Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Kategorie: laufen Seite 3 von 9

skiurlaub 2009, #2

dies­mal ging es zwar wieder nach tiro, aber nach ser­faus. für mich eine neue erfahrung — in diesem skige­bi­et war ich vorher noch nie. aber es war bes­timmt nicht das let­zte mal. zwar ist der ort ziem­lich teuer — vor allem die unterkün­fte kosten eine menge geld — aber das skige­bi­et ist große klasse. schöne, eher schmale pis­ten. eine schöne gegend. wun­der­bare verbindun­gen zwis­chen den teilen (also vor allem zwis­chen ser­faus, fiss und ladis, aber auch inner­halb des recht aus­gedehn­ten ser­fauser teils).

die anreise am sam­stag war allerd­ings eher müh­sam. die auto­bah­nen waren in deutsch­land natür­lich wieder sehr voll, der übliche rei­sev­erkehr mit den üblichen staus — etwa vor & am albanstieg — eben. und der fer­n­pass war auch so voll, dass es nur noch im stop und go hoch und wieder runter ging. in imst sucht­en wir verge­blich den hofer, um unsere lebens­mit­telvor­räte für die woche zu ergänzen, bis joachim auf die idee kam, dass der in lan­deck doch viel prak­tis­ch­er liegt … den hat­ten wir dann tat­säch­lich schnell gefun­den und die autos noch ein wenig voller geladen. ab dort ging es dann weit­er ins inntal hin­auf, bis zum abzweig nach ser­faus. die straße führt dann am tal­hang in 12 (durch­num­merierten) kehren auf kurze strecke fast 1000 höhen­meter hin­auf auf das terassen­plateau, auf dem ser­faus, fiss und ladis (in umgekehrter rei­hen­folge) liegen — mit prächtigem aus­blick über das tal. in ser­faus war ger­ade ziem­lich viel betrieb — die ski­fahrer kamen von der piste zurück, die let­zten urlauber ver­schwan­den, neue kamen … unsere unterkun­ft fan­den wir sofort, sie lag ja auch super zen­tral am kirch­platz. und damit direkt an der u‑bahn-sta­tion. denn so ver­rückt es klingt, ser­faus hat eine miniatur-u-bahn unter der haupt­straße, die vom großen park­platz am ort­sein­gang über zwei sta­tio­nen zur seil­bahn-tal­sta­tion am anderen dor­fende führt — eine wun­der­bar prak­tis­che und schnelle möglichkeit, mor­gens ins skige­bi­et zu kom­men und abends zurück. aber auf dem rück­weg war sie nur bed­ingt nötig, weil man eine tal­ab­fahrt prob­lem­los bis zur dorfmitte ver­längern kon­nte und dann nur noch wenige meter zu gehen hat­te. laufen musste ich an diesem tag nicht mehr, das hat­te ich mor­gens in darm­stadt erledigt, um für den ersten skitag am son­ntag so aus­geruht wie möglich zu sein ;-).

der erste tag auf der piste also. es sollte einiges passieren … wir schafften es trotz kartenkauf etc., ziem­lich genau um 9 uhr in die erste gondel­bahn einzusteigen. schnell ori­en­tierten wir uns in rich­tung pezid­bahn. dort gibt es zwei sehr schöne und teil­weise ordentlich steile schwarze pis­ten. bei her­rlich­stem wet­ter — viel sonne vor allem — stürzten wir uns also mehr oder weniger schnell die pis­ten hin­unter. und ich zusam­men mit markus und heike, die schon sam­stags in ser­faus unter­wegs gewe­sen waren, auch in die unprä­pari­erten hänge neben der piste. das ging vom ersten moment an erstaunlich gut und machte eine menge spaß — so langsam werde ich mit dem mono auch dort immer sicher­er. ich tum­melte mich ger­ade dort, etwas abseits, als joachim schein­bar unfrei­willig beschloss, den geschwindigkeit­sreko­rd auf der pezid­ab­fahrt zu brechen. bei ein­er welle kam er dann ordentlich ins fliegen, hat­te nach der lan­dung enor­men speed. und beim näch­sten bogen zer­fet­zte es ihn dann. oder bess­er gesagt: seine bindung. und zwar so ziem­lich total: an bei­den skiern waren nur noch trüm­mer übrig — die eine fersen­back fehlte kom­plett, das vordere gehäuse an mehreren stellen gebrochen. und am anderen ski hat­te sich der vordere bindung­steil kom­plett vom ski gelöst — die kun­st­stof­fverbindung war gebrochen. so etwas habe ich noch nie gese­hen … ihm selb­st ist dabei zum glück nichts passiert und nach einigem hin und her glit­ten thorsten und er auf jew­eils einem ski zur tal­sta­tion der pezid­bahn hin­unter. dort wurde er dann von einem ski­bob abge­holt — ohne ski­er kommt man von dort näm­lich eigentlich nicht weg. und der näch­ste ver­leih war an der mit­tel­sta­tion der kom­perdell-lazid-bahn … anson­sten war der son­ntag aber ein wun­der­bar­er skitag. der schnee war grif­fig, die pis­ten prä­pari­ert, das wet­ter gut — wie meist in dieser woche eher warm, eigentlich nie unter 0 °C.

auch der mon­tag bot eher wenig über­raschun­gen. wir erkun­de­ten weit­er das skige­bi­et, fan­den noch eine schöne vari­ante zwis­chen pezid und arrezjoch. die carv­er schossen sich schon ein wenig auf die pis­ten am plansegg ein — da bot sich ein schönes spielfeld für sie. der dien­stag zeigte sich dann mit deut­lich wech­sel­hafterem wet­ter. nach­dem es den ganzen tag bewölkt und leicht nebe­lig war, set­zte gegen mit­tag noch recht ordentlich­er schneefall ein, der uns dann schon recht früh, gegen 14 uhr, von der piste nach hause trieb. das bot mir immer­hin gele­gen­heit, mal etwas mehr zeit zum laufen zu haben. die ersten bei­den tage war da noch nicht viel bei herumgekom­men — ich suchte noch passende wege und ver­suchte mich an die steilen hänge zu gewöh­nen. am dien­stag brachte ich dann immer­hin knapp 10 kilo­me­ter zusam­men. und fand einige schöne stellen. es macht näm­lich trotz der anstren­gung und selb­st bei ver­gle­ich­sweise schlechtem wet­ter eine menge spaß, in ver­schneit­en bergen und wälder zu laufen — so lange man wege hat, die planiert wur­den und man nicht durch tief­schnee stapfen muss. das propierte ich für ziem­lich genau fünf schritte — jew­eils inklu­sive einsinken im schnee bis fast an den schritt: das war der­maßen erschöpfend, dass ich schnell wieder halb­wegs fes­ten boden unter den füßen suchte.

der mittwoch bescherte uns dann schon wieder ganz anderes wet­ter: föhn war ange­sagt. und der brachte ziem­lich starke winde mit sich, so dass vor allem vor­mit­tags der seil­bahn- und lift­be­trieb doch einiges eingeschränkt wurde. aber ein gutes hat­ten die kräfti­gen winde: sie bliesen die wolken hin­weg. mor­gens war alles noch ziem­lich ver­hangen. aber spätestens ab mit­tag über­wog wieder der blaue him­mel und die strahlende sonne. das machte dann so viel spaß, dass wir bis zum endgülti­gen schluss der lifte auf den pis­ten blieben und deshalb erst nach 16 uhr auf die tal­ab­fahrt kamen.  da kon­nte der don­ner­stag dann über­haupt nicht mithal­ten: wieder war das wet­ter verän­dert. allerd­ings nicht zum besten. denn dick­er und ziem­lich beständi­ger nebel hing in den bergen. wenn man glück hat­te, war man zur richti­gen zeit am richti­gen ort und kon­nte kurze, min­i­male auflockerun­gen genießen. da aber die wolk­endecke ins­ge­samt aus­ge­sprochen niedrig hing, war die sicht durch das extrem dif­fuse licht aus­ge­sprochen gewöh­nungs­bedürftig, um nicht zu sagen schlecht. dazwis­chen kam immer wieder leichter schneefall, der sich zum abend hin noch ver­stärk­te. die pis­ten waren zwar in sehr gutem zus­tand und es war ziem­lich wenig betrieb, aber auf­grund der eingeschränk­ten sicht war das fahren doch recht anstren­gend. auch am fre­itag blieb uns der nebel und der schneefall weit­ge­hend erhal­ten. trotz­dem war auf den pis­ten noch eine menge spaß zu haben. und auch auf der einen skiroute, die ich dann doch noch gefahren bin, der schleif­plat­ten­route an der oberen schei­d­bahn. die war zwar im ober­sten stück nicht nur sakrisch steil, son­dern auch sehr unan­genehm ungle­ich­mäßig ver­buck­elt. da ver­lor ich dann endgültig noch einen teller mein­er skistöcke, die eh schon stark in mitlei­den­schaft gezo­gen waren. und ohne teller macht das fahren abseits der piste doch erstaunlich wenig spaß ;-). aber die schwarzen pis­ten waren noch ziem­lich gut zu fahren, vor allem die an der oberen schei­d­bahn und am pezid. und auch die wald­ab­fahrt vom alp­kopf hin­unter hat­te noch ihren reiz. zwar war die rote piste ziem­lich zer­fahren. aber am rand blieben so ander­halb meter, wo sich der schöne lose und weiche schnee sam­melte — da stürzte ich mich noch einige male herab. aber irgend­wann — lei­der schon vor 16 uhr — waren meine ober­schenkel dann ein­fach hinüber. das viele fahren auf schw­eren, steilen pis­ten und die nicht ger­ade leicht­en lauf­streck­en macht­en sich bemerk­bar. zur krö­nung ver­längerte ich meine laufrunde dann am fre­itag auch zu ein­er richti­gen runde auf über 11 kilo­me­ter: über den beutelkopfweg zur bergsta­tion des sun­lin­ers, von dort über den panora­ma-genuss-wan­der­weg hinüber zum kom­perdell und nach eini­gen stück­en skip­iste quer zum hang zurück nach ser­faus — mit abstand die schön­ste strecke der woche, her­rliche aus­blicke trotz mit­tel­prächti­gen schneefalls …

die heim­reise ver­lief dann eher unspek­takulär — da wir rel­a­tiv früh starteten, waren wir zwar im dicht­en verkehr und schneefall unter­wegs, blieben aber wenig­stens von größeren staus ver­schont. und schon wieder war eine woche ski­fahren vorüber …

fotos habe ich natür­lich doch wieder nur sehr wenige gemacht — das aus­pack­en etc. ist immer zu umständlich … aber ein paar sind hier immer­hin:

treue begleiter

treue begleit­er sind meine lauf­schuhe. über hun­derte von kilo­me­tern und stun­den tra­gen sie mich durch stadt und land, über wiesen und durch den wald, bei son­nen­schein und regen. das sieht man ihnen nach ein­er weile auch an. die fotos zeigen zwei ver­schiedene paare meines lieblingss­chuh­es, dem new bal­ance 766. die haben zum zeit­punkt der auf­nahme bei­de schon über 1300 kilo­me­ter hin­ter sich. das hin­ter­lässt natür­lich spuren ;-). erstaunlich ist höch­stens, wie ger­ing die abnutzung ist. die außen­sohle ist ja immer noch fast neu. das fut­ter dage­gen hat vor allem bei mein­er recht­en ferse einiges auszuhal­ten. und die dämp­fung ist natür­lich nach dieser zeit erhe­blich zurück­ge­gan­gen.
in der mitte sind die noch rel­a­tiv neuen salomon xa pro 3d ultra. da sieht man nur, was das laufen im oden­wald auch mal heißen kann: ziem­lich tief im matsch zu versinken. aber das ist ja ger­ade der hauptspaß dabei .…

im schneematsch durch den odenwald

oder bess­er gesagt: über die oden­wälder hügel. gestern war wieder — wie jeden sam­stag — der lange lauf dran: 40 kilo­me­ter wollte der train­ings­plan, im flachen hätte er gerne eine pace von 4:54 gehabt. die länge habe ich gemacht, mein tem­po war allerd­ings mit 5:11 etwas langsamer. das war natür­lich den kleinen hügeln geschuldet, die im oden­wald immer im weg herum­ste­hen. dafür macht das laufen dann aber auch mehr spaß — lang­weilig wird’s nicht, wenn es ständig bergauf und bergab geht. der nasse, rutschige weil dahin­schmelzende schnee hat dann noch ein übriges getan, mich auszubrem­sen. so auf ein­er län­geren strecke kostet das doch ganz schön kraft, wenn man wirk­lich bei jedem schritt keinen vernün­fti­gen abdruck hin­bekommt, son­dern immer ein klein biss­chen wegrutscht. und bergab muss man dann ja auch noch schön vor­sichtig laufen, da ist’s also auch nix mit hohem tem­po. schön war’s aber trotz­dem.
so sieht übri­gens das höhen­pro­fil aus — viele höhen­meter sind es eigentlich nicht (knapp 800), aber doch recht nett verteilt:

höhenprofil

skiurlaub 2009, #1

am mon­tag, den 5.1., ging es also los. der bus war schon am son­ntag abend gepackt (und die frage, wem welche ski­er gehören, war auch gek­lärt), mein mono­ski ruhte san­ft in dem haufen der duo-lat­ten der anderen. früh­mor­gens sam­melten wir uns also um den bus — christoph, christoph, maike, volk­er und ich. und etwas ganz außergewöhn­lich­es in erbach: richtiger schnee. der machte das fahren dann ein wenig unlustig, denn geräumt war noch erstaunlich wenig. bis neckar­sulm tuck­erten wir also recht vor­sichtig unseres weges. auf der auto­bahn lief es dann aber prächtig, so dass wir doch schon nach ziem­lich genau sechs stun­den am ende des ziller­tals in das tux­er tal hin­auf­fuhren und auch ganz prob­lem­los unsere ferien­woh­nung auf dem hon­snhof in vorder­lan­ers­bach fan­den. die war mit zwei schlafräu­men und gemütlich­er wohnküche sehr angenehm aus­ges­tat­tet (und vor allem außeror­dentlich gut geheizt). schnell hat­ten wir uns ein­gerichtet und christoph auch schon die playsta­tion angeschlossen — der urlaub kon­nte also so richtig los­ge­hen. doch halt — vorher mussten wir für den anderen christoph noch ski­er und schuhe besor­gen. dafür stat­ten wir ste­fans skistall einen besuch ab, während der rest der gruppe schon ein­mal die liftkarten kaufte.
am näch­sten tag, heilige drei könige, ging es dann endlich auf die piste. zwar nicht ganz so früh, wie ich das gerne gehabt hätte ;-), aber noch zu ein­er annehm­baren zeit (und es wurde mit jedem tag bess­er …). endlich kon­nte mein snow­shark wieder schnee schnup­pern! schon die ersten schwünge macht­en klar: das funk­tion­iert trotz langer som­mer­pause noch bestens. gut, die pis­ten auf dem rastko­gel und penken, wo wir den ersten tag ver­bracht­en, waren auch ordentlich prä­pari­ert. schnee hat­te es allerd­ings eher wenig — 110 cm kon­nte ich da nir­gends ent­deck­en. an nicht weni­gen exponierten stellen kamen nach­mit­tags gras und steine zum vorschein. das lag vielle­icht aber auch daran, dass rel­a­tiv viel betrieb war auf den pis­ten. wir hat­ten aber trotz­dem eine menge spaß, gle­ich schon am ersten tag. die eher zurück­hal­tenden ski­fahrer der gruppe sorgten auch gut dafür, dass ich mich immer wieder aus­ruhen kon­nte …
so sah der erste tag also aus:  skiline 6.1.

nach dem recht frühen schluss auf der piste  zog ich mir erst ein­mal die lauf­schuhe an (viel wurde es am ersten tag nicht, dafür ein schönes stück auf einem wan­der­weg durch den wald am hang ober­halb unser­er ferien­woh­nung). und nach dem tafeln war natür­lich wieder arbeit ange­sagt (zumin­d­est für die män­ner): spueltrupp

auch am mittwoch starteten wir wieder am rastko­gel. nach eini­gen wun­der­schö­nen (und vor allem schnellen) abfahrten am hor­bergjoch — die pis­ten waren wieder schön hart und glatt prä­pari­ert, es war recht wenig betrieb — wan­derten wir wieder hinüber zu penken, zum nord­hang und knor­ren sowie ins schneekar, wo es eine nette schwarze piste gibt. mit­tagspause macht­en wir an der neuen hütte “check point”, eine sehr schön gele­gene, son­nige hütte. denn das wet­ter war nach der leicht­en bewölkung des ersten tages per­fekt: sonne pur, keine einzige ein­trübung, aber noch aus­re­ichend kalt, damit der schnee nicht allzu weich wurde und hin­weg schmolz.
so sahen wir am start zur panora­maab­fahrt (wirk­lich eine der schön­sten pis­ten dort, nicht nur der aus­sicht wegen, son­dern auch ihrer hänge wegen):

gruppenbild

so, das war also schon fast der zweite tag (die harakiri-piste sind wir natür­lich auch hin­unter gebraust. das war aber kein beson­der­er spaß, weil auch die ger­ade oben, wo sie eh’ nicht so ein­fahc ist, bru­tal hart gefroren war. da rutschen selb­st die ski­fahrer mit ihren zwei lat­ten ganz schön hin und her). denn danach macht­en wir uns schon bald wieder auf in rich­tung tal. dies­mal über die skiroute (die eigentlich keine ist, son­dern ein durch­weg prä­pari­ert­er verbindungsweg) auf die eggalm, weil nur von dort eine tal­ab­fahrt nach vorder­lan­ers­bach führt. auch für diesen tag wieder die dat­en: skiline 7.1.

am don­ner­stag wech­sel­ten wir das skige­bi­et und erkun­de­ten den tux­er gletsch­er. hier war es zwar ein kleines biss­chen käl­ter, aber dafür auch garantiert weiß … und auch hier gibt es dur­chaus einige schöne abfahrten. vor allem weil ich bei dem her­rlich­sten son­nen­schein volk­er und christoph dies­mal den schlegeis-lift schmack­haft machen kon­nte — daneben war auch mal ein kleines biss­chen off-piste ange­sagt, obwohl der schnee auch dort schon sehr hart, fast schon so fest wie auf der piste, und bere­its reich­lich zer­fahren war. nach dem skitag (die ski­line zeigt nicht alle lift­fahrten, weil auf dem gletsch­er einige lifte ohne kon­trolle laufen: skiline 8.1.) auch am don­ner­stag war nach dem ski­fahren für mich natür­lich laufen ange­sagt. christoph kam mit und hat­te dann lei­der ziem­liche prob­leme mit ein­er alten kniev­er­let­zung, die wed­er den unruhi­gen unter­grund des win­ter­wan­der­weges noch die stärk­eren stei­gun­gen hin­auf und hinab gut vertrug — und ihn dann lei­der auch am let­zten tag beim ski­fahren noch ein­schränk­te.

der let­zte tag führte uns ein weit­eres mal auf den rastko­gel — wieder starteten wir am hor­bergjoch, zogen dann über die wan­glspitz weit­er zu knor­ren und schneekar. da hat es mich dann auf der schwarzen piste beim zweit­en mal tat­säch­lich noch hin­gelegt: auf­grund eines ziem­lich blödsin­nig und unaufmerk­sam falsch platzierten stock­ein­satzes kippte ich im steil­hang ein­fach schön nach vornüber, rutsche dann ein gutes stück bäuch­lings mit dem kopf voran die piste hin­unter, bis ich endlich den ski wieder nach unten bekam. das war bes­timmt ein nettes spek­takel für die leute im lift, der natür­lich just in diesem moment still­stand … unten, am ende der piste, hat­te ich dann aber trotz­dem noch genü­gend zeit, mich vom schnee zu säu­bern, bevor die anderen wieder zu mir stießen. auf unserem nach­mit­täglichen weg zur eggalm wur­den wir dann lei­der von ein­er lift­panne am eggalm-nord-ses­sel aufge­hal­ten, die das ganze ziem­lich verzögerte und auch ein wenig die lust nahm, den tag bis zum schluss auszureizen. deshalb sieht die ski­line so aus: skiline 9.1.

dafür war der sport an diesem tag noch nicht erledigt — ich ging selb­stver­ständlich auch wieder laufen. vor allem aber aßen wir auf der gri­eralm zu abend und rodel­ten dann die knapp fünf kilo­me­ter nach lan­ers­bach hin­unter. ein ziem­lich rup­piges und ras­antes vergnü­gen, aber nicht so ganz mein fall …: rodeln

die rück­reise ging dann so prob­lem­los von­stat­ten (sieht man mal von dem zunächst aus­ge­fal­l­enen niveauaus­gle­ich der hin­ter­radfederung des busses ab), dass wir auf­grund der frühen abfahrt­szeit (6.30) tat­säch­lich schon pünk­tlich zum mit­tagessen wieder daheim waren.

jahresziel erreicht

gestern habe ich beim train­ing die 5000-km-marke über­schrit­ten (oder bess­er gesagt über­laufen). damit ist mein haup­t­jahresziel für 2008 erre­icht. trotz der ver­let­zung im mai, die mich einige wochen lauf­pause gekostet hat. mein zweites ziel, den sub 3:00-marathon, habe ich im okto­ber lei­der um 34 sekun­den ver­fehlt. naja, damit muss ich mir wenig­stens keine gedanken für das ziel im näch­sten jahr machen — für frank­furt bin ich schon wieder angemeldet. anson­sten will ich eigentlich weniger auf zeit laufen, son­dern eher kilo­me­ter sam­meln. und das möglichst kon­tinuier­lich — also ohne zwangspause. und natür­lich soll auch mein tägliche-laufen-serie weit­er anhal­ten — da habe ich ja noch einen reko­rd zu knack­en. aber bis dahin muss ich noch einige kilo­me­ter unter die füße nehmen.

alte und neue wege

ein her­rlich­er tag, der sam­stag. per­fek­tes laufwet­ter. und die lust steigt mit jedem kilo­me­ter, den mich der zug näher nach erbach bringt.
irgend­wann war’s dann endlich so weit, das mit­tagessen wenig­stens halb­wegs ver­daut und die schuhe geschnürt. die meis­ten teile der ins­ge­samt 31,58 kilo­me­ter bin ich schon irgend­wann ein­mal gelaufen — aber noch nie in dieser kom­bi­na­tion und teil­weise auch nur in der gegen­rich­tung: dieses mal hat­te ich mir nichts wirk­lich geplant, son­dern schaute ein­fach mal, was mir so unter die füße kam.
kalt war’s zwar an eini­gen stellen ziem­lich. vor allem da, wor noch schnee herum­lag ;-). aber das stört ja nicht weit­er …haupt­sache es läuft. und das tat es. schön gemütlich hat­te ich ange­fan­gen, über den anfang des dreiseen­tals zum buch­wald­skopf, dann den üblichen weg über son­nen­weg in rich­tung bul­lau eingeschla­gen. davor habe ich aber noch einen abstech­er gemacht und eine neue ecke aus­gekund­schaftet — schöne ficht­en­monokul­tur, die aber auf­grund der hanglage noch recht viel sonne am nach­mit­tag hat­te. jeden­falls führte mich ein weit­er bogen (bei dem ich nach eini­gen kilo­me­tern nicht mehr so genau wusste, wo ich eigentlich war) bis kurz vor bul­lau. von dort bin ich dann erst ein­mal hinüber nach würzberg gestürmt: langsam stieg das tem­po, die erste hälfte lag ja inzwis­chen auch schon hin­ter mir. von würzberg aus bin ich schließlich schön quer wieder zurück zum aus­gangspunkt des kutschen­weges, allerd­ings ein biss­chen unter­halb von diesem. dieses ganze hin und her hat­te den ein­deuti­gen vorteil, dass ich in den über zweiein­halb stun­den kaum einem dutzend men­schen begeg­net bin. dafür hat­te ich wun­der­schö­nen wald bei her­rlichem son­nen­schein und klar­er luft für mich ganz allein. aber auch das hat­te irgend­wann natür­lich ein ende: die let­zte konzen­tra­tionsanstren­gung, der schlechte hohlweg am wal­drand beim buch­wald­skopf — in der däm­merung nicht mehr ganz ein­fach, vor allem bergab bei hohem tem­po — und schon lag das müm­ling­tal im san­ften abendlicht — die sonne war kurz zuvor unterge­gan­gen — vor mir.

ein katastrophenlauf oder: durchhaltetraining

eigentlich war gar nichts beson­deres geplant und vorge­se­hen: der übliche sam­stägliche lange lauf war gar so lang, 24 km soll­ten es wer­den, mti einem tem­po von 4:49 aber ohne rumtrödeln. aber irgend­wie war der wurm drin, gestern vor­mit­tag.
über nacht war es kalt gewor­den, also habe ich zum ersten mal in diesem jahr die dick­eren lauf­sachen aus dem schrank gesucht. ein wenig schnee lag noch auf den wiesen und äck­ern, auch auf den wegen. und ein kleines biss­chen tanzte durch die luft. also zog ich los, ich hat­te mir eine neue route aus mir bere­its bekan­nten teil­stück­en über­legt. und das war sozusagen schon eines der prob­leme, denn meine schätzung ging nicht ganz auf. doch dazu später.
los ging’s wie immer in erbach mit den län­geren läufen: erst ein­mal den buch­wald­skopf hin­auf. das hat den vorteil, dass man selb­st im tief­sten win­ter schon mal warm gelaufen ist. dann bin ich ganz klas­sisch weit­er über den son­nen­weg auf den schmalen wan­der­weg rich­tung bul­lauer straße. und hier wurde schon klar, dass es heute nicht beson­ders ein­fach wer­den würde: tiefe schlamm­stellen säumten den weg immer wieder, ver­steckt unter ein­er schö­nen schicht bun­ten laubs. dazu noch eine dünne schneeschicht, die noch weniger unter­grund erah­nen ließ und dafür mit größer­er rutschigkeit entschädigte: den erste beina­he-sturz kon­nte ich ger­ade noch abfan­gen. außer­dem begann ich schon hier, nach ger­ade ein­mal vier kilo­me­tern, so richtig hunger zu bekom­men. und der wollte ein­fach nicht ver­schwinden — bis zur rück­kehr hat er mich dieses mal begleit­et. aber noch war ich guten mutes und flot­ten schrittes unter­wegs, machte den bogen an der bul­lauer straße und stürzte mich den kutschen­weg in rich­tung würzberg hin­auf. den ver­ließ ich dann unge­fähr auf hal­ber höhe link­er hand, um quer zum hang leicht ansteigend ober­halb von ebuch und erns­bach vor­beizuziehen. so langsam merk­te ich das etwas hohe tem­po, es wurde ziem­lich anstren­gend. mein gesamtschnitt lag aber immer­hin schon bei 5:07 unge­fähr. der änderte sich jet­zt allerd­ings kaum noch, zumin­d­est für einige kilo­me­ter nicht. noch etwas däm­merte mir so allmäh­lich, je näher ich erns­bach kam: meine schätzung würde nicht ganz aufge­hen, ich musste noch eine schleife ein­bauen. tat­säch­lich hat­te ich, als ich dann am rand von würzberg aus dem wald kam, ger­ade ein­mal 12 kilo­me­ter auf dem fore­run­ner — das war etwas wenig. vor allem angesichts der tat­sache, dass ich mich mit­tler­weile ziem­lich müde fühlte und das hohe tem­po, dass jet­zt eigentlich noch etwas schneller wer­den sollte, immer mehr mühe bere­it­ete. aber ich quälte mich weit­er und zog in rich­tung man­gels­bach. hin­ter den häusern, auf dem limeswan­der­weg, begann dann das wahre lei­den. ein baum lag quer auf dem eh’ schon sehr schlecht­en und außeror­dentlich matschi­gen weg (eher eine schlammp­iste als ein richtiger wan­der­weg). also bin ich abseits des weges herumger­an­nt — und habe mir prompt zwis­chen beck­en und rip­pen einen quer­ste­hen­den ast in die seite ger­ammt. die näch­sten schritte waren nicht sehr angenehm, aber ste­hen­bleiben kam nicht in frage … schnell wurde meine aufmerk­samkeit aber wieder auf den boden gelenkt — oder das, was davon übrig blieb. hier war es näm­lich so weich, dass ich fast steck­en­blieb. zumin­d­est kam es mir so vor … der schlamm reichte bis ordentlich über die knöchel, meine füße wur­den erst nass und dann kalt. aber mit ein­er kleinen tem­pov­er­schär­fung auf dem dann mit­ten durch die bäume führen­den schmalen wan­der­weg sorgte für rasche erwär­mung. so gelangte ich dann immer­hin noch halb­wegs heil an die b47. die ver­ließ ich dann bald wieder — heute hat­te ich keine große lust auf straße, meine schuhe (die salomon 3d ultras) woll­ten so etwas nicht. also bin ich wieder auf den wan­der­weg eingeschwenkt. der führt hier direkt neben der straße ein­fach so durch die bäume, in schlangen­lin­ien und hak­en­schla­gend, ein schmaler tram­pelp­fad eher als ein richtiger weg. natür­lich war es nur eine frage der zeit, bis ich eine enge s‑kurve über­sah — rumms, da war ich zu schnell und lag auf dem boden. aber nix passiert, schnell aufger­ap­pelt und weit­er gedüst. hin­ter eul­bach wurde der weg — hin­unter zum haber­mannskreuz — dann zwar bre­it­er, aber auch wieder schlam­miger. jet­zt war es aber auch egal, der matsch hat­te seinen weg in meine schuhe bere­its gefun­den. immer­hin kon­nte ich das tem­po jet­zt langsam erhöhen und den schnitt schon ein­mal unter die 5:00-marke drück­en. vor­bei am haber­mannskreuz (wieder so ein lustiger pfad!) ging es weit­er in rich­tung gräsig. und weil es noch nci­ht reichte mit den unanehm­lichkeit­en, musste ich unbe­d­ingt noch ein­mal hin­fall­en: langsam erschöpft achtete ich einen moment nicht auf den weg, stolperte mit dem recht­en fuß gegen einen unter dem laub ver­steck­ten ast und kon­nte nicht mehr aus­gle­ichen: patsch, schon hat­te ich einen wun­der­schö­nen bauch­platsch­er in den schlamm gemacht. nur gut, dass ich schon fast zu hause war. die let­zten zwei kilo­me­ter gin­gen auch noch irgend­wie herum, sog­ar den kreuzweg bin noch hoch gekom­men. zuhause sam­melte ich dann erst­mal dreck und blät­ter aus mir und mein­er klei­dung: bis in die unter­hose hat­te sich der kram vorgear­beit­et … und dann waren es, trotz der schin­derei, noch nicht ein­mal 24 kilo­me­ter gewor­den! — 23 km @ 4:50 — immer­hin der schnitt ist in ord­nung, einige höhen­meter waren ja schon dabei …

to streak or not to streak: nachbemerkungen zum frankfurt-marathon — und den nachwehen

also, noch ein paar nach­schriften zum bericht von gestern:

  • muskelkater: der muskelkater ist lei­der immer noch da. und noch ver­dammt stark. die ober­schenkel machen noch nicht immer das, was ich will. das auf­ste­hen und das trep­pen hin­un­ter­steigen schmerzen noch ordentlich. der kleine streak­er­hal­tungslauf vorhin hat aber ganz gut getan, die beine schön gelock­ert. lange hat es zwar nicht gehal­ten, aber immer­hin …

    doch so richtig zufrieden bin ich damit nicht. irgend­wie sind das jet­zt doch ein biss­chen zu viel schmerzen … mal sehen, ob mir noch etwas ein­fällt für das näch­ste mal. aber eigentlich fühlte ich mich aus­re­ichend trainiert und vor­bere­it­et. vielle­icht mehr schnelle läufe und mehr bergauf? aber wahrschein­lich hil­ft es nicht wirk­lich viel, weil so eine marathonzeit halt alle meine kräfte und sämtliche reser­ven dazu beansprucht — das wird sich wohl kaum ändern lassen.
  • schuhe: es war eine gute wahl, mit den leicht­en und schnellen mizuno wave elixir 3 zu laufen. prob­leme hat­te ich über­haupt keine, obwohl ich bish­er max­i­mal knapp 20 kilo­me­ter am stück mit ihnen unter­wegs war (und über­haupt noch nicht in verbindung mit den cep-strümpfen). aber alles hat tadel­los geklappt. der durchge­hende asphalt hat sich auch nicht neg­a­tiv aus­gewirkt, die etwas sparsamere dämp­fung (vor allem im ver­gle­ich etwa zum new bal­ance 1223, mit dem ich son­st oft die lan­gen streck­en lief).
  • cep-strümpfe: ein­fach nur klasse. zumin­d­est führe ich es auf die test-strümpfe zurück, dass meine waden während des laufens und auch danach in jedem moment total entspan­nt und schmerzfrei waren. da hat­te ich im train­ing oft mehr nach­wirkun­gen als jet­zt.
  • verpfle­gung: gewun­dert hat mich, dass ich von den bei­den gels, die ich (bei km 20 und bei km 30) eingeschmis­sen habe, nichts gemerkt habe. das hat­te ich anders in erin­nerung: näm­lich einen deut­lichen energi­eschub. warum das so ist — keine ahnung. erste ver­mu­tung: in den let­zten monat­en habe ich meinen stof­fwech­sel durch die lan­gen läufe ohne kohlen­hy­drate so gut trainiert, dass er auch beim wet­tkampf bestens ohne nach­schub auskam. aber eigentlich hat­te ich die the­o­rie so ver­standen, dass sie dann ger­ade beson­ders wirken soll­ten … naja, eigentlich auch egal. ins­ge­samt waren aber die muskulären prob­leme auch eher das, was mich zum schluss gebremst hat, nicht man­gel­nde energie oder schwach­er kreis­lauf …
    was ich nicht bedacht hat­te: ende okto­ber ist das ange­botene wass­er ziem­lich kalt. das habe ich im magen etwas gemerkt. zwar habe ich nie viel getrunk­en, die meis­ten sta­tio­nen auch kom­plett aus­ge­lassen. aber auf die idee, den war­men tee zu nehmen, kam ich erst bei kilo­me­ter 35. während dem laufen ist halt nich viel mit denken …

und so langsam kristallisiert sich auch schon die idee her­aus, näch­stes jahr wieder in frank­furt zu starten. und dann vielle­icht die let­zten 34 sekun­den auch noch zu schaf­fen, damit auch mal eine 2 vorne ste­ht … aber bis dahin ist ja noch ein klitzek­leines biss­chen zeit.

3:00:33. oder: knapp vorbei ist auch daneben

11.473 Läufer im Nack­en – da muss man sich schon ein biss­chen beeilen. Lei­der habe ich mich wohl am Anfang zu sehr beeilt. Am Ende fehlte jeden­falls die Kraft für die Traumzeit, die sub 3. Gewor­den ist es eine – ganz unbeschei­den gesagt – trotz­dem sehr gute 3:00:33. Aber mal von Anfang an.
Am Sam­stag in Ruhe die Star­tun­ter­la­gen geholt, etwas über die Marathon­messe spaziert (und doch mal wieder ein Paar Schuhe gekauft: Eigentlich hat­te ich extra wenig Geld mitgenom­men, um gar nicht in Ver­suchung zu kom­men … Das Saucony-Ange­bot fand ich dann aber zu ver­lock­en – da musste halt die EC-Karte her­hal­ten), meine oblig­a­torische Por­tion Nudeln ver­drückt (in der dröh­nend beschall­ten Fes­thalle, wo man schon mal den Zielein­lauf besichti­gen kon­nte). Schon bei dem ganzen Kram zeigte sich: Der Frank­furter Marathon ist gut organ­isiert. Alles war leicht zu find­en, gut aus­geschildert. Und trotz der Massen – 12.046 Marathon­starter, mit den anderen Wet­tbe­wer­ben (Staffel und Mini-Marathon) ins­ge­samt über 20.000 Läufer – ging alles angenehm zügig und unkom­pliziert über die Bühne. Danach noch ein kurzes, nettes Tre­f­fen mit den anderen Streakrun­nern – auch mit denen, die gar nicht mitliefen. Lars und Elke fehlten lei­der. Aber die traf ich dann dafür am Son­ntag mor­gen auf dem Mainz­er Bahn­hof. Zusam­men sind wir, mit ein­er Menge ander­er Läufer, also nach Frank­furt gepil­gert. Die Bahn und U‑Bahn bracht­en uns auch zuver­läs­sig zur Messe. Nach der Klei­der­beutelab­gabe dann die etwas lang­wierigere Sache mit den Toi­let­ten – so direkt vor dem Marathon kann es wohl ein­fach nicht gut davon geben … Um 9.45 Uhr war ich dann auch schon in meinem Start­block. Zum ersten Mal in mein­er (kurzen) Läufer­kar­riere durfte ich aus dem ersten Block – also qua­si direkt hin­ter den Keni­an­er, die ich aber trotz­dem nicht gese­hen habe, weil ich mich natür­lich brav schön hin­ten ein­ge­ord­net habe. Viel gebracht hat das nicht. Denn trotz des anfangs sehr unruhi­gen und für meine Empfind­ung sehr rauen Starts (zwei Läufer prügel­ten sich auf dem ersten Kilo­me­ter fast, auch son­st wurde mächtig viel gerem­pelt und so knapp wie irgend möglich über­holt) war ich irgend­wie dauernd zu schnell. Vielle­icht lag’s an den Tem­per­a­turen: Auf den ersten Kilo­me­tern, so bis km 4 oder 5, fand ich es – trotz der Arm­linge – sakrisch kalt. Aber es lief bestens: Lock­er sauste ich mit den anderen Läufer­en – Frauen waren eher sel­ten zu sehen – über den Asphalt, kreuz und quer durch die Frank­furter City. Die Ori­en­tierung hat­te ich schnell ver­loren. Aber dafür gibt es ja die grüne Lin­ie (in Frank­furt nicht blau, weil der Haupt­spon­sor „Dres­d­ner Klein­wort“ heißt und das seine Fir­men­farbe ist). Das Tem­po blieb weit­er­hin hoch. Etwas arg hoch, wie sich später her­ausstellen sollte. Noch aber ging es erstaunlich lock­er und ohne größere Anstren­gung voran. Die Kilo­me­ter purzel­ten fröh­lich vor sich hin, das Feld zog sich allmäh­lich doch immer mehr auseinan­der. Kurz nach Kilo­me­ter 12 ging es zum ersten mal über den Main, dann auf lan­gen Ger­aden durch Sach­sen­hausen und Nieder­rad bis nach Schwan­heim. Wirk­lich erstaunlich, wie viel selb­st hier an der Strecke los ist. So richtig leer wurde es ganz sel­ten – und über­all war eine Mords­gau­di. Das lag höchst­warhschein­lich auch daran, dass ich immer noch im näheren Umfeld von Diet­mar Mücke unter­wegs war, der mal wieder bar­fuss und im Pumuck­el-Kostüm unter drei Stun­den lief. Über die Schwan­heimer Brücke bei Kilo­me­ter 23 ging es dann wieder nach Nied hinüber, eine kurze Schleife durch den Rand von Höchst und wieder in Nied auf die lange Mainz­er Land­straße. Inzwis­chen wurde mir das hohe Tem­po immer schw­er­er. Immer öfter geschah es, dass ich leicht über dem anvisierten 4:15er Schnitt blieb. Hart wurde es dann vor allem ab den Kilo­me­tern 33 und 34. Jet­zt waren es offen­bar an der Zeit, die Reser­ven anzu­greifen. Viel war da aber nicht mehr zu holen … Mit viel Beißen und Selb­stquälerei gelang mir noch der eine oder andere Kilo­me­ter im richti­gen Tem­po. Ab Kilo­me­ter 35 und 36, wo es wieder in die City – mit ziem­lich vie­len Schlenkern – ging, wurde es zur echt­en Qual. Auf ein­mal zogen sich die Kilo­me­ter immer länger und länger. An Aufgeben war aber noch nicht zu denken. Denn eines war mir klar: Wenn ich jet­zt auch nur zwei Schritte gehe oder bewusst langsam werde, dann komme ich nie wieder auf ein ordentlich­es Tem­po – so gut kenne ich mich inzwis­chen. Also weit­er brav die Zähne zusam­menge­bis­sen. Und wie so oft half es auch, ein biss­chen zumin­d­est. Ab Kilo­me­ter 38 wurde ich zwar nicht mehr wesentlich schneller, aber immer­hin auch nicht langsamer. Und es machte fast wieder Spaß. Dass die sub 3 kaum noch hin­hauen wür­den, dafür brauchte es wenig Rechenkün­ste. Aber das es mit meinem Traumziel wenn über­haupt sowieso ver­dammt knapp klap­pen würde, war mir eh’ von vorn­here­in klar. Immer­hin reichte es noch für eine klitzek­leine Tem­posteigerung ab Kilo­me­ter 41. Die let­zten 1200 Meter zogen sich dann erwartungs­gemäß wieder ordentlich und schienen gar nicht zu enden. Da half auch das lär­mende Pub­likum nicht mehr viel. Eher noch die Aus­sicht, noch ein oder zwei oder drei Läufer zu kassieren. Das klappte dann auch noch. Und irgend­wann erbarmte sich die grüne Lin­ie dann doch und ver­ließ hin­ter dem Mes­se­turm die Straße, um zur Fes­thalle abzu­biegen. Die Uhr zeigte dum­mer­weise schon mehr als 2:59 an – unter drei Stun­den würde ich nicht bleiben kön­nen. Dann also aber wenig­stens nicht mehr als 3:01 – alles andere wäre jet­zt echt­es Ver­sagen. Und dafür reichte es dann auch tat­säch­lich noch: 3:00:34 hat­te ich selb­st­gestoppt auf der Uhr, die offzielle Zeit schenk­te mir noch eine Sekunde. Nach dem Ziel­strich fing das Lei­den dann aber erst richtig an: So etwas habe ich noch nie erlebt. Gehen ging erst­mal über­haupt nicht mehr … Und dann waren da auch noch drei klitzek­leine Stufen, die man her­ab­steigen musste, um seine Medaille und eine wär­mende Folie zu bekom­men – das war wohl das größte Hin­der­nis, das ich an diesem Tag über­wun­den habe. Danach ging es dann erst mal wieder an die frische, d.h. herb­stlich-küh­le Luft, um Verpfle­gung zu fassen. Essen mochte ich nach so einem Lauf natür­lich kaum etwas, ein paar Trauben und eine Banane forderte die Ver­nun­ft aber. Dann noch ein­mal quer durch das reich­haltige Getränke­sor­ti­ment getrunk­en – ok, das Bier ließ ich aus – und ab zur Klei­der­beutelaus­gabe. Hier kam man glück­licher­weise über Roll­trep­pen hin … Und noch war hier wenig los, auch bei den Duschen – mit wirk­lich wun­der­bar heißem Wass­er, dafür aber in der her­rlichen Atmo­sphäre der Tief­garage – gab es keine Schlangen. Da ich noch vor dem großen Andrang unter­wegs schien und meine Ober­schenkel mich wirk­lich nervten, gön­nte ich mir noch eine Mas­sage. Ob’s viel geholfen hat, weiß ich zwar nicht – angenehm war es trotz­dem … Die Waden waren ja wirk­lich bis zum Schluss über­haupt kein Prob­lem. So erholt haben sie sich jeden­falls nach einem Marathon noch nie gefühlt – die CEP-Strümpfe scheinen also doch etwas zu brin­gen. So, das war jet­zt für heute genug geschafft – den Rest des Son­ntages werde ich erst mal „regener­ieren“ …
Ach so, die offiziellen Ergeb­nisse: Zielzeit war 3:00:33, das ist in mein­er Alter­sklasse (MH) der 74. Platz, ins­ge­samt Rang 573.

und noch die fotos:

trainingsschluss

der let­zte „offizielle“ train­ingslauf vor dem frank­furt-marathon: ein kurz­er long-jog am sam­stag: 24,4 km in 1:53:57 mit +/- 400 höhen­metern. wun­der­bar war das.

dabei hat der mor­gen so zäh und grau ange­fan­gen: müh­sam hab’ ich mich in mainz aus dem bett gequält. der dichte herb­st­nebel lag noch über­all auf dem land. stel­len­weise kaum hun­dert meter zu sehen — da wäre ich am lieb­sten wieder ins bett zurück­gekrochen. aber je länger ich im zug saß, desto mehr löste sich der nebel auf. und ein strahlend son­niger, wun­der­bar­er herb­st­tag ent­fal­tete sich in vol­lkommen­er pracht. die luft blieb zwar herb­stlich kühl und leicht bewegt, aber der him­mel ver­wöh­nte auge und gemüt mit strahlen­der bläue. und der wald erst: kaum in erbach angekom­men, schnüre ich gle­ich schon wieder die schuhe, um das voll auszukosten. gle­ich ging’s auch hoch in den wald: zunächst lang bergauf, nach bul­lau, dann wieder hinüber nach würzberg und über erns­bach zurück nach hause. eine bekan­nte runde also. aber so schön wie sel­ten. der wald schim­mert und glänzt in allen far­ben — grün, hell­gelb, gold­en, rot und auch schon braun — ein­fach her­rlich ist das zu dieser zeit. zumal auch kaum jemand unter­wegs ist. (die sind wohl alle beim bauern­markt in erbach steck­enge­blieben. umso bess­er für mich.)

und zugle­ich war das ein erster probe-lauf der cep-kom­pres­sions-strümpfe, die ich jet­zt testen soll … sie scheinen auch wirk­lich gle­ich zu wirken: die befürch­tun­gen, nach der recht schnellen woche und vor allem den vom fre­itag noch etwas ermüde­ten waden kön­nten das zu ein­er müh­samen sache wer­den lassen, ver­flo­gen zunehmend. zwar dauerte es eine weile, bis ich mit dem unge­wohn­ten gefühl an den waden (und auch in den muskeln) richtig warm wurde, aber dann ging es immer bess­er. und das heißt: es blieb erstaunlich lock­er bis zum schluss — trotz des hohen tem­pos (am ende hat­te ich immer­hin einen 4:40er-schnitt auf der uhr). zumin­d­est die waden wer­den geschont. die ober­schenkel stöh­nen dann doch etwas, vor allem beim ras­an­ten bergablaufen von würzberg nach erns­bach — das geht immer ordentlich in die knochen, dieses stück. aber was macht das schon, wenn man in so ein­er kulisse laufen kann und darf. schade nur, dass ich keinen pho­toap­pa­rat dabei hat­te …

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