Wenn ein A‑Cap­pel­la-Ensem­ble sich den Namen „Sjael­la“, für „Seele“ gibt, kann man von der ersten CD schon einiges erwarten. Beson­ders beseelt sin­gen die sechs jun­gen Sän­gerin­nen auf ihrer Debüt-Auf­nahme allerd­ings eher sel­ten. Ein biss­chen schade ist das, die tech­nis­chen Möglichkeit­en dazu hätte die Gruppe, die trotz der Jugend ihrer Mit­glieder schön sechs Jahre gemein­sam singt, näm­lich dur­chaus. Der wilde Stilmix, das kun­ter­bunte Sam­mel­suri­um dieser CD zeigt das deut­lich: Into­na­tion­ssich­er und klar aus­bal­anciert sin­gen sie immer, ob die Musik von Knut Nyst­edt stammt oder von Sting, ob ger­ade die Noten von Duru­flés „Tota pul­chra es“ oder ein Volk­slied­satz an der Rei­he sind: Immer wieder singt Sjael­la ohne Zweifel sauber – man kön­nte prob­lem­los mitschreiben. Aber Charme, Inspi­ra­tion oder Esprit – das ver­mit­telt die Auf­nahme lei­der kaum. Deswe­gen hän­gen selb­st Bea­t­les-Hits wie „Dri­ve my car“ oder Stings „Val­paraiso“ etwas glan­z­los im leeren Raum. Dabei gelingt Sjael­la dur­chaus einiges, Dia­mons are a girl’s best friend etwa – das hat in sein­er naiv­en Unschuld schon seinen Reinz … Aber ob das wirk­lich so tief ins Innere der Teenag­er-See­len blick­en lässt, wie das Book­let behauptet?

Sjael­la: Sjael­la. Quer­stand VKJK 1009. 2011. 48:52 Minuten.

(geschrieben für die Neue Chorzeit.)