wun­der­bar, wie hans-jür­gen lin­ke in der frank­fur­ter rund­schau über das kon­zert keith jar­retts in der frank­fur­ter alten oper schreibt:

Keith Jar­rett bleibt im ers­ten Teil des Kon­zerts sei­nem Publi­kum fast alles schul­dig und im zwei­ten immer­hin den Beweis, dass er ein Musi­ker des 21. Jahr­hun­derts ist. […] Er klingt in sei­nen schlech­te­ren Pha­sen wie ein mäßig inspi­rier­ter, tech­nisch recht guter, tief sen­ti­men­ta­ler ame­ri­ka­ni­scher Pia­nist und in sei­nen bes­ten Momen­ten wie ein hand­ge­brems­ter, mit Puder­zu­cker bestreu­ter Brahms, der Jazz gehört hat.

chris­ti­an broe­cking schreibt in der taz sogar:

Ein Desas­ter aus Grö­ßen­wahn, Eitel­keit und Vir­tuo­si­tät. […] Dass das Publi­kum nach 40 Minu­ten Kon­zert vor der Pau­se und 30 Minu­ten danach stür­misch vier kur­ze Zuga­ben her­bei­klatsch­te, kann den Ein­druck nicht schmä­lern, dass das intel­lek­tu­el­le Niveau auf der Büh­ne kaum ein­mal unte­res Mit­tel­maß erreich­te. Schlim­mer noch wirkt, dass es ein­fach nicht gut klingt, wenn ein sich maß­los selbst über­schät­zen­der Künst­ler kaum mehr den Weg zurück­zu­fin­den scheint. Das mage­re künst­le­ri­sche Ergeb­nis über­ragt Jar­retts ener­vie­ren­de Selbst­herr­lich­keit mit gro­ßer Not.

ich habe das kon­zert zwar nicht gehört, aber das bringt mei­ne gedan­ken beim hören (auch der älte­ren) von jar­retts improvsia­tio­nen ziem­lich gut auf den punkt.