Ins Netz gegan­gen am 18.10.:

  • „Stendhal hät­te es mit einem Agen­ten ver­mut­lich leich­ter gehabt“ | Voll­text → aus­führ­li­ches inter­view mit dem ehe­ma­li­gen lek­tor und piper-ver­le­ger mar­cel hart­ges, der jetzt lite­ra­tur­agent ist, über ver­la­ge und markt, lite­ra­tur und autoren (ja, in ers­ter linie die männlichen …)
  • How Did Walm­art Get Clea­ner Stores and Hig­her Sales? It Paid Its Peo­p­le More | New York Times → lan­ge repor­ta­ge über walm­art und sei­ne ver­su­che, umsät­ze zu stei­gern – durch die bes­se­re behand­lung & bezah­lung sei­ner mit­ar­bei­ter (wer könn­te auch dar­auf kommen …)

    But in ear­ly 2015, Walm­art announ­ced it would actual­ly pay its workers more.

    That set in moti­on the big­gest test ima­gi­nable of a basic argu­ment that has con­su­med ivo­ry-tower eco­no­mists, uni­on-hall orga­ni­zers and cor­po­ra­te exe­cu­ti­ves for years on end: What if pay­ing workers more, trai­ning them bet­ter and offe­ring bet­ter oppor­tu­ni­ties for advance­ment can actual­ly make a com­pa­ny more pro­fi­ta­ble, rather than less?

    und auch wenn das, was walm­art macht, sicher nicht das best­mög­li­che (für die arbei­ten­den) ist, so scheint es doch in die rich­ti­ge rich­tung zu gehen. und sich auch für das unter­neh­men zu lohnen …

  • SPIE­GEL-Gespräch: „Mit der Sor­ge kommt die Blind­heit“ | Spie­gel → caro­lin emcke im gespräch mit dem spiegel:

    Die Aggres­si­vi­tät und Miss­ach­tung betref­fen nicht nur die­je­ni­gen, auf die Brand­an­schlä­ge ver­übt wer­den, vor deren Moscheen oder Syn­ago­gen Schweins­köp­fe abge­legt wer­den. Sie betref­fen nicht nur Homo­se­xu­el­le oder Trans­per­so­nen, die sich fürch­ten müs­sen, auf der Stra­ße ange­grif­fen zu wer­den. Alle, die in einer libe­ra­len, zivi­len Gesell­schaft leben wol­len, sind betroffen.

    Ich sehe nicht ein, war­um ich mich intel­lek­tu­ell und emo­tio­nal ver­stüm­meln las­sen soll­te durch die­sen Hass. Ich den­ke, es braucht Ein­spruch, Wider­spruch, aber einen, der all das mobi­li­siert, was den Fana­ti­kern der „Rein­heit“, den Dog­ma­ti­kern des Homo­ge­nen und angeb­lich Ursprüng­li­chen abgeht: näm­lich die nicht nach­las­sen­de Bereit­schaft zu dif­fe­ren­zie­ren und das, was Han­nah Are­ndt ein­mal „lachen­den Mut“ nann­te. Eine gewis­se hei­te­re, muti­ge Freu­de dar­an, auch mal Ambi­va­len­zen aus­zu­hal­ten, Selbst­zwei­fel zuzu­las­sen, auch ein Zutrau­en in die Fähig­keit, gemein­sam zu handeln.

    Wir dür­fen uns als Gesell­schaft doch nicht zurück­zie­hen, nur weil wir die Aggres­si­ven auf der Stra­ße nicht errei­chen. Für die gewalt­be­rei­ten Fana­ti­ker sind die Poli­zei und die Staats­an­walt­schaf­ten zustän­dig. Aber für all die klei­nen, schä­bi­gen Ges­ten und Gewohn­hei­ten des Aus­gren­zens sind alle zustän­dig. Es wür­de auch schon hel­fen, wenn man­che Par­tei­en sich nicht dar­in über­bie­ten wür­den, einer poli­tisch radi­ka­len Min­der­heit die Arbeit abzu­neh­men. Durch Anbie­de­rung ver­schwin­det Popu­lis­mus nicht. 

  • Und ich so: Was habt ihr gegen Oba­ma? | taz → der gan­ze gegen­wär­ti­ge us-ame­ri­ka­ni­sche irr­sinn in einem satz:

    Im Bio­un­ter­richt schrei­ben wir eine Arbeit über den Urknall. Als Ash­lie alle Fra­gen durch­streicht und dafür die Schöp­fungs­ge­schich­te aus der Bibel hin­schreibt, bekommt sie die vol­le Punktzahl.

    auch der rest des tex­tes einer schü­le­rin über ihr aus­tausch­jahr in den usa, dass sie in die pam­pa von min­ne­soat führ­te, ist sehr inter­es­sant & gut
    (via wir​res​.net)