Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

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Taglied 18. Dezember 2017

Und gle­ich noch ein­mal Postyr, dieses Mal mit dem schon etwas älteren “Ring Them Bells” (von Bob Dylan):

POSTYR — Ring Them Bells

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Taglied 17. Dezember 2017

Wer’s in der Adventszeit mal so richtig kitschig mag, ist mit dem neuen Wei­h­nachtssong von Postyr gut bedi­ent: Share the Love … “Final­ly Decem­ber, frosty and white …” fängt der an — aber innen ist es schön heimelig — und so klingt es auch:

POSTYR — Share The Love (Offi­cial Video)

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zwo3wir (bandfoto)

zwo3wir feiert Weihnacht in “Vanillekipferlgrün”

zwo3wir, vanillekipferlgrün (cover)Wer nach Festvor­bere­itungsstress und Geschen­keeinkauf­s­marathon noch Musik braucht, um vor Wei­h­nacht­en zur Ruhe zu kom­men, ist bei zwo3wir in guten Hän­den. Mit Vanillekipferl­grün leg­en die fünf Niederöster­re­ich­er von zwo3wir ein wirkungsvolles Gegen­pro­gramm zu Zeit­not und Het­ze für die Wei­h­nacht­szeit vor. Die CD ist zwar schon nach ein­er knap­pen hal­ben Stun­den zu Ende, aber das sind acht Songs, die viel Genuss bere­it­en kön­nen. Mit großer akustis­ch­er Bühne steigen sie gle­ich sehr atmo­sphärisch mit ein­er Eigenkom­po­si­tion ein. Damit ist auch die erste von drei Sprachen schon geset­zt – neben dem Öster­re­ichis­chen Dialekt wie bei „Waun i ruhig wer‘n wü“ singt das Quin­tett auch im reinen Hochdeutsch und auf Englisch. Sehr gelun­gen sind die bei­den Choral­bear­beitun­gen, die „Macht hoch die Tür“ und „O Hei­land“ ansprechend mod­ernisieren. Am besten klin­gen aber die schlicht­en, gemütlichen und relax­ten Songs wie die „Fro­he Wei­h­nacht“ oder „Des is Wei­h­nocht für mi“: Mit solch­er Musik darf die Wei­h­nacht auch gerne grün statt weiß sein.

zwo3wir: Vanillekipferl­grün. 2016. 26 Minuten.

(Zuerst erschienen in “Chorzeit — Das Vokalmagazin”, #44, Dezem­ber 2017)

The King's Singers (Gruppenfoto)

Weihnachten ist präsent: King’s Singers “Christmas Presence”

christmas presence (cover)Christ­mas Pres­ence haben die King‘s Singers ihr aktuelles Wei­h­nacht­sal­bum genan­nt. Und der Titel trifft es wun­der­bar: Die sechs Her­ren schaf­fen es näm­lich prob­lem­los, Wei­h­nacht­en wer­den zu lassen. Wer dieser Musik, von den „Hodie Chris­tus natus est“-Vertonungen aus Renais­sance und Barock bis zu Bob Chilcotts „A Thanks­giv­ing“, lauscht, wird sich dem Geist der Wei­h­nacht kaum ver­schließen kön­nen – auch wenn es ein reg­ner­isch­er Novem­ber­nach­mit­tag ist … Das Lauschen sollte dabei auch nicht zu beiläu­fig sein. Denn die wahre Kun­st der King‘s Singers, die feinen Klangnu­an­cen, die reine Into­na­tion und natür­lich auch die raf­finierten gewieften Arrange­ments offen­baren sich erst dem genauen Hin­hören. Denn dann wird es richtig großar­tig: Kaum zu glauben, dass das eine Live-Auf­nahme ist, so wun­der­bar far­big fed­ert das „Resonet in laudibus“ von Orlan­do di Las­so, so prezios-verträumt klingt das „O mag­num mys­teri­um“ von Fran­cis Poulenc, ganz zu schweigen von den wun­der­baren Klangde­tails in den Sätzen von Her­bert How­ells – und dem neck­ischen „Jin­gle Bells“-Arrangement von Gor­don Lang­ford.

The King‘s Singers: Christ­mas Pres­ence. Signum Clas­sics 2017. Spielzeit: 52:48 Minuten.

(Zuerst erschienen in “Chorzeit — Das Vokalmagazin”, #44, Dezem­ber 2017)

Taglied 3.12.2017

Jet­zt ist es ja (endlich) wieder so weit, der Adventskalen­der darf besun­gen wer­den — und zwar am besten mit dem immer noch großar­ti­gen “Adventskalen­der im Sep­tem­ber” von May­be­bop:
http://www.youtube.com/oembed?url=https://www.youtube.com/watch?v=J58rv0cqJoI&format=xml

the king's singers (gruppenbild)

Das Weihnachtsliederbuch der King’s Singers

the king's singers, christmas songbook (cover)Mehr als zehn Jahre nach ihrem let­zten Wei­h­nacht­sal­bum gibt es endlich das neue “Christ­mas Song­book” der King’s Singers. Das bietet eine knappe Stunde tra­di­tionelle und mod­erne Wei­h­nacht­slieder: Von “Stille Nacht” und Gus­tav Hol­sts “In the Bleak Mid­win­ter” über Irv­ing Berlins “White Christ­mas” bis zu “We Wish You a Mer­ry Christ­mas” sind — sozusagen als saisonale Ergänzung des “Great Amer­i­can Son­books” — lauter Klas­sik­er dabei, mit einem deut­lichen Schw­er­punkt auf dem amerikanis­chen Reper­toire.

So klas­sisch die Auswahl ist, so mod­ern und frisch klin­gen die ideen­re­ichen Arrange­ments der drei Arrangeure, die mit den Fähigkeit­en der sechs Englän­der bestens ver­traut sind: Alexan­der L’Es­trange, Kei­th Robert und Robert Rice. Deren gewitzte und abwech­slungsre­iche Arrange­ments bilden ein großar­tiges Fun­da­ment, auf das die King’s Singer mal swin­gend, mal mit aus­ge­feilt kun­stvoller Ern­sthaftigkeit, aber immer im unnachahm­lichen King’s‑Singers-Sound sin­gend ein wun­der­bar inten­sives Wei­h­nacht­en bauen. Das “Christ­mas Song­book” hat genau die richtige Mis­chung aus Bewährtem und Neuem, aus frischen Klän­gen und bekan­nten Melo­di­en, damit die Wei­h­nacht­szeit nicht lang­weilig wird.

The King’s Singers: Christ­mas Song­book. Signum Clas­sics 2016, SIGCD459. Spielzeit: 56:24.

(Zuerst erschienen in »Chorzeit – Das Vokalmagazin« No. 33, Dezem­ber 2016.)

Hier gibt’s noch ein Erk­lär- und Wer­be­v­ideo der Gruppe:

The King’s Singers Christ­mas Song­book

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web (unsplash.com)

Ins Netz gegangen (9.12.)

Ins Netz gegan­gen am 9.12.:

  • The Late Medieval Christ­mas Feast | Doing His­to­ry in Pub­lic → Eleanor Rus­sell über das spät­mit­te­lal­ter­liche wei­h­nachts­fest in eng­land:

    Like today, the most spec­tac­u­lar and antic­i­pat­ed part of the medieval Christ­mas was not the Mass, then manda­to­ry, but Christ­mas feast, an event which offered not only an oppor­tu­ni­ty to cel­e­brate the birth of Christ, recon­nect with fam­i­ly and friends, and eat to burst­ing, but also the chance to express social hier­ar­chies and iden­ti­ty.

    To under­stand the ram­i­fi­ca­tions of the Christ­mas feast, we should view it as much of a per­for­mance as the enter­tain­ments which accom­pa­nied it. Guests who per­formed admirably might receive a mark of favour, whilst social sole­cisms, such as start­ing to eat before the host did, could mean dis­grace.

    Like today, the medieval Christ­mas feast was as much about con­sump­tion, com­men­sal­i­ty, and social manoeu­vring as it was about reli­gion.

  • “Diese Summe hat man nicht auf der hohen Kante” | börsen­blatt → noch so ein ten­den­z­iös­er bericht über ver­lage und die vg wort. ich hab’ immer noch nicht kapiert, warum die ver­lage die vg-wort-ein­nah­men so drin­gend brauchen. wenn sie so kreativ und schöpferisch tätig sind und eigene rei­hen entwick­eln (!) — warum passen sie die autorhono­rare bzw. autorin­nen­beteili­gun­gen an den buchum­sätzen in ihren verträ­gen nicht entsprechend an? warum müssen sie das ille­gal über die vg wort finanzieren?
  • Intellek­tuellen-Däm­merung |Tages-Anzeiger → eine ziem­lich gute vertei­di­gung (und erk­lärung) des typus “intellektuelle/r” und sein­er notwendigkeit von mar­tin ebel:

    Prüf­stein intellek­tuellen Engage­ments ist allein, ob es über das eigene Inter­esse hin­aus­ge­ht, ob es das Wohl des Ganzen im Auge hat. Es geht nicht um eine Charak­ter- oder Mut­prü­fung des Intellek­tuellen, son­dern um sein Urteilsver­mö­gen, seine Fan­tasie, seine Orig­i­nal­ität.

    Intellek­tuelle sind auch keine Wel­terk­lär­er noch gar Propheten, denen man blind fol­gen kann. Sie sind aber dazu da, in ein­er Welt, in der Grup­pene­go­is­men sich immer stärk­er artikulieren, daran zu erin­nern, dass es Werte und Inter­essen gibt, die über den Eigen­nutz hin­aus­ge­hen – zum Nutzen aller. Frauen­rechte und Mei­n­ungs­frei­heit, Min­der­heit­en­schutz und Rechtssicher­heit sind solche zen­tralen Werte.

katie melua & gori women's choir (gruppenbild)

Winterliche Romantik mit Katie Melua

katie melua, in winter (cover)Katie Melu­as “In Win­ter” ist die akustis­che Ver­sion ein­er kusche­li­gen Szene vor dem Kamin, während draußen die Kälte klir­rt: Das Feuer knis­tert, die Gitarre klimpert und Melua singt. Aber nicht allein: Für ihr Wei­h­nacht­sal­bum hat sie den geor­gis­chen Gori Women’s Choir und Bob Chilcott als Arrangeur verpflichtet.

Zusam­men bieten sie eine Mis­chung aus eige­nen Songs und tra­di­tioneller geor­gis­ch­er, rumänis­ch­er und ukrainis­ch­er Wei­h­nachtsmusik, und ein Teil von Rach­mani­noffs Ves­per­ver­to­nung. Vor allem ist “In Win­ter” aber eine Katie-Melua-CD: Nicht nur die eige­nen Songs, auch der Rest des Pro­gramms klingt unverkennbar nach ihr, ob das nun Joni Mitchells “Riv­er” oder Adolphe Adams “Holy Night” ist. Nur dass die hier mit sehr ver­hal­tener Instru­men­tierung auskom­men und dafür den Gori Women’s Chor qua­si als Instru­ment mit­be­nutzen. Der kann näm­lich, von Bob Chilcott ver­siert arrang­iert, wun­der­bar im Hin­ter­grund far­bige, san­ft schim­mernde Klangflächen auf­bauen, vor der sich Melu­as Stimme frei ent­fal­tet. Beson­ders anrührend schön gelingt das im rumänis­chen Wiegen­lied “Leganelul Lui Lis­us”: Der ein­fache Chor­satz unter­stützt die schlichte, graz­iöse Melodie sehr ein­fühlsam. Auch im geor­gis­chen “If you are so beau­ti­ful” spie­len Melu­as volltö­nen­des Solo und der dunkel, rauh und ursprünglich-inten­siv klin­gende Gori Women’s Choir in der Abwech­slung überzeu­gend zusammn. “In Win­ter” genießt man wohl dann am besten, wenn man sich dieser total­en Rührung ein­fach hin­gibt und sich zu ein­er musikalis­chen Win­ter­feier überre­den lässt, die Wei­h­nacht­en (fast) ohne sowieso nur stören­den religiösen Bezüge feiert. Und das dafür mit aller Emphase und ein biss­chen Kitsch tut.

Katie Melua: In Win­ter. Fea­tur­ing Gori Women’s Choir. BMG 2016. Spielzeit: 35:27.

(Zuerst in ein­er etwas kürz­eren Ver­sion erschienen in »Chorzeit – Das Vokalmagazin« No. 33, Dezem­ber 2016.)

Zu “Per­fect World” gibt es hier auch noch ein schön kitschiges Video:

Katie Melua — Per­fect World (Offi­cial Video)

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Wunschzettel zum Singen

gies, wunschzettelWenn Oliv­er Gies seinen Wun­schzettel selb­st abar­beit­et, dann dür­fen sich die Chöre und ihre Chor­lei­t­erin­nen freuen: Denn dann gibt es feine neue Musik. Das gilt natür­lich auch für das Chorheft “Wun­schzettel. Neue Wei­h­nacht­slieder für gemis­cht­en Chor”, in dem Gies das aufgeschrieben hat, was er an Wein­hancht­en selb­st gerne hören (und sin­gen) würde. Trotz des Unter­ti­tels haben sich dann doch drei tra­di­tionelle Wei­h­nacht­slieder in das neun Songs starke Heft eingeschlichen. Die sind allerd­ings von Oliv­er Gies ein­er Gen­er­alüber­hol­ung unter­zo­gen wor­den, so dass sie dur­chaus wieder (oder noch) als neu durchge­hen kön­nen: “Es kommt ein Schiff geladen”, “Hört der Engel helle Lieder” und “Josef, lieber Josef mein”, das neben dem vier­stim­mi­gen Chor auch noch zwei Solis­ten benötigt, mussten ihren Staub und zumin­d­est teil­weise auch ihre Tra­di­tion aufgeben und sich ein neues Klangge­wand über­stülpen lassen. Eine Frischzel­lenkur nen­nt der Arrangeur das — und frisch klin­gen sie tat­säch­lich, die alten Lieder. Am deut­lich­sten wird das bei “Es kommt ein Schiff geladen”, das viel von sein­er altertüm­lichen Fremd­heit ver­loren hat: Die Melodie wurde rhyth­misch über­holt und die Har­monik radikal mod­ernisiert. Vor allem aber hat Gies in seinem Arrange­ment mit etwas Klang­malerei jed­er Stro­phe und den kurzen Zwis­chen­stück­en einen jew­eils eige­nen Charak­ter ver­passt, der dem Text — den wogen­den Wellen, dem sicheren Hafen und dem Erlös­er (der natür­lich im reinen Dur erscheint) — ganz treu entspricht.

Frisch klin­gen aber auch die neuen Lieder von Oliv­er Gies eigentlich durch­weg. Am wenig­sten vielle­icht “Der alte Mann”, in dem Gies recht aus­führlich Glock­en­klänge ver­ar­beit­et und den alten Mann und die Zuhör­er eine har­monisch Festmesse erleben lässt. Schick ist auch die “Weise aus dem Mor­gen­land”, deren Titel nicht ganz unab­sichtlich dop­peldeutig zu lesen ist, denn hier geht es um die Heili­gen Drei Könige. Die präsen­tieren sich hier nicht nur mit ein­er ori­en­tal­isch klin­gen­den Melodie, son­dern vor allem als aus­ge­sprochen reisemüde Könige, mür­risch und gereizt — und müssen ohne ein Hap­py End auskom­men. Das ist in diesem Heft aber sel­ten, denn Freude und Fröh­lichkeit herrschen natür­lich auch dann vor, wenn Auswüchse des Wei­h­nachts­fests the­ma­tisiert wer­den wie die Hek­tik des Geschenkekaufens in “Wei­h­nacht­slieder sin­gen” oder die kuli­nar­ische Völlerei bei “Hap­py Meal”. Das ist trotz seines Titels ein gut-deutsche Angele­gen­heit, mit Wild­schwein­brat­en, Schnitzel und natür­lich der unver­mei­dlichen Wei­h­nachts­gans — kein Wun­der, dass der ganze Chor da stöh­nt: “heute gibt es alles und von allem zu viel”. Für den “Wun­schzettel” gilt das freilich nicht: Zu viel gibt es hier bes­timmt nicht. Im Gegen­teil, das Konzept schre­it ger­adezu nach ein­er Fort­set­zung. Denn die Kom­po­si­tio­nen und Arrange­ments von Oliv­er Gies bieten nicht nur dem Pub­likum Unter­hal­tung, son­dern auch Abwech­slung für alle vier Stim­men — die sich übri­gens, da war der Arrangeur prag­ma­tisch, mit gerin­gen (jew­eils ver­merk­ten) Änderun­gen auch auf SSAB verteilen dür­fen. Das Rad wird dafür nicht neu erfun­den, aber auch mit bloßer akustis­chen Haus­man­nskost gibt sich Gies auch nicht zufrieden: Alle Sätze zeich­nen sich durch ihr Ein­füh­lungsver­mö­gen in die jew­eils eigene klan­gliche Gestalt aus, sind aber nie über­frachtet mit “Ein­fällen”. Zumal den “Wun­schzettel” zwar sich­er nicht jed­er Chor vom Blatt sin­gen kön­nen wird, die tech­nis­chen Her­aus­forderun­gen im Gegen­teil zum klan­glichen Ergeb­nis aber trotz­dem mäßig sind.

Oliv­er Gies: Wun­schzettel. Neue Wei­h­nacht­slieder für gemis­cht­en Chor. Bosse 2014. BE 495.
(zuerst erschienen in “Chorzeit — Das Vokalmagazin”, Aus­gabe 11/2014)

Netzfunde vom 21.12. bis zum 31.12.

Meine Net­z­funde für die Zeit vom 21.12. bis zum 30.12.:

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