Ins Netz gegangen am 18.9.:
- Hans Well zur Landtagswahl Bayern — Süddeutsche.de — Hans Well steht der Süddeutschen zur Bayern-Wahl Rede und Antwort — zum Beispiel auf die Frage: “War Seehofer überhaupt der geeignete Spitzenkandidat?”
Ich möchte diesen Ingolstädter Wankelmotor in Schutz nehmen: Anders als Stoiber geht Seehofer sparsam mit “Ähs” um und zwängt sich nicht in Gebirgsschützenuniform. Seehofer ist endlich mal ein Politiker, der sich nie festlegt — außer auf zwei Kilometer Abstand zu Windparks, um somit ohne Windräder den Atomausstieg durchzupeitschen. Das nenne ich klare Kante. Kommt beim Sommerwählerschlussverkauf super an. Der braucht von der Kanzlerin nix zu lernen. Der hat schon alles selbst drauf.
- Auch Anti-Eurozentrismus kann zur Ideologie werden – Interview mit Jürgen Osterhammel | Das 19. Jahrhundert in Perspektive — Mareike König hat sich mir Jürgen Osterhammel über Weltgeschichte unterhalten, und natürlich vor allem über sein riesiges Buch “Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. jahrhunderts”. Jetzt habe ich noch mehr Lust, den Wälzer anzugehen (aber vor der zeitfressenden Lektüre schrecke ich irgendwie immer noch zurück …)
- Peter Gabriel : “Im Alter ist man immer noch ein Kind” — DIE WELT — Peter Gabriel meint (in einem seltsam hölzernen Interview), es wäre Zeit für einen Regierungswechsel in Deutschland …
- NDR löscht nach Protest von CDU-Politiker Dokumentation über SPD-Politiker « Stefan Niggemeier — NDR löscht nach Protest von CDU-Politiker Dokumentation über SPD-Politiker (via Published articles)
- Roman “Tabu”: Der Mord, der keiner war | ZEIT ONLINE — Wow, Ulrich Greiner hat Ferdinand von Schirachs Roman “Tabu” gelesen. Und ist überhaupt nicht zufrieden gewesen:
Der Roman jedoch ist schlecht. Schirach liebt das philosophische Faseln, den bedeutungsschwangeren Psychologismus. Und er hantiert mit einer ästhetischen Theorie, die das Ineinander und das Gegeneinander verschiedener Ebenen von Wirklichkeit anschaulich machen soll. Es geht auch um die Frage, was Wahrheit in der Kunst bedeutet und was im Leben. Solch schweren Themen ist Schirachs Sprache nicht gewachsen, und gründlich durchdacht wirkt das Ganze ebenfalls nicht. Wenn ich recht sehe, handelt es sich alles in allem um einen großen Bluff.
Später weitet er sein vernichtendes Urteil — so einen deutlichen, krassen und kompletten Verriss habe ich schon lange nicht mehr gelesen — noch aus:
Um es deutlich zu sagen: Ferdinand von Schirach kann nicht schreiben. Natürlich kann er Texte verfassen, sachdienliche, scharfsinnige, kluge, schließlich ist er ein erfolgreicher Anwalt. Aber es fehlt ihm die Gabe der Imagination, des Herbeizauberns einer neuen Welt, der literarischen Subtilität. Bloß aus Hauptsätzen baut man keinen Palast, allenfalls eine Hütte.
Das/Der ist erledigt.
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