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Schlagwort: pop Seite 2 von 7

katie melua & gori women's choir (gruppenbild)

Winterliche Romantik mit Katie Melua

katie melua, in winter (cover)Katie Melu­as “In Win­ter” ist die akustis­che Ver­sion ein­er kusche­li­gen Szene vor dem Kamin, während draußen die Kälte klir­rt: Das Feuer knis­tert, die Gitarre klimpert und Melua singt. Aber nicht allein: Für ihr Wei­h­nacht­sal­bum hat sie den geor­gis­chen Gori Women’s Choir und Bob Chilcott als Arrangeur verpflichtet.

Zusam­men bieten sie eine Mis­chung aus eige­nen Songs und tra­di­tioneller geor­gis­ch­er, rumänis­ch­er und ukrainis­ch­er Wei­h­nachtsmusik, und ein Teil von Rach­mani­noffs Ves­per­ver­to­nung. Vor allem ist “In Win­ter” aber eine Katie-Melua-CD: Nicht nur die eige­nen Songs, auch der Rest des Pro­gramms klingt unverkennbar nach ihr, ob das nun Joni Mitchells “Riv­er” oder Adolphe Adams “Holy Night” ist. Nur dass die hier mit sehr ver­hal­tener Instru­men­tierung auskom­men und dafür den Gori Women’s Chor qua­si als Instru­ment mit­be­nutzen. Der kann näm­lich, von Bob Chilcott ver­siert arrang­iert, wun­der­bar im Hin­ter­grund far­bige, san­ft schim­mernde Klangflächen auf­bauen, vor der sich Melu­as Stimme frei ent­fal­tet. Beson­ders anrührend schön gelingt das im rumänis­chen Wiegen­lied “Leganelul Lui Lis­us”: Der ein­fache Chor­satz unter­stützt die schlichte, graz­iöse Melodie sehr ein­fühlsam. Auch im geor­gis­chen “If you are so beau­ti­ful” spie­len Melu­as volltö­nen­des Solo und der dunkel, rauh und ursprünglich-inten­siv klin­gende Gori Women’s Choir in der Abwech­slung überzeu­gend zusammn. “In Win­ter” genießt man wohl dann am besten, wenn man sich dieser total­en Rührung ein­fach hin­gibt und sich zu ein­er musikalis­chen Win­ter­feier überre­den lässt, die Wei­h­nacht­en (fast) ohne sowieso nur stören­den religiösen Bezüge feiert. Und das dafür mit aller Emphase und ein biss­chen Kitsch tut.

Katie Melua: In Win­ter. Fea­tur­ing Gori Women’s Choir. BMG 2016. Spielzeit: 35:27.

(Zuerst in ein­er etwas kürz­eren Ver­sion erschienen in »Chorzeit – Das Vokalmagazin« No. 33, Dezem­ber 2016.)

Zu “Per­fect World” gibt es hier auch noch ein schön kitschiges Video:

Katie Melua — Per­fect World (Offi­cial Video)

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OnAir, Illuminate - Collage (Michael Petersohn)

Erleuchtet auf Sendung: “Illuminate” von OnAir

OnAir, Illuminate (Cover)

Schade: Nach nicht ein­mal ein­er hal­ben Stunde ist das Vergnü­gen schon wieder vor­bei. Oder es begin­nt von vorne. Denn Illu­mi­nate von OnAir, die dritte CD der jun­gen Berlin­er Gruppe, möchte man eigentlich gerne sofort noch ein­mal hören.
In den sechs Songs dreht es sich immer wieder um das Licht, das physis­che Licht der Sterne und das metapho­rische der Erleuch­tung. Schon der Beginn – eine der bei­den Orig­i­nalkom­po­si­tio­nen neben vier Cov­er­songs – set­zt die Erleuch­tung leicht und unbeschw­ert in ein­er eingängi­gen Hymne in Töne. Klar, das ist keine große Kun­st — aber her­rlich-per­fek­te Gute-Laune-Musik mit gut durch­dachtem Arrange­ment und genau aus­bal­anciertem Klang.

Auch der Rest bleibt auf aller­höch­stem Niveau. Denn so viel wird ganz schnell klar (viel Zeit ist ja auch nicht): die Präzi­sion, mit der OnAir durch die Pop- und A‑cap­pel­la-Geschichte hüpfen, ist großar­tig. Noch bess­er ist aber, wie sie die kom­plex­en und aus­ge­feil­ten Arrange­ments sin­gen kön­nen: Das klingt stets lock­er, oft unbeschw­ert und vor allem immer musikalisch zwin­gend.

So kann man in „Sonne“, dem Ramm­stein-Cov­er, den schwachen Text leicht vergessen und stattdessen lieber den feinen Arrange­ment-Ideen nach­hören. Wie OnAir die Sonne zwis­chen dumpf-dröh­nen­dem Bass und Vocal Per­cus­sion im instru­men­tal klin­gen­den Satz und den darüber schweben­den melodis­chen Ele­menten, vor­wiegend der bei­den Frauen, auf­scheinen lässt — das ist klasse.

„Stair­way to Heav­en“ begin­nt dage­gen sehr oldiemäßig, mit zeit­gemäßem Rauschen und leichter Verz­er­rung — wun­der­bar, wie OnAir das in sein Arrange­ment ein­baut und in eine großar­tige Steigerung zu einem ener­getisch pulsieren­den Finale über­führt. Über­haupt ist auf „Illu­mi­nate“ sehr bemerkenswert, wie sie jeden Song entwick­eln, ihm ein eigenes Pro­fil und einen neuen Klang geben. Da klingt wirk­lich jed­er Song anders — anders als der vor­ange­hende, aber auch anders als die Vor­lage. Her­bert Gröne­mey­ers “Der Weg” zeigt das mit seinem zurückgenomme­nen, zer­brech­lichem Arrange­ment ganz typ­isch: Hier klin­gen OnAir wohl am klas­sis­chsten, sehr offen und ver­let­zlich. Und immer wieder hört man neue Details, die jede Stro­phe und jeden Refrain anders klin­gen lassen.

Dem Sex­tett gelingt es über­haupt schein­bar müh­e­los, auf knappem Raum sechs ganz ver­schiedene Klang­bilder zu schaf­fen. Das ver­dankt OnAir nicht nur ihren Stimmkehlen, son­dern auch dem gefüh­lvollen Ein­satz der Ton­tech­nik — auf der sehr abwech­slungsre­ich klin­gen­den CD macht sich wohl auch die Erfahrung von Bill Hare bemerk­bar. Illu­mi­nate ist von der ersten bis zur let­zten per­fek­ten Note schim­mern­der und funkel­nder Vocal-Pop, weil OnAir sowohl den druck­vollen Bre­it­wand­sound (wie im abschließen­den “Illu­mi­nat­ed”) als auch den zarten Klang der kam­mer­musikalisch geset­zten Bal­lade vol­len­det beherrscht. Nach den 25 Minuten kann man nur sagen: Das hat wirk­lich etwas von Erleuch­tung.

OnAir: Illu­mi­nate. Heart of Berlin 2016. Spielzeit: 24:56.

(Zuerst erschienen in »Chorzeit – Das Vokalmagazin« No. 32, Novem­ber 2016.)

web (unsplash.com)

Ins Netz gegangen (2.11.)

Ins Netz gegan­gen am 2.11.:

  • Jens Balz­er zu Musikvideos: Youtube kills the Youtube-Star Justin Bieber | Berlin­er Zeitung → jens balz­er über den aktuellen zusam­men­hang von pop, stars, youtube, konz­erten und fans

    Der Ver­such, als real musizieren­der Men­sch auf ein­er Bühne wenig­stens kurz zu reinkarnieren, scheit­ert an der Indif­ferenz eines Pub­likums, dem es reicht, in virtuellen Räu­men und bei sich sel­ber zu sein. Der erste Star der Youtube-Epoche wird als deren tragis­ch­er Held von der Bühne gekreis­cht.

  • Was a serv­er reg­is­tered to the Trump Orga­ni­za­tion com­mu­ni­cat­ing with Russia’s Alfa Bank? | slate → eine total ver­rück­te geschichte: trump hat(te) einen serv­er, der (fast) nur mit einem serv­er der rus­sis­chen alfa-bank kom­mu­nizierte. und kein­er weiß, wieso, was, warum — bei­de seit­en behaupten, das könne nicht sein …

    What the sci­en­tists amassed wasn’t a smok­ing gun. It’s a sug­ges­tive body of evi­dence that doesn’t absolute­ly pre­clude alter­na­tive expla­na­tions. But this evi­dence arrives in the broad­er con­text of the cam­paign and every­thing else that has come to light: The efforts of Don­ald Trump’s for­mer cam­paign man­ag­er to bring Ukraine into Vladimir Putin’s orbit; the oth­er Trump advis­er whose com­mu­ni­ca­tions with senior Russ­ian offi­cials have wor­ried intel­li­gence offi­cials; the Russ­ian hack­ing of the DNC and John Podesta’s email.

    (und neben­bei ganz inter­es­sant: dass es spezial­is­ten gibt, die zugriff auf solche logs haben …)

  • The Dig­i­tal Tran­si­tion: How the Pres­i­den­tial Tran­si­tion Works in the Social Media Age | whitehouse.gov → die pläne der über­gabe der dig­i­tal­en massenkom­mu­nika­tion (und accounts) des us-präsi­den­ten. inter­es­sant: dass die inhalte zwar erhal­ten bleiben, aber als archiv unter neuen account-namen. und die “offiziellen” accounts geleert übergeben wer­den.
  • Refor­ma­tion­sju­biläum: Lasst uns froh und Luther sein | FAZ → sehr selt­samer text von jür­gen kaube. am refor­ma­tion­sju­biläum gäbe es einiges zu kri­tis­eren. aber das ist der falsche weg — zum einen ist die evan­ge­lis­che kirche deutsch­lands keine luther-kirche (und käß­mann sich­er nicht ihre wesentlich­ste the­olo­gin). zum anderen scheint mir kaubes kri­tikpunkt vor allem zu sein, dass evan­ge­lis­che the­olo­gie sich in den 500 jahren gewan­delt hat und nicht gle­icher­maßen kon­ser­v­a­tiv-fun­da­men­tal­is­tisch-autoritär ist wie bei luther selb­st. was soll das aber?
  • Siri Hustvedt und Paul Auster | Das Mag­a­zin → langes gespräch mit hustvedt und auster, dass sich aber nahezu auss­chließlich um die poli­tis­che lage dreht — immer­hin eine halbe frage gilt auch dem, was sie tun — näm­lich schreiben
  • Das Para­dox der Demokratie: Judith But­ler über Hillary Clin­ton | FAZ → langes, gutes inter­view mit judith but­ler über demokratie, ver­samm­lun­gen, frei­heit­en, kör­p­er und iden­titäten
  • Aids in Ameri­ka: HIV kam um 1970 in New York an | Tagesspiegel → forsch­er haben mit genetis­chen analy­sen von blutkon­ser­ven die geschichte von aids in den usa neu geschrieben — nicht patient O war der erste, der virus kam schon jahre vorher nach new york. span­nend, was heute so alles geht …
  • Frank­furter Buchmesse „Schwierige Lyrik zu einem sehr hohen Preis“ | Berlin­er Zeitung → mal wieder ein inter­view mit ulf stolter­fo­ht zum funk­tion­ieren von brue­terich press. dem ver­lag würde es wahrschein­lich mehr helfen, wenn seine büch­er besprochen wür­den und nicht nur der ver­lag ;-) …

    Ich ver­di­ene nicht nur mit dem Schreiben kein Geld, ich ver­di­ene auch mit dem Über­set­zen kein Geld. Da möchte man dann mit dem Ver­legen natür­lich auch nichts ver­di­enen. Das berühmte dritte unrentable Stand­bein. Das Para­doxe an der Sache ist nun aber, dass ich trotz­dem irgend­wie davon leben kann, und das schon ziem­lich lange. Diese ganzen nicht oder schlecht bezahlten Tätigkeit­en haben, zumin­d­est in meinem Fall, dazu geführt, dass eine indi­rek­te Form der Vergü­tung stat­tfind­et, also etwa in Form von Preisen, Stipen­di­en, Lehrtätigkeit­en, Lesun­gen und Mod­er­a­tio­nen. Und ich glaube, dass durch die Ver­legerei das Spielfeld noch ein biss­chen größer gewor­den ist. Das hat jedoch bei der Grün­dung des Ver­lags keine Rolle gespielt. Den Ver­lag gibt es, weil ich das schon sehr lange machen wollte. Schreiben tue ich ja auch, weil ich das schon immer wollte. Das reicht mir völ­lig aus als Begrün­dung. Mehr braucht es nicht.

  • “Die Ökonomisierung der Natur ist ein Fehler” | der Fre­itag → bar­bara unmüßig, im vor­stand der hein­rich-böll-stiftung, über “grüne ökonomie”, notwendi­ge umdenkprozesse und warum kom­pen­sa­tion nicht reicht

    Wir bräucht­en vielmehr Mit­tel für den ökol­o­gis­chen Land­bau oder um her­auszufind­en, wie eine wach­s­tums­be­friedete Gesellschaft und Wirtschaft ausse­hen kann. Es liegt ein­deutig zu viel Gewicht auf tech­nol­o­gis­chen denn auf sozialen und kul­turellen Verän­derun­gen.

    Das ist der wohl größte Fehler der Grü­nen Ökonomie: Dinge, die nie ökonomisiert waren, zu messen, zu berech­nen, zu ökonomisieren. Die Mon­e­tarisierung der Natur.

spinnennetz mit tau (unsplash.com)

Ins Netz gegangen (13.10.)

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  • Die These vom Sound der Revolte | per­len­tauch­er → der per­len­tauch­er übern­immt einen teil eines gespräch­es aus dem “mit­tel­weg”, das wolf­gang kraushaar mit mar­tin bauer und ste­fan mörchen geführt hat. hier geht es vor allem um poli­tik und pop, um demon­stra­tio­nen und open-air-konz­erte und den (ange­blichen) “sound der revolte” sowie die zeitliche dif­feren­zierung dieser zusam­men­hänge zwis­chen den späten sechzigern und den frühen siebzigern
  • Pech für Fußgänger: Selb­st­fahren­der Mer­cedes soll im Zweifel immer den Fahrer schützen | t3n → wenn das stimmt, was t3n berichtet, dass der sicher­heitsabteilungsleit­er bei daim­ler bei autonomen fahrzeu­gen den fahrer schützen und z.b. fußgänger opfern möchte, zeigt das (wieder ein­mal) ein­dringlich, wie schlecht ethis­che fra­gen bei inge­nieuren aufge­hoben sind …
  • Fußball-Berichter­stat­tung: “Nen­nen wir das bitte nicht Jour­nal­is­mus” | kress → inter­view mit ron­ny blaschke über die unfähigkeit des “sportjour­nal­is­mus”, sich seines gegen­standes, ins­beson­dere beim fußball, jour­nal­is­tisch und kri­tisch zu näh­ern …
  • Umwel­t­ex­perte über Elek­tro­mo­bil­ität: „Bis 2050 kom­plett emis­sions­frei“ | taz → gutes (wenn auch kurzes) inter­view mit mar­tin schmied vom umwelt­bun­de­samt:

    Ein emis­sions­freier Autoverkehr ist ein gesamt­ge­sellschaftlich­es Pro­jekt, das wir alle brauchen. Und ohne entsprechende staatliche Ein­griffe wird es nicht gelin­gen. Der öffentliche Nahverkehr, Rad­fahrer und Fußgänger, aber auch Car­shar­ing müssen über bessere Infra­struk­tur natür­lich auch gefördert wer­den. Denn Elek­troau­tos lösen zwar die Prob­leme von Schad­stoff­be­las­tung in den Städten, aber sie lösen nicht die Kon­flik­te um die begehrten und knap­pen Flächen.

Taglied 5.9.2016

Ein neues Video von Postyr: Dance with me now

POSTYR — Dance With Me Now (Offi­cial Video)

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  • Max Reger: Akko­r­dar­beit­er im gifti­gen Kli­ma der Mod­erne | Der Stan­dard — roland pohl im stan­dard über max reger, seine rezep­tion und warum er so wenig bekan­nt und geschätzt wird — immer­hin ist in diesem jahr sein hun­der­ster todestag zu bege­hen …

    Es fällt nicht leicht, nach den Grün­den zu suchen, warum der deutsche Kom­pon­ist Max Reger (1873–1916) der­art gründlich in Vergessen­heit ger­at­en ist. Den meis­ten sein­er unzäh­li­gen Werke haftet eine gewisse Sprödigkeit an. Reger, im pri­vat­en Umgang ein humoriger Kauz, hat vor allem auf dem Gebi­et der Har­monik Epochales gelei[s]tet.

    Des Meis­ters viel zu früher Tod – er entschlief herzkrank in einem Leipziger Hotelz­im­mer – dürfte auch hun­dert Jahre später kein Reger-Fieber aus­lösen. Die Klas­sik­branche fasst den eigen­bröt­lerischen “Akko­r­dar­beit­er” nicht mit der Kneifzange an. Ein­er größeren Ver­bre­itung ste­ht die Kom­plex­ität der intro­vertierten Reger-Musik im Wege.

  • Sport, über­all nur noch Sport: Die geistige Macht unser­er Epoche | taz — robert redeck­er hat in der taz eine wun­der­bare, ful­mi­nante abrech­nung mit dem sport und unser­er obses­siv­en beschäf­ti­gung damit geschrieben:

    Die heutige Gesellschaft hat eine neue Vari­ante des Total­i­taris­mus erfun­den: den Sport.[…] Diese Sportan­lässe beset­zen scham­los und rück­sicht­s­los den gesamten Platz in den Medi­en.
    Wie ein Nim­m­er­satt mit unstill­barem Hunger vere­in­nahmt der Sport den ganzen Platz für sich. Nie­mand kann dieser erdrück­enden Inva­sion der Sport­berichte ent­ge­hen, die alles andere ver­drängt. Diese Über­do­sis an Sport hat eine zer­störerische Umkehrung der Werte und der Hier­ar­chie der Infor­ma­tion zur Folge. Statt sich auf ein paar Worte am Ende der Fernseh- und Rund­funknachricht­en zu beschränken, was angesichts ihrer Bedeu­tungslosigkeit nor­mal wäre, ver­weist die Sport­berichter­stat­tung alles wirk­lich Wichtige auf die Rand­plätze.

    Was dage­gen für die Zivil­i­sa­tion von Bedeu­tung wäre, woran man sich noch Jahrhun­derte später erin­nern wird – die her­aus­ra­gen­den Per­sön­lichkeit­en der Philoso­phie, der Malerei, Dich­tung, Chore­ografie, Musik oder Architek­tur – find­et dage­gen kaum Beach­tung in den Medi­en.

  • David Bowie: Schön dick aufge­tra­gen | ZEIT ONLINE — diedrich diederich­sen über das bowie-album, das black­star-video und bowies auftritte

    Hier, bei einem Album, das die run­dum zu begrüßende Devise sein­er Eröff­nung­sop­er, “Mehr ist mehr”, bis zum Schluss beherzigt, hat man bei­des ver­sucht: Jazz-Vir­tu­osität und die dun­kle Ekstase heutiger Dance- und Goth­ic-Kul­turen.

  • Israel ǀ Kib­buz­im: Auf der Suche nach der Iden­tität — der Fre­itag — über die entwick­lung der kib­buz­im von sozial­is­tis­chen gemein­schaften zu mark­tkon­for­men wirtschaft­sun­ternehmen — sehr inter­es­sant …
  • Online-Fort­set­zungsro­man: Lang lebe der Shandy­is­mus! | FAZ — jan wiele in der faz mit ein­er ersten ein­schätzung von tilman ramm­st­edts ger­ade enste­hen­dem “mor­gen mehr” — seine beobach­tun­gen tre­f­fen sich ziem­lich genau mit meinen eige­nen …
  • Train­ingslager in den Golf­s­taat­en : „Der Sport ist ein löchriger Käse“ — taz.de — die taz sprach mit dem “sportethik­er” elk franke:

    Die Poli­tik nimmt den Sport gern für sich in Anspruch. Umgekehrt prof­i­tiert der Sport auch stark davon. Somit wird der Satz „Der Sport ist unpoli­tisch“ zu ein­er ide­ol­o­gis­chen Aus­sage, die in der All­t­agsprax­is keine Gültigkeit hat.
    […] Der Sport ist ein inhalts­freies Dra­ma, das eine Iden­ti­fika­tion mit allen möglichen Inhal­ten erlaubt. Ein Schweiz­er Käse, in dessen Löch­er aller­hand rein­passt, ohne dass der Geschmack ver­loren geht.

  • Als der Kaiser musste: Eine Unter­stre­ichung und die Schuld am Ersten Weltkrieg | Aktenkunde — Als der Kaiser musste: Eine Unter­stre­ichung und die Schuld am Ersten Weltkrieg — hol­ger berwinkel zeigt (mal wieder) sehr schön, wie wichtig his­torische hil­f­swis­senschaft (und genauigkeit) ist, auch für “großhis­torik­er”
  • schleef-bilder — die erbenge­mein­schaft einar schleefs hat einige sein­er bilder online bere­it­gestellt

Ins Netz gegangen (14.12.)

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Bei den Wise Guys läufts

wise guys, läuft bei euchDie “Achter­bahn” ist kaum ein Jahr alt, schon gibt’s mit “Läuft bei euch” Nach­schub aus Köln. Und ohne große Umstände starten die Wise Guys ihre neue CD gle­ich mit ein­er Liebe­serk­lärung ans A‑cap­pel­la-Sin­gen, entspan­nt und der eige­nen Fähigkeit­en gewiss: “Wenn wir zusam­men sin­gen, ist da sofort Musik drin”. Da haben sie natür­lich Recht.

Und da ist Musik in bewährter Qual­ität drin: Sauber pro­duziert und ordentlich gesun­gen — ziem­lich genau das, was man von den Wise Guys schon lange gewöh­nt ist. Kein Wun­der, Musik und Texte kom­men ja haupt­säch­lich von Daniel “Däni” Dick­opf. Und doch wird schnell klar: Auf “Läuft bei euch” sind die Wise Guys etwas anders, es gibt weniger Blödelei und Witz — sie wollen doch nicht etwa erwach­sen wer­den? Gesellschafts‑, Gegen­warts- und Kul­turkri­tik sind jet­zt stark vertreten. Von den Auswüch­sen der Self­ie-Sucht über das sehn­sa­tion­s­gierige Gaffen bis zum tödlichen Mob­bing reicht die Band­bre­ite der The­men. Musikalisch ist “Läuft bei euch” lei­der nicht ganz so vielfältig. Manch­es ist richtig gut, wie “Wahre Helden”, das die Helden des All­t­ags — also Krankenpfleger oder Allein­erziehende zum Beispiel — hym­nisch lobt und sehr eingängig, mit behut­sam dosiertem Pathos im besten Wise-Guys-Stil besingt. Auch sehr schön: “Der Rock-n-Roll ist tot“, in dem das Quin­tett rock­end über die Zeit­en, als man mit Musik noch Protest her­vor­rufen kon­nte, singt — musikalisch ist das sehr tre­f­fend umge­set­zt.

Über­haupt scheint es den Wise Guys die Meta-Musik ange­tan zu haben. Nicht nur die fehlende poli­tis­che Kraft der Musik besin­gen sie, auch die Musik selb­st und ihre erin­nerungspsy­chol­o­gis­che Wirkung, wie bei “Das Lied bei deinem ersten Kuss”. Das ist eines der High­lights, eine schöne, nur leicht sen­ti­men­tale Bal­lade über die Kraft der Musik, die Erin­nerung an das erste Hören weck­en kann, bei dem ein­fach alles stimmt — und dann läuft es … Nur lei­der passiert das auf “Läuft bei euch” nicht so häu­fig, wie man das von den Wise Guys ken­nt. Songs wie “Lass die Sau raus” oder „Teufel­skreis“ zum Beispiel zün­den ein­fach nicht recht. Obwohl nichts falsch ist, ist da auch nichts, was sie irgend­wie beson­ders macht: Das ist nett, das lässt sich gut hören und schnell wieder vergessen.

Auch der Schluss der CD greift dann die Erfahrun­gen der Wise Guys als A‑Cap­pel­la-For­ma­tion noch ein­mal auf und singt von den Schwierigkeit­en, sich in eine Frau zu ver­lieben, die falsch klatscht („Sie klatscht auf die 1 und die 3“) — wie kann man so etwas bei den Wise Guys auch nur machen! Ger­ade wenn sie das musikalisch so tre­f­fen spöt­tisch besin­gen und dabei naht­los vom Marschieren zum swin­gen­den Tanzen wech­seln, ist das doch gän­zlich unmöglich.

Wise Guys: Läuft bei euch (Uni­ver­sal), 55:40

(Zuerst erschienen in “Chorzeit — Das Vokalmagazin”, Novem­ber 2015)

Ins Netz gegangen (22.9.)

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Ins Netz gegangen (20.7.)

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  • «Dig­i­tal Human­i­ties» und die Geis­teswis­senschaften: Geist unter Strom — NZZ Feuil­leton — sehr selt­samer text von urs hafn­er, der vor allem wohl seine eigene skep­sis gegenüber “dig­i­tal human­i­ties” bestäti­gen wollte. dabei unter­laufe ihm einige fehler und er schlägt ziem­lich wilde volten: wer “human­i­ties” mit “human­wis­senschaften” über­set­zt, scheint sich z.b. kaum auszuken­nen. und was die verz­er­rende darstel­lung von open access mit den dig­i­tal human­i­ties zu tun hat, ist auch nicht so ganz klar. ganz abge­se­hen davon, dass er die fäch­er zumin­d­est zum teil fehlrepräsen­tiert: es geht eben nicht immer nur um close read­ing und inter­pre­ta­tion von einzel­tex­ten (abge­se­hen davon, dass e‑mailen mit den dig­i­tal human­i­ties unge­fähr so viel zu tun hat wie das nutzen von schreib­maschi­nen mit kittler’schen medi­en­the­o­rien …)
  • Lyrik: Reißt die Seit­en aus den Büch­ern! | ZEIT ONLINE — nette idee von thomas böhm, die lyrik zu vere­inzeln (statt in lyrik­bän­den zu sam­meln), das gedicht als optis­ches sprachkunst­werk zu ver­mark­ten (auch wenn ich seine argu­men­ta­tio­nen oft über­haupt nicht überzeu­gend finde)
  • Ein­sam auf der Säule « Lyrikzeitung & Poet­ry News — gute kri­tikkri­tik zur besprechung des aktuellen “Jahrbuchs für Lyrik” in der “zeit”, die auch mich ziem­lich ver­wun­dert hat.

    Unter­schei­dung, Alter­na­tiv­en, Schw­er­punk­t­set­zung? Fehlanzeige. Rez. zieht es vor, sich als scharfe Kri­tik­erin zu insze­nieren, jede Dif­feren­zierung schwächte das Bild nur. Lieber auf der Schul­ter von Riesen, hier neben Krüger, Benn & Co. vor allem Jos­sif Brod­sky, auf die behauptet magere deutsche Szene her­ab­blick­en. Ein­sam ist es dort oben auf der Säule!

  • Verkehrssicher­heit: Brun­ners let­zte Fahrt | ZEIT ONLINE — sehr inten­sive reportage von hen­ning susse­bach über die prob­leme der/mit altern­den aut­o­fahrern (für meinen geschmack manch­mal etwas trä­nen­drüsig, aber ins­ge­samt trotz­dem sehr gut geschrieben)

    Urlaub­szeit in Deutsch­land, Mil­lio­nen Reisende sind auf den Straßen. Da biegt ein 79-Jähriger in falsch­er Rich­tung auf die Auto­bahn ein – fünf Men­schen ster­ben. Ein Unglück, das zu ein­er brisan­ten Frage führt: Kann man zu alt wer­den fürs Aut­o­fahren?

  • Lyrik und Rap: Die härteste Gan­gart am Start | ZEIT ONLINE — uwe kolbe spricht mit mach one (seinem sohn) und kon­stan­tin ulmer über lyrik, raps, rhyth­mus und the­men der kun­st

    Dass ich mit meinen Gedicht­en kein großes Pub­likum erre­iche, ist für mich etwas, worunter ich sel­ten lei­de. Ich möchte das, was ich mache, auf dem Niveau machen, das mir vorschwebt. Dabei nehme ich auch keine Rück­sicht mehr. Ich gehe an jeden Rand, den ich erre­ichen kann.

  • Rainald Goetz: Der Weltab­schreiber | ZEIT ONLINE — sehr schöne und stim­mende (auch wenn das the­ater fehlt …) würdi­gung rainald goet­zes durch david hugen­dick anlässlich der bekan­nt­gabe, dass goetz diesjähriger büch­n­er-preis-träger wird

    Die einzige Reak­tion auf die Zudringlichkeit der Welt kann nur in deren Pro­tokoll beste­hen, die zugle­ich ein Pro­tokoll der eige­nen Über­forderung sein muss.

  • “Panora­mafrei­heit”: Wider den Urhe­ber­rechts-Extrem­is­mus — Süddeutsche.de — leon­hard dobusch zum ver­such, in der eu das urhe­ber­recht noch weit­er zu ver­schär­fen:

    Wir alle sind heute ein biss­chen wie Licht­en­stein oder Warhol. Wir erstellen und teilen ständig Fotos und Videos, in denen Werke ander­er vorkom­men. Zeit, dass das Urhe­ber­recht darauf einge­ht.

  • Stravinsky’s Ille­gal “Star Span­gled Ban­ner” Arrange­ment | Tim­o­thy Judd — ich wusste gar nicht, dass es von straw­in­sky so ein schönes arrange­ment der amerikanis­chen hmyne gibt. und schon gar nicht, dass die ange­blich ver­boten sein soll …
  • Essay Griechen­land und EU: So deutsch funk­tion­iert Europa nicht — taz.de — ulrich schulte in der taz zu griechen­land und der eu, mit vie­len sehr guten und tre­f­fend­en beobach­tun­gen & beschrei­bun­gen, unter anderem diesen

    Von CSU-Spitzenkräften ist man inzwis­chen gewohnt, dass sie jen­seits der bay­erischen Lan­des­gren­ze so dumpf agieren, als gössen sie sich zum Früh­stück fünf Weiß­bier in den Hals.
    […] Das Char­mante an der teils irrlichtern­den Syriza-Regierung ist ja, dass sie einge­spielte Riten als nackt ent­larvt.

  • Sich „kon­struk­tiv ver­hal­ten“ heißt, ernst genom­men zu wer­den | KRZYSZTOF RUCHNIEWICZ — Stel­lung­nahme ehe­ma­liger Mit­gliedern des Wis­senschaftlich Beraterkreis­es der (sowieso über­mäßig vom Bund der Vertreibenen dominierten) Stiftung Flucht, Vertrei­bung, Ver­söh­nung zur Farce der Wahl des neuen Direk­tors unter Kul­turstaatsmin­is­terin Moni­ka Grüt­ters
  • Kon­sum: Kleine Geschichte vom richti­gen Leben | ZEIT ONLINE — marie schmidt weiß nicht so recht, was sie von craft beer, handgeröstetem kaf­fee und dem ganzen zele­bri­erten super-kon­sum hal­ten soll: fetisch? rückbesin­nung alte handw­erk­liche werte? oder was?
  • Alle Musik ist zu lang — wun­der­bare über­legun­gen von diet­mar dath zur musik, der welt und ihrer philoso­phie

    Alle bere­its vorhan­dene, also aufgeschriebene oder aufgeze­ich­nete Musik, ob als Schema oder als wieder­gabefähige Auf­führung erhal­ten, ist für Men­schen, die heute Musik machen wollen, zu lang, das heißt: Das kön­nen wir doch nicht alles hören, wir wollen doch auch mal anfan­gen. Wie gesagt, das gilt nicht nur für die Werke, son­dern schon für deren Muster, Prinzip­i­en, Gat­tun­gen, Tech­niken.
    […] Musik hält die Zeit an, um sie zu ver­brauchen. Während man sie spielt oder hört, passiert alles andere nicht, insofern han­delt sie von Ewigkeit als Ereig­nis- und Taten­losigkeit. Aber bei­de Aspek­te der Ewigkeit, die sie zeigt, sind in ihr nicht ein­fach irgend­wie gegeben, sie müssen hergestellt wer­den: Die Ereignis­losigkeit selb­st geschieht, die Taten­losigkeit selb­st ist eine musikalis­che Tat.

  • Lit­er­atur­blogs are bro­ken | The Dai­ly Frown — fabi­an thomas attestiert den “lit­er­atur­blogs” “fehlende Dis­tanz, Gefall­sucht und Harm­losigkeit aus Prinzip” — und angesichts mein­er beobach­tung (die ein eher kleines und unsys­tem­a­tis­ches sam­ple hat) muss ich ihm lei­der zus­tim­men.
  • Inter­view ǀ „Ent-iden­ti­fiziert euch!“ — der Fre­itag — großar­tiges gespräch zwis­chen har­ald fal­ck­en­berg und jonathan meese über wag­n­er, bayreuth, kun­st und den ganzen rest:

    Ja, ich hab total auf lieb Kind gemacht. Ich merk­te ja schon, dass ich im Wag­n­er-Forum so als Mon­ster dargestellt wurde. Ich bin kein Mon­ster. Ich wollte das Ding nur radikalisieren. Ich hab auf nett gemacht und so getan, als wäre ich gar nicht ich selb­st. Was ich ja immer tue. Sei niemals du selb­st. Keine Selb­st­suche, bitte. Keine Pil­ger­fahrt. Keine Möncherei. Ich bin ein­fach wie ’n Spielkind da range­gan­gen, und ich dachte, jet­zt geht’s ab.
    […] Kul­tur ist genau­so beschissen wie Gegenkul­tur. Main­stream ist genau­so beschissen wie Under­ground. Kul­tur und Gegenkul­tur ist das Gle­iche. Poli­tik kannst du nicht mit Kul­tur bekämpfen. Son­dern nur mit Kun­st. Du kannst nicht eine neue Partei grün­den, weil sie genau­so scheiße ist wie jede andere. Du kannst keine neue Reli­gion grün­den, weil sie genau­so scheiße ist wie alle anderen. Du kannst keine neue Eso­terik schaf­fen, weil sie genau­so scheiße ist wie jede andere. Du kannst keine Spir­i­tu­al­ität schaf­fen, die bess­er wäre als alle anderen.
    Jede Partei ist gle­ich scheiße, jede Reli­gion ist gle­ich zukun­ft­sun­fähig, jede Eso­terik ist abzulehnen. Ich benutze Eso­terik, aber ich iden­ti­fiziere mich nicht damit. Ich iden­ti­fiziere mich nicht mit Wag­n­er, ich iden­ti­fiziere mich nicht mit Bayreuth, ich iden­ti­fiziere mich mit gar nichts.
    Ent-iden­ti­fiziert euch! Seid nicht mehr! Seid eine Num­mer! Seid endlich eine Num­mer!
    Das ist geil. Seid kein Name! Seid kein Indi­vidu­um! Seid kein Ich! Macht keine Nabelbeschau, keine Pil­ger­reise, geht niemals ins Kloster, guckt euch niemals im Spiegel an, guckt immer vor­bei!
    Macht niemals den Fehler, dass ihr auf den Trip geht, euch selb­st spiegeln zu wollen. Ihr seid es nicht. Es ist nicht die Wichtigtuerei, die die Kun­st aus­macht, son­dern der Dienst an der Kun­st. Die Kun­st ist völ­lig frei. Meine Arbeit, die ist mir zuzuschreiben, aber nicht die Kun­st. Die spielt sich an mir ab.

  • Eine Bemerkung zur Kom­pe­ten­zori­en­tierung by Fach­di­dak­tik Deutsch -

    »Fak­ten­wis­sen« kommt nicht zuerst, wenn Kom­pe­ten­zori­en­tierung ernst genom­men wird – Kön­nen kommt zuerst. Kom­pe­ten­zori­en­tierung bedeutet, die Ler­nen­den zu fra­gen, ob sie etwas kön­nen und wie sie zeigen kön­nen, dass sie es kön­nen. Weil ich als Lehren­der nicht mehr zwin­gend sagen kann, auf welchem Weg dieses Kön­nen zu erre­ichen ist. Dass dieses Kön­nen mit Wis­sen und Moti­va­tion gekop­pelt ist, ste­ht in jed­er Kom­pe­ten­zde­f­i­n­i­tion. Wer sich damit auseinan­der­set­zt, weiß das. Tut das eine Lehrkraft nicht, ist das zunächst ein­fach ein­mal ein Zeichen dafür, dass sie sich nicht mit Kom­pe­ten­zori­en­tierung beschäftigt hat. Fehlt diese Bere­itschaft, müssen zuerst die Voraus­set­zun­gen dafür geschaf­fen wer­den.

  • Essay zum UN-Weltkul­turerbe: Mord mit besten Absicht­en — taz.de -

    Und immer noch drän­geln die Städte, die Dör­fer, die Regio­nen, dass sie ja als Erste ein­bal­samiert wer­den. Wie die Län­der, die sich um Olymp­is­che Spiele bewer­ben, ohne sich klarzu­machen, dass sie damit ihren Unter­gang her­auf­beschwören wie Griechen­land mit Athen.

  • Wie man nicht für die Vor­rats­daten­spe­icherung argu­men­tiert | saschalobo.com — sascha lobo seziert den tweet von rein­hold gall. wie (fast) immer exzel­lent. schade (und mir unver­ständlich), dass solche texte in den großen, pub­likum­swirk­samen medi­en keinen platz find­en — warum ste­ht das nicht im print-spiegel, der gedruck­ten faz oder süd­deutschen?
  • Sex (und gen­der) bei der Fifa | Männlich-weib­lich-zwis­chen — ein schön­er text zum prob­lem der bes­tim­mung des geschlechts, des biol­o­gis­chen, wie es die fifa ver­sucht — näm­lich über den testos­teron-spiegel. mit dem (inzwis­chen erwart­baren) resul­tat: so kann man das jeden­falls nicht machen.

    an darf also ver­muten und hof­fen, dass auch diese Def­i­n­i­tion von sex zu sportlichen Zweck­en dem­nächst, wie bish­er alle anderen Def­i­n­i­tio­nen auch, als unbrauch­bar und absurd erweisen – aber wohl, eben­falls wie immer, erst zu spät.

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