Ins Netz gegan­gen am 16.11.:

  • Ver­blen­dung, Ver­schleie­rung, Ver­drän­gung | Uber­me­di­en → ein sehr ein­dring­li­cher appell von ralf hut­ter an die medi­en, den kli­ma­wan­del und die zer­stö­rung der umwelt doch end­lich mal ernst zu neh­men und ent­spre­chend zu thematisieren …
  • Bibi, Tina, der Füh­rer und wir | epd → georg seeß­len sehr poin­tiert über den neu­en ufa-film und sei­ne ästhe­ti­schen und (im wei­tes­ten sin­ne) sozio­lo­gi­schen verirrungen
  • „Auto­fah­ren ist schlim­mer als eine Sucht“ | Deutsch­land­funk → sehr gutes gespräch mit her­man kno­fla­cher, der kla­re wor­te über die irra­tio­na­le anhäng­lich­keit an und abhän­gig­keit vom auto der deut­schen (und ande­rer …) findet

    Es ist wahr­schein­lich aus der Indi­vi­du­al­sicht immer noch zweck­mä­ßig, aber vor allem hat das Auto ja eine Welt für Autos gemacht und nicht für Kin­der. Hät­ten wir eine Welt für Kin­der und wür­den wir als Men­schen und nicht als Auto­fah­rer leben, dann wür­de sie ganz anders aus­schau­en. […] Das heißt, hier zeigt sich, was den Men­schen wich­ti­ger und lie­ber ist – die Kin­der oder das Auto. Und wären die Eltern Men­schen, dann wür­den sie die Umwelt nicht auto­ge­recht machen, aber sie sind Auto­fah­rer. Das Auto ist dem Men­schen immer näher als jeder zwei­te ande­re Mensch. Das klingt zwar etwas sozu­sa­gen hart, aber es ist die Realität.

    Das heißt: Wären die Kin­der den Eltern näher als das Auto, dann wür­den sie den Lebens­raum der Kin­der ver­tei­di­gen. Dann wür­den sie dafür sor­gen, dass die Kin­der so auf­wach­sen, wie es in der Mensch­heit, auch in der urba­nen Gesell­schaft seit zumin­dest zehn­tau­send Jah­ren immer der Fall war, dass der öffent­li­che Raum in ers­ter Linie den Men­schen vor­be­hal­ten ist. Das hat sich geän­dert, nach­dem das Auto aus dem tiefs­ten Stamm­hirn sozu­sa­gen her­aus befiehlt, was zu gesche­hen hat.

  • Ger­ma­ny Is a Coal-Bur­ning, Gas-Guz­zling Cli­ma­te Chan­ge Hypo­cri­te | For­eign Poli­cy → ein ziem­lich scho­nungs­lo­ser ame­ri­ka­ni­scher blick auf das unglaub­li­che ver­sa­gen der deut­schen poli­tik in sachen kli­ma­schutz in den letztn jahren

    Germany’s shameful record over the last four years is lar­ge­ly attri­bu­ta­ble to the gover­ning grand coali­ti­on: the Chris­ti­an Demo­crats and the Social Demo­crats pay ple­nty of lip ser­vice to envi­ron­men­tal issues, but when push comes to sho­ve they always batt­le for the inte­rests of the coal and car industries. 

  • Das Kli­ma dreht sich gegen das Kli­ma | SZ → ziem­lich groß­ar­ti­ges (lan­ges) inter­view mit dem sehr klu­gen und reflek­tie­ren kli­ma­ex­per­ten ott­mar eden­ho­fer über her­aus­for­de­run­gen, ände­run­gen und bewah­rung, zukunft und politik

    Es fehlt die Visi­on und es fehlt die Debat­te. Anstatt über ein Ver­falls­da­tum für den Ver­bren­nungs­mo­tor zu dis­ku­tie­ren, wäre es wich­ti­ger, über die Stadt der Zukunft zu reden. Mit dem Koh­le­aus­stieg wird auch nicht die Axt an den Indus­trie­stand­ort Deutsch­land gelegt. Und die Auto­in­dus­trie in Deutsch­land wird sich neu erfin­den müs­sen, wenn sie über­le­ben will. Gera­de weil in Kali­for­ni­en und in Chi­na mit neu­en selbst­fah­ren­den Elek­tro­au­tos expe­ri­men­tiert wird. Die Regu­lie­rer haben in Kali­for­ni­en der loka­len Luft­ver­schmut­zung durch den Auto­ver­kehr den Kampf ange­sagt. Es ist erstaun­lich, mit wel­chem Selbst­be­wusst­sein und wel­cher Ener­gie die ihre Auf­ga­be anpa­cken. Das sind doch die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen und nicht die Ver­tei­di­gung des­sen, was bald im Indus­trie­mu­se­um lan­den wird.