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Schlagwort: gesellschaft Seite 2 von 10

Fasching

[…]

Ein einziges Mal im Jahre nur, wenige kurze Wochen hin­durch, kom­men die Men­schen da, wo sich noch etwas vor­lutherisch­er Geist erhal­ten hat, zur Besin­nung und Freude. Es ist, als ob im Karneval die Ein­sicht über sie käme, dass all ihr alltäglich­es Gehaben grauen­voll albern­er Mum­men­schanz ist, und als ob das ver­schüt­tete Gefühl der selb­st­ständi­gen Wesen­heit jedes Einzel­nen ein­mal wenig­stens sich empor­wühlen müsse, um tief Atem zu holen und dann wieder, am Ascher­mittwoch, zurück­zusinken in den Alp­druckschlaf der unwahrschein­lichen Wirk­lichkeit.
Diesel­ben Leute, die son­st nicht weit genug abrück­en kön­nen von denen, die in Klei­dung, Haar­tra­cht oder Benehmen von den üblichen Kon­ven­tio­nen abwe­ichen, oder sich gar zu ein­er Weltan­schau­ung beken­nen, die von den demokratis­chen Vorschriften im Kern unter­schieden ist diese sel­ben Leute klei­den sich plöt­zlich in bunte Lap­pen, putzen sich so orig­inell zurecht, wie es ihnen nur möglich ist, und bewe­gen sich ungezwun­gen, lebendig, her­zlich unter den gle­ich­falls verklei­de­ten Neben­men­schen. Sie empfind­en mit einem Male, dass sie, je sin­gulär­er ihre Erschei­n­ung in der Menge wirkt, den übri­gen Lar­ven umso enger ver­bun­den sind, und sie find­en die ihnen im gewöhn­lichen Leben ganz fremde Frei­heit, über­mütig zu sein, die Zwangs­for­men der Geschäftlichkeit bei­seit­ezuschieben und öffentlich vor aller Augen men­schliche Regun­gen einzugeste­hen.
Die Behör­den selb­st müssen die über­all aufgepflanzten Ver­bot­spfäh­le zurück­steck­en, um der Aus­ge­lassen­heit freiere Bahn zu schaf­fen, und wo sie es nicht tun, wo verknöchert­er Beamteneifer mit Polizeis­tun­den und Sit­tlichkeitsverord­nun­gen auch noch im Getriebe der Faschings­fröh­lichkeit herum­fuhrw­erkt, da hört man von den bravsten Bürg­ern kräftige Ver­wün­schun­gen und erfrischende Beken­nt­nisse zu anar­chis­chen Lebens­for­men. Sie vergessen, dass sie das ganze Jahr vor dem Fasching die Beauf­sich­ti­gung durch den Schutz­mann selb­st gewün­scht haben, dass sie sie das ganze Jahr nach dem Fasching wieder wün­schen wer­den und dass sie willig Steuern gezahlt haben für die Besol­dung der Nüchtern­heit, die, verkör­pert in Para­grafendrech­slern, die vielle­icht selb­st ganz gern mit den andern trinken, tanzen und küssen möcht­en, auch in dem kurzen Zeitraum der pflich­t­ent­bun­de­nen Freude mech­a­nisch weit­er­funk­tion­iert.
Es ist verzweifelt schade, dass von dem Geiste des Karnevals, der recht eigentlich der Geist der Rebel­lion ist, so gar keine Spur über den Faschings­di­en­stag hin­aus gerettet wer­den kann. Nach­her wird die Rech­nerei und Schacherei und all das ver­rück­te Getue wieder los­ge­hen.

[…] Erich Müh­sam, Fasching (1933) [zitiert nach: Erich Müh­sam: Das seid ihr Hunde wert! Ein Lese­buch. Her­aus­gegeben von Markus Liske und Man­ja Präkels. Berlin: Ver­brech­er 2014, S. 153f.]
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Ins Netz gegangen (9.12.)

Ins Netz gegan­gen am 9.12.:

  • The Late Medieval Christ­mas Feast | Doing His­to­ry in Pub­lic → Eleanor Rus­sell über das spät­mit­te­lal­ter­liche wei­h­nachts­fest in eng­land:

    Like today, the most spec­tac­u­lar and antic­i­pat­ed part of the medieval Christ­mas was not the Mass, then manda­to­ry, but Christ­mas feast, an event which offered not only an oppor­tu­ni­ty to cel­e­brate the birth of Christ, recon­nect with fam­i­ly and friends, and eat to burst­ing, but also the chance to express social hier­ar­chies and iden­ti­ty.

    To under­stand the ram­i­fi­ca­tions of the Christ­mas feast, we should view it as much of a per­for­mance as the enter­tain­ments which accom­pa­nied it. Guests who per­formed admirably might receive a mark of favour, whilst social sole­cisms, such as start­ing to eat before the host did, could mean dis­grace.

    Like today, the medieval Christ­mas feast was as much about con­sump­tion, com­men­sal­i­ty, and social manoeu­vring as it was about reli­gion.

  • “Diese Summe hat man nicht auf der hohen Kante” | börsen­blatt → noch so ein ten­den­z­iös­er bericht über ver­lage und die vg wort. ich hab’ immer noch nicht kapiert, warum die ver­lage die vg-wort-ein­nah­men so drin­gend brauchen. wenn sie so kreativ und schöpferisch tätig sind und eigene rei­hen entwick­eln (!) — warum passen sie die autorhono­rare bzw. autorin­nen­beteili­gun­gen an den buchum­sätzen in ihren verträ­gen nicht entsprechend an? warum müssen sie das ille­gal über die vg wort finanzieren?
  • Intellek­tuellen-Däm­merung |Tages-Anzeiger → eine ziem­lich gute vertei­di­gung (und erk­lärung) des typus “intellektuelle/r” und sein­er notwendigkeit von mar­tin ebel:

    Prüf­stein intellek­tuellen Engage­ments ist allein, ob es über das eigene Inter­esse hin­aus­ge­ht, ob es das Wohl des Ganzen im Auge hat. Es geht nicht um eine Charak­ter- oder Mut­prü­fung des Intellek­tuellen, son­dern um sein Urteilsver­mö­gen, seine Fan­tasie, seine Orig­i­nal­ität.

    Intellek­tuelle sind auch keine Wel­terk­lär­er noch gar Propheten, denen man blind fol­gen kann. Sie sind aber dazu da, in ein­er Welt, in der Grup­pene­go­is­men sich immer stärk­er artikulieren, daran zu erin­nern, dass es Werte und Inter­essen gibt, die über den Eigen­nutz hin­aus­ge­hen – zum Nutzen aller. Frauen­rechte und Mei­n­ungs­frei­heit, Min­der­heit­en­schutz und Rechtssicher­heit sind solche zen­tralen Werte.

spinnennetz mit tau

Ins Netz gegangen (23.11.)

Ins Netz gegan­gen am 23.11.:

  • #Fak­e­News jet­zt auch im Feuil­leton? | Wolf­gang Michal → wolf­gang michal hat — aus­gelöst von der alarmistis­chen pressemit­teilung des börsen­ver­ban­des und der ungeprüften über­nahme in qual­itätsme­di­en — mal ein biss­chen gerech­net, was die rück­zahlung ille­gal erhal­tener vg-wort-gelder für ver­lage eigentlich wirk­lich bedeutet:

    Doch die notorisch klamme Sit­u­a­tion manch­er Kle­in­stver­lage wird vom reichen Börsen­vere­in ja nur deshalb ins Feld geführt, weil man damit die Herzen notorisch klam­mer Autoren erwe­ichen kann. Da traut sich dann kein­er mehr zu fra­gen, warum man aus­gerech­net kleine Autoren, deren Exis­tenz min­destens eben­so gefährdet ist wie die Exis­tenz klein­er Ver­leger, mit kul­turellen Unter­gangsszenar­ien dazu drän­gen will, auf ihre schmalen Rück­forderungs­be­träge (von weni­gen hun­dert Euro im Schnitt) „frei­willig“ zu verzicht­en? Warum sprin­gen nicht die Mil­liardäre und Mul­ti­mil­lionäre Ber­tels­mann, Springer Sci­ence oder West­er­mann in die Bresche und helfen ihrer ange­blich so bedrängten Branche? Allein mit dem Jahres­gewinn von Ber­tels­mann kön­nten sämtliche Rück­forderun­gen der VG Wort 30 Jahre lang beglichen wer­den.

  • Öffentlich­er Verkehr: Es wird eng | NZZ → an den pendler-bahn­höfen der schweiz wird es eng — weil immer mehr men­schen zugle­ich unter­wegs sind …
  • Wie sich das poli­tis­che The­ater selb­st betrügt – Ein Zwis­chen­ruf | Nachtkri­tik → michael wolf hat ein­wände gegen das ach so tolle, ach so wichtige, ach so gesellschaftlich rel­e­vante the­ater:

    In The­atern wird “exem­plar­isch durchge­spielt, was Demokratie aus­macht: das Aufeinan­der­prallen extrem unter­schiedlich­er Ansätze auszuhal­ten – und diskur­siv zu kanal­isieren”? Nein, ein­fach nein. Poli­tis­ches The­ater ist nur so weit plu­ral­is­tisch, bis es unan­genehm wer­den kön­nte. Es hat kein Inter­esse daran, die Band­bre­ite der Hal­tun­gen ein­er Gesellschaft vorkom­men zu lassen, die – wie eklig! – eben nicht nur aus den Guten beste­ht

  • Nein, die Transen und die Homos sind nicht schuld an Trump | Bild­blog → guter punkt von johannes kram, eigentlich selb­stver­ständlich, aber ger­ade trotz­dem immer wieder auszus­prechen:

    Es geht nicht um Respekt oder Tol­er­anz der einen für die anderen, um etwas, das Mehrheit ein­er Min­der­heit gön­nt. Es geht darum, dass sich die Gesamt­ge­sellschaft erst als kom­plett begreift, wenn alle gle­icher­maßen dazuge­hören.

  • Poli­tologe über Trumps Pop­ulis­mus: „Er bes­timmt, wer das Volk ist“ | taz.de → gutes inter­view mit jan-wern­er müller über pop­ulis­mus, nation, volk und den ganzen krams/quatsch …
  • Men­schen­rechte: Reden wir über das Grundge­setz! | Zeit → birte förster ruft dazu auf, das grundge­setz ernst zu nehmen und in die aktuellen diskus­sio­nen stärk­er einzubeziehen
  • 100 Jahre rus­sis­che Rev­o­lu­tion: Rev­o­lu­tion­sju­biläum ohne Held | NZZ → ulrich m. schmid über die schwierigkeit­en der putin-regierung, die rev­o­lu­tions­feiern des näch­sten jahres mit dem näch­sten spin zu verse­hen (spoil­er: lenin fällt aus, der rus­sis­che staat darf in sein­er größe und großen geschichte ganz nation­al­is­tis­che wieder aufer­ste­hen …)

Ins Netz gegangen (5.11.)

Ins Netz gegan­gen am 5.11.:

  • Are you man enough for birth con­trol? | New­States­man → lau­rie pen­ny stellt in diesem inter­es­san­ten text die nachricht über den abbruch der test von hor­moneller geburtenkon­trolle an män­nern in den größeren zusam­men­hang:

    The sto­ry of a male con­tra­cep­tive jab halt­ed because men were too dis­tressed by the side effects to stay the course is as dis­ap­point­ing as it is famil­iar. It fits the cul­tur­al nar­ra­tive where­by men can’t pos­si­bly be trust­ed with tra­di­tion­al­ly female respon­si­bil­i­ties — from wash­ing up to chang­ing nap­pies, if you leave it to the guys, they’ll either flake out, fuck it up or both. We should sim­ply let them off the hook, and let the women get on with it, grit their teeth though they may. That’s nature’s way, or God’s, depend­ing on who you ask. But that’s not what hap­pened here. The real sto­ry is more inter­est­ing. The real sto­ry — of research halt­ed despite most of the men involved being enthu­si­as­tic, and a great many peo­ple all over the world won­der­ing why the hell male hor­mon­al con­tra­cep­tion isn’t a thing yet — is a sto­ry of col­lec­tive cul­tur­al resis­tance to sci­en­tif­ic progress. Once again, tech­no­log­i­cal advances that could improve people’s lives are on hold because we’re too social­ly back­ward to tell a dif­fer­ent sto­ry about sex, love and gen­der.

  • 7 Rea­sons So Many Guys Don’t Under­stand Sex­u­al Con­sent | cracked → David Wong über die rolle der durch kinofilme ver­mit­tel­ten män­ner­bilder und dort pos­i­tiv geze­ich­neten über­grif­fi­gen paarungssi­t­u­a­tio­nen für die aktuelle diskus­sion um zus­tim­mung zum sex

Ins Netz gegangen (18.10.)

Ins Netz gegan­gen am 18.10.:

  • „Stend­hal hätte es mit einem Agen­ten ver­mut­lich leichter gehabt“ | Voll­text → aus­führlich­es inter­view mit dem ehe­ma­li­gen lek­tor und piper-ver­leger mar­cel hart­ges, der jet­zt lit­er­at­ura­gent ist, über ver­lage und markt, lit­er­atur und autoren (ja, in erster lin­ie die männlichen …)
  • How Did Wal­mart Get Clean­er Stores and High­er Sales? It Paid Its Peo­ple More | New York Times → lange reportage über wal­mart und seine ver­suche, umsätze zu steigern — durch die bessere behand­lung & bezahlung sein­er mitar­beit­er (wer kön­nte auch darauf kom­men …)

    But in ear­ly 2015, Wal­mart announced it would actu­al­ly pay its work­ers more.

    That set in motion the biggest test imag­in­able of a basic argu­ment that has con­sumed ivory-tow­er econ­o­mists, union-hall orga­niz­ers and cor­po­rate exec­u­tives for years on end: What if pay­ing work­ers more, train­ing them bet­ter and offer­ing bet­ter oppor­tu­ni­ties for advance­ment can actu­al­ly make a com­pa­ny more prof­itable, rather than less?

    und auch wenn das, was wal­mart macht, sich­er nicht das best­mögliche (für die arbei­t­en­den) ist, so scheint es doch in die richtige rich­tung zu gehen. und sich auch für das unternehmen zu lohnen …

  • SPIEGEL-Gespräch: “Mit der Sorge kommt die Blind­heit” | Spiegel → car­olin emcke im gespräch mit dem spiegel:

    Die Aggres­siv­ität und Mis­sach­tung betr­e­f­fen nicht nur diejeni­gen, auf die Bran­dan­schläge verübt wer­den, vor deren Moscheen oder Syn­a­gogen Schwein­sköpfe abgelegt wer­den. Sie betr­e­f­fen nicht nur Homo­sex­uelle oder Transper­so­n­en, die sich fürcht­en müssen, auf der Straße ange­grif­f­en zu wer­den. Alle, die in ein­er lib­eralen, zivilen Gesellschaft leben wollen, sind betrof­fen.

    Ich sehe nicht ein, warum ich mich intellek­tuell und emo­tion­al ver­stüm­meln lassen sollte durch diesen Hass. Ich denke, es braucht Ein­spruch, Wider­spruch, aber einen, der all das mobil­isiert, was den Fanatik­ern der “Rein­heit”, den Dog­matik­ern des Homo­ge­nen und ange­blich Ursprünglichen abge­ht: näm­lich die nicht nach­lassende Bere­itschaft zu dif­feren­zieren und das, was Han­nah Arendt ein­mal “lachen­den Mut” nan­nte. Eine gewisse heit­ere, mutige Freude daran, auch mal Ambivalen­zen auszuhal­ten, Selb­stzweifel zuzu­lassen, auch ein Zutrauen in die Fähigkeit, gemein­sam zu han­deln.

    Wir dür­fen uns als Gesellschaft doch nicht zurückziehen, nur weil wir die Aggres­siv­en auf der Straße nicht erre­ichen. Für die gewalt­bere­it­en Fanatik­er sind die Polizei und die Staat­san­waltschaften zuständig. Aber für all die kleinen, schäbi­gen Gesten und Gewohn­heit­en des Aus­gren­zens sind alle zuständig. Es würde auch schon helfen, wenn manche Parteien sich nicht darin über­bi­eten wür­den, ein­er poli­tisch radikalen Min­der­heit die Arbeit abzunehmen. Durch Anbiederung ver­schwindet Pop­ulis­mus nicht.

  • Und ich so: Was habt ihr gegen Oba­ma? | taz → der ganze gegen­wär­tige us-amerikanis­che irrsinn in einem satz:

    Im Bioun­ter­richt schreiben wir eine Arbeit über den Urk­nall. Als Ash­lie alle Fra­gen durch­stre­icht und dafür die Schöp­fungs­geschichte aus der Bibel hin­schreibt, bekommt sie die volle Punk­tzahl.

    auch der rest des textes ein­er schü­lerin über ihr aus­tausch­jahr in den usa, dass sie in die pam­pa von min­nesoat führte, ist sehr inter­es­sant & gut
    (via wirres.net)

Ins Netz gegangen (12.9.)

Ins Netz gegan­gen am 12.9.:

  • Elke Hei­den­re­ich im Lit­er­atur­club: Die Ver­luderung der Kri­tik | NZZ → der lit­er­aturkri­tik­er der nzz, roman buche­li, hält wenig von der momen­ta­nen fernseh-lit­er­atur-kri­tik:

    Dort die Brüll-Kri­tik, hier die Schleim-Kri­tik, bei­des müsste man nicht ernst nehmen, wäre die Wirkung nicht so ver­heerend, denn die Kri­tik selb­st wird damit beschädigt. Das alles ist umso beden­klich­er, als es aus­gerech­net öffentlich-rechtliche Rund­funkanstal­ten sind, die unter dem Vor­wand, Lit­er­aturkri­tik zu betreiben, sie kor­rumpieren und der Ver­luderung preis­geben. Das ist kein Ser­vice pub­lic, son­dern öffentliche Selb­st­de­mon­tage.

  • Rad fahren in Gronin­gen: Was passiert wenn alle Rad­fahrer ein­er Kreuzung gle­ichzeit­ig grün haben? | RBNSHT → schöne idee/versuch in gronin­gen: an ein­er kreuzung gibt es eine phase, in der alle rad­fahrer aus allen/in alle rich­tun­gen gle­ichzeit­ig grün haben. und es funk­tion­iert …
  • Schuld ist nicht die Dig­i­tal­isierung — Fre­i­t­ext → ein etwas wehmütiger “nachruf” auf die bib­lio­theken, der lei­der in sehr vie­len punk­ten recht hat

    „Tre­ff­punk­te des Aus­tausches, Orte der Begeg­nung“ – so, heißt es auf der Web­site der Zen­tral­bib­lio­thek Berlin, sollen Bib­lio­theken heute sein. Habe ich irgend­was falsch ver­standen? Ich will in der Bib­lio­thek nie­man­dem begeg­nen. Ich will mich auch nicht aus­tauschen, wenn ich in die Bib­lio­thek gehe. Ich will mich an einen stillen Ort begeben, an dem jemand sich ein kluges Sys­tem aus­gedacht hat, in dem Büch­er und andere Medi­en geord­net beieinan­der ste­hen.

  • The myth of the well-admin­is­tered Ger­man city – Homo Lud­di­tus → schön­er blog­post, der am beispiel der baden-würt­tem­ber­gis­chen stadt leon­berg zeigt, wie mis­er­abel es um das öffentliche bauwe­sen in deutsch­land ste­ht (vor allem was die aufsicht/kontrolle von baustellen ange­ht — da muss ich vol­lends zus­tim­men), und wie wenig die städtis­che ver­wal­tung dort (und wieder: das ist ein typ­is­ches phänomen) dem ruf der deutschen effizienz und ord­nung entspricht
  • Auto: Voll outo!? | Zeit → der großar­tige burkhard straß­mann über die mobil­ität von jun­gen leuten und ihre (ange­bliche) abkehr vom auto(besitz)

    Der Mul­ti­modal-Surfer gleit­et in Out­doorhose und Trekkingschuhen durch den urba­nen Dschun­gel, schnell, flex­i­bel und ele­gant, und ist dabei stets mit Leuten über sein Smart­phone ver­net­zt. Alles, was sich bewegt, kann seinem Fortkom­men dienen, U‑Bahn, Taxi, Fahrrad oder Miet­fahrrad, Mut­ters Polo, Mit­fahrgele­gen­heit­en, der Flixbus oder das Long­board.

  • Wahlplakate in der Weimar­er Repub­lik (1919 — 1933) → eine samm­lung von wahlplakat­en, gut auf­bere­it­et und zugänglich
  • „Spitzen­man­ag­er sind da nur arme Schluck­er“ | der Fre­itag → gutes inter­view mit dem elitenforscher=soziologe michael hart­mann über eliten, reich­tum, macht und auf­stiegsmöglichkeit­en
  • Haenchen: Par­si­fal „nochmal richtig machen“ | fest­spiele­blog → ein span­nen­des inter­view mit hart­mut haenchen, dem diri­gen­ten des diesjähri­gen “par­si­fal” bei den bayreuther fest­spie­len, unter anderem über tex­tkri­tis­che fra­gen der wag­n­er-par­ti­tur und das arbeit­en in bayreuth

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  • Müssen wir Europa ‚anders‘ denken? Eine kul­tur­wis­senschaftliche Antwort | Mein Europa → span­nende analyse der his­torischen verknüpfung/verbindung von euo­pra-idee und geschlecht­si­den­tität und die kon­se­quen­zen für die gegen­wär­tige europa-idee und ‑debat­te, z.b.:

    Wenn Kul­tur im gegen­wär­ti­gen plu­ral­is­tis­chen Gesellschaftsmod­ell, das in den einzel­nen europäis­chen Län­dern unter­schiedlich stark oder ger­ing greift, nicht mehr an den Mann als auf­grund ein­er ver­meintlichen Geschlecht­si­den­tität Kul­turschaf­fend­en gebun­den ist oder gebun­den wer­den kann, ist Europa als Kul­tur im Sin­gu­lar nicht mehr als Pro­dukt des kul­turschaf­fend­en männlichen Geschlechts konzip­ier­bar, sie ist generell nicht mehr im Sin­gu­lar konzip­ier­bar.

    „Europa“ nicht im Sinne des essen­tial­is­tis­chen Sin­gu­lars der Aufk­lärung zu denken, son­dern als Vielfalt des Dif­fer­enten auf der Grund­lage von Kohärenz und Kohä­sion ist möglich und dies auf eine egal­itäre plu­ral­is­tis­che Gesellschaft zu beziehen, ist eben­so möglich.
    […] Kon­se­quent wäre es, EU-Europa von der Gesellschaft und der anti-essen­tial­is­tis­chen Per­spek­tive her zu denken. Dabei kann nicht mehr auf das Funk­tion­ieren eines kollek­tiv­en per­for­ma­tiv­en Sprechak­ts geset­zt wer­den. Das Erzeu­gen inhaltlich­er Kohärenz in Bezug auf Europa braucht die Europäerin­nen und Europäer als Kom­mu­nika­tion­sak­tive. Die Frage, wie sich das organ­isieren lässt, ist eben­so zen­tral wie sie unbeant­wortet geblieben ist. Von „europäis­ch­er Öffentlichkeit“ bis „soziale Medi­en“ gibt es viele Prak­tiken, aber diese weisen kein­er­lei Kohä­sion auf. Unbeant­wortet ist auch die Frage, ob Anti-Essen­tial­is­mus Dezen­tri­ertheit erfordert oder zur Folge hat? Dies würde der bish­eri­gen EU-Europaidee umfassend ent­ge­gen­ste­hen.

  • Europäis­che Union: Anleitung zum Nation­al­is­mus | ZEIT ONLINE → ein­fach wun­der­bar sarkastisch …

    Erweck­en Sie den Ein­druck, mit dem Nation­al­staat kön­nte man auch den Lebensstil ein­er unterge­gan­genen Epoche wieder aufleben lassen.

  • „Vom Über­set­zen“ – Fest­spielrede von Car­olin Emcke | Ruhrtri­i­i­en­nale → car­olin emcke ist rat­los angesichts des entset­zens der gegen­wart und ver­sucht, die aufk­lärung (als prozess) wieder stark zu machen

    Es braucht Über­set­zun­gen der Begriffe und Werte, die aus­ge­höhlt und ver­stüm­melt wor­den sind, es braucht eine Über­set­zung von Nor­men in Anwen­dun­gen, es müssen Begriffe in Erfahrun­gen über­set­zt wer­den, damit sie vorstell­bar wer­den in ihrer Sub­stanz, damit wieder deut­lich und nachvol­lziehbar wird, woraus sie beste­hen, damit erleb­bar wird, wann und warum der Rechtsstaat einen schützt, dass sub­jek­tive Rechte nicht nur pas­siv vorhan­den, son­dern dass sie auch aktiv ein­klag­bar sind, dass eine Demokratie nicht ein­fach die Dik­tatur der Mehrheit bedeutet, wie es sich die AfD oder Ukip oder der Front Nation­al wün­schen, son­dern eben auch den Schutz der Min­der­heit, es braucht eine Über­set­zung der Geset­ze und Para­graphen, der Experten­sprache in demokratis­che Wirk­lichkeit­en, es braucht Erzäh­lun­gen davon, wie die Frei­heit schmeckt, wie die Gle­ich­heit sich anfühlt, wie die Brüder­lichkeit klingt.

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Angst

Es klingt viel zynis­ch­er, als es gemeint: Aber (inzwis­chen) habe ich mehr Angst vor den poli­tis­chen und gesellschaftlichen Diskus­sio­nen (und natür­lich den entsprechen­den Geset­zesän­derun­gen) nach Gewalt­tat­en als vor der Gewalt selb­st.

Sozusagen aus psy­chosozialer Hygiene verordne ich mir inzwis­chen regelmäßig beim Bekan­ntwer­den von gewalt­täti­gen Ereignis­sen eine gewisse Medi­en­ab­sti­nenz. Sobald klar und abse­hbar ist, dass es mich nicht unmit­tel­bar bet­rifft — weil ich zum Beispiel nicht in München bin und auch nie­mand, der mir nahe ste­ht, ger­ade dort weilt — mei­de ich den Blick auf Twit­ter, Red­dit, die Nachricht­en­seit­en etc. Denn dort wird es gefühlt immer schlim­mer und rit­u­al­isiert­er. Noch während sich ein Ereig­nis ent­fal­tet, noch während Men­schen ster­ben und die meis­ten ganz und gar keine genauen Infor­ma­tio­nen haben (und ja auch nicht unmit­tel­bar und sofort benöti­gen), tauchen die Leute auf, die es schon immer gewusst haben. Und dann auch die Leute, die schon immer wussten, dass jet­zt die Leute, dies es schon immer gewusst haben, auf­tauchen. Und so weit­er — das spi­ral­isiert sich ganz schnell und ganz unan­genehm.

Und natür­lich gibt es immer wieder die gle­ichen Reflexe: Noch mehr Polizei, noch mehr Überwachung, noch mehr Geheim­di­enst, jet­zt neu: noch mehr bewaffnete Stre­itkräfte im Inneren (also zwangsläu­fig, denn dafür sind sie ja da: Noch mehr Tote.). Und die Metadiskus­sion läuft auch gle­ich noch mit, ohne wahrnehm­bare Zeitverzögerung. Das ganze wirkt auch mich inzwis­chen regel­recht sur­re­al, weil es von den tat­säch­lichen Ereignis­sen (und vor allem: dem Wis­sen darüber, das in großen Teilen der Diskus­sion zwangsläu­fig ein Nichtwissen ist) so abgekop­pelt und beina­he unberührt erscheint. Da helfen dann auch die rit­u­al­isierten Mitlei­ds­bekun­dun­gen nicht mehr. Die wer­den ja auch immer mon­u­men­taler — jet­zt leuchtet der Eif­fel­turm in den Far­ben der deutschen Flagge (nach­dem Hol­lande sich am Woch­enende ja mit seinen abseit­i­gen Speku­la­tio­nen nicht ger­ade mit Ruhm bek­leck­erte …). Aber ist das, was in München passierte, wirk­lich unbe­d­ingt eine nationale Tragödie? Wie viele Men­schen müssen gewalt­sam ster­ben, damit die Beleuch­tung eingeschal­tet wird? Und wo müssen sie ster­ben? Natür­lich ist es trau­rig und aus der Ferne kaum fass­bar, wie viel Leid ein Men­sch so schnell anricht­en kann. Aber stim­men unsere Mitlei­ds­maßstäbe? Sind die acht bis zehn Men­schen, die Tag für Tag durch den motorisierten Verkehr in Deutsch­land umge­bracht wer­den, weniger Mitleid wert? Von den Toten in anderen Län­dern, anderen Kriegen, anderen Kon­ti­nen­ten gar nicht zu reden (natür­lich spielt Nähe immer eine Rolle). Mir geht es nicht darum, die Toten gegeneinan­der aufzurech­nen. Mir geht es darum, Ver­nun­ft zu wal­ten lassen — Ver­nun­ft und ratio­nale Abwä­gung bei den Gefahren, denen wir aus­ge­set­zt sind. Und natür­lich auch bei den Maß­nah­men, die zur Gefahren­ab­wehr (wie es so schön tech­nokratisch heißt) notwendig oder möglicher­weise zu ergreifen sind.

Irgend­wie gehen Erre­gungs- Mitlei­ds- und Ver­nun­ft­maßstäbe Stück für Stück, Schritt für Schritt, Inter­view für Inter­view immer mehr ver­loren (und das ist beileibe nicht nur ein Prob­lem der AfD oder ander­er rechts(radikaler) Parteien, son­dern nahezu des gesamten poli­tis­chen Sys­tems) und verän­dern so unsere Gesellschaft mehr und nach­haltiger, als Gewalt und Gewalt­täter — seien sie extrem­istis­che Ter­ror­is­ten oder psy­chisch Kranke — es bish­er ver­mö­gen.

Und es bleibt die Angst, dass diese Gesellschaft vor lauter Hys­terie und Sicher­heitswahn bald nicht mehr meine ist. Und die Rat­losigkeit, was dage­gen zu tun wäre …

Nach­trag: Der kluge Georg Seeßlen hat bei der “Zeit” einige inter­es­sante Über­legun­gen zu Gewalt, Medi­en und Gesellschaft aufgeschrieben. Er schließt mit dem aufk­lärerischen Appell:

Es ist nötig, was an aufk­lärerisch­er Energie noch vorhan­den ist, zu bün­deln, um eine offene, an keine Ver­drän­gungs­ge­bote oder soziale Tak­tiken gebun­dene The­o­rie der Sub­jek­te des Ter­rors zu entwick­eln, die nicht anders kann, als auch eine The­o­rie der Gesellschaft und ihrer Ero­sion und eine The­o­rie der Medi­en und ihrer Ent­fes­selung zu enthal­ten. Nie­mand kann eine Katas­tro­phe ver­hin­dern, denn es gibt kein Sys­tem, das immun gegen Angriffe und immun gegen innere Wider­sprüche sei. Eines der großen Ver­sprechen der Demokratie allerd­ings war es, dass es nicht nur ein anpas­sungs­fähiges, son­dern auch ein ler­nen­des Sys­tem sei, eines, das immer mehr Bewusst­sein von sich und der Welt hat, kurzum, dass es zugle­ich Garant von Frei­heit­en und Instru­ment der Aufk­lärung sei.

Zum Pro­jekt der Aufk­lärung zurück zu find­en ist eine schwere Auf­gabe, umso mehr, als auch sie sich in ein­er para­dox­en Falle befind­et: Jed­er Ter­ro­ran­schlag und jed­er Amok­lauf ist auch ein Anschlag auf die Möglichkeit von Aufk­lärung. Jed­er Ter­ro­ran­schlag und jed­er Amok­lauf ist auch eine Forderung, Aufk­lärung zu ver­wirk­lichen. Insofern wären wir schon einen Schritt weit­er, wenn wir nicht länger so geban­nt der Dra­maturgie von Hys­ter­isierung und Vergessen fol­gten.

Wir kön­nen nicht ver­hin­dern, dass soziale, poli­tis­che und men­schliche Katas­tro­phen geschehen. Aber wir kön­nen ver­hin­dern, dass sie zum unaufgek­lärten, unver­stande­nen, medi­al­isierten, ide­ol­o­gisch manip­ulierten, poli­tisch und ökonomisch miss­braucht­en Nor­mal­fall wer­den.

Und auch Mario Six­tus weist auf einen inter­es­san­ten Punkt hin, der eventuell einen Ausweg aus dem immer­gle­ichen Reflex böte:

Wenn man Tat­en wie die in München ver­hin­dern will, muss man den müh­samen Per­spek­tivwech­sel nach innen vornehmen, in die eigene Gesellschaft hinein­blick­en, auf die eige­nen Leute, auf die eige­nen Werte.

Ins Netz gegangen (20.7.)

Ins Netz gegan­gen am 20.7.:

  • Ter­ror­is­mus: “Unsere Welt gerät aus den Fugen” | Zeit → har­ald welz­er hat im inter­view mit der “zeit” wenig genaues oder orig­inelles zu sagen, aber das sagt er sehr gut

    Aber man muss im Auge haben, dass Äng­ste poli­tisch mobil­isier­bar sind. Das ist die eigentliche Katas­tro­phe. Eine Poli­tik der Angst führt immer zur Polar­isierung der Gesellschaft und damit zu dem, was die Ter­ror­is­ten beab­sichti­gen.

  • Lann Horn­schei­dt: “Es ist eine Frage der Zeit, bis wir bei der Geburt kein Geschlecht mehr zugewiesen bekom­men” | zeit → lann horn­schei­dt im lan­gen inter­view mit zeit-wis­sen, natür­lich über sex, gen­der, geschlecht, sprache, iden­tität und gesellschaft. und hass.(kanada ist übri­gens ger­ade dabei, sich um die im titel ange­sproch­ene verän­derung zu küm­mern …)
    (und wie immer: die kom­mentare sind trotz nicht ger­ade weni­gen löschun­gen nicht so wirk­lich erfreulich)
  • Coun­tertenor über Geschlechter­rollen: „Es ist so ein Erfüllt­sein“ | taz → ein wun­der­bares inter­view mit dem großen andreas scholl, der ganz viel richtiges und wichtiges sagt …

    Das Konz­ert, und da kom­men wir wieder zurück auf die Reli­giosität, auf die Spir­i­tu­al­ität, hat die Auf­gabe, trans­formierend zu wirken. Das heißt: Das Pub­likum betritt den Saal. Und wenn das Pub­likum den Saal ver­lässt, ist es verän­dert.

  • Das Post­post oder Wege aus dem Ich | Per­len­tauch­er → char­lotte kraft beim “per­len­tauch­er” über die gegen­wär­tige junge lit­er­atur und ihre inhalte

    Was prägt also diese Zeit und ihre Lit­er­atur: Die Angst vor Epig­o­nal­ität, die Angst vor Mei­n­un­gen, die Angst vor Entschei­dun­gen, die Angst vor dem uner­gründ­baren Frem­den, vor Träu­men, Lei­den­schaft und Naiv­ität, denn all dies bedeutet Auss­chluss, gefährliche Eindi­men­sion­al­ität. Lei­den­schaft für das eine schlösse Lei­den­schaft für all das andere aus, das Fremde ist nie in sein­er Gänze zu begreifen, die ganze Wahrheit bleibt immer unaus­ge­sprochen und das Bewusst­sein darüber ist unser Dra­ma. Am Ende kann ich mich nie für eines entschei­den. Am Ende bleibt nur die Res­ig­na­tion und das Ver­lan­gen, über meine Not zu schreiben, zu reflek­tieren und diese Reflex­ion wiederum zu reflek­tieren und immer so weit­er. Die Konzen­tra­tion auf ein anderes The­ma als das Ich, das Zen­trum unendlich­er Möglichkeit­en, scheint unmöglich. Egozen­tris­mus ist keine Entschei­dung.

  • Der Fall Rock­el-Loen­hoff: Eine Hebamme und die tödliche Brauch­tum­spflege (Teil 2: Täterin und Tat) | Psir­am → Psir­am legt die geschehnisse anhand der urteilss­chrift dar — wesentlich nüchtern­er als etwa die “süd­deutsche” in ihrem ten­den­z­iösen pro-hebamme-artikel vor einiger zeit
  • The Open Let­ter Denounc­ing Trump You’re Going to Read on Face­book for the Next Four Months | The New York­er → der new york­er hat den repub­likan­ern mal etwas arbeit abgenom­men und einen muster-blog­post (schön gener­isch) zur indi­vidu­ellen dis­tanzierung und ver­dammung von don­ald trump ver­fasst
  • François-Xavier Roth: „Rund­funko­rch­ester sind unglaubliche Maschi­nen für die Musik, für die Zukun­ft“ | nmz

    Es wäre natür­lich bess­er gewe­sen, wenn das Orch­ester erhal­ten geblieben wäre, aber diese Entschei­dung nehme ich nicht per­sön­lich. Es geht nicht um mich. Aber ich habe viel gel­ernt darüber, in welch­er Zeit wir leben. Dass sich die Ten­den­zen in Deutsch­land ger­ade gegen die Kun­st richt­en. Diese Fusion war ein erstes Kapi­tel – und ich hoffe, es war auch das let­zte. Diese Entschei­dung hat sehr viel zu tun mit Pop­ulis­mus. Ich bin sehr ent­täuscht darüber, dass sich Vertreter der Rund­funko­rch­ester Deutsch­lands nicht an einem run­den Tisch getrof­fen haben. Nach unser­er Geschichte, die wir erleben mussten, wäre dies wirk­lich abso­lut notwendig. Rund­funko­rch­ester sind unglaubliche Maschi­nen für die Musik, für die Zukun­ft. Aber man muss dies her­ausstre­ichen in der öffentlichen Diskus­sion. Man muss sehr laut und kreativ sein.

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