Ins Netz gegangen am 12.9.:
- Elke Heidenreich im Literaturclub: Die Verluderung der Kritik | NZZ → der literaturkritiker der nzz, roman bucheli, hält wenig von der momentanen fernseh-literatur-kritik:
Dort die Brüll-Kritik, hier die Schleim-Kritik, beides müsste man nicht ernst nehmen, wäre die Wirkung nicht so verheerend, denn die Kritik selbst wird damit beschädigt. Das alles ist umso bedenklicher, als es ausgerechnet öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten sind, die unter dem Vorwand, Literaturkritik zu betreiben, sie korrumpieren und der Verluderung preisgeben. Das ist kein Service public, sondern öffentliche Selbstdemontage.
- Rad fahren in Groningen: Was passiert wenn alle Radfahrer einer Kreuzung gleichzeitig grün haben? | RBNSHT → schöne idee/versuch in groningen: an einer kreuzung gibt es eine phase, in der alle radfahrer aus allen/in alle richtungen gleichzeitig grün haben. und es funktioniert …
- Schuld ist nicht die Digitalisierung — Freitext → ein etwas wehmütiger “nachruf” auf die bibliotheken, der leider in sehr vielen punkten recht hat
„Treffpunkte des Austausches, Orte der Begegnung“ – so, heißt es auf der Website der Zentralbibliothek Berlin, sollen Bibliotheken heute sein. Habe ich irgendwas falsch verstanden? Ich will in der Bibliothek niemandem begegnen. Ich will mich auch nicht austauschen, wenn ich in die Bibliothek gehe. Ich will mich an einen stillen Ort begeben, an dem jemand sich ein kluges System ausgedacht hat, in dem Bücher und andere Medien geordnet beieinander stehen.
- The myth of the well-administered German city – Homo Ludditus → schöner blogpost, der am beispiel der baden-württembergischen stadt leonberg zeigt, wie miserabel es um das öffentliche bauwesen in deutschland steht (vor allem was die aufsicht/kontrolle von baustellen angeht — da muss ich vollends zustimmen), und wie wenig die städtische verwaltung dort (und wieder: das ist ein typisches phänomen) dem ruf der deutschen effizienz und ordnung entspricht
- Auto: Voll outo!? | Zeit → der großartige burkhard straßmann über die mobilität von jungen leuten und ihre (angebliche) abkehr vom auto(besitz)
Der Multimodal-Surfer gleitet in Outdoorhose und Trekkingschuhen durch den urbanen Dschungel, schnell, flexibel und elegant, und ist dabei stets mit Leuten über sein Smartphone vernetzt. Alles, was sich bewegt, kann seinem Fortkommen dienen, U‑Bahn, Taxi, Fahrrad oder Mietfahrrad, Mutters Polo, Mitfahrgelegenheiten, der Flixbus oder das Longboard.
- Wahlplakate in der Weimarer Republik (1919 — 1933) → eine sammlung von wahlplakaten, gut aufbereitet und zugänglich
- „Spitzenmanager sind da nur arme Schlucker“ | der Freitag → gutes interview mit dem elitenforscher=soziologe michael hartmann über eliten, reichtum, macht und aufstiegsmöglichkeiten
- Haenchen: Parsifal „nochmal richtig machen“ | festspieleblog → ein spannendes interview mit hartmut haenchen, dem dirigenten des diesjährigen “parsifal” bei den bayreuther festspielen, unter anderem über textkritische fragen der wagner-partitur und das arbeiten in bayreuth