Ins Netz gegan­gen am 23.8.:

  • Matthew Shipp >< Kei­th Jar­rett, Gary Pea­cock, Jack DeJohnette — The Talk­house — Der großar­tige Matthew Shipp hat sich das neueste Trio-Album von & mit Kei­th Jar­rett ange­hört und war wenig begeis­tert. Seine Ablehnung scheint ähn­liche Gründe zu haben wie die meinige — was ihn mir ja nur noch sym­pa­this­ch­er macht:

    There is some nice stuff on Some­where — although some of it sounds like watered-down Muzak to me — and if you buy into Jarrett’s uni­verse you will most like­ly like this record, but if you don’t there is noth­ing here to get you pass the tremen­dous pre­tense.

  • Miranda’s Rights: A Guide for the Per­plexed Cit­i­zen — Miranda’s Rights: A Guide for the Per­plexed Cit­i­zen (via Pub­lished arti­cles)
  • #3 Emck­es Expe­di­tio­nen: Auf der Suche nach der Demokratie: Was hat sie gesagt? | ZEIT ONLINE — Car­olin Emcke ist weit­er auf Expe­di­tion für die “Zeit” — und hat sich für die dritte Folge in der Sprache Merkels ver­loren — keine sehr angenehme Gegend. Und sie bringt gut auf den Punkt, was bei der Bun­deskan­z­lerin los ist — und warum sie so schädlich für den poli­tis­chen Diskurs ist:

    Angela Merkel domes­tiziert Kri­tik durch simulierte Freude an einem Diskurs, den sie nicht führt.

    Oder später, eben­falls eine m.E. sehr tre­f­fende Beobach­tung:

    Angela Merkels Sprache arbeit­et mit ein­er per­ma­nen­ten Immu­nisierung gegen jede Berührung, jeden Zweifel, sie agi­tiert gegen alles Offene, alles Unfer­tige – und damit gegen das, was eine freie Gesellschaft und eine delib­er­a­tive Demokratie ger­ade aus­macht.

    — und das Schlimme ist ja dann immer wirk­lich, wie viel Zus­tim­mung solch eine Art, Poli­tik zu treiben und zu ver­mit­teln, immer (noch) find­et. Da muss einem wirk­lich regelmäßig angst und bange wer­den.

  • Staat­sex­trem­is­mus | Wortis­tik — Detlef Gürtler anlässlich der Reak­tio­nen auf das Urteil über Man­ning:

    Staat­sex­trem­is­mus ist eine Ide­olo­gie, bei der die Inter­essen des Staates und aller sein­er Insti­tu­tio­nen grund­sät­zlich Vor­rang vor den Inter­essen der Bürg­er haben, ob einzel­ner, viel­er oder aller. Auf den kürzesten Nen­ner gebracht: “Der Staat hat immer Recht.”
    In den Vorgän­gen um Assange, Man­ning und Snow­den haben sich für mein Gefühl deut­lich die Gefahren des Staat­sex­trem­is­mus gezeigt. Wenn der Staat, ob Deutsch­land, Großbri­tan­nien oder die USA (oder Rus­s­land oder Chi­na oder oder) die Sicher­heit sein­er Bürg­er bewahrt, indem er ihre Frei­heit ein­schränkt, wenn er ihr Leben schützt, indem er ihr Leben ausspäht, wenn er gegen jour­nal­is­tis­che Tätigkeit mit Anti-Ter­ror-Geset­zen vorge­ht, wenn er die Aufdeck­er staatlich­er Krim­i­nal­ität härter bestraft als die Krim­inellen selb­st, dann kön­nen nur Staat­sex­trem­is­ten behaupten, dass der Staat das Recht dazu hat.