web: rheinsteig
strecke: rüdesheim — lorch (24,5 km, 660 Höhenmeter hinauf (und auch wieder runter, denn wir kehrten ja zum rhein zurück))
karte: oberes mittelrheintal, 1:25000. isbn 3–89637-365‑x
der halbmarathon (mit neuer bestzeit) am samstag hatte mich noch nicht genug gefordert: trotz rest-muskelkater ging es am montag schon wieder los. dieses mal aber in erheblich gemütlicherem tempo — nämlich wandernd. weil das wetter gerade so schön war, haben daniel, ulrich und ich kurzerhand beschlossen, wenigstens einen tag am rheinsteig zu verbringen. unsere tour begann in rüdesheim. eigentlich aber schon vorher: um 6.45 uhr fuhr der zug in mainz ab, der daniel und mich zunächst nach wiesbaden brachte, wo wir in den regionalzug nach koblenz umstiegen. in erbach (rheingau) nahmen wir dann noch ulrich an bord und konnten kurz vor acht bereits in rüdesheim auf den zubringer-weg zum rheinsteig losstiefeln.
zunächst ging es durch die rüdesheimer weinberge (teilweise mit dem brahms-pfad und seinen kryptischen tafeln) hinauf zum niederwald-denkmal mit der germania, das um diese tageszeit noch vollkommen menschenleer war (und dadurch umso angenehmer). zuvor aber noch kurzer halt an der tempelhalle, um ein wenig schiller zu rezitieren (daniel sprach „das glück”, ich die beiden weniger interessanten xenien zum rhein). dann gingen wir die paar meter weiter zur germania — natürlich mit pathetischem vortrag (singen wollten wir es dann doch nicht) der dort auch eingeschriebenen „wacht am rhein” — so viel patriotismus muss sein ;-).
und schon gings weiter, durch den niederwald mit immer wieder schönen ausblicken über das rheintal zum jagdschloss assmannshausen und dann auch gleich steil hinunter nach assmanshausen — immerhin einige wenige wanderer begegneten uns hier. auf der anderen seite des ortes marschierten wir sofort wieder hoch, durch die weinberge am höllerberg — bis zur ersten rast bzw. dem zweiten frühstück mit herrlichem ausblick über rheintal und die burg rheinstein auf der anderen seite des flusses. leider war die fernsicht vormittags noch nicht so toll, immer noch leicht dunstig. und auch das wetter war noch ein wenig hin- und hergerissen: ziemlich wechselhaft bewölkt, immer wieder blies ein kühles lüftchen ein wenig abkühlung — vor allem natürlich auf den hügeln oben.
weiter ging es dann aus dem weinberg wieder hinaus und über den schmalen — und sehr idyllischen — felsenpfad und den panoramweg, schließlich dann auf dem felsweg am bannwald (dem zukünftigen urwald) hinüber nach bodental, wo dann schon der freistaat flaschenhals beginnt. und dann war es auch schon nicht mehr nach lorch. immer quer am hang entlang geht der weg, mit schönen blicken, die wir genauso genossen wie die ruhe im wald: menschen begegneten wir nur sehr wenigen. nach einer weiteren kurzen rast bei mittlerweile einwandfrei strahlendem sonnenschein lag dann auch schon der abstieg in den ort lorch vor uns, wo mittags gerade kein offenes café zu finden war. ein kurzer blick in die kirche (mit schöne vorhalle) und weiter zum bahnhof, der etwas außerhalb rheinaufwärt gelegen ist. und kurz danach kam auch schon der zug, der uns wieder das rheintal hinauf beförderte. in erbach stiegen wir dann alle aus und wandelten gemütlich zum haus von ulrichs eltern, die uns noch mit einer lukullischen verpflegung verwöhnten, bevor daniel und ich uns dann am abend auf den rückweg nach mainz machten.
noch mehr schöne bilder (von daniel) gibt es auf dieser webseite.
johannes laufer
liest sich spannend wie ein roman.
martini rüdlorcho
Hallo Matthias,
Ich besuche gerade noch einmal diese Seite, um die Fotos herunterzuladen. Danke, daß Du sie der ganzen Welt zur Verfügung stellst. doch das schöne schäuble-männchen in der ecke deutet es ja an: feind hört und sieht immer mit. übrigens: die kleinschreibung, die du pflegst, wurde auch schon vom george-kreis (“das andere deutschland”) praktiziert, wie ich jetzt gelesen habe. aber vielleicht weißt du als eingefleischter germanist schon laengst darueber bescheid.
Martini