Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: film Seite 1 von 2

fischnetz

Ins Netz gegangen (16.11.)

Ins Netz gegan­gen am 16.11.:

  • Verblendung, Ver­schleierung, Ver­drän­gung | Uber­me­di­en → ein sehr ein­dringlich­er appell von ralf hut­ter an die medi­en, den kli­mawan­del und die zer­störung der umwelt doch endlich mal ernst zu nehmen und entsprechend zu the­ma­tisieren …
  • Bibi, Tina, der Führer und wir | epd → georg seeßlen sehr pointiert über den neuen ufa-film und seine ästhetis­chen und (im weitesten sinne) sozi­ol­o­gis­chen verir­run­gen
  • “Aut­o­fahren ist schlim­mer als eine Sucht” | Deutsch­land­funk → sehr gutes gespräch mit her­man knoflach­er, der klare worte über die irra­tionale anhänglichkeit an und abhängigkeit vom auto der deutschen (und ander­er …) find­et

    Es ist wahrschein­lich aus der Indi­vid­u­al­sicht immer noch zweck­mäßig, aber vor allem hat das Auto ja eine Welt für Autos gemacht und nicht für Kinder. Hät­ten wir eine Welt für Kinder und wür­den wir als Men­schen und nicht als Aut­o­fahrer leben, dann würde sie ganz anders auss­chauen. […] Das heißt, hier zeigt sich, was den Men­schen wichtiger und lieber ist – die Kinder oder das Auto. Und wären die Eltern Men­schen, dann wür­den sie die Umwelt nicht auto­gerecht machen, aber sie sind Aut­o­fahrer. Das Auto ist dem Men­schen immer näher als jed­er zweite andere Men­sch. Das klingt zwar etwas sozusagen hart, aber es ist die Real­ität.

    Das heißt: Wären die Kinder den Eltern näher als das Auto, dann wür­den sie den Leben­sraum der Kinder vertei­di­gen. Dann wür­den sie dafür sor­gen, dass die Kinder so aufwach­sen, wie es in der Men­schheit, auch in der urba­nen Gesellschaft seit zumin­d­est zehn­tausend Jahren immer der Fall war, dass der öffentliche Raum in erster Lin­ie den Men­schen vor­be­hal­ten ist. Das hat sich geän­dert, nach­dem das Auto aus dem tief­sten Stammhirn sozusagen her­aus befiehlt, was zu geschehen hat.

  • Ger­many Is a Coal-Burn­ing, Gas-Guz­zling Cli­mate Change Hyp­ocrite | For­eign Pol­i­cy → ein ziem­lich scho­nungslos­er amerikanis­ch­er blick auf das unglaubliche ver­sagen der deutschen poli­tik in sachen kli­maschutz in den let­ztn jahren

    Germany’s shame­ful record over the last four years is large­ly attrib­ut­able to the gov­ern­ing grand coali­tion: the Chris­t­ian Democ­rats and the Social Democ­rats pay plen­ty of lip ser­vice to envi­ron­men­tal issues, but when push comes to shove they always bat­tle for the inter­ests of the coal and car indus­tries.

  • Das Kli­ma dreht sich gegen das Kli­ma | SZ → ziem­lich großar­tiges (langes) inter­view mit dem sehr klu­gen und reflek­tieren kli­ma­ex­perten ottmar eden­hofer über her­aus­forderun­gen, änderun­gen und bewahrung, zukun­ft und poli­tik

    Es fehlt die Vision und es fehlt die Debat­te. Anstatt über ein Ver­falls­da­tum für den Ver­bren­nungsmo­tor zu disku­tieren, wäre es wichtiger, über die Stadt der Zukun­ft zu reden. Mit dem Kohleausstieg wird auch nicht die Axt an den Indus­tri­e­s­tandort Deutsch­land gelegt. Und die Autoin­dus­trie in Deutsch­land wird sich neu erfind­en müssen, wenn sie über­leben will. Ger­ade weil in Kali­fornien und in Chi­na mit neuen selb­st­fahren­den Elek­troau­tos exper­i­men­tiert wird. Die Reg­ulier­er haben in Kali­fornien der lokalen Luftver­schmutzung durch den Autoverkehr den Kampf ange­sagt. Es ist erstaunlich, mit welchem Selb­st­be­wusst­sein und welch­er Energie die ihre Auf­gabe anpack­en. Das sind doch die großen Her­aus­forderun­gen und nicht die Vertei­di­gung dessen, was bald im Indus­triemu­se­um lan­den wird.

spinnennetz mit tau

Ins Netz gegangen (14.9.)

Ins Netz gegan­gen am 14.9.:

  • Literature’s Great­est Open­ing Lines, as Writ­ten By Math­e­mati­cians | Math with Bad Draw­ings → wun­der­bar: eine phan­tasie, wie math­e­matik­er die eröff­nungssätze berühmter lit­er­arisch­er werke for­mulierten, mit schö­nen ideen auch in den kom­mentaren
  • Solo gegen den Strom | FAZ → ein loblied auf gün­ther schuh, dem gehirn hin­ter e‑scooter, der mit neuem unternehmen in kürze einen gün­sti­gen elek­trischen klein­wa­gen, eine weit­ge­hende eige­nen­twick­lung, anbi­etet
  • Al Gore’s New Movie Expos­es The Big Flaw In Online Movie Rat­ings | FiveThir­tyEight → walt hick­ey und dhru­mil mehta über die gefährlichen effek­te, bew­er­tun­gen — wie ama­zons imdb-score — in ein­er einzi­gen zahl zusam­men­z­u­fassen:

    The democ­ra­ti­za­tion of film reviews has been one of the most sub­stan­tial struc­tur­al changes in the movie busi­ness in some time, but there are dan­ger­ous side effects. The peo­ple who make movies are ter­ri­fied. IMDb scores rep­re­sent a few thou­sand most­ly male review­ers who might have seen the film but maybe didn’t, and they’re influ­enc­ing the scor­ing sys­tem of one of the most pop­u­lar enter­tain­ment sites on the plan­et.

  • Eine Kri­tik am Lit­er­aturbe­trieb: Schafft die Jurys ab!| NZZ → felix philipp ingold fordert, die buch­preise (und ihre jurys) abzuschaf­fen und schlägt lit­er­atin­nen vor preise zwar anzunehmen, in der dankesrede aber ihre unsin­nigkeit zu demon­stri­eren. eigentlich eine schöne idee, die er selb­st freilich auch ein­fach hätte umset­zen kön­nen, bei der ent­ge­ge­nahme ein­er sein­er zahlre­ichen preise ;-)

    Lit­er­atur als Kun­st − man muss es deut­lich sagen − ist beim verbliebe­nen Lesepub­likum eben­so wenig gefragt wie bei der pro­fes­sionellen Kri­tik, mit eingeschlossen all die anderen Lit­er­aturver­mit­tler, die als Präsen­ta­toren, Mod­er­a­toren oder Juroren, oft auch als Ver­anstal­ter von Fes­ti­vals und immer öfter als beamtete Kul­tur­funk­tionäre am Betrieb beteiligt sind. Grund­sät­zlich gilt kün­st­lerisch­er Anspruch in Bezug auf Stil, Kom­po­si­tion, Exper­i­ment als elitär, und dies wiederum wird gle­ichge­set­zt mit Langeweile und dreis­ter Zumu­tung − ein ver­nich­t­en­des Urteil, das jegliche Mark­t­tauglichkeit infrage stellt. Ein Text soll dem­nach in erster Lin­ie unter­halt­sam, kon­sens­fähig und in irgen­dein­er Weise anrührend sein, der­weil schwierige, fordernde, also im eigentlichen Wortsinn inter­es­sante Lek­türen kaum noch gefragt sind.

  • The Adork­able Misog­y­ny of The Big Bang The­o­ry | Pop Cul­ture Detec­tive → aus­nahm­sweise eine video-empfehlung, die schön aus­führlich zeigt, wie misog­yn “the big bang the­o­ry” ist (nicht, dass das beson­ders über­raschend wäre …)
netzgebilde (unsplash.com)

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  • Märchen­stunde am Main | NZZ → jür­gen tietz spart nicht mit deut­lichen Worten über den Unsinn ein­er (schein­baren) Rekon­struk­tion ein­er his­torischen Alt­stadt

    Dort, wo nach den Bombe­nan­grif­f­en des Zweit­en Weltkriegs nur noch rauchende Trüm­mer lagen, man­i­festiert sich heute ein gebauter Auf­schrei nach ver­loren­er Heimeligkeit und ein­stiger städtis­ch­er Bedeu­tung. Dafür musste das zu Beginn der siebziger Jahre gebaute Tech­nis­che Rathaus ver­schwinden, nach nur 35 Jahren. So kurzat­mig ist die hes­sis­che Geschichte. Was aber ist der Sinn dieser gebaut­en Frank­furter Märchen­welt? Leis­tet sie einen Beitrag, um die drän­gen­den Fra­gen der Zukun­ft der Städte zu lösen? Wohl kaum, denn auf dem his­torisieren­den neuen Herzstück Frank­furts entste­ht ger­ade ein­mal die beschei­dene Zahl von sechzig Woh­nun­gen – mit ein­er Fläche von ins­ge­samt 7000 Quadrat­metern. Son­st gibt sich das Quarti­er als architek­tonisch verdichtete See­len­mas­sage, ein Gegen­mod­ell zu den Hochhäusern der glob­al­isierten Stadt.

    Der grosse Irrtum ein­er der­art fik­tionalen Stadtar­chitek­tur ist es, dass sie wie eine gebaute Zeit­mas­chine wirkt. Doch sie ist nur ein Abziehbild ein­er deutschen See­len­land­schaft, in der die Ver­wun­dun­gen der Kriegs- und Nachkriegszeit bis in die nach-nach­fol­gende Gen­er­a­tion andauern. So entste­ht eine wein­er­liche Mis­chung aus Ver­lust und Ver­drän­gung, aus roman­tis­ch­er Sehn­sucht und ein­er Unfähigkeit zu trauern.

  • Wer­ben mit Google: Ist die taz Schmud­delkram? | taz-haus­blog → die taz nut googles adsense und berichtet hier von schwierigkeit­en bei der “richtlinien”-einhaltung und kom­mu­nika­tion mit dem unternehmen
  • Wollen alle Autoren sein? Alles schreibt, kein­er liest | NZZ → jochen hörisch über das sich verän­dernde ver­ständ­nis von schreiben und lesen, den zusam­men­hang von sein und schreiben, welt und text

    Alles schreibt, aber kaum ein­er liest mehr so gründlich, konzen­tri­ert und hinge­bungsvoll wie der Leser in Rilkes gle­ich­namigem Gedicht oder der Buch-Enthu­si­ast in Michael Endes «Unendlich­er Geschichte». … Es ist offen­bar, dass Gott nicht im Sinne logis­ch­er Evi­denz offen­bar ist, dass auch er ein schwächel­nder Autor ist, der die Kluft, die die Welt von den Worten tren­nt, nicht ein für alle Mal über­winden kann. … Das Wort wird Fleisch, Bits wer­den Atome, die Idee der Transsub­stan­ti­a­tion ist heute mehr als ein faszinieren­des religiös­es Phan­tas­ma, näm­lich ein Schreibpro­gramm für ambi­tion­ierte Inge­nieure. Wer diese Wand­lung von Lese- in Schreibpro­gramme im Blick hat, wird sowohl das Come­back mil­i­tan­ter Reli­giosität als auch die Infla­tion der Schreiblust heute mit anderen Augen sehen. … Man ver­gisst gerne, dass die verpflich­t­ende Alpha­betisierung ein kul­tureller Son­der­weg ein­er selt­samen Wel­tecke in ein­er exzen­trischen Epoche ist bzw. war. Heute kön­nen, wenn sie denn Zugriff auf Zauber­w­erke der Inge­nieurs- und Infor­matik­erkun­st haben, alle lesen und schreiben – para­dox­er­weise eben auch diejeni­gen, die nicht lesen und schreiben kön­nen. Gemein­sam ist ihnen der Wun­sch, nicht nur ein Wort mitzure­den, son­dern Autoren zu wer­den, die von der Pflicht dis­pen­siert sind, lesen zu müssen.

  • NS-Filme: Vor­be­haltsvor­be­halte| Fre­itag → dirk alt und friede­mann bey­er über die zunehmend unnötige, aus der zeit gefal­l­ene “vorbehalts”-lösung, die ns-pro­pa­gandafilme (bzw. manche davon) unter hal­b­ver­schluss hält

    Vor diesem Hin­ter­grund mutet die hiesige Kon­tro­verse um eine offizielle Zugänglich­machung der Vor­be­halts­filme kurios an, zumal sie nicht nur die längst unwider­ru­fliche Ver­füg­barkeit der Filme ignori­ert, son­dern darüber hin­aus von Dämon­isierung und reflexar­tiger Betrof­fen­heit geprägt ist.

  • Index, A cel­e­bra­tion of the | TLS → ein lob der indices und ihres klugheit/ihres wis­sens, anlässlich des sechzigjähri­gen beste­hens der “Soci­ety of Index­ers”
  • a href=“http://blogs.faz.net/pop-anthologie/2017/03/18/alte-mythen-in-honig-351/”>Genesis: „The Musi­cal Box“ | Pop-Antholo­gie → her­vor­ra­gende würdi­gung des großar­ti­gen “the musi­cal box” (auf “nurs­ery cryme”) von gen­e­sis in der pop-antholo­gie der faz:

    Dass die Kar­ri­eren von Collins und Ruther­ford in Hits wie „Dance Into the Light“ oder „All I Need is a Mir­a­cle“ gipfel­ten, die von ein­er erschüt­tern­den Belan­glosigkeit sind, ist das trau­rige Ende dieser Entwick­lung. „The Musi­cal Box“ aber darf nicht im Kuriositätenk­abi­nett der Musikgeschichte abgelegt wer­den. Es gehört zum Kanon der besten britis­chen Pop­musik.

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  • Are you man enough for birth con­trol? | New­States­man → lau­rie pen­ny stellt in diesem inter­es­san­ten text die nachricht über den abbruch der test von hor­moneller geburtenkon­trolle an män­nern in den größeren zusam­men­hang:

    The sto­ry of a male con­tra­cep­tive jab halt­ed because men were too dis­tressed by the side effects to stay the course is as dis­ap­point­ing as it is famil­iar. It fits the cul­tur­al nar­ra­tive where­by men can’t pos­si­bly be trust­ed with tra­di­tion­al­ly female respon­si­bil­i­ties — from wash­ing up to chang­ing nap­pies, if you leave it to the guys, they’ll either flake out, fuck it up or both. We should sim­ply let them off the hook, and let the women get on with it, grit their teeth though they may. That’s nature’s way, or God’s, depend­ing on who you ask. But that’s not what hap­pened here. The real sto­ry is more inter­est­ing. The real sto­ry — of research halt­ed despite most of the men involved being enthu­si­as­tic, and a great many peo­ple all over the world won­der­ing why the hell male hor­mon­al con­tra­cep­tion isn’t a thing yet — is a sto­ry of col­lec­tive cul­tur­al resis­tance to sci­en­tif­ic progress. Once again, tech­no­log­i­cal advances that could improve people’s lives are on hold because we’re too social­ly back­ward to tell a dif­fer­ent sto­ry about sex, love and gen­der.

  • 7 Rea­sons So Many Guys Don’t Under­stand Sex­u­al Con­sent | cracked → David Wong über die rolle der durch kinofilme ver­mit­tel­ten män­ner­bilder und dort pos­i­tiv geze­ich­neten über­grif­fi­gen paarungssi­t­u­a­tio­nen für die aktuelle diskus­sion um zus­tim­mung zum sex

Germany

- He’s from Ger­many. That’s in Europe. Next to Eng­land.
— I know Ger­many.
— Real­ly? What’s it like?
— Small. And full of Ger­mans.
— Oh.
Flo­ri­an Cossen, Coconut Hero (2015)

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  • Aberken­nung des Dok­tor­ti­tels: Hil­ft nicht: Scha­van hat bet­ro­gen — FAZ — Thomas Gutschk­er weist auf das größere Prob­lem des Falls Scha­van hin:

    Im Fall Scha­van haben ein großer Teil der Wis­senschafts­ge­meinde und ein klein­er Teil der Öffentlichkeit die kom­plette Umw­er­tung der Werte wis­senschaftlichen Arbeit­ens ver­sucht. Natür­lich kräht­en die am lautesten, die am meis­ten von den Mil­liar­den­zuteilun­gen der Min­is­terin abhängig waren. Die wahren Gründe aber liegen tiefer. In den ver­gan­genen Jahrzehn­ten ist eine Kaste von Wis­sens­funk­tionären ent­standen, die sich selb­st oft­mals nicht durch wis­senschaftliche Spitzen­leis­tun­gen ausze­ich­nen, son­dern durch Man­age­ment­fähigkeit­en. Sie faseln von Exzel­lenz, dreschen aber nur leeres Stroh.

  • Link Bub­ble — Android-Apps auf Google Play — Chris Lacy, der mit Tweet­lanes (super Twit­ter- & App.net-Client) und dem Action Launch­er (sehr ergonomis­ch­er Launch­er) Android schon sehr bere­ichert hat (für mich zumin­d­est), löst mit “Link Bub­ble” ein Smart­phone-Prob­lem: Das Links, die man klickt, automa­tisch im Vorder­grund geladen wer­den und das Lesen etc. dadurch immer unter­brechen und verzögern
  • Coach­ing für Eltern: Unser Sohn wird mal hochbe­gabt — FAZ — Friederike Haupt ätzt in der FAZ wun­der­bar schlagfer­tig und scharf­sin­nig gegen Eltern und die Beratungsin­dus­trie um die Hochbe­gabung herum:

    Heute soll jedes Kind ständig gefördert wer­den, so, als wäre die Fam­i­lie ein Berg­w­erk. Irgendwelche Kost­barkeit­en wer­den sich schon find­en lassen. Und wertvoller als alles andere ist Intel­li­genz. Damit kann man sich später vielle­icht etwas kaufen; mit einem guten Herzen geht das jeden­falls nicht. Die Kinder, so wün­schen es die Eltern, sollen auf dem Markt beste­hen. Ver­ant­wortlich dafür sind wie bei der Ein­führung ein­er Marke die Pro­duzen­ten. Das ist eine schwere Last.

  • Mein erstes Word­Press-Plu­g­in: Gedichte mit Zeilen­num­mern | Lehrerz­im­mer — cool: der @Herr_Rau schreibt ein Word­Press-Plu­g­in, um Gedichte mit Word­Press vernün­ftig darstellen zu kön­nen. So etwas hab’ ich auch mal gesucht vor län­ger­er Zeit und — wie er — nicht gefun­den; nur dass ich deshalb nicht mit dem Pro­gram­mieren begonnen habe.
  • Met­ri­cal­iz­er — automa­tis­che metrische Analyse von Gedicht­en, funk­tion­iert erstaunlich gut
  • Mechthild Heil: Mehr Trans­parenz bei homöopathis­chen Mit­teln — Rhein-Zeitung — RT @niggi: Homöopa­then: Wenn die Leute wüssten, was bei uns (nicht) drin ist, wür­den sie das Zeug wom­öglich nicht kaufen.
  • Regis­seur Talal Der­ki im Inter­view: In nur drei Jahren ist die syrische Gesellschaft fast so zer­stört wie Afghanistan | Lesen was klüger macht — Ines Kap­pert sprach mit dem Regis­seur Talal Der­ki (Homs – ein zer­störter Traum) über die Sit­u­a­tion in Syrien: Das haben die inter­na­tionalen Play­er geschafft: In nur drei Jahren ist die syrische Gesellschaft fast so zer­stört wie Afghanistan, sagt Regis­seur Talal Der­ki.

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  • Daten­schutz: Mein dig­i­taler Zwill­ing gehört mir — FAZ — Auch Juli Zeh hat recht, wenn sie das “poli­tis­chen Phleg­ma” der Deutschen beklagt. Aber lei­der auch keine Idee, wie man “die anderen” aufrüt­teln kön­nte … Dabei geht es ja um so viel, wie sie auch noch mal betont — nicht nur um ein biss­chen Inter­net und ein paar Kon­tak­t­dat­en oder so:

    Inter­net­be­nutzung als Rechtsverzicht? So funk­tion­iert unser Gemein­we­sen nicht. Wenn Missstände, ja Rechts­brüche in großem Umfang aufgedeckt wer­den, ist es nicht unsere Auf­gabe, etwas dage­gen zu unternehmen. Es obliegt der Poli­tik, öffentliche Räume so zu gestal­ten, dass sich die Bürg­er darin frei bewe­gen kön­nen.

    Das Bild des “dig­i­tal­en Zwill­ings”, der aus den Dat­en geschaf­fen wird, ist eigentlich eine schöne Meta­pher — und zeigt auch, warum es so wichtig ist, sich um diese Dat­en zu küm­mern: weil die auch wir selb­st sind …

  • John Lahr: Where Do Claire Danes’s Vol­canic Per­for­mances Come From? : The New York­er -

    Although there is noth­ing dom­i­neer­ing in Danes’s demeanor on the set—she cre­ates no com­mo­tion around herself—onscreen she is capa­ble of what David Hare­wood, who played the stonewalling deputy direc­tor of the C.I.A. in the first two sea­sons, calls a “tsuna­mi of emo­tion.” In extrem­is or out of it, her body sem­a­phores feel­ing.

    John Lahr hat für den “New York­er” ein seeeehr aus­führlich­es Porträt der Schaus­pielerin Clar­ie Danes geschrieben, das sich vor allem auf die schaus­pielerische Tech­nik Danes’ konzen­tri­ert (anlässlich des bevorste­hen­den Starts der drit­ten Staffel von “Home­land” — für das Danes übri­gens einen Ver­trag über 7 Jahre hat …)

  • Aus dem Maschi­nen­raum: Die Steig­bügel­hal­ter der Spi­one — Aus dem Maschi­nen­raum — FAZ — Con­stanze Kurz über die “Trust­ed Chips/Computing”-Idee:

    Die Skep­sis der Nutzer gegenüber der Ver­trauenswürdigkeit der Her­steller ist nicht unbe­grün­det, wie die Enthül­lun­gen über die massen­weisen Ein­brüche der NSA in Com­put­er weltweit zeigen. Ohne die Unter­stützung der zumeist amerikanis­chen Her­steller der Betrieb­ssys­teme und Soft­ware wäre dies kaum in so riesigem Umfang möglich. Gerüchte über Vor­a­bin­for­ma­tio­nen an die NSA über gefun­dene Schwach­stellen, absichtlich zurück­ge­hal­tene Fehler­be­he­bun­gen und verdeck­te Hin­tertüren gibt es seit Jahrzehn­ten. Nun wis­sen wir, dass es sich nicht um Ver­schwörungs­the­o­rien han­delte.

  • NSA-Affäre: “Die Überwachung muss unser Wahlver­hal­ten bee­in­flussen” | ZEIT ONLINE — Phil Zim­mer­mann, der Erfind­er der PGP-Ver­schlüs­selung, im Inter­view:

    Wir alle müssen ler­nen, unsere Kom­mu­nika­tion zu schützen, denn damit bieten wir anderen Men­schen Schutz. Wenn wir unsere Gesellschaft vor ein­er schlim­men Zukun­ft bewahren wollen, muss Ver­schlüs­selung zur Bürg­erpflicht wer­den.
    […] Es geht auch um die Frage, in welch­er Welt wir leben wollen. Wer über­all Überwachungskam­eras auf­stellt, um zu sehen, ob jemand Müll auf die Straße wirft, hat ver­mut­lich saubere Straßen. Aber der Preis dafür ist zu hoch. Man gibt seine per­sön­liche Frei­heit auf. Wenn jed­er Schritt von uns überwacht wird und man das weiß, richtet man sein Ver­hal­ten unwillkür­lich danach aus, will nicht auf­fall­en, nicht aneck­en. Nie­mand wird noch etwas riskieren.

    Lei­der ist er an ein­er Stelle etwas arg opti­mistisch, wenn es darum geht, das Geheim­di­en­ste Bürg­er ander­er Natio­nen ausspähen: Er sieht das als nicht so schlimm, weil diese ja keinen direk­ten Zugriff auf die Bürg­er haben. The­o­retisch stimmt das (auch an seinem Beispiel Chi­na), für die USA und Deutsch­land z.B. aber lei­der eben nicht …

  • Hirn­forschung: Märchen­haftes Ver­sprechen | ZEIT ONLINE — Die “Zeit” set­zt ihre Auseinan­der­set­zung mit der Neu­ro­di­dak­ti (bei ihr immer in Anführungsze­ichen …), der Verbindung von Neu­rowis­senschaften und Päd­a­gogik, fort. Heute weist Ulrich Schn­abel darauf hin, dass sie bish­er sein­er Wahrnehmung nach noch fast gar nichts leis­tet:

    Ihren Nutzen offen­bart die Hirn­forschung bis­lang vor allem bei der Klärung pathol­o­gis­ch­er Fälle – etwa bei Lese-Rechtschreib-Schwäche (Dyslex­ie) oder Rechen­schwäche (Dyskalkulie) – bei denen sich neu­ronale Abwe­ichun­gen zeigen. Zur Frage, wie man das Ler­nen gesun­der Kinder in der Schule fördert, hat sie wenig beizu­tra­gen. Wie kön­nte sie auch?

Pergamontexte

Mit diesem Blick begin­nt Europa! (29)

Ger­hard Falkn­er spricht, befragt von dem, nun­ja, Lit­er­aturfernsehred­ner Denis Scheck, im Fernse­hen über seine Lyrik im all­ge­meinen und seinen neuen Lyrik­band Perg­a­mon Poems — natür­lich im Perg­a­mon-Altar. So bin ich auf dieses schmale Bänd­chen mit den neuen Gedicht­en von Ger­hard Falkn­er (der spätestens seit “Gegen­sprech­stadt — ground zero” auf mein­er Liste geschätzer Lyrik­er ste­ht) gestoßen. Ganz nett anzuschauen und vor allem anzuhören sind die fünf Filme — eigentlich ja eher Trail­er — die die ersten Gedichte des Ban­des insze­nieren und die dem Bänd­chen als DVD beigelegt sind: Ger­ade in ihrer Zurück­hal­tung fand ich das ganz gut gemacht, die Konzen­tra­tion auf den Text und die Rez­i­ta­tion der Schaus­pielerin­nen zusam­men mit den beschriebe­nen Bildern des Perg­a­mon-Altars: Min­i­mal­is­tisch, aber nicht nüchtern — im Gegen­teil, sog­ar voller wohldosiertem Pathos. Aber bei Göt­tergedicht­en und solch mythisch und erin­nerung­stech­nisch aufge­laden­em Gegen­stadt geht das nicht anders …: “Das Beispiel, das die Griechen gaben / man wird es nicht mehr los” (37)

Die Gedichte selb­st nehmen die Betra­ch­tung der Fig­uren und Geschicht­en des Perg­a­mon-Altars nicht nur zum The­ma, son­dern zum Aus­gangspunkt — für Fra­gen vor allem: Das hat gerne einen etwas kul­tur- und/oder zivil­sa­tion­skri­tis­chen Ein­schlag. Vor allem aber geht es um Fasz­i­na­tion: Die Fasz­i­na­tion des Betra­chters durch die Schön­heit der Steine, die Lebendigkeit ihrer Gestal­ten und — auch — der Gewalt ihrer Tat­en, der Größe und Unmit­tel­barkeit. Das ist der Punkt, wo immer wieder die fra­gende Gegen­wart­skri­tik anset­zt: Haben wir heute noch solche Größe? Wie sähe oder sieht sie aus? “Wie viel Giga­byte hat dieser Fries?”, fragt Falkn­er dann auch entsprechend. Und genau aus dieser Span­nung zwis­chen mod­ern-tech­nisiert-medi­al­isiert­er Gegen­wart und mythisch-kämpferisch-helden­hafter Ver­gan­gen­heit ziehen die kurzen, oft lock­er gefügt erscheinen­den Gedichte ihre Span­nung:

Oh, Mann!
Hier fliegen Räume auseinan­der. Hier treten Zeit­en
aus den Schranken, Göt­ter wanken. Alles ist ent­fes­selt.
Ist mit sich im Über­maß und den­noch reduziert und klar
… (Otos, 27)

Was Falkn­er außer­dem immer wieder neu fasziniert: Die stille Hand­lung, die einge­frorene Bewe­gung, der ewige Augen­blick — “ein Tanz der Tat”:

wenn Aphrodite tanzt, raschelt der Mar­mor (43)

An ander­er Stelle heißt das “Actionk­i­no / fest­ge­hal­ten als Still”. Und ähn­lich funk­tion­ieren auch seine kurzen Gedichte: Sie sind voller Bewe­gung und Drang, voller Auf­bruch und Tatkraft — und bleiben doch bei einem Augen­blick, erstreck­en sich nie über län­gere Zeit­en oder ent­fal­tete Vorgänge. Schade nur, dass es so wenig gewor­den ist: Ohne die englis­che Über­set­zung und viel Para­text hätte das nicht ein­mal für den sowieso schon gerin­gen Umfang eines Lyrik­ban­des gere­icht.

Ger­hard Falkn­er: Perg­a­mon Poems. Gedichte+Clips (dt-en). Überta­gen von Mark Ander­son. Berlin: kook­books 20012. 64 Seit­en + DVD.

Das Gespräch mit Denis Scheck:


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Und hier sind auch die fünf ange­sproch­enen kurzen Filme, die zu dem Auf­trag für die “Perg­a­mon Poems” führten, zu find­en:

Perg­a­mon Poems I: Aste­r­ia & Phoibe | Judith Engel, Ger­hard Falkn­er, Perg­a­mon­al­tar

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Perg­a­mon Poems II: Aphrodite | Eva Meck­bach, Ger­hard Falkn­er, Perg­a­mon­al­tar

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Perg­a­mon Poems III: Artemis | Tilman Strauss, Ger­hard Falkn­er, Perg­a­mon­al­tar

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Perg­a­mon Poems IV: Apol­lon | Sebas­t­ian Schwarz, Ger­hard Falkn­er, Perg­a­mon­al­tar

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Perg­a­mon Poems V: Kybele | Jen­ny König, Ger­hard Falkn­er, Perg­a­mon­al­tar

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