Kraftvoll tönt es, das „Marianische Triptychon“ von Heinz Benker für 3 bis 5 gleiche Stimmen. Aber oft ist es doch ein wenig arg akademisch gedacht, arg trocken komponiert. Gut acht Minuten dauern die drei grundsätzlich dreistimmigen, nur stellenweise auf vier oder fünf Stimmen erweiterten Chorsätze. Und doch zeigt sich in dieser Zeit kaum Pesonalstil. So bleibt das alles also außerordentlich unscheinbar, in nahezu jeder Hinsicht ohne speziellen Anspruch. Denn auch von den Interpreten verlangt Benker damit keine besonderen Kunstfertigkeiten. Das ist Musik für den kirchlichen Alltag, die der 2000 verstorbene bayerische Schulmusiker hier vorgelegt hat – nicht mehr und nicht weniger. Im Gedächtnis bleibt davon allerdings wenig haften. Zu wenig formen sich Marienglaube, Marienleid und Marienlob nämlich zu einem eigenständigen, individuellen Werk. Weder textlich noch musikalisch zeigen sich klare Positionen, die dieser Musik ihre schlichte Blässe austreiben könnten. Doch im richtigen Kontext, im passenden Umfeld mag das vielleicht tatsächlich gut zu gebrauchen sein und sich entfalten können – schwer zu realisieren ist es jedenfalls nicht.
Heinz Benker: Marianisches Triptychon für 3–5 gleiche Stimmen. Schorndorf: Scholing-Verlag Nr. 449. 11 Seiten. 5,40 Euro.
(geschrieben für die Neue Chorzeit, Januar 2008)