nach dem kurzen abstech­er nach venedig stand ende jan­u­ar wieder das alljährliche skivergnü­gen in meinem kalen­der. dies­mal hat­te ich mir ober­gur­gl aus­geguckt: ein offen­bar recht nettes skige­bi­et mit­tlerer größe mit wenig betrieb. die unterkun­ft­suche hat­te sich etwas müh­sam gestal­tet, in dem dorf — immer­hin schon auf 1900 m höhe — gibt es offen­bar nur hotels. das sieht auch wirk­lich so aus, wenn man da hineinkommt, stellte ich dann fest. ich fand dann aber doch noch ein zim­mer, direkt an der skibushal­testelle. das ist ja für mich als bah­n­fahrer nicht ganz unwichtig ;-)

die anreise: ins ötz­tal ist es schon ein gutes stück fahrt von mainz aus. es gibt aber eine wun­der­bare verbindung: ein ic von mün­ster nach inns­bruck, der sam­stags ein­mal fährt und auch in mainz halt macht. also habe ich mich hier am rhein in den zug geset­zt — erst um kurz nach 11 ging es los — und meinen platz bis ötz­tal bahn­hof (wirk­lich kaum mehr als ein bahn­hof am ein­gang des ötz­tales) nicht mehr hergegeben. betrieb war ziem­lich viel, doch so einige ski­fahrer, aber auch ohne reservierung hat­te ich glück. die späte abfahrt in mainz führte dann nur dazu, dass ich erst recht spät und im dunkeln ankam. denn vom bahn­hof muss man noch ein­mal mehr als eine stunde, ca. 80 minuten sog­ar, mit dem bus rech­nen, bis man in ober­gur­gl ist. schließlich kommt danach ja auch nix mehr. so bekam ich also über­haupt nicht mit, wo ich eigentlich gelandet war. die unterkun­ft lag aber nicht nur sehr prak­tisch an der bushal­testelle, son­dern auch nur ca. 500 m von der tal­sta­tion der hochgur­glbahn ent­fer­nt und direkt an loipe und win­ter­wan­der­weg. dem sport stand also nichts mehr im weg.

und damit ging es am son­ntag gle­ich los: mit dem ersten lift zur gondel­bahn und hinein ins vergnü­gen. das war es, vom ersten moment an. auch wenn ich schon etwas merk­te, dass der let­zte skitag doch einige zeit zurück­lag. zunächst fing ich mal mit dem nahe­liegen­den pis­ten an, dem wurmkogl und dem scher­mer. zu let­zterem führt übri­gens eine neue, lux­u­riöse 8‑per­so­n­en-gondel­bahn hin­auf: offen­bar ist es dort oft so kalt, dass die berg­bah­nge­sellschaft hier ihre prof­ite mit so ein­er überdi­men­sion­ierten anlage loswer­den musste … zum glück war sie nie voll (ist sie wohl auch bei voll aus­ge­bucht­en hotels nie) — über­haupt war für einen son­ntag angenehm wenig betrieb. wartezeit­en gab es nie — also auch keine pausen. ich bin, wie auch jeden weit­eren tag also von kurz nach neun bis vier uhr durchge­fahren. zum aus­ruhen gibt es ja lifte. nun ja. in hochgur­gl gibt es näm­lich tat­säch­lich auch noch schlep­plifte — fast ein anachro­nis­mus. und zumin­d­est ein­er davon ist alles andere als geruh­sam. doch dazu später mehr. am son­ntag machte ich mich also erst ein­mal auf, mit dem gebi­et ver­traut zu wer­den, alles abzuk­lap­pern. oder fast alles. zumin­d­est in hochgur­gl. also war auch der etwas län­gere schlep­per am kirchenkar mit der ganz net­ten roten abfahrt und schö­nen kleinen vari­anten dran. abseits der piste machte sich aber sehr bemerk­bar, dass es schon lange nicht mehr vernün­ftig geschneit hat­te: das war alles eher hart und sehr, sehr zer­fahren. aber trotz­dem schön, dort.
auch die große kar­bahn mit der lei­der nicht mehr allzu üppig mit schnee bedeck­ten schwarzen abfahrt direkt am lift hin­unter kam an die rei­he. diese abfahrt zog mich irgend­wie immer wieder an. zum einen eine der weni­gen nicht so super­bre­it­en abfahrten. zum anderen durch drei querende wege, die ziem­lich heftige stufen in den schö­nen steil­hang schnei­den, nicht ganz ein­fach fließend zu befahren.
auch die höch­ste stelle, der wurmkogl II mit sein­er kleinen aus­sicht­srestau­ra­tion (im mar­ket­ingslang des ötz­tals (eine ziem­lich schlimme sache) “top moun­tain star” genan­nt, war auf dem pro­gramm. dort oben gibt es eine nette, knack­ige schwarze abfahrt mit zwar sehr hartem, aber schön steilem ein­stieg. und natür­lich einen tollen aus­blick von dieser höhe aus. und neben­bei führt von dort oben auch eine gemütliche blaue abfahrt hin­unter, die an mehreren stellen schöne vari­anten ermöglicht, die jet­zt aber durch die vie­len vorgänger schon sehr zer­fahren, meist schon zur ordentlichen buck­elpiste gewor­den war.
die tal­ab­fahrt von hochgur­gl war zwar nicht beson­ders span­nend (sehr typ­is­che tal­ab­fahrt mit aus­ge­baut­en wegen etc.), dafür aber typ­isch eisig im unteren teil. und erstaunlich leer für kurz vor vier an einem son­ntag nach­mit­tag. dem ski­fahren fol­gte dann — natür­lich — noch das laufen, auf den gewalzten win­ter­wan­der­wegn bzw. der skat­in­gloipe sehr schön möglich.

am mon­tag ging es eben­falls wider um kurz nach neun los. dies­mal allerd­ings mit dem bus in die ander­er rich­tung, zur fes­tkoglbahn am ort­sein­gang von ober­gur­gl. da noch nix (wirk­lich, nix!) los war, stürzte ich mich gle­ich mal wieder in die tal­ab­fahrt. am fes­tkogl gibt es zwei davon: eine nor­male rote und eine sehr schöne, auch land­schaftlich reizvolle und gar nicht so schwere schwarze vari­ante. später ging es dann mit den auch sehr schö­nen, abwech­slungsre­ichen pis­ten an der roßkar­bahn (mit net­ter, ein­fach­er vari­a­tion­s­möglichkeit direkt unterm lift) und vor allem der plat­tach­bahn weit­er. bei­des übri­gens ses­sel­lifte mit mit­tel­sta­tio­nen. gegen mit­tag wech­selte ich dann noch zur hohen mut. die rote abfahrt von der bergsta­tion der neuen gondel­bahn fand ich aber nicht so span­nend: da merkt man doch zu sehr, dass sie sehr kün­stlich in den berg hinein gebaut wurde. unten ging es dann naht­los an der stein­mannbahn weit­er, wo es immer­hin einige buck­lige vari­anten durch die ver­streut ste­hen­den bäume auszupro­bieren gab. an der hohen mut oben habe ich aber, es kaum glaubend, tat­säch­lich her­bert heck­ers, dem autor des einzi­gen deutschen buch­es über den mono­ski, den ich schon von einem der monoski.org-tre­f­fen kan­nte, getrof­fen. er und seine frau hat­ten mich schon am son­ntag gese­hen und sofort am fahrstil erkan­nt und wir liefen uns noch öfters über den weg … bei ein­er der let­zten abfahrten von der hohen mut nahm ich dann noch die äußere pis­ten­vari­ante — keine beson­ders gute idee. im schön­sten tem­po sah ich dann eine boden­welle zu spät, flog ein stück und versem­melte die lan­dung etwas. über roßkar­bahn und die schöne schwarze tal­ab­fahrt ging es zurück zur fes­tkog­bahn und weit­er zum laufen — das wurde aber nur sehr wenig, weil ich mich nach zwei anstren­gen­den skita­gen recht schlapp fühlte.

der dien­stag präsen­tierte sich nach zwei sehr son­ni­gen tagen mit eher schwierigem ski­wet­ter: fast lück­en­losen wolken. und kurz vor 3000 m ist das ziem­lich schnell nebel ;-). zumal es bald ganz zuzog und leicht zu schneien anf­ing — lei­der nicht sehr ergiebig. zunächst trieb ich mich wieder in hochgur­gl rum: der schlep­plift am vorderen wurmkogl wollte mich noch ken­nen­ler­nen. dort gab es, bei diesem wet­ter nicht sehr ide­al, nur eine vol­lkom­men unmarkierte piste (über­haupt ist die pis­ten­markierung und ‑beschilderung in ober­gur­gl extrem spar­tanisch), die teil­weise kaum zu find­en war: dafür aber eine sehr schöne, im unteren drit­tel unprä­pari­erte enge & steile schwarze piste. nur lei­der war der schlep­per auch enst­prechend: steil, ohne lift­spur (ein­mal auch quer durch die buck­elpiste) — beim drit­ten mal hat’s mich raus­ge­hauen. das forderte natür­lich spätere revanche. zunächst beließ ich es aber dabei, denn der schwere, schnelle, steile schlep­per und die abfahrt waren doch eine anstren­gende kom­bi­na­tion mit dem mono. bis mit­tag war ich dann wieder an der großen kar­bahn und am kirchenkar unter­wegs, bevor ich noch mal den dieses mal sehr schö­nen oberen teil des wurmkogls und des scher­m­ers (mit aus­flü­gen neben die piste) unter den ski nahm. nach­dem es gegen mit­tag etwas heller gewor­den war, ver­schlecherte sich die sicht mit dem ver­schwinden der sonne hin­ter den bergen gegen 15 uhr wieder deut­lich, so dass ich etwas früher schluss machte und schon um 15:40 wieder an der tal­sta­tion stand. danach noch schöne, aber sehr langsame sieben laufk­ilo­me­ter im leicht­en schneegestöber und der tag war vol­len­det.

mittwochs zog es mich nach sölden. nicht nur mich: aus­gerech­net an diesem tag war der skibus so voll, dass ich um zehn vor neun ger­ade noch so ein­steigen kon­nte. in sölden, an der gais­lachkoglbahn, die auf gut 3000 m hin­auf führt, durfte ich auch das erste mal anste­hen. über­haupt war in sölden doch deut­lich mehr betrieb — auch wenn es für die dor­ti­gen ver­hält­nisse wohl sehr leer war. zumin­d­est schien mir das so, wenn ich mir die riesi­gen, lan­gen ein­gangs­gat­ter und ‑zäune an den liften ansah. da muss wohl öfters mal ziem­lich viel los sein. das skige­bi­et ist um einiges größer als ober­gur­gl, vor allem recht weitläu­fig. alles habe ich an einem tag gar nicht geschafft (und auch nicht gewollt), die gletsch­er sparte ich mir gle­ich. son­st blieben aber recht wenig lück­en: zunächst vom gais­lachkogl hinüber zum gig­gi­joch (wo ein ziem­lich­er rum­mel herrscht), dort gibt es an der roßkir­plbahn eine schöne schwarze piste und neben­dran eine aus­gewiesene buck­elpiste (etwas schw­er & steil für mich …), auch einige nette rote abfahrten. und vor allem eine sehr schöne schwarze tal­ab­fahrt, die am späten vor­mit­tag natür­lich men­schen­leer war. die gig­gi­jochbahn brachte mich wieder zurück ins skige­bi­et, wo ich mich in rich­tung gletsch­er weit­er machte und an der genialen piste am schwarzkogl eine weile hän­gen­blieb: die kon­nte ich wun­der­bar am äußer­sten rand im kurz­schwung schön rhyth­misch abfahren — ein­fach her­rlich, genau die richtige mis­chung aus gefälle und losem, weichen schnee, den die anderen an den rand geschoben hat­ten. über einige zwis­chen­sta­tio­nen, u.a. die hei­de­bahn ganz außen, nahm ich dann die rote tal­ab­fahrt und wurde erneut über­rascht — dies­mal von einem anderen mono­ski­fahrer, der lange keinen gle­ich­gesin­nten mehr getrof­fen hat­te. zusam­men sind wir dann wieder auf den gais­lachkogl hoch und zusam­men in rich­tung ret­ten­bach­tal abge­fahren. dort tren­nten sich unsere wege wieder: ich nahm die schwarze tal­ab­fahrt zurück in den ort, er kehrte noch ein­mal ein. zurück in gur­gl bin ich dann mit dem ruck­sack nach ober­gur­gl gelaufen, etwas lebens­mit­tel-nach­schub einkaufen — das gab immer­hin etwas mehr als sieben kilo­me­ter lauf­strecke.

am don­ner­stag blieb ich mor­gens der piste zunächst ein­mal fern: die sicht war nahe null, das schien mir sinn­los. gegen elf uhr hielt es mich dann doch nicht mehr im zim­mer: inzwis­chen hat­te der mäßige wind die wolk­endecke etwas ver­schoben und aufge­lock­ert, so dass zumidnest hoff­nung best­nad. ich startete in hochgur­gl mit eini­gen tal­ab­fahrten und den nicht so hoch gele­ge­nen pis­ten an der großen kar­bahn und dem kirchenkar­lift. gegen 13 uhr, als mit­tagspause, trans­ferierte ich mich dann mit dem top-express hinüber nach ober­gur­gl, um haupt­säch­lich die tal­ab­fahrten, ins­beson­dere die schöne schwarze ver­sion, hin­un­terzubrausen. viel mehr war dann auch nicht mehr möglich: nach und nach wur­den immer mehr lifte abgestellt — der wind wurde recht frisch und stel­len­weise stür­misch, ski­fahrer waren sowieso kaum welche unter­wegs. auch die fes­tkoglbahn lief nur noch in langamer geschwindigkeit — aber sie lief immer­hin. gegen halb vier reichte es mir dann doch, nach­dem ich mich nochmal in den weichen schneean­we­hun­gen beim sturz über bei­de kör­per­ach­sen über­schla­gen hat­te und ich ging laufen. den abend ver­brachte ich dann noch sehr gemütlich im jagdhof bei her­bert und gabriele.

und dann war auch schon wieder fre­itag und damit schon fast schluss. also stand ich natür­lich wieder um neun uhr an der tal­sta­tion, dies­mal wieder am fes­tkogl. mit­tags wech­selte ich wieder nach hochgur­gl hinüber, der vordere wurmkogl reizte mich noch ein­mal. dies­mal flog ich gle­ich beim ersten mal schon recht weit unten aus dem lift — sog­ar der liftwärter merk­te es … aber die restlichen male ging es dann. und die piste belohnte die mühe aufs her­rlich­ste: der leichte schneefall und der wind hat­ten sie wun­der­bar gemach — ein­fach her­rlich. auch wenn sich ger­ade im unteren teil einige anfänger herumtrieben, die da wenig spaß hat­ten ;-). da mir das auf die dauer aber doch zu anstren­gend wurde, wech­selte ich wieder an den wurmkogl, der oben blödsin­nig hart gefroren war und keinen spaß machte und an den wesentlich angenehmeren scher­mer. später, am kirchenkar­lift, als es schon wieder anf­ing kalt zu wer­den, ver­lor ich dann auch noch meine rechte kon­tak­tlinse — ein­fach so. und als die sicht dann auch noch nach­ließ, wurde mir das in den fehlen­den kon­trasten zu blöd und ich machte mich wieder auf den weg ins tal — immer­hin, es war doch wieder kurz vor 16 uhr bis ich unten war. zum abschluss lief ich dann die straße noch hochgur­gl und bis zur maut­sta­tion in rich­tung tim­mel­sjoch hin­auf: der wohl langsam­ste der let­zten jahre für mich: lang und erstaunlich steil ging es da hoch (auch runter keine reine freude mit so aus­ge­pow­erten ober­schenkeln nach ein­er woche ski­fahren und laufen …).

die heim­reise am sam­stag ver­lief dann nicht ganz so glatt wie der hin­weg. mor­gens hat­te wieder leichter schneefall einge­set­zt. und für den post­bus war das offen­bar der­maßen über­raschend, dass er erst mit fast zwanzig minuten ver­spä­tung abfuhr. bis ötz­tal bahn­hof hat­te er zwar einiges wieder her­aus­ge­fahren, aber es reichte trotz­dem nur dazu, dass ich den ic, der mich ohne umsteigen nach mainz gebracht hätte, ger­ade noch abfahren sah. also durfte ich über inns­bruck — münchen — stuttgart reisen — was ger­ade ein­mal eine halbe stunde länger dauerte als die eigentlich geplante verbindung und auch tadel­los klappte.