Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: ken vandermark

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Ins Netz gegangen (8.6.)

Ins Netz gegan­gen am 8.6.:

  • Der Hype um die Smart City| taz → julia manske mag dem trend zur “smart city” nicht vor­be­halt­los zus­tim­men — mit guten argu­menten

    Dafür zu plädieren, dass die Bürg­er bre­it­flächig ihre Dat­en in der ver­net­zten Stadt teilen sollen, nur weil dies in anderen Län­dern geschieht, ist ein Fehler. Vieles ist heute mit Dat­en möglich, eben­so wie vieles im Bio-Engi­neer­ing-Bere­ich möglich ist. Den­noch haben wir uns darauf geeinigt, nicht alles zuzu­lassen. Wir soll­ten Ideen entwick­eln, wie der Schutz der Pri­vat­sphäre Teil der zukün­ftig ver­net­zten Stadt wer­den kann.

  • On Walk­a­bil­i­ty: An Inter­view with Jeff Speck| park­si­fy → inter­es­santes inter­view mit dem amerikanis­chen stadt­plan­er speck über das konzept “walk­a­bil­i­ty” und die förderung der fußgänger­fre­undlichkeit von städten
  • Dom des Apos­tels der Deutschen ent­deckt | Welt → sven felix keller­hoff nur ein biss­chen reißerisch über die kirchenaus­grabung in mainz (unter st. johan­nis) — nichts wesentlich­es neues, aber ganz nett geschrieben (aber: dass die “welt” die weite, stra­paz­iöse anreise nach mainz nicht mehr selb­st finanzieren kann — ganz schön erbärm­lich …)
  • Smart Homes erin­nern immer mehr an Strafvol­lzug | SZ → adri­an lobe mit einem daten­schutzkri­tis­chen ein­wurf zum “smart home”

  • Ken Vandermark’s Inde­fati­ga­ble Dri­ve and Avant-Garde Vision | band­camp
    → inter­es­san­ter inter­view-text mit dem großar­ti­gen ken van­der­mark über musik, kol­lab­o­ra­tio­nen, labels und den ver­trieb abseit­iger (exper­i­menteller) impro­visiert­er musik …

Taglied 23.5.2013

wun­der­schön, diese Auf­nah­men des Quar­tetts um Ken Van­der­mark oder Russ John­son vom April 2013:

John­son, Van­der­mark, Lon­berg-Holm, Daisy — excerpt 1

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auch Teil 2:

John­son, Van­der­mark, Lon­berg-Holm, Daisy — excerpt 2

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sowie Teil 3 & 4 sind das Anhören wert …

John­son, Van­der­mark, Lon­berg-Holm, daisy — excerpt 3

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John­son, Van­der­mark, Lon­berg-Holm, Daisy — excerpt 4

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Taglied 18.10.2012

Lean Left, Live @ Schlachthof Wels, 22.9.2011:


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Taglied 24.6.2012

Die Klangqual­ität ist nicht ger­ade über­ra­gend, aber die Musik schon — Ken Van­der­mark spielt Antho­ny Brax­ton (Com­po­si­tion No. 6C):

Ken Van­der­mark, “Cel­e­brat­ing the Mid­west School” [1 of 2]

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Taglied 3.4.2012

Hier kann man — in zwei lei­der etwas abrupt geschnit­te­nen Auss­chnit­ten — Ken Van­der­mark (der solche Auf­nah­men ja dankenswert­er­weise immer fleißig twit­tert …) und Christof Kurz­mann in São Paulo bei der Arbeit (?) in Barcelona sehen und v.a. hören: Van­der­mark mit Bar­tion­sax­ophon und der Klar­inette, Kurz­mann hin­term Lap­top (oder so).


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Taglied 18.3.2012

Ken Van­der­mark war ger­ade mit seinem “Res­o­nance-Ensem­ble”, das — neben eini­gen aus Van­der­marks Umkreis bekan­nten — vor allem auf osteu­ropäis­che Musik­er zurück­greift, quer durch Europa unter­wegs.
[black­bird­pie url=“http://twitter.com/kenvandermark/status/181365525316763648”] Das hier ist ein Auss­chnitt aus ihrem Konz­ert im Wiener Por­gy & Bess — allein wegen des grandiosen Tuba-Solos von Per-Ake Holm­lan­der das Anhören wert:


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Ken Van­der­mark & Res­o­nance-Ensem­ble — Live at Por­gy & Bess 2012 03 12

Ken Van­der­mark: tenor‑, bari­tone sax­o­phone, clar­inet
Dave Rem­p­is: tenor‑, alto sax­o­phone
Miko­laj Trza­s­ka: alto sax­o­phone, bass clar­inet
Waclaw Zim­pel: clar­inet
Mag­nus Broo: trum­pet
Steve Swell: trom­bone
Per-Ake Holm­lan­der: tuba
Mark Tokar: bass
Michael Zerang: drums, per­cus­sion
Tim Daisy: drums

20 jahre upart in mainz: grund zum feieren. mit vandermark & brötzmann

Gemein­sames Musikhören und die dazu gehören­den Diskus­sio­nen waren und sind die Keimzelle dieses Vere­ins. Vor zwanzig Jahren fan­den sich einige Ide­al­is­ten zusam­men, um den Jazz, die freie impro­visierte Musik häu­figer nach Mainz zu brin­gen: Der Upart-Vere­in war gegrün­det. Im Kern ist das seit damals vor allem eine basis­demokratisch organ­isierte Vere­ini­gung von Ide­al­is­ten und Fans. Ange­fan­gen hat alles an der Uni­ver­sität, im Asta, der 1987 das erste „Akut-Fes­ti­val“ ver­anstal­tete. Und der harte Kern machte dann nach dem Ende des Studi­ums ein­fach weit­er – jet­zt eben als Vere­in. Die knapp zwanzig Mit­glieder – viel größer ist der Vere­in auch heute nicht, trotz des steti­gen Kom­mens und Gehens – über­nah­men das Akut-Fes­ti­val und führten es in Eigen­regie fort.
Das ist auch heute noch der Kern der Ver­anstal­tungsar­beit von Upart. Auch wenn sie vor eini­gen Jahren den schw­eren Entschluss fassen mussten, nur noch im zwei­jähri­gen Tur­nus große Namen der impro­visierten Musik nach Mainz zu holen. Das lag, natür­lich, am Geld: Das Pub­likum­sin­ter­esse an exper­i­menteller, freier Musik ist in den bei­den Dekaden deut­lich zurück­ge­gan­gen, wie Grün­dungsmit­glied Uwe Saß­mannshausen weiß: „Es ist nicht ein­fach­er gewor­den.“ Auch die Zuschüsse von Stadt und Land sind immer weit­er geschrumpft. Und doch machen sie immer weit­er, ver­sichtert Saß­mannshausen: „Wir sind halt unver­drossene Ide­al­is­ten. So lange es irgend­wie geht und wir noch Spaß daran haben, wird es Upart weit­er geben.“
Und das ist ein großes Glück für Mainz, wie man beim Jubiläum­skonz­ert in der Alten Patrone erfahren kon­nte. Dafür hat­te sich der Vere­in zwei große Meis­ter des zeit­genös­sis­chen Jazz geleis­tet: Den deutschen Sax­o­phon­is­ten Peter Brötz­mann und seinen amerikanis­chen Kol­le­gen Ken Van­der­mark. Zunächst vergnügten sich die bei­den Bläs­er im inti­men Duo. Aus­gerüstet mit ver­schiede­nen Sax­o­pho­nen und Klar­inet­ten stürzten sie sich ins Vergnü­gen – nicht nur für das Pub­likum, son­dern offen­bar auch für die bei­den Bläs­er. Mit großer, nie nach­lassender Inten­sität, wahnsin­nigem Ideen­re­ich­tum und natür­lich der ger­ade für Brötz­mann typ­is­chen unge­bändigten Energie.
In ganz andere Gefilde stürmte das Frame-Quar­tett, Van­der­marks Kern­truppe aus Chica­go mit Fred Lon­berg-Holm am elek­tro­n­isch ver­stärk­ten und gewan­del­ten Cel­lo, Nate McBride am eben­falls elek­tro­n­isch behan­del­ten Bass und Tim Daisy am – ganz klas­sis­chen – Schlagzeug. Mit ver­track­ten Arrange­ments, per Handze­ichen abgerufe­nen Schnit­ten, exper­i­men­tieren diese vier an der Gren­ze zwis­chen teil­weise notiert­er und impro­visiert­er Musik. Sie begin­nen mal mit verträumten Stre­ich­er-Intro, lassen krachende Gewit­ter fol­gen, unter­brechen das mit harten Beats oder syn­thetis­chem Gefrick­el aus den Effek­t­geräten – und sie find­en aus den unwegsam­sten Gebi­eten immer auf fast wun­der­same Weise wieder zusam­men. Mit solch­er Musik kann man zwar keine großen Massen anziehen, am immer­hin die Alte Patrone ganz gut füllen. Und Geld ver­di­enen muss Upart mit ihren Konz­erten ja nicht – der unschlag­bare Vorteil ehre­namtlich­er Ini­tia­tiv­en.

(mein text für die mainz­er rhein-zeitung. eine aus­führlichere betra­ch­tung des konz­ertes ste­ht schon seit vorgestern im blog.)

peter brötzmann & ken vandermark in mainz

ein eher seltenes vergnü­gen in mainz, zwei so her­aus­ra­gende jazz-musik­er zusam­men in mainz zu erleben. zu ver­danken war es dem upart-vere­in, der damit sein zwanzigjähriges beste­hen feierte. und — auch wenn das jet­zt ein klis­chee ist — es war ein geschenk sowohl für den vere­in als auch für das pub­likum. immer­hin war die alte patrone ganz gut besucht, ich schätze so ca. 100 vor­wiegend ältere, vor­wiegend männliche zuhör­er.

das erste set gestal­teten peter brötz­man und ken van­der­mark allein. also im duo. mit wech­sel­nden instru­menten — klar­inette, alt- & tenor­sax­ophon, natür­lich war auch das táro­gató von Peter Brötz­mann mit von der Par­tie. Schon der Start war beze­ich­nend und vielver­sprechend: Ohne jegliche Prälim­i­nar­ien, ohne ein Wort zu ver­lieren, marschieren die bei­den auf die Bühne, nehmen die Instru­mente in Hand und Mund und leg­en so richtig los. aber wirk­lich so richtig. brötz­mann legt natür­lich wieder enorm vor, ener­gisch und markant wie immer, nicht mehr so aggres­siv wie vor eini­gen jahren, aber immer noch von unge­heur­er präsenz. und immer noch mit seinem unnachahm­lichen ton, dem markant-growlen­den, weit vib­ri­eren­den, enorm lebendi­gen klang. die unver­drossen­heit und die vol­lkommene hingabe, mit der sie sich in die musik begeben, ist immer wieder umw­er­fend (auch wenn das nicht nur bei ihnen so ist …). mit weni­gen motiv­en spie­len sie gekon­nt hin und her, die über­gaben klap­pen naht­los, man merkt immer wieder, dass die bei­den sich alles andere als fremd sind (sie haben ja in den let­zten in ver­schiede­nen for­men miteinan­der gespielt, z.b. bei sonore oder in brötz­manns chica­go ten­tet.). so treiben sie sich auch gegen­seit­ig immer wieder deut­lich an — bei­den wollen, das merkt man, etwas erre­ichen, neuen  aus­druck find­en (auch wenn es nicht immer ganz und gar gelin­gen mag).

im zweit­en titel (die alle namen­los und ohne jegliche sprach­liche würdi­gung blieben) wurde es dann noch einiges enger, inniger, klan­glich­er, fein­er und nach­den­klich­er — aber auch wieder nur so lange, bis es zum wilden aus­bruch, zum harten ein­spruch kommt — und damit find­et das gegen­seit­ige antreiben, vor­wärt­spreschen, die rei­bun­gen und verzah­nun­gen, das inten­sive aufeinan­der einge­hen, wieder neuen antrieb. mit der drit­ten impro­vi­sa­tion wurde die sache dann deut­lich offen­er, ungewis­sener, bei­de spiel­ten jet­zt zunehmend stärk­er mit den klan­glichen aspek­ten, san­gen in ihre instru­mente, van­der­mark pro­bierte end­lose rep­e­ti­tio­nen mit zirku­larat­mung als hin­ter­grund für brötz­manns aus­flüge aus — sehr schön. und span­nend. und auch wenn sich das duo öfters merk­lich beruhigte — gezähmt klang das nie, immer blieb der drang ins neue (wo auch immer das zu ver­muten ist) spür- und hör­bar.

das gehet­zte treiben, das gegen­seit­ige anschieben, die flucht ins extrem jen­seits von gut und böse, nah­men van­der­mark & brötz­mann im vierten titel allerd­ings prob­lem­los wieder auf. spätestens jet­zt wurde auch immer klar­er, wo die bei­den sich eigentlich befan­den: im reich des reinen aus­drucks, der reinen kun­st — rein in dem sinne, dass hier klang, musik, kun­st ein­fach nur noch ist — ohne herkun­ft und ohne ziel, ohne irdis­che beschw­er­nis. sehr erhebend, immer wieder, diese erfahrung. sie erre­ichen solche gebi­ete, weil sie gut eingepen­delt sind zwis­chen totaler frei­heit und vol­lkommen­er übere­in­stim­mung: sie gehen auf einan­der ein, unter­stützen sich, schaf­fen und geben sich aber auch immer wieder selb­st freiraum für eigene ideen und aus­flüge.  und wahre größe zeigen bei­de dann, wenn sie aus den ebe­nen der reinen kun­st, der bloßen gegen­wart, auch wieder zurück­find­en, sich wieder ein­pen­deln, vor­ange­gan­gene motive erneut auf­greifen, das ganze sehr schön abrun­den und dur­chaus auch ganz hym­nisch, ja fast beschwichti­gend, bestäti­gen: erhebende und reini­gende musik, aber auch das ist — wieder — (noch) kein ziel, kein dauerzu­s­tand: alles erre­ichte bleibt momen­tan, bleibt vor­läu­fig, bleibt insta­bil und ohne dauer. der fün­fte titel operiert ähn­lich: erst mal frei spie­len, alles — naja, nicht alles … — kaputt spie­len, dann hat man raum und platz für knall­hart gepf­ef­ferte anmerkun­gen. und auch für einen ganz ver­söhn­lichen, melodiösen schluss. wun­der­bar.

und nach der pause dann etwas ganz anderes. ken van­der­mark war wieder dabei. das war’s aber auch schon mit den gemein­samkeit­en. mit seinem quar­tett “frame” (eigentlich Van­der­mark 5 abzüglich Dave Rem­p­is, aber auch — so scheint mir — eine spur kon­se­quenter, extremer in den gegen­sätzen zwis­chen fix­ierten abschnit­ten und freier impro­vi­sa­tion) ver­fol­gte van­der­mark näm­lich ganz andere wege. eigentlich eher pfade, tram­pel­wege, unwegsames gelände, ver­schlun­gene tritte durch abgründi­ges ter­rain. mit teil­weise kom­ponierten, teil­weise stark impro­visierten teilen, ges­teuert durch handze­ichen und markante schnitte, baut­en die vier vor allem reich­lich (um nicht zu sagen hyper-) kom­plexe struk­turen auf — zu später stunde keine leichte kost mehr … unter der ober­fläche brodelt es dabei ständig. aber eben nicht nur dort, son­dern über­all. sehr viel ver­spielte exper­i­mente gibt es da, basierend auf dem auf harten beat ton tim daisy und den wirbel­nden, grund­losen bässen nate mcbrides. dazu dann noch fred lon­berg-holm selt­same cel­lo-spiel­ere­in und van­der­mark klar­inet­ten- und sax­ophon-girlan­den — und fer­tig ist ein schw­eres, aber auch köstlich­es gebräu. die vier starteten das aben­teuer (nicht nur für die zuhör­er, auch für die musik­er sind beset­zung und mate­r­i­al (kür­zlich aufgenom­men) noch recht frisch & unbekan­nt, was sich dur­chaus auch hör­bar macht …) mit “lens”, das schon alle typ­is­chen ele­mente von frame aufweist: kom­plexe, ver­wick­elte struk­turen, wech­sel­weise glei­t­en­den meta­mor­pho­sen und harte ein­schnitte, undurch­schaubares gewusel, dröhn­bass und glitzernd klare sax­ophon-melo­di­en zugle­ich. mit “Huesca Alpha­bet” ging es dann entsprechend weit­er: zunächst ganz verträumt und ver­sunken ein stre­ich­er-intro, verza­uber-ver­wun­sch­ene atmo­sphäre, dann zunehmend “klas­sis­che” free-jazz ergänzun­gen, die sich in total ver­quer scheinen­den schich­tun­gen tür­men: holpern­der beat, stot­ternde klar­inette, sägen­des cel­lo und ein autis­tis­ch­er bass — wun­der­bar zarte ver­suchung ist das. und dann wieder, ganz plöt­zlich, einige tak­te (fast) still­stand, völ­lig aus der welt gefal­l­ene musik — und weit­er geht es wie zuvor. angetrieben jet­zt von ein­er zunehmend extremer wer­dene expres­siv­ität — bis zum näch­sten, von daisy geforderten/bestimmten, hia­tus, der sich deht und dehnt, bevor das alte schma sich wieder stück für stück, aber zugle­ich auch neu und anders, in ver­trauter manier wieder etabliert — nur um wenig später wieder im freien, aus­ge­lasse­nen getobe zu mün­den. da kommt keine lang­weile auf … vor allem auch deshalb, weil alle vier unheim­lich konzen­tri­ert spie­len und zusam­men eine fast unfass­bare vielfalt an bewe­gun­gen, kon­stel­la­tio­nen, idiomen, ein­fällen, klang­bildern, motiv­en und stilen zusam­men­brin­gen.

“The­ater Piece For Jim­my Lyons” fängt dann wieder mit durch­broch­enen motiv­en an, baut einen zarten und peitschen­den dri­ve zugle­ich auf, um wieder so ein überirdisch scheinen­des cel­lo-solo zu ent­fal­ten — bis zum näch­sten cut. so geht das hier immer weit­er: wenn man sich ger­ade bequem einge­hört hat, wird wieder alles anders. und neu. und so weit­er. das führt ten­den­ziell zur hyper­kom­plex­ität, die sich irgend­wann fast her­metisch gibt: ver­ste­hen wird hier wirk­lich schwierig. erleben macht aber viel freude. die frei­heit, ihre absolute unvorherse­hbarkeit und ihre absolute ungewis­sheit sind ein genuss. in der alten patrone fol­gte dann noch “straw”, ein dicht­es gewusel, ein dic­kicht von gefrick­el höch­sten grades (inkl. der elek­tron­ik der stre­ich­er), ein kun­stvoll angelegtes labyrinth der irrgänge und ein rein­er urwald zugle­ich — kurz: total irre, aber auch total mitreißend, über­wälti­gend, wie hier unge­heure kräfte ent­fes­selt wer­den. ein mirakel dann auch noch, wie sich das immer doch noch irgend­wie zusam­men­fügt, wie sich die vier immer wieder find­en — manch­mal, so scheint es mir (in unken­nt­nis des mate­ri­als und der auf­nah­men), aber auch nur noch ger­ade so …

als zugabe zu den vier recht aus­gedehn­ten titeln gab es dann auch noch “m.e.s”., das ein weit­eres mal die völ­lige und wieder­holte ent­fes­selung, in allen dimen­sion, mit gewaltiger mate­ri­alan­häu­fung (eine richtige ideen­halde ist das …) feiert — und sich doch der ret­ten­den struk­tur, der fix­ierten idee auf dem noten­stän­der gewiss bleibt. großar­tig, ins­ge­samt, dieser abend. ein würdi­ges jubiläum­skonz­ert für den upart-vere­in.

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