Die Natur erhältt alles in einem schwerbenden Gleichgewicht. Der Geist wird nicht müde, ihm nachzusinnen.
Wilhelm Lehmann, Bukolisches Tagebuch (2. Februar 1931)
Schlagwort: natur
Müsset im Naturbetrachten
Immer eins wie alles achten;
Nichts ist drinnen, nichts ist draußen:
Denn was innen ist das ist außen.
So ergreifet ohne Säumnis
Heilig öffentlich Geheimnis
—
Freuet euch des wahren Scheins,
Euch des ernsten Spieles:
Kein Lebendiges ist ein Eins,
Immer ist’s ein Vieles.Johann Wolfgang von Goethe, Epirrhema (aus: Sammlung von 1827, Abschnitt “Gott und Welt”)
Ins Netz gegangen am 19.8.:
- Kunst kann das Nichts — Freitext -
Was Kunst also kann?
Am wichtigsten scheint mir die Antwort „nichts“.
Kunst kann das Nichts.
Kunst kann den Nichtnutzen.
- Bericht an das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, derzeit Montevideo: Wir sind bald durch | Reptilienfonds — sehr schöne glosse von jakob hein zur aktuellen lage in der brd …
- SR Mediathek — “Es” Hilde — damaris nübling im radio-interview über die beginnenden forschungen zur neutralisierung/weiblichem neutrum in deutschen dialekten
- Jürgen Becker: ‘Landschaft ist ein Produkt menschlicher Tätigkeit’ — jügen becker über die erinnerung der gedichte und über die natur- oder/und landschaftslyrik
… es geht darum, zu erkennen, wie sich in der Landschaft auch Geschichte abbildet: die Geschichte der Menschheit, der Politik, der Kriege. Die Landschaft ist für mich eine Art Collage, in der sich verschiedene Zeitschichten entdecken lassen.
- 15 questions | Interview | Moritz Eggert | A Glimpse at Magic — schönes interview mit moritz eggert — kluge fragen und interessante (und ausführliche) antworten
There is enough room for silence in death, don’t you think? As long as I’m alive I don’t need silence. Silence is overrated
Sound doesn’t interest me at all, it is a means, not an end. Composers constantly talk about sound, but writers don’t talk about fonts. For me fonts and sounds are the same, they are exterior, not interior. Writers don’t obsess over possible fonts, layout considerations and the printed book while writing, they mainly invent stories.
- Demografie: Tschüss, Osterheide! | ZEIT ONLINE — Kleine Orte fernab großer Städte schrumpfen stark, die Metropolen ziehen immer mehr Menschen an: Eine Studie zeigt, wie sich die Bevölkerungsverteilung ändert.
Die Faszination der Wolken
„das heraufbeschwoeren der wolken / geschieht so wie das was in diesem buch geschieht, / die wolken im jura, zwischen frankreich und der schweiz, / und das ist das beste“ — so sind die „48 tiefliegende wolken für Rudolf Rieser von Dieter Roth — 1969 im Komplex der Wolkengedichte (u.a. „301 kleine wolken“ und „32 tieferliegende wolken“) überschrieben oder angekündigt. Und genau wie die Frage, was diese vielen Klein- und Kleinsttexte, Gedichte, Aphorismen oder was auch immer eigentlich mit Wolken zu tun habe, ist auch die Frage nach der Faszination von Wolken überhaupt eine verwickelte und schwierige.1
Denn die Faszination der Wolken ist eine versteckte: Sie liegt nicht im Spektakulären, sie betont nicht das Außergewöhnliche — sondern umgekehrt das Normale und Alltägliche. Aber, das ist ja gerade das faszierende Moment der Wolken: Es gibt keine Normalität, keinen Alltag. Es gibt nur einzigartiges — so wie keine Schneeflocke der anderen gleicht ist auch keine Wolke mit der vorherigen oder nächsten identisch. Und auch das ist ein wesentlicher Teil der Faszination: Wolken sind Individuen — wie Menschen. Und wie bei Menschen ist die Individualität mehr oder weniger sichtbar, gibt es auch bei den Wolken Ähnlichkeiten und Verwandtschaften, aber auch Unterschiede und ausschließende Abgrenzungen.
Jede Wolke ist anders als die benachbarte oder die gestrige, jeder Tag bringt ein neues Repertoire der Formen und Farben hervor: Das satte Gelb in der Abenddämmerung kurz vor dem Sommergewitter, das reine Weiß über den schneebedeckten Alpen, die bedrohliche Grauschwärze — kaum etwas können Wolken nicht sein oder scheinen. So sind sie Elemente der Phantasie und aber auch Teil einer großen, kosmischen Ordnung. Das heißt, anders gewendet: Wolken sind freie, poetische Objekte — und doch sortierbar, klassifizierbar, bestimmbar. Wolken, selbst die kleinsten und zartesten, verhauchten, sind voll dieser Gegensätze. Und genau deshalb lassen sie sich gleichzeitig träumen und lesen, lassen sie sich erkennen und phantastieren. Etwa als als Bild und als (Wetter-)Zeichen. Denn Wolken sind eben auch Möglichkeitsformen: Sie werden das, was wir ihnen zu- und einschreiben. Zugleich sind sie aber auch von sich aus ganz besondere Möglichkeitsformen, indem sie die Zukunft des Wetters — oder eine mögliche Zukunft — in sich tragen. Und in dieser Hinsicht sind sie eben auch lesbar (oder wären es, wenn ich über die notwendige Erfahrung und Grundlage verfügte). Vor allem aber laden sie dazu ein, sie in diesen beiden Erfahrung und Formen wahrzunehmen oder zu betrachten: Als relationale Objekte, die ihre Form, Farbe und ihren Sinn erst durch uns erfahren und als absolute Objekte, die Teil eines Systems sind, das wir nicht (vollends) entziffern, erklären oder verstehen könnten — aber gerne möchten.
In diesem Gegensatz liegt auch ihr Doppelcharakter von Gefahr und Reinheit mitbegründet. Genau wie Wolken für Wandel und Bewegung stehen, sind sie auch vom Menschen unberührte (ja, sogar unberührbare), unbeeinflusste „Dinge“, die ihre eigene Makellosigkeit und gravitas behalten. Und doch können sie im Nu all das verlieren und zur reinen, totalen Bedrohung werden — im Un-Wetter, im Aufruhr der Elemente.
Wolken sind noch mehr und ihr Gegenteil: Sie sind Welt und doch nicht Welt, wirklich und unwirklich, nah und fern, hier und nicht-hier/dort/fort. Ihr Wesen ist die unablässliche Transformation, ein permanentes Morphen: Bewegung in sich und über uns. Immer sind Wolken aber auch einfach das Andere: Sie sind nicht irdisch, aber doch eine unabdingbare Voraussetzung der Welt. Das absolut verzaubernde Faszinosum ist aber ihre Art der Bewegung — die mag zwar naturwissenschaftlich erklärbar sein und physikalischen Gesetzen gehorschen, mir erscheint sie aber immer insofern außergewöhnlich, als sie ihre Gesetzmäßigkeiten so vollkommen verbirgt. Ihre Bewegung ist (bzw. eben: scheint) ohne Antrieb, ohne Basis, auch ohne Referenz: Wolken sind einfach Zuschreibungsflächen. Das macht sie spannend und ihre Erfahrung einzigartig. Noch eine Erfahrung, die Wolken ermöglichen: Das Gefühl, in die Wolke zu tauchen, beim Wandern, beim Rad- oder Skifahren: Der Verlust der Welt, das Zurückgeworfensein auf sich selbst, die Leere, unbeschrieben und nicht beschriftbar — ein wunderbares Gleiten, das in diesem Falle sozusagen systembedingt ist.
Wolken können aber viel mehr: Wolken machen Unendlichkeit, die endlose Weite des Himmels erst sichtbar. Und sie machen den Himmel dreidimensional, verwandeln ihn erst von einer „Fläche“ (oder eigentlich ja eher einer Pseudofläche) zum Raum — kaum etwas ist langweiliger als ein reiner, leere blauer Himmel … Aber in und mit den Wolken wird eben auch die Tiefe des Raums und nicht zu Letzt auch die Entfernung zum Horizont erleb- und erfahrbar. Diese ungeheure natürliche und kulturelle Multiplizität, die Vielfalt der Formen und Farben, Bewegungen und Bedeutungen hat übrigens Felix Hartlaub in seinen „Kriegsaufzeichnung aus Paris“ (die ja, trotz ihres Titels, kaum etwas mit dem Krieg, dafür umso mehr mit der Stadt und der Natur zu tun haben) wunderbar beschrieben, wo es etwa heißt: „Langsame Wolken schleppen ihre breiten, lilabraunen Schatten darüber hin, die oft mit einer Mulde, einem Waldstück zusammenzufallen scheinen, sich langsam verlagern. Die Helligkeiten noch winterlich fahl, der Anblick der lastenden Schatten macht frösteln, während die hellen Wolkenränder ein Gefühl von Hitze, von dunstigem heissem Wind hervorrufen.“ Oder, wie Hartlaub einige Wochen später, in der sommerlichen Stadt, beobachtet und notiert: „Langgezogene, körperlose Wolken, wie blendend weisse Schleimspuren, die sich unmerklich ausdehnen, ausspinnen. Das Himmelsblau dazwischen erscheint matt, seiner Strahlung beraubt, wie verblichener Atlas.“ 2 Zur Form- und Bedeutungsvielfalt der Wolken gehört sicherlich auch das romantischste Motiv überhaupt, der Vollmond, der gerade als romantisches Motiv ohne leicht verschleiernde Wolken oder eine Lücke in der Wolkendecke kaum denkbar ist: Wieder spielt hier das Element des Raummarkers mit, aber auch die Ambivalenz von Verdecken und Enthüllen, die den Wolken so unhintergehbar eingeschrieben ist: Genau wie sie andere (Himmels-)Objekte ver- und enthüllen, sind sie selbst ja ebenfalls zugleich opak und transparent, erkennbar und undurchschaubar …
Ob sie nun majestätisch treiben, eilend davongleiten, drängend schieben, sich stapeln oder durchdringen — Wolken sind immer zugleich sichtbare Leere. Nicht nur in der Differenz, sondern auch in sich: Wolken sind, weil sie nicht sind — nicht mehr oder noch nicht, nicht Luft, noch nicht Regen, Schnee oder Hagel … Damit sind Wolke perfekte Elemente des Zwischen, eine spannende Verkörperung der Differenz. Und doch: Obwohl Wolken damit Marker von Differenz sind, bleiben sie selbst immer merkwürdig unbestimmt und grenzenlos, ihre eigenen Grenzen lösen sich in sich selbst auf: Wolken bleiben ohne klare, definierte Abgrenzung zu ihrer Umgebung. Wolken sind damit perfekte paradoxale Wesen oder Konstruktionen — bewusst, bemerkt, aber ohne es zu wissen oder auch ohne, dass wir es beim Betrachten der Wolken unbedingt selbst wissen.
Und dann bleiben da schließlich noch die Fragen: Wie weit „reist“ eine Wolke? Wie viel wiegt eine Wolke? Wie groß ist eine Wolke? Wie lange „lebt“ eine Wolke? Leicht und schwer zugleich sind Wolken, jeweils hier und dort, zugleich groß, ja riesig jenseits jeder Dimension und doch klein, zart und verletztlich — im Hauch vergänglich wie wir Menschen. Klar ist also gar nichts — noch nicht einmal, ob Wolken Natur oder Kultur sind. Und das ist natürlich gerade ihr größter Reiz: Wolken sind immer (auch) das andere.
In diesem Jahre gab es am Tag der sel. Märtyrer Johannes und Paulus am Freitag eine Sonnenfinsternis, die von der ersten Stunde bis zur dritten dauerte. Als das geschehen war, wurden die Körner und Samen aller Bodenpflanzen, die vorher in gutem Zustand waren, sichtbar verkleinert. Es folgten große Überschwemmungen an den Flüssen, die auf den Feldern, in den Städten, an den Mauern und Dörfern großen Schaden anrichteten.
so heißt es unter der Überschrift “Das Jahr des Herrn 1321. Von der Handlungsweise König Johanns und von anderem” in der Königsaaler Chronik. Etwas später, immer noch im 10. Kapitel des zweiten Buches der Chronik, wird dann berichtet:
Es soll allen, die bei Gott an Christus glauben, bekannt werden, dass im Jahr des Herrn 1321, am Freitag nach der Geburt des heiligen Johannes des Täufers, in der Grafschaft Anjou und Touraine eine schreckliche Sonnenfinsternis stattfand, sodass bald über vier Stunden dieses Tages die Sonne glühend und blutrot war, und in der Nacht desselben Tages war der Mond verunstaltet und verdunkelt wie ein Sack, sodass die Einwohner des Landesglaubten, es sei das jüngste Ende der Welt.
Und am selben Tag war ein unglaublicher Donner zu hören und unaussprechliche Blitze zu sehen, sodass viele sahen, dass sehr viele Feuergloben vom Himmel auf die Erde und auf Häuser fielen, sodass die Dächer, die mit Stroh gedeckt waren, an einigen Orten verbrannten, und es war ein schrecklicher Drache in der Luft zu sehen, durch dessen Atem und übelriechendes
Geschnaube nicht wenige Menschen ausgelöscht wurden. Darüber hinaus gab es an einigen Orten und anderen ein Erdbeben, sodass die ganze Erde zitterte, sodass durch dieses Zittern viele Gebäude, die jenseits des englischen Meeres gelegen waren, einstürzten.
Mal sehen, was heute noch so alles auf uns zukommt …
Ins Netz gegangen (16.5.):
- Digitale Lernumgebungen in Universitätsseminaren mit Wikis und Etherpads | papierlos – einfach – kollaborativ – BYOD | Historisch denken | Geschichte machen — Digitale Lernumgebungen in Universitätsseminaren mit Wikis und Etherpads | papierlos – einfach – kollaborativ – BYOD (via Published articles)
- Kleine Brötchen backen — taz.de — Detlef Kuhlbrodt war beim Geburtstagsfest zum zehnjährigen Bestehen des kookbook-Verlages:
Vor zehn Jahren gründeten die 28-jährige Dichterin und Lektorin Daniela Seel und der Grafiker Andreas Töpfer Kookbooks. Zehn Jahre und 55 Bücher später gilt der Verlag als einer der renommiertesten deutschen Verlage. Die Liste der Autoren, die hier ihre Heimat und Zuflucht gefunden haben, liest sich wie ein Lexikoneintrag “Deutsche Lyrik des 21. Jahrhunderts”, verfasst im Jahre 2050.
- Werbung vs. Privatsphäre — ben_ hat sehr recht:
Aber solange sich Werbung und Privatsphäre ausschließen […], bleiben halt auch Werbemittel geblockt.
Ich habe vorgestern auch getestet: Das Ausschalten des AdBlockers erreicht nur, dass an manchen Stellen der Webseite das Wörtchen “Anzeige” auftaucht — die Anzeigen sind aber durch NoScript und v.a. RequestPolicy immer noch geblockt. Da muss man schon sehr viel Schnüffler zulassen, bis die auftauchen …
- Neue Gedichte von Nico Bleutge: Feine Verwehungen — Nachrichten — NZZ.ch -
Ganz dicht an den Konturen der Dinge entlang entfalten diese Gedichte eine detailversessene Phänomenologie der Naturstoffe, wobei die einzelnen Teile stets in eine Kreis- oder Drehbewegung versetzt werden.
— Michael Braun ist von Nico Bleutges neuestem Gedichtband “verdecktes gelände” sehr angetan
Wie sehr die Autosucht nicht nur die Luft verpestet, sondern auch die Hirnwindungen mancher Beteiligten vezwirbelt, kann man immer wieder so nebenbei beobachten. Zum Beispiel in diesem Text der FAZ zum Neubau der Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden. Der schließt:
So kommt die neue Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden am Ende der Natur im Rheingau zugute.
Nun, das ist wahrlich eine preisverdächtige Argumentation: Der Bau einer Brücke, die mehr Verkehr ermöglichen soll, hilft also der Natur. Gemeint ist natürlich die Ausgleichsabgabe, die hier für die “Reaktivierung” eines Altrheinarmes verwandt wird — was auch immer das ist: Wird da der Rhein wieder durch sein altes Bett geleitet? Das ist natürlich reine Augenwischerei, denn das wie gut auch immer gemeinte Geldausgeben “für” die Natur an einer Stelle hebt ja den Eingriff an einer anderen Stelle nicht auf. Schon gar nicht, wenn es um den Bau von Verkehrswegen geht, die ja bekanntermaßen gewisse Nachfolgewirkungen auf die Umwelt mit sich bringen. Aber so weit kann man als Autosüchtiger wahrscheinlich nicht mehr denken …
Das beste Bilderbuch zum Laufen, das es gibt: Von den Machern des unbedingt empfehlenswerten (und kostenlosen) „Trail Magazins“, Stephan Repke (Gripmaster) und Denis Wischniewski, kommt dieses schöne Buch.
„Trailrunning. Die neue Art zu laufen“ steht schön auffällig auf dem Umschlag. Dabei ist es natürlich alles andere als „neu“, auf kleineren Wegen und Pfaden in der Natur laufen zu gehen. Das wissen die beiden Autoren natürlich auch — aber irgend ein knackiger Titel muss ja sein.
Eifrigen Lesern des „Trail Magazins“ wird das meiste hier bekannt vorkommen: Die Reportagen der verschiedenen Läufe quer durch die Welt standen da (fast?) alle schon einmal drin. Hier gibt es sie halt noch einmal gedruckt, mit vielen, vielen tollen, fantastischen Bildern.
Die Läufe führen nach Island, über Korsika oder Teneriffa, durch Südafrika oder die Sahara, über die Alpen in verschiedenen Varianten und durch deutsche Wälder und Städte (ja, auch das — ein Versuch zumindest, auch in der „Zivilisation“ Trails zu finden …). Aber eigentlich egal, wo gerade gelaufen wird — Spaß macht es den Beteiligten offenbar immer. Und dem Leser und Schauer ganz viel Lust, die Schuhe zu schnüren und raus in die Wildnis loszuziehen. Dass das nicht immer so einfach ist, ist klar. Nicht jeder wohnt optimal am Rand der Alpen oder so, in guten Trailrunninggebieten — oder fährt für einen Lauf erst einmal ein paar Hundert Kilometer Auto).
Das sehe ich auch immer bei den Fans des Trailrunnings, insbesondere im „Trail Magazin“, etwas als Mangel: Mir scheint, sie haben ein sehr bestimmtes, fixiertes Bild des Trails, das ich zu einseitig finde: Ihre Wege führen sie fast immer in die Berge, ins Gebirge, mit allen Vor– und Nachteilen. Schön laufen kann man aber auch in Mittelgebirgen und im Flachen — das ist für die allermeisten Läufer auch mit mehr Laufen verbunden als sich die Berge hoch und runter zu quälen, wo ja immer auch einiges an Gehen dazugehört …
Und dann wäre da natürlich noch der Markenfetischismus der Macher, die Fixierung auf Salomon als Ausrüster — ich glaube fast (ohne es jetzt konkret überprüft zu haben oder zu wollen) es gibt in diesem Band kein Foto, auf dem nicht Salomon-Ausrüstung vertreten ist. Andere Hersteller machen natürlich auch vernünftige Ausrüstung, werben allerdings nicht so intensiv mit dem Trailrunning wie Salomon momentan. Aber davon muss/darf/sollte man sich den Spaß an diesem schönen Buch ja nicht verderben lassen …
Stephan Repke/Denis Wischniewski: Trail Running. Die neue Art zu laufen. Bielefeld: Delius Klasing 2001. ISBN 978–3–7688–3266–3. 158 Seiten. 24,90 Euro.
… holt Natur !erstaunlich schnell sich zurück, was lange Menschen=Geschichte zuvor ihr geraubt.” (Reinhard Jirgl, Die Stille, 423)