Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: urlaub Seite 1 von 2

Ins Netz gegangen (7.12.)

Ins Netz gegan­gen am 7.12.:

  • Mehr­spra­chig­keit : Ein Kind, drei Spra­chen | ZEIT – mar­tin spie­wak hat für die „Zeit“ auf­ge­schrie­ben, wie kin­der mit mehr­spra­chig­keit umge­hen – näm­lich in der regel positiv.
  • Dich­ter und Com­pu­ter im radi­ka­len Zwie­ge­spräch | FAZ​.net – elke hei­ne­mann geht in der FAZ der fra­ge nach, wie digi­ta­li­sie­rung (die hier vor allem com­pu­te­ri­sie­rung meint) die lyrik ver­än­dert bzw. ver­än­dern kann/​könnte/​wird …

    Vie­le Lite­ra­tur­gat­tun­gen nähern sich vor­sich­tig den Maschi­nen an, nur die Lyrik hat Berüh­rungs­ängs­te. Wie digi­tal kann ein Gedicht sein?

  • Mar­le­ne Stre­eru­witz: Die Stun­de der Wahr­heit des Gel­des | der​Stan​dard​.at – mar­le­ne stre­eru­witz über die auf­lö­sung der demo­kra­ti­schen gesell­schaft ins lachen, am bei­spiel der usa & donald trump: „Die Ent­wer­tung demo­kra­ti­schen Ver­han­delns in der Gesell­schaft erfolgt über die Ent­wer­tung von Minderheiten.“

    So wird das Prin­zip der Geschwis­ter­lich­keit aus der poli­ti­schen Kul­tur ent­fernt. Demo­kra­tie war geschwis­ter­lich gedacht. Ver­ant­wor­tung für­ein­an­der soll­te das Prin­zip sein. Die Über­nah­me von Pflich­ten und die gerech­te Ver­tei­lung der Rech­te waren vor­ge­se­hen. Das bedeu­te­te je neu­es Ver­han­deln der Auf­tei­lung der Rech­te und der Über­nah­me von Pflich­ten. Denn. Die Grund­rech­te der Per­son ach­tend kann es kei­ne end­gül­ti­ge Rege­lung die­ser Ver­tei­lung geben. Es muss stets neu ver­han­delt wer­den. Kei­ner und kei­ne soll über den ande­ren ste­hen. Und. Um das leben zu kön­nen, müs­sen alle dar­an Betei­lig­ten sich ihrer Grund­rech­te bewusst sein. Alle müs­sen den Wert der Per­son an den Grund­rech­ten mes­sen und dar­aus auf ihren eige­nen Wert und den der ande­ren schlie­ßen. Der Wert muss bewusst sein.
    […] Das Grund­recht der Per­son auf Wür­de ist im Lachen der ande­ren aufgelöst.

    Das ist dann ziem­lich unwie­der­bring­lich. Denn. Es bleibt der Ent­schei­dung der Lachens­be­stim­mer über­las­sen, wer wie ernst genom­men wird. Die Lachen­den sind nur noch Gefolg­schaft. Im Fall von Donald Trump geht es genau dar­um. Die demo­kra­ti­sche Ver­hand­lung soll durch Füh­rung ersetzt wer­den. Der Kapi­ta­list will aber nicht ins Patri­ar­chat zurück­keh­ren. Vater zu sein. Das hie­ße ja auch wie­der nur die Über­nah­me von Ver­ant­wor­tung. Der Post­ka­pi­ta­list Trump will die Welt ja nur für den Geld­fluss in sei­ne Tasche zurich­ten. Denn. In der Logik unse­rer ver­wirt­schaft­lich­ten Welt der frag­men­tier­ten Dienst­leis­tungs­wirt­schaft gibt es als mög­li­ches Ziel einer Poli­tik ohne­hin nur die Wei­ter­fül­lung der Taschen des einen Pro­zents der Alles­be­sit­zen­den. Es ist dar­in dann wie­der logisch, dass einer aus die­sem Besitz­stand her­aus die Rhe­to­rik der Schmä­hung der Ande­ren so authen­tisch lie­fern und sich so in den Besitz des Lachens der Mit­schmä­hen­den set­zen kann.

  • Ver­hü­tung – Anti­ba­by­pil­le – hübsch ris­kant | Süddeutsche.de – ein inter­es­san­ter text von wer­ner bar­tens, der auf­zeigt, wie man leu­te dazu bringt, völ­lig gegen jede logik medi­ka­men­te zu bevor­zu­gen, die unsi­che­rer sind als andere

    Unter jun­gen Frau­en nimmt der Markt­an­teil der Pil­len der 3. und 4. Gene­ra­ti­on trotz­dem ste­tig zu. Das ist eini­ger­ma­ßen rät­sel­haft, denn die Risi­ko­be­wer­tung der Euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­be­hör­de hat ein­deu­tig erge­ben, dass die Prä­pa­ra­te zu einem deut­lich höhe­ren Embo­lie- und Throm­bo­se­ri­si­ko füh­ren. Das Bun­des­in­sti­tut für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te hat im Früh­jahr 2014 ent­schie­den, dass in immer mehr Bei­pack­zet­teln auf die erhöh­te Gefahr hin­ge­wie­sen wer­den muss. Sons­ti­ge Kon­se­quen­zen bis­her: keine.

    die ärz­te – die das ja ver­schrei­ben müs­sen – bekom­men auch ihr fett weg …

  • Legen­dä­re Seleu­ki­den-Fes­tung Acra in Jeru­sa­lem ent­deckt -

    Die Wis­sen­schaf­ter ent­deck­ten kürz­lich bei Aus­gra­bun­gen unter dem frü­he­ren Giva­ti-Park­platz süd­lich des Tem­pel­ber­ges Über­res­te der legen­dä­ren Fes­tung Acra. Die Zita­del­le war vor etwa 2.150 Jah­ren unter dem Seleu­ki­den-König Antio­chus IV. Epi­pha­nes gebaut worden.

  • Städ­te­be­schimp­fun­gen – auch cool: tho­mas bern­hards städ­te­be­schimp­fun­gen, auf der kar­te ver­ord­net und mit zita­ten garniert …
  • Jan Böh­mer­mann : Ich hab Kul­tur­kri­tik | ZEIT ONLINE@davidhug in der Zeit über jan böh­mer­mann, sein „ich hab poli­zei“ und die kri­tik daran …

    Dabei ist Gangs­ter­rap inzwi­schen Main­stream, ähn­lich wie Peter Maf­fay oder Xavier Naidoo es schon lan­ge sind. Das tut viel­leicht weh, aber da müs­sen wir alle eben durch. 

  • Über­wa­chung für mehr Sicher­heit? Ein fata­ler Trend – Lobo-Kolum­ne – SPIEGEL ONLINE – muss man immer wie­der emp­feh­len: sascha lobos spiegel-kolumne …

    Die Evi­denz ist tot, es lebe das medi­al insze­nier­te Gefühl der Evidenz.

  • Peter Kurz­eck – ein Getrie­be­ner der Spra­che | Frank­fur­ter Rund­schau – claus-jür­gen göp­fert berich­tet in der FR über peter kurz­eck, sein schrei­ben, sei­nen nach­lass und die arbeit des stroem­feld-ver­la­ges (und der lek­to­ren deub­le & loss), den in eine publi­ka­ti­ons­fä­hi­ge form zu bringen:

    Im Gespräch mit sei­nem Freund Rudi Deub­le erscheint Kurz­eck als ein Getrie­be­ner. „Zu Ruhe kam der nie!“ Sehr früh sei er stets auf­ge­stan­den in sei­ner zwei­ten Hei­mat Uzés, habe gear­bei­tet bis zum Mit­tag. Dann folg­te ein aus­ge­dehn­ter Spa­zier­gang durch die son­nen­durch­glüh­te Land­schaft, danach ein Mit­tag­essen und ein kur­zer Schlaf. Am Nach­mit­tag habe er dann wie­der zu schrei­ben begon­nen, bis etwa um 22 Uhr.

    Mit der Schreib­ma­schi­ne: Die Sei­ten waren stets nur zu einem Drit­tel bis zu einer Hälf­te beschrie­ben, in ganz engem Zei­len­ab­stand, dazwi­schen hat­te der Autor noch hand­schrift­li­che Kor­rek­tu­ren ein­ge­tra­gen. Die unte­re Manu­skript­hälf­te war wei­te­ren Anmer­kun­gen gewid­met. Sym­bo­le wie Drei­ecke und Kreu­ze struk­tu­rier­ten den Text. Die Arbeit der Lek­to­ren glich der von Archäologen.

  • Frem­den­hass : „Ich hal­te das für hoch­ge­fähr­lich“ | ZEIT ONLINE – gutes inter­view mit nor­bert frei über die aktu­el­len gefah­ren für die deut­sche demokratie

    Was wir der­zeit erle­ben, ist etwas ande­res, näm­lich eine zuneh­men­de, fun­da­men­ta­le Ver­ach­tung für die Demo­kra­tie, für das „Sys­tem“ und die „Sys­tem­par­tei­en“. Ich hal­te das für hoch­ge­fähr­lich, gera­de auch weil sich sol­che Stim­mun­gen über die digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le so leicht ver­brei­ten las­sen. Dadurch ist eine Par­al­le­löf­fent­lich­keit ent­stan­den, die sich für die „bür­ger­li­che Öffent­lich­keit“ kaum mehr interessiert. 

  • Jus­tiz : Das soll Recht sein? | ZEIT ONLINE – die Zeit gibt dem straf­ver­tei­di­ger schwenn mög­lich­keit, auf pro­ble­me (wie u.a. das feh­len­de pro­to­koll) der deut­schen straf­ge­richts­ver­fah­ren auf­merk­sam zu machen

    Die größ­te Gefahr für den Unschul­di­gen lau­ert in den Vor­ent­schei­dun­gen. An ihnen sind oft die­sel­ben Berufs­rich­ter betei­ligt, die spä­ter an der Haupt­ver­hand­lung mit­wir­ken und das Urteil fäl­len. […] Auch ein Haft­be­fehl darf nur erge­hen, wenn der Tat­ver­dacht drin­gend, die spä­te­re Ver­ur­tei­lung eines Ange­klag­ten also hoch­wahr­schein­lich ist. Und da lau­ert die zwei­te Fal­le. Denn hat der Rich­ter den Haft­be­fehl selbst erlas­sen oder auf­recht­erhal­ten, so wird es ihm spä­ter schwer­fal­len, von der eige­nen Ver­ur­tei­lungs­pro­gno­se abzurücken.

  • Tou­ris­mus : „Der deut­sche Urlau­ber hat ein aus­ge­spro­che­nes Struk­tur­be­dürf­nis“ | ZEIT ONLINE – die Zeit hat mit drei sehr unter­schied­li­chen rei­se­lei­tern dar­über gespro­chen, wie sie „die deut­schen“ im urlaub wahr­neh­men und emp­fin­den. sehr vergnüglich
  • Wir ver­lie­ren täg­lich Tau­sen­de Daten­punk­te Zeit- und Medi­en­ge­schich­te – kon­rad lisch­ka weist auf ein ech­tes pro­blem hin: die feh­len­de archi­vie­rung von online-medi­en/-nach­rich­ten

    Zwei Jahr­zehn­te Online­jour­na­lis­mus sind vor­bei­ge­zo­gen, ohne dass jemand die Daten­ba­sis für die Erfor­schung die­ser Grün­der­zeit geschaf­fen hat. All das ist für immer ver­lo­ren, wir haben heu­te dank Brews­ter Kah­le immer­hin Bruch­stü­cke und Moment­auf­nah­men. Enorm wich­ti­ge Daten für die Erfor­schung von The­men­kar­rie­ren und ver­än­der­ten Nut­zungs­ge­wohn­hei­ten in den 20 Jah­ren Online­jour­na­lis­mus wäre die Abruf­zah­len der archi­vier­ten Wer­ke. All die­se Daten lagen ein­mal digi­tal in irgend­wel­chen Daten­ban­ken vor. Viel­leicht sind sie noch irgend­wo da drau­ßen. Aber wenn heu­te jemand die Online­be­richt­erstat­tung über den 11.9.2001 mit der über den 13.11.2015 ver­glei­chen will, hat er noch viel weni­ger Mate­ri­al als ein His­to­ri­ker, der die archi­vier­ten Zei­tungs­aus­ga­ben aus dem 19. Jahr­hun­dert für sei­nen Berg­ar­bei­ter­streik untersucht.

Ins Netz gegangen (24.2.)

Ins Netz gegan­gen am 24.2.:

  • Das MoMa New York erwirbt Alvin Luciers “I am sit­ting in a room” « Kul­tur­tech­no
  • Hoch­schwarz­wald: Ab ins gemach­te Nest! | ZEIT ONLINE – die zeit macht ein biss­chen wer­bung für moder­ni­sier­te (teu­re) feri­en­woh­nung im schwarz­wald, die mit schi­ckem design über­nach­tungs­gäs­te anlo­cken wol­len, dafür aber die wert­schöp­fung schön zen­tra­li­sie­ren und kon­zen­trie­ren (und eben nur noch einen bruch­teil bei den besit­zern vor ort lassen)

    Im Hoch­schwarz­wald hat die Tou­ris­mus GmbH vor­han­de­ne Feri­en­woh­nun­gen moder­ni­siert. Ein Gewinn für alle Seiten?

  • If Our Sons Were Trea­ted Like Our Daugh­ters | Lori Day – sehr schö­nes gedankenspiel …

    Come with me. Let’s open the door to a par­al­lel uni­ver­se. Here in this par­al­lel world, the rules are dif­fe­rent becau­se gen­der roles are flip­ped. Loving par­ents and tea­chers accept this stran­ge cul­tu­re as if it’s not so bad, or per­haps even good.… 

  • Edi­ti­on: Hit­lers „Mein Kampf“ kommt 2016 rund 2000 Sei­ten dick – DIE WELT – sven felix kel­ler­hoff war bei der vor­stel­lung der kom­men­tier­ten aus­ga­be von hit­lers „mein kampf“, die er sehr begrüßt:

    Das IfZ und sein Vize­chef Magnus Brecht­ken jeden­falls sind den rich­ti­gen Weg in einer offe­nen Gesell­schaft gegan­gen: Sie suchen gegen den offen­sicht­lich beschränk­ten Hori­zont von Beam­ten und (eini­gen) Poli­ti­kern in Mün­chen die Unter­stüt­zung der Öffent­lich­keit. Denn jede Fort­set­zung des absur­den Tan­zes um Hit­lers „Mein Kampf“ führt nur in die Irre.

  • Ver­bot für Brechts Stück „Baal“: In Gra­bes­ru­he – taz​.de – es ist ganz ein­fach mit dem brecht-theater:

    Es zählt zur pos­tu­men Iro­nie von Brechts Leben, dass der gro­ße Zer­trüm­me­rer des Klas­si­ker­thea­ters schluss­end­lich selbst zum Klas­si­ker gewor­den ist. Pos­tum wer­den Brechts Ideen in Stein gemei­ßelt, wofür sie der Autor nie vor­ge­se­hen hatte.

  • Kie­ler Matro­sen­auf­stand 1918 : Berühm­tes Foto ent­puppt sich nach fast 100 Jah­ren als Irr­tum – quel­len­kri­tik bei foto­gra­fien ist eine schwie­ri­ge und auf­wän­di­ge sache:

    Erstaun­li­cher Erkennt­nis im Bun­des­bild­ar­chiv: Das bekann­tes­te Foto, mit dem seit fast 100 Jah­ren der Kie­ler Matro­sen­auf­stand von 1918 illus­triert wur­de, ist in Wahr­heit in Ber­lin entstanden.

    hier war es die „ori­gi­nal­vor­la­ge“ (was auch immer das genau ist …), die durch ihre beschrif­tung eine kor­rek­tur erzwang

  • Alte Schrif­ten – wahn­sin­nig umfang­reich, auch mit eini­gen ttf-fonts für aus­ge­fal­le­nes wie die mero­win­gi­sche minuskel …

    Auf die­sen Sei­ten fin­den Sie eine Samm­lung alter Schrift­zei­chen aller Völ­ker und Kul­tu­ren von Abur bis Zapotekisch.

Ins Netz gegangen (18.5.)

Ins Netz gegan­gen (18.5.):

  • Ein Gespräch mit dem Diri­gen­ten Tho­mas Hen­gel­b­rock: Anders gespielt, neu gehört – Richard Wag­ner Nach­rich­ten – NZZ​.ch -

    Letzt­lich ist Har­non­court der Diri­gent, der im 20. Jahr­hun­dert die gröss­ten Impul­se gesetzt hat.

    Schö­ner Schluss­satz im Inter­view mit Tho­mas Hen­gel­b­rock, in dem es eigent­lich um etwas ganz ande­res geht: um Instru­men­ta­tio­na, Tem­po und Klang bei Wag­ner, v.a. im „Par­si­fal“:

    Ich habe Wag­ners Anwei­sun­gen befolgt. Wenn Sie lesen, was er zur Auf­füh­rung sei­ner Wer­ke geschrie­ben hat, kön­nen Sie gar nicht anders als zur Erkennt­nis kom­men, dass der Text deut­lich und klar zu hören sein muss, sonst ver­fehlt man ein­fach den Sinn. […] Ich fin­de die Klang­ge­stalt beim «Par­si­fal» ganz ent­schei­dend. Sie macht das Werk gera­de­zu aus, sie hat sym­bo­li­schen, ja meta­phy­si­schen Cha­rak­ter. Wenn zum Bei­spiel die alten Holz­flö­ten mit ihrem azur­blau­en Klang ver­wen­det wer­den, dann ergibt sich für mich die­se meta­phy­si­sche Ver­bin­dung zum Him­mel; mit der moder­nen Metall­flö­te geht das nicht. Auch die­se dunk­le, war­me, sanf­te Far­be der Blech­blä­ser – das war auch für mich eine Überraschung.

  • Prof. Dr. Dun­kel­mun­kel: Ist die Zeit reif für Gruf­ti-Profs? – cspan­nagel, dun­kel­mun­kel & fri­ends (via Published articles)
  • Lyrik als Form für die Gegen­wart – Digital/​Pausen – Hans Ulrich Gum­brecht erklärt die Fas­zi­na­ti­on der Gegen­wart an der Lyrik bzw. lyri­schen For­men – und fängt dafür, wie immer weit aus­ho­lend, in der Anti­ke an. Aber ent­schei­dend ist dann doch nur der letz­te Absatz:

    Wer die Zeit auf­bringt, sich auf einen—sprachlich ja meist kom­ple­xen – lyri­schen Text zu kon­zen­trie­ren, der unter­bricht die heu­te eben­so end­los wie ziel­los ver­lau­fen­de Zeit­lich­keit des All­tags. Und ein sol­cher Ansatz zur Auf­merk­sam­keit wird beim Lesen oder Rezi­tie­ren eines Gedichts zu jener ande­ren, sozu­sa­gen archai­schen Auf­merk­sam­keit, wel­che zum Aus­set­zen der flie­ßen­den Zeit führt und zum Her­auf­be­schwö­ren von vor­her abwe­sen­den Din­gen und Stim­mun­gen. Lyrik als Form ist eine Signa­tur unse­rer Gegen­wart, weii sie für Momen­te das erhält und an das erin­nert, was die­ser Gegen­wart am meis­ten fehlt, näm­lich Form, Ruhe, Kon­zen­tra­ti­on und wohl auch Gelassenheit

  • Schnäpp­chen­rei­se in die Tür­kei: Lan­des­ty­pi­sche Geträn­ke sind im Preis inbe­grif­fen – FAZ – Tho­mas Stein­mark war für die FAZ eine Woche in der Tür­kei für den Preis von 199 Euro – und kommt mit einem schö­nen Fazit zurück:

    … wer sich die öko­no­mi­schen Bedingt­hei­ten die­ser Art von Rei­sen bewusst macht und die­se zu akzep­tie­ren bereit ist, wer sich stark genug fühlt, den oft­mals mas­siv vor­ge­tra­ge­nen Ver­kaufs­an­ge­bo­ten erfolg­reich Wider­stand zu leis­ten, der wird am Ende nicht ent­täuscht sein.

  • Das Rät­sel Mer­kel – Da hat Micha­el Spreng lei­der recht:

    Mer­kel ist eine Macht­tech­ni­ke­rin mit schwa­chem idea­lis­ti­schen Hin­ter­grund. Sie ist kei­ne Gestal­te­rin, außer der Gestal­tung ihrer poli­ti­schen Kar­rie­re und ihrer Macht. Sie macht sich – zumin­dest öffent­lich – kei­ne Gedan­ken über Deutsch­land in zehn Jahren. 

    Ihm selbst scheint wie mir auch eher unbe­greif­lich, war­um sie deshalb/​trotzdem so beliebt ist und immer wie­der gewählt wird …

  • Flur­na­men­at­las-Blog – Der Flur­na­men­at­las Baden-Würt­tem­bergs (?) bloggt auf tumblr

Auf einem Ski, Ausgabe 2012

Es war alles dabei, was für einen groß­ar­ti­gen Ski­ur­laub not­wen­dig war: Vie­le net­te Leu­te, guter Schnee auf und neben den Pis­ten, eine Men­ge Spaß …

Aber im Detail: Geplant habe ich erst recht spät – nur sicher, dass ich zum Jubi­lä­ums­tref­fen der mono​-Ski​.Org nach Gal­tür fah­ren woll­te, war ich schon früh. Irgend­wann war dann aber doch alles gere­gelt: Ein Zim­mer gebucht, die Fahr­kar­te für den Zug nach und von Lan­deck-Zams gekauft (erstaun­lich bil­lig war das, dafür, dass ich erst 10 Tage vor­her reser­viert habe) und die Pack­lis­te für Ski­ur­lau­be her­vor­ge­sucht. Und der Mono­ski wur­de end­gül­tig präpariert …

Frei­tags ging es dann los, gegen 8 Uhr ver­ließ mein Zug den Main­zer Haupt­bahn­hof. Das war aber auch früh genug, mei­nen Wecker habe ich näm­lich etwas knapp gestellt, um noch eine klei­ne Lauf­run­de unter­zu­be­kom­men. Aber es hat noch gereicht … Über Stutt­gart, Lin­dau und Bre­genz erreich­te ich auf die Minu­te pünkt­lich Lan­deck-Zams, war­te­te auf den Bus, der mich nach Gal­tür brach­te. Das Stück von Feld­kirch auf den Arl­berg ist immer wie­der schön zu fah­ren: Wie der Zug – die­ses Mal ein neu­er, sehr beque­mer Rail­Jet, sich lang­sam in die Höhe schraubt, wie die Schnee­wän­de neben dem Gleis immer höher wer­den, bis der Zug hin­ter St. Anton wie­der im Tun­nel ver­schwin­det und in Rich­tung Lan­deck noch ein­mal eine Men­ge Höhe ver­liert. „Mei­ne“ Pen­si­on kann­te ich schon, das Haus Val­lü­la, für die­sen Fall stra­te­gisch sehr güns­tig – näm­lich in unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft zum Hotel Cassa­da, wo der Groß­teil der ande­ren logier­te – gele­gen. Nach neun Stun­den Fahrt (inklu­si­ve unge­fährt 90 Minu­ten Auf­ent­halt auf den diver­sen Bahn­hö­fen) war ich ange­kom­men, bezog mein Zim­mer (klein, aber aus­rei­chend) und schau­te wenig spä­ter bei den ande­ren vor­bei, für die ers­te Run­de Mono-Fach­sim­peln. Und merk­te schon, dass ich doch falsch gepackt hat­te: Für das Han­dy hat­te ich das fal­sche Lade­ka­bel mit­ge­nom­men. Aber Axel war so nett, mir auszuhelfen.

Am nächs­ten Tag, dem Sams­tag, klin­gel­te mein Wecker zwar erst kurz vor acht, das hell­hö­ri­ge Haus mit quiet­schen­den Was­ser­lei­tun­gen weck­te mich aller­dings schon eine hal­be Stun­de zuvor. So hat­te ich viel Zeit, mich in aller Ruhe auf die ers­ten Mono-Schwün­ge vor­zu­be­rei­ten. Nach dem Früh­stück ging es dann auch gleich auf die Pis­te – fast gleich, bis sich alle ver­sam­melt und den Ski­pass gelöst hat­ten war es doch schon näher an halb zehn als an neun Uhr. Aber für den Auf­takt war das noch ver­schmerz­bar. Die ers­ten Bögen waren – natür­lich – noch etwas steif, aber schon bald fühl­te der Ski sich an mei­nen Füßen wie­der ganz nor­mal an. Dann wur­de aber erst ein­mal das „Test­cen­ter“ an der Faul­brun­nalm auf­ge­baut und die ers­ten Ski­er getauscht. Auch wenn ich eigent­lich nicht groß aus­pro­bie­ren woll­te – ein paar Ski nahm ich dann doch in Augen­schein. Zum Bei­spiel den Snow­shark Pow­dershark von Tom, der vor allem außer­halb der Pis­te sehr viel Freu­de macht. Und weil Mar­tin mei­nen TT Ham­mer aus­pro­bie­ren woll­te, bin ich auch noch mal aufs Monobla­de gestie­gen. Natür­lich blie­ben wir auch am ers­ten Tag nicht auf der Pis­te (vor­wie­gend Birk­hahn­bahn und Ball­un­spit­ze waren unser Revier), son­dern muss­ten auch wie­der die Lift­tras­se der Birk­hahn­bahn fah­ren: Schön, aber doch anstren­gend in den stei­len Stü­cken auf der engen Tras­se mit dem etwas schwe­ren Schnee. Und trotz­dem ein­fach immer wie­der schön …

So kam doch gleich am ers­ten Tag eini­ges zusam­men, bevor ich mich noch ein­mal zum Lau­fen auf­mach­te (nur eine klei­ne Run­de im Ort und in Rich­tung Wirl, das Sei­ten­tal war die­ses Mal lei­der über­haupt nicht gespurt). Abends gab das natür­lich wie­der eine net­te, gemüt­li­che Run­de im Cassada.

Am Sonn­tag ging das, bei aller­dings ziem­lich neb­li­gem Wet­ter mit sehr beschei­de­ner Sicht, genau­so wei­ter: Zunächst – vor allem wegen der schlech­ten Sicht – auf der Pis­te, auch unter der Alp­ko­gel­bahn, dann ab ca. 11 Uhr auf der Breit­spitz­sei­te in der herr­lichs­ten Son­ne – der Rest des Ski­ge­bie­tes, also der Haupt­eil, lag wei­ter­him im Nebel. Und an dem Zwei­er-Ses­sel war auch nichts los. Natür­lich hielt es uns hier nicht auf der Pis­te – mit dem Neben­ef­fekt, dass ich direkt unter dem Lift einen „Mat­thi­as-Kra­ter“ anleg­te: Beim Abbie­gen aus einem Steil­stück hat­te ich eine klei­ne Boden­wel­le nicht gese­hen, die mir dann den Gar­aus mach­te. Aber Tief­schnee ist ja weich … So weich aller­dings, dass es eine Wei­le dau­ern kann, bis man sich da wie­der her­aus gear­bei­tet hat. Auch am zwei­ten Tag stand nach dem Ski­fah­ren trotz müder Bei­ne natür­lich noch das Lau­fen auf dem Pro­gramm – ganz ein­falls­los wie­der auf dem Win­ter­wan­der­weg nach Wirl und etwas dar­über hin­aus. Im Cassa­da gab es dann im dich­test beset­zen Spiel­zim­mer die ers­ten Vide­os der ers­ten bei­den Tage zu bestau­nen, Tilo und Mar­tin hat­ten Helm­ka­me­ras dabei. Und Tile konn­te gleich einen Sturz inklu­si­ve Schlit­ten­fahrt mit dem Duret Mons­t­re aus der Ego-Per­spek­ti­ve zeigen …

Am Mon­tag über­rasch­te uns nicht nur herr­lichs­ter Son­nen­schein, son­dern auch die Ankunft von Franz & Jörg. Nach ganz wenig Pis­te blieb der Tag dem Tief­schnee-Fah­ren vor­be­hal­ten. Nur vor­mit­tags nicht ganz: Ein loka­les Fern­seh­team hat­te sich ange­mel­det, die uns Exo­ten fil­men woll­ten. Nur so rich­tig in den Tief­schnee woll­ten sie lei­der nicht, es blieb bei kur­zen Off-Pis­te-Momen­ten. Ab unge­fähr 11.30 Uhr waren wir dann aber – end­lich – an der Breit­spitz­bahn, wo uns – ganz außen – noch unver­spur­ter Schnee und eini­ge rich­tig gran­dio­se Stü­cke abseits der Pis­ten erwar­te­te. Lang­sam kroch der Nebel aber wie­der aus dem Mon­ta­fon her­an, immer höher, erreich­te die Stau­mau­er des Kopp­sees, bedeck­te den See, zog wei­ter die Hän­ge hin­auf. Des­we­gen wech­sel­ten wir gegen halb drei noch ein­mal an die Birk­hahn­bahn, um dort unter dem Lift her­um­zu­to­ben – um zu bestau­nen, wie Bru­no sei­nen Ski den hal­ben Hang vor­aus­schickt und ein­fach hin­ter­her läuft …: Ein­fach wun­der­bar, die­ser Ski­tag! Auch wenn das Lau­fen dann doch hart wur­de, mit aus­ge­spro­chen kraft­lo­sen Bei­nen – schon mit­tags hat­ten sich Ermü­dungs­er­schei­nun­gen der Ober­schen­kel bemerk­bar gemacht, bei den letz­ten Abfahr­ten brann­ten die Ober­schen­kel. Im Cassa­da gab es dann noch ein­mal eini­ge Vide­os, auch von Mar­ti­na, zu sehen – so dass man vie­les gleich noch ein­mal erle­ben konnte.

Am Diens­tag wur­de es kalt. Eigent­lich war eine „Ski-Safa­ri“ geplant – die fiel aber wegen schlech­tem Wet­ter und Lawi­nen­ge­fahr aus. Auch am Mitt­woch, der als Aus­weich­ter­min für die­ses Ver­gnü­gen geplant war, konn­te sie des­halb nicht statt­fin­den. Trotz des Nebels war ich um kurz vor Neun am Lift, über der ers­ten Abfahrt an der Birk­hahn­bahn hing noch dicker Nebel. Mit Bru­no ver­zog ich mich dann gleich wie­der zur Breit­spitz­bahn – und dort war das Wet­ter wun­der­bar und die Pis­ten per­fekt prä­pa­riert, so dass wir erst ein­mal in den Speed-Modus schal­te­ten und die Hän­ge hin­un­ter ras­ten wie zwei Beklopp­te – auch wenn die Ober­schen­kel am Lift jedes­mal zu plat­zen droh­ten ;-). Im Lift wur­de es dann frei­lich sau­kalt – zumal die­se Bahn ja auch eine Wei­le unter­wegs ist. Gegen Mit­tag ver­la­ger­ten wir – mit immer mehr Leu­ten – unse­re Akti­vi­tä­ten zuneh­mend wie­der von den Pis­ten in den Tief­schnee und fan­den dort aber nur noch weni­ge Res­te unzer­fah­re­ner Stel­len. Aber das Wet­ter wur­de dann wie­der schlech­ter, der Nebel stieg auf, die obe­re Wol­ken­schicht sank her­un­ter, so dass wir schon gegen drei Uhr den Ski­tag been­de­ten: Das Licht wur­de so dif­fus, dass es immer schwie­ri­ger wur­de. Dann noch schnell das gesam­mel­te Test­ma­te­ri­al gepackt und mit der Rau­pe zum Park­platz trans­por­tiert: Es waren doch eine ganz schö­ne Men­ge Ski­er zum Aus­pro­bie­ren vor­han­den. Nach dem Lau­fen ging es dann – es war schließ­lich Diens­tag – noch zum Fass­dau­ben­ren­nen, wo uns Mar­tin zünf­tig ver­trat und auf den vier­ten Platz schlit­ter­te. Nicht des­halb, aber wegen sei­ner akro­ba­ti­schen Küns­te auf dem Ki-Mo-No-Car­ver und dem Crash mit einem Baum bekam er anschlie­ßend auch noch den Drop­man-Award überreicht.

Mitt­wochs klin­gel­te mein Wecker etwas frü­her, das war ja schon wie­der mein letz­ter Tag und ich muss­te noch eini­gen Kram zusam­men­pa­cken. Und vor dem Früh­stück noch eine klei­ne (eine sehr klei­ne …) Lauf­run­de erle­di­gen, weil ich von der Pis­te sozu­sa­gen direkt nach Hau­se woll­te. Der Ski­bus setz­te mich trotz­dem wie­der kum 8:49 Uhr an der Birk­hahn­bahn ab – von den ande­ren war noch nie­mand zu sehen. Aber das ver­dross mich nicht. Auf der (fast) per­fekt prä­pa­rier­ten Pis­te saus­te ich eini­ge Male hin­ab und bestaun­te aus dem Lift mei­ne schö­ne Schwün­ge, die auf der Pis­te wun­der­bar zu erken­nen waren. Dann waren inzwi­schen auch die ande­ren ein­ge­tru­delt und wir ver­trie­ben uns noch etwas die Zeit bis zum zwei­ten Deh­ter­min für die Fern­seh-Crew von top​des​ti​na​ti​on​.tv, weil die beim Über­spie­len von der Kame­ra die Auf­nah­men ver­nich­tet hat­ten. Beson­ders inspi­riert kam es mir nicht vor, weil wir vor­wie­gend auf der Pis­te rum­rutsch­ten. Aber das End­ergeb­nis ist immer­hin ganz pas­sa­bel gewor­den. Dann ging es – natür­lich – wie­der an den Hang unter und neben der Breit­spitz­bahn: Das Wet­ter war dort wie­der etwas bes­ser, unter der Ball­un­spit­ze zogen nach dem son­ni­gen – aber kal­ten – Mor­gen wie­der die Wol­ken auf. Abseits der Pis­te war nicht mehr viel zu holen: Alle inter­es­san­ten und halb­wegs erreich­ba­ren Hän­ge hat­ten wir jetzt schon zer­fah­ren und die durch­pflüg­ten Hän­ge waren in den Steil­stü­cken, gera­de weil der Schnee teil­wei­se auch etwas har­schig war, ziem­lich schwer und anstren­gend zu fah­ren. Nur noch ein paar fla­che Mul­den und unzu­gäng­li­che (oder zumid­nest so schei­nen­den bzw. den Anfahrt­s­auf­wand nicht loh­nen­de) Ecken hat­ten noch fri­schen Schnee. Auch heu­te wie­der ver­kürz­te die tie­fe, auf­zie­hen­de Bewöl­kung den Ski­tag etwas – die letz­ten Ver­su­che von Jörg und mir an der Alp­ko­gel­bahn brach­ten mir noch einen Bei­na­he-Crash mit einem Pis­ten­schild ein … So lie­ßen wir den Tag – und das 10. Tref­fen der mono​-Ski​.Org – in der Faul­brun­nalm ausklingen.

Nach dem frü­hen Schluss mach­te ich mich dann gemüt­lich auf die Rück­rei­se. Achim und Jörg nah­men mich net­ter­wei­se im Auto bis Mün­chen mit, dann fuhr mich die Bahn – mit nur noch einem Umstieg in Frank­furt – wie­der ganz ent­spannt nach Hau­se. Und schon wie­der vol­ler Vor­freu­de auf das nächs­te Mal – inzwi­schen bin ich auch wie­der erholt von den Stra­pa­zen des Urlaubs …

Auf einem Ski in Arosa

Das dies­jäh­ri­ge Tref­fen der Mono­ski­fah­rer begann für mich am Don­ners­tag: Vor­mit­tags schnell noch mein Kram fer­tig gepackt – eine gro­ße Tasche voll­ge­stopft mit Schu­hen (zum Ski­fah­ren und Lau­fen), jeder Men­ge Kla­mot­ten und ein paar Müs­li­rie­geln. Dann den Ski unter den Arm geklemmt und ab zum Bahn­hof – der Zug brach­te mich näm­lich nach Schif­fer­stadt, zu Tilo. Der war noch nicht ganz so weit, aber das war nicht wei­ter schlimm, weil sich auch bei Andre­as die Abfahrt etwas ver­zö­gert hat­te. Gegen 17 Uhr waren wir dann unter­wegs: Andre­as mit Toch­ter Aria­ne, Tilo und ich – so ging es nach Aro­sa. Die Fahrt ver­lief denn auch ohne Pro­ble­me, beson­ders das letz­te Stück von Chur, die 360 Kur­ven, auf die Aro­sa so stolz ist (und für die man sogar eine Paten­schaft erwer­ben kann …), sogar in aus­ge­spro­chen rasan­tem Tem­po. Nur in Aro­sa brauch­ten wir einen Moment, unse­re Unter­kunft für die ers­te Nacht zu fin­den: Das Back­pa­ckers Moun­tain­lodge. Das ist offen­bar ein ehe­ma­li­ges San­to­ri­um. Zumin­dest sehen die Räu­me – klei­ne Zim­mer mit Jugend­her­bergs­ein­rich­tung inklu­si­ve Stock­bet­ten – die Flu­re und die Bal­kons sehr danach aus. Da es mitt­ler­wei­le schon 22.15 Uhr war, fan­den wir nur noch eine unbe­setz­te Rezep­ti­on vor – aber immer­hin mit einem Zet­tel, wel­che Zim­mer unse­re waren. Die waren schnell bezo­gen, die Bet­ten gemacht – und das war’s dann auch schon eigent­lich, die Nacht­ru­he rief. Das Moun­tain­lodge war zwar recht ordent­lich und sehr sau­ber, aber über den Preis kann man geteil­ter Mei­nung sein. Für Leu­te aus dem Euro-Gebiet wie uns war das – ange­sichts des beschei­de­nen Kom­forts und der ein­fa­chen Ver­pfle­ge­gung – eigentlch unver­schämt teu­er. Obwohl die bei­den Back­pa­ckers – von den Berg­bah­nen betrie­ben – die bil­ligs­ten Unter­künf­te in Aro­sa sind: Preis­güns­tig sind sie keineswegs …

Denn am Frei­tag soll­te es rich­tig los­ge­hen. Trotz des zei­ti­gen Auf­ste­hens hat zwar nicht das Früh­stü­cken, aber doch das Bezah­len, Auto packen und Aus­che­cken eine gute Wei­le gedau­ert. Auf dem Weg zur Seil­bahn-Tal­sta­ti­on tra­fen wir dann gleich die Leu­te von Duret sowie Remy und Otto. Aller­dings muss­ten wir noch das Auto los­wer­den – in Aro­sa nie eine ein­fa­che Sache, dies­mal bedeu­te­te es einen ordent­li­chen Fuß­marsch für Andre­as. Gegen 10 Uhr war dann aber alles erle­digt und wir oben auf dem Berg. Und das heißt wirk­lich, oben: Auf der Spit­ze des Weiß­horns, wo uns die gro­ße Gon­deln der Sei­bahn (eine ziem­lich zeit­auf­wän­di­ge Fahrt) hin­be­för­der­ten. Zum Ein­fah­ren muss­te erst ein­mal die rote Abfahrt zur Mit­tel­sta­ti­on her­hal­ten (die schwar­ze von oben muss­te ja nicht gleich bei den ers­ten Schwün­gen die­ses Win­ters sein …). Und dann ging es vor allem auf die Pis­ten am Hörn­li – da waren wir einen Groß­teil die­ser drei Tage unter­wegs, die Pis­ten dort, die der eine Vie­rer-Ses­sel bedient, bie­ten wun­der­ba­re Mög­lich­kei­ten: Rote und Schwar­ze glei­cher­ma­ßen, sol­che mit eher gleich­mä­ßi­gem Gefäl­le und wel­che mit schö­nen Absät­zen und Stu­fen – vor allem vie­le Kom­bi­na­ti­ons­mög­lich­kei­ten … Sehr schö­ne Mög­lich­kei­ten bot aber auch der Car­men­na-Ses­sel­lift (natür­lich von ganz oben, nicht schon ab der Mit­tel­sta­ti­on): Ent­we­der über die schwar­ze Pis­te, die vom Weiss­horn her­un­ter kommt oder direkt am Lift hin­un­ter: Das beginnt gleich rich­tig steil – und weil oben am Ein­stieg eine Schnee­ka­no­ne in Betrieb war, waren gera­de die ers­ten Meter davon ziem­lich hef­tig. Aber dann ging es rich­tig schön hin­un­ter – auch eine klas­se Pis­te. Nur unten viel­leicht einen Tick langweilig.

Der Schnee in Aro­sa: Aus­rei­chend, aber uralt (letz­ter Neu­schnee im Janu­ar, da hat’s den gan­zen Monat aber auch nur 30 Zen­ti­me­ter geschneit) und ent­spre­chend hart. Neben der Pis­te – vor allem am Weiss­horn – war schon fast kein Schnee mehr. Und wo noch mehr oder weni­ger genü­gend war, war er der­ma­ßen stein­hart, dass es kaum fahr­bar war – wir haben es am Hörn­li natür­lich sofort aus­pro­biert. Zumin­dest Spaß macht das Abseits­fah­ren bei sol­chem Schnee nicht.

Abge­schlos­sen haben wir den Ski­tag mit einer gemein­sa­men Tal­ab­fahrt – nach­dem wir alle auf der rich­ti­gen Pis­te waren, war das auch ganz nett und noch erstaun­lich gut zu fah­ren. Danach ging es dann erst ein­mal in die neue Unter­kunft, das ande­re Back­pa­ckers in Aro­sa, Down­town genannt, weil es im Gegen­satz zum Moun­tain­lodge nicht am Orts­rand bei der Pis­te liegt, son­dern mit­ten in der unte­ren Hälf­te des Ortes. Ansons­ten unter­schied es sich nicht groß vom ers­ten Back­pa­ckers – die An- und Abmel­dung ist bei bei­den furcht­bar kom­pli­ziert, auf­wän­dig und umständ­lich gewe­sen. Irgend­wann war das aber alles erle­digt und wir waren auf unse­ren Zim­mern. Inzwi­schen schon reich­lich spät, denn für 17 Uhr war ein ers­tes offi­zi­el­les Tref­fen im nahe­ge­le­ge­nen Sun­star-Hotel ange­setzt. Ich ging aber erst ein­mal wenigs­tens ein biss­chen Lau­fen – viel war es nicht, ich und mei­ne Bei­ne waren müde. Und in Aro­sa gibt es noch weni­ger Mög­lich­kei­ten, ohne gro­ße Stei­gun­gen zu lau­fen, als in ande­ren Ski­or­ten. Mein Forerun­ner hat­te sich dum­mer­wei­se in der Tasche irgend­wann von selbst ange­schal­tet und war des­halb inzwi­schen ohne Strom. Geschätzt war ich ca. 20 Minu­ten für unge­fähr drei Kilo­me­ter unter­wegs, in Rich­tung Hörn­li, ab dem Cam­ping­platz auf der „Pis­te“ Nr. 1.

Nach dem Begrü­ßungs­tref­fen gin­ge wir dann gemein­sam (fast) alle zum Abend­essen ins Cha­man­na – sehr nett und lecker, aber wie alles in die­sem Ort nicht gera­de preis­wert … Das hat sei­ne Zeit gedau­ert – erst gegen 23 Uhr waren wir zurück im Back­pa­ckers und hör­ten auf den Ruf der Betten …

Der Sams­tag begrüß­te uns schon mor­gens mit herr­li­chem Wet­ter: Blau­er Him­mel ohne das kleins­te Wölk­chen. Heu­te beschlos­sen wir, das Auto ste­hen zu las­sen und zu Fuß zur Berg­bahn zu mar­schie­ren. Das war dann doch etwas län­ger als gedacht, zum Glück hat­ten wir die Ski­schu­he noch nicht an. Tilo und ich waren etwas frü­her auf­ge­bro­chen, er woll­te den Duret-Leu­ten hel­fen beim Auf­bau­en des Test­stan­des für deren Mono­skier an der Mit­tel­sta­ti­on. Da ange­kom­men, tra­fen wir zufäl­lig auf Bru­no, Kurt und Rodol­fo. Mit denen war ich dann fast den gan­zen Tag unter­wegs – und wie. Die hatten’s näm­lich ziem­lich eilig. Und man merkt, dass sie öfters auf dem Ski ste­hen als ich – mit­hal­ten konn­te ich, mit etwas Mühe, gera­de so. Das hohe Tem­po mach­te aber wirk­lich irr­sin­nig Spaß: Die Son­ne schien strah­lend, der Schnee war okay, die Pis­ten gut prä­pa­riert. Da mach­te es auch wenig, dass ich schon auf der ers­ten Abfahrt mei­ne rech­te Kon­takt­lin­se ver­lor – die war wohl nicht rich­tig drin. Sehr selt­sam war das, wie ich wäh­rend dem Fah­ren merk­te, dass sie aus dem Auge rutsch­te, im Augen­win­kel hän­gen­blieb und vom Fahrt­wind dann end­gül­tig her­aus­ge­drückt wur­de und auf Nim­mer­wie­der­sehn ver­schwand. Gegen Mit­tag wur­de es zwar etwas vol­ler, aber dafür, dass ganz Aro­sa aus­ge­bucht sein soll­te, war noch erstaun­lich viel Platz auf den Pis­ten. Gut, am Hörn­li-Ses­sel­lift muss­te man zwi­schen­durch mal (ganz) kurz anste­hen – aber auf der Pis­te war das immer noch in Ord­nung mit dem Betrieb. Unter­des­sen lief wie­der – wie sich das für ein Mono­ski­tref­fen gehört – der gro­ße Ski­tausch: Die Durets (und eini­ge ande­re, wie das Monobla­de, der Mono­cross, das Yama­tool/​Coda) wur­den eif­rig pro­biert – von mir aller­dings nicht, ich blieb die­se drei Tage lie­ber bei mei­nem mir ver­trau­ten TT Ham­mer. Die Grup­pen wech­sel­ten über den Tag öfter, der Spaß blieb der­sel­be. So war es ruck­zuck schon 16.30 Uhr, als ich mit Bru­no die letz­te Abfahrt vom Weiss­horn anging. Dann saßen wir noch kurz alle bei der Schirm­bar an der Mit­tel­sta­ti­on (Hüt­ten- & Apré­ski-tech­nisch ist Aro­sa übri­gens extrem zurück­hal­tend), bevor wir die gemein­sa­me Talbafahrt antra­ten. Bis wir dann end­lich wie­der auf unse­rem Zim­mer waren, zeig­te die Uhr schon sechs an – und ich ging erst spät lau­fen. Dies­mal ging es etwas wei­ter, zwar ähn­lich wie am Frei­tag (wie­der auf die „Pis­te“), aber mit eini­gen klei­nen Schlei­fen zusätz­lich: ca. vier Kilo­me­ter in einer hal­ben Stun­de). Nach dem Duschen wid­me­te ich mich noch kurz mei­nem Mono: Vor allem am Nach­mit­tag hat­te ich auf den har­ten Pis­ten gemerkt, dass mei­ne Kan­ten etwas nach­lie­ßen – das wur­de schnell beho­ben. Und dann war es auch schon Zeit für das gro­ße Fon­due Chi­noi­se, wie­der im Cha­man­na, das ja prak­ti­scher­wei­se recht nahe lag – gut vor allem für Andre­as, der nach sei­nem Sturz am Frei­tag mit­tag doch beim Lau­fen sehr gehan­di­capt war.

Am Sonn­tag war wie­der alles anders. Schon beim Auf­wa­chen wur­de klar: Das schö­ne Wet­ter war ver­schwun­den, die ein­zel­nen dunk­len Wol­ken vom Sams­tag abend waren nicht mehr allein, son­dern hin­gen dicht über dem Ort und also voll im Ski­ge­biet den gan­zen Him­mel bede­ckend. Also lie­ßen wir uns mit dem Früh­stück etwas mehr Zeit – es war ja auch Sonn­tag … Weil wir nach dem Ski­fah­ren sofort nach Hau­se woll­ten, war ich extra schon um 7 Uhr auf­ge­stan­den, um vor dem Früh­stück einen klei­nen Lauf zu absol­vie­ren. Die­ses Mal blieb ich auf der Stra­ße, das war am ein­fachs­ten. Bei gera­de ein­mal 0 °C war ich wie­der eine knap­pe hal­be Stun­de unter­wegs – mit schreck­lich stei­fen Beinen …

Auf der Pis­te war es heu­te zwar aus­ge­spro­chen leer, aber auch etwas schwie­rig. Ich brauch­te ein bis zwei Abfahr­ten, mich dar­an zu gewöh­nen: Durch die dich­te Bewöl­kung und den leicht grie­se­li­gen Schnee­fall war das Licht zu dif­fus, das man nicht sah, wo die Pis­te auf- oder abging und ent­spre­chend etwas vor­sich­ti­ger und zurück­hal­ten­der unter­wegs sein soll­te. Mit der Zeit und der Gewöh­nung nahm aber unser Tem­po auch wie­der zu. Bald war ich näm­lich wie­der mit den schnel­len Flit­zern Bru­no, Kurt und Rodol­fo unter­wegs. Und die Pis­ten am Hörn­li kann­ten wir ja inzwi­schen. Tat­säch­lich kam am spä­ten Vor­mit­tag auch für kur­ze Zeit etwas Bes­se­rung auf: Die Wol­ken­de­cke dünn­te stel­len­wei­se etwas aus, so dass die Son­ne etwas stär­ker hin­durch kam – und sofort mach­te das Fah­ren mit deut­lich mehr Sicht erheb­lich mehr Spaß. Mit­tags tra­fen wir uns alle an der Mit­tel­sta­ti­on für eine kur­ze Pau­se. Und dann ging es noch mal in der gro­ßen Grup­pe aufs Weiss­horn. Peter woll­te ja auch noch den Ki-Mono-Car-Ver pro­bie­ren – und tat das gleich auf der lan­gen Abfahrt. Weit kam er damit aller­dings nicht, die­ser Mini­ski ist wohl doch sehr spe­zi­ell. Auf­grund der momen­tan extrem schlech­ten Sicht war die­se Abfahrt aller­dings für den Rest der Grup­pe auch nicht sehr leicht- dafür hat­ten wir die kom­plet­te Pis­te für uns. Heu­te war eh’ kaum jemand utner­wegs, nur so ein paar Unent­weg­te wie wir. Und ein ein­hei­mi­scher Mono­ski­fah­rer, Vik­tor, der seit Jahr­zehn­ten sei­nem Mono­turm treu geblie­ben ist. Nach­mit­tags waren wir dann wie­der in ver­schie­de­nen Grup­pie­run­gen (mit eigent­lich fast allen noch fah­ren­den Teil­neh­mern) am Hörn­li unter­wegs – aller­dings auch nicht mehr beson­ders lan­ge. Andre­as und Aria­ne mach­ten bald Schluss, ich hing noch zwei schnel­le Abfahr­ten an, bevor ich ihnen eben­falls folg­te – und bei der letz­ten Tal­ab­fahrt noch eine fal­sche Abzwei­gung mach­te, die mich – auf dem Weg zur Hörn­li-Express-Tal­sta­ti­on, wo das Auto stand – auf die Pis­te 1 führ­te: Eine Kata­stro­phe, das Ende die­ser Pis­te ist ein Weg, der zum Schluss noch berg­auf führt und bei gutem Schnee viel­leicht gera­de noch so fahr­bar ist, bei lang­sa­men Bedin­gun­gen wie an die­sem Tag aber Fuß­weg bedeutet …

Genau um 16 Uhr hat­ten wir dann im Schnee­trei­ben das Auto gepackt und star­te­ten in Rich­tung Hei­mat. Die Fahrt ver­lief wie­der sehr glatt, bis Chur brauch­ten wir unge­fähr eine Stun­de und dann für den Rest nach Schif­fer­stadt noch­mal vier – genau um 21 Uhr waren wir am Bahn­hof, wo ich mei­nen Zug noch wun­der­bar bequem erreich­te und kurz nach zehn dann wie­der in Mainz war – müde und erschöpft, aber zufrieden.

Denn die Orga­ni­sa­tio­ren Remy und Tilo haben sich wie­der viel Mühe gege­ben – auch wenn wir nicht immer alles mit­ge­macht haben, was sie sich aus­ge­dacht haben. Vor allem auf das Mond­schein­fah­ren am Frei­tag (auf unbe­leuch­te­ter Pis­te bei Voll­mond) hat­te irgend­wie kei­ner Lust, alle waren den gan­zen Tag gefah­ren und ent­spre­chend ausgepowert …
Aro­sa selbst fand ich ganz nett, für mich aller­dings auch aus­ge­spro­chen teu­er. Das Ski­ge­biet ist nicht super anspruchs­voll (wirk­lich ein­fa­che Pis­ten gibt es aber auch fast kei­ne), und fällt auch sonst nicht beson­ders auf: Alles sehr ordent­lich, aber irgend­wie nichts her­aus­ra­gen­des. Aber eini­ge Pis­ten – vor allem die rote 3 am Hörn­li, aber auch die schwar­ze 8 am Weiss­horn, mach­ten eine Men­ge Spaß – gera­de weil sie nicht zu anspruchs­voll und schwie­rig waren, konn­te man/​ich sie wun­der­bar aus­fah­ren und auch mal ordent­lich Tem­po ris­kie­ren. Für die eher über­schau­ba­re Grö­ße (eigent­lich sind es ja nur zwei Ber­ge) gibt es recht vie­le geschickt ange­leg­te Abfahr­ten, aller­dings auch erstaun­lich vie­le Wege, die zudem sehr oft aus­ge­spro­chen flach waren und dem Mono daher nicht so sehr ent­ge­gen­ka­men. Lei­der waren die Pis­ten am Brüg­ger­horn, dem soge­nann­ten „Ent­span­nungs­berg“ nicht offen – bei ver­nünf­ti­gem Schnee hät­te das wohl eini­ge schö­ne Vari­an­ten gege­ben. Über­haupt lässt die Topo­gra­phie erah­nen, dass bei aus­rei­chen­dem Schnee in Aro­sa viel neben der Pis­te mög­lich ist – da hat­ten wir halt ein­fach Pech mit dem Wet­ter in die­sem Win­ter – wobei die Berg­bah­nen den weni­gen Schnee gut im Griff hat­ten und ordent­lich prä­pa­rier­ten. Also, wie­der ein­mal ein schö­ne Tref­fen der mono​-ski​.org: Ein­fach drei schö­ne Tage des Ski­fah­rens – wie immer, wenn sich die Mono­ski­fah­rer treffen …

skifoarn 2010: obergurgl & sölden

nach dem kur­zen abste­cher nach vene­dig stand ende janu­ar wie­der das all­jähr­li­che ski­ver­gnü­gen in mei­nem kalen­der. dies­mal hat­te ich mir ober­gurgl aus­ge­guckt: ein offen­bar recht net­tes ski­ge­biet mitt­le­rer grö­ße mit wenig betrieb. die unter­kunft­su­che hat­te sich etwas müh­sam gestal­tet, in dem dorf – immer­hin schon auf 1900 m höhe – gibt es offen­bar nur hotels. das sieht auch wirk­lich so aus, wenn man da hin­ein­kommt, stell­te ich dann fest. ich fand dann aber doch noch ein zim­mer, direkt an der ski­bus­hal­te­stel­le. das ist ja für mich als bahn­fah­rer nicht ganz unwichtig ;-)

die anrei­se: ins ötz­tal ist es schon ein gutes stück fahrt von mainz aus. es gibt aber eine wun­der­ba­re ver­bin­dung: ein ic von müns­ter nach inns­bruck, der sams­tags ein­mal fährt und auch in mainz halt macht. also habe ich mich hier am rhein in den zug gesetzt – erst um kurz nach 11 ging es los – und mei­nen platz bis ötz­tal bahn­hof (wirk­lich kaum mehr als ein bahn­hof am ein­gang des ötz­ta­les) nicht mehr her­ge­ge­ben. betrieb war ziem­lich viel, doch so eini­ge ski­fah­rer, aber auch ohne reser­vie­rung hat­te ich glück. die spä­te abfahrt in mainz führ­te dann nur dazu, dass ich erst recht spät und im dun­keln ankam. denn vom bahn­hof muss man noch ein­mal mehr als eine stun­de, ca. 80 minu­ten sogar, mit dem bus rech­nen, bis man in ober­gurgl ist. schließ­lich kommt danach ja auch nix mehr. so bekam ich also über­haupt nicht mit, wo ich eigent­lich gelan­det war. die unter­kunft lag aber nicht nur sehr prak­tisch an der bus­hal­te­stel­le, son­dern auch nur ca. 500 m von der tal­sta­ti­on der hoch­gurgl­bahn ent­fernt und direkt an loi­pe und win­ter­wan­der­weg. dem sport stand also nichts mehr im weg.

und damit ging es am sonn­tag gleich los: mit dem ers­ten lift zur gon­del­bahn und hin­ein ins ver­gnü­gen. das war es, vom ers­ten moment an. auch wenn ich schon etwas merk­te, dass der letz­te ski­tag doch eini­ge zeit zurück­lag. zunächst fing ich mal mit dem nahe­lie­gen­den pis­ten an, dem wurm­kogl und dem scher­mer. zu letz­te­rem führt übri­gens eine neue, luxu­riö­se 8‑per­so­nen-gon­del­bahn hin­auf: offen­bar ist es dort oft so kalt, dass die berg­bahn­ge­sell­schaft hier ihre pro­fi­te mit so einer über­di­men­sio­nier­ten anla­ge los­wer­den muss­te … zum glück war sie nie voll (ist sie wohl auch bei voll aus­ge­buch­ten hotels nie) – über­haupt war für einen sonn­tag ange­nehm wenig betrieb. war­te­zei­ten gab es nie – also auch kei­ne pau­sen. ich bin, wie auch jeden wei­te­ren tag also von kurz nach neun bis vier uhr durch­ge­fah­ren. zum aus­ru­hen gibt es ja lif­te. nun ja. in hoch­gurgl gibt es näm­lich tat­säch­lich auch noch schlepp­lif­te – fast ein ana­chro­nis­mus. und zumin­dest einer davon ist alles ande­re als geruh­sam. doch dazu spä­ter mehr. am sonn­tag mach­te ich mich also erst ein­mal auf, mit dem gebiet ver­traut zu wer­den, alles abzu­klap­pern. oder fast alles. zumin­dest in hoch­gurgl. also war auch der etwas län­ge­re schlep­per am kir­chen­kar mit der ganz net­ten roten abfahrt und schö­nen klei­nen vari­an­ten dran. abseits der pis­te mach­te sich aber sehr bemerk­bar, dass es schon lan­ge nicht mehr ver­nünf­tig geschneit hat­te: das war alles eher hart und sehr, sehr zer­fah­ren. aber trotz­dem schön, dort.
auch die gro­ße kar­bahn mit der lei­der nicht mehr all­zu üppig mit schnee bedeck­ten schwar­zen abfahrt direkt am lift hin­un­ter kam an die rei­he. die­se abfahrt zog mich irgend­wie immer wie­der an. zum einen eine der weni­gen nicht so super­brei­ten abfahr­ten. zum ande­ren durch drei que­ren­de wege, die ziem­lich hef­ti­ge stu­fen in den schö­nen steil­hang schnei­den, nicht ganz ein­fach flie­ßend zu befahren.
auch die höchs­te stel­le, der wurm­kogl II mit sei­ner klei­nen aus­sichts­re­stau­ra­ti­on (im mar­ke­ting­s­lang des ötz­tals (eine ziem­lich schlim­me sache) „top moun­tain star“ genannt, war auf dem pro­gramm. dort oben gibt es eine net­te, kna­cki­ge schwar­ze abfahrt mit zwar sehr har­tem, aber schön stei­lem ein­stieg. und natür­lich einen tol­len aus­blick von die­ser höhe aus. und neben­bei führt von dort oben auch eine gemüt­li­che blaue abfahrt hin­un­ter, die an meh­re­ren stel­len schö­ne vari­an­ten ermög­licht, die jetzt aber durch die vie­len vor­gän­ger schon sehr zer­fah­ren, meist schon zur ordent­li­chen buckel­pis­te gewor­den war.
die tal­ab­fahrt von hoch­gurgl war zwar nicht beson­ders span­nend (sehr typi­sche tal­ab­fahrt mit aus­ge­bau­ten wegen etc.), dafür aber typisch eisig im unte­ren teil. und erstaun­lich leer für kurz vor vier an einem sonn­tag nach­mit­tag. dem ski­fah­ren folg­te dann – natür­lich – noch das lau­fen, auf den gewalz­ten win­ter­wan­der­wegn bzw. der ska­ting­loi­pe sehr schön möglich.

am mon­tag ging es eben­falls wider um kurz nach neun los. dies­mal aller­dings mit dem bus in die ande­rer rich­tung, zur fest­kogl­bahn am orts­ein­gang von ober­gurgl. da noch nix (wirk­lich, nix!) los war, stürz­te ich mich gleich mal wie­der in die tal­ab­fahrt. am fest­kogl gibt es zwei davon: eine nor­ma­le rote und eine sehr schö­ne, auch land­schaft­lich reiz­vol­le und gar nicht so schwe­re schwar­ze vari­an­te. spä­ter ging es dann mit den auch sehr schö­nen, abwechs­lungs­rei­chen pis­ten an der roß­kar­bahn (mit net­ter, ein­fa­cher varia­ti­ons­mög­lich­keit direkt unterm lift) und vor allem der plat­tach­bahn wei­ter. bei­des übri­gens ses­sel­lif­te mit mit­tel­sta­tio­nen. gegen mit­tag wech­sel­te ich dann noch zur hohen mut. die rote abfahrt von der berg­sta­ti­on der neu­en gon­del­bahn fand ich aber nicht so span­nend: da merkt man doch zu sehr, dass sie sehr künst­lich in den berg hin­ein gebaut wur­de. unten ging es dann naht­los an der stein­mann­bahn wei­ter, wo es immer­hin eini­ge buck­li­ge vari­an­ten durch die ver­streut ste­hen­den bäu­me aus­zu­pro­bie­ren gab. an der hohen mut oben habe ich aber, es kaum glau­bend, tat­säch­lich her­bert heckers, dem autor des ein­zi­gen deut­schen buches über den mono­ski, den ich schon von einem der mono​ski​.org-tref­fen kann­te, getrof­fen. er und sei­ne frau hat­ten mich schon am sonn­tag gese­hen und sofort am fahr­stil erkannt und wir lie­fen uns noch öfters über den weg … bei einer der letz­ten abfahr­ten von der hohen mut nahm ich dann noch die äuße­re pis­ten­va­ri­an­te – kei­ne beson­ders gute idee. im schöns­ten tem­po sah ich dann eine boden­wel­le zu spät, flog ein stück und ver­sem­mel­te die lan­dung etwas. über roß­kar­bahn und die schö­ne schwar­ze tal­ab­fahrt ging es zurück zur fest­kog­bahn und wei­ter zum lau­fen – das wur­de aber nur sehr wenig, weil ich mich nach zwei anstren­gen­den ski­ta­gen recht schlapp fühlte.

der diens­tag prä­sen­tier­te sich nach zwei sehr son­ni­gen tagen mit eher schwie­ri­gem ski­wet­ter: fast lücken­lo­sen wol­ken. und kurz vor 3000 m ist das ziem­lich schnell nebel ;-). zumal es bald ganz zuzog und leicht zu schnei­en anfing – lei­der nicht sehr ergie­big. zunächst trieb ich mich wie­der in hoch­gurgl rum: der schlepp­lift am vor­de­ren wurm­kogl woll­te mich noch ken­nen­ler­nen. dort gab es, bei die­sem wet­ter nicht sehr ide­al, nur eine voll­kom­men unmar­kier­te pis­te (über­haupt ist die pis­ten­mar­kie­rung und ‑beschil­de­rung in ober­gurgl extrem spar­ta­nisch), die teil­wei­se kaum zu fin­den war: dafür aber eine sehr schö­ne, im unte­ren drit­tel unprä­pa­rier­te enge & stei­le schwar­ze pis­te. nur lei­der war der schlep­per auch enst­pre­chend: steil, ohne lift­spur (ein­mal auch quer durch die buckel­pis­te) – beim drit­ten mal hat’s mich raus­ge­hau­en. das for­der­te natür­lich spä­te­re revan­che. zunächst beließ ich es aber dabei, denn der schwe­re, schnel­le, stei­le schlep­per und die abfahrt waren doch eine anstren­gen­de kom­bi­na­ti­on mit dem mono. bis mit­tag war ich dann wie­der an der gro­ßen kar­bahn und am kir­chen­kar unter­wegs, bevor ich noch mal den die­ses mal sehr schö­nen obe­ren teil des wurm­kogls und des scher­mers (mit aus­flü­gen neben die pis­te) unter den ski nahm. nach­dem es gegen mit­tag etwas hel­ler gewor­den war, ver­schle­cher­te sich die sicht mit dem ver­schwin­den der son­ne hin­ter den ber­gen gegen 15 uhr wie­der deut­lich, so dass ich etwas frü­her schluss mach­te und schon um 15:40 wie­der an der tal­sta­ti­on stand. danach noch schö­ne, aber sehr lang­sa­me sie­ben lauf­ki­lo­me­ter im leich­ten schnee­ge­stö­ber und der tag war vollendet.

mitt­wochs zog es mich nach söl­den. nicht nur mich: aus­ge­rech­net an die­sem tag war der ski­bus so voll, dass ich um zehn vor neun gera­de noch so ein­stei­gen konn­te. in söl­den, an der gais­lach­kogl­bahn, die auf gut 3000 m hin­auf führt, durf­te ich auch das ers­te mal anste­hen. über­haupt war in söl­den doch deut­lich mehr betrieb – auch wenn es für die dor­ti­gen ver­hält­nis­se wohl sehr leer war. zumin­dest schien mir das so, wenn ich mir die rie­si­gen, lan­gen ein­gangs­gat­ter und ‑zäu­ne an den lif­ten ansah. da muss wohl öfters mal ziem­lich viel los sein. das ski­ge­biet ist um eini­ges grö­ßer als ober­gurgl, vor allem recht weit­läu­fig. alles habe ich an einem tag gar nicht geschafft (und auch nicht gewollt), die glet­scher spar­te ich mir gleich. sonst blie­ben aber recht wenig lücken: zunächst vom gais­lach­kogl hin­über zum gig­gi­joch (wo ein ziem­li­cher rum­mel herrscht), dort gibt es an der roß­kir­plbahn eine schö­ne schwar­ze pis­te und neben­dran eine aus­ge­wie­se­ne buckel­pis­te (etwas schwer & steil für mich …), auch eini­ge net­te rote abfahr­ten. und vor allem eine sehr schö­ne schwar­ze tal­ab­fahrt, die am spä­ten vor­mit­tag natür­lich men­schen­leer war. die gig­gi­joch­bahn brach­te mich wie­der zurück ins ski­ge­biet, wo ich mich in rich­tung glet­scher wei­ter mach­te und an der genia­len pis­te am schwarz­kogl eine wei­le hän­gen­blieb: die konn­te ich wun­der­bar am äußers­ten rand im kurz­schwung schön rhyth­misch abfah­ren – ein­fach herr­lich, genau die rich­ti­ge mischung aus gefäl­le und losem, wei­chen schnee, den die ande­ren an den rand gescho­ben hat­ten. über eini­ge zwi­schen­sta­tio­nen, u.a. die hei­de­bahn ganz außen, nahm ich dann die rote tal­ab­fahrt und wur­de erneut über­rascht – dies­mal von einem ande­ren mono­ski­fah­rer, der lan­ge kei­nen gleich­ge­sinn­ten mehr getrof­fen hat­te. zusam­men sind wir dann wie­der auf den gais­lach­kogl hoch und zusam­men in rich­tung ret­ten­bach­tal abge­fah­ren. dort trenn­ten sich unse­re wege wie­der: ich nahm die schwar­ze tal­ab­fahrt zurück in den ort, er kehr­te noch ein­mal ein. zurück in gurgl bin ich dann mit dem ruck­sack nach ober­gurgl gelau­fen, etwas lebens­mit­tel-nach­schub ein­kau­fen – das gab immer­hin etwas mehr als sie­ben kilo­me­ter laufstrecke.

am don­ners­tag blieb ich mor­gens der pis­te zunächst ein­mal fern: die sicht war nahe null, das schien mir sinn­los. gegen elf uhr hielt es mich dann doch nicht mehr im zim­mer: inzwi­schen hat­te der mäßi­ge wind die wol­ken­de­cke etwas ver­scho­ben und auf­ge­lo­ckert, so dass zumid­nest hoff­nung best­nad. ich star­te­te in hoch­gurgl mit eini­gen tal­ab­fahr­ten und den nicht so hoch gele­ge­nen pis­ten an der gro­ßen kar­bahn und dem kir­chen­kar­lift. gegen 13 uhr, als mit­tags­pau­se, trans­fe­rier­te ich mich dann mit dem top-express hin­über nach ober­gurgl, um haupt­säch­lich die tal­ab­fahr­ten, ins­be­son­de­re die schö­ne schwar­ze ver­si­on, hin­un­ter­zu­brau­sen. viel mehr war dann auch nicht mehr mög­lich: nach und nach wur­den immer mehr lif­te abge­stellt – der wind wur­de recht frisch und stel­len­wei­se stür­misch, ski­fah­rer waren sowie­so kaum wel­che unter­wegs. auch die fest­kogl­bahn lief nur noch in lan­g­amer geschwin­dig­keit – aber sie lief immer­hin. gegen halb vier reich­te es mir dann doch, nach­dem ich mich noch­mal in den wei­chen schnee­an­we­hun­gen beim sturz über bei­de kör­per­ach­sen über­schla­gen hat­te und ich ging lau­fen. den abend ver­brach­te ich dann noch sehr gemüt­lich im jagd­hof bei her­bert und gabriele.

und dann war auch schon wie­der frei­tag und damit schon fast schluss. also stand ich natür­lich wie­der um neun uhr an der tal­sta­ti­on, dies­mal wie­der am fest­kogl. mit­tags wech­sel­te ich wie­der nach hoch­gurgl hin­über, der vor­de­re wurm­kogl reiz­te mich noch ein­mal. dies­mal flog ich gleich beim ers­ten mal schon recht weit unten aus dem lift – sogar der lift­wär­ter merk­te es … aber die rest­li­chen male ging es dann. und die pis­te belohn­te die mühe aufs herr­lichs­te: der leich­te schnee­fall und der wind hat­ten sie wun­der­bar gemach – ein­fach herr­lich. auch wenn sich gera­de im unte­ren teil eini­ge anfän­ger her­um­trie­ben, die da wenig spaß hat­ten ;-). da mir das auf die dau­er aber doch zu anstren­gend wur­de, wech­sel­te ich wie­der an den wurm­kogl, der oben blöd­sin­nig hart gefro­ren war und kei­nen spaß mach­te und an den wesent­lich ange­neh­me­ren scher­mer. spä­ter, am kir­chen­kar­lift, als es schon wie­der anfing kalt zu wer­den, ver­lor ich dann auch noch mei­ne rech­te kon­takt­lin­se – ein­fach so. und als die sicht dann auch noch nach­ließ, wur­de mir das in den feh­len­den kon­tras­ten zu blöd und ich mach­te mich wie­der auf den weg ins tal – immer­hin, es war doch wie­der kurz vor 16 uhr bis ich unten war. zum abschluss lief ich dann die stra­ße noch hoch­gurgl und bis zur maut­sta­ti­on in rich­tung tim­mels­joch hin­auf: der wohl lang­sams­te der letz­ten jah­re für mich: lang und erstaun­lich steil ging es da hoch (auch run­ter kei­ne rei­ne freu­de mit so aus­ge­power­ten ober­schen­keln nach einer woche ski­fah­ren und laufen …).

die heim­rei­se am sams­tag ver­lief dann nicht ganz so glatt wie der hin­weg. mor­gens hat­te wie­der leich­ter schnee­fall ein­ge­setzt. und für den post­bus war das offen­bar der­ma­ßen über­ra­schend, dass er erst mit fast zwan­zig minu­ten ver­spä­tung abfuhr. bis ötz­tal bahn­hof hat­te er zwar eini­ges wie­der her­aus­ge­fah­ren, aber es reich­te trotz­dem nur dazu, dass ich den ic, der mich ohne umstei­gen nach mainz gebracht hät­te, gera­de noch abfah­ren sah. also durf­te ich über inns­bruck – mün­chen – stutt­gart rei­sen – was gera­de ein­mal eine hal­be stun­de län­ger dau­er­te als die eigent­lich geplan­te ver­bin­dung und auch tadel­los klappte.

venedig: erste eindrücke

übers wochen­en­de (von don­ners­tag nach­mit­tag bis mon­tag mit­tag – also ein sehr groß­zü­gi­ges wochen­en­de) war ich in vene­dig – dank dani­el und sei­ner gast­freund­schaft im deut­schen stu­di­en­zen­trum dort eine sehr kos­ten­güns­ti­ge bildungreise.

heu­te nur ein paar ers­te ein­drü­cke, der kom­plet­te bericht kommt später.

die rei­se­zeit war opti­mal: für vene­zia­ni­sche ver­hält­nis­se war die stadt aus­ge­stor­ben. bis auf den abso­lu­ten kern­be­reich war es wirk­lich sehr leer – über­all. am mon­tag frei­lich nicht mehr ganz so sehr wie am frei­tag zuvor. die tem­pe­ra­tu­ren waren zwar nicht aus­ge­spro­chen ange­nehm, aber durch­aus erträg­lich. zumin­dest für einen heiß­blüt­ler wie mich. und das wet­ter war wun­der­bar: ganz viel son­nen­schein, ein biss­chen leich­te bewöl­kung, über­haupt kein nie­der­schlag. so konn­ten wir die stadt und ihre schät­ze herr­lich erlaufen.

ach ja, das lau­fen: natür­lich bin ich auch in vene­dig jeden tag gelau­fen. aber das ist dafür eine unbarm­her­zi­ge stadt. gleich drei­fach: der boden ist immer nur stein. und wirk­lich nur. (na gut, eine win­zi­ge ecke gar­der­inie gibt es. viel wei­cher ist’s da aber auch nicht). und es gibt ein­fach kei­ne gera­de stre­cken: ecken, kan­ten, schar­fe kni­cke – die gas­sen sind schwer zu ren­nen. und dann noch­die kanä­le. d.h. die brü­cken dar­über. die stö­ren den rhyth­mus auch noch­mal gewal­tig. und wenn dann noch leu­te unter­wegs sind, wird es wirk­lich fast zum par­cour, das lauftraining.

aber des­we­gen war ich ja nicht dort. son­dern um vene­dig zu erle­ben und ken­nen­zu­ler­nen. das ist die stadt: ver­rückt. der reich­tum der ver­gan­gen­heit. und auch noch der gegen­wart. und dann zugleich auch der ver­fall: schon immer – zumin­dest aber lan­ge (man lese nur tho­mas mann) eine mor­bi­de stadt: liebt den tod. das ende. das ver­ge­hen. das ver­fal­len. so sieht es da auch aus: über­all brö­ckelt es. über­all ste­hen hal­be rui­nen rum, die noch bewohnt wer­den. sehr selt­sam. und dann dane­ben oder dar­in die präch­tigs­ten kulturschätze.
die geschich­te: wahn­sinn. die­ses selbst­be­wusst­sein. bzw. die gran­dio­se selbst­über­he­bung und ‑ver­herr­li­chung. da ist jede kon­zern­zen­tra­le heu­te dreck dage­gen. und auch in dubai kann das nur schwer zu top­pen sein. und die dich­te an kunst – das ist ein­fach über­wäl­ti­gend. mir brummt jetzt immer noch der kopf von den gan­zen ein­drü­cken. das muss ich jetzt erst ein­mal alles noch men­tal sor­tie­ren. und hof­fent­lich bin ich noch halb­wegs in der lage, das auseinanderzuhalten …

skiurlaub 2009, #3

aller guten din­ge sind ja bekannt­lich drei. also habe ich mir in die­ser sai­son den luxus gegönnt, drei mal ski­fah­ren zu gehen. gut, das drit­te mal war etwas kurz und teil­wei­se spar­ta­nisch. aber luxus trotz­dem. nach den ers­ten bei­den trips ins zil­ler­tal und nach ser­faus ging es jetzt zum dies­jäh­ri­gen mono­ski-tref­fen – eigent­lich ein pflicht­ter­min. die­ses jahr auch im zil­ler­tal, aller­dings gleich im ers­ten „rich­ti­gen“ ski­ge­biet, dem hoch­zil­ler­tal. und zwar von kal­ten­bach aus. das hotel der ande­ren lag natür­lich weit jen­seits mei­ner finan­zi­el­len schmerz­gren­ze, aber ein zim­mer mit früh­stück konn­te ich pro­blem­los orga­ni­sie­ren. also fuhr ich am sams­tag gemüt­lich mit der bahn nach öster­reich. das war wirk­lich bequem: in mainz in den euro­ci­ty stei­gen, bis rosen­heim sit­zen blei­ben, noch ein­mal ein stück regio­nal­zug bis jen­bach und dann mit der zil­ler­tal­bahn bis nach kal­ten­bach – ein­fa­cher geht es kaum. und dank des lidl-tickets auch gar nicht teu­er. das war ja auch nötig, denn der ski­pass schlägt natür­lich immer gut zu: 133 euro kos­ten vier tage. dafür gilt er dann auch im gesam­ten zil­ler­tal – was ich ja über­haupt nicht woll­te. streng genom­men hät­te ich noch nicht ein­mal das gesam­te hochzillertal/​hochfügen benö­tigt, das tat­säch­li­che ski­fah­ren spiel­te sich an ganz weni­gen lif­ten ab …

aber schön der rei­he nach: am sams­tag abend dann gleich noch das ers­te tref­fen mit den zahl­rei­chen ande­ren mono­ski-begeis­ter­ten. dank der fran­zö­si­schen dele­ga­ti­on um jean-phil­ip­pe von duret waren wir die­ses mal über zwan­zig ver­rück­te. gut, vie­le ver­schwan­den in den nächs­ten tagen wie­der. aber trotz­dem, das war schon eine beacht­li­che trup­pe. am sonn­tag ging es dann natür­lich früh los: um halb neun habe ich den ers­ten ski­bus (fast vor der haus­tür) genom­men, der mich im nu zur tal­sta­ti­on der gon­del­bah­nen brach­te. dort hol­te mich die rea­li­tät dann erst­mal ein: der park­platz war schon ziem­lich voll für die frü­he mor­gen­stun­de. vor allem eine men­ge grup­pen stan­den da her­um. aber es soll­te dann im ski­ge­biet doch nicht so schlimm wer­den, die leu­te haben sich wohl ganz gut ver­teilt. schon oben traf ich den ers­ten ver­spreng­ten – die mas­se der mono­skier wür­den erst spä­ter mit den test­skis von duret oben ein­tref­fen. das war auch die haupt­be­schäf­ti­gung an den ers­ten bei­den tagen sozu­sa­gen: das hef­ti­ge aus­pro­bie­ren der ver­schie­de­nen ski­er. ver­bun­den natür­lich mit der übli­chen schrau­berei und kom­pli­zier­ten tausch­ak­tio­nen über meh­rer glie­der. irgend­wie hat­te aber immer jemand einen ski unter den füßen. und mehr ist ja nicht nötig, um glück­lich zu wer­den. zumal das wet­ter mit­spiel­te und uns neben reich­lich wun­der­ba­rem wei­chen, grif­fi­gen schnee auch eine men­ge son­ne bescher­te. ich selbst hielt mich mit dem tes­ten zurück – momen­tan steht eh’ kei­ne neu­an­schaf­fung an. der ers­te tag sieht dann auf dem dia­gramm so aus: skiline 22.3.2009. und abends war natür­lich – nach­dem ich zumin­dest eine klei­ne lauf­run­de gedreht hat­te – gemüt­li­ches bei­sam­men­sein im hotel ange­sagt. schließ­lich muss­ten die test­ski für den nächs­ten tag ver­teilt werden.

den mon­tag begann ich auf dem mono-cross, einem minia­tur-mono­ski mit extre­mer tail­lie­rung (und vor allem hyper­brei­ter schau­fel). ein ganz lus­ti­ges, net­tes gerät, bei dem mir (und nicht nur mir) aber nicht so ganz klar wur­de, wofür das gut sein soll. gut, man kann schon ein biss­chen car­ven damit – aber auch nur, wenn man in ziem­lich hef­ti­ger rück­la­ge unter­wegs ist, sonst stört die brei­te schau­fel. aber die kür­ze macht sich dann doch gera­de bei höhe­ren geschwin­dig­kei­ten, wie ich sie ger­ne fah­re, eher unan­ge­nehm bemerk­bar. irgend­wie hin­ter­ließ er mcih ein wenig rat­los. nach­mit­tags war ich dann auch noch kurz mit dem all-moun­tain 187 von duret unter­wegs, der mir auf der schau­fel aber ein wenig trä­ge war (die gro­ße flä­che vor den füßen, die er in die­ser län­ge hat, kommt mei­nem fahr­stil nicht ent­ge­gen. der 177 hat sich mir da bes­ser prä­sen­tiert). und zum schluss fuhr ich auch den esprit de glis­se noch ein wenig über pis­te und abseits davon. auch kein schlech­ter ski, sehr treu und spur­sta­bil. aber auch nix, was mich gleich begeis­tert hät­te. viel­leicht war ich aber auch inzwi­schen schon ein wenig müde (das merk­te ich gera­de bein den abfahr­ten beim schnee-express zwi­schen den bäu­men mit peter, franz und kal­le ziem­lich …). der mon­tag prä­sern­tiert sich dann so: skiline 23.3.2009. eigent­lich hät­te ich ja ger­ne auch noch den micro von ikso­nom aus­pro­biert, weil der so abso­lut unfahr­bar aus­sieht – aber ihm ist lei­der kurz vor der mit­tags­pau­se die bin­dung ange­ris­sen. er selbst fuhr dann zum schluss – und auch die tal­ab­fahrt – einen alten turm­mo­no – aber so ele­gant und gekonnt, als hät­te er nie etwas ande­res unter den füßen gehabt. und wer so ein ding mal gese­hen hat – ein nor­ma­ler, klas­si­scher ski mti einem gestell, auf dem so ca. 10 cm über dem ski bei­de füße neben­ein­an­der (wie bei einem „nor­ma­len“ mono) ste­hen – kann sich vor­stel­len, was das heißt …

diens­tag ver­rin­ger­te sich die grup­pen­grö­ße dann deut­lich. die fran­zo­sen waren nicht mehr da, auch sonst fehl­ten inzwi­schen eini­ge. das mach­te aber immer­hin die koor­di­na­ti­on zwi­schen den fah­rern ein­fa­cher … über nacht hat­te es oben im ski­ge­biet ca. 10–15 cm geschneit. und das bedeu­tet natür­lich, das wir wie­der in die hän­ge der neben pis­te muss­ten – schließ­lich waren jetzt alle spu­ren der vor­ta­ge weg. und ein gera­de in den obe­ren lagen hef­ti­ger wind sorg­te dafür, dass das auch immer wie­der wie frisch gepu­dert aus­sah (naja, fast immer­hin). mit der übung der letz­ten tage ging das auch mit mei­nem eige­nen ski, der ja kein spe­zia­list für so etwas ist, ziem­lich gut. und es mach­te ein­fach wahn­sin­ni­gen spaß, so weich und locker durch den schnee zu glei­ten – einen spaß, den ich so beim ski­fah­ren sel­ten erlebt hat. das gran­dio­se wet­ter – die früh­mor­gens noch her­um­hän­gen­den wol­ken hat­te der wind schnell ver­trie­ben – nut­zen wir auch gleich noch für eini­ge video-auf­nah­men im tief­schnee. und da muss­te ich natür­lich gleich mal einen spek­ta­ku­lä­ren sturz zei­gen. aus­ge­löst durch das ver­gra­ben mei­ner schau­fel über­schlug ich mich sehr foto­gen, bei­de bin­dun­gen lös­ten aus und der tt ham­mer hing nur am sicher­heits­gurt (und schlug mir ein wenig gegen die bei­ne, was für ein paar klei­ne­re prel­lun­gen sorg­te). das ein­stei­gen im tief­schnee am nicht gera­de fla­chen hang dau­er­te dann ein biss­chen, vor allem weil peter mir mei­nen ski, gera­de als ich ihn schön bereit gelegt hat­te, noch ein­mal einstaubte …
pünk­licht zur mit­tags­pau­se ver­schlech­ter­te sich das wet­ter zuse­hends, nach­mit­tags schnei­te es und war vor allem auf­grund der tief­lie­gen­den wol­ken sehr nebe­lig. da wir kei­ne bess­se­rung sahen und nichts geschei­tes mehr zum fah­ren fan­den, mach­ten wir früh schluss – immer­hin hat­ten wir einen gran­dio­sen vor­mit­tag gehabt: skiline 24.3.2009. dafür bin ich dann zum aus­gleich etwas mehr gelau­fen (wie­der teil­wei­se trail hoch­zil­ler­tal, den ich am mon­tag kom­plett (inklu­si­ve klet­ter­par­tie über die pis­te der tal­ab­fahrt) gelau­fen war.)

der mitt­woch. schon wie­der der letz­te tag des urlaubs. und noch ein­mal neu­schnee, dies­mal aller­dings erheb­lich mehr als am diens­tag – so um die 50 cm dürf­ten es zumin­dest stel­len­wei­se gewe­sen sein. dafür war der schnee jetzt aber schwe­rer und etwas nas­ser als am diens­tag – und dadurch auch wie­der ganz anders zu fah­ren. wir waren wie­eder vor­wie­gend am neu­hüt­ten­lift unter­wegs – die hän­ge unter und neben dem lift waren ein­fach zu ver­lo­ckend. und sie boten den gesam­ten vor­mit­tag genü­gend mög­lich­kei­ten, frei stel­le zu fin­den. so sind wir ein­fach immer hoch und gleich wie­der run­ter (mit eini­gen kur­zen video-inter­mez­zi) gebret­tert. und wie­der wie am diens­tag kam es auch mitt­wochs nach­mit­tags zu einer deut­li­chen wet­ter­ver­schlech­te­rung – die sicht wur­de aller­dings nicht ganz so schlecht wie am diens­tag. inzwi­schen waren wir aber so ziem­lich alle müde in den bei­nen – auch auf der pis­te war es anstren­gend, der vie­le lose, recht schwe­re schnee (trotz der not­prä­pa­ra­ti­on am mor­gen, die eini­ge lif­te erst ver­zö­ger star­ten ließ), der sich zu hau­fen türm­te, sorg­te für ordent­li­che anst­re­gun­gen beim abfah­ren – mehr als im tief­schnee … nach drei abfahr­ten bis zur mit­tel­sta­ti­on waren kal­le, eve­lyn und ich dann so fer­tig, dass wir es gut sein lie­ßen und noch ein wenig in der wedel­stu­be den tag bzw. urlaub aus­klin­gen ließen: skiline 25.3.2009

ich hol­te dann mein gepäck, lief zum bahn­hof, ver­sorg­te mich dabei noch schnell im super­markt und mach­te mich auf den heim­weg. super­pünkt­lich spuck­te mich der ice dann um 0:44 in mainz aus – zuhau­se bin ich dann nur noch ein­fach müde ins bett gefal­len (immer­hin war ich schon kurz nach sechs auf­ge­stan­den, weil ich vor dem früh­stück gelau­fen bin – danach war ja den gan­zen tag kei­ne zeit mehr), das aus­pa­cken ver­schob ich auf den nächs­ten tag. also ein tol­ler urlaub beim mono­ski­tref­fen wie­der ein­mal, bei dem ich eini­ges gelernt habe, vor allem abseits der pis­ten. und natür­lich auch und vor allem viel spaß mit den ande­ren „ver­rück­ten“ gehabt, mit dem aus­tausch und der fach­sim­pe­lei über tech­nik und material …

ergän­zung: hier gibt es ein klei­nes video von mir im tief­schnee (inklu­si­ve sturz …)

skiurlaub 2009, #2

dies­mal ging es zwar wie­der nach tiro, aber nach ser­faus. für mich eine neue erfah­rung – in die­sem ski­ge­biet war ich vor­her noch nie. aber es war bestimmt nicht das letz­te mal. zwar ist der ort ziem­lich teu­er – vor allem die unter­künf­te kos­ten eine men­ge geld – aber das ski­ge­biet ist gro­ße klas­se. schö­ne, eher schma­le pis­ten. eine schö­ne gegend. wun­der­ba­re ver­bin­dun­gen zwi­schen den tei­len (also vor allem zwi­schen ser­faus, fiss und ladis, aber auch inner­halb des recht aus­ge­dehn­ten ser­fau­ser teils).

die anrei­se am sams­tag war aller­dings eher müh­sam. die auto­bah­nen waren in deutsch­land natür­lich wie­der sehr voll, der übli­che rei­se­ver­kehr mit den übli­chen staus – etwa vor & am alb­an­stieg – eben. und der fern­pass war auch so voll, dass es nur noch im stop und go hoch und wie­der run­ter ging. in imst such­ten wir ver­geb­lich den hofer, um unse­re lebens­mit­tel­vor­rä­te für die woche zu ergän­zen, bis joa­chim auf die idee kam, dass der in lan­deck doch viel prak­ti­scher liegt … den hat­ten wir dann tat­säch­lich schnell gefun­den und die autos noch ein wenig vol­ler gela­den. ab dort ging es dann wei­ter ins inn­tal hin­auf, bis zum abzweig nach ser­faus. die stra­ße führt dann am tal­hang in 12 (durch­num­me­rier­ten) keh­ren auf kur­ze stre­cke fast 1000 höhen­me­ter hin­auf auf das ter­as­sen­pla­teau, auf dem ser­faus, fiss und ladis (in umge­kehr­ter rei­hen­fol­ge) lie­gen – mit präch­ti­gem aus­blick über das tal. in ser­faus war gera­de ziem­lich viel betrieb – die ski­fah­rer kamen von der pis­te zurück, die letz­ten urlau­ber ver­schwan­den, neue kamen … unse­re unter­kunft fan­den wir sofort, sie lag ja auch super zen­tral am kirch­platz. und damit direkt an der u‑bahn-sta­ti­on. denn so ver­rückt es klingt, ser­faus hat eine minia­tur-u-bahn unter der haupt­stra­ße, die vom gro­ßen park­platz am orts­ein­gang über zwei sta­tio­nen zur seil­bahn-tal­sta­ti­on am ande­ren dorf­en­de führt – eine wun­der­bar prak­ti­sche und schnel­le mög­lich­keit, mor­gens ins ski­ge­biet zu kom­men und abends zurück. aber auf dem rück­weg war sie nur bedingt nötig, weil man eine tal­ab­fahrt pro­blem­los bis zur dorf­mit­te ver­län­gern konn­te und dann nur noch weni­ge meter zu gehen hat­te. lau­fen muss­te ich an die­sem tag nicht mehr, das hat­te ich mor­gens in darm­stadt erle­digt, um für den ers­ten ski­tag am sonn­tag so aus­ge­ruht wie mög­lich zu sein ;-).

der ers­te tag auf der pis­te also. es soll­te eini­ges pas­sie­ren … wir schaff­ten es trotz kar­ten­kauf etc., ziem­lich genau um 9 uhr in die ers­te gon­del­bahn ein­zu­stei­gen. schnell ori­en­tier­ten wir uns in rich­tung pezid­bahn. dort gibt es zwei sehr schö­ne und teil­wei­se ordent­lich stei­le schwar­ze pis­ten. bei herr­lichs­tem wet­ter – viel son­ne vor allem – stürz­ten wir uns also mehr oder weni­ger schnell die pis­ten hin­un­ter. und ich zusam­men mit mar­kus und hei­ke, die schon sams­tags in ser­faus unter­wegs gewe­sen waren, auch in die unprä­pa­rier­ten hän­ge neben der pis­te. das ging vom ers­ten moment an erstaun­lich gut und mach­te eine men­ge spaß – so lang­sam wer­de ich mit dem mono auch dort immer siche­rer. ich tum­mel­te mich gera­de dort, etwas abseits, als joa­chim schein­bar unfrei­wil­lig beschloss, den geschwin­dig­keits­re­kord auf der pezid­ab­fahrt zu bre­chen. bei einer wel­le kam er dann ordent­lich ins flie­gen, hat­te nach der lan­dung enor­men speed. und beim nächs­ten bogen zer­fetz­te es ihn dann. oder bes­ser gesagt: sei­ne bin­dung. und zwar so ziem­lich total: an bei­den ski­ern waren nur noch trüm­mer übrig – die eine fer­sen­back fehl­te kom­plett, das vor­de­re gehäu­se an meh­re­ren stel­len gebro­chen. und am ande­ren ski hat­te sich der vor­de­re bin­dungs­teil kom­plett vom ski gelöst – die kunst­stoff­ver­bin­dung war gebro­chen. so etwas habe ich noch nie gese­hen … ihm selbst ist dabei zum glück nichts pas­siert und nach eini­gem hin und her glit­ten thors­ten und er auf jeweils einem ski zur tal­sta­ti­on der pezid­bahn hin­un­ter. dort wur­de er dann von einem ski­bob abge­holt – ohne ski­er kommt man von dort näm­lich eigent­lich nicht weg. und der nächs­te ver­leih war an der mit­tel­sta­ti­on der kom­per­dell-lazid-bahn … ansons­ten war der sonn­tag aber ein wun­der­ba­rer ski­tag. der schnee war grif­fig, die pis­ten prä­pa­riert, das wet­ter gut – wie meist in die­ser woche eher warm, eigent­lich nie unter 0 °C.

auch der mon­tag bot eher wenig über­ra­schun­gen. wir erkun­de­ten wei­ter das ski­ge­biet, fan­den noch eine schö­ne vari­an­te zwi­schen pezid und arrez­joch. die car­ver schos­sen sich schon ein wenig auf die pis­ten am plan­segg ein – da bot sich ein schö­nes spiel­feld für sie. der diens­tag zeig­te sich dann mit deut­lich wech­sel­haf­te­rem wet­ter. nach­dem es den gan­zen tag bewölkt und leicht nebe­lig war, setz­te gegen mit­tag noch recht ordent­li­cher schnee­fall ein, der uns dann schon recht früh, gegen 14 uhr, von der pis­te nach hau­se trieb. das bot mir immer­hin gele­gen­heit, mal etwas mehr zeit zum lau­fen zu haben. die ers­ten bei­den tage war da noch nicht viel bei her­um­ge­kom­men – ich such­te noch pas­sen­de wege und ver­such­te mich an die stei­len hän­ge zu gewöh­nen. am diens­tag brach­te ich dann immer­hin knapp 10 kilo­me­ter zusam­men. und fand eini­ge schö­ne stel­len. es macht näm­lich trotz der anstren­gung und selbst bei ver­gleichs­wei­se schlech­tem wet­ter eine men­ge spaß, in ver­schnei­ten ber­gen und wäl­der zu lau­fen – so lan­ge man wege hat, die pla­niert wur­den und man nicht durch tief­schnee stap­fen muss. das pro­pier­te ich für ziem­lich genau fünf schrit­te – jeweils inklu­si­ve ein­sin­ken im schnee bis fast an den schritt: das war der­ma­ßen erschöp­fend, dass ich schnell wie­der halb­wegs fes­ten boden unter den füßen suchte.

der mitt­woch bescher­te uns dann schon wie­der ganz ande­res wet­ter: föhn war ange­sagt. und der brach­te ziem­lich star­ke win­de mit sich, so dass vor allem vor­mit­tags der seil­bahn- und lift­be­trieb doch eini­ges ein­ge­schränkt wur­de. aber ein gutes hat­ten die kräf­ti­gen win­de: sie blie­sen die wol­ken hin­weg. mor­gens war alles noch ziem­lich ver­han­gen. aber spä­tes­tens ab mit­tag über­wog wie­der der blaue him­mel und die strah­len­de son­ne. das mach­te dann so viel spaß, dass wir bis zum end­gül­ti­gen schluss der lif­te auf den pis­ten blie­ben und des­halb erst nach 16 uhr auf die tal­ab­fahrt kamen. da konn­te der don­ners­tag dann über­haupt nicht mit­hal­ten: wie­der war das wet­ter ver­än­dert. aller­dings nicht zum bes­ten. denn dicker und ziem­lich bestän­di­ger nebel hing in den ber­gen. wenn man glück hat­te, war man zur rich­ti­gen zeit am rich­ti­gen ort und konn­te kur­ze, mini­ma­le auf­lo­cke­run­gen genie­ßen. da aber die wol­ken­de­cke ins­ge­samt aus­ge­spro­chen nied­rig hing, war die sicht durch das extrem dif­fu­se licht aus­ge­spro­chen gewöh­nungs­be­dürf­tig, um nicht zu sagen schlecht. dazwi­schen kam immer wie­der leich­ter schnee­fall, der sich zum abend hin noch ver­stärk­te. die pis­ten waren zwar in sehr gutem zustand und es war ziem­lich wenig betrieb, aber auf­grund der ein­ge­schränk­ten sicht war das fah­ren doch recht anstren­gend. auch am frei­tag blieb uns der nebel und der schnee­fall weit­ge­hend erhal­ten. trotz­dem war auf den pis­ten noch eine men­ge spaß zu haben. und auch auf der einen ski­rou­te, die ich dann doch noch gefah­ren bin, der schleif­plat­ten­rou­te an der obe­ren scheid­bahn. die war zwar im obers­ten stück nicht nur sakrisch steil, son­dern auch sehr unan­ge­nehm ungleich­mä­ßig ver­bu­ckelt. da ver­lor ich dann end­gül­tig noch einen tel­ler mei­ner ski­stö­cke, die eh schon stark in mit­lei­den­schaft gezo­gen waren. und ohne tel­ler macht das fah­ren abseits der pis­te doch erstaun­lich wenig spaß ;-). aber die schwar­zen pis­ten waren noch ziem­lich gut zu fah­ren, vor allem die an der obe­ren scheid­bahn und am pezid. und auch die wald­ab­fahrt vom alp­kopf hin­un­ter hat­te noch ihren reiz. zwar war die rote pis­te ziem­lich zer­fah­ren. aber am rand blie­ben so ander­halb meter, wo sich der schö­ne lose und wei­che schnee sam­mel­te – da stürz­te ich mich noch eini­ge male her­ab. aber irgend­wann – lei­der schon vor 16 uhr – waren mei­ne ober­schen­kel dann ein­fach hin­über. das vie­le fah­ren auf schwe­ren, stei­len pis­ten und die nicht gera­de leich­ten lauf­stre­cken mach­ten sich bemerk­bar. zur krö­nung ver­län­ger­te ich mei­ne lauf­run­de dann am frei­tag auch zu einer rich­ti­gen run­de auf über 11 kilo­me­ter: über den beu­tel­kopf­weg zur berg­sta­ti­on des sun­li­ners, von dort über den pan­ora­ma-genuss-wan­der­weg hin­über zum kom­per­dell und nach eini­gen stü­cken ski­pis­te quer zum hang zurück nach ser­faus – mit abstand die schöns­te stre­cke der woche, herr­li­che aus­bli­cke trotz mit­tel­präch­ti­gen schneefalls …

die heim­rei­se ver­lief dann eher unspek­ta­ku­lär – da wir rela­tiv früh star­te­ten, waren wir zwar im dich­ten ver­kehr und schnee­fall unter­wegs, blie­ben aber wenigs­tens von grö­ße­ren staus ver­schont. und schon wie­der war eine woche ski­fah­ren vorüber …

fotos habe ich natür­lich doch wie­der nur sehr weni­ge gemacht – das aus­pa­cken etc. ist immer zu umständ­lich … aber ein paar sind hier immerhin:

skiurlaub 2009, #1

am mon­tag, den 5.1., ging es also los. der bus war schon am sonn­tag abend gepackt (und die fra­ge, wem wel­che ski­er gehö­ren, war auch geklärt), mein mono­ski ruh­te sanft in dem hau­fen der duo-lat­ten der ande­ren. früh­mor­gens sam­mel­ten wir uns also um den bus – chris­toph, chris­toph, mai­ke, vol­ker und ich. und etwas ganz außer­ge­wöhn­li­ches in erbach: rich­ti­ger schnee. der mach­te das fah­ren dann ein wenig unlus­tig, denn geräumt war noch erstaun­lich wenig. bis neckar­sulm tucker­ten wir also recht vor­sich­tig unse­res weges. auf der auto­bahn lief es dann aber präch­tig, so dass wir doch schon nach ziem­lich genau sechs stun­den am ende des zil­ler­tals in das tuxer tal hin­auf­fuh­ren und auch ganz pro­blem­los unse­re feri­en­woh­nung auf dem honsn­hof in vor­der­la­ners­bach fan­den. die war mit zwei schlaf­räu­men und gemüt­li­cher wohn­kü­che sehr ange­nehm aus­ge­stat­tet (und vor allem außer­or­dent­lich gut geheizt). schnell hat­ten wir uns ein­ge­rich­tet und chris­toph auch schon die play­sta­ti­on ange­schlos­sen – der urlaub konn­te also so rich­tig los­ge­hen. doch halt – vor­her muss­ten wir für den ande­ren chris­toph noch ski­er und schu­he besor­gen. dafür stat­ten wir ste­fans ski­stall einen besuch ab, wäh­rend der rest der grup­pe schon ein­mal die lift­kar­ten kaufte.
am nächs­ten tag, hei­li­ge drei köni­ge, ging es dann end­lich auf die pis­te. zwar nicht ganz so früh, wie ich das ger­ne gehabt hät­te ;-), aber noch zu einer annehm­ba­ren zeit (und es wur­de mit jedem tag bes­ser …). end­lich konn­te mein snow­shark wie­der schnee schnup­pern! schon die ers­ten schwün­ge mach­ten klar: das funk­tio­niert trotz lan­ger som­mer­pau­se noch bes­tens. gut, die pis­ten auf dem rast­ko­gel und pen­ken, wo wir den ers­ten tag ver­brach­ten, waren auch ordent­lich prä­pa­riert. schnee hat­te es aller­dings eher wenig – 110 cm konn­te ich da nir­gends ent­de­cken. an nicht weni­gen expo­nier­ten stel­len kamen nach­mit­tags gras und stei­ne zum vor­schein. das lag viel­leicht aber auch dar­an, dass rela­tiv viel betrieb war auf den pis­ten. wir hat­ten aber trotz­dem eine men­ge spaß, gleich schon am ers­ten tag. die eher zurück­hal­ten­den ski­fah­rer der grup­pe sorg­ten auch gut dafür, dass ich mich immer wie­der aus­ru­hen konnte …
so sah der ers­te tag also aus: skiline 6.1.

nach dem recht frü­hen schluss auf der pis­te zog ich mir erst ein­mal die lauf­schu­he an (viel wur­de es am ers­ten tag nicht, dafür ein schö­nes stück auf einem wan­der­weg durch den wald am hang ober­halb unse­rer feri­en­woh­nung). und nach dem tafeln war natür­lich wie­der arbeit ange­sagt (zumin­dest für die männer): spueltrupp

auch am mitt­woch star­te­ten wir wie­der am rast­ko­gel. nach eini­gen wun­der­schö­nen (und vor allem schnel­len) abfahr­ten am hor­berg­joch – die pis­ten waren wie­der schön hart und glatt prä­pa­riert, es war recht wenig betrieb – wan­der­ten wir wie­der hin­über zu pen­ken, zum nord­hang und knor­ren sowie ins schnee­kar, wo es eine net­te schwar­ze pis­te gibt. mit­tags­pau­se mach­ten wir an der neu­en hüt­te „check point“, eine sehr schön gele­ge­ne, son­ni­ge hüt­te. denn das wet­ter war nach der leich­ten bewöl­kung des ers­ten tages per­fekt: son­ne pur, kei­ne ein­zi­ge ein­trü­bung, aber noch aus­rei­chend kalt, damit der schnee nicht all­zu weich wur­de und hin­weg schmolz.
so sahen wir am start zur pan­ora­ma­ab­fahrt (wirk­lich eine der schöns­ten pis­ten dort, nicht nur der aus­sicht wegen, son­dern auch ihrer hän­ge wegen): 

gruppenbild

so, das war also schon fast der zwei­te tag (die hara­ki­ri-pis­te sind wir natür­lich auch hin­un­ter gebraust. das war aber kein beson­de­rer spaß, weil auch die gera­de oben, wo sie eh’ nicht so ein­fahc ist, bru­tal hart gefro­ren war. da rut­schen selbst die ski­fah­rer mit ihren zwei lat­ten ganz schön hin und her). denn danach mach­ten wir uns schon bald wie­der auf in rich­tung tal. dies­mal über die ski­rou­te (die eigent­lich kei­ne ist, son­dern ein durch­weg prä­pa­rier­ter ver­bin­dungs­weg) auf die eggalm, weil nur von dort eine tal­ab­fahrt nach vor­der­la­ners­bach führt. auch für die­sen tag wie­der die daten: skiline 7.1.

am don­ners­tag wech­sel­ten wir das ski­ge­biet und erkun­de­ten den tuxer glet­scher. hier war es zwar ein klei­nes biss­chen käl­ter, aber dafür auch garan­tiert weiß … und auch hier gibt es durch­aus eini­ge schö­ne abfahr­ten. vor allem weil ich bei dem herr­lichs­ten son­nen­schein vol­ker und chris­toph dies­mal den schle­geis-lift schmack­haft machen konn­te – dane­ben war auch mal ein klei­nes biss­chen off-pis­te ange­sagt, obwohl der schnee auch dort schon sehr hart, fast schon so fest wie auf der pis­te, und bereits reich­lich zer­fah­ren war. nach dem ski­tag (die ski­li­ne zeigt nicht alle lift­fahr­ten, weil auf dem glet­scher eini­ge lif­te ohne kon­trol­le lau­fen: skiline 8.1.) auch am don­ners­tag war nach dem ski­fah­ren für mich natür­lich lau­fen ange­sagt. chris­toph kam mit und hat­te dann lei­der ziem­li­che pro­ble­me mit einer alten knie­ver­let­zung, die weder den unru­hi­gen unter­grund des win­ter­wan­der­we­ges noch die stär­ke­ren stei­gun­gen hin­auf und hin­ab gut ver­trug – und ihn dann lei­der auch am letz­ten tag beim ski­fah­ren noch einschränkte.

der letz­te tag führ­te uns ein wei­te­res mal auf den rast­ko­gel – wie­der star­te­ten wir am hor­berg­joch, zogen dann über die wangl­spitz wei­ter zu knor­ren und schnee­kar. da hat es mich dann auf der schwar­zen pis­te beim zwei­ten mal tat­säch­lich noch hin­ge­legt: auf­grund eines ziem­lich blöd­sin­nig und unauf­merk­sam falsch plat­zier­ten stock­ein­sat­zes kipp­te ich im steil­hang ein­fach schön nach vorn­über, rut­sche dann ein gutes stück bäuch­lings mit dem kopf vor­an die pis­te hin­un­ter, bis ich end­lich den ski wie­der nach unten bekam. das war bestimmt ein net­tes spek­ta­kel für die leu­te im lift, der natür­lich just in die­sem moment still­stand … unten, am ende der pis­te, hat­te ich dann aber trotz­dem noch genü­gend zeit, mich vom schnee zu säu­bern, bevor die ande­ren wie­der zu mir stie­ßen. auf unse­rem nach­mit­täg­li­chen weg zur eggalm wur­den wir dann lei­der von einer lift­pan­ne am eggalm-nord-ses­sel auf­ge­hal­ten, die das gan­ze ziem­lich ver­zö­ger­te und auch ein wenig die lust nahm, den tag bis zum schluss aus­zu­rei­zen. des­halb sieht die ski­li­ne so aus: skiline 9.1.

dafür war der sport an die­sem tag noch nicht erle­digt – ich ging selbst­ver­ständ­lich auch wie­der lau­fen. vor allem aber aßen wir auf der grier­alm zu abend und rodel­ten dann die knapp fünf kilo­me­ter nach laners­bach hin­un­ter. ein ziem­lich rup­pi­ges und rasan­tes ver­gnü­gen, aber nicht so ganz mein fall …: rodeln

die rück­rei­se ging dann so pro­blem­los von­stat­ten (sieht man mal von dem zunächst aus­ge­fal­le­nen niveau­aus­gleich der hin­ter­rad­fe­de­rung des bus­ses ab), dass wir auf­grund der frü­hen abfahrts­zeit (6.30) tat­säch­lich schon pünkt­lich zum mit­tag­essen wie­der daheim waren.

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