das liegerad ist frisch repariert und wieder einsatzfertig. also musste es standesgemäß ausgeführt und die neuen kurbeln und kettenblätter getestet werden. dafür bin ich heute vormittag einfach mal losgefahren — noch ohne genauen plan, was kommen sollte und wo ich rumkurven wollte. klar war nur, zunächst geht es rheinaufwärts.da ich aber den richtigen moment für den einstieg in den radweg wieder verpasst habe, bin ich bis nierstein vorwiegend straße gefahren. da war wenigstens der untergrund in ordnung … dann ging es aber mehr oder wenig richtig auf dem “offiziellen” radweg weiter. in guntersblum hat mir das dann erst einmal gereicht, vor allem nach dem ewigen kreuz und quer gegurke durch oppenheim und dienheim. also verließ ich, nach einigen vergewissernden blicken auf die karte, in guntersblum den radweg und fuhr auf den landstraßen durch weiter durch die kürzlich gelesenen oder bald zu lesenden weinfelder (mit dem entsprechenden geruch wild vergärender weintrauben) weg vom rhein. der plan war jetzt, in einem größeren bogen durch die rheinhessischen hügel wieder zurück nach mainz zu finden. das hat auch ganz gut geklappt ;-). der weg führte mich über uelversheim und weinolsheim nach köngernheim, im stetigen auf und ab dann über selzen nach mommenheim und harxheim — lauter kleine, ziemlich typische dörfer: mit den großen weinbauernhöfen an der hauptstraße, teilweise ziemlich mächtige gebäude, alles immer schön ummauert, keine baulücke im ganzen ort … und zwischen den orten die hier typischen straßen: schnurgerade bis zur nächsten kuppe, dann eine kleine biegung und wieder schnurgerade in den nächsten ort. da brauchen die straßenämter eine menge überholverbotsschilder — immer erst einmal setzen, dann immerhin das überholen von traktoren gestatten, vor kuppe und kurve die ausnahme aber jedes mal wieder rechtzeitig aufheben … erstaunlich, wie viele überlandbusse hier unterwegs sind — das wundert mich immer wieder. auch wenn sie meist nicht besonders gut ausgelastet sind. dafür sind die straßen natürlich auch hier voll mit autos, die eine oder maximal zwei personen befördern. dafür aber unbedingt deutlich mehr als 100 ps benötigen. zum glück hatten die allermeisten (eigentlich mit nur einer ausnahme) genügend verstand, mich mit gehörigem abstand zu überholen. kurz nach dem ich gau-bischofsheim streifte, bog ich wieder auf den radweg in richtung mainz ab. der führte auch tadellos bis hechtsheim, wo er an und um die autobahnbaustelle dann aber im nichts verschwand. aber jetzt wusste ich ja auch wieder so ungefähr bescheid und mit einigen kleinen abweichungen fand ich auch gut wieder zurück ins mainzer zentrum.
Kategorie: freizeit Seite 3 von 5
sie sollen ihn nicht haben
den freien deutschen Rhein
ob sie wie gierige Raben
sich heiser danach schreinSo lang er ruhig wallend
sein grünes Kleid noch trägt
so lang ein Ruder schallend
In seine Woge schlägtSie sollen ihn nicht haben,
den freien deutschen Rhein,
so lang sich Herzen laben
an seinem Feuerweinso lang in seinem Strome
noch fest die Felsen stehn,
so lang sich hohe Dome
in seinem Spiegel sehnSie sollen ihn nicht haben
Den freien deutschen Rhein
so schrieb nikolas becker 1840. daran musste ich denken, als ich heute nach langer abstinenz mal wieder mein boot zu wasser ließ (es war ziemlich eingestaubt im bootshaus inzwischen …). schön war’s wieder, gemütlich auf dem großen strom unterwegs zu sein. auch wenn die blöden wasser-motorräder oder wie auch immer sie heißen einen heidenlärm verstanstaltet haben. meine kleine tour führte mich nur bis ginsheim und wieder zurück — knapp zwei stunden reichen für den wiedereinstieg. zumal das wetter es spannend machte: beim start war es zwar etwas bewölkt, aber noch sehr freundlich. der leichte wind frischte dann auf und brachte regen- und gewitterwolken mit sich. schön war das, dem wetterwechsel zuzuschauen: wie der himmel und die luft die typische vorregen/gewitterfärbung zwischen gelb, grau und stahlblau annahm. wie dann der rheingau im regen verschwand. und wie die regenwand immer näher kam, anfing mainz zu verschlucken. ich dachte zunächst noch, ich käme ungeschoren davon. aber kurz oberhalb der eisenbahnbrücke süd zog die regenwolke dann auch über mich hinweg — so schlimm war es aber gar nicht. und kurz vorm anlanden hörte es auch schon wieder auf … jetzt müssen sich ausnahmsweise heute mal die arme erholen …
aller guten dinge sind ja bekanntlich drei. also habe ich mir in dieser saison den luxus gegönnt, drei mal skifahren zu gehen. gut, das dritte mal war etwas kurz und teilweise spartanisch. aber luxus trotzdem. nach den ersten beiden trips ins zillertal und nach serfaus ging es jetzt zum diesjährigen monoski-treffen — eigentlich ein pflichttermin. dieses jahr auch im zillertal, allerdings gleich im ersten “richtigen” skigebiet, dem hochzillertal. und zwar von kaltenbach aus. das hotel der anderen lag natürlich weit jenseits meiner finanziellen schmerzgrenze, aber ein zimmer mit frühstück konnte ich problemlos organisieren. also fuhr ich am samstag gemütlich mit der bahn nach österreich. das war wirklich bequem: in mainz in den eurocity steigen, bis rosenheim sitzen bleiben, noch einmal ein stück regionalzug bis jenbach und dann mit der zillertalbahn bis nach kaltenbach — einfacher geht es kaum. und dank des lidl-tickets auch gar nicht teuer. das war ja auch nötig, denn der skipass schlägt natürlich immer gut zu: 133 euro kosten vier tage. dafür gilt er dann auch im gesamten zillertal — was ich ja überhaupt nicht wollte. streng genommen hätte ich noch nicht einmal das gesamte hochzillertal/hochfügen benötigt, das tatsächliche skifahren spielte sich an ganz wenigen liften ab …
aber schön der reihe nach: am samstag abend dann gleich noch das erste treffen mit den zahlreichen anderen monoski-begeisterten. dank der französischen delegation um jean-philippe von duret waren wir dieses mal über zwanzig verrückte. gut, viele verschwanden in den nächsten tagen wieder. aber trotzdem, das war schon eine beachtliche truppe. am sonntag ging es dann natürlich früh los: um halb neun habe ich den ersten skibus (fast vor der haustür) genommen, der mich im nu zur talstation der gondelbahnen brachte. dort holte mich die realität dann erstmal ein: der parkplatz war schon ziemlich voll für die frühe morgenstunde. vor allem eine menge gruppen standen da herum. aber es sollte dann im skigebiet doch nicht so schlimm werden, die leute haben sich wohl ganz gut verteilt. schon oben traf ich den ersten versprengten — die masse der monoskier würden erst später mit den testskis von duret oben eintreffen. das war auch die hauptbeschäftigung an den ersten beiden tagen sozusagen: das heftige ausprobieren der verschiedenen skier. verbunden natürlich mit der üblichen schrauberei und komplizierten tauschaktionen über mehrer glieder. irgendwie hatte aber immer jemand einen ski unter den füßen. und mehr ist ja nicht nötig, um glücklich zu werden. zumal das wetter mitspielte und uns neben reichlich wunderbarem weichen, griffigen schnee auch eine menge sonne bescherte. ich selbst hielt mich mit dem testen zurück — momentan steht eh’ keine neuanschaffung an. der erste tag sieht dann auf dem diagramm so aus: . und abends war natürlich — nachdem ich zumindest eine kleine laufrunde gedreht hatte — gemütliches beisammensein im hotel angesagt. schließlich mussten die testski für den nächsten tag verteilt werden.
den montag begann ich auf dem mono-cross, einem miniatur-monoski mit extremer taillierung (und vor allem hyperbreiter schaufel). ein ganz lustiges, nettes gerät, bei dem mir (und nicht nur mir) aber nicht so ganz klar wurde, wofür das gut sein soll. gut, man kann schon ein bisschen carven damit — aber auch nur, wenn man in ziemlich heftiger rücklage unterwegs ist, sonst stört die breite schaufel. aber die kürze macht sich dann doch gerade bei höheren geschwindigkeiten, wie ich sie gerne fahre, eher unangenehm bemerkbar. irgendwie hinterließ er mcih ein wenig ratlos. nachmittags war ich dann auch noch kurz mit dem all-mountain 187 von duret unterwegs, der mir auf der schaufel aber ein wenig träge war (die große fläche vor den füßen, die er in dieser länge hat, kommt meinem fahrstil nicht entgegen. der 177 hat sich mir da besser präsentiert). und zum schluss fuhr ich auch den esprit de glisse noch ein wenig über piste und abseits davon. auch kein schlechter ski, sehr treu und spurstabil. aber auch nix, was mich gleich begeistert hätte. vielleicht war ich aber auch inzwischen schon ein wenig müde (das merkte ich gerade bein den abfahrten beim schnee-express zwischen den bäumen mit peter, franz und kalle ziemlich …). der montag präserntiert sich dann so: . eigentlich hätte ich ja gerne auch noch den micro von iksonom ausprobiert, weil der so absolut unfahrbar aussieht — aber ihm ist leider kurz vor der mittagspause die bindung angerissen. er selbst fuhr dann zum schluss — und auch die talabfahrt — einen alten turmmono — aber so elegant und gekonnt, als hätte er nie etwas anderes unter den füßen gehabt. und wer so ein ding mal gesehen hat — ein normaler, klassischer ski mti einem gestell, auf dem so ca. 10 cm über dem ski beide füße nebeneinander (wie bei einem “normalen” mono) stehen — kann sich vorstellen, was das heißt …
dienstag verringerte sich die gruppengröße dann deutlich. die franzosen waren nicht mehr da, auch sonst fehlten inzwischen einige. das machte aber immerhin die koordination zwischen den fahrern einfacher … über nacht hatte es oben im skigebiet ca. 10–15 cm geschneit. und das bedeutet natürlich, das wir wieder in die hänge der neben piste mussten — schließlich waren jetzt alle spuren der vortage weg. und ein gerade in den oberen lagen heftiger wind sorgte dafür, dass das auch immer wieder wie frisch gepudert aussah (naja, fast immerhin). mit der übung der letzten tage ging das auch mit meinem eigenen ski, der ja kein spezialist für so etwas ist, ziemlich gut. und es machte einfach wahnsinnigen spaß, so weich und locker durch den schnee zu gleiten — einen spaß, den ich so beim skifahren selten erlebt hat. das grandiose wetter — die frühmorgens noch herumhängenden wolken hatte der wind schnell vertrieben — nutzen wir auch gleich noch für einige video-aufnahmen im tiefschnee. und da musste ich natürlich gleich mal einen spektakulären sturz zeigen. ausgelöst durch das vergraben meiner schaufel überschlug ich mich sehr fotogen, beide bindungen lösten aus und der tt hammer hing nur am sicherheitsgurt (und schlug mir ein wenig gegen die beine, was für ein paar kleinere prellungen sorgte). das einsteigen im tiefschnee am nicht gerade flachen hang dauerte dann ein bisschen, vor allem weil peter mir meinen ski, gerade als ich ihn schön bereit gelegt hatte, noch einmal einstaubte …
pünklicht zur mittagspause verschlechterte sich das wetter zusehends, nachmittags schneite es und war vor allem aufgrund der tiefliegenden wolken sehr nebelig. da wir keine bessserung sahen und nichts gescheites mehr zum fahren fanden, machten wir früh schluss — immerhin hatten wir einen grandiosen vormittag gehabt: . dafür bin ich dann zum ausgleich etwas mehr gelaufen (wieder teilweise trail hochzillertal, den ich am montag komplett (inklusive kletterpartie über die piste der talabfahrt) gelaufen war.)
der mittwoch. schon wieder der letzte tag des urlaubs. und noch einmal neuschnee, diesmal allerdings erheblich mehr als am dienstag — so um die 50 cm dürften es zumindest stellenweise gewesen sein. dafür war der schnee jetzt aber schwerer und etwas nasser als am dienstag — und dadurch auch wieder ganz anders zu fahren. wir waren wieeder vorwiegend am neuhüttenlift unterwegs — die hänge unter und neben dem lift waren einfach zu verlockend. und sie boten den gesamten vormittag genügend möglichkeiten, frei stelle zu finden. so sind wir einfach immer hoch und gleich wieder runter (mit einigen kurzen video-intermezzi) gebrettert. und wieder wie am dienstag kam es auch mittwochs nachmittags zu einer deutlichen wetterverschlechterung — die sicht wurde allerdings nicht ganz so schlecht wie am dienstag. inzwischen waren wir aber so ziemlich alle müde in den beinen — auch auf der piste war es anstrengend, der viele lose, recht schwere schnee (trotz der notpräparation am morgen, die einige lifte erst verzöger starten ließ), der sich zu haufen türmte, sorgte für ordentliche anstregungen beim abfahren — mehr als im tiefschnee … nach drei abfahrten bis zur mittelstation waren kalle, evelyn und ich dann so fertig, dass wir es gut sein ließen und noch ein wenig in der wedelstube den tag bzw. urlaub ausklingen ließen:
ich holte dann mein gepäck, lief zum bahnhof, versorgte mich dabei noch schnell im supermarkt und machte mich auf den heimweg. superpünktlich spuckte mich der ice dann um 0:44 in mainz aus — zuhause bin ich dann nur noch einfach müde ins bett gefallen (immerhin war ich schon kurz nach sechs aufgestanden, weil ich vor dem frühstück gelaufen bin — danach war ja den ganzen tag keine zeit mehr), das auspacken verschob ich auf den nächsten tag. also ein toller urlaub beim monoskitreffen wieder einmal, bei dem ich einiges gelernt habe, vor allem abseits der pisten. und natürlich auch und vor allem viel spaß mit den anderen “verrückten” gehabt, mit dem austausch und der fachsimpelei über technik und material …
ergänzung: hier gibt es ein kleines video von mir im tiefschnee (inklusive sturz …)
diesmal ging es zwar wieder nach tiro, aber nach serfaus. für mich eine neue erfahrung — in diesem skigebiet war ich vorher noch nie. aber es war bestimmt nicht das letzte mal. zwar ist der ort ziemlich teuer — vor allem die unterkünfte kosten eine menge geld — aber das skigebiet ist große klasse. schöne, eher schmale pisten. eine schöne gegend. wunderbare verbindungen zwischen den teilen (also vor allem zwischen serfaus, fiss und ladis, aber auch innerhalb des recht ausgedehnten serfauser teils).
die anreise am samstag war allerdings eher mühsam. die autobahnen waren in deutschland natürlich wieder sehr voll, der übliche reiseverkehr mit den üblichen staus — etwa vor & am albanstieg — eben. und der fernpass war auch so voll, dass es nur noch im stop und go hoch und wieder runter ging. in imst suchten wir vergeblich den hofer, um unsere lebensmittelvorräte für die woche zu ergänzen, bis joachim auf die idee kam, dass der in landeck doch viel praktischer liegt … den hatten wir dann tatsächlich schnell gefunden und die autos noch ein wenig voller geladen. ab dort ging es dann weiter ins inntal hinauf, bis zum abzweig nach serfaus. die straße führt dann am talhang in 12 (durchnummerierten) kehren auf kurze strecke fast 1000 höhenmeter hinauf auf das terassenplateau, auf dem serfaus, fiss und ladis (in umgekehrter reihenfolge) liegen — mit prächtigem ausblick über das tal. in serfaus war gerade ziemlich viel betrieb — die skifahrer kamen von der piste zurück, die letzten urlauber verschwanden, neue kamen … unsere unterkunft fanden wir sofort, sie lag ja auch super zentral am kirchplatz. und damit direkt an der u‑bahn-station. denn so verrückt es klingt, serfaus hat eine miniatur-u-bahn unter der hauptstraße, die vom großen parkplatz am ortseingang über zwei stationen zur seilbahn-talstation am anderen dorfende führt — eine wunderbar praktische und schnelle möglichkeit, morgens ins skigebiet zu kommen und abends zurück. aber auf dem rückweg war sie nur bedingt nötig, weil man eine talabfahrt problemlos bis zur dorfmitte verlängern konnte und dann nur noch wenige meter zu gehen hatte. laufen musste ich an diesem tag nicht mehr, das hatte ich morgens in darmstadt erledigt, um für den ersten skitag am sonntag so ausgeruht wie möglich zu sein ;-).
der erste tag auf der piste also. es sollte einiges passieren … wir schafften es trotz kartenkauf etc., ziemlich genau um 9 uhr in die erste gondelbahn einzusteigen. schnell orientierten wir uns in richtung pezidbahn. dort gibt es zwei sehr schöne und teilweise ordentlich steile schwarze pisten. bei herrlichstem wetter — viel sonne vor allem — stürzten wir uns also mehr oder weniger schnell die pisten hinunter. und ich zusammen mit markus und heike, die schon samstags in serfaus unterwegs gewesen waren, auch in die unpräparierten hänge neben der piste. das ging vom ersten moment an erstaunlich gut und machte eine menge spaß — so langsam werde ich mit dem mono auch dort immer sicherer. ich tummelte mich gerade dort, etwas abseits, als joachim scheinbar unfreiwillig beschloss, den geschwindigkeitsrekord auf der pezidabfahrt zu brechen. bei einer welle kam er dann ordentlich ins fliegen, hatte nach der landung enormen speed. und beim nächsten bogen zerfetzte es ihn dann. oder besser gesagt: seine bindung. und zwar so ziemlich total: an beiden skiern waren nur noch trümmer übrig — die eine fersenback fehlte komplett, das vordere gehäuse an mehreren stellen gebrochen. und am anderen ski hatte sich der vordere bindungsteil komplett vom ski gelöst — die kunststoffverbindung war gebrochen. so etwas habe ich noch nie gesehen … ihm selbst ist dabei zum glück nichts passiert und nach einigem hin und her glitten thorsten und er auf jeweils einem ski zur talstation der pezidbahn hinunter. dort wurde er dann von einem skibob abgeholt — ohne skier kommt man von dort nämlich eigentlich nicht weg. und der nächste verleih war an der mittelstation der komperdell-lazid-bahn … ansonsten war der sonntag aber ein wunderbarer skitag. der schnee war griffig, die pisten präpariert, das wetter gut — wie meist in dieser woche eher warm, eigentlich nie unter 0 °C.
auch der montag bot eher wenig überraschungen. wir erkundeten weiter das skigebiet, fanden noch eine schöne variante zwischen pezid und arrezjoch. die carver schossen sich schon ein wenig auf die pisten am plansegg ein — da bot sich ein schönes spielfeld für sie. der dienstag zeigte sich dann mit deutlich wechselhafterem wetter. nachdem es den ganzen tag bewölkt und leicht nebelig war, setzte gegen mittag noch recht ordentlicher schneefall ein, der uns dann schon recht früh, gegen 14 uhr, von der piste nach hause trieb. das bot mir immerhin gelegenheit, mal etwas mehr zeit zum laufen zu haben. die ersten beiden tage war da noch nicht viel bei herumgekommen — ich suchte noch passende wege und versuchte mich an die steilen hänge zu gewöhnen. am dienstag brachte ich dann immerhin knapp 10 kilometer zusammen. und fand einige schöne stellen. es macht nämlich trotz der anstrengung und selbst bei vergleichsweise schlechtem wetter eine menge spaß, in verschneiten bergen und wälder zu laufen — so lange man wege hat, die planiert wurden und man nicht durch tiefschnee stapfen muss. das propierte ich für ziemlich genau fünf schritte — jeweils inklusive einsinken im schnee bis fast an den schritt: das war dermaßen erschöpfend, dass ich schnell wieder halbwegs festen boden unter den füßen suchte.
der mittwoch bescherte uns dann schon wieder ganz anderes wetter: föhn war angesagt. und der brachte ziemlich starke winde mit sich, so dass vor allem vormittags der seilbahn- und liftbetrieb doch einiges eingeschränkt wurde. aber ein gutes hatten die kräftigen winde: sie bliesen die wolken hinweg. morgens war alles noch ziemlich verhangen. aber spätestens ab mittag überwog wieder der blaue himmel und die strahlende sonne. das machte dann so viel spaß, dass wir bis zum endgültigen schluss der lifte auf den pisten blieben und deshalb erst nach 16 uhr auf die talabfahrt kamen. da konnte der donnerstag dann überhaupt nicht mithalten: wieder war das wetter verändert. allerdings nicht zum besten. denn dicker und ziemlich beständiger nebel hing in den bergen. wenn man glück hatte, war man zur richtigen zeit am richtigen ort und konnte kurze, minimale auflockerungen genießen. da aber die wolkendecke insgesamt ausgesprochen niedrig hing, war die sicht durch das extrem diffuse licht ausgesprochen gewöhnungsbedürftig, um nicht zu sagen schlecht. dazwischen kam immer wieder leichter schneefall, der sich zum abend hin noch verstärkte. die pisten waren zwar in sehr gutem zustand und es war ziemlich wenig betrieb, aber aufgrund der eingeschränkten sicht war das fahren doch recht anstrengend. auch am freitag blieb uns der nebel und der schneefall weitgehend erhalten. trotzdem war auf den pisten noch eine menge spaß zu haben. und auch auf der einen skiroute, die ich dann doch noch gefahren bin, der schleifplattenroute an der oberen scheidbahn. die war zwar im obersten stück nicht nur sakrisch steil, sondern auch sehr unangenehm ungleichmäßig verbuckelt. da verlor ich dann endgültig noch einen teller meiner skistöcke, die eh schon stark in mitleidenschaft gezogen waren. und ohne teller macht das fahren abseits der piste doch erstaunlich wenig spaß ;-). aber die schwarzen pisten waren noch ziemlich gut zu fahren, vor allem die an der oberen scheidbahn und am pezid. und auch die waldabfahrt vom alpkopf hinunter hatte noch ihren reiz. zwar war die rote piste ziemlich zerfahren. aber am rand blieben so anderhalb meter, wo sich der schöne lose und weiche schnee sammelte — da stürzte ich mich noch einige male herab. aber irgendwann — leider schon vor 16 uhr — waren meine oberschenkel dann einfach hinüber. das viele fahren auf schweren, steilen pisten und die nicht gerade leichten laufstrecken machten sich bemerkbar. zur krönung verlängerte ich meine laufrunde dann am freitag auch zu einer richtigen runde auf über 11 kilometer: über den beutelkopfweg zur bergstation des sunliners, von dort über den panorama-genuss-wanderweg hinüber zum komperdell und nach einigen stücken skipiste quer zum hang zurück nach serfaus — mit abstand die schönste strecke der woche, herrliche ausblicke trotz mittelprächtigen schneefalls …
die heimreise verlief dann eher unspektakulär — da wir relativ früh starteten, waren wir zwar im dichten verkehr und schneefall unterwegs, blieben aber wenigstens von größeren staus verschont. und schon wieder war eine woche skifahren vorüber …
fotos habe ich natürlich doch wieder nur sehr wenige gemacht — das auspacken etc. ist immer zu umständlich … aber ein paar sind hier immerhin:
am montag, den 5.1., ging es also los. der bus war schon am sonntag abend gepackt (und die frage, wem welche skier gehören, war auch geklärt), mein monoski ruhte sanft in dem haufen der duo-latten der anderen. frühmorgens sammelten wir uns also um den bus — christoph, christoph, maike, volker und ich. und etwas ganz außergewöhnliches in erbach: richtiger schnee. der machte das fahren dann ein wenig unlustig, denn geräumt war noch erstaunlich wenig. bis neckarsulm tuckerten wir also recht vorsichtig unseres weges. auf der autobahn lief es dann aber prächtig, so dass wir doch schon nach ziemlich genau sechs stunden am ende des zillertals in das tuxer tal hinauffuhren und auch ganz problemlos unsere ferienwohnung auf dem honsnhof in vorderlanersbach fanden. die war mit zwei schlafräumen und gemütlicher wohnküche sehr angenehm ausgestattet (und vor allem außerordentlich gut geheizt). schnell hatten wir uns eingerichtet und christoph auch schon die playstation angeschlossen — der urlaub konnte also so richtig losgehen. doch halt — vorher mussten wir für den anderen christoph noch skier und schuhe besorgen. dafür statten wir stefans skistall einen besuch ab, während der rest der gruppe schon einmal die liftkarten kaufte.
am nächsten tag, heilige drei könige, ging es dann endlich auf die piste. zwar nicht ganz so früh, wie ich das gerne gehabt hätte ;-), aber noch zu einer annehmbaren zeit (und es wurde mit jedem tag besser …). endlich konnte mein snowshark wieder schnee schnuppern! schon die ersten schwünge machten klar: das funktioniert trotz langer sommerpause noch bestens. gut, die pisten auf dem rastkogel und penken, wo wir den ersten tag verbrachten, waren auch ordentlich präpariert. schnee hatte es allerdings eher wenig — 110 cm konnte ich da nirgends entdecken. an nicht wenigen exponierten stellen kamen nachmittags gras und steine zum vorschein. das lag vielleicht aber auch daran, dass relativ viel betrieb war auf den pisten. wir hatten aber trotzdem eine menge spaß, gleich schon am ersten tag. die eher zurückhaltenden skifahrer der gruppe sorgten auch gut dafür, dass ich mich immer wieder ausruhen konnte …
so sah der erste tag also aus:
nach dem recht frühen schluss auf der piste zog ich mir erst einmal die laufschuhe an (viel wurde es am ersten tag nicht, dafür ein schönes stück auf einem wanderweg durch den wald am hang oberhalb unserer ferienwohnung). und nach dem tafeln war natürlich wieder arbeit angesagt (zumindest für die männer):
auch am mittwoch starteten wir wieder am rastkogel. nach einigen wunderschönen (und vor allem schnellen) abfahrten am horbergjoch — die pisten waren wieder schön hart und glatt präpariert, es war recht wenig betrieb — wanderten wir wieder hinüber zu penken, zum nordhang und knorren sowie ins schneekar, wo es eine nette schwarze piste gibt. mittagspause machten wir an der neuen hütte “check point”, eine sehr schön gelegene, sonnige hütte. denn das wetter war nach der leichten bewölkung des ersten tages perfekt: sonne pur, keine einzige eintrübung, aber noch ausreichend kalt, damit der schnee nicht allzu weich wurde und hinweg schmolz.
so sahen wir am start zur panoramaabfahrt (wirklich eine der schönsten pisten dort, nicht nur der aussicht wegen, sondern auch ihrer hänge wegen):
so, das war also schon fast der zweite tag (die harakiri-piste sind wir natürlich auch hinunter gebraust. das war aber kein besonderer spaß, weil auch die gerade oben, wo sie eh’ nicht so einfahc ist, brutal hart gefroren war. da rutschen selbst die skifahrer mit ihren zwei latten ganz schön hin und her). denn danach machten wir uns schon bald wieder auf in richtung tal. diesmal über die skiroute (die eigentlich keine ist, sondern ein durchweg präparierter verbindungsweg) auf die eggalm, weil nur von dort eine talabfahrt nach vorderlanersbach führt. auch für diesen tag wieder die daten:
am donnerstag wechselten wir das skigebiet und erkundeten den tuxer gletscher. hier war es zwar ein kleines bisschen kälter, aber dafür auch garantiert weiß … und auch hier gibt es durchaus einige schöne abfahrten. vor allem weil ich bei dem herrlichsten sonnenschein volker und christoph diesmal den schlegeis-lift schmackhaft machen konnte — daneben war auch mal ein kleines bisschen off-piste angesagt, obwohl der schnee auch dort schon sehr hart, fast schon so fest wie auf der piste, und bereits reichlich zerfahren war. nach dem skitag (die skiline zeigt nicht alle liftfahrten, weil auf dem gletscher einige lifte ohne kontrolle laufen: ) auch am donnerstag war nach dem skifahren für mich natürlich laufen angesagt. christoph kam mit und hatte dann leider ziemliche probleme mit einer alten knieverletzung, die weder den unruhigen untergrund des winterwanderweges noch die stärkeren steigungen hinauf und hinab gut vertrug — und ihn dann leider auch am letzten tag beim skifahren noch einschränkte.
der letzte tag führte uns ein weiteres mal auf den rastkogel — wieder starteten wir am horbergjoch, zogen dann über die wanglspitz weiter zu knorren und schneekar. da hat es mich dann auf der schwarzen piste beim zweiten mal tatsächlich noch hingelegt: aufgrund eines ziemlich blödsinnig und unaufmerksam falsch platzierten stockeinsatzes kippte ich im steilhang einfach schön nach vornüber, rutsche dann ein gutes stück bäuchlings mit dem kopf voran die piste hinunter, bis ich endlich den ski wieder nach unten bekam. das war bestimmt ein nettes spektakel für die leute im lift, der natürlich just in diesem moment stillstand … unten, am ende der piste, hatte ich dann aber trotzdem noch genügend zeit, mich vom schnee zu säubern, bevor die anderen wieder zu mir stießen. auf unserem nachmittäglichen weg zur eggalm wurden wir dann leider von einer liftpanne am eggalm-nord-sessel aufgehalten, die das ganze ziemlich verzögerte und auch ein wenig die lust nahm, den tag bis zum schluss auszureizen. deshalb sieht die skiline so aus:
dafür war der sport an diesem tag noch nicht erledigt — ich ging selbstverständlich auch wieder laufen. vor allem aber aßen wir auf der grieralm zu abend und rodelten dann die knapp fünf kilometer nach lanersbach hinunter. ein ziemlich ruppiges und rasantes vergnügen, aber nicht so ganz mein fall …:
die rückreise ging dann so problemlos vonstatten (sieht man mal von dem zunächst ausgefallenen niveauausgleich der hinterradfederung des busses ab), dass wir aufgrund der frühen abfahrtszeit (6.30) tatsächlich schon pünktlich zum mittagessen wieder daheim waren.
oder besser gesagt umgekehrt: skifahren und laufen. das ist eine anstrengende kombination. das habe ich dieses jahr in galtür wieder sehr gemerkt: nach sieben stunden auch nicht gerade purer entspannung auf den skiern noch gut anderthalb stunden laufen zu gehen — und das in den alpen — ist kein leichtes unterfangen. nach drei tagen hatte ich mich aber so halbwegs daran gewöhnt. ich meinte freilich, den einfluss der höhenluft bereits zu spüren (gestartet bin ich auf ca. 1600 m, es ging hinauf bis knapp 2000 m): ich kam öfters ganz schön ins hecheln und der puls war viel zu schnell viel zu weit oben — da bin ich dann doch lieber vorsichtig geworden. unterwegs war ich vor allem auf der silvretta-hochalpenstraßen, die von wirl aus durch das kleinvermunt-tal zur bieler höhe (wo der silvretta-stausee liegt) hinaufführt. die wird ja nicht geräumt, sondern nur von pistenbullys und scootern verdichtet. dennoch lässt es sich darauf ziemlich gut laufen. weniger gut war die andere idee, der versuch, das jamtal hinauf zu laufen: dort hatte die pistenwalz den schnee so weich gelockert, dass ich unentwegt einsank und beim abstoßen keinen festen halt hatte, also unendlich viel kraft benötigte. deshalb beließ ich es dann bei dem einen versuch, obwohl auch diees seitental sehr sehr schön ist. überhaupt ist die trainingswirkung dieser läufe so eine sache: ich meine zu beobachten, dass ich enorm an geschwindigkeit und schnellkraft verloren habe. dafür aber auch noch eine erhebliche portion ausdauer dazugewonnen habe. naja, schaun mer mal, wie sich das jetzt weiter entwickelt …
ein wahnsinniger spaß war es wieder, das diesjährige treffen der monoisten von mono-ski.org in galtür.
sonntags war meine anreise — zum haus vallüla, fast unmittelbar neben dem hotel cassada, wo die meisten anderen logierten. sehr bequem, sonntags sind die züge nämlich ziemlich leer — und ich hatte eine direktverbindung von mainz nach landeck-zams, wo ich in den bus nach galtür umstieg.
am montag ging es dann endlich los: skifahrn!! gleich vorm haus traf ich auf kalle & evelyn. zusammen sind wir dann schon kurz vor neun an den liften gewesen. und es war ein einstieg bei traumwetter: sonne pur. leere pisten, herrliche fahrten — so muss ein skiurlaub beginnen. später stießen dann noch peter und birgit sowie herbert und gabriele dazu. später sammelten wir dann auch noch tilo und stefan ein. kreuz und quer jagten wir so durch’s ja eigentlich recht überschaubare galtüre skigebiet peter zog mich gleich am ersten tag mit in die varianten — aber es lief auch sehr gut, ich musste mich eigentlich überhaupt nicht eingewöhnen. irgendwann am nachmittag stieg peter dann auf seinen abgesägten mini-monoski um — und baute ihn ziemlich schnell im tiefschnee-hang zum faltmono um: bei einem sturz nach vorne schaffte er es, den ski vor der bindung abzuknicken. da er das nicht merkte, ging es danach natürlich auch nicht besonders gut weiter. er versuchte dann zwar noch ganz tapfer, mit dem lädierten ski zum lift zu kommen, gab aber doch bei der nächsten hütte erschöpft auf und ließ sich von kalle einen ersatzski bringen. immerhin kam er so zum dropman-award — und es gibt sogar videoaufnahmen davon!. den abschluss suchten wir neben der piste an der breitspitzbahn — erstaunlich, wie die anderen sich durch die bäume schlängelten …
auch am dienstag herrschte von morgens an immer noch herrlichster sonnenschein. wieder waren wir früh auf der piste und viel und ausgesprochen zügig unterwegs. mittags habe ich dann kalles geschoss, den mountain gun, ausprobiert: ein verdammt schneller ski, der gerade bei hohen tempi aber wie auf schienen läuft, ungeheuer sicher zu fahren ist. da kam ich dann richtig in einen geschwindigkeitsrausch … nach kurzer rückgewöhnung an den tt hammer ging es dann mit kalle in die skiroute 1, eine böse buckelpiste. gerade in den wirklich steilen passagen wurde ich aber nicht so recht glücklich. nachmittags tummelten wir uns dann wieder an der breitspitzbahn — auf und neben den pisten.
am mittwoch — noch einmal sonne pur, meine nasenspitze hat’s nicht so gefreut, den rest von mir aber umso mehr — wurde es dann langsam voll. ralf und berit kamen noch hinzu, fred und annemarie und patric und auch — leider nur kurz — jürgen. vormittags waren die pisten nicht so klasse wie am dienstag, dafür haben wir dann so einige videos gedreht. leider hatte kalles helmkamera einen aussetzer, sonst hätten wir schönes material mit geschwindigkeiten von über 80 km/h (gps-messung) gehabt … nachmittags musste dann noch eine folge für dropman’s world mit einem do-it-yourself-mono gedreht und noch schnell kurz vor schluss an der breitspitzbahn den klassischen nachmittagsabschluss gefahren. am abend ging es dann wieder weiter: von 19.30 an startete der nachskilauf — diesmal recht gut besucht, was sich aber auch allmählich relativierte. spaß gemacht hat es aber auf jeden fall wieder eine menge.
am donnerstag war das wetter leider schlecht bzw. vor allem die sicht: morgens fiel noch ein wenig nasser schnee, der wind blies recht ordentlich bei durchaus warmen temperaturen. leider war meine lieblingspiste, die schwarze 1, nicht präpariert worden — das war dann doch nicht so lustig. allmählich klarte es aber auf und wir sind noch ein wenig in die buckelpiste gefahren. mit dem mako von berit ging das doch ein wenig leichter — leider hatten wir beim umstellen nur vergessen, den z‑wert anzupassen. das führte dann zu dem blöden fall, dass er auf einmal fast vom fuß fiel und ein gutes stück den berg hinab ratterte. durch die vielen skiwechsel war der tag etwas chaotisch — ständig wurde irgendwo geschraubt und angepasst. es waren eben so einige polygame monoisten da. gefahren bin ich: snowshark von mako, andreas’ duret mountain sl 177 (ein toller, leichter allround-ski), kalles mountain gun (ein 1,94 langes geschoss von snowshark), noch ein wenig nordicboard und dann das yamatool. abgeschlossen haben wir dann mit den höllisch schweren monoski-prüfungen für dropman’s world im skikindergarten.
am freitag lief es sehr rund — ein schöner skitag bei mittelmäßigem wetter. dafür war der samstag dann noch einmal so richtig klasse: mit franz und andreas sowie tilo vor allem über die pisten gebrettert. und dann haben wir auch noch die lifttrasse der birkhahnbahn unter die skier genommen. das war schon ziemlich geil: dicker, tiefer weicher schnee, der auch im steilsten hang noch sehr gut hielt und das ganze etwas verlangsamte — was mir sehr entgegenkam … etwas blöd und unangenehm war nur, dass eine gewaltige ladung bustouristen angekommen war: allein 8 busse aus offenburg in schwaben, von irgend einem radiosender. das hat das publikum auf der piste total verändert: nicht nur, dass dadurch auffällig viele mittelmäßige und schlechte skifahrer als lebendende (und gemütlich sich bewegende) slalomstangen unterwegs waren. natürlich waren das auch solche grüppchen, die morgens um halb zehn vor der ersten liftfahrt erst mal den großen flachmann aus der tasche kramten — da krieg’ ich ja schon immer genug. denn schließlich ist skifahren sport — auch wenn man es vielleicht nicht so fordernd betreibt wie wir. aber das vergessen ja immer wieder viele. kein wunder war es dann auch, dass der krankenwagen mehrmals benötigt wurde. und auch die hubschrauber hatten am samstag viel zu tun (wenn auch nicht in galtür)
daztu kam dann natürlich noch jeden nachmittag — nach kurzem einkehrschwung — das laufen (doch dazu habe ich einen eigenen eintrag geschrieben): meist auf der silvretta-hochalpenstraße (d.h. auf festem schneegrund). dadurch war ich dann fast gar nicht in meinem zimmer — denn abends haben wir uns natürlich auch noch einmal zusammengesetzt. das gehört nämlich unbedingt dazu beim monoskitreffen: das gemütliche zusammensitzen mit mehr oder minder hitzigen diskussionen und gesprächen rund um den mono oder auch nicht … mit so viel netten leuten zusammen macht das fast so viel spaß wie das skifahren tagsüber …
Beim diesjährigen Treffen der Mono-Ski.org in Galtür hatte ich am letzten Tag noch die Möglichkeit, ein brandneues (und daher von mir nur behelfsmäßig präpariertes) Yamatool zu fahren. Das waren meine Eindrücke:
Der Ski: Ein Yamatool (heißt es eigentlich das Yamatool? oder der? ich finde das irgendwie passender) fällt immer auf: Schon durch die Teilung des hinteren Skis ab der Bindung (einer sehr stabilen und massiven Non-Secure-Bindung), die beiden Enden sind dann aber wieder durch ein Drahtseil verbunden (Das in der “Ruhestellung” durchhängt, beim Bogen auf der Piste aber unter Spannung gesetzt wird)
“Unser” Modell ist ein V.2–10, wenn ich das richtig entziffert habe [da müsste Tilo noch einmal nachschauen …], mit einer Länge von 170 cm und einem nominellen Radius von 10 m ein echter Carver (und damit bin ich als Tester eigentlich schon halb disqualifiziert …). An der Stelle der Bindungen ist er jedenfalls nicht sehr breit, Tilo passte mit seinen Schuhen nur sehr knapp darauf, ich hatte auch nicht mehr viel Luft zwischen den Füßen.
Die Verarbeitung — alle Yamatools werden handgefertigt — enttäuschte mich zunächst ein wenig: Die Oberkanten waren durchweg rauh und nicht entgratet, die Biegung der Schaufel recht grobschlächtig eingefügt. Möglicherweise lag es ja an der besonderen Eile — der Ski sollte schießlich noch nach Galtür kommen. Das hat er immerhin gerade noch geschafft (Freitag nachmittag kam er im Hotel an). Aber im Finish sind die anderen Hersteller sorgfältiger. Und die Folie war auch nicht exakt mittig plaziert. Damit sind wir schon beim nächsten Punkt:
Das Design: Das ist echtes “Made by Dropman”, speziell für diesen Ski: Mit großen Hinweisen auf diese Seiten hier ist der Ski verziert. Und einer netten Design-Idee: An der Oberseite täuscht das Yamatool Stereolatten vor, die miteinander verschraubt sind. Sehr schön fand ich auch die plattgefahrene Maus mit Blutspuren unter der Schaufel ;-)
Der Test in der Praxis: Die ersten Meter und die ganze erste Abfahrt waren eine herbe Enttäuschung — mit draufstellen und wohlfühlen war da nix. Der Ski, der sich schon beim Präparieren als ausgesprochen steif und hart zeigte, reagierte auf meine Bemühungen ganz und gar nicht so wie ich das wollte. Die Schaufel schien mir extrem schwer (sie ist ja auch vergleichsweise breit gebaut) und erst einmal kaum bzw. nur mit gewaltigem Aufwand in die Kurve zu zwingen. Das seltsame war dann, dass das ab der zweiten Abfahrt gar nicht mehr auffiel — ob ich da irgend etwas anders gemacht habe, kann ich nicht mehr rekonstruieren. Jedenfalls wurden wir schnell ein eingespieltes Team: Im zum Testzeitpunkt recht sulzigen Schnee der Galtürer Pisten ließ sich mit dem Yamatool so einiges anstellen: Extrem kurze Schwinge, Kippschwünge, breite Bögen und sogar einige Carvingversuche gelangen dann doch sehr schnell sehr gut und sicher. Besonders beeindruckt hat mich die extreme Präzision, mit der sich dieser Ski in allen Lagen steuern lässt — er verlangt allerdings auch Genauigkeit und aufmerksame Kontrolle vom Fahrer. Nach der kurzen Eingewöhnungszeit schien er mir jedenfalls deutlich agiler, wendiger und auch ein wenig genauer als mein Snowshark TT Hammer. Der Vergleich mit dem Nordicboard zeigte dann noch einmal die Unterschiede: Im Gegensatz zu Ottos Ski dreht er nicht fast von alleine, sondern erfordert deutliche Akzente des Fahrers. Dafür ruht er aber auch viel sicherer und gelassener auf der Piste, bzwl. geradezu fest im Schnee. Gerade bei hohen Tempi macht sich einerseits die enorme Steifigkeit natürlich bezahlt (bei immer noch vergleichsweise niedrigem gefühlten (gewogen haben wir ihn nicht) Gewicht), andererseits beeindruckte mich immer wieder neu, wie präzise sich damit die Kurven selbst in hohen Tempi noch fahren ließen und dabei das Tempo ausgesprochen harmonisch zu kontrollieren war. Den Ski wirklich auf die Kante zu setzen fand ich etwas mühsamer als beim Nordicboard (gut, die Bedingungen waren dafür auch nicht mehr opimal, die Pisten inzwischen schon sehr ungleichmäßig), aber der Eindruck blieb schon, dass das Yamatool bei etwas zögerlichem Verhalten leicht wieder ins Abrutschen hineingleitet — was man aber auch gezielt einsetzen kann.
Insgesamt hatte ich also den Eindruck, das das Yamatool ein sehr schneller und ausgesprochen kraftvoller Ski ist, an dessen Grenzen ich wahrscheinlich noch lange nicht herankam. Ja, man könnte ihn fast aggresiv nennen. Denn er fordert aufgrund seiner Präzision geradezu zum rasanten Angriff auf die Hänge auf — und beachtlich ist, wie wenig er bei hohen Geschwindigkeiten nachlässt: Er greift durchweg (mit einer Ausnahme: bei gaaaanz langsamen Geschwindigkeiten ist er eben träge und schwerfällig) noch gut in die Kurve, lässt sich auch dann noch sehr dosiert und fein abgestuft drehen und damit auch insgesamt überdurchschnittlich kontrolliert fahren. Ich bin jedenfalls gespannt, was Tilo dann von seinen nächsten Skitagen mit dem Yamatool berichtet …
eine komplette umrundung des schwäbischen meeres sollte es sein, meine diesjährige große (und einzige) tour mit dem kajak. angelehnt an den vorschlag des bodensee-kanu-rings hatte ich dafür acht paddel-etappen vorgesehen. los ging es aber ganz pragmatisch am montag mit vorbereitungen und anreise: in darmstadt den bus abgeholt, nach mainz getuckert und den ganzen krempel eingeladen — das ist doch eine ganze menge zeugs, was ich da mitgenommen habe. dann beim bootshaus vorbei, den serenus aufs dach geschnallt und ab auf die autobahn — wieder zurück in richtung darmstadt, dann über die a5 bis karlsruhe, die a8 zum stuttgarter kreuz und von dort die a81 bis kurz vor radolfzell. da war es dann gerade einmal 16 uhr — nach knapp vier stunden fahrtzeit (ohne staus), so dass ich zunächst einmal in aller ruhe den startpunkt besichtigte, das gelände des kanu-clubs radolfzell. dann bin ich erst einmal zu michael nach möggingen hinaufgefahren, wo ich nach einem gemeinsamen lauf um den mindelsee auch übernachtete. das hatte den „nachteil”, dass ich schon gegen sechs uhr aufgestanden bin … weil ich so früh wach war, schaffte ich es dann tatsächlich trotz der ersten großen packerei, bereits um 8:45 in radolfzell auf dem wasser zu sein. der bus parkte derweil schön auf dem herzenparkplatz ganz in der nähe des kanu-club-geländes — sehr praktisch. um halb elf war ich dann auch schon an mettnauspitze und liebesinsel vorbeigepaddelt und an der schiffslände reichenau, gegen 11:15 schon fast am ende der insel. dort machte ich dann erst einmal gegenüber von ermatingen gemütliche mittagspause. nach der stärkung ging es bei weiterhin ordentlichen, aber nicht gerade übewältigendem wetter (dunstig, mit einzelnen lücken recht bewölkt) hinüber über den spiegelglatten see an schweizer ufer bei ermatingen. demufer dort, sehr flach und recht langweilig, folgte ich bis in den seerhein, der mich mit leicht spürbarer gegenströmung empfing. passend frischte auch der wind, der mir nun genau ins gesicht blies, etwas auf. bis zum ende (aus meiner sicht) von konstanz, also an der brück zum konstanzer trichter, steigerte sich das zu einem überraschend kräftigen gegenstrom und auch durchaus bewegten wasser — erstaunlich, was sich hier an stehenden wellen ansammelte. die strömung machte sich auch tatsächlich bis kurz vor dem konstanzer horn immer noch bemerkbar. dort umrundete ich auch das ewig lange strandbad und fand schließlich das schild des dkv-zeltplatzes. der ist, typisch für diesen verband, ausgesprochen paddlerunfreundlich. zunächst einmal schwer zu finden und ein gutes stück weg vom ufer. vor allem aber ganz ohne vernünftige landemöglichkeit — kein steg, kein slip, gar nichts. nur eine kleine treppe — aber jeder paddler, der mal ein boot mit gepäck für acht tage transportiert hat, kann über so einen witz nur lachen. und wie heißt es so schön auf der dkv-homepage: „Seit 1995 verfügt der DKV in Konstanz am Fohrenbühl über einen neuen, modernen, hervorragend gelegenen Platz. Er bietet sich für Kanufahrten im Bereich Bodensee”. nunja. der platz selbst ist auch nicht gerade der schönste: vorwiegend schräge, bucklige wiesen, kreuz und quer vollgestellt (aber fast keine paddler darunter), spärliche sanitäranlagen mit ausgesprochen primitiven gemeinschaftsduschen — nirgendswo sonst am bodensee habe ich so unkomfortabel übernachtet. kaum war ich vom laufen zurück — meine serie des täglichen laufens wollte ich auch während der bodensee-umrundung fortsetzen — fing es an zu regnen — gerade wollte ich den kocher in gang setzen. zum glück gab es einige halbwegs trockene pausen, so dass ich mein essen noch warmmachen konnte. geregnet hat es aber mit unterbrechungen die ganze nacht.
und es wollte auch am nächsten morgen nicht aufhören. nachdem ich mir das also eine weile angeschaut hatte, baute ich eben im regen ab und packte mein boot. kaum war das geschehen, hörte es natürlich auf zu regnen — aber nur kurz. denn kaum war ich auf dem wasser, fing es wieder an. und hörte so schnell nicht mehr auf. dafür war ich, von der kursschifffahrt abgesehen, ganz alleine auf dem see. heute führte meine route mich zurück in den konstanzer trichter, den ich wegen des ungemütlichen wetters aber etwas abkürzte, nach kreuzlingen. von dort ging es immer schön unter land am schweizer ufer weiter. gegen mittag ließ der regen nach und hörte sogar auf — so kam ich immerhin zu einer halbwegs gemütlichen mittagsrast in kesswil. gegen 14:30 war ich dann aber auch schon in arbon am campingplatz — zum rumdümpeln und rumlungern am strand war es einfach zu untemütlich heute. der (private) campingplatz (am buchhorn, nach dem großen arboner strandbad) empfing mich mit einer der steilsten rampen, die ich bisher gesehen habe. dafür aber mit ausgesprochen netten betreibern. nur wiesen die mir leider den falschen platz auf der zeltwiese an. denn auch heute ging es wieder so: kaum vom laufen zurück und unter die dusche gesprungen, hörte ich schon wieder das unverkennbare geräusch des prasselnden regens auf dem dach. diesmal aber richtig: die reinsten stürzbäche waren das. nachdem ich vergeblich lange auf ein nachlassen des unwetters gewartetet hatte, rannte ich schnell zum zelt. das stand dummerweise mittlerweile schon in einem kleinen see: der teil der wiese hatte inzwischen 5–10 cm hohes wasser. also habe ich wenig später mein aufgebautes zelt mit dem ganzen krempel umgezogen, an das andere ende, unter einen baum, wo ich wenigstens nicht wegschwamm. das zelt hat das alles erstaunlich gut überstanden. am nächsten morgen freilich — der regen ließ mir keine pause — schüttete es immer noch. mittlerweile war so ziemlich alles feucht: zweimal im regen ein- und ausgepackt, nichts trocknete mehr. und der wind blies an diesem morgen recht ordentlich — natürlich genau aus der falschen richtung. ich schaute mir das eine weile so an und beschloss dann doch, lieber nicht ins wasser zu steigen. im rückblick ärgert mich das immer noch, aber an dem morgen hatte ich einfach keine lust. die etappe arbon-bregenz-lindau bin ich also nicht gepaddelt. immerhin klarte es gegen abend etwas auf, so dass ich in lindau trockenen fußes zweimal um die insel rennen konnte.
am freitag ging es dann von lindau nach friedrichshafen. und der morgen begrüßte mich mit so schönem wetter, dass ich erst einmal eine runde um die lindauer insel paddeln musste: die sonne kam jetzt, kurz vor neune, herade aus den letzten wolken heraus und es wurde sogar ein wenig klarer. das gute wetter nützte ich zu einigen fotos (siehe unten). trotzdem ich mich also nicht gerade beeilte, war ich wieder ruckzuck in wasserburg, wo die erste kurze toilettenpause anstand. und dann ging es auch schon wieder weiter zum nonnenhorn und nach langenargen, wo ich eine ausgedehnte mittagspause einlegte. bei weiterhin immer besser werdendem wetter war das letzte stück am eriskircher ried (naturschutzgebiet) vorbei nach friedrichshafen auch nur noch ein katzensprung. von friedrichshafen zog es sich allerdings noch ein wenig bis zum bootshaus des ortsansässigen kanu-clubs. das lag auch an dem ausgesprochen flachen ufer, dass ab dem friedrichshafener schloss auch eine seltsame leichte gegenströmung hatte. beim friedrichshafener kanu-club (sehr rennsport-orientiert) hatte ich dann noch einen herrlichen ruhigen abend mit wunderbarem seeblick und lichtergeflimmer am schweizer ufer …
am nächsten morgen war ich wieder früh auf den beinen. mittlerweile war mir ja auch klar, warum ich so „schlecht” schlief: wenn man um neun oder halb zehn in den schlafsack kriecht, muss man eben nicht unbedingt bis 7 uhr schlafen … die routine machte inzwischen auch das abbauen und boot-packen leichter und schneller. morgens war der see wieder herrlich glatt und still. aber das änderte sich bald: nacht der ersten bucht kam zunehmend wind auf, der das wasser in bewegung brachte und mich dazu nötigte, viel aufwand zu betreiben, um nicht allzuviel wasser ins boot zu bekommen, denn ich war ohne spritzdecke unterwegs. das wetter wusste zwar noch nicht so recht was es will: dicke wolken, kaum sonne, aber auch kein regen). bei hagnau reichte es mir dann endgültig, ich landete kurz an und zog mich richtig an: paddeljacke und spritzdecke — und ab ging’s durch die wellen, so macht das gleich wieder doppelt so viel spaß. bis meersburg blieb es frisch. ab dem eingang zum überlinger see wurde es merklich ruhiger und es ging wieder ohne übermäßige anstrengungen zügig voran. so war ich also schon wieder gegen 14 uhr in überlingen, beim sehr schönen platz des paddel-clubs (direkt am strandbad ost). die abendlichen läufe werden inzwischen immer kürzer: die blase an der rechten ferse wird zunehmend tiefer und schmerzhafter.
der sonntag bescherte mir dann herrlichstes paddelwetter: fast kein wölkchen trübte den blauen himmel. da heute nur eine rundfahrt um den überlinger see auf dem plan stand, war ich ohne gepäck unterwegs. morgens, so gegen halb neun, hatte ich den see noch fast für mich alleine: ein paar angler und die ersten kursschiffe, sonst ist niemand auf dem wasser. das änderte sich später erheblich, bei dem schönen wetter waren alle die sonnenanbeter mit motor- und segelboot natürlich auch auf dem see. wieder ist der see spiegelglatt, heute sollte er es auch den ganzen tag bleiben. zunächst stand die seequerung nach dingelsdorf an, dann ging es dart immer dicht unter land am schönsten uferstück des bodensees entlang nach bodman — heute im gemütlichen sonntagstempo. da war es erst 11 uhr, so dass ich noch viel, viel zeit hatte, nach ludwigshafen zu paddeln, wo ich michael und anke traf, die mit den fahrrädern unterwegs waren. die gelegenheit nutze ich gleich zu gemütlicher mittagspause, bevor ich mich auf den trödelweg zurück nach überlingen machte. obwohl ich den ganzen tag nur locker herumgondelte, war ich auch heute schon um halb drei wieder am zelt. den rest des tages lag ich dann nach einem kurzen streak-erhaltungslauf und dem erfrischenden bad im bodensse faul mit thomas berhards auslöschung am see.
auch am montag klingelte mein wecker wieder um 7 uhr. nach dem üblichen gemütlichen frühstück, abbauen und boot packen ging es kurz vor neun wieder hinüber nach dingelsdorf. diesmal dann allerdings in die andere richtung weiter: vorbei an der insel mainau über staad und das konstanzer horn in den trichter. kaum um die hornspitze gebogen, traf mich der wind voll. natürlich war ich wieder einmal ohne spritzdecke unterwegs (das letzte mal, das mir das passieren sollte!) und hatte also wieder genug zu tun, das überkommende wasser in grenzen zu halten. der gegenwind war inzwischen recht kräftig, das vorankommen schon ziemlich beschwerlich. und es wurde auch im seerhein nur unwesentlich leichter: der floss heute einfach in die falsche richtung. zwischen konstanz und gottlieben immerhin etwas geschützt vor der vollen wucht des windes, so dass ich mich ein wenig erholen konnte — anstrengend war das paddeln heute aber immer. in gottlieben, bei der mittagspause, rüstete ich dann kleidungsmäßig wieder alles auf — gerade noch rechtzeitig. denn am wöllmatinger ried war der wind inzwischen mehr als frisch: eine steife brise mit recht ordentlichen böen war das inzwischen. nach einer weile wurde mir dann auch klar, was da in ermatingen die ganze zeit blinkte: das waren die sturmwarnleuchten. da ich aber — noch — immer ein ufer in der nähe hatte, paddelte ich unverdrossen gegen den wind ankämpfend weiter. auf der gnadensee-seite der insel reichenau war dann immerhin ein wenig windschatten, so dass ich noch einmal etwas kraft sparen konnte. denn das war mir mittlerweile klar: der rest der strecke würde hart werden. vor allem das freie stück zwischen der reichenau und der mettnau, wo der wind ordentlich kraft sammeln konnte und ich auf schützendes ufer verzichten musste. es war auch ein hartes stück arbeit, dieser abschnitt. immerhin war ich nicht alleine, einige segler waren noch unterwegs und preschten hin und her vor meinem kleinen boot. das wurde in den inzwischen recht beachtlichten wellen irgendwie immer kleiner. und der wind zerrte und drückte immer stärker an meinem paddeln. schlag für schlag näherte ich mich aber unbeirrbar und fast unmerklich der mettnau — voran ging es kaum noch, jetzt ging es allmählich an die reserven. doch auch das war irgendwann geschafft. von ausruhen war aber noch lange nicht zu reden: im zeller see war weiterhin kräftiger gegenwind, der meine letzten kraftreserven forderte. und natürlich fing es auch noch an zu regnen. zum glück konnte ich aber mein gepäck halbwegs trocken ins auto schaffen — und mich total zerschlagen erst einmal ausstrecken und von den strapazen des gegen den wind ankämpfens erholen.
am dienstag ging es gegen halb acht los zur letzten etappe: zunächst brachte ich das auto nach schaffhausen, parkte es am salzstadel und fuhr mit dem zug zurück. bis ich dann endlich im wasser war, zeigte die uhr schon nach 10 an. lange überlegte ich, was ich heute zum paddeln anziehen sollte. das t‑shirt stellte sich schon nach wenigen minuten als fehler heraus. also nutzte ich die letzte chance und zog im boot auf dem wasser schnell noch jacke und spritzdecke an — gerade rechtzeitig, bevor es mal wieder zu regnen begann. der schauer blieb dann zum glück der einzige, aber bewölkt und ausgesprochen kalt war es den ganzen tag. meine heutige route führte mich durch den untersee, vorbei an wangen nach stein am rhein, wo ich gegen 13 uhr endlich meine besichtigungs- und mittagspause einlegte. eigentlich sollte es jetzt leichter gehen — das ging es auch, strömung war da, aber so richtig flüssig lief es heute nicht mehr. wahrscheinlich die erschöfpung vom montag auch noch. aber schön ist das dennoch, wie der rhein hier, ein ganz flacher und breiter fluss, vor sich hin mäandert, noch ganz gemütlich und ohne seine spätere macht und kraft. gegen 16 uhr war ich dann in schaffhausen und beeilte mich, mein gepäck und boot ins und aufs auto zu bringen, denn es fing schon wieder an zu tröpfeln. viel mehr wurde es dieses mal nicht, so dass ich trockenen fußes nach einem kleinen stadtrundgang und einem ausflug zum munot laufen gehen konnte. abends traf ich dann am schloss laufen beim rheinfall nach kurz martin vom streakrunner-forum, der mich für den nächsten tag auch noch zum mittagessen einlud. das war ein sehr schöner abschluss meiner rundreise, nach dem ich mich dann frisch gestärkt und erholt ins auto setzte, um wieder nach mainz zu tuckern. das ging erheblich zäher als bei der hinreise, aber so schlimm war das auch nicht …
ausrüstung
- boot: lettmann combi 2000 — hat sich ein weiteres mal wunderbar bewährt, in jeder lage… perfekt auszutarieren in jeder gewichtsklasse mit ein bis zwei 1,5‑liter-pet-flaschen.
- paddel: kober exkursion — das kleine gewicht hat sich sehr positiv bemerkbar gemacht. auch sonst ein solides, zuverlässiges paddel
- schwimmwest: hiko salty dog — angenehm zu tragen. praktisch durch einerseits die tasche für die trinkblase zwischen den schultern (v.a. bei fahrten mit geschlossener spritzdecke), andererseits die fronttaschen (für „not”-nahrung, mütze und dergleichen)
- zelt: vaude taurus ultralight — die ersten wirklichen regennächte und ‑tage unbeschadet überstanden. lässt sich auch im regen ziemlich trocken auf- und abbauen
- schlafsack: deuter dreamlite 500 — auch mit inlet stößt er zu dieser jahreszeit deutlich an seine grenzen: morgens wirds halt schon ziemlich kalt
- kochker: primus multifuel — wunderbar, wie schnell das alles geht — auch wenns laut und dreckig ist …
- verpflegung: das abpacken der täglichen müsli-portion mit zugehörigem milchpulver ist sehr praktisch. die fertiggerichte für den abend auch — zwar kein kulinarischer hochgenuss, aber ausreichend
tourplanung
benutzt habe ich die seiten des bodensee-kanu-rings, die dkv-führer (fluss-wanderbuch, deutschland südwest), die aber kaum informationen bieten, und dieses buch: hans georg allgöwer: kanuwandern am bodensse. kajak- und urlaubsführer. oberschleißheim: pollner-verlag 2006. das ist zwar in einem spezialverlag erschienen, aber ausgesprochener mist: voller fehler (selbst in den karten sind orte falsch geschrieben), total inkonsequent aufgebaut, fast keine informationen zu den touren, zu dem gebiet, zu sehenswürdigkeiten — nur leeres geblubber und nette fotos. weder als urlaubsführer noch als kajakführer wirklich brauchbar. die routen sind — nunja, einfallslos, um es mal so zu sagen. zudem so schlecht entwickelt, dass sie alle nur als tagestouren fahrbar sind. und wenn ich dann noch die irrelevanten abziehe (z.b. die bodenseequerung in zwei tagen à 65 km oder die eisfahrt, die wohl nur für spezialisten interessant sind, die dafür wiederum nicht dieses büchlein brauchen), dann bleibt außer der umfangreichen werbung nichts mehr übrig. zumindest nichts mehr, was den preis rechtfertigen würde.
gemerkt habe ich auch: meine tourenplanung war recht konservativ (in der regel um die 30 km am tag). die strecken hätten ruhig ein wenig länger sein können …
hier gibt es die gps-daten der strecken: tag 1, tag 2, tag 4, tag 5, tag 6, tag 7, tag 8
bilder
web: rheinsteig
strecke: rüdesheim — lorch (24,5 km, 660 Höhenmeter hinauf (und auch wieder runter, denn wir kehrten ja zum rhein zurück))
karte: oberes mittelrheintal, 1:25000. isbn 3–89637-365‑x
der halbmarathon (mit neuer bestzeit) am samstag hatte mich noch nicht genug gefordert: trotz rest-muskelkater ging es am montag schon wieder los. dieses mal aber in erheblich gemütlicherem tempo — nämlich wandernd. weil das wetter gerade so schön war, haben daniel, ulrich und ich kurzerhand beschlossen, wenigstens einen tag am rheinsteig zu verbringen. unsere tour begann in rüdesheim. eigentlich aber schon vorher: um 6.45 uhr fuhr der zug in mainz ab, der daniel und mich zunächst nach wiesbaden brachte, wo wir in den regionalzug nach koblenz umstiegen. in erbach (rheingau) nahmen wir dann noch ulrich an bord und konnten kurz vor acht bereits in rüdesheim auf den zubringer-weg zum rheinsteig losstiefeln.
zunächst ging es durch die rüdesheimer weinberge (teilweise mit dem brahms-pfad und seinen kryptischen tafeln) hinauf zum niederwald-denkmal mit der germania, das um diese tageszeit noch vollkommen menschenleer war (und dadurch umso angenehmer). zuvor aber noch kurzer halt an der tempelhalle, um ein wenig schiller zu rezitieren (daniel sprach „das glück”, ich die beiden weniger interessanten xenien zum rhein). dann gingen wir die paar meter weiter zur germania — natürlich mit pathetischem vortrag (singen wollten wir es dann doch nicht) der dort auch eingeschriebenen „wacht am rhein” — so viel patriotismus muss sein ;-).
und schon gings weiter, durch den niederwald mit immer wieder schönen ausblicken über das rheintal zum jagdschloss assmannshausen und dann auch gleich steil hinunter nach assmanshausen — immerhin einige wenige wanderer begegneten uns hier. auf der anderen seite des ortes marschierten wir sofort wieder hoch, durch die weinberge am höllerberg — bis zur ersten rast bzw. dem zweiten frühstück mit herrlichem ausblick über rheintal und die burg rheinstein auf der anderen seite des flusses. leider war die fernsicht vormittags noch nicht so toll, immer noch leicht dunstig. und auch das wetter war noch ein wenig hin- und hergerissen: ziemlich wechselhaft bewölkt, immer wieder blies ein kühles lüftchen ein wenig abkühlung — vor allem natürlich auf den hügeln oben.
weiter ging es dann aus dem weinberg wieder hinaus und über den schmalen — und sehr idyllischen — felsenpfad und den panoramweg, schließlich dann auf dem felsweg am bannwald (dem zukünftigen urwald) hinüber nach bodental, wo dann schon der freistaat flaschenhals beginnt. und dann war es auch schon nicht mehr nach lorch. immer quer am hang entlang geht der weg, mit schönen blicken, die wir genauso genossen wie die ruhe im wald: menschen begegneten wir nur sehr wenigen. nach einer weiteren kurzen rast bei mittlerweile einwandfrei strahlendem sonnenschein lag dann auch schon der abstieg in den ort lorch vor uns, wo mittags gerade kein offenes café zu finden war. ein kurzer blick in die kirche (mit schöne vorhalle) und weiter zum bahnhof, der etwas außerhalb rheinaufwärt gelegen ist. und kurz danach kam auch schon der zug, der uns wieder das rheintal hinauf beförderte. in erbach stiegen wir dann alle aus und wandelten gemütlich zum haus von ulrichs eltern, die uns noch mit einer lukullischen verpflegung verwöhnten, bevor daniel und ich uns dann am abend auf den rückweg nach mainz machten.
noch mehr schöne bilder (von daniel) gibt es auf dieser webseite.