Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: rhein

spinnennetz mit tau (unsplash.com)

Ins Netz gegangen (4.9.)

Ins Netz gegan­gen am 4.9.:

  • Bin­gen dringt auf Besei­t­i­gung der poli­tis­chen Parole auf Rüdesheimer Seite → eigentlich eine lokalposse, aber eine sehr beze­ich­nende und typ­is­che: als gege­nak­tion zum afd-parteitag in bin­gen hat jemand auf der gegenüber­liegen­den rhein­seite in rüdesheim wein­bergmauern mit der schö­nen parole “nation­al­is­mus ist keine lösung” beschriftet. die bin­gener hät­ten das jet­zt gerne weg — weil es ange­blich dem touris­mus (!) schadet …
  • Why Tim Bern­ers-Lee is no friend of Face­book | The Guardian → die nahe­liegende lösung: weil face­book ein geg­n­er des offe­nen net­zes ist …
  • Jan Robert von Renesse: Richter Mund­tot | Zeit → die “zeit” berichtet von sehr unschö­nen vorgän­gen — man muss das eigentlich mauscheleien nen­nen — in der jus­tiz, wenn es um wiedergut­machung von nation­al­sozial­is­tis­chem unrecht — hier: renten für ghet­to-arbeit — geht
  • Land­wirtschaft: Sie duzen sich, sie stre­it­en sich | Zeit → die “zeit” hat den grü­nen land­wirtschaftsmin­is­ter von schleswig-hol­ste­ing, robert habeck, mit dem dor­ti­gen bauern­ver­bands-präsi­den­ten klaus-peter lucht tre­f­fen und reden lassen. eine inter­es­sante sache, ein sach­lich­er, har­ter stre­it
  • Let­zter Brief von König Lud­wig II. — Staatsstre­ich auf Bay­erisch | Süd­deutsche → die süd­deutsche über den let­zten brief lud­wigs II., der darauf hin­weist, dass er evtl. gar nicht so ver­rückt war, wie bish­er angenom­men

    Diese Zeilen zeigen auf, dass Lud­wig II. geistig in der Lage war, die ihm dro­hende Gefahr zu sehen. Das bestätigt auch Ger­hard Imm­ler, Lei­t­en­der Archivdi­rek­tor am Bay­erischen Haupt­staat­sarchiv, ein­er der besten Ken­ner des Lud­wig II.-Nachlasses.

    Allerd­ings habe der König selt­sam reagiert, sagt Imm­ler. Es gelang ihm nicht, die für ihn richti­gen Schritte einzuleit­en. Er hat die Lage, in der er sich befand, miss­gedeutet. “Er bew­ertete die Vorgänge nicht vor dem Hin­ter­grund der Ver­fas­sung, son­dern wohl als Akt eines Königs­dra­mas à la Shake­speare”, sagt Imm­ler.

    und den wort­laut des briefes gibt es dort auch zu lesen.

  • Porträt ǀ Musik­er mit Botschaft — der Fre­itag → ein inter­es­santes porträt über markus rindt, den inten­dan­ten der dres­d­ner sin­foniker, der mit seinem dur­chaus poli­tis­chen (und zeit­genös­sis­chem) pro­gramm manch­mal gehörig aneckt

Musik und Bratwurst

ganz vergessen, deshalb zwei Wochen später noch mein Text zu der — meines Eracht­ens — reich­lich über­flüs­si­gen Werbe- und Selb­st­be­weihräucherungsver­anstal­tung der Schott-Werke. Der logis­tis­che Aufwand ste­ht jeden­falls wed­er in einem Ver­hält­nis zum kün­st­lerischen Ertrag (der ist Null) noch zum erziel­ten Spende­naufkom­men. Und der Musik wird mit so Späßchen auch kein Gefall­en getan, auch wenn sie — Open Air, Event, kosten­los … — ange­blich der Pop­u­lar­isierung der klas­sis­chen Musik dienen (sollen): Die Musik über­lebt den ganzen Klim­bim ein­fach nicht, was rauskommt, ist max­i­mal auf dem Niveau des Klas­sik-Radios. Und dazu brauche ich den Aufwand ein­fach nicht, das Geld (ich möchte gar nicht wis­sen, was das alles gekostet hat, dieser riesige tech­nis­che Aufwand und die ganzen dumm herum­ste­hen­den “Security”-Typen …) hätte man sin­nvoller ein­set­zen kön­nen.

Aber für die Mainz­er Rhein-Zeitung wollte ich nicht ganz so böse sein ;-):

Unge­fähr 130 Kinder sind nötig, dazu noch ein aus­gewach­senes Orch­ester und der Ver­mit­tlungs-Diri­gent Jus­tus Frantz sind dafür in Mainz. Das Pro­jekt heißt ja auch „Kinder musizieren mit Jus­tus Frantz“, es war schon der neunter Work­shop, den Schott organ­isiert und finanziert hat. Erfahrung soll er den Kindern ver­mit­teln, das Orch­ester­spiel sollen sie mit und bei den Profis der Phil­har­monie der Natio­nen ken­nen ler­nen und üben. Und ein Abschlusskonz­ert springt auch noch dabei raus, eine große Par­ty am Fort Malakoff, mit schwim­mender Bühne, Bratwurst, Bier und Groß­bild­pro­jek­tion, so dass auch die übri­gen Mainz­er etwas davon haben.

Das ist eine ziem­lich aufwändi­ge Sache – so aufwändig, dass zum geplanten Beginn um 19 Uhr noch nci­hts passiert und ein Großteil des Pub­likums sich noch vor den Eingän­gen staut. Nur die Plätze auf den Bierzelt­gar­ni­turen sind schon alle belegt. Aber Fam­i­lien­ange­hörige und „VIPs“ bekom­men ja bequeme Stüh­le. Doch das dauert, bis die beset­zt sind. Der­weil kann sich die Tech­nik auch noch in Ruhe vor­bere­it­en, die Regen­schutzhüllen von den Laut­sprech­ern ent­fer­nen, die Mikro­fone noch ein­mal zurecht rück­en und die Kam­eras in Posi­tion brin­gen.

Irgend­wann ist es dann so weit, das über­große Orch­ester hat auf der schwim­menden Bühne Platz genom­men und begeis­terten das große Pub­likum sofort: Der „Kugelflug“, eine erweit­erte Form der Hin­ter­grund­musik des Deutschen Pavil­lons auf der Weltausstel­lung in Shang­hai, zog mit eingängi­gen Melo­di­en und inter­es­san­ten Far­ben in den Bann. Ganz klas­sisch dage­gen die Egmont-Ouvertüre von Lud­wig van Beethoven, die von den Kindern und den Profis mit großem Ernst und viel Wucht musiziert wurde. Richtig beein­druck­end war vor allem aber Mod­est Mus­sorgski­js große sin­fonis­che Dich­tung „Die Nacht auf dem kahlen Berge“, in der sich das 200-Mann-Orch­ester als lebendi­ges und organ­is­ches Instru­ment präsen­tierte.

Die Phil­har­monie der Natio­nen ergänzte das noch ganz roman­tisch mit Sergeij Rach­mani­nows zweit­em Klavierkonz­ert – aber das war nicht die Haupt­sache. Dem Solis­ten Joseph Moog wurde dafür nicht ein­mal ein Flügel zur Ver­fü­gung gestellt, er musste sich am Konz­ertklavier quälen – das ist unge­fähr so, wie einen Formel-1-Fahrer mit einem Smart gegen seine voll aus­gerüsteten Kol­le­gen antreten zu lassen. Entsprechend beschei­den war das Ergeb­nis. Aber das kon­nte die Stim­mung kaum trüben, zumal Jus­tus Frantz die Kinder gle­ich noch zu mehreren Zugaben auf die Bühne holte.

Blick auf die Bühne im Rhein

wieder auf den rhein

sie sollen ihn nicht haben
den freien deutschen Rhein
ob sie wie gierige Raben
sich heis­er danach schrein

So lang er ruhig wal­lend
sein grünes Kleid noch trägt
so lang ein Rud­er schal­lend
In seine Woge schlägt

Sie sollen ihn nicht haben,
den freien deutschen Rhein,
so lang sich Herzen laben
an seinem Feuer­wein

so lang in seinem Strome
noch fest die Felsen stehn,
so lang sich hohe Dome
in seinem Spiegel sehn

Sie sollen ihn nicht haben
Den freien deutschen Rhein

so schrieb niko­las beck­er 1840. daran musste ich denken, als ich heute nach langer absti­nenz mal wieder mein boot zu wass­er ließ (es war ziem­lich einges­taubt im boot­shaus inzwis­chen …). schön war’s wieder, gemütlich auf dem großen strom unter­wegs zu sein. auch wenn die blö­den wass­er-motor­räder oder wie auch immer sie heißen einen hei­den­lärm ver­stanstal­tet haben. meine kleine tour führte mich nur bis gin­sheim und wieder zurück — knapp zwei stun­den reichen für den wiedere­in­stieg. zumal das wet­ter es span­nend machte: beim start war es zwar etwas bewölkt, aber noch sehr fre­undlich. der leichte wind frischte dann auf und brachte regen- und gewit­ter­wolken mit sich. schön war das, dem wet­ter­wech­sel zuzuschauen: wie der him­mel und die luft die typ­is­che vorregen/gewitterfärbung zwis­chen gelb, grau und stahlblau annahm. wie dann der rhein­gau im regen ver­schwand. und wie die regen­wand immer näher kam, anf­ing mainz zu ver­schluck­en. ich dachte zunächst noch, ich käme ungeschoren davon. aber kurz ober­halb der eisen­bahn­brücke süd zog die regen­wolke dann auch über mich hin­weg — so schlimm war es aber gar nicht. und kurz vorm anlan­den hörte es auch schon wieder auf … jet­zt müssen sich aus­nahm­sweise heute mal die arme erholen …

deutschland ist schön

sog­ar bei einem solch unan­genehmen wet­ter wie heute. und wie schön, erfährt man beim laufen immer wieder neu. heute bin ich eine neue strecke ange­gan­gen: von eltville nach kiedrich, dort auf den rhe­in­steig und dem fol­gend über schlangen­bad und wies­baden-biebrich zurück nach mainz. mein garmin sagt, das waren 39 kilo­me­ter. und es ist eine schöne strecke. bei solch miesem wet­ter war sie auch (fast) ganz leer: auf den ersten 25 km bin ich genau zwei mal leuten auf dem weg begeg­net — kurz hin­ter der kiedrich­er burg einem wan­dern­den paar, etwas später einen wal­dar­beit­er — das war’s dann auch schon. dafür hat’s durch­weg genieselt. lei­der hat es aus­gerech­net auf den let­zten 10 km dann so richtig gereg­net. und dabei habe ich mir natür­lich die ger­ade erst wieder ver­heil­ten brust­warzen erneut schön aufgescheuert. und wieder war es vor allem die linke, die schön geblutet hat. selt­sam, eigentlich hat­te ich in den let­zten jahren damit über­haupt keine prob­leme. und jet­zt immer wieder …

selt­sam war allerd­ings, dass ich große prob­leme bei den bergauf-pas­sagen hat­te: da war ich immer aus­ge­sprochen schnell sehr fer­tig. zwei stellen bin ich auch gegan­gen — aber damit hat­te ich gerech­net: die anstiege zur kiedrich­er burg und von frauen­stein aus zum aus­sicht­sturm kann man (zumin­d­est ich) nicht sin­nvoll laufend bewälti­gend — das ist ein­fach zu steil. inter­es­sant war dann allerd­ings, dass ich am ende doch noch genug kraft hat­te, ziem­lich viel gas zu geben und so den schnitt noch ein wenig auf­bessern kon­nte.

die route ist hier anzuschauen: klick.

“zum rhein, zum rhein, zum deutschen rhein!”

web: rhe­in­steig
strecke: rüdesheim — lorch (24,5 km, 660 Höhen­meter hin­auf (und auch wieder runter, denn wir kehrten ja zum rhein zurück))
karte: oberes mit­tel­rhein­tal, 1:25000. isbn 3–89637-365‑x

der halb­marathon (mit neuer bestzeit) am sam­stag hat­te mich noch nicht genug gefordert: trotz rest-muskelkater ging es am mon­tag schon wieder los. dieses mal aber in erhe­blich gemütlicherem tem­po — näm­lich wan­dernd. weil das wet­ter ger­ade so schön war, haben daniel, ulrich und ich kurz­er­hand beschlossen, wenig­stens einen tag am rhe­in­steig zu ver­brin­gen. unsere tour begann in rüdesheim. eigentlich aber schon vorher: um 6.45 uhr fuhr der zug in mainz ab, der daniel und mich zunächst nach wies­baden brachte, wo wir in den region­alzug nach koblenz umstiegen. in erbach (rhein­gau) nah­men wir dann noch ulrich an bord und kon­nten kurz vor acht bere­its in rüdesheim auf den zubringer-weg zum rhe­in­steig losstiefeln.

zunächst ging es durch die rüdesheimer wein­berge (teil­weise mit dem brahms-pfad und seinen kryp­tis­chen tafeln) hin­auf zum nieder­wald-denkmal mit der ger­ma­nia, das um diese tageszeit noch vol­lkom­men men­schen­leer war (und dadurch umso angenehmer). zuvor aber noch kurz­er halt an der tem­pel­halle, um ein wenig schiller zu rez­i­tieren (daniel sprach „das glück”, ich die bei­den weniger inter­es­san­ten xenien zum rhein). dann gin­gen wir die paar meter weit­er zur ger­ma­nia — natür­lich mit pathetis­chem vor­trag (sin­gen woll­ten wir es dann doch nicht) der dort auch eingeschriebe­nen „wacht am rhein” — so viel patri­o­tismus muss sein ;-).

und schon gings weit­er, durch den nieder­wald mit immer wieder schö­nen aus­blick­en über das rhein­tal zum jagdschloss ass­man­nshausen und dann auch gle­ich steil hin­unter nach ass­man­shausen — immer­hin einige wenige wan­der­er begeg­neten uns hier. auf der anderen seite des ortes marschierten wir sofort wieder hoch, durch die wein­berge am höller­berg — bis zur ersten rast bzw. dem zweit­en früh­stück mit her­rlichem aus­blick über rhein­tal und die burg rhe­in­stein auf der anderen seite des flusses. lei­der war die fern­sicht vor­mit­tags noch nicht so toll, immer noch leicht dun­stig. und auch das wet­ter war noch ein wenig hin- und herg­eris­sen: ziem­lich wech­sel­haft bewölkt, immer wieder blies ein küh­les lüftchen ein wenig abküh­lung — vor allem natür­lich auf den hügeln oben.

weit­er ging es dann aus dem wein­berg wieder hin­aus und über den schmalen — und sehr idyl­lis­chen — felsenpfad und den panoramweg, schließlich dann auf dem fel­sweg am ban­nwald (dem zukün­fti­gen urwald) hinüber nach boden­tal, wo dann schon der freis­taat flaschen­hals begin­nt. und dann war es auch schon nicht mehr nach lorch. immer quer am hang ent­lang geht der weg, mit schö­nen blick­en, die wir genau­so genossen wie die ruhe im wald: men­schen begeg­neten wir nur sehr weni­gen. nach ein­er weit­eren kurzen rast bei mit­tler­weile ein­wand­frei strahlen­dem son­nen­schein lag dann auch schon der abstieg in den ort lorch vor uns, wo mit­tags ger­ade kein offenes café zu find­en war. ein kurz­er blick in die kirche (mit schöne vorhalle) und weit­er zum bahn­hof, der etwas außer­halb rhein­aufwärt gele­gen ist. und kurz danach kam auch schon der zug, der uns wieder das rhein­tal hin­auf beförderte. in erbach stiegen wir dann alle aus und wan­del­ten gemütlich zum haus von ulrichs eltern, die uns noch mit ein­er lukullis­chen verpfle­gung ver­wöh­n­ten, bevor daniel und ich uns dann am abend auf den rück­weg nach mainz macht­en.

noch mehr schöne bilder (von daniel) gibt es auf dieser web­seite.

die petersaue auf dem wasser

laufend habe ich die peter­saue über die kaiser­brücke unter­halb von mainz ja schon öfters über­quert. heute habe ich sie zum ersten mal mit dem kajak umrun­det. dazu bin ich ein­fach vom mkv-boot­shaus den rhein hin­unter, unter der theodor-heuss-brück hin­durch und dann halb nach links, um auf dem haupt­strom bis zum unteren ende der peter­saue zu pad­deln. so habe ich auch den zoll- und bin­nen­hafen mit seinen schö­nen con­tain­er-stapeln auch mal vom wass­er aus gese­hen. nach genau fünf kilo­me­tern ist die untere spitze erre­icht und es ging wieder flus­saufwärts: durch die dyck­er­hoff-anla­gen (auch nci­ht ger­ade sehr schön) immer weit­er, unter der kaiser­brücke durch bis kurz vor die theodor-heuss-brücke. dort habe ich dann kurz über­legt: soll ich noch ein­mal auf die wies­baden­er rhein­seite hinüber? ich war ger­ade ziem­lich in der mitte… da der rhein ger­ade frei von lastschif­f­en war, habe ich mich dann entschlossen, schon hier auf die mainz­er seite zu wech­seln. das war dann aber ein recht anstren­gen­dens unter­fan­gen: der wind blies ziem­lich ordentlich und direkt unter­halt der theodor-heuss-brücke ist der rhein nci­ht nur ziem­lich geschwind, son­dern auch sehr unruhig. langsam und zäh kämpfte ich mich durch, kurz nach der brücke, etwa ab dem pegel mainz (heute: 322) ging es dann etwas leichter. wegen der doofen anlegestellen für die pas­sagier­boote musste ich aber recht weit im rhein pad­deln, was die sache ziem­lich langsam gemacht hat. so schub ich mich stück für stück an das boot­shaus — und musste wieder ein­mal fest­stellen, dass unser anlieger offen­bar zu leicht­gewichtig ist: der tanzt auf dem wass­er ziem­lich heftig herum … und wenn ich dann da drauf ste­he und mir etwa die schuhe anziehen will, werde ich schon fast seekrank — das ist ziem­lich heftig für mich — viel schlim­mer jeden­falls als ich es je im kajak erlebt habe. für die 10 kilo­me­ter habe ich dann 1 stunde und 45 minuten gebraucht — das hat aber auch gere­icht, denn inzwis­chen waren die wolken ziem­lich dunkel gewor­den, das licht sah sehr geblich-gewit­trig aus — eine ver­heißung, die sich aber lei­der doch nci­ht  erfüllte. denn ein wenig abküh­lung wäre schon gut gewe­sen.

mal wieder paddeln

nach der absti­nenz der let­zten wochen (der marathon war erst ein­mal wichtiger …) bin ich heute mal wieder ins kajak gestiegen. es ging auch noch ganz gut ;-). aber viel kraft in den armen habe ich im moment nicht ger­ade. gepad­delt bin ich die klas­sis­che nach­mit­tags-route: vom boot­shaus den rhein hin­auf, in den gin­sheimer altrhein bis zum stein­damm, dort umset­zen in den rhein und mit der strö­mung wieder zurück nach mainz. obwohl es mir zunächst gar nicht so warm vorkam, war das doch eine recht schweißtreibende angele­gen­heit — nun gut, ca. 27 °C sind auch nicht ger­ade wenig. und obwohl es mir eigentlich recht bewölkt vorkam, habe ich doch recht viel sonne abbekom­men in den drei stun­den pad­deln: die umrisse der uhr und des gps-empfängers sind recht deut­lich zu erken­nen auf meinem linken arm. dabei war ich vorher ja auch schon nicht mehr ganz weiß …

Paddelstrecke 23.5.2007

Pad­del­strecke 23.5.2007

es ist angepaddelt.

ja, tat­säch­lich, es ist schon wieder so weit. pünk­tlich zum früh­jahrsan­fang und der zei­tum­stel­lung hat heute das ofizielle anpad­deln des mainz­er kanu-vere­ins und des kanu­ver­bands rhein­hessen stattge­fun­den: von gun­ters­blum nach mainz ging es. und es war zum glück auch ein schön­er tag. der regen hat­te glück­licher­weise in der nacht aufge­hört, ab und an kam sog­ar die sonne her­aus. der wind blies zwar recht ordentlich, aber das macht ja nix — dafür gibt es ja pad­del­jack­en. ich war — zum ersten mal in meinem leben — im 7er kanadier unter­wegs. ganz inter­es­sant, so ein pott — erstaunlich, wie flüs­sig und doch recht leicht sich so ein schiff bewe­gen und steuern lässt. aber so ein ein­er-kajak ist mir doch angenehmer. sehr sportlich waren wir damit aber auch nicht unter­wegs. zunächst hieß es zwar früh auf­ste­hen — der zug ver­ließ mainz bere­its um 7.52 uhr — aber dann passierte eigentlich erst ein­mal recht wenig. in gun­ters­blum mussten wir natür­lich noch vom bahn­hof zum rhein kom­men, das meiste davon sind wir gelaufen. dann gab es erst ein­mal früh­stück — eine recht lang­wierige sache. um punkt 10.30 uhr — und auch ja keine minute früher — ging es dann los, den rhein hinab. nach knapp anderthalb stun­den waren wir bere­its in nack­en­heim, wo wir für die mit­tagspause einkehrten. danach ging es dann auf die restlichen 11 km — immer kreuz und quer über den rhein, inklu­sive des einen oder anderen kehrwassers und dem kurzen sur­fen auf ein­er ste­hen­den welle. als wir über die bleiaue in den ack­er einge­fahren sind, hat­ten wir noch eine kurze, uner­freulich begeg­nung mit der wasser­polizei, die plöt­zlich wis­sen wollte, dass wir nicht hät­ten in die bleiaue ein­fahren dür­fen, weil das schild „a1” dies uns ver­wehren sollte. immer­hin kon­nten wir noch in erfahrung brin­gen, dass „a1” das üblich „einfahrt-verboten”-schild ist. aber gese­hen hat es von uns auch kein­er. abge­se­hen davon wusste auch im mkv nie­mand davon — nur von dem ver­bot der ein­fahrt für motorisierte boote — aber selb­st ein c7er hat halt keinen motor, son­dern nur sieben pad­dler (im unseren fall sog­ar nur sechs). nun­ja, die wasser­polizei ließ uns dann gnädig von dan­nen ziehen …

zum steindamm, die erste

heute war ich zum ersten mal mit den leuten vom mainz­er kanu­vere­in unter­wegs, auf ihrer stan­dard­tour: den rhein hoch bis kurz hin­ter die auto­bahn­brücke, dort dann in den gin­sheimer altrhein bis zu dessem ende, dem soge­nan­nten stein­damm, wo immer ein paar spiel­er mit ihren miniatur­booten herumwuseln, weil es beim ein­fluss des rheins in den altrhein eine kleine welle, je nach wasser­stand wohl auch mit klein­er walze, gibt. heute war recht wenig wass­er, also rel­a­tiv harm­los — nur eben mit ordentlich­er strö­mung. vom rhein aus hätte man dur­chaus auch mit meinem boot durch­fahren kön­nen, also recht unspek­takulär. wir sind dann allerd­ings nicht über den damm gek­let­tert und den rhein mit dem fluss hin­unter, son­dern im altrhein­arm wieder zurück­ge­fahren. eine sehr schöne, sehr ruhige strecke. und das wet­ter war wun­der­bar: son­nig mit nur leichter bewölkung, wieder viel zu warm für ende novem­ber… ich bin bar­fuss und mit kurz­er hose gefahren, was auf dem rück­weg freilich dann doch zunehmd etwas kalt wurde, meine füße waren sehr schön durchge­froren. außer­dem habe ich fest­stellen müssen, dass mir für solche fahrten noch etwas wesentlich­es fehlt: eine boots­beleuch­tung, eine run­dum­lampe wie sie immer­hin einige der anderen (selb­st­ge­baut aus taschen­lam­p­en.…) auf ihr heck set­zten. denn bis wir aus dem altrhein wieder in den rhein kamen, war es tat­säch­lich schon fast ganz dunkel — das ist so ganz ohne lampe dann ziem­lich riskant. die wasser­polizei ist zwar an uns vor­beig­er­auscht, hat aber nicht gemeck­ert, dass wir immer­hin zwei von sechs booten ohne beleuch­tung hat­ten… nun, auf die idee war ich bish­er auch noch gar nicht gekom­men.

saisoneröffnung auf dem altrhein

23. april 2006: – so, die neue sai­son ist endlich eröffnet, ganz klas­sisch mit ein­er kühkopf-runde. (das reicht für meine arme und schul­tern nach der lan­gen win­ter­pause auch mehr als genug). auf der hin­fahrt erheit­ern wir uns an einem hüb­schen text aus dem kanu­magazin, den thorsten mit­ge­bracht hat: szenen eines videoabends unter pad­dlern. da joachim sein boot inzwis­chem im vere­in­sheim des kc darm­stadt in erfelden lagert, erweist sich die ganze unternehmung als her­rlich unkom­pliziert. und da mein com­bi noch in erbach im win­ter­schlaf liegt, war ich im pri­jon bar­racu­da von thorsten unter­wegs – ein wenig eng für mich, aber eigentlich ein sehr schönes boot, wenn es nur nicht so blödsin­nig schw­er wäre. auf der strecke keine beson­deren vorkomm­nisse, der rhein hat immer noch sehr viel wass­er, so dass die rast­plätze man­gel­ware sind. aber wir find­en trotz­dem einen. und geben so dem zweier, der fast zeit­gle­ich mit uns ges­tartet ist, eine chance, uns wieder zu über­holen… mit knapp drei stun­den waren wir dann doch recht flott unter­wegs. und die kraft reichte auch noch für einen kurzen test von joachims stream­lin­er, der mir allerd­ings nicht so beson­ders zusagt, weil er zwar ohne zweifel ein her­vor­ra­gen­des boot ist, aber für mich zu viel geschwindigkeit ver­langt – im langsamen tem­po ist er doch arg unruhig und kip­pelig, das macht (mir) keinen beson­deren spaß.

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