in der tat, da passiert so einiges. das spannende bei produktionen, die den namen simon nabatov im titel tragen, ist ja der umstand, dass man nie so genau weiß, was einen da erwartet — der mann ist ein chamäleon des jazz (und das unglaubliche, das mich bisher wirklich jedes mal faszinierte: er klingt immer, egal was er treibt, absolut glaubwürdig — das können nicht viele). auf a few incidences wandelt er mit seinem oktett auf den spuren des dichters daniil kharms. das ganze ist in sich selbst aber schon wieder so vielfältig, dass es schwer zu beschreiben ist. da gibt es eher klassisch anmutende free-jazz-nummern wie die ersten beiden titel, dann aber auch offenbar weitgehend auskomponierte stücke wie on equilibrium, mit der tendenz zur klangforschung …
der hauptgrund für die hohe qualität in allen bereichen dieser aufnahme ist aber sicherlich die auswahl der beteiligten. das sind nämlich alles musiker, die ich auch aus anderen kontexten kenne und bewundere: sprachakrobat phil minton etwa. der grandios holzbläser frank gratkowski, posaunist nils wogram, der cellist ernst reijseger, cor fuhler mit live elektronik, matt penman am bass und michael sarin am schlagwerk. und natürlich das unvergleich virtuose (auf allen ebenen, auch der strukturellen und ideellen) klavierspiel von simon nabatov. einfach herrlich, wie diese heroen der improvisierten musik zusammen harmonieren …
simon nabatov octet: a few incidences in memoriam nikolai dmitriev, based on texts of daniil kharms. leo records 2005.
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