ich höre ja, das ist eine art geständnis, element of crime recht gerne. insbesondere seit “romantik” haben sie es mir immer angetan. ein etwas sündiges begehren ist das, weil ich sonst eigentlich eher etwas komplexere, avancierte ästhetische programme und konzepte schätze. aber manchmal ist so ein bisschen seichter pop auch nicht schlecht ;-). denn auch wenn gerade die texte immer wieder sehr gepriesen werden — im grunde bleibt es alles sehr harmlos hier.
das neueste album, “immer da wo du bist bin ich nie”, schien mir dann aber zunächst, beim ersten und zweiten hören, doch arg platt geraten. aber, das ist das gemeine bei element of crime der letzten jahre, sie schleichen sich doch in die gunst der hörer ein. inzwischen hat mich auch die neue cd ziemlich gepackt. die musik ist ja im großen und ganzen immer noch dieselbe — ein bisschen mehr tex-mex-anklänge, aber sonst bleibt es beim bewährten sound. aber eben ziemlich gut gemacht: eingängige, sehr eingängige melodien, nett harmonisiert, tight gespielt, ohne irgend jemand zum widerspruch aufzuregen — deutsche konsensmusik at it’s best … die texte, zunächst, hatte mich ziemlich genervt: dieses bemühen um kunstvolle naivität, diese wollen um jeden preis, das aus fast jeder zeile spricht — nervig.
thematisch ist das natürlich extrem einfallslsos — der plattentitel [ein fast-zitat übrigens des ersten verses von delmenhorst vom mittelpunkt der welt], zugleich liedtitel #6 (auch da ohne komma), verrät eigentlich alles. aber das element of crime vorzuwerfen ist ungefähr so sinnvoll wie den metzger dafür anzuklagen, dass er keinen käse verkauft. da sind es halt doch dann doch die “netten” formulierungen, die es wieder rausreißen, die ins bewusstsein einsickern und zunehmend zustimmung und freude hervorrufen … aber genau auf das einsickern kommt es offenbar an: beim ersten hören ist das nicht unbedingt auffällig, vieles geht glatt vorüber (und je nach stimmung ist man, d.h. bin ich, gelangweilt oder genervt). an vielen feinheiten erfreut man sich erst beim x‑ten hören. und das ist wiederum ein großer vorzug der element-of-crime-musik: sie verträgt das ofte hören erstaunlich gut. weil sie, trotz ihre bescheidenen ästhetik und scheinbaren stromlinienförmigkeit, genügend details dafür bietet.
inzwischen bin ich schon fast begeistert … es gibt auf jeden fall schlimmeres, als das zu mögen.
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