Weil ich es eh’ schon geschrieben habe, für das Mono­ski-Forum, kommt es hier auch noch ein­mal hin: Eine kurze Beschrei­bung der Ziller­ta­lare­na. Los geht’s:

Die Ziller­tal-Are­na, ein klein­er Teil des Skivergnü­gens im Ziller­tal, zer­fällt eigentlich noch ein­mal in mehrere kleinere Teil­ge­bi­ete: Ger­los, Ger­los­plat­te, Königsleit­en­spitze und Kar­spitze. Aber die sind nahe beieinan­der und (fast) per­fekt durch Lifte und Pis­ten miteinan­der ver­bun­den, so dass man das gar nicht beson­ders merken muss. (Hier gibt es auch einen Plan: klick)

Ich stelle sie trotz­dem mal getren­nt vor, weil ich sie auch einzeln wahrgenom­men und gefahren bin. Also, Start ist in Ger­los. Das ist ein­fach, da gibt es nur eine Möglichkeit: Die Issko­gel­bahn am Dor­fende führt auf den Berg. Und bietet auch eine bzw. zwei nette Tal­ab­fahrten: Im oberen Bere­ich ist die schwarze Vari­ante für Monos schön­er, weil sie weniger Weg hat. Und beson­ders schwarz ist sie auch über­haupt nicht. Die bei­den Pis­ten vere­inen sich aber sowieso bald zu ein­er roten Abfahrt, die mor­gens eine wun­der­bare Speed­piste war.
Auf dem Issko­gel, im “Are­na Cen­ter” ist in der Regel viel Betrieb. Zwei Ses­sel (Eben­feld-X-Press und Stoa­man­dl) sor­gen zusam­men mit dem Vorko­gel-Schlep­per (der vor allem für den groß aus­ge­baut­en Fun­park läuft) für die nötige Beförderungska­paz­ität (und ein biss­chen mehr). Auch der Krumm­bach-X-Press füllt die eher unspek­takulären, fast lang­weilig bre­it­en blauen Pis­ten im Are­na Cen­ter noch zusät­zlich.

Nicht wun­dern muss man sich, wenn man Ski­fahrer in genau diesem Krumm­bach-X-Press bergab fahren sieht: Die einzige Pis­ten­verbindung zur Ger­los­plat­te und zur Königsleit­en­spitze ist schwarz markiert. Das ist dur­chaus sin­nvoll, weil der Hang oben doch recht steil ist. Da die Piste aber irrsin­nig bre­it ist und — wie über­all im Ziller­tal — ihr Unter­grund erschöpfend planiert wurde, ist das keine beson­dere Her­aus­forderung. Unten trifft man auf zwei kurze, hin­tere­inan­der geschal­tete Ses­sel­lifte, die hin­auf in Rich­tung Königsleit­en­spitze für Anschluss sor­gen. Der zweite, der Fussalm-X-Press, bietet auch noch eine nette rote Carv­ing­piste. Inter­es­san­ter wird es, wenn man oben zur Falschbach-Bahn quert. Die Gondel­bahn führt ganz hoch auf die Königsleit­en­spitze. Dort hat man die Auswahl: außen führt eine schwarze Pow­er­ab­fahrt, wieder unsin­nig bre­it, ein­fach den Hang runter zur Tal­sta­tion der Falschbach-Gondel: Da kann man aus­ge­sprochen ordentlich Tem­po machen. Und neben­dran, direkt unter der Gondel, ist ein schön­er Freeride-Hang (auch mit Buck­eln …). Die Alter­na­tive auf der anderen Seite der Bahn ist eben­falls schwarz markiert, aber nicht so steil und hängt in der ersten Hälfte sehr deut­lich zur Seite ab (weshalb sie mir nicht zusagte). Die dritte Vari­ante ist eine rote Abfahrt — das ist eine sehr schöne Fahrt, vor allem wenn man sie bis ganz unten abfährt (wo man damit wieder an der Tal­sta­tion des Krumm­bach-X-Press­es ist, also zum Are­na-Cen­ter zurück­kehren kann oder wieder den Fussalm-X-Press zur Königsleit­en­spitze nimmt.

Von der Königsleit­en­spitze ganz oben gibt es noch mehr Möglichkeit­en, da dort nicht nur die Falschbach-Gondel ankommt, son­dern — von den anderen Seit­en des Berges — auch die Lar­ma­ch­bahn und die Gipfel­bahn. Die Lar­ma­ch­bahn, ein Vier­ers­es­sel, hat eine schöne schnelle rote Abfahrt mit knack­ig steilem Ein­stieg direkt an der Bergsta­tion, die nach unten sehr schön aus­läuft.
Die Gipfel­bahn quert unter­wegs die Dorf­bahn (die von Königsleit­en, der kün­stlichen Ferien­sied­lung am Hang) hin­auf kommt. Zusam­men mit dem Hochalmkar-Schlep­per und dem Mit­ter­leger-Ses­sel erschließen sie die Seite der Königsleit­en­spitze mit roten und blauen Pis­ten — und viel Betrieb, ähn­lich wie am Are­na-Cen­ter. Das liegt auch daran, dass sich die Pis­ten teil­weise kreuzen …

Schön­er ist es, die Königsleit­en­spitze wieder zu ver­lassen, dieses Mal in Rich­tung Ger­los­plat­te. Dafür muss man an der Tal­sta­tion der Lar­ma­ch­bahn vor­bei, entwed­er auf der roten oder der blauen Piste hin­unter zum Ger­lospass. Bei mir war die rote — wohl auf­grund der dün­nen bis löchri­gen Schneedecke — nicht prä­pari­ert und in diesem Zus­tand etwas nervig zu fahren …

Vom Ger­lospass führen der Plat­tenko­gel-X-Press 1 & 2 auf den Plat­tenko­gel, von wo aus sich das Teil­ge­bi­et der Ger­los­plat­te erschließt: Die Pis­ten unter den Plat­tenko­gel-Ses­seln sind eher lang­weilig. Inter­es­san­ter ist es auf der anderen Seite: Dort bietet der Schlep­per Hand­lalm eine schöne, abwech­slungsre­iche knack­ige schwarze Piste. Und auf den roten Abfahrten zwis­chen Speedy (ja, der heißt wirk­lich so) und Dux­eralm­bahn kann man ordentlich Gas geben …

Am Nach­mit­tag muss man sich dann allerd­ings rechtzeit­ig wieder auf den Rück­weg machen, denn nach Ger­los führt der Weg zunächst über Ger­los­plat­te und Königsleit­en­spitze sowie Krumm­bach­tal — das zieht sich.

Auch die Verbindung vom Are­na-Cen­ter in die andere Rich­tung, dem von Zell aus erre­ich­baren Gebi­et zwis­chen Kar­spitze und Rosen- bzw. Wiese­nalm, zieht sich etwas: Vom Stoa­man­dl am Issko­gel geht es hin­unter ins Teufeltal, wo es teu­flich zieht … Dann mit dem Krimml-X-Press auf das Über­gangsjoch — und der Lift scheint kein Ende zu nehmen. Dabei kann man in Ruhe die rote Piste unter ihm in Augen­schein nehmen, die man auf dem Rück­weg nutzen muss, weil es die einzige Verbindung ist. Das ist auch die Piste, wo man am deut­lich­sten sieht, wie mas­siv so ein Skige­bi­et in das Gebirge ein­greift — sie ist näm­lich fast durch­weg in den Fels gesprengt (und entsprechend — für Ziller­taler Ver­hält­nisse — schmal).

Auf der Zeller Seite erwarten einen dann einige schöne Abfahrten, mehr oder weniger par­al­lel am Hang verteilt bei den Ses­seln Hanser-X-Press und Kar­spitz-X-Press. Sehr schön ist auch die Abfahrt beim abgele­ge­nen Kapauns (der noch ein alter Zweiers­es­sel ist). Neben der Kar­spitzbahn, ein­er der bei­den Gondel­bah­nen, die von Zell her­auf kom­men, führt die “Sportab­fahrt” genan­nte rote Piste zur Mit­tel­sta­tion — wo Schluss ist, weil Zell keine Tal­ab­fahrt hat (bei ein­er Höhe von nicht ein­mal 600 Metern ist das auch ver­ständlich …). Beson­ders sportlich fand ich sie nicht, dafür war hier mit Abstand die höch­ste Kun­stschneekonzen­tra­tion des ganzen Skige­bi­etes — und nicht wenig Betrieb. Da bin ich doch lieber an den Rän­dern geblieben — eben am Kapauns oder bei der auch ganz net­ten Kreuzwiesen­bahn.

Von dem Zeller Teil der Ziller­ta­lare­na kommt man, wie bere­its angedeutet, nur über das Teufeltal zurück nach Ger­los. Oder von Zell aus mit dem Bus, der aber nicht ein­mal stündlich verkehrt und bis Ger­los 45 Minuten unter­wegs ist (also keine wirk­liche Alter­na­tive bietet).