Ins Netz gegangen (18.5.):
- Ein Gespräch mit dem Dirigenten Thomas Hengelbrock: Anders gespielt, neu gehört — Richard Wagner Nachrichten — NZZ.ch -
Letztlich ist Harnoncourt der Dirigent, der im 20. Jahrhundert die grössten Impulse gesetzt hat.
Schöner Schlusssatz im Interview mit Thomas Hengelbrock, in dem es eigentlich um etwas ganz anderes geht: um Instrumentationa, Tempo und Klang bei Wagner, v.a. im “Parsifal”:
Ich habe Wagners Anweisungen befolgt. Wenn Sie lesen, was er zur Aufführung seiner Werke geschrieben hat, können Sie gar nicht anders als zur Erkenntnis kommen, dass der Text deutlich und klar zu hören sein muss, sonst verfehlt man einfach den Sinn. […] Ich finde die Klanggestalt beim «Parsifal» ganz entscheidend. Sie macht das Werk geradezu aus, sie hat symbolischen, ja metaphysischen Charakter. Wenn zum Beispiel die alten Holzflöten mit ihrem azurblauen Klang verwendet werden, dann ergibt sich für mich diese metaphysische Verbindung zum Himmel; mit der modernen Metallflöte geht das nicht. Auch diese dunkle, warme, sanfte Farbe der Blechbläser – das war auch für mich eine Überraschung.
- Prof. Dr. Dunkelmunkel: Ist die Zeit reif für Grufti-Profs? — cspannagel, dunkelmunkel & friends (via Published articles)
- Lyrik als Form für die Gegenwart — Digital/Pausen — Hans Ulrich Gumbrecht erklärt die Faszination der Gegenwart an der Lyrik bzw. lyrischen Formen — und fängt dafür, wie immer weit ausholend, in der Antike an. Aber entscheidend ist dann doch nur der letzte Absatz:
Wer die Zeit aufbringt, sich auf einen — sprachlich ja meist komplexen – lyrischen Text zu konzentrieren, der unterbricht die heute ebenso endlos wie ziellos verlaufende Zeitlichkeit des Alltags. Und ein solcher Ansatz zur Aufmerksamkeit wird beim Lesen oder Rezitieren eines Gedichts zu jener anderen, sozusagen archaischen Aufmerksamkeit, welche zum Aussetzen der fließenden Zeit führt und zum Heraufbeschwören von vorher abwesenden Dingen und Stimmungen. Lyrik als Form ist eine Signatur unserer Gegenwart, weii sie für Momente das erhält und an das erinnert, was dieser Gegenwart am meisten fehlt, nämlich Form, Ruhe, Konzentration und wohl auch Gelassenheit
- Schnäppchenreise in die Türkei: Landestypische Getränke sind im Preis inbegriffen — FAZ — Thomas Steinmark war für die FAZ eine Woche in der Türkei für den Preis von 199 Euro — und kommt mit einem schönen Fazit zurück:
… wer sich die ökonomischen Bedingtheiten dieser Art von Reisen bewusst macht und diese zu akzeptieren bereit ist, wer sich stark genug fühlt, den oftmals massiv vorgetragenen Verkaufsangeboten erfolgreich Widerstand zu leisten, der wird am Ende nicht enttäuscht sein.
- Das Rätsel Merkel — Da hat Michael Spreng leider recht:
Merkel ist eine Machttechnikerin mit schwachem idealistischen Hintergrund. Sie ist keine Gestalterin, außer der Gestaltung ihrer politischen Karriere und ihrer Macht. Sie macht sich – zumindest öffentlich – keine Gedanken über Deutschland in zehn Jahren.
Ihm selbst scheint wie mir auch eher unbegreiflich, warum sie deshalb/trotzdem so beliebt ist und immer wieder gewählt wird …
- Flurnamenatlas-Blog — Der Flurnamenatlas Baden-Württembergs (?) bloggt auf tumblr
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