Je mehr Energie für die Beseitigung von Ambiguität aufgewendet wird, desto mehr Ambiguität entsteht im Verhältnis zur jeweils beseitigten Ambiguität.
Thomas Bauer, Die Vereindeutigung der Welt, 94
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- “Mein Kampf” wird öfter in der Schule gelesen | SZ → die edition scheint also tatsächlich zu wirken:
Seit der Veröffentlichung der historisch-kritischen Ausgabe von Adolf Hitlers “Mein Kampf” wird das Buch immer öfter an bayerischen Schulen behandelt. Besonders in Mittel- und Berufsschulen werden jetzt mehr Ausschnitte der Hetzschrift auf unterschiedlichstes Weise in den Unterricht eingebunden.
- Alles online? | digithek blog → von wegen alles ist digital — die zentralbibliothek zürich hat in ihrem bestand mal nachgeschaut und ‑gezählt:
Es ist noch längst nicht alles online verfügbar, was in unseren Magazinen steht. Und wenn es digital vorhanden ist, dann lohnt sich ein Blick in die Bibliotheksangebote. Google hat zwar vieles digitalisiert, aufgrund von Urheberrechten sind die Werke aber nicht vollständig verfügbar. Und manche Titel findet man wirklich nur in den Bibliotheken.“
- Die Mediatheken von ARD und ZDF: ein Horrortrip | Übermedien → stefan stuckmann hat sich (in einem recht langen text) die mediatheken der öffentlich-rechtlichen sender in deutschland angeschaut — und ist recht unterwältigt. da bin ich ja fast froh, dass ich dank mediathekview die seiten nur selten aufsuchen muss …
- “Der Panzer auf der Brust der Studenten” | Zeit → hartmut rosa über studenten, leistungs- und zeitdruck und das lernen
Universitäten sind Reflexionsinstanzen der Gesellschaft. Die Atemlosigkeit des wissenschaftlichen Betriebs existiert und betrifft Studierende und Lehrende. Ich denke, eine Gesellschaft, die glaubt, sich so eine Reflexionsinstanz nicht mehr leisten zu müssen, ist dem Untergang geweiht. Menschliche Lebensformen kennzeichnen sich auch dadurch, dass sie sich reflexiv weiterentwickeln, durch die Art und Weise, wie sie sich selbst interpretieren und verstehen. Und das erfordert eine gewisse Distanz zum operativen Geschehen. Wenn man die Universität als reine Ausbildungsinstitution betrachtet, verliert sie ihre Reflexions‑, Korrektur- und Reparaturfunktion. […] Die Realität ist vielleicht, dass die Universität zu einer Entfremdungszone wird. Ziel müsste es sein, die Universität zu einem Resonanzraum zu machen. Es ist ganz schwer, unter den gegenwärtigen Bedingungen, Resonanzoasen zu schaffen.
- Digitalisierung, Effizienz und der Rebound-Effekt | transform → tilman santarius über den rebound-effekt und die digitalisierung — nicht wahnsinnig neu, aber eine gute zusammenfassung
Es scheint, dass die Digitalisierung nicht so entspannt ressourcenschonend ist, sondern den gesellschaftlichen Stoffwechsel in einer Weise neu anregt, die die globale Energie- und Ressourcennachfrage belastet: Die Effizienzgewinne werden mehr als wettgemacht durch den gestiegenen Konsum den die digitalen Services und damit gesunkenen Preise anregen.
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- CO2-Bilanz 2016: Deutschland macht einen Schritt zurück | Deutsche Welle → 2016 war für Deutschlands Klimaschutz ein schlechtes Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr wurde sogar wieder mehr CO2 in die Luft geblasen. Für die Klimaziele reicht das Tempo der Energiewende bisher nicht. So wird das — wie in den letzten Jahren und Jahrzehnten — wieder nichts, trotz hehrer Ziele: Wenn es an die konkrete Umsetzung geht, gelten offenbar auf einmal andere Prioritäten …
- Historisches Erbgut: Genetisches Erbe der Sklaverei | Spektrum → interessanter text über die genetische untersuchung von (wieder)gefundenen gräbern befreiter sklaven z.b. auf st. helena
- Die postfaktische Universität | Zeit → bernhard pörksen über das “postfaktische” zeitalter, die probleme dieser diagnose und möglichkeiten der abhilfe — ich bin mir nicht sicher, ob er mit allem recht hat (z.b. scheint mir ein unterschied zw. ideologischer weltsicht und bullshit/post-truth zu bestehen), aber er hat durchaus einige bedenkenswerte argumente und beobachtungen
Postfaktisch ist, darin besteht das Problem, ein sachlich falscher Verbalaufreger, ein Symptomwort des Pauschalismus.
[…]
Das demokratische Prinzip lebt elementar vom Ideal der Aufklärung und von der Idee des mündigen Bürgers – bis zum absolut endgültigen Beweis des Gegenteils. Und eine paternalistisch regierte Wahrheitswelt kann sich bei allem Erschrecken über das gegenwärtige Kommunikationsklima niemand wünschen. Was für liberal gesinnte Geister bleibt, ist die manchmal beglückende und manchmal schreckliche Sisyphusarbeit des Diskurses, die nun überall stattfinden muss. - What if Hitler had won the war? What is Jesus hadn’t been crucified? Who cares? | New Republic → über kontrafaktische geschichtsschreibung und ihren möglichen nutzen für die gegenwart, v.a. auch eine widersprechende diskussion der ablehnenden thesen von richard evans
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- Entgrenzung und die Sprache der Flüchtlingsdebatte | FAZ → ein sehr guter text von tobias rüther über die zunehmend unsägliche, untragbare, verheerende rhetorik im politischen diskurs, vor allem wenn es um “flüchtlingsfragen” geht (woran die faz aber auch ihren anteil hat …)
- #Open_Access: Wie der akademische Kapitalismus die Wissenschaften verändert – Geschichte der Gegenwart → michael hagner wirf einen eher pessimistischen blick auf die momentanen entwicklungen von open access
Als Geschäftsmodell des akademischen Kapitalismus ist OA Realität, als Programm dafür, die Menschheit im gemeinsamen intellektuellen Gespräch und Streben nach Wissen zu vereinigen, ist es eine Utopie.
OA hat das auch vorher schon virulente Problem eines hemmungslosen Publikationswahns noch weiter verschärft und mit der vermeintlichen Transparenz eine noch größere Unübersichtlichkeit geschaffen.
- Die Schwarzen Schwäne der Energiewende | Neue Energie → ein interessantes interview über risiken für die energiewende
Das kritischste Risiko für die Energiewende wirkt im Vergleich gar nicht so spannend: dauerhaft niedrige Weltmarktpreise für fossile Energien.
- „Das Geld wandert ab aus diesem Beruf“ | Volltext → interessantes interview mit ulrike draesner über lyrik und deren wertschätzung, die änderungen für das schreiben, die die allzeit verfügbaren daten & informationen mit sich bringen
- US Airways Flight 1549: Anatomy of a Miracle | Vanity Fair → großartige (wirklich!) — und auch ziemlich lange — reportage über das flugzeug, das auf dem hudson river kurz nach dem start notlandete. toller text!
- Alfred Harth: Jenseits von Paradox (Erinnerungen) | getidan → der großartige alfred 23 harth erinnert sich an die 80er:
Am Abend meditiere ich auf dem Saxofon die jüngsten Ereignisse dieser enigmatischen Reise, ihre numerologischen Implikationen, und bin ab sofort als 23 neu inkarniert.
[…]
Zersplitterte Zeitpyramide. Simulationszeitalter. Anything Goes – Jazz ist eigentlich ein querstehendes Gefühl. - Byung-Chul Han: Wir hatten eine gute Zeit | ZEIT ONLINE → Magnus Klaue zeigt wie das Denken und Schreiben von Byung-Chul Han funktioniert und erfolgreich sein kann
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- Was lesen Buchblogger: Eine neue Analyse mit Visualisierungen und Statistiken | lesestunden.de → tobi hat versucht zu analysieren (und visualisieren), was buchbloggerinnen (er hat ein fast ausschließlich weibliches sample) eigentlich lesen. die datengrundlage ist aber zumindest in teilen schwierig, die genre-einteilung zum beispiel nahe an der grenze zum absurden (wie er selbst auch anmerkt)
- Integrative Obstarbeit | Draußen nur Kännchen → wunderbare “integrations”-begegnung, aufgeschrieben von frau nessy
- The People Who Craft World-Class Steinway Pianos → schöne fotostrecke (anlässlich eines entsprechenden buchs …) über die arbeiter/innen in steinways fabriken
- Besuch bei Verleger Jochen Jung: “Du bist ein Schmarotzer! Nutznießer, eine Zecke” | Welt → ausnahmsweise mal eine empfehlung zur springer-presse: manfred rebhandl hat nämlich ein schönes stück über den verleger jochen jung geschrieben
- Zum Ethos der Tech-Szene in der digitalen Ökonomie: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit | netzpolitik.org → Maciej Cegłowski über programmierer und ihren zugriff auf die wirklichkeit und die daraus resultierenden fragen und probleme
Unsere Ziele sind einfach und klar. Zuerst werden wir messen, dann analysieren, dann optimieren. Und man wird uns dankbar sein.
Aber die reale Welt ist eigensinnig. Sie ist so komplex, dass sie Abstraktion und Modellierung widersteht. Sie erkennt unsere Versuche sie zu beeinflussen und reagiert darauf. Genauso wenig, wie wir aus unserer eigenen Haut können, können wir hoffen, die Welt von außen objektiv zu erfassen.
Die vernetzte Welt, die wir erschaffen, mag Computersystemen ähneln, aber es bleibt dennoch die gleiche alte Welt wie vorher, nur mit ein paar Mikrofonen und Tastaturen und Flatscreens, die hier und dort herausragen. Und sie hat immer noch die gleichen alten Probleme.
- „Einfach nur privatistisch Intimitäten ausplaudern, kann nicht zielführend sein.“ | feministische studien → interessantes interview mit carolin emcke über subjektivität, intimität und spreche & sprache
Einfach nur „ich“ sagen, einfach nur privatistisch Intimitäten ausplaudern, kann nicht zielführend sein. Die subjektive Form, das Reflektieren auf eigene Erfahrungen oder Wahrnehmungen braucht, meiner Ansicht nach, immer einen Grund, warum sie in einem bestimmten argumentativen, diskursiven Kontext eingesetzt wird.
Als Publizistin fühle ich mich verpflichtet, mit sprachlichen Mitteln jene ideologisch aufgeladenen Bilder und Begriffe, jene Assoziationsketten und Vorstellungen aufzubrechen, die Ressentiments gegenüber Frauen oder Homosexuellen, Gehörlosen oder Jüdinnen, Linkshändern oder Schalke-Fans transportieren. Und dazu gehört dann, dass wir normative Begriffe in Erfahrungen übersetzen, dass wir das, was uns wütend oder verzweifelt zurück lässt, verstehbar machen für diejenigen, die diese Erfahrungen nicht teilen.
- Fetisch Effizienz | Marcel Hänggi → markus hänggi hat für “zeit wissen” die geschichte und theorie der energieeffizienz schön aufgeschrieben.
Die unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz bemerkenswerteste Erfindung der Moderne war das Fahrrad
Es gibt keinen Grund, Energieträger, deren Nutzung die menschliche Zivilisation bedrohen, überhaupt auf den Markt zu lassen.
- Interview: „Ich bin kein Fotoroboter“ | der Freitag → interessantes interview mit dem fotografen christoph bangert (der mit “war porn” ein hervorragendes fotobuch über den krieg veröffentlichte) über krieg, gewalt, absurdität, verstehen und verarbeiten
- Autofahren in Deutschland: Die Strafen für Raser und Verkehrssünder sind lächerlich — Politik — Tagesspiegel Mobil → heinrich schmitz hat wortgewaltig und faktengesättig genug von der verharmlosung der raser und der mitleidslosen inkaufnahme der tödlichen verkehrsunfälle
Bei „bereiften Mördern“ – so werden hier in der Region scherzhaft Autofahrer mit einem BM-Kennzeichen aus Bergheim genannt – packt die Politik die Samthandschuhe aus. Autofahrer sind halt Wähler und nicht mal wenige. Da werden selbst die in der sonst für ihre Politik so heiß geliebten Schweiz geltenden Regeln nicht eingeführt.
- Zu Besuch Friederike Mayröcker: Eine Gleichung von mathematischer Eleganz | FAZ → der bald-büchner-preisträger marcel beyer über einen besuch bei büchner-preisträgerin friederike mayröcker
Leben = Schreiben: Mir fiele niemand ein, für den diese Gleichung so wenig antastbar, so produktiv, schlicht unumstößlich wahr wäre wie für Friederike Mayröcker. Eine Gleichung von mathematischer Eleganz.
- Martin Vogel: Anmerkung zu einem richtigen Urteil | perlentaucher.de → martin vogel legt noch einmal seine/die sicht der urheberinnen zur vg wort, ihren ausschüttungen und ihrer krachenden niederlage vor dem bgh dar. sehr lesenswert
- Diedrich Diederichsen im Gespräch über politische Korrektheit in öffentlichen Debatten | jungle-world.com → spannendes, langes interview mit diedrich diederichsen über politische korrektheit, kulturkampf, (neue) rechte und die entwicklungen in der (deutschen) diskursgesellschaft der letzten jahre/jahrzehnte
Mit der sogenannten PC kam der Ärger auf einer ungewohnten Ebene zurück, als Debatte um Sprache. Letztlich war der dann folgende Aufschrei in der konservativen bis reaktionären Mitte vor allem ein Symptom der Enttäuschung. Man hatte gehofft, ganz demarkiert Politik und Geschäfte machen zu können, und wollte mit inhaltlichen Auseinandersetzungen, die dann auch noch auf politischen oder ethischen Grundüberzeugungen – Bezeichnungen wie Rassismus waren ja wichtig, wir wollten Rassismus Rassismus nennen, die anderen Fremdenfeindlichkeit – nichts mehr zu tun haben.
Das ist eine schlimme Entwicklung, die die strategisch berechtigte Idee, Orte zu schaffen, in denen man zum Beispiel vor trans- und homophober Verfolgung sicher ist, in eine völlig bescheuerte Richtung verschoben haben. Safe Spaces sind jetzt Seminare, die als so eine Art erweitertes Kinderzimmer mit Kuschelkultur nur über Dinge sprechen, die die behüteten Mittelschichtskinder nicht erschrecken. »Trigger Warnings« sollen helfen, dass man das Böse gar nicht erst zur Kenntnis nimmt. Von Vergewaltigung und Rassismus darf man dann gar nicht mehr sprechen.
Ins Netz gegangen am 6.6.:
- Faking it – the great unmentionable of orchestral playing | the strad → Given today’s high standards of musicianship, you might think top orchestral string players can play anything, but there are times when the best they can do is give the impression of playing every note as written
- Igor Levit: “Es ist so unheimlich geil” | ZEIT ONLINE → der großartige igor levit lässt sich von moritz von uslar fragen zu beethoven stellen und hat ein paar coole antworten auf teilweise etwas dümmliche fragen (die sich uslar nicht mal selbst überlegen konnte …)
krank allerdings ist der angebliche anlass: das beethoven-jubiläum 2020 — sind ja nur noch vier jahre, aber was soll’s, damit war die “zeit” bestimmt das erste medium, das das jubiläum eingeläutet hat … - Aaron Sorkin Conjures a Meeting of Obama and Bartlet — The New York Times → erst jetzt gefunden: aaron sorkin hat sich für die NYTimes ein treffen von obama und dem west-wing-präsident bartlett 2008 ausgemalt.
- Kohleausstieg vertagt | klimaretter.info → aus kurzfristigen politischen überlegungen (und angst) vergeigen die regierungen deutschlands die energiewende immer mehr, schieben sie immer weiter in die zukunft und hinterlassen immer größere probleme
- Klimawandel: Der unglaubliche Eiertanz der Meteorologen | FAZ → joachim müller-jung hat genug vom eiertanz der meterologen:
Aber wie lange sollen sich Meteorologen, die wie kaum eine zweite Forschergilde öffentlich Gehör finden, hinter einem ominösen statistischen Rauschen verstecken, nur weil sie das Offenkundige – den beschleunigten Klimawandel – als politische Korrektheit und deswegen als unangemessene wissenschaftliche Interpretation betrachten? Die meteorologische Expertise steckt selbst in einem Tiefdrucksumpf. Sie täte auch deshalb gut daran, ihre verquasten klimatologischen Sprachregularien aufzugeben, weil sie mit zweideutigen Ausflüchten die antiwissenschaftlichen Ressentiments nur mehr schürt.
- „Vor 10.000 Jahren waren die Europäer schwarz“ – Johannes Krause im Gespräch | Migration → sehr interessantes und spannendes interview mit dem paläogenetiker johannes krause über migrationen, aussehen etc.
Vor der Eiszeit hatten die bisher untersuchten Menschen in Europa alle braune Augen, nach der Eiszeit waren die Augen blau. Die Ureuropäer, die vor zehntausenden Jahren in Europa lebten, hatten eine dunkle Hautfarbe. Das entspricht nicht dem üblichen Bild. Wenn ich ins Museum gehe, sind die Jäger und Sammler von vor 10.000 Jahren meist weiß dargestellt – dabei waren sie schwarz und hatten blaue Augen. Sie wiesen keines der Gene auf, die heute eine helle Hautfarbe verursachen. Die heutige helle Haut hat sich erst in der Bronzezeit in Europa ausgebreitet, also vor zirka 5.000 Jahren.
- Read more blogs | Seth’s blog → seth godin:
reading more blogs is one of the best ways to become smarter, more effective and more engaged in what’s going on. The last great online bargain.
— sehr richtig. und wirklich so einfach umzusetzen. rss und seine reader sind meines erachtens immer noch die am meisten unterschätzte technik im internet
Ins Netz gegangen am 17.3.:
- Welcome to The World’s Largest Ghost City: Ordos, China — Darmon Richter hat Ordos int der Mongolei besucht: Eine geplante und teilweise gebaute Millionenstadt, in der fast niemand lebt.
Over the course of the day, we’d find that maintenance teams in Kangbashi outnumbered pedestrians tenfold.
- Der erste Strassentunnel durch die Alpen: Aus der NZZ vom 14. März 1964 — Spannend: im März 1964 wurde der erste Straßentunnel durch die Alpen eröffnet (am Großen Sankt Bernhard) — der damalige, ausführliche und typisch nüchtern-blumige Bericht der NZZ vom 14. März 1964
- Krim-Referendum: Jede Sezession ist eine Amputation — Süddeutsche.de — Eine sehr nüchterne und sachliche Analyse von Andreas Zielcke, der vor allem die rechtliche Seite beleuchtet:
Eine erfolgreiche Sezession ist vor allem von der Zustimmung der globalen und regionalen Großmächte abhängig. Juristisch hingegen spricht alles gegen die Rechtmäßigkeit des Krim-Referendums.
- Klimapolitik: Emissionshandel bringt den Konzernen satte Gewinne | ZEIT ONLINE — So funktioniert Emmissionzertifikatshandel: ThyssenKrupp hat bis 2020 wahrsch. 106% der nötigen Zertifikate kostenlos
- “What’s in Your Metadata?” – Mehr als du ahnst — Netzpolitik über ein Experiment britischer Forscher, das zeigt, wie viel Informationen man schon aus “harmlosen” Metadaten ziehen kann:
“Metadaten haben eine unwahrscheinliche Aussagekraft.”
Ins Netz gegangen am 14.10.:
- Energiebranche: Oettinger schönt Subventionsbericht — Wirtschaft — Süddeutsche.de — Über die Mär, Eneuerbare Energien würden zu hoch subventioniert:
Akribisch wie Beamte sind, listen sie auf Seite 2 ihres Entwurfs der Vollständigkeit halber alle Milliarden auf, mit denen die Branche europaweit bereits gehätschelt wird. Die schlichten Zahlen bergen einigen Sprengstoff. Zudem lassen sie Oettingers Argument für eine Änderung der Vergabepraxis in sich zusammenfallen. Der EU-Kommissar hatte stets angeführt, erneuerbare Energien würden viel zu hoch gefördert, weshalb die Kosten für die Bürger ins Unermessliche stiegen. In dem Papier aus der eigenen Generaldirektion muss Oettinger plötzlich nachlesen, dass nicht erneuerbare Energien das meiste Geld erhalten, sondern Kohle- und Gaskraftwerke sowie die Atombranche.
- Das generische Femininum und die Gegner des Femininums – Sprachlog — Anatol Stefanowitsch widerlegt mal wieder ein paar Argumente der Gegner eines generischem Fiminums, z.B. das der Unmarkiertheit:
Am Ende gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder, die Markiertheitsverhältnisse lassen sich durch den Gebrauch ändern, dann kann das generische Femininum ein Weg dorthin sein. Oder, sie lassen sich nicht ändern, dann scheitert das generische Femininum eben. Aber Angst vor dem generischen Femininum brauchen nur diejenigen zu haben, die glauben, es könnte Erfolg haben, und die sich vor diesem Erfolg fürchten.
- Blitzer-Marathon in Deutschland — Auto & Mobil — Süddeutsche.de — RT @SZ: #Blitzer-Marathon, die Karikatur einer Kontrolle: Rasen ist zum Alltag geworden und Rechtsbruch zum Kavaliersdelikt
Noch eine Nebenbeschäftigung meinerseits: Das jährliche Brennholz-Sägen, ‑Hacken und ‑Aufsetzen. Letztes Wochenende war es wieder so weit.
Das sieht dann ungefähr so aus:
Die Hauptarbeit fehlt allerdings: Den Haufen gesägtes Holz (das teilweise noch gehackt werden muss) in den Holzschuppen schaffen und dort aufsetzen. Wir haben aber gearbeitet, als würden wir im Akkord bezahlt — da war keine Zeit mehr für Fotos … (auf den Bildern vom letzten Jahr kann man das aber ungefähr erkennen). Aber der Winter kann jetzt wieder kommen!