopf. Dumm ist nur, dass aus dem ganzen Mischmasch nichts Neues entsteht. So bleibt eben gute, ungewöhnlich erfolgreiche Unterhaltung. Und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die CD von Lyambiko in den Pop-Charts notiert wird. Vom Geist des Jazz, von seiner Kraft und Ausdrucksfähigkeit, ist das nämlich schon ein ganzes Stück entfernt.
Dabei sind die Musiker wirklich nicht schlecht. Neben den flinken Fingern des Pianisten Marque Lowenthal ist es vor allem Schlagzeuger Torsten Zwingenberger, der ab und an doch aufhorchen lässt. Wie er Stöcke und Besen über Trommel und die riesigen, hallenden Becken tanzen lässt, wie er rastlos zwischen Percussions und Drumset pendelt – das alles weist ihn deutlich als feinsinnigen Klangtüftler aus.
Lyambiko selbst, ganz unbescheiden als „the most beautiful voice“ angekündigt, ist ja durchaus nett anzusehen und anzuhören. Eine gefällige, wohltönende Stimme, die aber bis jetzt mehr von ihren potentiellen als den tatsächlichen Qualitäten profitiert. Denn bei aller Gewandtheit und Ausdrucksfähigkeit: Inspiration und Innovation sind ihre Stärken nicht. Als Jazz ist die Musik denn auch recht belanglos: Friedlich mäandert das in gewohnt-belangloser Form vor sich hin. Als Unterhaltungsmusik ist es solides Kunsthandwerk – und das ist ja auch schon was.
(geschrieben für die Mainzer Rhein-Zeitung)
Jack Daniels: Daniels‘ Running Formula. Second Edition. Champaign, Ill.: Human Kinetics 2005. 285 Seiten. ISBN 978–0‑7360–5492‑8.
- Foreword – Peface – Acknowledgments
- The Ingredients of Success
- Part I: Training Essentials
- Training Focus
- Physiology of Training Intensities
- Fitness and Intensity Benchmarks
- The Season Plan
- Part II: Training Levels
- Level 1: Base Building
- Level 2: Marathon-Pace Training
- Level 3: Treshold Training
- Level 4: Interval Training
- Level 5: Repetition Training
- Supplemental Training
- Part III: Training for Fitness
- White Starting Plan
- Red Intermediate Plan
- Blue Advanced Plan
- Gold Élite Plan
- Part IV: Training for Racing
- Preparing for Competition
- 800 Meters
- 1,500 to 3,000 Meters
- Cross Country
- 5 to 15 Kilometers
- Half-Marathon and Marathon
- Appendix A: Pace Table
- Appendix B: VO2 Testing Protocol
- Index
- About the Author
Timothy D. Noakes: Lore of Running. Fourth Edition. Champaign, Ill.: Human Kinetics 2002. 931 Seiten. ISBN 9780873229593.
- Foreword – Prefae to the Fourth Ediion – Acknowledgements – Introduction: Some Reflections on Running
- Part I: Physiology and Biochemistry of Running
- Muscle Structure and Function
- Oxygen Transport and Running Economy
- Energy Systems and Running Performance
- Temperature Regulation During Exercise
- Part II: Training Basics
- Developing a Training Foundation
- Learning From the Experts
- Avoiding Overtraining
- Training the Mind
- Part II: Transferring Training to Racing
- 10K to Hal-Marathon
- Marathon
- Ultramarathon
- Pushing the Limits of Performance
- Part IV: Running Health
- Ergogenic Aids
- Staying Injury Free
- Running and Your Health
- References – Index – About the Author
Kuno Hottenrott/Martin Zülch: Ausdauertrainer Laufen. Training mit System. Mit Fotos von Horst Lichte. In Kooperation mit Polar. 9. Auflage. Reinbek: Rowohlt 2005 [Erste Auflage 1997]. 156 Seiten. ISBN 3–499-19454–6
- Laufen
- Ausrüstung
- Die richtige Trainingsbelastung (Aerobe und anaerobe Energiebereitstellung – Lactatmessung – Herzfrequenzmessung)
- Die Trainingsprogramme (Technik und Koordiantion – Lauf-Abc – Kondition: Programme und Trainingsbereiche – Das Training für Freizeitjogger – Das Training für Volksläufer – Das Training für Marathonläufer – Das Trainingscamp)
- Dehungsgymnastik (Übungen)
- Krafttraining (Muskeleinsatz beim Laufen – Kraftübungen – Krafttrainingsprogramme – Hinweise für die Trainingspraxis)
- Regeneration
- Anhang (Tabelle Herzfrequenzwerte für das Training – Geschwindigkeitstabelle für den Lauf-Feldstufentest – Geschwindigkeitstabelle für den Conconi-Test – Geschwindigkeitstabelle für verschiedene Strecken – Literatur – Fotonachweis – Die Autoren)
Hal Higdon: Run Fast. How to Beat Your Best Time Every Time. Emmaus, Pa.: Rodale 2000 [überarbeitete zweite Ausgabe]. 246 Seiten. ISBN 1–57954-269–7
Introduction
- Flying without Wings: The Thrill of Running Fast
- First Base: „Legging Up“ Gets You in Shape
- Slow Down to Speed Up: Speed Training without Speedwork
- Speed Endurance: Where Time Meets Intensity
- Juggling Workouts: Make the Most of Training Time
- Good Form: Smooth Out Your Stride
- Speedwork: Fine-Tune Your Training
- The Magic Workout: Interval Training Can Improve Your Speed
- Speed Play: Fartlek and Tempo Training
- Pure Speed: Improve Your Kick
- Dynamic Flexibility: Speed in Motion
- Hit the Hills: Climb Your Way To The Top
- Strength Does It: More Muscle Means More Speed
- The Polishing Touch: Be Your Own Best Coach
- Detraining and Retraining: The Best Way to Get Back in Shape
- Ready to Race: Test Your Ability to Run Fast
Epilogue
Index