Zu Anton Bruck­n­ers drit­ter Sym­phonie:

Wir möcht­en dem als Men­schen und Kün­stler von uns aufrichtig geehrten Kom­pon­is­ten, der es mit der Kun­st ehrlich meint, so selt­sam er mit ihr umge­ht, nicht gerne wehtun, darum set­zen wir an die Stelle ein­er Kri­tik lieber das beschei­dene Geständ­nis, daß wir seine gigan­tis­che Sym­phonie nicht ver­standen haben. Wed­er seine poet­is­chen Inten­tio­nen wur­den uns klar — vielle­icht eine Vision, wie Beethovens “Neunte” mit Wagner’s “Walküre” Fre­und­schaft schließt und endlich unter die Hufe ihrer Pferde gerät — noch den rein musikalis­chen Zusam­men­hang mocht­en wir zu fassen. Eduard Hanslick, Neue Freie Presse, 18.12.1877