Es war alles dabei, was für einen groß­ar­ti­gen Ski­ur­laub not­wen­dig war: Vie­le net­te Leu­te, guter Schnee auf und neben den Pis­ten, eine Men­ge Spaß …

Aber im Detail: Geplant habe ich erst recht spät – nur sicher, dass ich zum Jubi­lä­ums­tref­fen der mono-Ski.Org nach Gal­tür fah­ren woll­te, war ich schon früh. Irgend­wann war dann aber doch alles gere­gelt: Ein Zim­mer gebucht, die Fahr­kar­te für den Zug nach und von Lan­deck-Zams gekauft (erstaun­lich bil­lig war das, dafür, dass ich erst 10 Tage vor­her reser­viert habe) und die Pack­lis­te für Ski­ur­lau­be her­vor­ge­sucht. Und der Mono­ski wur­de end­gül­tig prä­pa­riert …

Frei­tags ging es dann los, gegen 8 Uhr ver­ließ mein Zug den Main­zer Haupt­bahn­hof. Das war aber auch früh genug, mei­nen Wecker habe ich näm­lich etwas knapp gestellt, um noch eine klei­ne Lauf­run­de unter­zu­be­kom­men. Aber es hat noch gereicht … Über Stutt­gart, Lin­dau und Bre­genz erreich­te ich auf die Minu­te pünkt­lich Lan­deck-Zams, war­te­te auf den Bus, der mich nach Gal­tür brach­te. Das Stück von Feld­kirch auf den Arl­berg ist immer wie­der schön zu fah­ren: Wie der Zug – die­ses Mal ein neu­er, sehr beque­mer Rail­Jet, sich lang­sam in die Höhe schraubt, wie die Schnee­wän­de neben dem Gleis immer höher wer­den, bis der Zug hin­ter St. Anton wie­der im Tun­nel ver­schwin­det und in Rich­tung Lan­deck noch ein­mal eine Men­ge Höhe ver­liert. „Mei­ne“ Pen­si­on kann­te ich schon, das Haus Val­lü­la, für die­sen Fall stra­te­gisch sehr güns­tig – näm­lich in unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft zum Hotel Cassa­da, wo der Groß­teil der ande­ren logier­te – gele­gen. Nach neun Stun­den Fahrt (inklu­si­ve unge­fährt 90 Minu­ten Auf­ent­halt auf den diver­sen Bahn­hö­fen) war ich ange­kom­men, bezog mein Zim­mer (klein, aber aus­rei­chend) und schau­te wenig spä­ter bei den ande­ren vor­bei, für die ers­te Run­de Mono-Fach­sim­peln. Und merk­te schon, dass ich doch falsch gepackt hat­te: Für das Han­dy hat­te ich das fal­sche Lade­ka­bel mit­ge­nom­men. Aber Axel war so nett, mir aus­zu­hel­fen.

Am nächs­ten Tag, dem Sams­tag, klin­gel­te mein Wecker zwar erst kurz vor acht, das hell­hö­ri­ge Haus mit quiet­schen­den Was­ser­lei­tun­gen weck­te mich aller­dings schon eine hal­be Stun­de zuvor. So hat­te ich viel Zeit, mich in aller Ruhe auf die ers­ten Mono-Schwün­ge vor­zu­be­rei­ten. Nach dem Früh­stück ging es dann auch gleich auf die Pis­te – fast gleich, bis sich alle ver­sam­melt und den Ski­pass gelöst hat­ten war es doch schon näher an halb zehn als an neun Uhr. Aber für den Auf­takt war das noch ver­schmerz­bar. Die ers­ten Bögen waren – natür­lich – noch etwas steif, aber schon bald fühl­te der Ski sich an mei­nen Füßen wie­der ganz nor­mal an. Dann wur­de aber erst ein­mal das „Test­cen­ter“ an der Faul­brun­nalm auf­ge­baut und die ers­ten Ski­er getauscht. Auch wenn ich eigent­lich nicht groß aus­pro­bie­ren woll­te – ein paar Ski nahm ich dann doch in Augen­schein. Zum Bei­spiel den Snow­shark Pow­dershark von Tom, der vor allem außer­halb der Pis­te sehr viel Freu­de macht. Und weil Mar­tin mei­nen TT Ham­mer aus­pro­bie­ren woll­te, bin ich auch noch mal aufs Monobla­de gestie­gen. Natür­lich blie­ben wir auch am ers­ten Tag nicht auf der Pis­te (vor­wie­gend Birk­hahn­bahn und Ball­un­spit­ze waren unser Revier), son­dern muss­ten auch wie­der die Lift­tras­se der Birk­hahn­bahn fah­ren: Schön, aber doch anstren­gend in den stei­len Stü­cken auf der engen Tras­se mit dem etwas schwe­ren Schnee. Und trotz­dem ein­fach immer wie­der schön …

So kam doch gleich am ers­ten Tag eini­ges zusam­men, bevor ich mich noch ein­mal zum Lau­fen auf­mach­te (nur eine klei­ne Run­de im Ort und in Rich­tung Wirl, das Sei­ten­tal war die­ses Mal lei­der über­haupt nicht gespurt). Abends gab das natür­lich wie­der eine net­te, gemüt­li­che Run­de im Cassa­da.

Am Sonn­tag ging das, bei aller­dings ziem­lich neb­li­gem Wet­ter mit sehr beschei­de­ner Sicht, genau­so wei­ter: Zunächst – vor allem wegen der schlech­ten Sicht – auf der Pis­te, auch unter der Alp­ko­gel­bahn, dann ab ca. 11 Uhr auf der Breit­spitz­sei­te in der herr­lichs­ten Son­ne – der Rest des Ski­ge­bie­tes, also der Haupt­eil, lag wei­ter­him im Nebel. Und an dem Zwei­er-Ses­sel war auch nichts los. Natür­lich hielt es uns hier nicht auf der Pis­te – mit dem Neben­ef­fekt, dass ich direkt unter dem Lift einen „Mat­thi­as-Kra­ter“ anleg­te: Beim Abbie­gen aus einem Steil­stück hat­te ich eine klei­ne Boden­wel­le nicht gese­hen, die mir dann den Gar­aus mach­te. Aber Tief­schnee ist ja weich … So weich aller­dings, dass es eine Wei­le dau­ern kann, bis man sich da wie­der her­aus gear­bei­tet hat. Auch am zwei­ten Tag stand nach dem Ski­fah­ren trotz müder Bei­ne natür­lich noch das Lau­fen auf dem Pro­gramm – ganz ein­falls­los wie­der auf dem Win­ter­wan­der­weg nach Wirl und etwas dar­über hin­aus. Im Cassa­da gab es dann im dich­test beset­zen Spiel­zim­mer die ers­ten Vide­os der ers­ten bei­den Tage zu bestau­nen, Tilo und Mar­tin hat­ten Helm­ka­me­ras dabei. Und Tile konn­te gleich einen Sturz inklu­si­ve Schlit­ten­fahrt mit dem Duret Mons­t­re aus der Ego-Per­spek­ti­ve zei­gen …

Am Mon­tag über­rasch­te uns nicht nur herr­lichs­ter Son­nen­schein, son­dern auch die Ankunft von Franz & Jörg. Nach ganz wenig Pis­te blieb der Tag dem Tief­schnee-Fah­ren vor­be­hal­ten. Nur vor­mit­tags nicht ganz: Ein loka­les Fern­seh­team hat­te sich ange­mel­det, die uns Exo­ten fil­men woll­ten. Nur so rich­tig in den Tief­schnee woll­ten sie lei­der nicht, es blieb bei kur­zen Off-Pis­te-Momen­ten. Ab unge­fähr 11.30 Uhr waren wir dann aber – end­lich – an der Breit­spitz­bahn, wo uns – ganz außen – noch unver­spur­ter Schnee und eini­ge rich­tig gran­dio­se Stü­cke abseits der Pis­ten erwar­te­te. Lang­sam kroch der Nebel aber wie­der aus dem Mon­ta­fon her­an, immer höher, erreich­te die Stau­mau­er des Kopp­sees, bedeck­te den See, zog wei­ter die Hän­ge hin­auf. Des­we­gen wech­sel­ten wir gegen halb drei noch ein­mal an die Birk­hahn­bahn, um dort unter dem Lift her­um­zu­to­ben – um zu bestau­nen, wie Bru­no sei­nen Ski den hal­ben Hang vor­aus­schickt und ein­fach hin­ter­her läuft …: Ein­fach wun­der­bar, die­ser Ski­tag! Auch wenn das Lau­fen dann doch hart wur­de, mit aus­ge­spro­chen kraft­lo­sen Bei­nen – schon mit­tags hat­ten sich Ermü­dungs­er­schei­nun­gen der Ober­schen­kel bemerk­bar gemacht, bei den letz­ten Abfahr­ten brann­ten die Ober­schen­kel. Im Cassa­da gab es dann noch ein­mal eini­ge Vide­os, auch von Mar­ti­na, zu sehen – so dass man vie­les gleich noch ein­mal erle­ben konn­te.

Am Diens­tag wur­de es kalt. Eigent­lich war eine „Ski-Safa­ri“ geplant – die fiel aber wegen schlech­tem Wet­ter und Lawi­nen­ge­fahr aus. Auch am Mitt­woch, der als Aus­weich­ter­min für die­ses Ver­gnü­gen geplant war, konn­te sie des­halb nicht statt­fin­den. Trotz des Nebels war ich um kurz vor Neun am Lift, über der ers­ten Abfahrt an der Birk­hahn­bahn hing noch dicker Nebel. Mit Bru­no ver­zog ich mich dann gleich wie­der zur Breit­spitz­bahn – und dort war das Wet­ter wun­der­bar und die Pis­ten per­fekt prä­pa­riert, so dass wir erst ein­mal in den Speed-Modus schal­te­ten und die Hän­ge hin­un­ter ras­ten wie zwei Beklopp­te – auch wenn die Ober­schen­kel am Lift jedes­mal zu plat­zen droh­ten ;-). Im Lift wur­de es dann frei­lich sau­kalt – zumal die­se Bahn ja auch eine Wei­le unter­wegs ist. Gegen Mit­tag ver­la­ger­ten wir – mit immer mehr Leu­ten – unse­re Akti­vi­tä­ten zuneh­mend wie­der von den Pis­ten in den Tief­schnee und fan­den dort aber nur noch weni­ge Res­te unzer­fah­re­ner Stel­len. Aber das Wet­ter wur­de dann wie­der schlech­ter, der Nebel stieg auf, die obe­re Wol­ken­schicht sank her­un­ter, so dass wir schon gegen drei Uhr den Ski­tag been­de­ten: Das Licht wur­de so dif­fus, dass es immer schwie­ri­ger wur­de. Dann noch schnell das gesam­mel­te Test­ma­te­ri­al gepackt und mit der Rau­pe zum Park­platz trans­por­tiert: Es waren doch eine ganz schö­ne Men­ge Ski­er zum Aus­pro­bie­ren vor­han­den. Nach dem Lau­fen ging es dann – es war schließ­lich Diens­tag – noch zum Fass­dau­ben­ren­nen, wo uns Mar­tin zünf­tig ver­trat und auf den vier­ten Platz schlit­ter­te. Nicht des­halb, aber wegen sei­ner akro­ba­ti­schen Küns­te auf dem Ki-Mo-No-Car­ver und dem Crash mit einem Baum bekam er anschlie­ßend auch noch den Drop­man-Award über­reicht.

Mitt­wochs klin­gel­te mein Wecker etwas frü­her, das war ja schon wie­der mein letz­ter Tag und ich muss­te noch eini­gen Kram zusam­men­pa­cken. Und vor dem Früh­stück noch eine klei­ne (eine sehr klei­ne …) Lauf­run­de erle­di­gen, weil ich von der Pis­te sozu­sa­gen direkt nach Hau­se woll­te. Der Ski­bus setz­te mich trotz­dem wie­der kum 8:49 Uhr an der Birk­hahn­bahn ab – von den ande­ren war noch nie­mand zu sehen. Aber das ver­dross mich nicht. Auf der (fast) per­fekt prä­pa­rier­ten Pis­te saus­te ich eini­ge Male hin­ab und bestaun­te aus dem Lift mei­ne schö­ne Schwün­ge, die auf der Pis­te wun­der­bar zu erken­nen waren. Dann waren inzwi­schen auch die ande­ren ein­ge­tru­delt und wir ver­trie­ben uns noch etwas die Zeit bis zum zwei­ten Deh­ter­min für die Fern­seh-Crew von topdestination.tv, weil die beim Über­spie­len von der Kame­ra die Auf­nah­men ver­nich­tet hat­ten. Beson­ders inspi­riert kam es mir nicht vor, weil wir vor­wie­gend auf der Pis­te rum­rutsch­ten. Aber das End­ergeb­nis ist immer­hin ganz pas­sa­bel gewor­den. Dann ging es – natür­lich – wie­der an den Hang unter und neben der Breit­spitz­bahn: Das Wet­ter war dort wie­der etwas bes­ser, unter der Ball­un­spit­ze zogen nach dem son­ni­gen – aber kal­ten – Mor­gen wie­der die Wol­ken auf. Abseits der Pis­te war nicht mehr viel zu holen: Alle inter­es­san­ten und halb­wegs erreich­ba­ren Hän­ge hat­ten wir jetzt schon zer­fah­ren und die durch­pflüg­ten Hän­ge waren in den Steil­stü­cken, gera­de weil der Schnee teil­wei­se auch etwas har­schig war, ziem­lich schwer und anstren­gend zu fah­ren. Nur noch ein paar fla­che Mul­den und unzu­gäng­li­che (oder zumid­nest so schei­nen­den bzw. den Anfahrt­s­auf­wand nicht loh­nen­de) Ecken hat­ten noch fri­schen Schnee. Auch heu­te wie­der ver­kürz­te die tie­fe, auf­zie­hen­de Bewöl­kung den Ski­tag etwas – die letz­ten Ver­su­che von Jörg und mir an der Alp­ko­gel­bahn brach­ten mir noch einen Bei­na­he-Crash mit einem Pis­ten­schild ein … So lie­ßen wir den Tag – und das 10. Tref­fen der mono-Ski.Org – in der Faul­brun­nalm aus­klin­gen.

Nach dem frü­hen Schluss mach­te ich mich dann gemüt­lich auf die Rück­rei­se. Achim und Jörg nah­men mich net­ter­wei­se im Auto bis Mün­chen mit, dann fuhr mich die Bahn – mit nur noch einem Umstieg in Frank­furt – wie­der ganz ent­spannt nach Hau­se. Und schon wie­der vol­ler Vor­freu­de auf das nächs­te Mal – inzwi­schen bin ich auch wie­der erholt von den Stra­pa­zen des Urlaubs …