Beim größten Treffen der mono-ski.org aller Zeiten mit ungefähr 35 Monoskifahrerinnen (wenn ich richtig gezählt habe) in Galtür war viel los. Vor allem wurde viel Ski gefahren. Mehr zu den vier Tagen habe ich aus meiner Sicht drüben im Bewegungsblog aufgeschrieben: klick.
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Weil ich es eh’ schon geschrieben habe, für das Monoski-Forum, kommt es hier auch noch einmal hin: Eine kurze Beschreibung der Zillertalarena. Los geht’s:
Die Zillertal-Arena, ein kleiner Teil des Skivergnügens im Zillertal, zerfällt eigentlich noch einmal in mehrere kleinere Teilgebiete: Gerlos, Gerlosplatte, Königsleitenspitze und Karspitze. Aber die sind nahe beieinander und (fast) perfekt durch Lifte und Pisten miteinander verbunden, so dass man das gar nicht besonders merken muss. (Hier gibt es auch einen Plan: klick)
Ich stelle sie trotzdem mal getrennt vor, weil ich sie auch einzeln wahrgenommen und gefahren bin. Also, Start ist in Gerlos. Das ist einfach, da gibt es nur eine Möglichkeit: Die Isskogelbahn am Dorfende führt auf den Berg. Und bietet auch eine bzw. zwei nette Talabfahrten: Im oberen Bereich ist die schwarze Variante für Monos schöner, weil sie weniger Weg hat. Und besonders schwarz ist sie auch überhaupt nicht. Die beiden Pisten vereinen sich aber sowieso bald zu einer roten Abfahrt, die morgens eine wunderbare Speedpiste war.
Auf dem Isskogel, im “Arena Center” ist in der Regel viel Betrieb. Zwei Sessel (Ebenfeld-X-Press und Stoamandl) sorgen zusammen mit dem Vorkogel-Schlepper (der vor allem für den groß ausgebauten Funpark läuft) für die nötige Beförderungskapazität (und ein bisschen mehr). Auch der Krummbach-X-Press füllt die eher unspektakulären, fast langweilig breiten blauen Pisten im Arena Center noch zusätzlich.
Nicht wundern muss man sich, wenn man Skifahrer in genau diesem Krummbach-X-Press bergab fahren sieht: Die einzige Pistenverbindung zur Gerlosplatte und zur Königsleitenspitze ist schwarz markiert. Das ist durchaus sinnvoll, weil der Hang oben doch recht steil ist. Da die Piste aber irrsinnig breit ist und — wie überall im Zillertal — ihr Untergrund erschöpfend planiert wurde, ist das keine besondere Herausforderung. Unten trifft man auf zwei kurze, hintereinander geschaltete Sessellifte, die hinauf in Richtung Königsleitenspitze für Anschluss sorgen. Der zweite, der Fussalm-X-Press, bietet auch noch eine nette rote Carvingpiste. Interessanter wird es, wenn man oben zur Falschbach-Bahn quert. Die Gondelbahn führt ganz hoch auf die Königsleitenspitze. Dort hat man die Auswahl: außen führt eine schwarze Powerabfahrt, wieder unsinnig breit, einfach den Hang runter zur Talstation der Falschbach-Gondel: Da kann man ausgesprochen ordentlich Tempo machen. Und nebendran, direkt unter der Gondel, ist ein schöner Freeride-Hang (auch mit Buckeln …). Die Alternative auf der anderen Seite der Bahn ist ebenfalls schwarz markiert, aber nicht so steil und hängt in der ersten Hälfte sehr deutlich zur Seite ab (weshalb sie mir nicht zusagte). Die dritte Variante ist eine rote Abfahrt — das ist eine sehr schöne Fahrt, vor allem wenn man sie bis ganz unten abfährt (wo man damit wieder an der Talstation des Krummbach-X-Presses ist, also zum Arena-Center zurückkehren kann oder wieder den Fussalm-X-Press zur Königsleitenspitze nimmt.
Von der Königsleitenspitze ganz oben gibt es noch mehr Möglichkeiten, da dort nicht nur die Falschbach-Gondel ankommt, sondern — von den anderen Seiten des Berges — auch die Larmachbahn und die Gipfelbahn. Die Larmachbahn, ein Vierersessel, hat eine schöne schnelle rote Abfahrt mit knackig steilem Einstieg direkt an der Bergstation, die nach unten sehr schön ausläuft.
Die Gipfelbahn quert unterwegs die Dorfbahn (die von Königsleiten, der künstlichen Feriensiedlung am Hang) hinauf kommt. Zusammen mit dem Hochalmkar-Schlepper und dem Mitterleger-Sessel erschließen sie die Seite der Königsleitenspitze mit roten und blauen Pisten — und viel Betrieb, ähnlich wie am Arena-Center. Das liegt auch daran, dass sich die Pisten teilweise kreuzen …
Schöner ist es, die Königsleitenspitze wieder zu verlassen, dieses Mal in Richtung Gerlosplatte. Dafür muss man an der Talstation der Larmachbahn vorbei, entweder auf der roten oder der blauen Piste hinunter zum Gerlospass. Bei mir war die rote — wohl aufgrund der dünnen bis löchrigen Schneedecke — nicht präpariert und in diesem Zustand etwas nervig zu fahren …
Vom Gerlospass führen der Plattenkogel-X-Press 1 & 2 auf den Plattenkogel, von wo aus sich das Teilgebiet der Gerlosplatte erschließt: Die Pisten unter den Plattenkogel-Sesseln sind eher langweilig. Interessanter ist es auf der anderen Seite: Dort bietet der Schlepper Handlalm eine schöne, abwechslungsreiche knackige schwarze Piste. Und auf den roten Abfahrten zwischen Speedy (ja, der heißt wirklich so) und Duxeralmbahn kann man ordentlich Gas geben …
Am Nachmittag muss man sich dann allerdings rechtzeitig wieder auf den Rückweg machen, denn nach Gerlos führt der Weg zunächst über Gerlosplatte und Königsleitenspitze sowie Krummbachtal — das zieht sich.
Auch die Verbindung vom Arena-Center in die andere Richtung, dem von Zell aus erreichbaren Gebiet zwischen Karspitze und Rosen- bzw. Wiesenalm, zieht sich etwas: Vom Stoamandl am Isskogel geht es hinunter ins Teufeltal, wo es teuflich zieht … Dann mit dem Krimml-X-Press auf das Übergangsjoch — und der Lift scheint kein Ende zu nehmen. Dabei kann man in Ruhe die rote Piste unter ihm in Augenschein nehmen, die man auf dem Rückweg nutzen muss, weil es die einzige Verbindung ist. Das ist auch die Piste, wo man am deutlichsten sieht, wie massiv so ein Skigebiet in das Gebirge eingreift — sie ist nämlich fast durchweg in den Fels gesprengt (und entsprechend — für Zillertaler Verhältnisse — schmal).
Auf der Zeller Seite erwarten einen dann einige schöne Abfahrten, mehr oder weniger parallel am Hang verteilt bei den Sesseln Hanser-X-Press und Karspitz-X-Press. Sehr schön ist auch die Abfahrt beim abgelegenen Kapauns (der noch ein alter Zweiersessel ist). Neben der Karspitzbahn, einer der beiden Gondelbahnen, die von Zell herauf kommen, führt die “Sportabfahrt” genannte rote Piste zur Mittelstation — wo Schluss ist, weil Zell keine Talabfahrt hat (bei einer Höhe von nicht einmal 600 Metern ist das auch verständlich …). Besonders sportlich fand ich sie nicht, dafür war hier mit Abstand die höchste Kunstschneekonzentration des ganzen Skigebietes — und nicht wenig Betrieb. Da bin ich doch lieber an den Rändern geblieben — eben am Kapauns oder bei der auch ganz netten Kreuzwiesenbahn.
Von dem Zeller Teil der Zillertalarena kommt man, wie bereits angedeutet, nur über das Teufeltal zurück nach Gerlos. Oder von Zell aus mit dem Bus, der aber nicht einmal stündlich verkehrt und bis Gerlos 45 Minuten unterwegs ist (also keine wirkliche Alternative bietet).
Dieses Jahr war es ein kurzer Besuch für mich beim Monoski-Treffen, denn ich konnte mich nur schwer aus Mainz loseisen. Deswegen war ich eigentlich nur am Freitag dabei — weil sich ein Tag aber überhaupt nicht lohnt, bliebt ich noch bis Sonntag in Gerlos, wo das 11. Monoski-Treffen dieses Jahr stattfand.
Am Donnerstag startete ich nicht gleich am frühen Morgen, sondern erst nach 10 Uhr. Von Mainz aus ging es mit dem EC nach München, wo ich zunächst mal mehr als eine Stunde warten musste. Das konnte ich nutzen, in Ruhe einen Kaffee zu trinken und meine Vorräte zu ergänzen: In Mainz hatte ich nämlich vergessen, Obst mitzunehmen. Später, am nächsten Tag, merkte ich dann erst, dass ein paar Müsliriegel für die Verpflegung auf der Piste auch nicht schlecht gewesen wären … Von München ging es dann wieder mit einem EC bis nach Jenbach, wo ich in die Zillertalbahn umstieg. Auch ohne Platzreservierung hat das wunderbar geklappt, für mich und meine Ausrüstung war in allen Zügen noch genügend Platz. In Jenbach hieß es erst einmal wieder warten: Der Bus nach Gerlos hinauf fährt recht selten, und ohne auf den Zugfahrplan abgestimmt zu sein. Gegen halb acht war ich dann aber in Gerlos angekommen und schritt die letzten Meter von der Bushaltestelle den steilen Hang hinauf zum Haus Waldruh, wo ich ein Zimmer mit Frühstück gebucht hatte. Nachdem ich mich in dem schönen und verhältnismäßig großzügig geschnittenem Zimmer etwas eingerichtet hatte, spazierte ich an das andere Ende des Dorfes, hinter die Talstation der Seilbahn, wo der Rest der Monoskifahrer im Grumbach-Hof untergekommen war (der mit aber etwas teuer war und offenbar auch nicht wirklich überzeugen konnte). Das war ein schönes Wiedersehen mit den Jungs und Mädels von mono-ski.org beziehungsweise ein erstes Kennenlernen — die meisten kannte ich schon aus den vergangenen Jahren, aber es tauchen immer wieder neue Gesichter auf.Der Freitag bescherte mir morgens gleich mal zwei Talabfahrten an der Isskogelbahn, bis die anderen eintrudelten — das kannte ich ja schon von vergangenen Treffen, das nicht unbedingt alle um viertel vor neun am Lift stehen, auch wenn sie es sich vornehmen. Das Wetter war und blieb eher mäßig: Dichte, wechselhafte Bewölkung, die teilweise auf Höhe der Pisten hing — wenigstens schneite es nicht (mehr) wie am Abend zuvor, das setzte erst am Nachmittag wieder ein. Mittags unternahm ich dann meine ersten Schwünge mit meinem selbstgebauten Mini-Mono und dann einen Test des Bohême.
Der ging aber kräftig in die Hose: Mit dem schönen und elegant-geschmeidigen Testski unter den Füßen machten wir uns auf in Richtung des Zeller Skigebietes. Dazu muss man ein ganzes Stück ohne schöne Piste hinter sich bringen. Und durch das Teufeltal, wo es richtig kalt war und der Wind böse zog, so dass wir alle mächtig durchgefroren waren. Als wir an der Kreuzwiesenalm zum Einkehren halt machten passierte es: Beim Aussteigen aus der Skibindung fiel die linke hintere Bindung einfach vom Ski. Das war nicht das erste Mal, dass der Bohême in dieser Hinsicht Schwierigkeiten machte: Genau dieser Fersenautomat war einige Tage vorher einem anderen Tester schon aus dem Ski gerissen und in der Werkstatt mit zusätzlichen Inserts wieder befestigt worden. Das Problem ist wohl, dass der Bohême vollständig aus Holz besteht. Das bedingt offenbar seine überragenden Fahreigenschaften. Aber ganz offensichtlich ist das Holz im Bereich der Bindung nicht hart genug, um den Belastungen stand zu halten, oder die Bindung war so schlecht montiert, dass das Holz Probleme bekam. Dabei war ich jetzt noch nicht einmal übertrieben heftig unterwegs. Jedenfalls stand ich da nun, mit einem nicht mehr funktionstüchtigen Ski, an der Piste. Immerhin war es nicht mehr weit zur Talstation kdes Kreuzwiesen-X-Presses (die Skilifte haben da fast alle so bescheuerte Namen mit “X‑Press”, auch wenn sie nur vor sich hin bummeln …). Der Liftwärter schickte mich erst einmal hinauf. Der Aufseher am Ausstieg war dann immerhin so nett, mir eine Fahrgelegenheit zur nächsten Gondelbahn, die mich ins Tal bringen konnte, zu organisieren. Das dauerte zwar ein bisschen, bis das Schneemobil kam, war aber allemal angenehmer, als mit Ski in der Hand die Piste hinunter zu stapfen.Ohne rechte Überzeugung oder Erwartung ging ich mit dem Ski noch in die Werkstatt, die ihn einige Tage zuvor schon repariert hatte. Der Chef wusste nicht, ob er lachen oder fluchen sollte, als er micht mit dem Ski ankommen sah — entschied sich dann aber vor allem fürs Fluchen und weigerte sich, wie ich es schon fast erwartet hatte, den Ski noch einmal anzufassen und empfahl mir die Entsorgung über den Häcksler. Das war nun natürlich keine wirkliche Option. Unterdessen hatte ich allerdings, wie ich kurz darauf feststellen musste, den Bus nach Gerlos hinauf verpasst. Und auf den nächsten musste ich dann erst einmal eine Weile warten. Zum Glück gab es an der Talstation der Rosenalmbahn, wo der Bus abfuhr, wenigstens WLAN, so dass ich mir mit den Handy die Zeit etwas verkürzen konnte. Bis der Bus mich dann aber in Gerlos abgesetzt hatte, war der Skitag allerdings schon gelaufen — blöd und verdammt ärgerlich, dass ich dadurch so wenig Gelegenheit hatte, mit den anderen auf oder neben der Piste zu sein. Denn am Abend waren die schon einige abgereist und der Rest verließ Gerlos dann am Samstag früh.Das war aber ihr Pech. Denn der Samstag war ein genialer Skitag: Guter Schnee und herrliches Wetter — strahlender Sonnenschein ohne eine einzige Wolke bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Da gab es für mich kein Halten mehr: Um 8:45 war ich mit dem ersten Skibus an der Talstation der Isskogelbahn. Und dann ging es los, auf griffigen Pisten und mit viel Platz — noch war es ganz und gar leer und wurde am Samstag auch nicht so besonders voll. Pause habe ich an diesem Tag nur im Lift gemacht. Das hat zwar am Ende ganz schön geschmerzt, aber diese idealen Bedingungen konnte ich nicht so einfach versäumen. In den letzten Stunden des Nachmitaggs musste dann auch noch der Mini-Mono dran glauben: Auch auf dem Bonsai-Mono kam ich gut voran — obwohl das Fahren auf Dauer doch etwas anstrengender ist als auf einem “normalen” Mono. Über 13.000 Höhenmeter und 100 Kilometer gefahrene Pisten weist Skiline für diesen Tag aus (damit bin ich bei Skiline auf Platz 15 für die an einem Tag in Gerlos gefahrenen Höhenmeter):
Und so sieht das auf der Karte aus:
Genau damit fing dann auch der Sonntag an: Ein kurzer Morgenlauf um kurz nach sechs Uhr, als der ganze Ort noch still und verschlafen träumte. Nach dem Packen und Frühstücken war ich wieder um viertel vor neun an der Seilbahn. Heute war nicht viel Zeit, mein Skitag reichte nur bis ca. 14:30 Uhr. Da ich am Samstag vorwiegend auf der Gerlosplatte und an der Königsleitenspitze unterwegs war, wollte ich heute die andere Ecke rund um die Karspitze (das ist der zu Zell gehörige Teil der Zillertal-Arena) erkunden. Aber die leeren und ordentlich präparierten Pisten lockten mich doch noch einmal an die Königsleitenspitze. Zum einen war da wieder die schwarze Piste am Falschbach, zum anderen hatte ich am Samstag die Larmachbahn ausgelassen und wollte das noch nachholen. Genau die war aber eine Enttäuschung, da die dazugehörige Piste verdammt schlecht präpariert war: Voller Löcher, riesiger Schnebrocken, hohe Absätze zwischen den Pistenwalzenspuren — da ist so ziemlich alles schief gegangen was schief gehen kann bei der Pistenpräparation. Dabei ist das eigentlich eine schöne Piste, auf der man sehr gut Gas geben könnte. Ich habe es versucht, aber es wurde mir dann zu riskant. Und allmählich füllten sich die Pisten hier auch erheblich. Also machte ich mich auf den langen Weg mit den ewigen Sesselliften, um an die Karspitze zu kommen. Da habe ich noch ein paar schöne Powerpisten gefunden — aber auch schon viel ganz schön zerfahrenes und weniger spannendes. Vor allem die “Sportabfahrt” an die Mittelstation fand ich wenig überzeugend. Das lag aber auch daran, dass ihre Auflage fast ausschließlich aus Kunstschnee zu bestehen schien. Und das war deutlich unangenehmer zu fahren als auf den anderen Pisten. Das blieb also bei einem Versuch. Auch der Rückweg über das Teufeltal nahm wieder einige Zeit in Anspruch. Und da ich mit der Gondelbahn hinunter musste, um beide Skier wieder auf den Heimweg zu bringen, war der Tag auch schon gelaufen. Denn der Skibus musste mich wieder ans andere Ortsende bringen, ich musste mich noch umziehen und meinen Rucksack mit den Skischuhen neu packen sowie die Skie transportfertig machen.
Dementsprechend war der Sonntag auf der Piste etwas kürzer:
Am Freitag fuhr ich zum ersten Mal mit zwei eigenen Skis auf den Berg: Dem TT Hammer von Snowshark und dem Mini-Mono “Bonsai” aus der eigenen Werkstatt. Der kurze Ski hatte erst einmal Pause, aber am späten Vormittag schnallte ich ihn mir dann zum ersten Mal überhaupt an die Füße. Und die anderen Monoistas schauten sehr genau — und mit laufender Kamera, denn kaum einer glaubte, dass ich dieses seltsame Ding unbeschadet die Piste hinunter oder aus dem Sessellift hinaus bringen würde. Und sie hatten alle unrecht …
Der Einstieg ist ein bisschen fummelig, weil die Non-release-Bindung in dieser Hinsicht nicht ganz so komfortabel ist wie eine “normale” Skibindung und einer meiner Fersenbügel immer wieder nach unten klappte. Mit etwas Nachhilfe durch den Skistock ging das aber doch. Die V‑Stellung der Bindungen merkt man aber nicht, wenn man auf dem Ski steht: Obwohl der Winkel schon deutlich sichtbar ist, stört das beim Draufstehen überhaupt nicht beziehungsweise fällt gar nicht erst auf.
Und dann die ersten Schwünge: Ganz schön wacklig, das Ding. Da ich ja fast am Heck des Skis stehe (der Abstand von der Bindung bis zur hinteren Skikante beträgt nur 2,5 Zentimeter) bin ich erstmal ganz bewusst mit starker Vorlage gestartet. Dafür dreht der kurze Mini-Mono erwartungsgemäß ungemein leicht und schnell. Aber so positiv die Kürze beim Schwungeinleiten ist: Stabilität hat der Ski eben nicht viel. Die Schaufel fängt ganz schön schnell an zu flattern. Das Problem ist nämlich auch: Wenn man zu viel Druck auf der Schaufel hat, also zu weit vorne steht, gleitet er nicht (mehr) gut und geht auch deutlich schlechter in die Kurve. Gerät man allerdings zu weit nach hinten, verliert der Ski sozusagen die Haftung: Dann wird die Angelegenheit ausgesprochen nervös, weil man immer auf die hintere Kante zu kippen droht. Es gilt also, die Mitte zu wahren. Das ist auch die eigentliche Herausforderung am Mini-Mono. Gemerkt habe ich das dann vor allem am nächsten Tag, als ich nachmittags ungefähr zwei Stunden damit unterwegs war. Man kann so ziemlich alles damit fahren. Echten Tiefschnee hatte ich leider nicht zur Verfügung, das wird auch weniger Spaß machen, vermute ich, weil da einfach die Gleitfläche zu klein ist. Off-Piste geht aber ganz gut, weil er eben so wendig und leicht ist. Pisten sind sowieso kein Problem, auch Steilhänge nicht. Dort zeigt sich ein netter oder interessanter Nebenenffekt: Schwingt man steilere Passagen in Kurzschwüngen hinunter, kann sich der Mini-Mono mit den hinteren Ecken ganz schön tief und heftig in die Piste fräsen. Das gibt selbst in zerfahrenen Pisten am Nachmittag noch eine deutlich erkennbare Spur. Für den direkten Nachfahrer hinter mir ist das sicherlich weniger schön …
So nett das ganze ist: Die Balanciererei kostet, so scheint es mir, doch etwas Kraft — etwas mehr, als bei einem “normalen” Ski, den man auch mal entspannter laufen lassen kann. Das ist mit dem Mini-Mono weniger gut möglich, da muss man öfter seine eigene Position über dem Ski korrigieren — oder eben zumindest immer dazu bereit sein. Und große Eisflächen mag er auch weniger — das überrascht kaum. Denn mit den kurzen Kanten bekommt man da eben keinen Grip mehr. Harter, komprimierter Schnee wie die Unterlage der präparierten Pisten ist dagegen kein Problem. Im Gegenteil: Durch die Möglichkeit, den Ski sozusagen auf die hintere Ecke zu setzen, kann man sich da richtig hineinbeißen.
Lustig ist übrigens auch das Springen mit dem Mini-Mono. Mir ist das einmal eher unfreiwillig passiert — und die Landung war spannend. Aufgekommen bin ich nämlich nur mit der äußersten hinteren Kante. Ein nettes knirschendes Geräusch gibt das, wenn man kurzzeitig allein auf der Kante über die Piste rutscht. Zum Glück war der Übergang zum “ganzen” Ski dann nicht so plötzlich, dass es mich nach vorne katapultiert hätte.
Also: So ein Mini-Mono ist eine nette Ergänzung für den Monopark. Als einzigen Ski stelle ich mir ihn aber etwas anstrengend vor. Zumal man auch nicht wirklich hohes Tempo mit fahren wird. Ich bin zwar flott unterwegs gewesen, aber einem Ski wie dem TT Hammer traue ich dann doch deutlich mehr zu (oder mir auf ihm …). Wer diesen Mono fahren kann, behaupte ich, kommt mit so ziemlich jedem anderen Mono auch zurecht. Bei Skifahrern, die gerne etwas Rücklage haben, könnte das aber problematisch werden. Allerdings hat der Mini-Mono einen ausgesprochen angenehmen Nebeneffekt: Das ist ein ungeheuer kommunikativer Ski. Wird man schon mit dem “normalen” Mono oft auf den ungewöhnlichen Untersatz angesprochen, potenziert sich das mit dem Mini-Mono noch einmal deutlich …
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Mit dem Gedanken spiele ich schon länger: Einen alten Monoski zu kürzen und zu einem Art “Microboard” umzubauen, ohne viel Geld ausgeben zu müssen und trotzdem einen Spaßski zusätzlich zu haben. Den alten Monoski zu besorgen, das war kein Problem: Die werden auf Ebay öfters angeboten. Bei mir war es ein Rossignol Bonsai (der Name prädestiniert ihn ja geradezu für so einen Umbau!), ziemlich weich und ausgelutscht, den ich auch mal noch gefahren bin — in über 190 Zentimeter Länge, wie es sich für einen klassischen Pintail gehört …
Die Bindungen waren schwieriger. Peter, der so einen Umbau auch schon mal gemacht hat, empfahl mir die sogennannten “non-release”-Bindungen zu nutzen, weil die dem ganzen mehr Stabilität verleihen. Denn der Ski — der ja an dieser Stelle nicht für eine Bindungsmontage ausgelegt ist — wird durch die durchgehende Bindung etwas gefestigt. Einzeln habe ich diese Bindungen aber nur neu und in höheren Qualitäten und mit entsprechenden Preisen gefunden — jenseits meines Budgets für so einen Versuch, bei dem ich ja noch gar nicht weiß, ob ich das fertige Objekt dann oft benutzen werde. Allerdings kann man z.B. auf Ebay Snowblades (wie die früher Firngleiter genannten Kurzskis von 90–100 cm Länge heute heißen) recht güngstig ersteigern, die mit solchen Bindungen ausgerüstet sind. Das habe ich dann auch getan und den ganzen Krempel zu meinem Bruder in die Werkstatt verbracht.
Leider habe ich zu spät mit dem Fotografieren angefangen, deswegen gibt es von den ersten Schritten des Umbaus keine Bilder …
Das Erste war zunächst, den alten Mono von seinen Bindungen zu befreien — kein Problem, das geht ruck-zuck. Dann erfolgte die Kürzung: Etwas vor der vorderen Bindung haben wir die Säge angesetzt. Zunächst mussten die beiden Stahlkanten dran glauben, dann ging es quer durch den ganzen Ski: 82 Zentimeter ist das Stück lang, von der originalen Schaufel bis kurz vor die alten Bindungen reicht der Ski. Dabei entwickelte sich ein prächtiger Gestank: Der Bonsai ist nämlich ein Kevlar-Mono, der komplett aus Kunststoff gebaut ist. Und an der Sägestelle waren auch gerade noch die Reste der Inlays für die ursprüngliche Bindungsmontage, deren Kunststoff dem ganzen noch eine zusätzliche Duftnote gab. Da die Inlays allerdings nicht weiter nach vorne reichten, deckten sie die neue Bindung natürlich nicht ab. Die Bindungen dann einfach im “normalen” Ski zu verankern schien mir zu unsicher, deswegen haben wir sie von unten durchgeschraubt.
Dazu wurden zunächst die Löcher angezeichnet, mit einer Standbohrmaschine schnell 16 mal der Bohrer durch den Ski gejagt und auf der Unterseite noch ganz fachrecht mit einem Senker die Bohrungen so vorbereitet, dass die Schrauben vollständig im Belag verschwinden. Wie sich später zeigen sollte, waren wir da etwas zu eifrig: Die Skiunterseite ist doch relativ weich, so dass die Schrauben sich beim Festdrehen noch etwas selbst versenken — wir hätten als gar nicht so viel vorbereiten müssen.
Dann erfolgte natürlich die eigentlich Montage: Pro Bindung 8 M5er-Senkkopfschrauben von unten durch den Ski und die Bindung, von oben mit selbstsichernen Muttern gehalten. Ganz so einfach war es allerdings nicht, weil die Bindung an den Löchern unterschiedlich dick ist. Deshalb musste die Hälfte der Schrauben noch etwas gekürzt werden. Aber dafür hat ein ordentlicher Metaller wie mein Bruder ja das Sägen gelernt ;-)
Die Bindungen wurden an den Außenkanten ausgerichtet, stehen also schon sichtbar schräg. Beide Bindungen sind ziemlich nahe an den Kanten positioniert, damit auf jeden Fall genug Platz für die Skischuhe bleibt — bei den alten Pintails hatte ich da manchmal Probleme mit meinen nicht so besonders schmalen Schuhen. Der Abstand der Bindungen zum hinteren Ende beträgt circa 2,5 Zentimeter — also wirklich kurz vor Schluss.
Tja, und das war es dann auch schon, nach einer knappen Stunde war der Pintail-Monoski zu einem Microboard geworden. Zum Schluss kam noch etwas Wachs auf den Belag, natürlich vor allem auf die Schraubenköpfe (obwohl ich vermute, dass es von da beim Abfahren ganz schnell wieder verschwindet …). Und so habe ich jetzt einen Monoski mehr — den werde ich in Gerlos beim Monoskitreffen gleich mal ausprobieren …
Die ersten Eindrücke von den Fahreigenschaften dieses Experiments habe ich hier notiert: klick.
Es war alles dabei, was für einen großartigen Skiurlaub notwendig war: Viele nette Leute, guter Schnee auf und neben den Pisten, eine Menge Spaß …
Aber im Detail: Geplant habe ich erst recht spät — nur sicher, dass ich zum Jubiläumstreffen der mono-Ski.Org nach Galtür fahren wollte, war ich schon früh. Irgendwann war dann aber doch alles geregelt: Ein Zimmer gebucht, die Fahrkarte für den Zug nach und von Landeck-Zams gekauft (erstaunlich billig war das, dafür, dass ich erst 10 Tage vorher reserviert habe) und die Packliste für Skiurlaube hervorgesucht. Und der Monoski wurde endgültig präpariert …
Freitags ging es dann los, gegen 8 Uhr verließ mein Zug den Mainzer Hauptbahnhof. Das war aber auch früh genug, meinen Wecker habe ich nämlich etwas knapp gestellt, um noch eine kleine Laufrunde unterzubekommen. Aber es hat noch gereicht … Über Stuttgart, Lindau und Bregenz erreichte ich auf die Minute pünktlich Landeck-Zams, wartete auf den Bus, der mich nach Galtür brachte. Das Stück von Feldkirch auf den Arlberg ist immer wieder schön zu fahren: Wie der Zug — dieses Mal ein neuer, sehr bequemer RailJet, sich langsam in die Höhe schraubt, wie die Schneewände neben dem Gleis immer höher werden, bis der Zug hinter St. Anton wieder im Tunnel verschwindet und in Richtung Landeck noch einmal eine Menge Höhe verliert. “Meine” Pension kannte ich schon, das Haus Vallüla, für diesen Fall strategisch sehr günstig — nämlich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hotel Cassada, wo der Großteil der anderen logierte — gelegen. Nach neun Stunden Fahrt (inklusive ungefährt 90 Minuten Aufenthalt auf den diversen Bahnhöfen) war ich angekommen, bezog mein Zimmer (klein, aber ausreichend) und schaute wenig später bei den anderen vorbei, für die erste Runde Mono-Fachsimpeln. Und merkte schon, dass ich doch falsch gepackt hatte: Für das Handy hatte ich das falsche Ladekabel mitgenommen. Aber Axel war so nett, mir auszuhelfen.
Am nächsten Tag, dem Samstag, klingelte mein Wecker zwar erst kurz vor acht, das hellhörige Haus mit quietschenden Wasserleitungen weckte mich allerdings schon eine halbe Stunde zuvor. So hatte ich viel Zeit, mich in aller Ruhe auf die ersten Mono-Schwünge vorzubereiten. Nach dem Frühstück ging es dann auch gleich auf die Piste — fast gleich, bis sich alle versammelt und den Skipass gelöst hatten war es doch schon näher an halb zehn als an neun Uhr. Aber für den Auftakt war das noch verschmerzbar. Die ersten Bögen waren — natürlich — noch etwas steif, aber schon bald fühlte der Ski sich an meinen Füßen wieder ganz normal an. Dann wurde aber erst einmal das “Testcenter” an der Faulbrunnalm aufgebaut und die ersten Skier getauscht. Auch wenn ich eigentlich nicht groß ausprobieren wollte — ein paar Ski nahm ich dann doch in Augenschein. Zum Beispiel den Snowshark Powdershark von Tom, der vor allem außerhalb der Piste sehr viel Freude macht. Und weil Martin meinen TT Hammer ausprobieren wollte, bin ich auch noch mal aufs Monoblade gestiegen. Natürlich blieben wir auch am ersten Tag nicht auf der Piste (vorwiegend Birkhahnbahn und Ballunspitze waren unser Revier), sondern mussten auch wieder die Lifttrasse der Birkhahnbahn fahren: Schön, aber doch anstrengend in den steilen Stücken auf der engen Trasse mit dem etwas schweren Schnee. Und trotzdem einfach immer wieder schön …
So kam doch gleich am ersten Tag einiges zusammen, bevor ich mich noch einmal zum Laufen aufmachte (nur eine kleine Runde im Ort und in Richtung Wirl, das Seitental war dieses Mal leider überhaupt nicht gespurt). Abends gab das natürlich wieder eine nette, gemütliche Runde im Cassada.
Am Sonntag ging das, bei allerdings ziemlich nebligem Wetter mit sehr bescheidener Sicht, genauso weiter: Zunächst — vor allem wegen der schlechten Sicht — auf der Piste, auch unter der Alpkogelbahn, dann ab ca. 11 Uhr auf der Breitspitzseite in der herrlichsten Sonne — der Rest des Skigebietes, also der Haupteil, lag weiterhim im Nebel. Und an dem Zweier-Sessel war auch nichts los. Natürlich hielt es uns hier nicht auf der Piste — mit dem Nebeneffekt, dass ich direkt unter dem Lift einen “Matthias-Krater” anlegte: Beim Abbiegen aus einem Steilstück hatte ich eine kleine Bodenwelle nicht gesehen, die mir dann den Garaus machte. Aber Tiefschnee ist ja weich … So weich allerdings, dass es eine Weile dauern kann, bis man sich da wieder heraus gearbeitet hat. Auch am zweiten Tag stand nach dem Skifahren trotz müder Beine natürlich noch das Laufen auf dem Programm — ganz einfallslos wieder auf dem Winterwanderweg nach Wirl und etwas darüber hinaus. Im Cassada gab es dann im dichtest besetzen Spielzimmer die ersten Videos der ersten beiden Tage zu bestaunen, Tilo und Martin hatten Helmkameras dabei. Und Tile konnte gleich einen Sturz inklusive Schlittenfahrt mit dem Duret Monstre aus der Ego-Perspektive zeigen …
Am Montag überraschte uns nicht nur herrlichster Sonnenschein, sondern auch die Ankunft von Franz & Jörg. Nach ganz wenig Piste blieb der Tag dem Tiefschnee-Fahren vorbehalten. Nur vormittags nicht ganz: Ein lokales Fernsehteam hatte sich angemeldet, die uns Exoten filmen wollten. Nur so richtig in den Tiefschnee wollten sie leider nicht, es blieb bei kurzen Off-Piste-Momenten. Ab ungefähr 11.30 Uhr waren wir dann aber — endlich — an der Breitspitzbahn, wo uns — ganz außen — noch unverspurter Schnee und einige richtig grandiose Stücke abseits der Pisten erwartete. Langsam kroch der Nebel aber wieder aus dem Montafon heran, immer höher, erreichte die Staumauer des Koppsees, bedeckte den See, zog weiter die Hänge hinauf. Deswegen wechselten wir gegen halb drei noch einmal an die Birkhahnbahn, um dort unter dem Lift herumzutoben — um zu bestaunen, wie Bruno seinen Ski den halben Hang vorausschickt und einfach hinterher läuft …: Einfach wunderbar, dieser Skitag! Auch wenn das Laufen dann doch hart wurde, mit ausgesprochen kraftlosen Beinen — schon mittags hatten sich Ermüdungserscheinungen der Oberschenkel bemerkbar gemacht, bei den letzten Abfahrten brannten die Oberschenkel. Im Cassada gab es dann noch einmal einige Videos, auch von Martina, zu sehen — so dass man vieles gleich noch einmal erleben konnte.
Am Dienstag wurde es kalt. Eigentlich war eine “Ski-Safari” geplant — die fiel aber wegen schlechtem Wetter und Lawinengefahr aus. Auch am Mittwoch, der als Ausweichtermin für dieses Vergnügen geplant war, konnte sie deshalb nicht stattfinden. Trotz des Nebels war ich um kurz vor Neun am Lift, über der ersten Abfahrt an der Birkhahnbahn hing noch dicker Nebel. Mit Bruno verzog ich mich dann gleich wieder zur Breitspitzbahn — und dort war das Wetter wunderbar und die Pisten perfekt präpariert, so dass wir erst einmal in den Speed-Modus schalteten und die Hänge hinunter rasten wie zwei Bekloppte — auch wenn die Oberschenkel am Lift jedesmal zu platzen drohten ;-). Im Lift wurde es dann freilich saukalt — zumal diese Bahn ja auch eine Weile unterwegs ist. Gegen Mittag verlagerten wir — mit immer mehr Leuten — unsere Aktivitäten zunehmend wieder von den Pisten in den Tiefschnee und fanden dort aber nur noch wenige Reste unzerfahrener Stellen. Aber das Wetter wurde dann wieder schlechter, der Nebel stieg auf, die obere Wolkenschicht sank herunter, so dass wir schon gegen drei Uhr den Skitag beendeten: Das Licht wurde so diffus, dass es immer schwieriger wurde. Dann noch schnell das gesammelte Testmaterial gepackt und mit der Raupe zum Parkplatz transportiert: Es waren doch eine ganz schöne Menge Skier zum Ausprobieren vorhanden. Nach dem Laufen ging es dann — es war schließlich Dienstag — noch zum Fassdaubenrennen, wo uns Martin zünftig vertrat und auf den vierten Platz schlitterte. Nicht deshalb, aber wegen seiner akrobatischen Künste auf dem Ki-Mo-No-Carver und dem Crash mit einem Baum bekam er anschließend auch noch den Dropman-Award überreicht.
Mittwochs klingelte mein Wecker etwas früher, das war ja schon wieder mein letzter Tag und ich musste noch einigen Kram zusammenpacken. Und vor dem Frühstück noch eine kleine (eine sehr kleine …) Laufrunde erledigen, weil ich von der Piste sozusagen direkt nach Hause wollte. Der Skibus setzte mich trotzdem wieder kum 8:49 Uhr an der Birkhahnbahn ab — von den anderen war noch niemand zu sehen. Aber das verdross mich nicht. Auf der (fast) perfekt präparierten Piste sauste ich einige Male hinab und bestaunte aus dem Lift meine schöne Schwünge, die auf der Piste wunderbar zu erkennen waren. Dann waren inzwischen auch die anderen eingetrudelt und wir vertrieben uns noch etwas die Zeit bis zum zweiten Dehtermin für die Fernseh-Crew von topdestination.tv, weil die beim Überspielen von der Kamera die Aufnahmen vernichtet hatten. Besonders inspiriert kam es mir nicht vor, weil wir vorwiegend auf der Piste rumrutschten. Aber das Endergebnis ist immerhin ganz passabel geworden. Dann ging es — natürlich — wieder an den Hang unter und neben der Breitspitzbahn: Das Wetter war dort wieder etwas besser, unter der Ballunspitze zogen nach dem sonnigen — aber kalten — Morgen wieder die Wolken auf. Abseits der Piste war nicht mehr viel zu holen: Alle interessanten und halbwegs erreichbaren Hänge hatten wir jetzt schon zerfahren und die durchpflügten Hänge waren in den Steilstücken, gerade weil der Schnee teilweise auch etwas harschig war, ziemlich schwer und anstrengend zu fahren. Nur noch ein paar flache Mulden und unzugängliche (oder zumidnest so scheinenden bzw. den Anfahrtsaufwand nicht lohnende) Ecken hatten noch frischen Schnee. Auch heute wieder verkürzte die tiefe, aufziehende Bewölkung den Skitag etwas — die letzten Versuche von Jörg und mir an der Alpkogelbahn brachten mir noch einen Beinahe-Crash mit einem Pistenschild ein … So ließen wir den Tag — und das 10. Treffen der mono-Ski.Org — in der Faulbrunnalm ausklingen.
Nach dem frühen Schluss machte ich mich dann gemütlich auf die Rückreise. Achim und Jörg nahmen mich netterweise im Auto bis München mit, dann fuhr mich die Bahn — mit nur noch einem Umstieg in Frankfurt — wieder ganz entspannt nach Hause. Und schon wieder voller Vorfreude auf das nächste Mal — inzwischen bin ich auch wieder erholt von den Strapazen des Urlaubs …
Das diesjährige Treffen der Monoskifahrer begann für mich am Donnerstag: Vormittags schnell noch mein Kram fertig gepackt — eine große Tasche vollgestopft mit Schuhen (zum Skifahren und Laufen), jeder Menge Klamotten und ein paar Müsliriegeln. Dann den Ski unter den Arm geklemmt und ab zum Bahnhof — der Zug brachte mich nämlich nach Schifferstadt, zu Tilo. Der war noch nicht ganz so weit, aber das war nicht weiter schlimm, weil sich auch bei Andreas die Abfahrt etwas verzögert hatte. Gegen 17 Uhr waren wir dann unterwegs: Andreas mit Tochter Ariane, Tilo und ich — so ging es nach Arosa. Die Fahrt verlief denn auch ohne Probleme, besonders das letzte Stück von Chur, die 360 Kurven, auf die Arosa so stolz ist (und für die man sogar eine Patenschaft erwerben kann …), sogar in ausgesprochen rasantem Tempo. Nur in Arosa brauchten wir einen Moment, unsere Unterkunft für die erste Nacht zu finden: Das Backpackers Mountainlodge. Das ist offenbar ein ehemaliges Santorium. Zumindest sehen die Räume — kleine Zimmer mit Jugendherbergseinrichtung inklusive Stockbetten — die Flure und die Balkons sehr danach aus. Da es mittlerweile schon 22.15 Uhr war, fanden wir nur noch eine unbesetzte Rezeption vor — aber immerhin mit einem Zettel, welche Zimmer unsere waren. Die waren schnell bezogen, die Betten gemacht — und das war’s dann auch schon eigentlich, die Nachtruhe rief. Das Mountainlodge war zwar recht ordentlich und sehr sauber, aber über den Preis kann man geteilter Meinung sein. Für Leute aus dem Euro-Gebiet wie uns war das — angesichts des bescheidenen Komforts und der einfachen Verpflegegung — eigentlch unverschämt teuer. Obwohl die beiden Backpackers — von den Bergbahnen betrieben — die billigsten Unterkünfte in Arosa sind: Preisgünstig sind sie keineswegs …
Denn am Freitag sollte es richtig losgehen. Trotz des zeitigen Aufstehens hat zwar nicht das Frühstücken, aber doch das Bezahlen, Auto packen und Auschecken eine gute Weile gedauert. Auf dem Weg zur Seilbahn-Talstation trafen wir dann gleich die Leute von Duret sowie Remy und Otto. Allerdings mussten wir noch das Auto loswerden — in Arosa nie eine einfache Sache, diesmal bedeutete es einen ordentlichen Fußmarsch für Andreas. Gegen 10 Uhr war dann aber alles erledigt und wir oben auf dem Berg. Und das heißt wirklich, oben: Auf der Spitze des Weißhorns, wo uns die große Gondeln der Seibahn (eine ziemlich zeitaufwändige Fahrt) hinbeförderten. Zum Einfahren musste erst einmal die rote Abfahrt zur Mittelstation herhalten (die schwarze von oben musste ja nicht gleich bei den ersten Schwüngen dieses Winters sein …). Und dann ging es vor allem auf die Pisten am Hörnli — da waren wir einen Großteil dieser drei Tage unterwegs, die Pisten dort, die der eine Vierer-Sessel bedient, bieten wunderbare Möglichkeiten: Rote und Schwarze gleichermaßen, solche mit eher gleichmäßigem Gefälle und welche mit schönen Absätzen und Stufen — vor allem viele Kombinationsmöglichkeiten … Sehr schöne Möglichkeiten bot aber auch der Carmenna-Sessellift (natürlich von ganz oben, nicht schon ab der Mittelstation): Entweder über die schwarze Piste, die vom Weisshorn herunter kommt oder direkt am Lift hinunter: Das beginnt gleich richtig steil — und weil oben am Einstieg eine Schneekanone in Betrieb war, waren gerade die ersten Meter davon ziemlich heftig. Aber dann ging es richtig schön hinunter — auch eine klasse Piste. Nur unten vielleicht einen Tick langweilig.
Der Schnee in Arosa: Ausreichend, aber uralt (letzter Neuschnee im Januar, da hat’s den ganzen Monat aber auch nur 30 Zentimeter geschneit) und entsprechend hart. Neben der Piste — vor allem am Weisshorn — war schon fast kein Schnee mehr. Und wo noch mehr oder weniger genügend war, war er dermaßen steinhart, dass es kaum fahrbar war — wir haben es am Hörnli natürlich sofort ausprobiert. Zumindest Spaß macht das Abseitsfahren bei solchem Schnee nicht.
Abgeschlossen haben wir den Skitag mit einer gemeinsamen Talabfahrt — nachdem wir alle auf der richtigen Piste waren, war das auch ganz nett und noch erstaunlich gut zu fahren. Danach ging es dann erst einmal in die neue Unterkunft, das andere Backpackers in Arosa, Downtown genannt, weil es im Gegensatz zum Mountainlodge nicht am Ortsrand bei der Piste liegt, sondern mitten in der unteren Hälfte des Ortes. Ansonsten unterschied es sich nicht groß vom ersten Backpackers — die An- und Abmeldung ist bei beiden furchtbar kompliziert, aufwändig und umständlich gewesen. Irgendwann war das aber alles erledigt und wir waren auf unseren Zimmern. Inzwischen schon reichlich spät, denn für 17 Uhr war ein erstes offizielles Treffen im nahegelegenen Sunstar-Hotel angesetzt. Ich ging aber erst einmal wenigstens ein bisschen Laufen — viel war es nicht, ich und meine Beine waren müde. Und in Arosa gibt es noch weniger Möglichkeiten, ohne große Steigungen zu laufen, als in anderen Skiorten. Mein Forerunner hatte sich dummerweise in der Tasche irgendwann von selbst angeschaltet und war deshalb inzwischen ohne Strom. Geschätzt war ich ca. 20 Minuten für ungefähr drei Kilometer unterwegs, in Richtung Hörnli, ab dem Campingplatz auf der “Piste” Nr. 1.
Nach dem Begrüßungstreffen ginge wir dann gemeinsam (fast) alle zum Abendessen ins Chamanna — sehr nett und lecker, aber wie alles in diesem Ort nicht gerade preiswert … Das hat seine Zeit gedauert — erst gegen 23 Uhr waren wir zurück im Backpackers und hörten auf den Ruf der Betten …
Der Samstag begrüßte uns schon morgens mit herrlichem Wetter: Blauer Himmel ohne das kleinste Wölkchen. Heute beschlossen wir, das Auto stehen zu lassen und zu Fuß zur Bergbahn zu marschieren. Das war dann doch etwas länger als gedacht, zum Glück hatten wir die Skischuhe noch nicht an. Tilo und ich waren etwas früher aufgebrochen, er wollte den Duret-Leuten helfen beim Aufbauen des Teststandes für deren Monoskier an der Mittelstation. Da angekommen, trafen wir zufällig auf Bruno, Kurt und Rodolfo. Mit denen war ich dann fast den ganzen Tag unterwegs — und wie. Die hatten’s nämlich ziemlich eilig. Und man merkt, dass sie öfters auf dem Ski stehen als ich — mithalten konnte ich, mit etwas Mühe, gerade so. Das hohe Tempo machte aber wirklich irrsinnig Spaß: Die Sonne schien strahlend, der Schnee war okay, die Pisten gut präpariert. Da machte es auch wenig, dass ich schon auf der ersten Abfahrt meine rechte Kontaktlinse verlor — die war wohl nicht richtig drin. Sehr seltsam war das, wie ich während dem Fahren merkte, dass sie aus dem Auge rutschte, im Augenwinkel hängenblieb und vom Fahrtwind dann endgültig herausgedrückt wurde und auf Nimmerwiedersehn verschwand. Gegen Mittag wurde es zwar etwas voller, aber dafür, dass ganz Arosa ausgebucht sein sollte, war noch erstaunlich viel Platz auf den Pisten. Gut, am Hörnli-Sessellift musste man zwischendurch mal (ganz) kurz anstehen — aber auf der Piste war das immer noch in Ordnung mit dem Betrieb. Unterdessen lief wieder — wie sich das für ein Monoskitreffen gehört — der große Skitausch: Die Durets (und einige andere, wie das Monoblade, der Monocross, das Yamatool/Coda) wurden eifrig probiert — von mir allerdings nicht, ich blieb diese drei Tage lieber bei meinem mir vertrauten TT Hammer. Die Gruppen wechselten über den Tag öfter, der Spaß blieb derselbe. So war es ruckzuck schon 16.30 Uhr, als ich mit Bruno die letzte Abfahrt vom Weisshorn anging. Dann saßen wir noch kurz alle bei der Schirmbar an der Mittelstation (Hütten- & Apréski-technisch ist Arosa übrigens extrem zurückhaltend), bevor wir die gemeinsame Talbafahrt antraten. Bis wir dann endlich wieder auf unserem Zimmer waren, zeigte die Uhr schon sechs an — und ich ging erst spät laufen. Diesmal ging es etwas weiter, zwar ähnlich wie am Freitag (wieder auf die “Piste”), aber mit einigen kleinen Schleifen zusätzlich: ca. vier Kilometer in einer halben Stunde). Nach dem Duschen widmete ich mich noch kurz meinem Mono: Vor allem am Nachmittag hatte ich auf den harten Pisten gemerkt, dass meine Kanten etwas nachließen — das wurde schnell behoben. Und dann war es auch schon Zeit für das große Fondue Chinoise, wieder im Chamanna, das ja praktischerweise recht nahe lag — gut vor allem für Andreas, der nach seinem Sturz am Freitag mittag doch beim Laufen sehr gehandicapt war.
Am Sonntag war wieder alles anders. Schon beim Aufwachen wurde klar: Das schöne Wetter war verschwunden, die einzelnen dunklen Wolken vom Samstag abend waren nicht mehr allein, sondern hingen dicht über dem Ort und also voll im Skigebiet den ganzen Himmel bedeckend. Also ließen wir uns mit dem Frühstück etwas mehr Zeit — es war ja auch Sonntag … Weil wir nach dem Skifahren sofort nach Hause wollten, war ich extra schon um 7 Uhr aufgestanden, um vor dem Frühstück einen kleinen Lauf zu absolvieren. Dieses Mal blieb ich auf der Straße, das war am einfachsten. Bei gerade einmal 0 °C war ich wieder eine knappe halbe Stunde unterwegs — mit schrecklich steifen Beinen …
Auf der Piste war es heute zwar ausgesprochen leer, aber auch etwas schwierig. Ich brauchte ein bis zwei Abfahrten, mich daran zu gewöhnen: Durch die dichte Bewölkung und den leicht grieseligen Schneefall war das Licht zu diffus, das man nicht sah, wo die Piste auf- oder abging und entsprechend etwas vorsichtiger und zurückhaltender unterwegs sein sollte. Mit der Zeit und der Gewöhnung nahm aber unser Tempo auch wieder zu. Bald war ich nämlich wieder mit den schnellen Flitzern Bruno, Kurt und Rodolfo unterwegs. Und die Pisten am Hörnli kannten wir ja inzwischen. Tatsächlich kam am späten Vormittag auch für kurze Zeit etwas Besserung auf: Die Wolkendecke dünnte stellenweise etwas aus, so dass die Sonne etwas stärker hindurch kam — und sofort machte das Fahren mit deutlich mehr Sicht erheblich mehr Spaß. Mittags trafen wir uns alle an der Mittelstation für eine kurze Pause. Und dann ging es noch mal in der großen Gruppe aufs Weisshorn. Peter wollte ja auch noch den Ki-Mono-Car-Ver probieren — und tat das gleich auf der langen Abfahrt. Weit kam er damit allerdings nicht, dieser Miniski ist wohl doch sehr speziell. Aufgrund der momentan extrem schlechten Sicht war diese Abfahrt allerdings für den Rest der Gruppe auch nicht sehr leicht- dafür hatten wir die komplette Piste für uns. Heute war eh’ kaum jemand utnerwegs, nur so ein paar Unentwegte wie wir. Und ein einheimischer Monoskifahrer, Viktor, der seit Jahrzehnten seinem Monoturm treu geblieben ist. Nachmittags waren wir dann wieder in verschiedenen Gruppierungen (mit eigentlich fast allen noch fahrenden Teilnehmern) am Hörnli unterwegs — allerdings auch nicht mehr besonders lange. Andreas und Ariane machten bald Schluss, ich hing noch zwei schnelle Abfahrten an, bevor ich ihnen ebenfalls folgte — und bei der letzten Talabfahrt noch eine falsche Abzweigung machte, die mich — auf dem Weg zur Hörnli-Express-Talstation, wo das Auto stand — auf die Piste 1 führte: Eine Katastrophe, das Ende dieser Piste ist ein Weg, der zum Schluss noch bergauf führt und bei gutem Schnee vielleicht gerade noch so fahrbar ist, bei langsamen Bedingungen wie an diesem Tag aber Fußweg bedeutet …
Genau um 16 Uhr hatten wir dann im Schneetreiben das Auto gepackt und starteten in Richtung Heimat. Die Fahrt verlief wieder sehr glatt, bis Chur brauchten wir ungefähr eine Stunde und dann für den Rest nach Schifferstadt nochmal vier — genau um 21 Uhr waren wir am Bahnhof, wo ich meinen Zug noch wunderbar bequem erreichte und kurz nach zehn dann wieder in Mainz war — müde und erschöpft, aber zufrieden.
Denn die Organisatioren Remy und Tilo haben sich wieder viel Mühe gegeben — auch wenn wir nicht immer alles mitgemacht haben, was sie sich ausgedacht haben. Vor allem auf das Mondscheinfahren am Freitag (auf unbeleuchteter Piste bei Vollmond) hatte irgendwie keiner Lust, alle waren den ganzen Tag gefahren und entsprechend ausgepowert …
Arosa selbst fand ich ganz nett, für mich allerdings auch ausgesprochen teuer. Das Skigebiet ist nicht super anspruchsvoll (wirklich einfache Pisten gibt es aber auch fast keine), und fällt auch sonst nicht besonders auf: Alles sehr ordentlich, aber irgendwie nichts herausragendes. Aber einige Pisten — vor allem die rote 3 am Hörnli, aber auch die schwarze 8 am Weisshorn, machten eine Menge Spaß — gerade weil sie nicht zu anspruchsvoll und schwierig waren, konnte man/ich sie wunderbar ausfahren und auch mal ordentlich Tempo riskieren. Für die eher überschaubare Größe (eigentlich sind es ja nur zwei Berge) gibt es recht viele geschickt angelegte Abfahrten, allerdings auch erstaunlich viele Wege, die zudem sehr oft ausgesprochen flach waren und dem Mono daher nicht so sehr entgegenkamen. Leider waren die Pisten am Brüggerhorn, dem sogenannten “Entspannungsberg” nicht offen — bei vernünftigem Schnee hätte das wohl einige schöne Varianten gegeben. Überhaupt lässt die Topographie erahnen, dass bei ausreichendem Schnee in Arosa viel neben der Piste möglich ist — da hatten wir halt einfach Pech mit dem Wetter in diesem Winter — wobei die Bergbahnen den wenigen Schnee gut im Griff hatten und ordentlich präparierten. Also, wieder einmal ein schöne Treffen der mono-ski.org: Einfach drei schöne Tage des Skifahrens — wie immer, wenn sich die Monoskifahrer treffen …
nach dem kurzen abstecher nach venedig stand ende januar wieder das alljährliche skivergnügen in meinem kalender. diesmal hatte ich mir obergurgl ausgeguckt: ein offenbar recht nettes skigebiet mittlerer größe mit wenig betrieb. die unterkunftsuche hatte sich etwas mühsam gestaltet, in dem dorf — immerhin schon auf 1900 m höhe — gibt es offenbar nur hotels. das sieht auch wirklich so aus, wenn man da hineinkommt, stellte ich dann fest. ich fand dann aber doch noch ein zimmer, direkt an der skibushaltestelle. das ist ja für mich als bahnfahrer nicht ganz unwichtig ;-)
die anreise: ins ötztal ist es schon ein gutes stück fahrt von mainz aus. es gibt aber eine wunderbare verbindung: ein ic von münster nach innsbruck, der samstags einmal fährt und auch in mainz halt macht. also habe ich mich hier am rhein in den zug gesetzt — erst um kurz nach 11 ging es los — und meinen platz bis ötztal bahnhof (wirklich kaum mehr als ein bahnhof am eingang des ötztales) nicht mehr hergegeben. betrieb war ziemlich viel, doch so einige skifahrer, aber auch ohne reservierung hatte ich glück. die späte abfahrt in mainz führte dann nur dazu, dass ich erst recht spät und im dunkeln ankam. denn vom bahnhof muss man noch einmal mehr als eine stunde, ca. 80 minuten sogar, mit dem bus rechnen, bis man in obergurgl ist. schließlich kommt danach ja auch nix mehr. so bekam ich also überhaupt nicht mit, wo ich eigentlich gelandet war. die unterkunft lag aber nicht nur sehr praktisch an der bushaltestelle, sondern auch nur ca. 500 m von der talstation der hochgurglbahn entfernt und direkt an loipe und winterwanderweg. dem sport stand also nichts mehr im weg.
und damit ging es am sonntag gleich los: mit dem ersten lift zur gondelbahn und hinein ins vergnügen. das war es, vom ersten moment an. auch wenn ich schon etwas merkte, dass der letzte skitag doch einige zeit zurücklag. zunächst fing ich mal mit dem naheliegenden pisten an, dem wurmkogl und dem schermer. zu letzterem führt übrigens eine neue, luxuriöse 8‑personen-gondelbahn hinauf: offenbar ist es dort oft so kalt, dass die bergbahngesellschaft hier ihre profite mit so einer überdimensionierten anlage loswerden musste … zum glück war sie nie voll (ist sie wohl auch bei voll ausgebuchten hotels nie) — überhaupt war für einen sonntag angenehm wenig betrieb. wartezeiten gab es nie — also auch keine pausen. ich bin, wie auch jeden weiteren tag also von kurz nach neun bis vier uhr durchgefahren. zum ausruhen gibt es ja lifte. nun ja. in hochgurgl gibt es nämlich tatsächlich auch noch schlepplifte — fast ein anachronismus. und zumindest einer davon ist alles andere als geruhsam. doch dazu später mehr. am sonntag machte ich mich also erst einmal auf, mit dem gebiet vertraut zu werden, alles abzuklappern. oder fast alles. zumindest in hochgurgl. also war auch der etwas längere schlepper am kirchenkar mit der ganz netten roten abfahrt und schönen kleinen varianten dran. abseits der piste machte sich aber sehr bemerkbar, dass es schon lange nicht mehr vernünftig geschneit hatte: das war alles eher hart und sehr, sehr zerfahren. aber trotzdem schön, dort.
auch die große karbahn mit der leider nicht mehr allzu üppig mit schnee bedeckten schwarzen abfahrt direkt am lift hinunter kam an die reihe. diese abfahrt zog mich irgendwie immer wieder an. zum einen eine der wenigen nicht so superbreiten abfahrten. zum anderen durch drei querende wege, die ziemlich heftige stufen in den schönen steilhang schneiden, nicht ganz einfach fließend zu befahren.
auch die höchste stelle, der wurmkogl II mit seiner kleinen aussichtsrestauration (im marketingslang des ötztals (eine ziemlich schlimme sache) “top mountain star” genannt, war auf dem programm. dort oben gibt es eine nette, knackige schwarze abfahrt mit zwar sehr hartem, aber schön steilem einstieg. und natürlich einen tollen ausblick von dieser höhe aus. und nebenbei führt von dort oben auch eine gemütliche blaue abfahrt hinunter, die an mehreren stellen schöne varianten ermöglicht, die jetzt aber durch die vielen vorgänger schon sehr zerfahren, meist schon zur ordentlichen buckelpiste geworden war.
die talabfahrt von hochgurgl war zwar nicht besonders spannend (sehr typische talabfahrt mit ausgebauten wegen etc.), dafür aber typisch eisig im unteren teil. und erstaunlich leer für kurz vor vier an einem sonntag nachmittag. dem skifahren folgte dann — natürlich — noch das laufen, auf den gewalzten winterwanderwegn bzw. der skatingloipe sehr schön möglich.
am montag ging es ebenfalls wider um kurz nach neun los. diesmal allerdings mit dem bus in die anderer richtung, zur festkoglbahn am ortseingang von obergurgl. da noch nix (wirklich, nix!) los war, stürzte ich mich gleich mal wieder in die talabfahrt. am festkogl gibt es zwei davon: eine normale rote und eine sehr schöne, auch landschaftlich reizvolle und gar nicht so schwere schwarze variante. später ging es dann mit den auch sehr schönen, abwechslungsreichen pisten an der roßkarbahn (mit netter, einfacher variationsmöglichkeit direkt unterm lift) und vor allem der plattachbahn weiter. beides übrigens sessellifte mit mittelstationen. gegen mittag wechselte ich dann noch zur hohen mut. die rote abfahrt von der bergstation der neuen gondelbahn fand ich aber nicht so spannend: da merkt man doch zu sehr, dass sie sehr künstlich in den berg hinein gebaut wurde. unten ging es dann nahtlos an der steinmannbahn weiter, wo es immerhin einige bucklige varianten durch die verstreut stehenden bäume auszuprobieren gab. an der hohen mut oben habe ich aber, es kaum glaubend, tatsächlich herbert heckers, dem autor des einzigen deutschen buches über den monoski, den ich schon von einem der monoski.org-treffen kannte, getroffen. er und seine frau hatten mich schon am sonntag gesehen und sofort am fahrstil erkannt und wir liefen uns noch öfters über den weg … bei einer der letzten abfahrten von der hohen mut nahm ich dann noch die äußere pistenvariante — keine besonders gute idee. im schönsten tempo sah ich dann eine bodenwelle zu spät, flog ein stück und versemmelte die landung etwas. über roßkarbahn und die schöne schwarze talabfahrt ging es zurück zur festkogbahn und weiter zum laufen — das wurde aber nur sehr wenig, weil ich mich nach zwei anstrengenden skitagen recht schlapp fühlte.
der dienstag präsentierte sich nach zwei sehr sonnigen tagen mit eher schwierigem skiwetter: fast lückenlosen wolken. und kurz vor 3000 m ist das ziemlich schnell nebel ;-). zumal es bald ganz zuzog und leicht zu schneien anfing — leider nicht sehr ergiebig. zunächst trieb ich mich wieder in hochgurgl rum: der schlepplift am vorderen wurmkogl wollte mich noch kennenlernen. dort gab es, bei diesem wetter nicht sehr ideal, nur eine vollkommen unmarkierte piste (überhaupt ist die pistenmarkierung und ‑beschilderung in obergurgl extrem spartanisch), die teilweise kaum zu finden war: dafür aber eine sehr schöne, im unteren drittel unpräparierte enge & steile schwarze piste. nur leider war der schlepper auch enstprechend: steil, ohne liftspur (einmal auch quer durch die buckelpiste) — beim dritten mal hat’s mich rausgehauen. das forderte natürlich spätere revanche. zunächst beließ ich es aber dabei, denn der schwere, schnelle, steile schlepper und die abfahrt waren doch eine anstrengende kombination mit dem mono. bis mittag war ich dann wieder an der großen karbahn und am kirchenkar unterwegs, bevor ich noch mal den dieses mal sehr schönen oberen teil des wurmkogls und des schermers (mit ausflügen neben die piste) unter den ski nahm. nachdem es gegen mittag etwas heller geworden war, verschlecherte sich die sicht mit dem verschwinden der sonne hinter den bergen gegen 15 uhr wieder deutlich, so dass ich etwas früher schluss machte und schon um 15:40 wieder an der talstation stand. danach noch schöne, aber sehr langsame sieben laufkilometer im leichten schneegestöber und der tag war vollendet.
mittwochs zog es mich nach sölden. nicht nur mich: ausgerechnet an diesem tag war der skibus so voll, dass ich um zehn vor neun gerade noch so einsteigen konnte. in sölden, an der gaislachkoglbahn, die auf gut 3000 m hinauf führt, durfte ich auch das erste mal anstehen. überhaupt war in sölden doch deutlich mehr betrieb — auch wenn es für die dortigen verhältnisse wohl sehr leer war. zumindest schien mir das so, wenn ich mir die riesigen, langen eingangsgatter und ‑zäune an den liften ansah. da muss wohl öfters mal ziemlich viel los sein. das skigebiet ist um einiges größer als obergurgl, vor allem recht weitläufig. alles habe ich an einem tag gar nicht geschafft (und auch nicht gewollt), die gletscher sparte ich mir gleich. sonst blieben aber recht wenig lücken: zunächst vom gaislachkogl hinüber zum giggijoch (wo ein ziemlicher rummel herrscht), dort gibt es an der roßkirplbahn eine schöne schwarze piste und nebendran eine ausgewiesene buckelpiste (etwas schwer & steil für mich …), auch einige nette rote abfahrten. und vor allem eine sehr schöne schwarze talabfahrt, die am späten vormittag natürlich menschenleer war. die giggijochbahn brachte mich wieder zurück ins skigebiet, wo ich mich in richtung gletscher weiter machte und an der genialen piste am schwarzkogl eine weile hängenblieb: die konnte ich wunderbar am äußersten rand im kurzschwung schön rhythmisch abfahren — einfach herrlich, genau die richtige mischung aus gefälle und losem, weichen schnee, den die anderen an den rand geschoben hatten. über einige zwischenstationen, u.a. die heidebahn ganz außen, nahm ich dann die rote talabfahrt und wurde erneut überrascht — diesmal von einem anderen monoskifahrer, der lange keinen gleichgesinnten mehr getroffen hatte. zusammen sind wir dann wieder auf den gaislachkogl hoch und zusammen in richtung rettenbachtal abgefahren. dort trennten sich unsere wege wieder: ich nahm die schwarze talabfahrt zurück in den ort, er kehrte noch einmal ein. zurück in gurgl bin ich dann mit dem rucksack nach obergurgl gelaufen, etwas lebensmittel-nachschub einkaufen — das gab immerhin etwas mehr als sieben kilometer laufstrecke.
am donnerstag blieb ich morgens der piste zunächst einmal fern: die sicht war nahe null, das schien mir sinnlos. gegen elf uhr hielt es mich dann doch nicht mehr im zimmer: inzwischen hatte der mäßige wind die wolkendecke etwas verschoben und aufgelockert, so dass zumidnest hoffnung bestnad. ich startete in hochgurgl mit einigen talabfahrten und den nicht so hoch gelegenen pisten an der großen karbahn und dem kirchenkarlift. gegen 13 uhr, als mittagspause, transferierte ich mich dann mit dem top-express hinüber nach obergurgl, um hauptsächlich die talabfahrten, insbesondere die schöne schwarze version, hinunterzubrausen. viel mehr war dann auch nicht mehr möglich: nach und nach wurden immer mehr lifte abgestellt — der wind wurde recht frisch und stellenweise stürmisch, skifahrer waren sowieso kaum welche unterwegs. auch die festkoglbahn lief nur noch in langamer geschwindigkeit — aber sie lief immerhin. gegen halb vier reichte es mir dann doch, nachdem ich mich nochmal in den weichen schneeanwehungen beim sturz über beide körperachsen überschlagen hatte und ich ging laufen. den abend verbrachte ich dann noch sehr gemütlich im jagdhof bei herbert und gabriele.
und dann war auch schon wieder freitag und damit schon fast schluss. also stand ich natürlich wieder um neun uhr an der talstation, diesmal wieder am festkogl. mittags wechselte ich wieder nach hochgurgl hinüber, der vordere wurmkogl reizte mich noch einmal. diesmal flog ich gleich beim ersten mal schon recht weit unten aus dem lift — sogar der liftwärter merkte es … aber die restlichen male ging es dann. und die piste belohnte die mühe aufs herrlichste: der leichte schneefall und der wind hatten sie wunderbar gemach — einfach herrlich. auch wenn sich gerade im unteren teil einige anfänger herumtrieben, die da wenig spaß hatten ;-). da mir das auf die dauer aber doch zu anstrengend wurde, wechselte ich wieder an den wurmkogl, der oben blödsinnig hart gefroren war und keinen spaß machte und an den wesentlich angenehmeren schermer. später, am kirchenkarlift, als es schon wieder anfing kalt zu werden, verlor ich dann auch noch meine rechte kontaktlinse — einfach so. und als die sicht dann auch noch nachließ, wurde mir das in den fehlenden kontrasten zu blöd und ich machte mich wieder auf den weg ins tal — immerhin, es war doch wieder kurz vor 16 uhr bis ich unten war. zum abschluss lief ich dann die straße noch hochgurgl und bis zur mautstation in richtung timmelsjoch hinauf: der wohl langsamste der letzten jahre für mich: lang und erstaunlich steil ging es da hoch (auch runter keine reine freude mit so ausgepowerten oberschenkeln nach einer woche skifahren und laufen …).
die heimreise am samstag verlief dann nicht ganz so glatt wie der hinweg. morgens hatte wieder leichter schneefall eingesetzt. und für den postbus war das offenbar dermaßen überraschend, dass er erst mit fast zwanzig minuten verspätung abfuhr. bis ötztal bahnhof hatte er zwar einiges wieder herausgefahren, aber es reichte trotzdem nur dazu, dass ich den ic, der mich ohne umsteigen nach mainz gebracht hätte, gerade noch abfahren sah. also durfte ich über innsbruck — münchen — stuttgart reisen — was gerade einmal eine halbe stunde länger dauerte als die eigentlich geplante verbindung und auch tadellos klappte.
aller guten dinge sind ja bekanntlich drei. also habe ich mir in dieser saison den luxus gegönnt, drei mal skifahren zu gehen. gut, das dritte mal war etwas kurz und teilweise spartanisch. aber luxus trotzdem. nach den ersten beiden trips ins zillertal und nach serfaus ging es jetzt zum diesjährigen monoski-treffen — eigentlich ein pflichttermin. dieses jahr auch im zillertal, allerdings gleich im ersten “richtigen” skigebiet, dem hochzillertal. und zwar von kaltenbach aus. das hotel der anderen lag natürlich weit jenseits meiner finanziellen schmerzgrenze, aber ein zimmer mit frühstück konnte ich problemlos organisieren. also fuhr ich am samstag gemütlich mit der bahn nach österreich. das war wirklich bequem: in mainz in den eurocity steigen, bis rosenheim sitzen bleiben, noch einmal ein stück regionalzug bis jenbach und dann mit der zillertalbahn bis nach kaltenbach — einfacher geht es kaum. und dank des lidl-tickets auch gar nicht teuer. das war ja auch nötig, denn der skipass schlägt natürlich immer gut zu: 133 euro kosten vier tage. dafür gilt er dann auch im gesamten zillertal — was ich ja überhaupt nicht wollte. streng genommen hätte ich noch nicht einmal das gesamte hochzillertal/hochfügen benötigt, das tatsächliche skifahren spielte sich an ganz wenigen liften ab …
aber schön der reihe nach: am samstag abend dann gleich noch das erste treffen mit den zahlreichen anderen monoski-begeisterten. dank der französischen delegation um jean-philippe von duret waren wir dieses mal über zwanzig verrückte. gut, viele verschwanden in den nächsten tagen wieder. aber trotzdem, das war schon eine beachtliche truppe. am sonntag ging es dann natürlich früh los: um halb neun habe ich den ersten skibus (fast vor der haustür) genommen, der mich im nu zur talstation der gondelbahnen brachte. dort holte mich die realität dann erstmal ein: der parkplatz war schon ziemlich voll für die frühe morgenstunde. vor allem eine menge gruppen standen da herum. aber es sollte dann im skigebiet doch nicht so schlimm werden, die leute haben sich wohl ganz gut verteilt. schon oben traf ich den ersten versprengten — die masse der monoskier würden erst später mit den testskis von duret oben eintreffen. das war auch die hauptbeschäftigung an den ersten beiden tagen sozusagen: das heftige ausprobieren der verschiedenen skier. verbunden natürlich mit der üblichen schrauberei und komplizierten tauschaktionen über mehrer glieder. irgendwie hatte aber immer jemand einen ski unter den füßen. und mehr ist ja nicht nötig, um glücklich zu werden. zumal das wetter mitspielte und uns neben reichlich wunderbarem weichen, griffigen schnee auch eine menge sonne bescherte. ich selbst hielt mich mit dem testen zurück — momentan steht eh’ keine neuanschaffung an. der erste tag sieht dann auf dem diagramm so aus: . und abends war natürlich — nachdem ich zumindest eine kleine laufrunde gedreht hatte — gemütliches beisammensein im hotel angesagt. schließlich mussten die testski für den nächsten tag verteilt werden.
den montag begann ich auf dem mono-cross, einem miniatur-monoski mit extremer taillierung (und vor allem hyperbreiter schaufel). ein ganz lustiges, nettes gerät, bei dem mir (und nicht nur mir) aber nicht so ganz klar wurde, wofür das gut sein soll. gut, man kann schon ein bisschen carven damit — aber auch nur, wenn man in ziemlich heftiger rücklage unterwegs ist, sonst stört die breite schaufel. aber die kürze macht sich dann doch gerade bei höheren geschwindigkeiten, wie ich sie gerne fahre, eher unangenehm bemerkbar. irgendwie hinterließ er mcih ein wenig ratlos. nachmittags war ich dann auch noch kurz mit dem all-mountain 187 von duret unterwegs, der mir auf der schaufel aber ein wenig träge war (die große fläche vor den füßen, die er in dieser länge hat, kommt meinem fahrstil nicht entgegen. der 177 hat sich mir da besser präsentiert). und zum schluss fuhr ich auch den esprit de glisse noch ein wenig über piste und abseits davon. auch kein schlechter ski, sehr treu und spurstabil. aber auch nix, was mich gleich begeistert hätte. vielleicht war ich aber auch inzwischen schon ein wenig müde (das merkte ich gerade bein den abfahrten beim schnee-express zwischen den bäumen mit peter, franz und kalle ziemlich …). der montag präserntiert sich dann so: . eigentlich hätte ich ja gerne auch noch den micro von iksonom ausprobiert, weil der so absolut unfahrbar aussieht — aber ihm ist leider kurz vor der mittagspause die bindung angerissen. er selbst fuhr dann zum schluss — und auch die talabfahrt — einen alten turmmono — aber so elegant und gekonnt, als hätte er nie etwas anderes unter den füßen gehabt. und wer so ein ding mal gesehen hat — ein normaler, klassischer ski mti einem gestell, auf dem so ca. 10 cm über dem ski beide füße nebeneinander (wie bei einem “normalen” mono) stehen — kann sich vorstellen, was das heißt …
dienstag verringerte sich die gruppengröße dann deutlich. die franzosen waren nicht mehr da, auch sonst fehlten inzwischen einige. das machte aber immerhin die koordination zwischen den fahrern einfacher … über nacht hatte es oben im skigebiet ca. 10–15 cm geschneit. und das bedeutet natürlich, das wir wieder in die hänge der neben piste mussten — schließlich waren jetzt alle spuren der vortage weg. und ein gerade in den oberen lagen heftiger wind sorgte dafür, dass das auch immer wieder wie frisch gepudert aussah (naja, fast immerhin). mit der übung der letzten tage ging das auch mit meinem eigenen ski, der ja kein spezialist für so etwas ist, ziemlich gut. und es machte einfach wahnsinnigen spaß, so weich und locker durch den schnee zu gleiten — einen spaß, den ich so beim skifahren selten erlebt hat. das grandiose wetter — die frühmorgens noch herumhängenden wolken hatte der wind schnell vertrieben — nutzen wir auch gleich noch für einige video-aufnahmen im tiefschnee. und da musste ich natürlich gleich mal einen spektakulären sturz zeigen. ausgelöst durch das vergraben meiner schaufel überschlug ich mich sehr fotogen, beide bindungen lösten aus und der tt hammer hing nur am sicherheitsgurt (und schlug mir ein wenig gegen die beine, was für ein paar kleinere prellungen sorgte). das einsteigen im tiefschnee am nicht gerade flachen hang dauerte dann ein bisschen, vor allem weil peter mir meinen ski, gerade als ich ihn schön bereit gelegt hatte, noch einmal einstaubte …
pünklicht zur mittagspause verschlechterte sich das wetter zusehends, nachmittags schneite es und war vor allem aufgrund der tiefliegenden wolken sehr nebelig. da wir keine bessserung sahen und nichts gescheites mehr zum fahren fanden, machten wir früh schluss — immerhin hatten wir einen grandiosen vormittag gehabt: . dafür bin ich dann zum ausgleich etwas mehr gelaufen (wieder teilweise trail hochzillertal, den ich am montag komplett (inklusive kletterpartie über die piste der talabfahrt) gelaufen war.)
der mittwoch. schon wieder der letzte tag des urlaubs. und noch einmal neuschnee, diesmal allerdings erheblich mehr als am dienstag — so um die 50 cm dürften es zumindest stellenweise gewesen sein. dafür war der schnee jetzt aber schwerer und etwas nasser als am dienstag — und dadurch auch wieder ganz anders zu fahren. wir waren wieeder vorwiegend am neuhüttenlift unterwegs — die hänge unter und neben dem lift waren einfach zu verlockend. und sie boten den gesamten vormittag genügend möglichkeiten, frei stelle zu finden. so sind wir einfach immer hoch und gleich wieder runter (mit einigen kurzen video-intermezzi) gebrettert. und wieder wie am dienstag kam es auch mittwochs nachmittags zu einer deutlichen wetterverschlechterung — die sicht wurde allerdings nicht ganz so schlecht wie am dienstag. inzwischen waren wir aber so ziemlich alle müde in den beinen — auch auf der piste war es anstrengend, der viele lose, recht schwere schnee (trotz der notpräparation am morgen, die einige lifte erst verzöger starten ließ), der sich zu haufen türmte, sorgte für ordentliche anstregungen beim abfahren — mehr als im tiefschnee … nach drei abfahrten bis zur mittelstation waren kalle, evelyn und ich dann so fertig, dass wir es gut sein ließen und noch ein wenig in der wedelstube den tag bzw. urlaub ausklingen ließen:
ich holte dann mein gepäck, lief zum bahnhof, versorgte mich dabei noch schnell im supermarkt und machte mich auf den heimweg. superpünktlich spuckte mich der ice dann um 0:44 in mainz aus — zuhause bin ich dann nur noch einfach müde ins bett gefallen (immerhin war ich schon kurz nach sechs aufgestanden, weil ich vor dem frühstück gelaufen bin — danach war ja den ganzen tag keine zeit mehr), das auspacken verschob ich auf den nächsten tag. also ein toller urlaub beim monoskitreffen wieder einmal, bei dem ich einiges gelernt habe, vor allem abseits der pisten. und natürlich auch und vor allem viel spaß mit den anderen “verrückten” gehabt, mit dem austausch und der fachsimpelei über technik und material …
ergänzung: hier gibt es ein kleines video von mir im tiefschnee (inklusive sturz …)
diesmal ging es zwar wieder nach tiro, aber nach serfaus. für mich eine neue erfahrung — in diesem skigebiet war ich vorher noch nie. aber es war bestimmt nicht das letzte mal. zwar ist der ort ziemlich teuer — vor allem die unterkünfte kosten eine menge geld — aber das skigebiet ist große klasse. schöne, eher schmale pisten. eine schöne gegend. wunderbare verbindungen zwischen den teilen (also vor allem zwischen serfaus, fiss und ladis, aber auch innerhalb des recht ausgedehnten serfauser teils).
die anreise am samstag war allerdings eher mühsam. die autobahnen waren in deutschland natürlich wieder sehr voll, der übliche reiseverkehr mit den üblichen staus — etwa vor & am albanstieg — eben. und der fernpass war auch so voll, dass es nur noch im stop und go hoch und wieder runter ging. in imst suchten wir vergeblich den hofer, um unsere lebensmittelvorräte für die woche zu ergänzen, bis joachim auf die idee kam, dass der in landeck doch viel praktischer liegt … den hatten wir dann tatsächlich schnell gefunden und die autos noch ein wenig voller geladen. ab dort ging es dann weiter ins inntal hinauf, bis zum abzweig nach serfaus. die straße führt dann am talhang in 12 (durchnummerierten) kehren auf kurze strecke fast 1000 höhenmeter hinauf auf das terassenplateau, auf dem serfaus, fiss und ladis (in umgekehrter reihenfolge) liegen — mit prächtigem ausblick über das tal. in serfaus war gerade ziemlich viel betrieb — die skifahrer kamen von der piste zurück, die letzten urlauber verschwanden, neue kamen … unsere unterkunft fanden wir sofort, sie lag ja auch super zentral am kirchplatz. und damit direkt an der u‑bahn-station. denn so verrückt es klingt, serfaus hat eine miniatur-u-bahn unter der hauptstraße, die vom großen parkplatz am ortseingang über zwei stationen zur seilbahn-talstation am anderen dorfende führt — eine wunderbar praktische und schnelle möglichkeit, morgens ins skigebiet zu kommen und abends zurück. aber auf dem rückweg war sie nur bedingt nötig, weil man eine talabfahrt problemlos bis zur dorfmitte verlängern konnte und dann nur noch wenige meter zu gehen hatte. laufen musste ich an diesem tag nicht mehr, das hatte ich morgens in darmstadt erledigt, um für den ersten skitag am sonntag so ausgeruht wie möglich zu sein ;-).
der erste tag auf der piste also. es sollte einiges passieren … wir schafften es trotz kartenkauf etc., ziemlich genau um 9 uhr in die erste gondelbahn einzusteigen. schnell orientierten wir uns in richtung pezidbahn. dort gibt es zwei sehr schöne und teilweise ordentlich steile schwarze pisten. bei herrlichstem wetter — viel sonne vor allem — stürzten wir uns also mehr oder weniger schnell die pisten hinunter. und ich zusammen mit markus und heike, die schon samstags in serfaus unterwegs gewesen waren, auch in die unpräparierten hänge neben der piste. das ging vom ersten moment an erstaunlich gut und machte eine menge spaß — so langsam werde ich mit dem mono auch dort immer sicherer. ich tummelte mich gerade dort, etwas abseits, als joachim scheinbar unfreiwillig beschloss, den geschwindigkeitsrekord auf der pezidabfahrt zu brechen. bei einer welle kam er dann ordentlich ins fliegen, hatte nach der landung enormen speed. und beim nächsten bogen zerfetzte es ihn dann. oder besser gesagt: seine bindung. und zwar so ziemlich total: an beiden skiern waren nur noch trümmer übrig — die eine fersenback fehlte komplett, das vordere gehäuse an mehreren stellen gebrochen. und am anderen ski hatte sich der vordere bindungsteil komplett vom ski gelöst — die kunststoffverbindung war gebrochen. so etwas habe ich noch nie gesehen … ihm selbst ist dabei zum glück nichts passiert und nach einigem hin und her glitten thorsten und er auf jeweils einem ski zur talstation der pezidbahn hinunter. dort wurde er dann von einem skibob abgeholt — ohne skier kommt man von dort nämlich eigentlich nicht weg. und der nächste verleih war an der mittelstation der komperdell-lazid-bahn … ansonsten war der sonntag aber ein wunderbarer skitag. der schnee war griffig, die pisten präpariert, das wetter gut — wie meist in dieser woche eher warm, eigentlich nie unter 0 °C.
auch der montag bot eher wenig überraschungen. wir erkundeten weiter das skigebiet, fanden noch eine schöne variante zwischen pezid und arrezjoch. die carver schossen sich schon ein wenig auf die pisten am plansegg ein — da bot sich ein schönes spielfeld für sie. der dienstag zeigte sich dann mit deutlich wechselhafterem wetter. nachdem es den ganzen tag bewölkt und leicht nebelig war, setzte gegen mittag noch recht ordentlicher schneefall ein, der uns dann schon recht früh, gegen 14 uhr, von der piste nach hause trieb. das bot mir immerhin gelegenheit, mal etwas mehr zeit zum laufen zu haben. die ersten beiden tage war da noch nicht viel bei herumgekommen — ich suchte noch passende wege und versuchte mich an die steilen hänge zu gewöhnen. am dienstag brachte ich dann immerhin knapp 10 kilometer zusammen. und fand einige schöne stellen. es macht nämlich trotz der anstrengung und selbst bei vergleichsweise schlechtem wetter eine menge spaß, in verschneiten bergen und wälder zu laufen — so lange man wege hat, die planiert wurden und man nicht durch tiefschnee stapfen muss. das propierte ich für ziemlich genau fünf schritte — jeweils inklusive einsinken im schnee bis fast an den schritt: das war dermaßen erschöpfend, dass ich schnell wieder halbwegs festen boden unter den füßen suchte.
der mittwoch bescherte uns dann schon wieder ganz anderes wetter: föhn war angesagt. und der brachte ziemlich starke winde mit sich, so dass vor allem vormittags der seilbahn- und liftbetrieb doch einiges eingeschränkt wurde. aber ein gutes hatten die kräftigen winde: sie bliesen die wolken hinweg. morgens war alles noch ziemlich verhangen. aber spätestens ab mittag überwog wieder der blaue himmel und die strahlende sonne. das machte dann so viel spaß, dass wir bis zum endgültigen schluss der lifte auf den pisten blieben und deshalb erst nach 16 uhr auf die talabfahrt kamen. da konnte der donnerstag dann überhaupt nicht mithalten: wieder war das wetter verändert. allerdings nicht zum besten. denn dicker und ziemlich beständiger nebel hing in den bergen. wenn man glück hatte, war man zur richtigen zeit am richtigen ort und konnte kurze, minimale auflockerungen genießen. da aber die wolkendecke insgesamt ausgesprochen niedrig hing, war die sicht durch das extrem diffuse licht ausgesprochen gewöhnungsbedürftig, um nicht zu sagen schlecht. dazwischen kam immer wieder leichter schneefall, der sich zum abend hin noch verstärkte. die pisten waren zwar in sehr gutem zustand und es war ziemlich wenig betrieb, aber aufgrund der eingeschränkten sicht war das fahren doch recht anstrengend. auch am freitag blieb uns der nebel und der schneefall weitgehend erhalten. trotzdem war auf den pisten noch eine menge spaß zu haben. und auch auf der einen skiroute, die ich dann doch noch gefahren bin, der schleifplattenroute an der oberen scheidbahn. die war zwar im obersten stück nicht nur sakrisch steil, sondern auch sehr unangenehm ungleichmäßig verbuckelt. da verlor ich dann endgültig noch einen teller meiner skistöcke, die eh schon stark in mitleidenschaft gezogen waren. und ohne teller macht das fahren abseits der piste doch erstaunlich wenig spaß ;-). aber die schwarzen pisten waren noch ziemlich gut zu fahren, vor allem die an der oberen scheidbahn und am pezid. und auch die waldabfahrt vom alpkopf hinunter hatte noch ihren reiz. zwar war die rote piste ziemlich zerfahren. aber am rand blieben so anderhalb meter, wo sich der schöne lose und weiche schnee sammelte — da stürzte ich mich noch einige male herab. aber irgendwann — leider schon vor 16 uhr — waren meine oberschenkel dann einfach hinüber. das viele fahren auf schweren, steilen pisten und die nicht gerade leichten laufstrecken machten sich bemerkbar. zur krönung verlängerte ich meine laufrunde dann am freitag auch zu einer richtigen runde auf über 11 kilometer: über den beutelkopfweg zur bergstation des sunliners, von dort über den panorama-genuss-wanderweg hinüber zum komperdell und nach einigen stücken skipiste quer zum hang zurück nach serfaus — mit abstand die schönste strecke der woche, herrliche ausblicke trotz mittelprächtigen schneefalls …
die heimreise verlief dann eher unspektakulär — da wir relativ früh starteten, waren wir zwar im dichten verkehr und schneefall unterwegs, blieben aber wenigstens von größeren staus verschont. und schon wieder war eine woche skifahren vorüber …
fotos habe ich natürlich doch wieder nur sehr wenige gemacht — das auspacken etc. ist immer zu umständlich … aber ein paar sind hier immerhin: