Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: pop Seite 3 von 7

Ins Netz gegangen (18.6.)

Ins Netz gegan­gen am 18.6.:

  • Ste­fan Nigge­meier | Der Ehrgeiz des Ste­fan Raab — ste­fan nigge­meier schreibt einen nachruf auf ste­fan raab (zumin­d­est liest es sich über weite streck­en so …)
  • Pro­fil, ver­schachert für 25 Cent — con­stanze kurz in ihrer faz-kolumne über die selt­same dig­i­talpoli­tik der kan­z­lerin

    Warum sollte sich aber daran in Zukun­ft nicht mehr nur ein klein­er Kreis von Konz­er­nen eine gold­ene Nase ver­di­enen, son­dern plöt­zlich – falls endlich die stören­den Skep­tik­er aus dem Weg gehen – Big Data zum Segen für die deutsche Wirtschaft wer­den? Glaubt die Bun­deskan­z­lerin, die Big-Data-Könige wer­den ihre Serv­er-Hallen, Cloud-Stan­dorte und Rechen­zen­tren neb­st den Forschungszen­tren und den klüg­sten Data-Min­ing-Köpfen, die sie inter­na­tion­al eingekauft haben, den deutschen Unternehmern abtreten, wenn diese nur ihre skep­tis­che Hal­tung able­gen?

  • Rachel Dolezal: Die Far­ben­frage | ZEIT ONLINE — ein sehr kluger, aus­führlich­er und abwä­gen­der text von nils mark­wardt über rachel dolezal, schwarz und weiß und die (aus deutscher/meiner sicht reich­lich merk­würdig anmu­tende) diskus­sion um “rasse” als iden­titäts­mark­er

    Doch was fol­gt nun aus dem Ganzen? Sofern race eine soziale Kon­struk­tion ist, stellt sich die hypo­thetis­che Frage, ob das Pass­ing von Rachel Dolezal nicht zumin­d­est dann legit­im gewe­sen wäre, wenn sie mit offe­nen Karten gespielt hätte, wenn sie also von vorn­here­in pub­lik gemacht hätte, dass sie als Weiße geboren wurde, sich aber als Schwarze fühlt.
    Doch selb­st dann hätte dieser Fall ein entschei­den­des Prob­lem, das sich aus ein­er his­torischen Unter­drück­ungs­geschichte ableit­et. Wenn man solch ein tran­sra­cial-Konzept radikal zu Ende denkt, hieße dies ja, dass let­ztlich jede Form eth­nis­ch­er Selb­st­beschrei­bung indi­vidu­ell ver­han­del­bar würde. Und dies würde dann, zumin­d­est bis zu einem gewis­sen Grade, eben­falls bedeuten, dass let­ztlich auch jene affir­ma­tiv­en schwarzen Iden­tität­skonzepte, etwa black­ness oder négri­tude, die nicht zulet­zt auch als Reak­tion auf jahrhun­derte­lange Repres­sion durch Weiße ent­standen sind, obso­let wür­den oder sich zumin­d­est soweit öff­nen müssten, dass auch Weiße “I’m proud to be black” sagen kön­nten.
    Sprich: Man hätte, wenn auch unge­wollt und mit den Mit­teln weißer dekon­struk­tivis­tis­ch­er Essen­tial­is­muskri­tik, aber­mals eine Sit­u­a­tion, in der Schwarzen gesagt wird, wie sie ihre Kul­tur zu definieren haben.

  • Wie ich Fem­i­nist wurde | Log­buch Suhrkamp — ein sehr per­sön­lich­er, auf­schlussre­ich­er und inter­es­san­ter text von thomas mei­necke (fast eine art beken­nt­nis), im dem es um den weg zum selb­st und zum schreiben (und auch: dem ver­ste­hen von welt und men­sch) geht

    In diesem ästhetisch-poli­tis­chen Spalt lassen sich diskur­sive Romane ver­fassen, die von anderen Din­gen erzählen als jene, die von den großen männlichen, ver­meintlich geschlosse­nen, auf jeden Fall sich als autonom insze­nieren­den Autor-Sub­jek­ten (oft als Genies beze­ich­net) ver­fasst wur­den (und weit­er­hin munter ver­fasst wer­den). Die große Bina­rität, wie sie dem an der Kat­e­gorie der Klasse ori­en­tierten poli­tis­chen Denken und Schreiben anhaftete, wurde nun durch einen genauen Blick auf die kleinen Unter­schiede, auf sub­tile Ver­schiebun­gen und Mod­u­la­tio­nen abgelöst

  • Trea­sure In Heav­en | Lapham’s Quar­ter­ly — peter brown über die “kam­pagne” des frühen chris­ten­tums und beson­ders hierony­mus’, euer­getismus in christlich­es almosen­geben zu ver­wan­deln

    Alto­geth­er, to accept Chris­t­ian preach­ing was to make a major shift in one’s image of soci­ety. In terms of the social imag­i­na­tion, it involved noth­ing less than mov­ing from a closed uni­verse to an open one. We begin, in the clas­si­cal world, with a hon­ey­comb of lit­tle cities, in each of which the rich thought of nur­tur­ing only their fel­low cit­i­zens, with lit­tle regard to whether any of them were poor. We end, in Chris­t­ian times, with an open uni­verse, where soci­ety as a whole—in town and coun­try­side alike—was seen to be ruled, as if by a uni­ver­sal law of grav­i­ty, by a sin­gle, bleak divi­sion between rich and poor. The duty of the Chris­t­ian preach­er was to urge the rich no longer to spend their mon­ey on their beloved, well-known city, but to lose it, almost heed­less­ly, in the face­less mass of the poor. Only that utter­ly coun­ter­fac­tu­al gesture—a ges­ture that owed noth­ing to the claims of one’s home­town or of one’s fel­low citizens—would earn the rich “trea­sure in heav­en.”

  • Der Pianist Mau­r­izio Polli­ni im Inter­view — ein sehr, sehr gutes, inter­es­santes und intel­li­gentes gespräch zwis­chen zwei beethoven-lieb­habern, jan brach­mann und mau­r­izio polli­ni, anlässlich der vol­len­dung sein­er auf­nahme aller beethoven-sonate

    Es gibt in Beethovens Musik Momente, die in die Nähe religiös­er Erfahrung führen kön­nen. Momente von gesteigertem Enthu­si­as­mus. Ich will das gar nicht leug­nen. Ich per­sön­lich finde, dass man nicht notwendi­ger­weise an Reli­gion denken muss, um diese Musik zu würdi­gen. Es ist nur deren Größe, welche die ästhetis­che Begeis­terung schnell ins Religiöse umschla­gen lassen kann.[…] Das Prob­lem liegt darin, dass Beethovens Werke so vielgestaltig sind. Er wech­selt Stil und Stim­mung von Stück zu Stück. Es wieder­holt sich nichts. Deshalb sind diese Sonat­en so schw­er zu spie­len. Die Ken­nt­nis der einen Sonate hil­ft Ihnen über­haupt nicht weit­er bei der näch­sten.

  • Dop­pelte Unfall­ge­fahr: Helmträger in Mün­ster öfter im Kranken­haus | Rad­helm­fak­ten — eine etwas beun­ruhi­gende samm­lung von dat­en der unfall­sta­tis­tiken: es scheint so, dass die ver­let­zungsrate bei helmträgern in unfällen deut­lich größer ist als bei nicht-helmträgern. das wider­spricht schön jed­er all­t­agslogik — und es ist über­haupt nicht klar, warum das so ist …
  • DER NERD: EINE MINI-PHÄNOMENOLOGIE | Das Schön­ste an Deutsch­land ist die Auto­bahn — sehr coole über­legun­gen von georg seeßlen zum nerd­tum, der pop-)kultur und ins­beson­dere dem deutschen nerd:

    Jede Kul­tur hat die Nerds, die sie ver­di­ent. Den Geist ein­er Com­ic-Serie, eines TV-Events, eines Star-Ima­gos oder ein­er Buchrei­he, ein­er Sportart, ein­er Kom­mu­nika­tion­stech­nik, ein­er Pro­duk­tlin­ie erken­nt man an ihren Nerds.[…] Der deutsche Nerd liebt nicht, was er sich erwählt hat, son­dern er has­st, was dem ent­ge­gen oder auch nur außer­halb ste­ht. Der deutsche Nerd denkt immer hier­ar­chisch. Er will unbe­d­ingt Ober-Nerd wer­den. Er will das Nerd-Tum organ­isieren. Statt Exege­sen pro­duziert er Vorschriften, statt Gottes­di­en­sten seines Kultes hält er Gerichte.

Darf man das das? Maybebop darf

maybebop, das darf man nichtEin buntes Cov­er ver­heißt far­bige Musik. Bei May­be­bop geht die Gle­ichung unbe­d­ingt auf. Denn das Foto mit den vier Her­ren in sehr far­bigen Anzü­gen ist kein Zufall: So bunt wie das Äußere klingt auch das neueste Album von May­be­bop mit dem schö­nen Titel “Das darf man nicht”. Über die modis­chen Entschei­dun­gen des Quar­tetts mag man geteil­ter Mei­n­ung sein — die Musik bietet dafür keinen Anlass.

Denn May­be­bop bleibt sich und ihrem Erfol­gsrezept ziem­lich treu. “Das darf man nicht” ist — je nach Zäh­lung — immer­hin schon das zwanzig­ste Album der Han­nover­an­er A‑Cap­pel­la-Pop-Spezial­is­ten. Und das hört man. Nicht, weil es lang­weilig wäre. Son­dern weil die Vier — und vor allem ihr Tex­ter, Kom­pon­ist und Arrangeur Oliv­er Gies, der auch diese CD fast im Allein­gang zu ver­ant­worten hat — genü­gend Erfahrung mit­brin­gen, ihre Stärken voll auszus­pie­len: „Das darf man nicht“ ist wieder eine gelun­gene Mis­chung aus Par­ty­hits, gefüh­lvollen Bal­laden, komis­chen Ein­la­gen und knack­i­gen Beats.

Vor allem aber ist es sehr feinsin­nig und sorgfältig gear­beit­et. Denn das fällt immer wieder auf: Die 13 Songs klin­gen nicht nur beim ersten Hören gut, son­dern offen­baren auch beim fün­ften oder siebten Durch­lauf noch vielschichtige und neue Details. Dabei ist das keineswegs akademisch aus­getüftelte Musik. Im Gegen­teil: May­be­bop steigt gle­icht mit den ersten Tönen in die Par­ty ein, läs­sig und konzen­tri­ert starten sie mit “Es war gut so” — so bleibt auch der Rest der CD.
Etwa der Titel­song, “Das darf man nicht”. Da hört man gut eine echte Spezial­ität von May­be­bop: Exzel­len­ter Vocalpop mit eingängi­gen Melo­di­en zu gewitzten Tex­ten, unter­stützt von sorgfältig aus­gear­beit­eten, ideen­re­ichen Arrange­ments, die sich nie in den Vorder­grund drän­gen. Und dazu feine Hook­lines, die sich schnell und tief ins Gedächt­nis graben. Davon lebt etwa auch die „Fes­tung“, bei dem sich der dun­kle Bass im har­monisch aus­bal­ancierten Quar­tett, das (mit leichter elek­tro­n­is­ch­er Nach­hil­fe) eine dur­chaus erstaunliche Klangfülle pro­duziert, in einem groß angelegtem Phan­tas­ma ausleben darf.

Wun­der­bar ist auch das ambiva­lent betex­tete Deutschlied, in dem Haydns Kaiserquar­tett ganz anders, näm­lich gefüh­lvoll, nach­den­klich und mod­ern klingt. Das begin­nt als Anti-Hymne mit den Worten „Wäre ich ein Ital­iener“, schafft die Kurve zu einem pos­i­tiv­en Deutsch­land­bild aber dann doch noch: „Deutsch­land ist schon echt okay“. Oder die leicht schmalzige Pop-Bal­lade “Ich seh Dich”, die geschmack­voll verträumt erzäh­lend dahin­fließt. Zum Aus­gle­ich gibt es aber auch genug knack­ig Kracher, die alle Extrem­ität zum Zuck­en brin­gen. Denn ob man’s darf oder nicht: May­be­bop macht leichte, eingängige Musik mit Niveau bei den abwech­slungsre­ichen Tex­ten, der stilis­tisch vielfälti­gen Musik und der präzisen Aus­führung, die ein­fach Spaß macht.

— Zuerst erschie­nen in Chor­zeit — Das Vokal­ma­ga­zin, Aus­gabe #16, Mai 2015.

Ins Netz gegangen (18.4.)

Ins Netz gegan­gen am 18.4.:

  • Was hin­ter­lässt Gün­ter Grass?: Olymp der Old Boys — taz.de — mar­lene streeruwitz blickt kri­tisch aus Gün­ter Grass und sein poli­tis­ches Engage­ment zurück:

    Wenn die soziale Gerechtigkeit am Ende doch partei­isch gedacht war. Die Moral zer­bricht an so einem Wider­spruch. Das kam wohl auch daher, dass diese Gen­er­a­tion von kri­tis­chen Söh­nen sich auf einem Olymp der Moral­ität wäh­n­ten und dort bleiben woll­ten. Aber ungestört. Statt also den Olymp zu demokratisieren, wurde die deutsche Kul­tur zu einem der vie­len old boys clubs, wie sie die Welt immer schon beherrscht­en. Solche Per­so­n­en haben viel verän­dert und am Ende dann wieder gar nicht so viel.

  • Die Geschichte offen­hal­ten (junge Welt) — ingar solty & enno stahl diag­nos­tizieren die gesellschaftliche Bedeu­tungslosigkeit der Lit­er­atur und machen Vorschläge, wie sich das ändern ließe

    Diese sozialen und ökonomis­chen Dis­so­nanzen müssen sich in der Lit­er­atur nieder­schla­gen, die mon­ströse Asym­me­trie des Lebens, Momente der Schön­heit neben Aus­brüchen atavis­tis­ch­er Grausamkeit, die Ver­strick­un­gen des einzel­nen im großen Ganzen, ger­ade wenn er oder sie sich her­auszuhal­ten sucht. Die Lit­er­atur muss sagen, was Sache ist, muss doku­men­tieren, nach­haltig auf­be­wahren und damit ankla­gen, welche Ver­heerun­gen sich ereignet haben und wer die Verur­sach­er sind

  • Mara Gen­schel: Die Erhaben­heit des Tesafilms | ZEIT ONLINE — Michael braun über die wun­der­bare und span­nende Lyrik­erin mara gen­schel
  • Mauer­fall: Sch­abows­ki-Zettel soll gestohlen wor­den sein — Poli­tik — Süddeutsche.de — Mehr als 20 Jahre lang galt der Notizzettel von Gün­ter Sch­abows­ki für die Pressekon­ferenz, die den Mauer­fall aus­löste, als ver­schollen. Dann tauchte er bei der Stiftung “Haus der Geschichte” auf. Sch­abowskis Ehe­frau erhebt schwere Vor­würfe gegen Bekan­nte.
  • Don’t make bicy­clists more vis­i­ble. Make dri­vers stop hit­ting them. — The Wash­ing­ton Post — eben weiss hat zwar die usa im blick, seine argu­mente (etwa in bezug auf die helmpflicht für rad­fahrer) lassen sich aber prob­lem­los auf europa & deutsch­land über­tra­gen:

    Effec­tive­ly, we’ve lost equal access to the pub­lic road­ways unless we’re will­ing and able to foot the hefty bill for a car. Instead, what we have is an infra­struc­ture opti­mized for pri­vate vehi­cles and a nation of sub­si­dized dri­vers who balk at the idea of sub­si­diz­ing any oth­er form of tran­sit, and who react to a park­ing tick­et as though they’ve been cru­ci­fied.

  • Blitz­marathon: Rasen und witzeln — Welt — Tagesspiegel — inter­es­san­ter ver­gle­ich:

    Die Römer hiel­ten Glad­i­a­torenkämpfe, also das, was wir heute Bar­barei nen­nen, für Spiele. In ein­er späteren Zivil­i­sa­tion wird man wom­öglich auf uns zurück­blick­en und sich fra­gen, warum wir die Bar­barei auf unseren Straßen für Sport gehal­ten haben.

  • Der Wort­van­dale — taz.de — jens uthoff würdigt rolf dieter brinkmann zu seinem 75. geburt­stag:

    Brinkmann wollte die unge­filterte Wirk­lichkeit darstellen, einen unver­mit­tel­ten, ersten Ein­druck der Dinge wieder­erlan­gen und sprach­lich for­mulieren.[…] Brinkmann ist als Poet, dessen großes The­ma Ent­frem­dungser­fahrun­gen, die Wahrnehmung und das Bewusst­sein waren, noch immer aktuell: Die Medi­atisierung ist vor­angeschrit­ten; die Erfahrun­gen sind noch weniger als zu Brinkmanns Zeit­en unmit­tel­bare. Mehr noch: Die medi­ale Ver­w­er­tung des Augen­blicks muss heute stets mitgedacht wer­den, erst das Self­ie dient dazu, uns unser­er selb­st zu ver­sich­ern. Und auch sein Stram­peln und Schla­gen “gegen die Sub­jek­tver­drän­gung” (Hand­ke), gegen die Verd­inglichung und den Ver­lust natür­lich­er Lebenswel­ten spiegelt stets aktuelle men­schliche Grund­kon­flik­te oder fort­laufende Prozesse.

  • Die Gründe, bitte | law blog — udo vet­ter

    Hier sind nach wie vor die Befür­worter der Spe­icherung in der Pflicht nachzuweisen, dass eine Ein­schränkung der Bürg­er- und Frei­heit­srechte über­haupt einen Nutzen bringt, der den weit­eren Ausverkauf des Grundge­set­zes und europäis­ch­er Werte­s­tandards ver­schmerzbar erscheinen lässt.
    Wenn ich schon Verzicht üben und kün­ftig in einem anderen Staat leben soll, der mich als poten­ziell Verdächti­gen behanelt, dann möge man mir bitte plau­si­bel erk­lären, warum.

Privilegiert

my brightest diamond, all things will unwind

When you’re priv­i­leged you don’t even know you’re priv­i­leged
When you’re not, you know

so bringt my bright­est dia­mond eines der großen prob­leme unser­er zeit und gesellschaft mit den ersten zeilen eines pop­songs ganz tre­f­fend und klar auf den punkt — noch dazu in einem auch son­st sehr guten song: high low mid­dle heißt der und klingt so:

der text des 2011 auf all things will unwind erschiene­nen songs geht übri­gens so weit­er:

When you’re hap­py you don’t even know you’re hap­py
When you’re not, you know

Right­eous hea­then
Blind­ed and see­ing
You’re next you’re before
You’re pompous you are poor
You’re hun­gry yet strange­ly
You’re work­ing like crazy
Sell­ing buy­ing
Laugh­ing and cry­ing

High low mid­dle
High low mid­dle
High low mid­dle
Keep your­self low, but not too low

Sav­ing wast­ing
Dying for a tast­ing
Bang­ing for a buck
And you’re shit and out of luck

Are you fat or are you eat­ing up your hat
Are you fat
Are you

High low mid­dle
High low mid­dle
High low mid­dle
Keep your­self low, but not too low

Lord help you when you’re grow­ing old
Lord help you when you’re tired and cold
Lord help you when the deal­ings done
Lord help you when the gettin’s gone

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Ins Netz gegan­gen am 17.2.:

  • Was man als klein­er Ver­lag so alles mit dem Buch­han­del erlebt | Seit­en­flügel — ein (sehr) klein­er ver­lag über seine erfahrun­gen mit dem hohen “kul­turgut” des deutschen buch­han­dels (und ama­zon zum ver­gle­ich):

    Viele kleine Buch­händler haben keineswegs erkennbar mehr Ver­ständ­nis für kleine Ver­lage. Sie wet­tern zwar her­zlich gern gegen Konz­erne und Monop­o­lis­ten, aber wenn man mit ihnen zu tun hat, ist ihr geschäftlich­er Ego­is­mus oft keinen Deut geringer als bei den Großun­ternehmen.

  • The­ologe Friedrich Wil­helm Graf — “Wir haben Reli­gion notorisch unter­schätzt” — graf, wie meis­tens sehr ver­ständig und klug, in einem sehr lesen-/hörenswerten inter­view mit deutsch­landra­dio über reli­gio­nen, mod­erne und ihre bedeu­tung:

    Ich weiß nicht, warum Beliebigkeit so etwas Schlimmes oder Schlecht­es sein soll. Wir müssen ein­fach mit der Tat­sache klarkom­men und dies akzep­tieren ler­nen, dass in den entschei­den­den Fra­gen unseres Lebens jed­er für sich selb­st oder jede für sich selb­st ver­ant­wortlich ist.

  • René Jacobs: “Ich beste­he auf meinem Recht, kreativ zu sein” — The­ater an der Wien — derStandard.at › Kul­tur — rené jacobs über seine arbeit, den “bar­bi­ere” von gio­van­ni paisiel­lo heute aufzuführen und dem kom­pon­is­ten gerecht zu wer­den:

    Es ist natür­lich gut, wenn man weiß, was ein Auto­graf enthält. Aber Oper war immer ein Work in Progress. Und ich beste­he auf meinem Recht, auch kreativ sein zu dür­fen.

  • Equa­tion Group: Spi­onage­soft­ware der Superla­tive ent­deckt | ZEIT ONLINE — es ist kaum zu glauben: aber es geht immer noch etwas grausiger, wenn nsa & co. im spiel sind

    Sie ver­steckt sich unlöschbar auf Fest­plat­ten und spi­oniert hochrangige Ziele aus: Antiviren­spezial­is­ten ent­deck­en extrem aus­ge­feilte Mal­ware mit Par­al­le­len zu Stuxnet.

  • SZ-Leaks: Schle­ich­wer­bung für Steuer­hin­terziehung | klar und deut­lich -

    Off­shore-Leaks, Lux-Leaks und jet­zt Swiss-Leaks: Die Süd­deutsche Zeitung ist das Stur­mgeschütz des Finan­zamts. Die Redak­tion veröf­fentlicht regelmäßig Infor­ma­tio­nen aus inter­nen Bankun­ter­la­gen, an die sie durch Whistle­blow­er kommt. Was die Zeitung nie erwäh­nt: Dass sie selb­st ihre Leser auf die Steuer­hin­terziehung im Aus­land hingewiesen hat und sich dafür von den Banken bezahlen ließ. Ich war damals in der Redak­tion dafür zuständig. Es war das Jahr 2007, es war mein erster Job nach d…

  • Sam Tay­lor-John­sons „50 Shades of Grey“ in der Kri­tik — ha! (diet­mar dath war im kino):

    Dass freilich das sex­uell Anre­gend­ste an einem Sado­ma­so-Film von 2015 die Kun­st eines seit siebzehn Jahren toten Mafia-Unter­hal­ters ist, spricht Bände über die Tal­sohle der enthemmt-verklemmten Dauer­lust­sim­u­la­tion, in der sich die Massenkul­tur derzeit täglich laut­stark ver­sichert, dass heute ja zum Glück so gut wie nichts mehr ver­boten ist.

  • Klaus Theweleit: “2000 Light Years from Home” (Vor­trag zur Popgeschichte) -

    Vor­trag von Klaus Theweleit unter dem Titel “So tun als gäbe es kein Mor­gen oder: 2000 Light Years from Home”,gehalten am 3. Novem­ber 2011

    — eine art popgeschichte

  • Die Ober­schenkel der Nation | Blog Mag­a­zin — michèle bin­swanger über sportre­porter, frauen­sport und sex­is­mus

    Man kann dem Sportre­porter wohl kaum einen Vor­wurf machen. Schliesslich beste­ht die Haup­tqual­i­fika­tion für diesen Beruf vornehm­lich darin, schwitzende Men­schen danach zu fra­gen, wie sie sich jet­zt fühlen.

  • Inter­view mit Opern-Gram­my-Gewin­ner Burkhard Schmil­gun — das (eher kleine) osnabrück­er label hat einen gram­my gewon­nen — für die ein­spielung ein­er weit­ge­hend vergesse­nen char­p­en­tier-oper:

    Nie­mand hat uns Bescheid gesagt. Auch der Diri­gent und der Kün­stler nicht, die die Ausze­ich­nung offen­bar in klein­er Gruppe in Los Ange­les ent­ge­gen genom­men haben.

  • Die Inte­gra­tion läuft deut­lich bess­er als ver­mutet — Süddeutsche.de — felix stephan in der sz:

    Inte­gra­tion wird immer noch dann als gescheit­ert betra­chtet, wenn am Ende etwas anderes als ein zweites Mün­ster her­auskommt.[…] In den mod­er­nen Metropolen gebe es eigentlich nur eine Gruppe, die sich eine eth­nis­che Seg­re­ga­tion leis­ten könne, so El-Mafaalani: die Wohlhaben­den.

  • Fast­nacht in Mainz: Frauen sind auf den när­rischen Büh­nen Man­gel­ware — Vere­ine wagen sich an Erk­lärungsver­suche — All­ge­meine Zeitung — die mainz­er az über die rolle der frauen in der mainz­er fast­nacht — und die zähigkeit, mit der sie sich im sch­neck­en­tem­po ändert:

    Nach­dem der MCC seine Komi­tee­terin präsen­tiert habe, seien die Frauen eines anderen großen Vere­ins auf die Bar­rikaden gegan­gen, da diese dort auch im Komi­tee sitzen woll­ten. „Woraufhin uns die Män­ner dieses Vere­ins verärg­ert gefragt haben, wie wir damit nur anfan­gen kon­nten“, berichtet er.

    (gibt noch mehr schöne beispiele für sex­is­mus im text .…

  • Open Access? Veröf­fentlichen unter Auss­chluss der Öffentlichkeit — Taschw­er forscht nach — derStandard.at -

    So wird open access zum finan­cial excess: Um sich als Autor ein­er Buchbe­sprechung für eine Fachzeitschrift das Recht zu erwirken, die Rezen­sion online stellen zu dür­fen, ver­langt Wiley-VCH schlanke 2500 Euro vom Rezensen­ten.

Orientierung

Der gute Geschmack, dieser abge­halfterte Gaul aller Begriff­s­losen, ist mit Recht bis heute das diskred­i­tierteste aller Ori­en­tierungsmit­tel.

—Klaus Theweleit, 2000 Light Years from Home

Klaus Theweleit: “2000 Light Years from Home” (Vor­trag zur Popgeschichte)

Beim Klick­en auf das und beim Abspie­len des von YouTube einge­bet­teten Videos wer­den (u. U. per­so­n­en­be­zo­gene) Dat­en wie die IP-Adresse an YouTube über­tra­gen.

Ins Netz gegangen (13.1.)

Ins Netz gegan­gen am 13.1.:

  • Ein deutsch­er Dichter bin ich einst gewe­sen | ver­brecherei — Max Her­rmann-Neisse:

    Ein deutsch­er Dichter bin ich einst gewe­sen,
    die Heimat klang in mein­er Melodie,
    ihr Leben war in meinem Lied zu lesen,
    das mit ihr welk­te und mit ihr gedieh.

    Die Heimat hat mir Treue nicht gehal­ten,
    sie gab sich ganz den bösen Trieben hin,
    so kann ich nur ihr Traum­bild noch gestal­ten,
    der ich ihr trotz­dem treu geblieben bin.

    — der Ver­brech­er-Ver­lag hat jet­zt auch ein Ver­lags­blog …

  • Späte Kriegs­gewinnler — Wiener Zeitung Online — Edwin Baum­gart­ner über die flut an bedruck­tem papi­er im gedenk­jahr zum ersten weltkrieg

    Und so ein­fach ist es auch beim Ersten Weltkrieg: Es ist ein Riesen­re­ma­suri, ein — wie heißt das beina­he deutsche Wort? — ja, richtig: ein Hype.

    /via “der umblät­ter­er”, die das nicht ganz zu unrecht zum feuil­leton des jahres 2014 wählten (http://www.umblaetterer.de/2015/01/13/die-ergebnisse-der-feuilleton-meisterschaft-2014/)

  • What David Cameron just pro­posed would endan­ger every Briton and destroy the IT indus­try — Boing Boing — david cameron will den bösen buben die ver­schlüs­selung ver­bi­eten. dumm nur, dass er halt keine ahnung hat: “David Cameron does­n’t under­stand tech­nol­o­gy very well, so he does­n’t actu­al­ly know what he’s ask­ing for”, sagt cory doc­torow, “it puts the whole nation — indi­vid­u­als and indus­try — in ter­ri­ble jeop­ardy. ”
  • 33. Europas Werte und das Para­dox der Aufk­lärung | Geschichte wird gemacht — achim landwehr über europäis­che werte (eigen­tum!) und ihre para­doxale struk­tur
  • Schlund | Peter Richter — peter richter hat einen “mon­tags-spazier­gang” in dres­den besucht und in die abgründe der pegida-“bewegung” geschaut.
  • Büch­er von Pop­musik­ern: Wahre Größe gibt es nur schwarz auf weiß | ZEIT ONLINE — ger­rit bar­tels ste­ht etwas hil­f­los vor dem phänomen, dass schein­bar immer mehr popmusiker/innen büch­er schreiben und veröf­fentlichen (wie gle­ich der erste kom­men­ta­tor bemerkt, hat er mit thomas mei­necke das beste beispiel vergessen …)

    Das Kanon­isieren von Pop und bes­timmten Pop­szenen geht also inten­siv weit­er. Auch für Musik­er ist es da attrak­tiv, die flüchti­gen Pop­mo­mente auf den Büh­nen und den DJ-Kanzeln festzuhal­ten, die Dreiminuten-Sin­gle und den Club-Hit in eine Erzäh­lung zu bet­ten und damit zu sich­ern. Ein Buch hat eben doch Bestand, ist ein ganz eigen­er Wert.

  • Pegi­da-Demon­stra­tio­nen — “Das ist alles ernst zu nehmen” — Der Direk­tor der säch­sis­chen Lan­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung, Frank Richter, hat zum Dia­log mit den Anhängern der Pegi­da-Grup­pierung aufgerufen. “Wir haben es offen­sichtlich mit einem Prob­lem­stau zu tun”, sagte Richter im Deutsch­land­funk. Man müsse den Bürg­ern respek­tvoll zuhören, so schwierig es auch sein möge.
  • Islamisierung, Marken­schutz und dumme Fra­gen — jür­gen kaube hat recht:

    Gefüh­le haben ihr eigenes poli­tis­ches Recht. Die Frage ist nur, ob sich zutr­e­f­fende Gedanken daraus machen lassen.

  • Wie es bei „Maybrit Ill­ner“ im ZDF wirk­lich zuge­ht — der autor ulf erd­mann ziegler war bei der ill­ner-rede­gruppe im zdf als gast geladen. und kann skurile ergeb­nisse bericht­en, die alle hoff­nung auf qual­ität­sjour­nal­is­mus im talk­for­mat ver­nicht­en.

    Okay, die plöt­zliche Über­frach­tung der Sendung mit Sebas­t­ian Edathy und seinem Schick­sal ist das eine. Den­noch, man hätte die Kurve kriegen kön­nen. Wie wäre es etwa mit der Frage gewe­sen: ob, Herr Ziegler, was an diesem Don­ner­stag die Haupt­stadt erschüt­terte, eigentlich ein gutes Roman­the­ma sei. Aber mit Sicher­heit, Frau Ill­ner! Die Neben­rolle der Igno­ran­tin, die sich all­wis­send gibt, wäre Ihnen darin sich­er.

Ins Netz gegangen (28.7.)

Ins Netz gegan­gen am 28.7.:

  • Helene Fis­ch­er, eine Erkun­dung: Atem­los durch Tag und Nacht — FAZ — johan­na ador­ján über schlecht­en geschmack, fußballer, schlager bzw. dessen gegen­wär­tige schund­stufe in per­son helene fis­ch­er:

    Sie hat eine gute Kör­perspan­nung und wirkt vol­lkom­men klar, als ertrage sie das alles bei vollem Bewusst­sein.

    (sehr amüsant auch die eifer­n­den kom­mentare der fis­ch­er-verehrer …)

  • Som­mer­in­ter­views bei ARD und ZDF: „Ich merke, Sie sind schon ganz auf Inhalt“ — FAZ — ste­fan nigge­meier über die jour­nal­is­tis­che nichtrel­e­vanz der tra­di­tion der “som­mer­in­ter­views” in der ard und beim zdf:

    Wobei es nicht so ist, dass Merkel konkrete Antworten grund­sät­zlich schuldig bleibt. Das ZDF zeigte auch, wie Schausten sie vor dem Gespräch empf­ing […] und, weil es der Tag vor dem WM-Finale war, als Erstes sagte: „Ich habe mich gefragt, wie lange man nach Brasilien fliegt.“ – „Zwölf Stun­den.“ Geht doch.

  • Emser Depesche: Bis­mar­cks Redak­tion | Aktenkunde — wieder sehr instruk­tive, hol­ger berwinkels aktenkundliche erläuterung der emser depesche
  • Richard Strauss Quel­len­verze­ich­nis — Das Richard-Strauss-Quel­len­verze­ich­nis (RSQV) ist ein musik­wis­senschaftlich­es Online-Pro­jekt. Unser Ziel ist es, sämtliche weltweit erre­ich­baren Quellen zum Werk des Kom­pon­is­ten Richard Strauss nach neuesten tech­nis­chen und wis­senschaftlichen Stan­dards zu verze­ich­nen. Die Quellen wer­den anhand ver­schieden­ster Kri­te­rien erschlossen: enthal­tene Werke, Schreiber, Wid­mungsträger, Besitzer, Stan­dort, Sig­natur, Umfang, For­mat, Datierung u.a. Die RSQV Daten­bank ist ein mod­ernes, effizientes Werkzeug, das eine flex­i­ble und schnelle Quel­len­recherche erlaubt.
  • Wer hauptver­ant­wortlich für Ersten Weltkrieg ist — Poli­tik — Süddeutsche.de — auch anni­ka mom­bauer set­zt die akzente etwas anders als christo­pher clark

    Die Ver­ant­wor­tung Deutsch­lands und Öster­re­ich-Ungar­ns am Krieg ist sehr groß.

  • Das lebenslange Nach­denken über Pop — WDR 5 — cool: der total eupho­rische und aufgekratzte rainald goetz spricht mit diedrich diederich­sen über “über pop-musik” — »Kün­stler ver­dum­men durch die Lehre, The­o­retik­er verk­lu­gen durch sie.« — Rainald Goetz,

Ins Netz gegangen (16.7.)

Ins Netz gegan­gen am 16.7.:

  • 70. Geburt­stag des Autors Jörg Fauser: Er war der Champ — taz.de — ambrow waibel über­legt in der taz, warum das fauser so uncool und ein “lit­er­at der los­er” war, aber trotz­dem ein toller autor:

    Das Große an Fauser – SPD-Mit­glied – ist, dass er nie aufge­hört hat, mit allem, was er auf­brin­gen kon­nte, danach zu streben, seine Schmerzen zu pop­u­lar­isieren. Daraus ent­standen Geschicht­en: über die, die unten sind, über die, die in der Mitte sind – und zu denen ganz oben wäre er auch noch gekom­men: Er warte noch auf den großen deutschen Man­ager­ro­man, hat er 1984 im Fernse­hen gesagt.

    Das Uncoole an Fauser war, dass er, als er es ab 1968 und fol­gend wollte, nicht dazuge­hören kon­nte zu den Coolen und Schö­nen sein­er Gen­er­a­tion. Das Uncoole war, dass er sich dieser Zurück­weisung nicht durch die demütige Flucht ins Pri­vatleben, in den Suff oder in den Reiseteil ent­zog, son­dern darauf behar­rte, ein Schrift­steller zu sein. Der ganz unver­froren auf ein Lesepub­likum set­zte, das sich nichts vorschreiben ließ.

  • Mythen ǀ Alles Gute, Mack­er! — der Fre­itag — kat­ja kull­mann über jörg fauser, der am 16. juli 70 jahre alt gewor­den wäre:

    Jörg Fauser, der schmächtige Hesse mit der hitzi­gen Abnei­gung gegen Trend­phänomene, hat in diesem Zusam­men­hang ein posthumes Prob­lem: Er wird heute ganz über­wiegend als Mack­er rezip­iert – beziehungsweise missver­standen.

  • Debat­te Überwachung in Deutsch­land: Völk­er­recht im Glas­faserk­a­bel — taz.de — andreas fis­ch­er-les­cano:

    Die unver­hält­nis­mäßi­gen Überwachungs­maß­nah­men der NSA sind völk­er­rechtswidrig.

    deshalb fordert er:

    Entwed­er wir ver­lieren uns in transat­lantis­chen Vor­wür­fen über Spi­onage und Geheimnisver­rat. Oder aber wir wid­men uns endlich dem Wesentlichen: der demokratis­chen Selb­stvergewis­serung über die Gren­zen und Möglichkeit­en der Frei­heit des Inter­nets.

    Diese Diskus­sion kön­nen wir aber nicht im nationalen Rah­men alleine führen. Nur wenn wir die Infra­struk­tur des glob­alen Rechts nutzen, wer­den wir wirk­same Sicherun­gen für unsere Frei­heit­sräume entwick­eln kön­nen.

  • Iden­tität­skon­sum­is­mus | Lesen was klüger macht — georg seeßlen:

    Den Iden­tität­skon­sum­is­mus hat wohl keine Unter­hal­tungsin­dus­trie dieser Welt, nicht ein­mal die US-amerikanis­che, so per­fek­tion­iert wie die deutsche. Schlager­musik, Tra­cht­en­mode, Volks­feste, Event­dra­maturgie, Fernsehse­rien, Sport und Marken­ze­ichen, sog­ar Autos und T‑Shirts, sind einem neuen Iden­titäts­mar­ket­ing unter­wor­fen. Im Iden­titäts­mar­ket­ing tre­f­fen sich die ursprünglich als Wider­sprüche agieren­den Kräfte der Super­flex­i­bil­isierung und der Even­tökonomie mit den fik­tiv­en Kon­ti­nu­ität­skon­struk­tio­nen und der Sehn­sucht nach der ver­lore­nen Iden­tität. Dabei wird eine Menge Geld umge­set­zt. Und eine Menge Träume gehen ver­loren. Klingt „Sch­land“ nicht nach einem ver­dammt komisch-trau­ri­gen Abge­sang auf Heimat? Der Iden­tität­skon­sum­is­mus trägt die Selb­stver­ach­tung in sich.

  • Twit­ter / Things4Strings: “Sounds of Sum­mer” via Anne … — wun­der­bar! RT @Things4Strings: “Sounds of Sum­mer” via Anne Akiko Mey­ers
  • Umfänglich gescheit­ert (epic fail) III: Fahrrad­fahrer | Rep­tilien­fonds — epic fail 3 by jakob hein:

    Warum gibt man sich die Mühe, das Schloss mit einem Schlüs­sel zu öff­nen und es dann so mit einem Poller zu verbinden? Soll der Poller die san­fte Umar­mung der Plas­tikum­man­telung des Schloss­es spüren? Oder möchte man der Polizei im Ver­sicherungs­fall sagen kön­nen, man habe alles getan?

Ins Netz gegangen (26.5.)

Ins Netz gegan­gen am 26.5.:

  • Bibel­stunde – Sprachlog — Kor­puslin­guis­tik, leicht zweck­ent­fremdet:

    Aber in den Vor­bere­itun­gen für den näch­sten Par­tys­malltalk kom­men Sie mit Kor­puslin­guis­tik halt etwas flot­ter und aufwand­särmer zur textstruk­turellen Erken­nt­nis:

    Im Alten Tes­ta­ment war mehr Gemet­zel.

  • Wahlrecht – News – Europawahl am 25. Mai 2014 (Stim­mzettel, Hochrech­nun­gen und Prog­nosen, usw.) — Neues vom Nieder­gang des “Qual­ität­sjour­nal­is­mus”: Der “Zeit”-Chefredakteur weiß nicht, wie man/er richtig wählt
  • Urlaub auf Mal­lor­ca : Darf man den Baller­mann ver­bi­eten? — DIE WELT — Kathrin Spo­err zeich­net in der “Welt” ein schönes, nur ganz leicht iro­nis­ches Bild dess, was deutsche Touris­ten am Baller­mann unter “Urlaub” ver­ste­hen.

    Und wer unsere Art Stran­dleben nicht mag, der muss ja nicht kom­men.

  • Leitar­tik­ler und Machteliten | Tele­po­lis — Mar­cus Klöck­n­er set­zt sich sehr aus­führlich mit der momen­ta­nen Diskus­sion um die Inte­gra­tion wichtiger deutsch­er Jouran­lis­ten in mehr oder min­der ver­schwiegene Zirkel der Machteliten auseinan­der — und kommt zu dem Schluss:

    Es ist an der Zeit, dass die Dis­tanz zwis­chen Jour­nal­is­ten und Machteliten größer wird.

  • Stephanie Grimm: David Bowie ist kein Rock­star — LOGBUCH (Suhrkamp-Blog) — Stephanie Grimm über David Bowie, seine Fähigkeit­en und seine Beson­der­heit­en als Pop-/Rock-/Kun­st­star:

    Iden­titäten und Deu­tungszusam­men­hänge sind bei Bowie ständig im Fluss. Dank seines Selb­stver­ständ­niss­es, immer im Über­gang, nie angekom­men zu sein, und sein­er Fähigkeit, Abseit­iges nachvol­lziehbar zu machen, legte Bowie für sein Pub­likum Fährten in anderes, bis dahin fremdes kul­turelles Ter­rain – vielle­icht war diese Hal­tung, nicht seine Songs, das größte Geschenk, das er seinen jugendlichen Fans gemacht hat.

    Und über ein weit­eres Ele­ment seines Erfolges und Ein­flusses:

    Kon­se­quent hat Bowie sich anver­wan­delt, was ihm an Inter­es­san­tem in die Fin­ger kam. Er unter­schied nicht zwis­chen Hoch- und Pop­kul­tur. Auch das war ein Grund für seinen Appeal. Schließlich hat­te er seinen Fans, als die Ver­sprechun­gen der Sechziger­jahre schal gewor­den waren, gezeigt, dass es mehr zu ent­deck­en gab als eine Sub­kul­tur, mit der sie sich einst vom Rest der Welt hat­ten abgren­zen woll­ten, aber in ein­er Sack­gasse gelandet waren. Bowie zeigte, dass man sich auch aus der Hochkul­tur das holen kon­nte, was man eben brauchte.

  • Chan­cen­los « Die MEDIENWOCHE – Das dig­i­tale Medi­en­magazin — Lothar Struck beschäftigt sich aus­giebig mit dem Skanal beim “Lit­er­atur­club” des SRF:

    Tat­säch­lich prallen mit Zweifel und Hei­den­re­ich zwei Wel­ten aufeinan­der. Insofern ist die Ablö­sung Zweifels nicht nur eine Entschei­dung gegen die Per­son des Mod­er­a­tors. Es ist auch eine Entschei­dung wie man den «Lit­er­atur­club», wie man Lit­er­atur im Fernse­hen posi­tion­ieren will: Hier das lustige, harm­lose Leseempfehlungs­ge­quatsche ohne beson­deren Tief­gang. Dort die inter­essierte, neugierige, nicht immer sofort in ein Klis­chee ein­set­zbare Rede über ein Buch. Hier Face­book-Plaud­erei und Kaf­feekränzchen, dort der Ver­such, Tex­ten und ihrer Kom­plex­ität (sofern vorhan­den) gerecht zu wer­den.

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