Unbox­ing ist ja eigentlich ein Sport/Hobby, das sich vor allem bei elek­tro­n­is­chen Geräten aus­to­bt. Ich habe das lettzens mal mit einem Kunst­werk gemacht — einem Kunst­werk, zu dessen Gehalt und Wert ich noch nichts sagen kann (das kommt später …), das aber immer­hin mit erhe­blichem Anspruch daherkommt: XO von Fran­cis Nenik. Das ist kein Buch, son­dern eine Lose­blattsamm­lung (die übri­gens unter eine CC-Lizenz ste­ht und auch kosten­los zugänglich ist) mit Text-Teilen,1 ver­packt in einem Kar­ton, der Teil des Textes ist und so weit­er — ich liebe ja solche Meta-Spiel­ereien.

Show 1 foot­note

  1. Die Idee, die lin­eare Lek­türe von erzäh­len­den Tex­ten aufzubrechen, ist ja nicht so wahnsin­nig neu. Zulet­zt denke ich da etwa an Benjamin SteinsLein­wand”, die nicht nur die Lek­tür­erei­hen­folge der zwei Großteile in die Entschei­dung des Leser stellt, son­dern aus­drück­lich das Wech­seln auch zwis­chen den Teilen ermutigt und vorschlägt. Oder an Aka Morchi­ladze, dessen “San­ta Esper­an­za” auch durch die Ver­pack­ung auf­fällt: eine Tasche mit 36 beli­big kom­binier­baren Einzel­heften. Nicht zulet­zt kann man auch Kafkas “Process” so lesen, zumin­d­est in der Aus­gabe bei Wagen­bach, die sich der edi­torischen Entschei­dung der Anord­nung der Tex­thefte Kafkas ver­weigert. Man sieht: Es gibt also nichts Neues unter der Sonne …