den mann nicht zu ken­nen, ist fast unmöglich. zumin­d­est sein­er musik kann man nicht entkom­men: klaus doldinger ist ein­fach fast all­ge­gen­wär­tig. dafür sorgt allein seine wohl bekan­nteste melodie, das titelthe­ma des „tatorts“, das den kri­mi seit mehr als dreißig jahren eröffnet. dabei hat­te klaus doldinger das zunächst gar nicht vorge­se­hen: jazz wollte er eigentlich spie­len. in berlin am 12. mai 1936 geboren, erhielt er sein aus­bil­dung am robert-schu­mann-kon­ver­sato­ri­um in düs­sel­dorf und hat­te auch schon während seines studi­ums mit der dix­ieland-com­bo „the feet­warm­ers“ die ersten erfolge. vom blues und aus­ge­sprochen tra­di­tionellem jazz kam er in dieser zeit zum mod­ern jazz und blieb dabei, bis hin zur jüng­sten for­ma­tion, den „old friends“, die einige urgesteine des deutschen jazz ver­sam­melt und immer noch ver­dammt frisch klingt. ab den frühen sechzigern kom­ponierte er auch unter­hal­tungsmusik wie kaum ein ander­er: für wer­bung, für’s fernse­hen und immer wieder für das kino.

am bekan­ntesten ist er aber als jazz-sax­o­phon­ist, kom­pon­ist und band­leader. und vor allem als chef von „pass­port“. mit dieser band hat doldinger zu beginn der siebziger den jaz­zrock in deutsch­land pop­ulär gemacht und in den let­zten drei jahrzehn­ten an die 30 alben veröf­fentlicht. aber ein ende ist noch nicht in sicht: ger­ade erst erschien „pass­port to marokko“, eine hom­mage doldingers an die musik nordafrikas.

so viel­seit­ig und gefragt seine film­musiken sind – mit dem sound­track für „das boot“ feierte er große erfolge -, so per­sön­lich ist sein jazz immer geblieben. denn doldinger ver­stand es, stets eine gewis­sen eingängigkeit zu pfle­gen und die aktuellen trends der musik­szene, ob es nun bossa nova, beat oder ganz aktuell welt­musik und hip-hop waren, nicht zu kopieren, son­dern in seine musikalis­che welt einzubauen. seine stärk­ste leis­tung ist vielle­icht diese inte­gra­tive kraft: egal, welche anre­gung er auf­greift, die musik bleibt immer doldinger pur.

inzwis­chen hat er so über 2000 songs kom­poniert, mehr als 4000 konz­erte in der ganzen welt gespielt und über 50 alben aufgenom­men. und obwohl er mit 70 jahren das rentenal­ter schon längst erre­icht hat, ist er immer noch unter­wegs. seinen geburt­stag feiert er mit einem großen hap­py-birth­day-konz­ert in mainz, für das er die klas­sis­che pass­port-beset­zung aus den siebzigern mit der aktuellen for­ma­tion und ein­er menge gäste wie udo lin­den­berg und uwe ochsenknecht zusam­men bringt.