Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Jahr: 2016 Seite 15 von 16

Aus-Lese #42

Viel zu lange gewartet mit der näch­sten Aus-Lese, deswe­gen ist das jet­zt eine Auslese der Aus-Lese …

Friedrich Forss­man: Wie ich Büch­er gestalte. Göt­tin­gen: Wall­stein 2015 (Ästhetik des Buch­es, 6). 79 Seit­en.

forssman, wie ich bücher gestalte„Ein Buch ist schön, wenn die Gestal­tung zum Inhalt paßt.“ (71) — in diesem kleinen, harm­losen Satz steckt eigentlich schon das gesamte gestal­ter­ische Cre­do Forss­mans (dessen Name ich immer erst beim zweit­en Ver­such richtig schreibe …) drin. Forss­man, als Gestal­ter und Set­zer der Spätwerke Arno Schmidts schon fast eine Leg­ende, inzwis­chen auch durch die Neugestal­tung der Reclam­schen “Uni­ver­sal Bib­lio­thek” in fast allen Hän­den, will in diesem kleinen Büch­lein — 79 Seit­en sind nicht viel, wenn es um Buchgestal­tung, Typogra­phie, Her­stel­lung und all das drumherum gehen soll — zeigen, wie er selb­st Büch­er gestal­tet, das heißt, nach welchen Kri­te­rien er arbeit­et. Ein Werk­stat­tbericht soll das sein — und das ist es auch, nicht nur, weil es so aussieht.

Lock­er plaud­ert er, kön­nte man sagen, über die Arbeit an der Her­stel­lung eines Buch­es. Das bet­rifft let­ztlich all die Aspek­te, die über den “reinen” Text als Inhalt hin­aus­ge­hen: Typogra­phie, Satz, For­mat, Her­stel­lung, Umschlag und vieles mehr. Forss­man plaud­ert, sage ich, weil er sich dezi­diert als The­o­rie-Verächter darstellt. Let­ztlich sind das alles Regel- und Geschmack­fra­gen: Ein Buch ist schön, wenn es gut ist — und es ist gut, wenn es schön ist. Viel mehr steckt da eigentlich nicht dahin­ter. Forss­man sieht Buchgestal­tung aus­drück­lich als Kun­sthandw­erk, das bes­timmten Regeln gehorcht. Die — und den guten Geschmack bei der Beurteilung ihrer Anwen­dung — lernt man, indem man andere Büch­er der Ver­gan­gen­heit (und Gegen­wart) anschaut und studiert. Frei­heit und Tra­di­tion bzw. Regel sind die Pole, zwis­chen denen jed­er Kun­sthandw­erk­er sich immer wieder verortet. Beim Lesen klingt das oft tra­di­tioneller und lang­weiliger, als Fors­man­ns Büch­er dann sind. Das liegt wahrschein­lich nicht zulet­zt daran, dass er sehr stark auf eine aus­ge­feilte und kon­se­quente Durchgestal­tung des gesamten Buch­es Wert legt — vom Bindungsleim bis zur kor­rek­ten Form der An- und Abführungsstriche hat er alles im Blick. Und, darauf weist er auch immer wieder hin, Regel­haftigkeit und Tra­di­tion heißt ja nicht, dass alles vorgegeben ist: Es gibt Frei­heits­grade, die zu nutzen im Sinne ein­er Inter­pre­ta­tion des vor­liegen­den Textes die Auf­gabe des Buchgestal­ters ist. Und dabei gilt dann doch wieder:

Die Beweis­last liegt immer beim Verän­der­er, in der Typogra­phie erst recht. (42)

Ili­ja Tro­janow: Macht und Wider­stand. Frank­furt am Main: Fis­ch­er. 479 Seit­en.

ilija trojanow, macht und widerstandEin ganz schön­er Brock­en, und ein ganz schön heftiger dazu. Nicht wegen der lit­er­arirschen Form, son­dern wegen des Inhalts — der ist nicht immer leicht ver­daulich. Es geht um Bul­gar­ien unter sozialistischer/kommunistischer Herrschaft, genauer gesagt, um die “Arbeit” und die Ver­brechen der Staatssicher­heit. Das erzählt Tro­janow auf der Grund­lage von Archivak­ten, die zum Teil auch ihren Weg ins Buch gefun­den haben (selt­samer­weise wer­den sie — und nur sie — in klein­schrei­bung angekündigt …). Tro­janow kon­stru­iert eine Geschichte aus zwei Polen — Macht und Wider­stand natür­lich — die sich in zwei Män­nern nieder­schla­gen und recht eigentlich, das wird ganz schnell klar, per­son­ifizieren. Die sind dadurch für meinen Geschmack manch­mal etwas eindi­men­sion­al gewor­den: Der eine ist eben die mehr oder weniger reine Verkör­pe­rung des Prinzipes Wider­stand, der anderen der Macht (bzw. des prinzip­i­en­losen Oppor­tunis­mus). In abwech­sel­nden Kapiteln wech­selt auch immer die Per­spek­tive entsprechend. Geschickt gelingt Tro­janow dabei ein har­monis­ch­er Auf­bau, der Infor­ma­tio­nen sehr har­monisch und allmäh­lich weit­ergibt. Seinen haupt­säch­lichen Reiz zieht Macht und Wider­stand vielle­icht aber doch daraus, dass es sozusagen Lit­er­atur mit Wahrheit­sanspruch ist, den Fik­tion­al­itätspakt also aufkündigt (und daran im Text durch die eingestreuten Aktenüber­set­zun­gen, die son­st für den lit­er­arischen Text wenig tun, immer wieder erin­nert). Das macht die Bew­er­tung aber zugle­ich etwas schwierig: Als rein lit­er­arisch­er Text überzeugt es mich nicht, in sein­er Dop­pel­funk­tion als Lit­er­atur und his­torisch-poli­tis­che Aufk­lärung ist es dage­gen großar­tig.

John Hirst: Die kürzeste Geschichte Europas. Ham­burg: Atlantik 2015. 206 Seit­en.

hirst, europaEine inter­es­sante Lek­türe bietet diese Geschichte Europas, sie ist dur­chaus erfrischend, die extreme Verk­nap­pung. Aber halt auch immer wieder prob­lema­tisch — vieles fehlt, vieles ist unge­nau bis fehler­haft. Aber um Voll­ständigkeit (der behan­del­ten The­men oder der Darstel­lung) kann es in ein­er “kürzesten Geschichte” natür­lich über­haupt nicht gehen.

Hirst geht es im ersten Teil — „Die kürzeste Ver­sion der Geschichte“ über­schrieben — vor allem um die Formierung Europas: Wie wurde Europa das, was es heute ist (oder vor weni­gen Jahren war)? Er stützt sich dabei vor allem auf drei Phänomene und siedelt das maßge­blich im Über­gang von Antike zu Mit­te­lal­ter an: Europa ist die Verbindung von der „Kul­tur des antiken Griechen­lands und Roms“, dem Chris­ten­tum und der „Kul­tur der ger­man­is­chen Krieger“. Immer wieder betont er, dass Europa als Idee und Gestalt eben maßge­blich eine Mis­chung sei. Und die ver­ste­ht man nur, wenn man ihre Genese im Blick hat (das alles gilt übri­gens für ihn bis in die Jet­ztzeit — ich bin mir nicht sich­er, ob er dabei nicht doch die Macht & Notwendigkeit der Geschichte über­schätzt …): Nur mit Ken­nt­nis dieser Wurzeln ver­ste­ht man also die Gegen­wart. Er fasst seine Über­legun­gen zum Zusam­men­wirken sein­er Grund­fak­toren immer wieder in schö­nen Dia­gram­men zusam­men, die dann zum Beispiel so ausse­hen:

Die ersten Teile — wo es um die eigentliche Geschichte und Formierung Europas als Europa geht — sind dabei gar nicht so schlecht: Natür­lich ist das alles sehr verkürzt, aber übri­gens auch gut les­bar. Danach, wo es unter Über­schriften wie „Ein­fälle und Eroberun­gen“, „Staats­for­men“, „Kaiser und Päp­ste“ um Lin­ien und Ten­den­zen der europäis­chen Geschichte in Mit­te­lal­ter und Neuzeit geht, wird es für meinen Geschmack aber zu episodisch und auch his­torisch oft zu unge­nau. In der Konzep­tion fehlt mir zu viel Kul­tur und Kul­turgeschichte: Hirst geht weitest­ge­hend von klas­sis­ch­er poli­tis­ch­er Geschichte aus, ergänzt das noch um etwas Philoso­phie und ein biss­chen Reli­gion. Und: Hirst denkt für meinen Geschmack auch zu sehr in mod­er­nen Begrif­f­en, was manch­mal zu schiefen Bew­er­tun­gen führt (übri­gens auch anderen bei His­torik­ern (immer noch) ein beliebter Fehler …)

Manche Wer­tung und Ein­schätzung stößt bei mir auf größeren Wider­stand. Manch­mal aber auch ein­fach­es handw­erk­lich­es Pfuschen, wenn Hirst etwa Davids Zeich­nung „Schwur im Ball­haus“ unhin­ter­fragt als getreues Abbild ein­er wirk­lichen Hand­lung am Beginn der Franzö­sis­chen Rev­o­lu­tion liest und inter­pretiert (dass er den Leser son­st mit Quellen nicht weit­er behel­ligt, ist natür­lich dem For­mat geschuldet). Selt­sam fand ich auch sein Bild der mit­te­lal­ter­lichen Kirche vor Gre­gor VII und ihr Ver­hält­nis zur Poli­tik: „Örtliche Machthaber und die Monar­chen Europas hat­ten sie [die Kirche] unter­graben, schlecht­gemacht und aus­ge­plün­dert.“ (149) — ein­deutiger kann man kaum Posi­tion beziehen …

Damit ist Hirst ins­ge­samt also sich­er nicht die let­zte Autorität zur Geschichte Europas, nichts­destotrotz aber dur­chaus eine stim­ulierende Lek­türe. So weit wie Gus­tav Seibt, der das in der SZ ein “Meis­ter­w­erk der Vere­in­fachung” nan­nte, würde ich allerd­ings nicht gehen.

Roland Barthes: Der Eif­fel­turm. Berlin: Suhrkamp 2015. 80 Seit­en.

barthes, eiffelturmZum 100. Geburt­stag des großen Roland Barthes hat Suhrkamp seinen kleinen Text über den Paris­er Eif­fel­turm in einem schön gemacht­en Büch­lein mit ergänzen­den Fotos veröf­fentlicht (das bei mir allerd­ings schon beim ersten Lesen zer­fiel …). Barthes unter­sucht nicht nur, was der Eif­fel­turm eigentlich ist — näm­lich ein (annäh­ernd) leeres Zeichen -, son­dern vor allem, was er bedeutet und was er mit Paris und dem Beobachter oder bess­er Betra­chter macht. So kon­sta­tiert er unter anderem, dass der Eif­fel­turm einen neuen Blick (aus der Höhe eben) auf die Stadt als neue Natur, als men­schlichen Raum ermöglicht und eröffnet. Und damit ist der Eif­fel­turm für Barthes die Mate­ri­al­i­sa­tion dessen, was die Lit­er­atur im 19. Jahrhun­dert schon längst geleis­tet hat­te, näm­lich die Ermöglichung, die Struk­tur der Dinge (als “konkrete Abstrak­tion”) zu sehen und zu entz­if­fern. Der beson­dere Kniff des Eif­fel­turms beste­ht und darin, dass er — im Unter­schied zu anderen Tür­men und Mon­u­menten — kein Innen hat: „Den Eif­fel­turm besichti­gen heißt sich zu seinem Par­a­siten, nicht aber zu seinem Erforsch­er machen.“ (37), man gleit­et immer nur auf sein­er Ober­fläche.

Damit und durch die Etablierung eines neuen Mate­ri­als — dem Eisen statt dem Stein — verkör­pert der Eif­fel­turm einen neuen Wert — den der funk­tionellen Schön­heit. Ger­ade durch seine Nut­zlosigkeit (die ihn vor sein­er Erbau­ung so sus­pekt machte) befähigt ihn beson­ders — weil keine tat­säch­liche Nutzung sich mit ein­mengt -, zum Sym­bol der Stadt Paris zu wer­den: “Der Eif­fel­turm ist durch Metonymie Paris gewor­den.” (51) — und mehr noch, er ist “die unge­hemmte Meta­pher” über­haupt: “Blick, Objekt, Sym­bol, der Eif­fel­turm ist alles, was der Men­sch in ihn hinein­legt.” (63). Genau das ist es natür­lich, was ihn für den struk­tu­ral­is­tis­chen Semi­otik­er Barthes so inter­es­sant und anziehend macht. Und diese Fasz­i­na­tion des Autors merkt man dem Text immer wieder an.

Michael Fehr: Sime­liberg. 3. Auflage. Luzern: Der gesunde Men­schen­ver­sand 2015. 139 Seit­en.

Grau
nass
trüb
ein Schweiz­er Wet­ter
ziem­lich ab vom Schuss (5)

fehr, simeliberg- so fängt das “Satzge­wit­ter” von Michael Fehrs Sime­liberg an. Die Meth­ode bleibt über die fast 140 Seit­en gle­ich: Die Sätze der harten, schweiz­erisch gefärbten Prosa wer­den durch ihre Anord­nung der Lyrik angenähert (das typographis­che Dis­pos­i­tiv ist sog­ar ganz unver­fälscht das der Lyrik), statt Satzze­ichen benutzt Fehr Zeilenum­brüche. Diese zeilen­weise Isolierung von Satzteilen und Teil­sätzen ver­lei­ht dem Text nicht nur eine eige­nar­tige Gestalt, son­dern auch ein ganz eigenes Leseer­leb­nis: Das ist im Kern “echte” Prosa, die durch ihre Anord­nung aber leicht wird, den Boden unter den Füßen ver­liert, ihre Fes­tigkeit und Sicher­heit (auch im Bedeuten und Meinen) aufgegeben hat: Sich­er im Sinne von unver­rückt und wahr ist hier kaum etwas, die Form lässt alles offen. Dabei ist die erzählte Geschichte in ihrem Krim­icharak­ter (der freilich keine “Auflö­sung” erfährt) beina­he harm­los: Ein abgele­gen­er Hof, selt­same Todes­fälle, eine gigan­tis­che Explo­sion, eine Unter­suchung, die Kon­fronta­tion von Dorf und Stadt, von Ein­heimis­chen und Zuge­zo­ge­nen. Genau wie die Geschichte bleibt alles im Unge­fähren, im Düsteren und Schlam­mi­gen — die Fig­uren sind Schat­ten­risse, ihre Moti­va­tion wie ihre Sprache bruch­stück­haft. Und genau wie die Men­schen (fast) alle selt­same Son­der­linge sind, ist auch der Text son­der­bar — aber eben son­der­bar faszinierend, vielle­icht ger­ade durch seine Härte und die abgründi­ge Dunkel­heit, die er ausstrahlt. Und die Fehr wed­er mildern will noch kann durch eine “angenehmere”, das heißt den Leser­erwartun­gen mehr entsprechende, Erzählweise.

Hans-Jost Frey: Henri­ci. Solothurn: Urs Engel­er 2014. 84 Seit­en.

frey, henriciAuch wieder ein nettes, sym­pa­this­ches Büch­lein: In über 60 kurzen Geschicht­en, Anek­doten, Skizzen hin­ter­fragt Henri­ci (den man sich wohl als alter ego des Lit­er­atur­wis­senschaftlers Frey vorstellen darf) den All­t­ag der Gegen­wart, unser Tun und unser Sprechen. Das ist ein­fach schön ver­spielt, ver­liebt ins Spie­len, genauer gesagt, ins Wort­spiel: Durch das spielerische Arbeit­en mit gedanken­los geäußerten Worten und Sätzen, mit Gemein­plätzen, hin­sichtlich ihres Klanges und ihrer Seman­tik bringt Frey immer wieder die Bedeu­tun­gen zum Tanzen. Das sind oft oder sog­ar über­wiegend gar keine weltverän­dern­den Beobach­tun­gen, die diese Minia­turen erzählen. Aber sie haben die Kraft, das Alltägliche, das Nor­male, das man immer wieder als Gegeben unhin­ter­fragt ein­fach so hin­nimmt und weit­er­führt, für die Beobach­tung und Inspek­tion zu öff­nen: Denn im spielerischen Ver­drehen der Worte zeigt Frey immer wieder, was die eigentlich leis­ten (kön­nen), wenn man sie nicht bloß unbe­dacht äußert, son­dern auch in banalen Sit­u­a­tio­nen auf ihre Möglichkeit­en und Bedeu­tun­gen abklopft — da kommt Erstaunlich­es, oft aus­ge­sprochen Komis­ches dabei her­aus. Eine sehr sym­pa­this­che (und leicht zugängliche) Art des (Sprach)Philosophierens …

Titus Mey­er: Mein­er Buch­stabeneuter Milch­wuch­tord­nung. Leipzig: Rei­necke & Voß 2015. 84 Seit­en.

Zu diesem ganz wun­der­baren Büch­lein mit dem zauber­haften Titel Mein­er Buch­stabeneuter Milch­wuch­tord­nung von Titus Mey­er, das voller faszinierend artis­tis­ch­er Sprachkunst­werke steckt, habe ich schon vor einiger Zeit ein paar Sätze ver­loren: klick.

Wolf­gang Her­rn­dorf: Bilder dein­er großen Liebe. Ein unvol­len­de­ter Roman. Her­aus­gegeben von Kathrin Pas­sig und Mar­cus Gärt­ner. RM Buch und Medi­en 2015. 141 Seit­en.

herrndorf, bilder deiner großen liebeBilder dein­er großen Liebe ist ein unveröf­fentlicht­es und auch unfer­tiges Manuskript aus dem Nach­lass Wolf­gang Her­rn­dorfs, das Kathrin Pas­sig und Mar­cus Gärt­ner (die mit Her­rn­dorf eng bekannt/befreundet waren) zur Veröf­fentlichung “arrang­iert” haben. Denn das vorhan­dene Text­ma­te­r­i­al set­zt an ver­schiede­nen Stellen des geplanten Romans an und ist auch unter­schiedlich stark aus­gear­beit­et. Das merkt man auch beim Lesen — einiges passt (etwa chro­nol­o­gisch und topographisch) nicht zusam­men, an eini­gen Stellen brechen Episo­den mit Stich­worten oder Halb­sätzen ab. Trotz­dem liest man eben Her­rn­dorf: Wieder eine Art Road-Nov­el, dies­mal von der “ver­rück­ten” Isa auf ihrem Weg durch das Land berich­t­end, wobei sie einige span­nende Begeg­nun­gen erlebt. Ein sehr bunter, etwas chao­tis­ch­er und deut­lich unfer­tiger Text — ich bin mir nicht sich­er, ob Her­rn­dorf damit ein Gefall­en getan wurde, das noch zu veröf­fentlichen. Sich­er, das ist nett zu lesen. Aber in dieser Form ist es eben über­haupt nicht auf der Ebene, auf der Her­rn­dorfs andere Texte ange­siedelt sind. Für Her­rn­dorf-Fans sich­er ein Muss, die anderen kön­nen das ohne großen Ver­lust aus­lassen.

Ver­rückt sein heißt ja auch nur, dass man ver­rückt ist, und nicht bescheuert. (7)

außer­dem noch gele­sen:

  • Iris Hani­ka: Wie der Müll geord­net wird. Graz, Wien: Droschl 2015. 298 Seit­en.
  • Ulrike Almut Sandig: Grimm. Gedichte. Nach den Kinder- und Haus­märchen von Jacob und Wil­helm Grimm, hg. von Brigitte Labs-Ehlert. Det­mold: Wege durch das Land 2015 (Wege durch das Land 23). 32 Seit­en.
  • Urs Faes: Und Ruth. Frank­furt am Main, Wien, Zürich: Büchergilde Guten­berg 2001 [Suhrkamp 2001]. 181 Seit­en.
  • Monique Schwit­ter: Eins im Andern. 5. Auflage. Graz: Droschl 2015. 232 Seit­en.
  • Thomas Melle: Raum­forderung. Erzäh­lun­gen. Frank­furt am Main: Suhrkamp 2007. 200 Seit­en.
  • Man­fred Mit­ter­may­er: Thomas Bern­hard. Eine Biografie. Wien: Res­i­denz Ver­lag 2015. 452 Seit­en.
  • Peter Stamm: Nacht ist der Tag. Frank­furt am Main: Fis­ch­er Taschen­buch Ver­lag 2014. 253 Seit­en.
  • Sig­mar Schol­lak: Nar­ren­reise. Halle: Mit­teldeutsch­er Ver­lag 2015. 159 Seit­en.
  • Sabine Scholl: Wir sind die Früchte des Zorns. Zürich: Seces­sion Ver­lag für Lit­er­atur 2013. 288 Seit­en.
  • Anke Stelling: Boden­tiefe Fen­ster. 4. Auflage. Berlin: Ver­brech­er 2015. 249 Seit­en.
  • Gun­nar Gun­nars­son: Advent im Hochge­birge. Erzäh­lung. Stuttgart: Reclam 2006. 103 Seit­en.
  • Hans Joachim Schädlich: Ver­suchte Nähe. Prosa. Rein­bek: Rowohl 1992.

Taglied 14.2.2016

Postyr haben noch ein Video gemacht, zu “Up for Air”:

POSTYR — Up For Air (Offi­cial video)

Beim Klick­en auf das und beim Abspie­len des von YouTube einge­bet­teten Videos wer­den (u. U. per­so­n­en­be­zo­gene) Dat­en wie die IP-Adresse an YouTube über­tra­gen.

Ins Netz gegangen (11.2.)

Ins Netz gegan­gen am 11.2.:

  • Lit­er­atur­blogs: Dieses Buch wird Ihr Leben verän­dern! | Zeit — ana maria michel schreibt am mythos der guten, objek­tiv­en lit­er­aturkri­tiken in (zeitungs)feuilletons und der schlecht­en, sub­jek­tiv­en wer­ben­den besprechun­gen in blogs und youtube-kanälen fort. eines der kri­te­rien ihres ziem­lich unzulänglichen textes: in blogs gäbe es nur pos­i­tive, lobende besprechun­gen — als ob das in feuil­leton anders wäre!
  • Stradi­vari: Frau Gen­er­al lässt bit­ten | ZEIT ONLINE — wol­fram goertz kann sich nicht einkriegen vor begeis­terung, dass frank peter zim­mer­mann für drei jahre eine neue geige hat.
  • Der Online-Freud — alle 17 bände der “gesam­melten werke” von freud gibt es hier online: zum lesen im brows­er oder als pdf- bzw. epub-down­load.
  • Open Access zer­stört die Wis­senschaft. Meint Urs Heftrich in der FAZ. | LIBREAS.Library Ideas — ben kaden set­zt der ver­lagspro­pa­gan­da der faz ent­ge­gen

    fak­tisch ist die Bedro­hung des wis­senschaftlichen Ver­lagswe­sens durch Open Access und Zweitveröf­fentlichungsrechte keines­falls so akut, wie sie ihren Lesern glauben machen wollen. Zum Diskurs gehört also auch, darauf hinzuweisen. Ursäch­lich für einen Rück­gang bei den Erwer­bun­gen sind sich­er nicht vor­rangig die Repos­i­to­rien und Open-Access-Ver­lage, son­dern vielmehr die grotesken Preis­steigerung der STEM-Monop­o­lis­ten sowie Kürzun­gen in den Bib­lio­thek­se­tats. Wie sehr würde man sich über regelmäßige, gern auch scharfe Feuil­leton-Beiträge aus Hei­del­berg gegen die Preis­poli­tik von Else­vi­er und für die bessere finanzielle Ausstat­tung von deutschen Hochschul­bib­lio­theken freuen.

  • Deutsch­land: Off Duty | NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böh­mer­mann — ZDF­neo — YouTube — so bescheuert, dass es schon wieder gut ist: jan böh­mer­manns neuestes video “Deutsch­land: Off Duty”
  • Geschichte der Gegen­wart — “eine Gruppe von Geistes- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rInnen” v.a. aus zürich startete ger­ade die “Geschichte der Gegen­wart” als plat­tform, um sich in die öffentliche diskus­sion einzu­mis­chen.

    Texte, in denen die Gegen­wart nicht verneint wird durch das, was man immer schon zu wis­sen glaubt, son­dern zugäng­lich wird durch das, was man erschließen und rekon­stru­ieren, erörtern und analy­sieren, begreifen und ein­schätzen ler­nen kann.

    Gegen­wart liegt nicht ein­fach vor, son­dern sie passiert, wobei sie sich unser­er Aufmerk­sam­keit laufend wieder entzieht… Hal­ten wir sie fest! Dabei gilt: Wie sie passiert und was in ihr passiert, fol­gt aus all ihren Vergan­gen­heiten, die nicht abgeschlossen sind.

    Geschichte der Gegen­wart bietet bewusst keine Möglich­keit, Artikel unmit­telbar zu kommen­tieren. Diese heute so verbrei­tete Form der medi­alen Öffent­lich­keit hat u. E. den Nach­weis ihrer publi­zis­ti­schen Unabding­bar­keit und politi­schen Produk­ti­vität bis­lang nicht erbrin­gen kön­nen, son­dern öffnete das Feld nicht zulet­zt dem ungefil­terten Vorur­teil, der Ranküne und der blossen Mutmas­sung, die sich um Argu­mente nicht zu küm­mern braucht.

    kön­nte inter­es­sant wer­den …

  • Stel­lung­nahme zu “Siegerkun­st” | ideen­frei­heit — wolf­gang ull­rich berichtet per­ver­sitäten des urhe­ber­rechts: künstler_innen nutzen das zunehmend, um abbil­dun­gen ihrer (öffentlich aus­gestell­ten) werke in pub­lika­tio­nen, die ihnen nicht gefall­en, zu ver­hin­dern und somit eine wis­senschaftliche auseinan­der­set­zung (fast) unmöglich machen. und das spiel kann man bis zu 70 jahre nach dem tod der urhe­berin­nen weit­er­spie­len …

Die Monos erobern Galtür

Beim größten Tre­f­fen der mono-ski.org aller Zeit­en mit unge­fähr 35 Mono­ski­fahrerin­nen (wenn ich richtig gezählt habe) in Galtür war viel los. Vor allem wurde viel Ski gefahren. Mehr zu den vier Tagen habe ich aus mein­er Sicht drüben im Bewe­gungs­blog aufgeschrieben: klick.

Ins Netz gegangen (3.2.)

Ins Netz gegan­gen am 3.2.:

  • Peter Schaar: Ist das “Pri­va­cy Shield” endlich ein sicher­er Hafen? | heise — auch peter schaar ist vom “pri­va­cy shield” nicht begeis­tert:

    Man darf deshalb auf den Text der von der Europäis­chen Kom­mis­sion mit der US-Regierung aus­ge­han­del­ten Vere­in­barung ges­pan­nt sein. Nach den Worten von EU-Vizepräsi­dent Ansip soll das neue Arrange­ment wesentlich bess­er sein als das alte Safe-Har­bor-Sys­tem. Das muss es auch sein, denn anson­sten geht die Kom­mis­sion ein großes Risiko ein, dass auch dieser neue Rah­men für die Datenüber­mit­tlung in die USA die Prü­fung durch den Europäis­chen Gericht­shof nicht über­ste­ht. Dies wäre schlecht für den Grun­drechtss­chutz der Bürg­erin­nen und Bürg­er und es wäre auch nicht im Inter­esse der europäis­chen oder US-amerikanis­chen Wirtschaft.

  • Safe Har­bor: Alter Wein in neuen Schläuchen › Dig­i­tale Gesellschaft — die “dig­i­tale gesellschaft” mit klaren worten zum neuen pseu­do-daten­schutz­abkom­men, dass die eu mit den usa aus­ge­han­delt hat
  • Grig­o­ry Sokolov: “Man spielt jeden Tag anders” | ZEIT — wun­der­bar kurios­es inter­view von chris­tine lemke-matwey in der “zeit” mit dem großen pianis­ten grig­o­ry sokolov

    Für echte Kun­st gibt es keine Zeit und keine Gren­zen. Und keine Geografie. Für einen Welt­men­schen spielt das alles keine Rolle.
    […]Erfolge feiern nicht die Kün­stler, son­dern die Zuhör­er, die den Kün­stler mehr und mehr ver­ste­hen.
    […]Die Kun­st ist ein Par­al­lelu­ni­ver­sum zur Wirk­lichkeit.

  • In der Wahrheit liegt die Lüge — ana­tol ste­fanow­itsch über sprache und sprach­liche maxi­men, die dazu führen, dass auch geäußerte triv­i­al­itäten plöt­zlich (falsches) gewicht bekom­men — am beispiel von dro­gen­süchti­gen, kor­rupten min­is­terin­nen
  • Rad­wege: Pots­dam macht es vor | Zeit — andrea rei­dl in der zeit über die rad­verkehrs­förderung in pots­dam, die den radan­teil inner­halb weniger jahre auf 20% brachte (unter­dessen ist die faz immer noch die mei­n­ung, die 12% in frank­furt seien ein ganz toller wert … — kopen­hagen nähert sich den 50%)
  • 4740,10 Euro pro Medika­ment | ZEIT­magazin -

    4.740,10 Euro kostet eine Pack­ung Nex­avar. Sie reicht einen Monat. Wie viel ist uns das Leben der anderen wert?

    guter, aus­führlich­er text über neue, sehr teure medika­mente (v.a. in der kreb­s­ther­a­pie), die oft nur einen ver­gle­ich­sweise gerin­gen nutzen haben — z.b. 14 tage mehr leben­szeit …

  • Kun­st­s­pedi­tion: Niemals stürzen … | ZEIT ONLINE — schöne reportage über den kun­st­s­pedi­teur klaus hilmann mit dem wun­der­baren schlusssatz des unternehmers: “Nur weil etwas 500.000 Euro gekostet hat, ist es noch nicht nationales Kul­turgut.”

Arbeitsplatz (2)

Die Orgel der Evan­ge­lis­chen Johan­niterkirche in Ober-Mossau, von einem (mir) unbekan­nten Erbauer aus der Mitte des 19. Jahrhun­derts — manch­mal etwas rup­pig und lär­mend, vor allem aber am Spieltisch viel zu eng (wenn der Gottes­di­enst — und vor allem die Predigt … — lange dauert, wird es hart, weil ich nie weiß, wo ich meine Beine unter­brin­gen soll …). Irgend­wann hat mal irgendw­er (ein Orgel­bauer oder vielle­icht doch ein Orgelschüler?) auf der Leiste vor den Tas­ten des einzi­gen Man­u­als mit inzwis­chen recht abge­grif­f­e­nen Elfen­bein­tas­ten die Oktaven angeze­ich­net.

tastatur orgel mossau

Twitterlieblinge Januar 2016


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Schuldzuschreibung

Die Polizei Mainz twit­tert ger­ade:

Das ist ein wun­der­bares Beispiel dafür, wie man als Behörde mehr oder weniger sub­til und mehr oder weniger indi­rekt Schuld zuschreibt und ver­schiebt (im Englis­chen gibt es das schöne Wort vic­tim­blaim­ing dafür): Eine Frau wird von einem/einer anderen Verkehrsteilnehmer/in ver­let­zt. Die Polizei legt aber dann Wert darauf, dass sie “dunkel gek­lei­det” war — und impliziert, dass der Aut­o­fahrer sie deshalb nicht rechtzeit­ig sehen kon­nte. Nun ist aber laut StVO der Aut­o­fahrer verpflichtet, so zu fahren, dass er andere nicht gefährdet. Das heißt vielle­icht auch, im Dunkeln etwas mehr Vor­sicht wal­ten zu lassen. Inter­es­sant ist auch der let­zte Satz: “Sie stürzte und wurde ver­let­zt.” Man hätte auch schreiben kön­nen: Sie wurde umge­fahren und vom Aut­o­fahrer ver­let­zt.

In der Lang­fas­sung ist es übri­gens über­haupt nicht bess­er: Dann ist nicht der Führer des Kfz schuld, son­dern sein Fahrzeug: “Der graue Renault Megane erfasste die Fußgän­gerin mit der recht­en Fahrzeug­seite.” Offen­bar also ein vol­lkom­men autonom fahren­des Auto …

Es kann ja dur­chaus sein, dass die Fußgän­gerin (mit)schuldig am Unfall war — die Polizei ist sich dessen aber offen­bar nicht sich­er, son­dern bitte um Zeu­gen­hin­weise … Ihre Mel­dun­gen sprechen aber eben eine andere Sprache. Und das ist eben lei­der kein Einzelfall: Immer wieder wer­den solche Mel­dun­gen allein aus der Sicht von Aut­o­fahren­den geschrieben, für die andere Verkehrsteil­nehmer wie Fußgän­gerin­nen oder Rad­fahrerin­nen Stör­fak­toren sind, die sich gefäl­ligst den Pkws anzu­passen und unterzuord­nen haben. Das muss auch gar keine Absicht sein, dass die Polizei so schreibt — ich ver­mute sog­ar, dass es ger­ade keine ist: Sie denken eben ein­fach als Aut­o­fahrer. Schließlich sind sie ja im Dienst auch nahezu auss­chließlich motorisiert in Blech­schachteln unter­wegs …

Ins Netz gegangen (21.1.)

Ins Netz gegan­gen am 21.1.:

  • Max Reger: Akko­r­dar­beit­er im gifti­gen Kli­ma der Mod­erne | Der Stan­dard — roland pohl im stan­dard über max reger, seine rezep­tion und warum er so wenig bekan­nt und geschätzt wird — immer­hin ist in diesem jahr sein hun­der­ster todestag zu bege­hen …

    Es fällt nicht leicht, nach den Grün­den zu suchen, warum der deutsche Kom­pon­ist Max Reger (1873–1916) der­art gründlich in Vergessen­heit ger­at­en ist. Den meis­ten sein­er unzäh­li­gen Werke haftet eine gewisse Sprödigkeit an. Reger, im pri­vat­en Umgang ein humoriger Kauz, hat vor allem auf dem Gebi­et der Har­monik Epochales gelei[s]tet.

    Des Meis­ters viel zu früher Tod – er entschlief herzkrank in einem Leipziger Hotelz­im­mer – dürfte auch hun­dert Jahre später kein Reger-Fieber aus­lösen. Die Klas­sik­branche fasst den eigen­bröt­lerischen “Akko­r­dar­beit­er” nicht mit der Kneifzange an. Ein­er größeren Ver­bre­itung ste­ht die Kom­plex­ität der intro­vertierten Reger-Musik im Wege.

  • Sport, über­all nur noch Sport: Die geistige Macht unser­er Epoche | taz — robert redeck­er hat in der taz eine wun­der­bare, ful­mi­nante abrech­nung mit dem sport und unser­er obses­siv­en beschäf­ti­gung damit geschrieben:

    Die heutige Gesellschaft hat eine neue Vari­ante des Total­i­taris­mus erfun­den: den Sport.[…] Diese Sportan­lässe beset­zen scham­los und rück­sicht­s­los den gesamten Platz in den Medi­en.
    Wie ein Nim­m­er­satt mit unstill­barem Hunger vere­in­nahmt der Sport den ganzen Platz für sich. Nie­mand kann dieser erdrück­enden Inva­sion der Sport­berichte ent­ge­hen, die alles andere ver­drängt. Diese Über­do­sis an Sport hat eine zer­störerische Umkehrung der Werte und der Hier­ar­chie der Infor­ma­tion zur Folge. Statt sich auf ein paar Worte am Ende der Fernseh- und Rund­funknachricht­en zu beschränken, was angesichts ihrer Bedeu­tungslosigkeit nor­mal wäre, ver­weist die Sport­berichter­stat­tung alles wirk­lich Wichtige auf die Rand­plätze.

    Was dage­gen für die Zivil­i­sa­tion von Bedeu­tung wäre, woran man sich noch Jahrhun­derte später erin­nern wird – die her­aus­ra­gen­den Per­sön­lichkeit­en der Philoso­phie, der Malerei, Dich­tung, Chore­ografie, Musik oder Architek­tur – find­et dage­gen kaum Beach­tung in den Medi­en.

  • David Bowie: Schön dick aufge­tra­gen | ZEIT ONLINE — diedrich diederich­sen über das bowie-album, das black­star-video und bowies auftritte

    Hier, bei einem Album, das die run­dum zu begrüßende Devise sein­er Eröff­nung­sop­er, “Mehr ist mehr”, bis zum Schluss beherzigt, hat man bei­des ver­sucht: Jazz-Vir­tu­osität und die dun­kle Ekstase heutiger Dance- und Goth­ic-Kul­turen.

  • Israel ǀ Kib­buz­im: Auf der Suche nach der Iden­tität — der Fre­itag — über die entwick­lung der kib­buz­im von sozial­is­tis­chen gemein­schaften zu mark­tkon­for­men wirtschaft­sun­ternehmen — sehr inter­es­sant …
  • Online-Fort­set­zungsro­man: Lang lebe der Shandy­is­mus! | FAZ — jan wiele in der faz mit ein­er ersten ein­schätzung von tilman ramm­st­edts ger­ade enste­hen­dem “mor­gen mehr” — seine beobach­tun­gen tre­f­fen sich ziem­lich genau mit meinen eige­nen …
  • Train­ingslager in den Golf­s­taat­en : „Der Sport ist ein löchriger Käse“ — taz.de — die taz sprach mit dem “sportethik­er” elk franke:

    Die Poli­tik nimmt den Sport gern für sich in Anspruch. Umgekehrt prof­i­tiert der Sport auch stark davon. Somit wird der Satz „Der Sport ist unpoli­tisch“ zu ein­er ide­ol­o­gis­chen Aus­sage, die in der All­t­agsprax­is keine Gültigkeit hat.
    […] Der Sport ist ein inhalts­freies Dra­ma, das eine Iden­ti­fika­tion mit allen möglichen Inhal­ten erlaubt. Ein Schweiz­er Käse, in dessen Löch­er aller­hand rein­passt, ohne dass der Geschmack ver­loren geht.

  • Als der Kaiser musste: Eine Unter­stre­ichung und die Schuld am Ersten Weltkrieg | Aktenkunde — Als der Kaiser musste: Eine Unter­stre­ichung und die Schuld am Ersten Weltkrieg — hol­ger berwinkel zeigt (mal wieder) sehr schön, wie wichtig his­torische hil­f­swis­senschaft (und genauigkeit) ist, auch für “großhis­torik­er”
  • schleef-bilder — die erbenge­mein­schaft einar schleefs hat einige sein­er bilder online bere­it­gestellt

Arbeitsplatz (1)

In der kleinen Kirche der kleinen Gemeinde Güt­ters­bach im Oden­wald ste­ht eine schöne, 1740 vom kurpfälzis­chen Hof- und Lan­dorgel­bauer Johann Friedrich Ernst Müller geschaf­fene Orgel, die — abge­se­hen von ein­er kleinen, behut­samen Erweiterung um ein zweireg­istriges Ped­al — noch weit­ge­hend im orig­i­nalen Zus­tand ist — inklu­sive “Noli me tan­gere” und der Wer­ck­meis­ter-III-Stim­mung, die auch noch einen Halbton höher als heute gewöhn­lich liegt. Die Orgel hat nicht nur einige sehr schöne, charak­ter­is­tis­che Stim­men, son­dern auch eine aufwendig gear­beit­ete Tas­tatur:

tastenfront klaviatur orgel güttersbach

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