Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: orgel Seite 2 von 5

unter-sensbach, prospekt

Arbeitsplatz (10)

Am let­zten Sam­stag war ich — am Vor­abend des drit­ten Advents — zur Eröff­nung des Wei­h­nachts­markt im Sens­bach­tal, genauer gesagt: in der Dor­fkirche Unter-Sens­bach. Da der Män­nerge­sangvere­in sang, hat­te ich nicht so arg viel tun … Die Kirche, ein Neubau von 1961, hat eine etwas ungewöhn­liche bauliche Lösung für die 1963 erbaute Orgel (an der sich dem Anschein nach seit damals nichts geän­dert hat, noch nicht ein­mal der Motorschlüs­sel …): Die ste­ht in ein­er Nis­che neben dem Altar, an der Rück­wand der Kirche — so hat man als Organ­ist lei­der sehr wenig Kon­takt zur Gemeinde.

die orgel im kirchenraum

Arbeitsplatz (8)

Das kleine Kirch­lein im ziem­lich kleinen, ver­steckt und abgele­ge­nen Dorf Wald-Amor­bach hat auch eine etwas spezielle Orgel. Das Instru­ment ist seit­en­spielig, was hier schon sel­ten genug ist. Außer­dem hat es eine inter­es­sante Ausle­gung des kurzen Ped­als: Nicht die Oktave ist kurz, son­dern die Ped­al­tas­ten sind so kurz ger­at­en, dass ich mit meinen noch nicht ein­mal beson­ders großen Füßen ganz schöne Prob­leme hat­te, da kein Durcheinan­der anzuricht­en. Ein anderes Prob­lem der nicht­stan­dar­d­isierten, uner­gonomis­chen Maße: Das Noten­pult — da passen näm­lich keine Noten im Hochkant-For­mat drauf. Das ist schon etwas gemein. Aber ich habe ja immer einen Plan B und bin für die meis­ten Fälle inzwis­chen gerüstet …

Die Orgel spielt sich wie eine echte Dor­forgel, die von einem Orgel­bauer gefer­tigt wurde, der wahrschein­lich eher Schrein­er als Instru­menten­mach­er war ;-) (wobei ich keine Ahnung war, wer sie gebaut hat): Die Tas­ten sind reich­lich schw­ergängig, die Into­na­tion sehr unaus­ge­wogen mit eini­gen Über­raschun­gen. Und manche Töne braucht­en einen hal­ben Takt, bis sie richtig ansprachen. Aber auch das macht ja den Reiz des Vertre­tung­sor­gan­is­ten­da­seins aus, dass man immer wieder auf neue (alte), über­raschende Instru­mente stößt …

prospekt der sandbacher orgel

Arbeitsplatz (7)

Die evan­ge­lis­che Kirche in Sand­bach ist über­raschend groß und großzügig gebaut (und ver­fügt noch über die in protes­tantis­chen kirchen inzwis­chen sel­te­nen Beicht­stüh­le) — man muss nur hinkom­men (mit dem Auto ist das etwas aben­teuer­lich …)

Die 1787 von den Brüdern Johann Chris­t­ian und Johann Georg Dauphin erbaute Orgel auf der Empore über dem Altar sieht im Kirchen­raum so aus:
orgel sandbach

Die im großen und ganzen seit ihrer Erbau­ung unverän­derte Orgel hat eine über­raschend großzügige, fein gestufte Dis­po­si­tion, die klan­glich allerd­ings nicht ganz so dif­feren­ziert ist wie es auf dem Papi­er aussieht …

orgel

Arbeitsplatz (6)

Der Michel­städter Stadt­teil Stein­bach hat keine “klas­sis­che” Kirche, aber ein sehr schönes, zweck­mäßiges Gemein­de­haus mit einem großen und gut gestal­tetem Gottes­di­en­straum. Die Orgel von Förster und Nico­laus, die dort ste­ht, ist lei­der nicht beson­ders span­nend — und hat zwei “Qual­itäten”, die ich nicht beson­ders goutiere: Geteilte Lade und ange­hängtes Ped­al. Da das Ped­al nicht mal ein einziges eigenes Reg­is­ter hat, ist es nicht mehr als eine Spiel­hil­fe … Und für die geteilte Lade habe ich eigentlich nie wirk­lich Ver­wen­dung, das macht nur zusät­zliche Arbeit beim Reg­istri­eren. Dafür hat das kleine Werk ordentlich Pow­er, die der Organ­ist auch voll abbekommt: Schon der 4‑Fuß-Prinzi­pal ist schön kräftig und die Zim­bel set­zt dem eine schöne Kro­ne auf.

Arbeitsplatz (4)

Die sehr schöne und alte Kirche St. Markus in Brens­bach hat eine 1964 von Ober­linger gebaute ein­man­u­alige Orgel mit (fast nur ange­hängtem) Ped­al und der von mir nicht sehr gemocht­en geteil­ten Lade (der zusät­zliche Reg­istri­er­aufwand wiegt die möglichen Vorteile in mein­er Erfahrung eher nicht auf …). Wie so oft bei kleinen Orgel fehlt mir aber eine ordentliche, tra­gende 8′-Stimme, dafür sind die oberen Lagen gut vertreten.

Arbeitsplatz (3)

An der Orgel der Schlosskirche in Bad König, erbaut um 1750 von Johann Jost Schle­ich, vor eini­gen Jahrzehn­ten (nach heuti­gen Gesicht­spunk­ten nicht sehr gut) überarbeitet/restauriert von Wern­er Bosch:

Arbeitsplatz (2)

Die Orgel der Evan­ge­lis­chen Johan­niterkirche in Ober-Mossau, von einem (mir) unbekan­nten Erbauer aus der Mitte des 19. Jahrhun­derts — manch­mal etwas rup­pig und lär­mend, vor allem aber am Spieltisch viel zu eng (wenn der Gottes­di­enst — und vor allem die Predigt … — lange dauert, wird es hart, weil ich nie weiß, wo ich meine Beine unter­brin­gen soll …). Irgend­wann hat mal irgendw­er (ein Orgel­bauer oder vielle­icht doch ein Orgelschüler?) auf der Leiste vor den Tas­ten des einzi­gen Man­u­als mit inzwis­chen recht abge­grif­f­e­nen Elfen­bein­tas­ten die Oktaven angeze­ich­net.

tastatur orgel mossau

Arbeitsplatz (1)

In der kleinen Kirche der kleinen Gemeinde Güt­ters­bach im Oden­wald ste­ht eine schöne, 1740 vom kurpfälzis­chen Hof- und Lan­dorgel­bauer Johann Friedrich Ernst Müller geschaf­fene Orgel, die — abge­se­hen von ein­er kleinen, behut­samen Erweiterung um ein zweireg­istriges Ped­al — noch weit­ge­hend im orig­i­nalen Zus­tand ist — inklu­sive “Noli me tan­gere” und der Wer­ck­meis­ter-III-Stim­mung, die auch noch einen Halbton höher als heute gewöhn­lich liegt. Die Orgel hat nicht nur einige sehr schöne, charak­ter­is­tis­che Stim­men, son­dern auch eine aufwendig gear­beit­ete Tas­tatur:

tastenfront klaviatur orgel güttersbach

Taglied 11.1.2016

Timo Rut­tkamp, Far­ben­blind (es spielt Dominik Susteck):
https://soundcloud.com/ruttkamp/timo-ruttkamp-farbenblind

Herbst

Der wun­der­bare Organ­ist Dominik Susteck hat auf der grandiosen, von Peter Bares konzip­ierten Orgel in der Kun­st-Sta­tion Sankt Peter in Köln am 7. Sep­tem­ber ein Improv­sa­tion­skonz­ert “Herb­st” gespielt und vier Sätze davon dankenswert­er Weise auf YouTube zugänglich gemacht: Traum­tanz, Antwort, Alpha und Ver­waschen

Dominik Susteck: Herb­st I Autumn (1/4) — Traum­tanz I dream dance

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