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Schlagwort: angela merkel

Ins Netz gegangen (4.9.)

Ins Netz gegan­gen am 4.9.:

  • Ephemera — Kein Fem­i­nis­mus bitte, wir sind Helden­verehrer -

    Zu fordern, dass die Fem­i­nistin­nen sich oder den Fem­i­nis­mus aus bes­timmten The­men her­auszuhal­ten hät­ten, zeugt nur von ein­er Igno­ranz gegenüber den Inhal­ten des Fem­i­nis­mus, und einem Wun­sch, unan­genehme Diskurse an den Rand zu drän­gen und aus ganzen Gesellschafts­bere­ichen her­auszuhal­ten.

    — mehr muss man dazu glaube ich nicht sagen …

  • Merkels Aser­baid­schan « Ste­fan Nigge­meier
    Ste­fan Nigge­meier weist darauf hin, dass Merkel — die die Enwick­lung der Men­schen­rechtssi­t­u­a­tion in Aser­baid­schan lobt — entwed­er lügt oder keine Ahnung hat (bei­des ja nicht neu und bei­des fatal für eine Bun­deskan­z­lerin …)
  • Diri­gent Pierre Boulez: “Wir woll­ten ein neues Evan­geli­um” | ZEIT ONLINE — Volk­er Hage­dorn hat Pierre Boulez besucht, anlässlich des 10. Geburt­stags der Lucerne Fes­ti­val Acad­e­my. Viel neues erfährt man in dem lau­nig geschriebe­nen Stück nicht, aber Begeg­nun­gen mit Meis­tern wie Boulez sind trotz­dem immer inter­es­sant …

    Dass ohne ihn die Geschichte der Musik seit 1945 eine andere wäre, lässt sich ohne die ger­ing­ste Übertrei­bung sagen. Er war das Super­hirn der Seri­al­is­ten, deren Vehe­menz eine der tief­sten ide­ol­o­gis­chen Spal­tun­gen in der Musik her­vor­rief. Was er in bril­lanten Polemiken forderte, über­traf er noch mit sein­er Kun­st. Das machte ihn so unschlag­bar wie sein Dirigieren. Ein Rev­o­lu­tionär, dem die berühmtesten Orch­ester aus der Hand fressen, der in Bayreuth Wag­n­er vom Waber befre­it und zugle­ich ein Zen­trum zur Klanger­forschung in die Mitte von Paris graben lässt, verse­hen mit ein­er Macht wie kein Kom­pon­ist vor ihm, fähig, die einen Kol­le­gen in den Schat­ten, die anderen ins Licht zu stoßen.

  • Silke Burmester über sex­is­tis­che Wer­bung: Dose trägt Dessous — SPIEGEL ONLINE — Silke Burmester zeigt, wie Ironie, Wer­bung und sex­is­tis­che Kackscheiße funk­tion­ieren:

    Ler­nen zu sehen, dass sex­is­tis­che Wer­bung immer mit “Augen­zwinkern” gemacht ist, dass sie am Ende ein­fach nur lustig ist. Ich habe das auch gel­ernt. Auch ich war mal so naiv zu meinen, ich müsse mich beim Wer­ber­at beschw­eren. Damals hat­te — wenn ich mich recht erin­nere — die Kon­ser­venin­dus­trie eine ganz­seit­ige Anzeige geschal­tet, in der auf pink­far­ben­em Unter­grund eine tail­lierte, mit Dessous bek­lei­dete Kon­ser­ven­dose abge­bildet war.

Ins Netz gegangen (23.8.)

Ins Netz gegan­gen am 23.8.:

  • Matthew Shipp >< Kei­th Jar­rett, Gary Pea­cock, Jack DeJohnette — The Talk­house — Der großar­tige Matthew Shipp hat sich das neueste Trio-Album von & mit Kei­th Jar­rett ange­hört und war wenig begeis­tert. Seine Ablehnung scheint ähn­liche Gründe zu haben wie die meinige — was ihn mir ja nur noch sym­pa­this­ch­er macht:

    There is some nice stuff on Some­where — although some of it sounds like watered-down Muzak to me — and if you buy into Jarrett’s uni­verse you will most like­ly like this record, but if you don’t there is noth­ing here to get you pass the tremen­dous pre­tense.

  • Miranda’s Rights: A Guide for the Per­plexed Cit­i­zen — Miranda’s Rights: A Guide for the Per­plexed Cit­i­zen (via Pub­lished arti­cles)
  • #3 Emck­es Expe­di­tio­nen: Auf der Suche nach der Demokratie: Was hat sie gesagt? | ZEIT ONLINE — Car­olin Emcke ist weit­er auf Expe­di­tion für die “Zeit” — und hat sich für die dritte Folge in der Sprache Merkels ver­loren — keine sehr angenehme Gegend. Und sie bringt gut auf den Punkt, was bei der Bun­deskan­z­lerin los ist — und warum sie so schädlich für den poli­tis­chen Diskurs ist:

    Angela Merkel domes­tiziert Kri­tik durch simulierte Freude an einem Diskurs, den sie nicht führt.

    Oder später, eben­falls eine m.E. sehr tre­f­fende Beobach­tung:

    Angela Merkels Sprache arbeit­et mit ein­er per­ma­nen­ten Immu­nisierung gegen jede Berührung, jeden Zweifel, sie agi­tiert gegen alles Offene, alles Unfer­tige – und damit gegen das, was eine freie Gesellschaft und eine delib­er­a­tive Demokratie ger­ade aus­macht.

    — und das Schlimme ist ja dann immer wirk­lich, wie viel Zus­tim­mung solch eine Art, Poli­tik zu treiben und zu ver­mit­teln, immer (noch) find­et. Da muss einem wirk­lich regelmäßig angst und bange wer­den.

  • Staat­sex­trem­is­mus | Wortis­tik — Detlef Gürtler anlässlich der Reak­tio­nen auf das Urteil über Man­ning:

    Staat­sex­trem­is­mus ist eine Ide­olo­gie, bei der die Inter­essen des Staates und aller sein­er Insti­tu­tio­nen grund­sät­zlich Vor­rang vor den Inter­essen der Bürg­er haben, ob einzel­ner, viel­er oder aller. Auf den kürzesten Nen­ner gebracht: “Der Staat hat immer Recht.”
    In den Vorgän­gen um Assange, Man­ning und Snow­den haben sich für mein Gefühl deut­lich die Gefahren des Staat­sex­trem­is­mus gezeigt. Wenn der Staat, ob Deutsch­land, Großbri­tan­nien oder die USA (oder Rus­s­land oder Chi­na oder oder) die Sicher­heit sein­er Bürg­er bewahrt, indem er ihre Frei­heit ein­schränkt, wenn er ihr Leben schützt, indem er ihr Leben ausspäht, wenn er gegen jour­nal­is­tis­che Tätigkeit mit Anti-Ter­ror-Geset­zen vorge­ht, wenn er die Aufdeck­er staatlich­er Krim­i­nal­ität härter bestraft als die Krim­inellen selb­st, dann kön­nen nur Staat­sex­trem­is­ten behaupten, dass der Staat das Recht dazu hat.

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