Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: laufen Seite 1 von 2

geknüpftes netz (knoten)

Ins Netz gegangen (9.5.)

Ins Netz gegan­gen am 9.5.:

Ins Netz gegangen (2.1.)

Ins Netz gegan­gen am 2.1.:

Robert Hartmanns “Läufergeschichten aus Afrika”

Ein eher unschein­bares kleines Büch­lein sind die “Läufer­geschicht­en aus Afri­ka” des Sportjour­nal­is­ten Robert Hart­mann. Auf knapp 170 Seit­en wer­den hier eine Menge Langstreck­en­läufer vorgestellt. Sie kom­men (fast) alle aus Kenia — da ken­nt Hart­mann sich offen­bar aus. Insofern ist das “Afri­ka” im Titel etwas irreführend. Ende der 1960er set­zt seine Geschicht­en­samm­lung ein und führt bis in die 1990er. Ganz ver­schiedene kleine Stim­mungs­bilder sind es, die Hart­mann hier ver­sam­melt, meist in der Form kurz­er Porträts: Wet­tkampfer­zäh­lun­gen, Lauf­bi­ogra­phien, Läufer­lebenswege, …

Aber so viel inter­es­santes und unter­halt­sam-nett Geplaud­ertes hier aufgeschrieben ist, so viele Stolper­steine legten sich mir auch immer wieder in den Leseweg. Das hat einige ver­schiedene Gründe: Das nicht gek­lärte Ziel des ganzen Buch­es etwa. So spricht er z.B. gerne vom “Wun­der” der Läufer aus Kenia und ihren über­ra­gen­den Leis­tun­gen — Erk­lärungsan­sätze fehlen aber ziem­lich kom­plett, Hart­mann ver­sucht es noch nicht ein­mal. Train­ing find­et hier ja auch über­haupt nicht statt — stattdessen gilt das “Gesetz der Savanne”, was auch immer das sein soll … (Schön auch: “Die Jäger und Samm­ler hat­ten nichts ver­lernt.” [82]) Und dann die oft genug unerträgliche roman­tis­che Verk­lärung, der sich Hart­mann so gerne befleißigt — Fak­ten tauchen zwar auf, sind aber viel weniger wichtig (genau wie geschichtliche Hin­ter­gründe) als die Stim­mung — und natür­lich immer wieder: die Fre­und­schaft des Autors mit den Läufern, vor allem Mike Boito.

Am meis­ten gen­ervt hat mich ja die naive Verk­lärung der Unter­en­twick­lung eines ganzen Kon­ti­nents und der Armut: Die Keni­aer sind hier die besseren Men­schen, noch unver­dor­ben von den Bequem­lichkeit­en der Mod­erne, sie sind noch “echte” Men­schen mit natür­lich-gesun­dem Ver­hält­nis zum Kör­p­er und dessen Leis­tungs­fähigkeit (immer wieder erzählt er, wie die Ath­leten zu Fuß zum Wet­tkampf kom­men …). Höch­stens als gute Moti­va­tion zur echt­en Leis­tung, die die ver­we­ich­licht­en Europäer nicht mehr brin­gen wollen/können, spielt Armut hier let­ztlich eine Rolle. Und das führt direkt zum näch­sten Punkt: Hart­manns mehr oder weniger verdeck­tem (Rest-)Kolonialismus — es geht nicht darum, Afri­ka und den Afrikan­ern Möglichkeit­en der Entwick­lung aufzuzeigen (ok, das wäre in diesem Rah­men auch zu viel ver­langt), son­dern eigentlich darum, das Gefälle zwis­chen Afri­ka und Europa auszunutzen. Gewiss, für einzelne Indi­viduen mag das funk­tion­ieren und erfol­gre­ich sein — die Hun­derte Läufert, die sich auf dem Weg dahin aufreiben und scheit­ern, spie­len hier keine wirk­liche Rolle. Das lei­t­ende Prinzip ist das der hochbe­gabten Habenichtse, die zum Erfolg laufen. Und die freuen sich über die prim­i­tivsten, erbärm­lich­sten Almosen, die der fre­undlich gesonnene väter­liche Fre­und aus dem reichen Deutsch­land ab und an über­re­icht. “Das war ein ein­fach­es Sys­tem. Aber es funk­tion­ierte.” (136)

Poli­tik taucht über­haupt nicht auf — als spielte sich das Leben nur auf dem Sport­platz ab. Und das Frauen nichts zu melden haben — macht nichts. Dafür ist er offen­bar außeror­dentlich begeis­tert von den grausamen, elitären, män­ner­bünd­lerischn Ini­ta­tion­sriten der Stämme. Nun ja …

Also, alles in allem: Eine nette Lek­türe zwis­chen­durch, wenn man einige Ansprüche mal außen vor lässt.

Robert Hart­mann: Läufer­geschicht­en aus Afri­ka. Has­sel­roth: Schmid 2004. 172 Seit­en. ISBN 3–938101-01–6.

skifoarn 2010: obergurgl & sölden

nach dem kurzen abstech­er nach venedig stand ende jan­u­ar wieder das alljährliche skivergnü­gen in meinem kalen­der. dies­mal hat­te ich mir ober­gur­gl aus­geguckt: ein offen­bar recht nettes skige­bi­et mit­tlerer größe mit wenig betrieb. die unterkun­ft­suche hat­te sich etwas müh­sam gestal­tet, in dem dorf — immer­hin schon auf 1900 m höhe — gibt es offen­bar nur hotels. das sieht auch wirk­lich so aus, wenn man da hineinkommt, stellte ich dann fest. ich fand dann aber doch noch ein zim­mer, direkt an der skibushal­testelle. das ist ja für mich als bah­n­fahrer nicht ganz unwichtig ;-)

die anreise: ins ötz­tal ist es schon ein gutes stück fahrt von mainz aus. es gibt aber eine wun­der­bare verbindung: ein ic von mün­ster nach inns­bruck, der sam­stags ein­mal fährt und auch in mainz halt macht. also habe ich mich hier am rhein in den zug geset­zt — erst um kurz nach 11 ging es los — und meinen platz bis ötz­tal bahn­hof (wirk­lich kaum mehr als ein bahn­hof am ein­gang des ötz­tales) nicht mehr hergegeben. betrieb war ziem­lich viel, doch so einige ski­fahrer, aber auch ohne reservierung hat­te ich glück. die späte abfahrt in mainz führte dann nur dazu, dass ich erst recht spät und im dunkeln ankam. denn vom bahn­hof muss man noch ein­mal mehr als eine stunde, ca. 80 minuten sog­ar, mit dem bus rech­nen, bis man in ober­gur­gl ist. schließlich kommt danach ja auch nix mehr. so bekam ich also über­haupt nicht mit, wo ich eigentlich gelandet war. die unterkun­ft lag aber nicht nur sehr prak­tisch an der bushal­testelle, son­dern auch nur ca. 500 m von der tal­sta­tion der hochgur­glbahn ent­fer­nt und direkt an loipe und win­ter­wan­der­weg. dem sport stand also nichts mehr im weg.

und damit ging es am son­ntag gle­ich los: mit dem ersten lift zur gondel­bahn und hinein ins vergnü­gen. das war es, vom ersten moment an. auch wenn ich schon etwas merk­te, dass der let­zte skitag doch einige zeit zurück­lag. zunächst fing ich mal mit dem nahe­liegen­den pis­ten an, dem wurmkogl und dem scher­mer. zu let­zterem führt übri­gens eine neue, lux­u­riöse 8‑per­so­n­en-gondel­bahn hin­auf: offen­bar ist es dort oft so kalt, dass die berg­bah­nge­sellschaft hier ihre prof­ite mit so ein­er überdi­men­sion­ierten anlage loswer­den musste … zum glück war sie nie voll (ist sie wohl auch bei voll aus­ge­bucht­en hotels nie) — über­haupt war für einen son­ntag angenehm wenig betrieb. wartezeit­en gab es nie — also auch keine pausen. ich bin, wie auch jeden weit­eren tag also von kurz nach neun bis vier uhr durchge­fahren. zum aus­ruhen gibt es ja lifte. nun ja. in hochgur­gl gibt es näm­lich tat­säch­lich auch noch schlep­plifte — fast ein anachro­nis­mus. und zumin­d­est ein­er davon ist alles andere als geruh­sam. doch dazu später mehr. am son­ntag machte ich mich also erst ein­mal auf, mit dem gebi­et ver­traut zu wer­den, alles abzuk­lap­pern. oder fast alles. zumin­d­est in hochgur­gl. also war auch der etwas län­gere schlep­per am kirchenkar mit der ganz net­ten roten abfahrt und schö­nen kleinen vari­anten dran. abseits der piste machte sich aber sehr bemerk­bar, dass es schon lange nicht mehr vernün­ftig geschneit hat­te: das war alles eher hart und sehr, sehr zer­fahren. aber trotz­dem schön, dort.
auch die große kar­bahn mit der lei­der nicht mehr allzu üppig mit schnee bedeck­ten schwarzen abfahrt direkt am lift hin­unter kam an die rei­he. diese abfahrt zog mich irgend­wie immer wieder an. zum einen eine der weni­gen nicht so super­bre­it­en abfahrten. zum anderen durch drei querende wege, die ziem­lich heftige stufen in den schö­nen steil­hang schnei­den, nicht ganz ein­fach fließend zu befahren.
auch die höch­ste stelle, der wurmkogl II mit sein­er kleinen aus­sicht­srestau­ra­tion (im mar­ket­ingslang des ötz­tals (eine ziem­lich schlimme sache) “top moun­tain star” genan­nt, war auf dem pro­gramm. dort oben gibt es eine nette, knack­ige schwarze abfahrt mit zwar sehr hartem, aber schön steilem ein­stieg. und natür­lich einen tollen aus­blick von dieser höhe aus. und neben­bei führt von dort oben auch eine gemütliche blaue abfahrt hin­unter, die an mehreren stellen schöne vari­anten ermöglicht, die jet­zt aber durch die vie­len vorgänger schon sehr zer­fahren, meist schon zur ordentlichen buck­elpiste gewor­den war.
die tal­ab­fahrt von hochgur­gl war zwar nicht beson­ders span­nend (sehr typ­is­che tal­ab­fahrt mit aus­ge­baut­en wegen etc.), dafür aber typ­isch eisig im unteren teil. und erstaunlich leer für kurz vor vier an einem son­ntag nach­mit­tag. dem ski­fahren fol­gte dann — natür­lich — noch das laufen, auf den gewalzten win­ter­wan­der­wegn bzw. der skat­in­gloipe sehr schön möglich.

am mon­tag ging es eben­falls wider um kurz nach neun los. dies­mal allerd­ings mit dem bus in die ander­er rich­tung, zur fes­tkoglbahn am ort­sein­gang von ober­gur­gl. da noch nix (wirk­lich, nix!) los war, stürzte ich mich gle­ich mal wieder in die tal­ab­fahrt. am fes­tkogl gibt es zwei davon: eine nor­male rote und eine sehr schöne, auch land­schaftlich reizvolle und gar nicht so schwere schwarze vari­ante. später ging es dann mit den auch sehr schö­nen, abwech­slungsre­ichen pis­ten an der roßkar­bahn (mit net­ter, ein­fach­er vari­a­tion­s­möglichkeit direkt unterm lift) und vor allem der plat­tach­bahn weit­er. bei­des übri­gens ses­sel­lifte mit mit­tel­sta­tio­nen. gegen mit­tag wech­selte ich dann noch zur hohen mut. die rote abfahrt von der bergsta­tion der neuen gondel­bahn fand ich aber nicht so span­nend: da merkt man doch zu sehr, dass sie sehr kün­stlich in den berg hinein gebaut wurde. unten ging es dann naht­los an der stein­mannbahn weit­er, wo es immer­hin einige buck­lige vari­anten durch die ver­streut ste­hen­den bäume auszupro­bieren gab. an der hohen mut oben habe ich aber, es kaum glaubend, tat­säch­lich her­bert heck­ers, dem autor des einzi­gen deutschen buch­es über den mono­ski, den ich schon von einem der monoski.org-tre­f­fen kan­nte, getrof­fen. er und seine frau hat­ten mich schon am son­ntag gese­hen und sofort am fahrstil erkan­nt und wir liefen uns noch öfters über den weg … bei ein­er der let­zten abfahrten von der hohen mut nahm ich dann noch die äußere pis­ten­vari­ante — keine beson­ders gute idee. im schön­sten tem­po sah ich dann eine boden­welle zu spät, flog ein stück und versem­melte die lan­dung etwas. über roßkar­bahn und die schöne schwarze tal­ab­fahrt ging es zurück zur fes­tkog­bahn und weit­er zum laufen — das wurde aber nur sehr wenig, weil ich mich nach zwei anstren­gen­den skita­gen recht schlapp fühlte.

der dien­stag präsen­tierte sich nach zwei sehr son­ni­gen tagen mit eher schwierigem ski­wet­ter: fast lück­en­losen wolken. und kurz vor 3000 m ist das ziem­lich schnell nebel ;-). zumal es bald ganz zuzog und leicht zu schneien anf­ing — lei­der nicht sehr ergiebig. zunächst trieb ich mich wieder in hochgur­gl rum: der schlep­plift am vorderen wurmkogl wollte mich noch ken­nen­ler­nen. dort gab es, bei diesem wet­ter nicht sehr ide­al, nur eine vol­lkom­men unmarkierte piste (über­haupt ist die pis­ten­markierung und ‑beschilderung in ober­gur­gl extrem spar­tanisch), die teil­weise kaum zu find­en war: dafür aber eine sehr schöne, im unteren drit­tel unprä­pari­erte enge & steile schwarze piste. nur lei­der war der schlep­per auch enst­prechend: steil, ohne lift­spur (ein­mal auch quer durch die buck­elpiste) — beim drit­ten mal hat’s mich raus­ge­hauen. das forderte natür­lich spätere revanche. zunächst beließ ich es aber dabei, denn der schwere, schnelle, steile schlep­per und die abfahrt waren doch eine anstren­gende kom­bi­na­tion mit dem mono. bis mit­tag war ich dann wieder an der großen kar­bahn und am kirchenkar unter­wegs, bevor ich noch mal den dieses mal sehr schö­nen oberen teil des wurmkogls und des scher­m­ers (mit aus­flü­gen neben die piste) unter den ski nahm. nach­dem es gegen mit­tag etwas heller gewor­den war, ver­schlecherte sich die sicht mit dem ver­schwinden der sonne hin­ter den bergen gegen 15 uhr wieder deut­lich, so dass ich etwas früher schluss machte und schon um 15:40 wieder an der tal­sta­tion stand. danach noch schöne, aber sehr langsame sieben laufk­ilo­me­ter im leicht­en schneegestöber und der tag war vol­len­det.

mittwochs zog es mich nach sölden. nicht nur mich: aus­gerech­net an diesem tag war der skibus so voll, dass ich um zehn vor neun ger­ade noch so ein­steigen kon­nte. in sölden, an der gais­lachkoglbahn, die auf gut 3000 m hin­auf führt, durfte ich auch das erste mal anste­hen. über­haupt war in sölden doch deut­lich mehr betrieb — auch wenn es für die dor­ti­gen ver­hält­nisse wohl sehr leer war. zumin­d­est schien mir das so, wenn ich mir die riesi­gen, lan­gen ein­gangs­gat­ter und ‑zäune an den liften ansah. da muss wohl öfters mal ziem­lich viel los sein. das skige­bi­et ist um einiges größer als ober­gur­gl, vor allem recht weitläu­fig. alles habe ich an einem tag gar nicht geschafft (und auch nicht gewollt), die gletsch­er sparte ich mir gle­ich. son­st blieben aber recht wenig lück­en: zunächst vom gais­lachkogl hinüber zum gig­gi­joch (wo ein ziem­lich­er rum­mel herrscht), dort gibt es an der roßkir­plbahn eine schöne schwarze piste und neben­dran eine aus­gewiesene buck­elpiste (etwas schw­er & steil für mich …), auch einige nette rote abfahrten. und vor allem eine sehr schöne schwarze tal­ab­fahrt, die am späten vor­mit­tag natür­lich men­schen­leer war. die gig­gi­jochbahn brachte mich wieder zurück ins skige­bi­et, wo ich mich in rich­tung gletsch­er weit­er machte und an der genialen piste am schwarzkogl eine weile hän­gen­blieb: die kon­nte ich wun­der­bar am äußer­sten rand im kurz­schwung schön rhyth­misch abfahren — ein­fach her­rlich, genau die richtige mis­chung aus gefälle und losem, weichen schnee, den die anderen an den rand geschoben hat­ten. über einige zwis­chen­sta­tio­nen, u.a. die hei­de­bahn ganz außen, nahm ich dann die rote tal­ab­fahrt und wurde erneut über­rascht — dies­mal von einem anderen mono­ski­fahrer, der lange keinen gle­ich­gesin­nten mehr getrof­fen hat­te. zusam­men sind wir dann wieder auf den gais­lachkogl hoch und zusam­men in rich­tung ret­ten­bach­tal abge­fahren. dort tren­nten sich unsere wege wieder: ich nahm die schwarze tal­ab­fahrt zurück in den ort, er kehrte noch ein­mal ein. zurück in gur­gl bin ich dann mit dem ruck­sack nach ober­gur­gl gelaufen, etwas lebens­mit­tel-nach­schub einkaufen — das gab immer­hin etwas mehr als sieben kilo­me­ter lauf­strecke.

am don­ner­stag blieb ich mor­gens der piste zunächst ein­mal fern: die sicht war nahe null, das schien mir sinn­los. gegen elf uhr hielt es mich dann doch nicht mehr im zim­mer: inzwis­chen hat­te der mäßige wind die wolk­endecke etwas ver­schoben und aufge­lock­ert, so dass zumidnest hoff­nung best­nad. ich startete in hochgur­gl mit eini­gen tal­ab­fahrten und den nicht so hoch gele­ge­nen pis­ten an der großen kar­bahn und dem kirchenkar­lift. gegen 13 uhr, als mit­tagspause, trans­ferierte ich mich dann mit dem top-express hinüber nach ober­gur­gl, um haupt­säch­lich die tal­ab­fahrten, ins­beson­dere die schöne schwarze ver­sion, hin­un­terzubrausen. viel mehr war dann auch nicht mehr möglich: nach und nach wur­den immer mehr lifte abgestellt — der wind wurde recht frisch und stel­len­weise stür­misch, ski­fahrer waren sowieso kaum welche unter­wegs. auch die fes­tkoglbahn lief nur noch in langamer geschwindigkeit — aber sie lief immer­hin. gegen halb vier reichte es mir dann doch, nach­dem ich mich nochmal in den weichen schneean­we­hun­gen beim sturz über bei­de kör­per­ach­sen über­schla­gen hat­te und ich ging laufen. den abend ver­brachte ich dann noch sehr gemütlich im jagdhof bei her­bert und gabriele.

und dann war auch schon wieder fre­itag und damit schon fast schluss. also stand ich natür­lich wieder um neun uhr an der tal­sta­tion, dies­mal wieder am fes­tkogl. mit­tags wech­selte ich wieder nach hochgur­gl hinüber, der vordere wurmkogl reizte mich noch ein­mal. dies­mal flog ich gle­ich beim ersten mal schon recht weit unten aus dem lift — sog­ar der liftwärter merk­te es … aber die restlichen male ging es dann. und die piste belohnte die mühe aufs her­rlich­ste: der leichte schneefall und der wind hat­ten sie wun­der­bar gemach — ein­fach her­rlich. auch wenn sich ger­ade im unteren teil einige anfänger herumtrieben, die da wenig spaß hat­ten ;-). da mir das auf die dauer aber doch zu anstren­gend wurde, wech­selte ich wieder an den wurmkogl, der oben blödsin­nig hart gefroren war und keinen spaß machte und an den wesentlich angenehmeren scher­mer. später, am kirchenkar­lift, als es schon wieder anf­ing kalt zu wer­den, ver­lor ich dann auch noch meine rechte kon­tak­tlinse — ein­fach so. und als die sicht dann auch noch nach­ließ, wurde mir das in den fehlen­den kon­trasten zu blöd und ich machte mich wieder auf den weg ins tal — immer­hin, es war doch wieder kurz vor 16 uhr bis ich unten war. zum abschluss lief ich dann die straße noch hochgur­gl und bis zur maut­sta­tion in rich­tung tim­mel­sjoch hin­auf: der wohl langsam­ste der let­zten jahre für mich: lang und erstaunlich steil ging es da hoch (auch runter keine reine freude mit so aus­ge­pow­erten ober­schenkeln nach ein­er woche ski­fahren und laufen …).

die heim­reise am sam­stag ver­lief dann nicht ganz so glatt wie der hin­weg. mor­gens hat­te wieder leichter schneefall einge­set­zt. und für den post­bus war das offen­bar der­maßen über­raschend, dass er erst mit fast zwanzig minuten ver­spä­tung abfuhr. bis ötz­tal bahn­hof hat­te er zwar einiges wieder her­aus­ge­fahren, aber es reichte trotz­dem nur dazu, dass ich den ic, der mich ohne umsteigen nach mainz gebracht hätte, ger­ade noch abfahren sah. also durfte ich über inns­bruck — münchen — stuttgart reisen — was ger­ade ein­mal eine halbe stunde länger dauerte als die eigentlich geplante verbindung und auch tadel­los klappte.

venedig: erste eindrücke

übers woch­enende (von don­ner­stag nach­mit­tag bis mon­tag mit­tag — also ein sehr großzügiges woch­enende) war ich in venedig — dank daniel und sein­er gast­fre­und­schaft im deutschen stu­dien­zen­trum dort eine sehr kostengün­stige bil­dun­greise.

heute nur ein paar erste ein­drücke, der kom­plette bericht kommt später.

die reisezeit war opti­mal: für venezian­is­che ver­hält­nisse war die stadt aus­gestor­ben. bis auf den absoluten kern­bere­ich war es wirk­lich sehr leer — über­all. am mon­tag freilich nicht mehr ganz so sehr wie am fre­itag zuvor. die tem­per­a­turen waren zwar nicht aus­ge­sprochen angenehm, aber dur­chaus erträglich. zumin­d­est für einen heißblütler wie mich. und das wet­ter war wun­der­bar: ganz viel son­nen­schein, ein biss­chen leichte bewölkung, über­haupt kein nieder­schlag. so kon­nten wir die stadt und ihre schätze her­rlich erlaufen.

ach ja, das laufen: natür­lich bin ich auch in venedig jeden tag gelaufen. aber das ist dafür eine unbarmherzige stadt. gle­ich dreifach: der boden ist immer nur stein. und wirk­lich nur. (na gut, eine winzige ecke garderinie gibt es. viel weich­er ist’s da aber auch nicht). und es gibt ein­fach keine ger­ade streck­en: eck­en, kan­ten, scharfe knicke — die gassen sind schw­er zu ren­nen. und dann nochdie kanäle. d.h. die brück­en darüber. die stören den rhyth­mus auch nochmal gewaltig. und wenn dann noch leute unter­wegs sind, wird es wirk­lich fast zum par­cour, das lauf­train­ing.

aber deswe­gen war ich ja nicht dort. son­dern um venedig zu erleben und ken­nen­zuler­nen. das ist die stadt: ver­rückt. der reich­tum der ver­gan­gen­heit. und auch noch der gegen­wart. und dann zugle­ich auch der ver­fall: schon immer — zumin­d­est aber lange (man lese nur thomas mann) eine mor­bide stadt: liebt den tod. das ende. das verge­hen. das ver­fall­en. so sieht es da auch aus: über­all bröck­elt es. über­all ste­hen halbe ruinen rum, die noch bewohnt wer­den. sehr selt­sam. und dann daneben oder darin die prächtig­sten kul­turschätze.
die geschichte: wahnsinn. dieses selb­st­be­wusst­sein. bzw. die grandiose selb­stüber­he­bung und ‑ver­her­rlichung. da ist jede konz­ernzen­trale heute dreck dage­gen. und auch in dubai kann das nur schw­er zu top­pen sein. und die dichte an kun­st — das ist ein­fach über­wälti­gend. mir brummt jet­zt immer noch der kopf von den ganzen ein­drück­en. das muss ich jet­zt erst ein­mal alles noch men­tal sortieren. und hof­fentlich bin ich noch halb­wegs in der lage, das auseinan­derzuhal­ten …

warum ich das laufen liebe. und den winter.

heute ist so ein tag, der das (tägliche) laufen wieder her­rlich und lohnend macht:
der schnee fällt und fällt seit dem mor­gen­grauen (der weg zum gottes­i­denst war kein großes vergnü­gen). aber sofort nach der rück­kehr vom dienst in die laufk­lam­tot­ten geschlüpft, den fore­run­ner ges­tartet und die salomon-schuhe (für den schnee) geschnürt: raus geht es, in den schnee und den win­ter­lichen wald. was schöneres gibt es für einen läufer kaum. gut, reko­rde bricht man bei diesem wet­ter nicht .… vor allem, da ich die gut 32 km von gestern noch etwas in den beinen merk­te. aber das ist bei so schönem wet­ter auch egal. ja, ich finde das wirk­li­ich aus­ge­sprochen schönes laufwet­ter. auch wenn die sonne nicht scheint. und auch, wenn es unun­ter­brochen schneit. gut, der wind hätte jet­zt nicht sein müssen — dann hätte ich nicht so viel schnee im gesicht gehabt. aber das kon­nte meine freude nicht trüben.

unter­wegs war ich auf ein­er “standard”-runde: über den buch­wald­skopf und son­nen­weg zum zirkel­berg, dann ein stück den kutschen weg hin­auf, ober­halb von erbuch durch den wald in einem großen bogen bis unge­fähr zum almen­hof und dann über den schachert ins dreisee­tal und zurück nach hause. das ist eine sehr schöne, weil sehr leere runde. nach dem ersten kilo­me­ter (mit schö­nen anstiegen) ver­schwindet man beim buch­wald­skopf im wald und lässt men­sch und ort hin­ter sich. am zirkel­berg muss man noch ein­mal kurz die straße über­queren, aber son­st ist man nur auf wald­we­gen unter­wegs. und bis zur rück­kehr ins dreisee­tal bei kilo­me­ter 13 auch meist ganz allein. nur der schluss hat dann noch ein kleines biss­chen straße — aber das ist min­i­mal.

so kann man oder ich zumin­d­est auf dieser runde ganz viel genießen. den schö­nen wald. die ab und an davon­stieben­den rehe. die zwitsch­ern­den vögel. vor allem aber die san­fte stille, die gedämpfte ruhe, die heute im schnee alles umgibt.

und dann nach 80 minuten die harte rück­kehr in die zivil­i­sa­tion: die autos brausen, die men­schen schip­pen schnee mit möglichst viel getöse, der son­ntags­brat­en duftet bis auf die straße. und man hat es eigentlich gar nicht ver­misst. aber die warme dusche genießt man dann schon.

2009 gelaufen

das war es also schon wieder, das jahr 2009. die läuferische bilanz ist ziem­lich durchwach­sen. vorgenom­men hat­te ich mir nicht viel: ein marathon­dou­ble aus­pro­bieren, um zu sehen, ob etap­pen­läufe etwas für mich sein kön­nten. und, vor allem, die let­zten sekun­den trainieren und den marathon unter drei stun­den laufen. das erste hat geklappt, das zweite nicht.

dabei fing es ganz ordentlich an: bis mai hat­te ich bere­its 1800 kilo­me­ter in den bei­den. und tat­säch­lich klappte der dop­pelschlag dann ziem­lich gut: sam­stags abend in mannheim, son­ntags mor­gen in mainz jew­eils ein marathon in deut­liche unter vier stun­den (siehe den bericht hier). danach war’s dann nicht mehr so lustig. die moti­va­tion ging etwas bergab. zunächst stand natür­lich aus­giebige regen­er­a­tion auf dem plan. den sprung zurück ins train­ing habe ich dann aber nur noch halb­herzig geschafft. die kilo­me­ter­leis­tung blieb im juni sog­ar etwas unter der vom mai, im juli fiel sie noch mehr ab. da, vor allem nach dem rhe­in­steig-extrem­lauf (mit mein­er allerersten alter­sklassen-platzierung!) fing das übel näm­lich an: in meinem linken fuß tat sich etwas. ich brauchte eine ganze weile, bis mir klar, was das war: ein fersen­sporn. und wie ich damit umzuge­hen habe. der ver­such, trotz­dem den bären­fels-trail mitzu­laufen, ging dann auch ordentlich in die hose. und im august erweit­erte sich das dann zur strafe für den über­mut noch um eine reizung/entzündung der plan­tar-sehne. deshalb bin ich ab ende august und vor allem im sep­tem­ber fast gar nicht mehr gelaufen.

aber eben nur fast. denn der streak sollte hal­ten. und er tat es auch — auch wenn es höchst­wahrschein­lich etwas unvernün­ftig war und die heilung ohne das tägliche (weiter-)laufen etwas schneller geschehen wäre. aber ein biss­chen ver­rückt muss man ja sein … 558 tage des täglichen laufens gezählt — im herb­st war diese wach­sende zahl, die inzwis­chen auch meinen ersten ver­such über­holt hat, oft die einzige moti­va­tion, über­haupt noch die schuhe zu schnüren.

auch nach­dem die entzün­dung abge­heilt und der fuß so halb­wegs wieder hergestellt war, schnell­ten die kilo­me­ter nicht ger­ade in die höhe. zum einen wollte ich nur langsam steigern, um keinen rück­fall zu provozieren. zum anderen fiel es mir im spätherb­st und win­ter zunehmend schw­er, mich für län­gere ein­heit­en zu motivieren: ein biss­chen etwas ging immer, aber jen­seits der 10 kilo­me­ter fehlte oft sehr die lust. erst kurz vor wei­h­nacht­en kam die zurück — aber da war es schon zu spät, sozusagen ;-). so ste­hen jet­zt halt “nur” 4387 kilo­me­ter im train­ingstage­buch — das ist aber dur­chaus in ord­nung so. ich hoffe, näch­stes jahr wer­den es wieder mehr. und bin zuver­sichtlich, dass das auch klappt. auch wenn ich im wortsinne immer noch nicht trainiere, son­dern nur laufe — vielle­icht brauche ich im moment den stress des tem­po­train­ings nicht so sehr. zumal ich sehr am über­legen bin, ob ich mich wirk­lich noch mal auf die drei-stun­den-gren­ze hochtrainieren soll. das ist für mich untal­en­tierten läufer (und extrem undiszi­plin­ierten ess­er) näm­lich mit viel arbeit und fleiß ver­bun­den. wahrschein­lich ver­lege ich mich doch eher auf die län­geren streck­en ohne tem­po­druck. das macht mir eigentlich am meis­ten spaß. auch ohne wet­tkampf und ver­anstal­tung: die lan­gen läufe am woch­enende sind eigentlich das schön­ste am laufen über­haupt. auch (oder weil?) man danach so schön fer­tig ist …

und abschließend mein lauf­jahr 2009 in eini­gen zahlen:

gelaufene kilo­me­ter 2009: 4387,41 km
benötigte gesamtzeit: 378:00:29 (wahnsinn!)
durch­schnittstem­po: 5:11 min/km
höhen­meter: +/- 59.000 m (wahrschein­lich etwas mehr als real, das ist der per sport­tracks & ele­va­tion cor­rec­tion plu­g­in ermit­telte wert)
kürzeste ein­heit: 2,1 km
läng­ste ein­heit: 53,1 km
marathon oder mehr:  8 mal (ergibt: 353,5 km @ 5:20)

skiurlaub 2009, #3

aller guten dinge sind ja bekan­ntlich drei. also habe ich mir in dieser sai­son den luxus gegön­nt, drei mal ski­fahren zu gehen. gut, das dritte mal war etwas kurz und teil­weise spar­tanisch. aber luxus trotz­dem. nach den ersten bei­den trips ins ziller­tal und nach ser­faus ging es jet­zt zum diesjähri­gen mono­ski-tre­f­fen — eigentlich ein pflicht­ter­min. dieses jahr auch im ziller­tal, allerd­ings gle­ich im ersten “richti­gen” skige­bi­et, dem hochziller­tal. und zwar von kaltenbach aus. das hotel der anderen lag natür­lich weit jen­seits mein­er finanziellen schmerz­gren­ze, aber ein zim­mer mit früh­stück kon­nte ich prob­lem­los organ­isieren. also fuhr ich am sam­stag gemütlich mit der bahn nach öster­re­ich. das war wirk­lich bequem: in mainz in den euroc­i­ty steigen, bis rosen­heim sitzen bleiben, noch ein­mal ein stück region­alzug bis jen­bach und dann mit der ziller­tal­bahn bis nach kaltenbach — ein­fach­er geht es kaum. und dank des lidl-tick­ets auch gar nicht teuer. das war ja auch nötig, denn der skipass schlägt natür­lich immer gut zu: 133 euro kosten vier tage. dafür gilt er dann auch im gesamten ziller­tal — was ich ja über­haupt nicht wollte. streng genom­men hätte ich noch nicht ein­mal das gesamte hochzillertal/hochfügen benötigt, das tat­säch­liche ski­fahren spielte sich an ganz weni­gen liften ab …

aber schön der rei­he nach: am sam­stag abend dann gle­ich noch das erste tre­f­fen mit den zahlre­ichen anderen mono­ski-begeis­terten. dank der franzö­sis­chen del­e­ga­tion um jean-philippe von duret waren wir dieses mal über zwanzig ver­rück­te. gut, viele ver­schwan­den in den näch­sten tagen wieder. aber trotz­dem, das war schon eine beachtliche truppe. am son­ntag ging es dann natür­lich früh los: um halb neun habe ich den ersten skibus (fast vor der haustür) genom­men, der mich im nu zur tal­sta­tion der gondel­bah­nen brachte. dort holte mich die real­ität dann erst­mal ein: der park­platz war schon ziem­lich voll für die frühe mor­gen­stunde. vor allem eine menge grup­pen standen da herum. aber es sollte dann im skige­bi­et doch nicht so schlimm wer­den, die leute haben sich wohl ganz gut verteilt. schon oben traf ich den ersten ver­sprengten — die masse der mono­ski­er wür­den erst später mit den test­skis von duret oben ein­tr­e­f­fen. das war auch die hauptbeschäf­ti­gung an den ersten bei­den tagen sozusagen: das heftige aus­pro­bieren der ver­schiede­nen ski­er. ver­bun­den natür­lich mit der üblichen schrauberei und kom­plizierten tauschak­tio­nen über mehrer glieder. irgend­wie hat­te aber immer jemand einen ski unter den füßen. und mehr ist ja nicht nötig, um glück­lich zu wer­den. zumal das wet­ter mit­spielte und uns neben reich­lich wun­der­barem weichen, grif­fi­gen schnee auch eine menge sonne bescherte. ich selb­st hielt mich mit dem testen zurück — momen­tan ste­ht eh’ keine neuan­schaf­fung an. der erste tag sieht dann auf dem dia­gramm so aus: skiline 22.3.2009. und abends war natür­lich — nach­dem ich zumin­d­est eine kleine laufrunde gedreht hat­te — gemütlich­es beisam­men­sein im hotel ange­sagt. schließlich mussten die test­s­ki für den näch­sten tag verteilt wer­den.

den mon­tag begann ich auf dem mono-cross, einem miniatur-mono­ski mit extremer tail­lierung (und vor allem hyper­bre­it­er schaufel). ein ganz lustiges, nettes gerät, bei dem mir (und nicht nur mir) aber nicht so ganz klar wurde, wofür das gut sein soll. gut, man kann schon ein biss­chen car­ven damit — aber auch nur, wenn man in ziem­lich heftiger rück­lage unter­wegs ist, son­st stört die bre­ite schaufel. aber die kürze macht sich dann doch ger­ade bei höheren geschwindigkeit­en, wie ich sie gerne fahre, eher unan­genehm bemerk­bar. irgend­wie hin­ter­ließ er mcih ein wenig rat­los. nach­mit­tags war ich dann auch noch kurz mit dem all-moun­tain 187 von duret unter­wegs, der mir auf der schaufel aber ein wenig träge war (die große fläche vor den füßen, die er in dieser länge hat, kommt meinem fahrstil nicht ent­ge­gen. der 177 hat sich mir da bess­er präsen­tiert). und zum schluss fuhr ich auch den esprit de glisse noch ein wenig über piste und abseits davon. auch kein schlechter ski, sehr treu und spursta­bil. aber auch nix, was mich gle­ich begeis­tert hätte. vielle­icht war ich aber auch inzwis­chen schon ein wenig müde (das merk­te ich ger­ade bein den abfahrten beim schnee-express zwis­chen den bäu­men mit peter, franz und kalle ziem­lich …). der mon­tag präsern­tiert sich dann so: skiline 23.3.2009. eigentlich hätte ich ja gerne auch noch den micro von iksonom aus­pro­biert, weil der so abso­lut unfahrbar aussieht — aber ihm ist lei­der kurz vor der mit­tagspause die bindung angeris­sen. er selb­st fuhr dann zum schluss — und auch die tal­ab­fahrt — einen alten tur­m­mono — aber so ele­gant und gekon­nt, als hätte er nie etwas anderes unter den füßen gehabt. und wer so ein ding mal gese­hen hat — ein nor­maler, klas­sis­ch­er ski mti einem gestell, auf dem so ca. 10 cm über dem ski bei­de füße nebeneinan­der (wie bei einem “nor­malen” mono) ste­hen — kann sich vorstellen, was das heißt …

dien­stag ver­ringerte sich die grup­pen­größe dann deut­lich. die fran­zosen waren nicht mehr da, auch son­st fehlten inzwis­chen einige. das machte aber immer­hin die koor­di­na­tion zwis­chen den fahrern ein­fach­er … über nacht hat­te es oben im skige­bi­et ca. 10–15 cm geschneit. und das bedeutet natür­lich, das wir wieder in die hänge der neben piste mussten — schließlich waren jet­zt alle spuren der vortage weg. und ein ger­ade in den oberen lagen heftiger wind sorgte dafür, dass das auch immer wieder wie frisch gepud­ert aus­sah (naja, fast immer­hin). mit der übung der let­zten tage ging das auch mit meinem eige­nen ski, der ja kein spezial­ist für so etwas ist, ziem­lich gut. und es machte ein­fach wahnsin­ni­gen spaß, so weich und lock­er durch den schnee zu gleit­en — einen spaß, den ich so beim ski­fahren sel­ten erlebt hat. das grandiose wet­ter — die früh­mor­gens noch herumhän­gen­den wolken hat­te der wind schnell ver­trieben — nutzen wir auch gle­ich noch für einige video-auf­nah­men im tief­schnee. und da musste ich natür­lich gle­ich mal einen spek­takulären sturz zeigen. aus­gelöst durch das ver­graben mein­er schaufel über­schlug ich mich sehr foto­gen, bei­de bindun­gen lösten aus und der tt ham­mer hing nur am sicher­heits­gurt (und schlug mir ein wenig gegen die beine, was für ein paar kleinere prel­lun­gen sorgte). das ein­steigen im tief­schnee am nicht ger­ade flachen hang dauerte dann ein biss­chen, vor allem weil peter mir meinen ski, ger­ade als ich ihn schön bere­it gelegt hat­te, noch ein­mal ein­staubte …
pün­klicht zur mit­tagspause ver­schlechterte sich das wet­ter zuse­hends, nach­mit­tags schneite es und war vor allem auf­grund der tiefliegen­den wolken sehr nebe­lig. da wir keine bessserung sahen und nichts gescheites mehr zum fahren fan­den, macht­en wir früh schluss — immer­hin hat­ten wir einen grandiosen vor­mit­tag gehabt:  skiline 24.3.2009. dafür bin ich dann zum aus­gle­ich etwas mehr gelaufen (wieder teil­weise trail hochziller­tal, den ich am mon­tag kom­plett (inklu­sive klet­ter­par­tie über die piste der tal­ab­fahrt) gelaufen war.)

der mittwoch. schon wieder der let­zte tag des urlaubs. und noch ein­mal neuschnee, dies­mal allerd­ings erhe­blich mehr als am dien­stag — so um die 50 cm dürften es zumin­d­est stel­len­weise gewe­sen sein. dafür war der schnee jet­zt aber schw­er­er und etwas nass­er als am dien­stag — und dadurch auch wieder ganz anders zu fahren. wir waren wieed­er vor­wiegend am neuhüt­ten­lift unter­wegs — die hänge unter und neben dem lift waren ein­fach zu ver­lock­end. und sie boten den gesamten vor­mit­tag genü­gend möglichkeit­en, frei stelle zu find­en. so sind wir ein­fach  immer hoch und gle­ich wieder runter (mit eini­gen kurzen video-inter­mezzi) gebret­tert. und wieder wie am dien­stag kam es auch mittwochs nach­mit­tags zu ein­er deut­lichen wet­ter­ver­schlechterung — die sicht wurde allerd­ings nicht ganz so schlecht wie am dien­stag. inzwis­chen waren wir aber so ziem­lich alle müde in den beinen — auch auf der piste war es anstren­gend, der viele lose, recht schwere schnee (trotz der not­prä­pa­ra­tion am mor­gen, die einige lifte erst verzöger starten ließ), der sich zu haufen türmte, sorgte für ordentliche anstre­gun­gen beim abfahren — mehr als im tief­schnee … nach drei abfahrten bis zur mit­tel­sta­tion waren kalle, eve­lyn und ich dann so fer­tig, dass wir es gut sein ließen und noch ein wenig in der wedel­stube den tag bzw. urlaub ausklin­gen ließen: skiline 25.3.2009

ich holte dann mein gepäck, lief zum bahn­hof, ver­sorgte mich dabei noch schnell im super­markt und machte mich auf den heimweg. super­pünk­tlich spuck­te mich der ice dann um 0:44 in mainz aus — zuhause bin ich dann nur noch ein­fach müde ins bett gefall­en (immer­hin war ich schon kurz nach sechs aufge­s­tanden, weil ich vor dem früh­stück gelaufen bin — danach war ja den ganzen tag keine zeit mehr), das aus­pack­en ver­schob ich auf den näch­sten tag. also ein toller urlaub beim mono­skitr­e­f­fen wieder ein­mal, bei dem ich einiges gel­ernt habe, vor allem abseits der pis­ten. und natür­lich auch und vor allem viel spaß mit den anderen “ver­rück­ten” gehabt, mit dem aus­tausch und der fach­sim­pelei über tech­nik und mate­r­i­al …

ergänzung: hier gibt es ein kleines video von mir im tief­schnee (inklu­sive sturz …)

wovon haruki murakami schreibt, wenn er vom laufen schreibt

ein schönes kleines buch, in dem so ziem­lich alles rund ums laufen ste­ht. und noch ganz nett geschrieben, klar und präzise, flüs­sig zu lesen.

das inter­es­sante sind hier aber natür­lich die inhalte, die reichen erfahrun­gen, die muraka­mi als langjähriger läufer gemacht. dabei geht es gar nicht so sehr um tech­nis­che details — das buch wen­det sich schließlich an ein all­ge­meines pub­likum, nicht nur an läufer. son­dern vor allem um per­sön­lich­es, um verän­derun­gen der eigen- und fremder­fahrung. natür­lich spie­len auch ver­meintliche kleinigkeit­en immer wieder hinein. etwa die auswahl passender schuhe, wenn muraka­mi vom “psy­chol­o­gis­chen vorteil” guter schuhe berichtet (übri­gens ist er, wie ich auch, offen­bar ein mizuno-fan).

muraka­mi ist zwar kein streak­läufer, prak­tiziert aber trotz­dem das tägliche laufen — mit unter­brechun­gen — als ziel und meth­ode. auch wieder ein sym­pa­this­ch­er zug an ihm. vor allem aber die offen­heit, mit der er nicht nur von den schmerzen des vor­bere­i­t­en­den train­ings berichtet, son­dern auch die erfahrung und ver­ar­beitung von nieder­la­gen erläutert, sind gute pas­sagen. ger­ade das let­ztere, die aus­dauernde und tiefe refk­lek­tion der nieder­lage — die ja beim laufen weniger mit dem “ver­lieren” im wet­tkampf  als mit dem nichter­re­ichen eines per­sön­lichen zieles zusam­men­hängt — ist wohl etwas wirk­lich läufer­typ­is­ches: läufer scheinen sich viel inten­siv­er mit diesen erfahrun­gen auseinan­derzuset­zen als andere hob­bysportler. wohl ein­fach deshalb, weil langstreck­en­läufer — wenn sie nicht außeror­dentliche begabun­gen sind — nie da herumkom­men, irgend­wann eine oder die andere zu erfahren. und im gegen­satz zu wet­tkampf- und/oder mannschaftss­portarten ist man halt immer wirk­lich selb­st schuld — es gibt sozusagen keine ausre­den. aber genau dieses moment ist es auch wieder, dass das laufen so wertvoll macht: man lernt, mit solchen rückschlä­gen umzuge­hen — man muss es ler­nen. man lernt sozusagen so etwas wie “demut”: auch wenn man auf der einen seite die erfahrung der enor­men leis­tungs­fähigkeit eines men­schlichen kör­pers (und ihrer steigerungs­fähigkeit) macht, so lernt man eben auch die gren­zen dieses kör­pers immer wieder ganz unmit­tel­bar ken­nen. das ist eine wesentliche erfahrung, die jed­er halb­wegs ambi­tion­ierte läufer macht. und die beschreibt muraka­mi sehr gut — ich glaube, anhand seines textes kön­nen das auch nichtläufer nachvol­lziehen …

auch die vielfälti­gen verän­derun­gen durch und im laufen kom­men bei ihm nicht zu kurz: die verän­derun­gen der wahrnehmung etwas, von sich selb­st und der umge­bung, die man anders — inten­siv­er gar nicht unbe­d­ingt, aber direk­ter, näher — erfährt — z.b. den wan­del der zeit, der jahreszeit­en, der jahre … natür­lich auch die verän­derun­gen des eige­nen kör­pers. aber auch die verän­derun­gen des “geistes” — die (konzentrations-)stärke (die hm die par­al­lele zum schreiben ziehen lässt) zum beispielt, das durch­hal­tev­er­mö­gen, die forderung der eige­nen fähigkeit­en, die aus­lo­tung von gren­zen und der ver­such, diese gren­zen im rah­men der möglichkeit­en zu ver­schieben. all das ste­ht in diesem kleinen, sym­pa­this­chen büch­lein auf ganz unauf­dringliche, per­sön­lich gefärbte weise geschrieben.

haru­ki muraka­mi: wovon ich rede, wenn ich vom laufen rede. köln: dumont 2008.

Monoskitreffen in Galtür

ein wahnsin­niger spaß war es wieder, das diesjährige tre­f­fen der monois­t­en von mono-ski.org in galtür.

son­ntags war meine anreise — zum haus val­lüla, fast unmit­tel­bar neben dem hotel cas­sa­da, wo die meis­ten anderen logierten. sehr bequem, son­ntags sind die züge näm­lich ziem­lich leer — und ich hat­te eine direk­tverbindung von mainz nach lan­deck-zams, wo ich in den bus nach galtür umstieg.

am mon­tag ging es dann endlich los: ski­fahrn!! gle­ich vorm haus traf ich auf kalle & eve­lyn. zusam­men sind wir dann schon kurz vor neun an den liften gewe­sen. und es war ein ein­stieg bei traumwet­ter: sonne pur. leere pis­ten, her­rliche fahrten — so muss ein ski­urlaub begin­nen. später stießen dann noch peter und bir­git sowie her­bert und gabriele dazu. später sam­melten wir dann auch noch tilo und ste­fan ein. kreuz und quer jagten wir so durch’s ja eigentlich recht über­schaubare galtüre skige­bi­et peter zog mich gle­ich am ersten tag mit in die vari­anten — aber es lief auch sehr gut, ich musste mich eigentlich über­haupt nicht eingewöh­nen. irgend­wann am nach­mit­tag stieg peter dann auf seinen abgesägten mini-mono­ski um — und baute ihn ziem­lich schnell im tief­schnee-hang zum falt­mono um: bei einem sturz nach vorne schaffte er es, den ski vor der bindung abzuknick­en. da er das nicht merk­te, ging es danach natür­lich auch nicht beson­ders gut weit­er. er ver­suchte dann zwar noch ganz tapfer, mit dem lädierten ski zum lift zu kom­men, gab aber doch bei der näch­sten hütte erschöpft auf und ließ sich von kalle einen ersatzs­ki brin­gen. immer­hin kam er so zum drop­man-award — und es gibt sog­ar videoauf­nah­men davon!. den abschluss sucht­en wir neben der piste an der bre­it­spitzbahn — erstaunlich, wie die anderen sich durch die bäume schlän­gel­ten …

auch am dien­stag herrschte von mor­gens an immer noch her­rlich­ster son­nen­schein. wieder waren wir früh auf der piste und viel und aus­ge­sprochen zügig unter­wegs. mit­tags habe ich dann kalles geschoss, den moun­tain gun, aus­pro­biert: ein ver­dammt schneller ski, der ger­ade bei hohen tem­pi aber wie auf schienen läuft, unge­heuer sich­er zu fahren ist. da kam ich dann richtig in einen geschwindigkeit­srausch … nach kurz­er rück­gewöh­nung an den tt ham­mer ging es dann mit kalle in die skiroute 1, eine böse buck­elpiste. ger­ade in den wirk­lich steilen pas­sagen wurde ich aber nicht so recht glück­lich. nach­mit­tags tum­melten wir uns dann wieder an der bre­it­spitzbahn — auf und neben den pis­ten.

am mittwoch — noch ein­mal sonne pur, meine nasen­spitze hat’s nicht so gefreut, den rest von mir aber umso mehr — wurde es dann langsam voll. ralf und berit kamen noch hinzu, fred und annemarie und patric und auch — lei­der nur kurz — jür­gen. vor­mit­tags waren die pis­ten nicht so klasse wie am dien­stag, dafür haben wir dann so einige videos gedreht. lei­der hat­te kalles helmkam­era einen aus­set­zer, son­st hät­ten wir schönes mate­r­i­al mit geschwindigkeit­en von über 80 km/h (gps-mes­sung) gehabt … nach­mit­tags musste dann noch eine folge für dropman’s world mit einem do-it-your­self-mono gedreht und noch schnell kurz vor schluss an der bre­it­spitzbahn den klas­sis­chen nach­mit­tagsab­schluss gefahren. am abend ging es dann wieder weit­er: von 19.30 an startete der nach­ski­lauf — dies­mal recht gut besucht, was sich aber auch allmäh­lich rel­a­tivierte. spaß gemacht hat es aber auf jeden fall wieder eine menge.

am don­ner­stag war das wet­ter lei­der schlecht bzw. vor allem die sicht: mor­gens fiel noch ein wenig nass­er schnee, der wind blies recht ordentlich bei dur­chaus war­men tem­per­a­turen. lei­der war meine lieblingspiste, die schwarze 1, nicht prä­pari­ert wor­den — das war dann doch nicht so lustig. allmäh­lich klarte es aber auf und wir sind noch ein wenig in die buck­elpiste gefahren. mit dem mako von berit ging das doch ein wenig leichter — lei­der hat­ten wir beim umstellen nur vergessen, den z‑wert anzu­passen. das führte dann zu dem blö­den fall, dass er auf ein­mal fast vom fuß fiel und ein gutes stück den berg hinab rat­terte. durch die vie­len ski­wech­sel war der tag etwas chao­tisch — ständig wurde irgend­wo geschraubt und angepasst. es waren eben so einige polygame monois­t­en da. gefahren bin ich: snow­shark von mako, andreas’ duret moun­tain sl 177 (ein toller, leichter all­round-ski), kalles moun­tain gun (ein 1,94 langes geschoss von snow­shark), noch ein wenig nordicboard und dann das yam­a­tool. abgeschlossen haben wir dann mit den höl­lisch schw­eren mono­ski-prü­fun­gen für dropman’s world im skikinder­garten.

am fre­itag lief es sehr rund — ein schön­er skitag bei mit­telmäßigem wet­ter. dafür war der sam­stag dann noch ein­mal so richtig klasse: mit franz und andreas sowie tilo vor allem über die pis­ten gebret­tert. und dann haben wir auch noch die lift­trasse der birkhahn­bahn unter die ski­er genom­men. das war schon ziem­lich geil: dick­er, tiefer weich­er schnee, der auch im steil­sten hang noch sehr gut hielt und das ganze etwas ver­langsamte — was mir sehr ent­ge­genkam … etwas blöd und unan­genehm war nur, dass eine gewaltige ladung bus­touris­ten angekom­men war: allein 8 busse aus offen­burg in schwaben, von irgend einem radiosender. das hat das pub­likum auf der piste total verän­dert: nicht nur, dass dadurch auf­fäl­lig viele mit­telmäßige und schlechte ski­fahrer als leben­dende (und gemütlich sich bewe­gende) slalom­stan­gen unter­wegs waren. natür­lich waren das auch solche grüp­pchen, die mor­gens um halb zehn vor der ersten lift­fahrt erst mal den großen flach­mann aus der tasche kramten — da krieg’ ich ja schon immer genug. denn schließlich ist ski­fahren sport — auch wenn man es vielle­icht nicht so fordernd betreibt wie wir. aber das vergessen ja immer wieder viele. kein wun­der war es dann auch, dass der kranken­wa­gen mehrmals benötigt wurde. und auch die hub­schrauber hat­ten am sam­stag viel zu tun (wenn auch nicht in galtür)

daz­tu kam dann natür­lich noch jeden nach­mit­tag — nach kurzem einkehrschwung — das laufen (doch dazu habe ich einen eige­nen ein­trag geschrieben): meist auf der sil­vret­ta-hochalpen­straße (d.h. auf fes­tem schnee­grund). dadurch war ich dann fast gar nicht in meinem zim­mer — denn abends haben wir uns natür­lich auch noch ein­mal zusam­menge­set­zt. das gehört näm­lich unbe­d­ingt dazu beim mono­skitr­e­f­fen: das gemütliche zusam­men­sitzen mit mehr oder min­der hitzi­gen diskus­sio­nen und gesprächen rund um den mono oder auch nicht … mit so viel net­ten leuten zusam­men macht das fast so viel spaß wie das ski­fahren tagsüber …

Seite 1 von 2

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén