Der 450. Geburtstag des Heiligen Ignatius von Loyola, dem Begründer des Jesuitenorden, ging im vergangenen Jahr recht unspektakulär über die Bühne. Immerhin aber gibt es eine echte Festkomposition für diesen Anlass: „Ad Maiorem Dei Gloriam“ heißt sie und stammt aus der Feder von Matthew Ferraro. Doch sie ist auch nach dem Jubiläum recht universal einsetzbar, denn dafür hat der Amerikaner Matthew Ferraro zunächst aus Schriften Loyolas und der Bibel einen kurzen Text zusammengestellt, einen spiritualistischen Lobpreis des allgegenwärtigen Gottes als Retter und Erlöser. Und dann hat er das für gemischten Chor und Klavier oder Orgel, wahlweise auch mit Begleitung eines Streichquartetts, vertont. Knappe fünf Minuten sind es geworden: Eine harmonisch und melodisch ausgesprochen schlichte, fast belanglose Miniatur. Der durchweg homophone Satz in unscheinbarer Gestalt zeigt Ferraro als Schöpfer eher geringer Originalität. Doch als Filmmusikkomponist weiß er um die Wirksamkeit einfachster klanglicher Gesten und nutzt das weidlich aus. Er vertraut dabei vor allem auf die Überzeugungskraft der Wiederholung und des Fortissimo. Deshalb verlangt das „Ad Maiorem Dei Gloriam“ auch nach einem großem und klangstarken Chor in einem entsprechenden Raum – alleine wegen des Finales, des erlösenden und bestätigenden Rufes „Jesu Hominum Salvator“, der ohne kräftige Chormassen sonst ganz und gar wirkungslos verpufft.
Matthew Ferraro: Ad Maiorem Dei Gloriam. London: Boosey & Hawkes 2006. Chorpartitur. 6 Seiten.
erschienen in der zeitschrift des deutschen chorverbandes, der „neuen chorzeit”, ausgabe juli/august 2007.
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