Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

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  • Diese Augen lügen | Zeit → kai bier­mann über die (sys­tem­be­d­ingte) unsicher­heit und unsin­nigkeit, bio­metrische dat­en als zugangss­chlüs­sel zu ver­wen­den

    Weltweit wer­den bio­metrische Dat­en einge­set­zt, um Dinge zu sich­ern – obwohl Bio­me­trie dazu nicht geeignet ist.

  • Wolf­gang Aben­droth. Poli­tik — Geschichte — Arbeit­er­be­we­bung → ein schönes pro­jekt, das wolf­gang aben­droth und seine denkweise ver­füg­bar macht:

    Der Staat­srechtler, Poli­tologe und His­torik­er Wolf­gang Aben­droth (1906 – 1985) gilt als ein­er der prä­gend­sten poli­tis­chen Intellek­tuellen der frühen Bun­desre­pub­lik. […] Von Aben­droth sind zahlre­iche Schriften über­liefert, die derzeit vom Offizin Ver­lag in ein­er wis­senschaftlichen Aus­gabe her­aus­gegeben wer­den. […] In ein­er Koop­er­a­tion von Rosa-Lux­em­burg-Stiftung, Offizin Ver­lag und Dis­tel Ver­lag wer­den auf dieser Web­site erst­ma­lig auch dig­i­tal­isierte Tonauf­nah­men von Wolf­gang Aben­droth veröf­fentlicht.
    Diese Auf­nah­men geben nur Facetten der The­men Aben­droths wieder. Erkennbar wird aber der poli­tis­che Lehrer Wolf­gang Aben­droth, der es ver­stand, gesellschaftliche Grund­la­gen zu ver­mit­teln und tausende Zuhör­er in den Bann zu ziehen.

  • Tro­jan­er marsch?| LTO → ulf buer­mey­er über die idi­o­tis­che idee der bun­desregierung, die staatliche überwachung in deutsch­land noch mas­siv­er auszuweit­en — per tro­jan­er

    Wie kein anderes Ermit­tlungsvorge­hen erlaubt es die Online-Durch­suchung, Men­schen zum Objekt der Ausspähung zu machen. Gegen keine andere Meth­ode ist man so wehr­los, denn der direk­te Zugriff auf das Sys­tem dient ger­ade dem Zweck, Ver­schlüs­selungsver­fahren zu umge­hen, also den infor­ma­tionellen Selb­stschutz ins Leere laufen zu lassen. Keine andere Ermit­tlungsvari­ante bietet ins­ge­samt ein ver­gle­ich­bares total­itäres Poten­tial. […] Ein der­art lax­er Umgang mit den ohne­hin weit­en Spiel­räu­men, die der Erste Sen­at für die Quellen-TKÜ gelassen hat, kann nur als bewusste Pro­voka­tion des BVer­fG inter­pretiert wer­den. […] Soft­ware-Sicher­heit­slück­en sind das Sen­f­gas des Infor­ma­tions-Zeital­ters, ihr Ein­satz zum Hack­en von IT-Sys­te­men muss inter­na­tion­al geächtet wer­den.

  • Eine neue Sym­bol­de­bat­te um das Hum­boldt­fo­rum | FAZ → wun­der­bar­er text von andreas kilb über den unsinn, auf da hum­boldt­fo­rum in berlin eine kreuzrep­lik zu set­zen:

    Wer das Kreuz errichtet, macht Poli­tik. Geschicht­spoli­tik, Sym­bol­poli­tik, Muse­um­spoli­tik.

Ins Netz gegangen (14.7.)

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  • Wis­senschaftliche Analyse: Min­destens zehn Prozent der Fußball­profis gedopt | FAZ → eine — erste — unter­suchung zum dop­ing im profi­fußball geht von 9,8 bis 35,1 prozent gedopter sportler in deutsch­land aus. kon­trol­liert wer­den fast die hälfte höch­stens ein mal im jahr. sehr beze­ich­nend auch:

    Er selb­st musste seine Befra­gung in Deutsch­land qua­si heim­lich, über seine pri­vat­en Kon­tak­te durch­führen, weil die Bun­desli­ga-Vere­ine mit dem The­ma nichts zu tun haben woll­ten.

  • Nach dem Brex­it: Bringt die EU tat­säch­lich weniger Demokratie? | NZZ

    Bei ein­er nüchter­nen Analyse der demokratis­chen Vor- und Nachteile kommt die EU damit viel bess­er weg, als im öffentlichen Diskurs meist angenom­men wird. Anders die nationalen Demokra­tien – auch in Bezug auf die direk­te Demokratie der Schweiz: Wir erleben in allen nationalen Demokra­tien eine zunehmende «Tyran­nei der Alteinge­sesse­nen».

  • Fin­tech: Das näch­ste kleine Ding | brand eins → langer (und etwas aus­ge­walzter) text über die (v.a. die deutschen) fin­tech-star­tups, ihr ver­hält­nis zu beste­hen­den banken und den kun­den sowie ihren momen­ta­nen zukun­ftschan­cen (eher über­sichtlich, offen­bar)
  • Hugo Ball im Zun­fthaus zur Waag: Wie die Nach­welt Dada erfand | NZZ → mag­nus wieland über das (ex post) so genan­nte “eröff­nungs-man­i­fest” des dada von hugo ball und seine edi­tion­s­geschichte

    Der Erst­druck erschien 1961 in Paul Pört­ners ver­di­en­stvoller Antholo­gie «Lit­er­atur-Rev­o­lu­tion», diesem war es von Emmy Hen­nings’ Tochter Annemarie Schütt-Hen­nings zur Ver­fü­gung gestellt wor­den. Sie betreute den Nach­lass von Ball und bemühte sich beim Ben­ziger-Ver­lag um die Her­aus­gabe sein­er Briefe und Schriften. Bre­it­ere Aufmerk­samkeit dürfte das Man­i­fest aber erst erhal­ten haben, als es fünf Jahre später zum 50-Jahre-Jubiläum der Dada-Bewe­gung in der Kul­turzeitschrift «Du» erneut abge­druckt wurde, wiederum von Schütt-Hen­nings zur Ver­fü­gung gestellt, die sehr wahrschein­lich auch die maschinelle Abschrift für die Druck­vor­lage besorgt hat­te.

    Dort taucht nun zum ersten Mal die heute geläu­fige Beze­ich­nung «Eröff­nungs-Man­i­fest» auf. Ohne his­torische Grund­lage wird dem Text eine Funk­tion zugeschrieben, die ihm seine her­aus­ra­gende Stel­lung als Grün­dungs­doku­ment sich­ern soll. Und mehr noch: Neben dem neuen Titel weist die Abschrift streck­en­weise auch erhe­bliche Verän­derun­gen und sin­nentstel­lende Fehler auf, was umso gravieren­der ist, als sie bish­er mit weni­gen Aus­nah­men als Ref­erenz für zahlre­iche Antholo­gien und Forschungsar­beit­en diente.

  • Wie ich Kei­th Jar­retts Feind wurde | Fre­i­t­ext → ein wun­der­bar­er text (der titel sagt ja schon fast alles …) von clemens setz über die hybris und arro­ganz von kei­th jar­rett, anlässlich eines konz­ertes in wien

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  • Kleist-Edi­tion: Ein trau­riges Ende | Süd­deutsche → kleist-experte und ‑her­aus­ge­ber klaus müller-sal­get berichtet vom sehr unrühm­lichen umgang des hanser-ver­lages mit der offen­bar grot­ten­schlecht­en, aber als ulti­ma­tiv­en ange­priese­nen kleist-leseaus­gabe von roland reuß und peter staen­gle — nach­dem der ver­lag eine revi­sion ver­sprach, die fehler­hafte aus­gabe aber munter weit­er verkaufte, stellt er sie nun gän­zlich ein (das sind übri­gens die ver­lage, die über die vg wort geld von den urhe­bern haben wollen — für ihre uner­set­zlichen leis­tun­gen …)
  • re:publica 2016 – Thorsten Schröder & Frank Rieger: Ad-Wars → span­nen­der vor­trag von frank rieger & thorsten schröder über adblock­er, mal­ware und gefahren­ab­wehr im netz (mit lösungvorschlä­gen!)
  • Muse­ums­di­rek­tor Köhne im Gespräch: Wir müssen es wagen! | FAZ → eckart kröhne, direk­tor des badis­chen lan­desmu­se­ums, will sein muse­um öff­nen — die faz spricht im inter­view von ein­er “rev­o­lu­tion von unten”:

    Museen sind eigentlich so angelegt, dass sie die wis­senschaftlich fach­liche Deu­tung­shoheit für ihre Inhalte haben. Wir ver­suchen, neben diesem kura­torischen Strang einen zweit­en Strang zu entwick­eln, bei dem wir sel­ber nicht mehr deuten, son­dern die Nutzer und Nutzerin­nen des Muse­ums das tun.

  • Krise des Lib­er­al­is­mus: Ein autoritäres Ange­bot | Zeit → thomas assheuser ver­sucht sich in der “zeit” an ein­er analyse der sit­u­a­tion des lib­er­al­is­mus — und so viel er richtig beobachtet, frage ich mich doch, ob sein aus­gangspunkt — dass näm­lich “unsere” mod­erne lib­erale gesellschaft so eng mit dem lib­er­al­is­mus zusam­men­hängt, wirk­lich richtig ist. ich tendiere ja eher zur annahme, dass die poli­tik der let­zten jahre/jahrzehnte genau das — näm­lich den lib­er­al­is­mus — ver­loren hat, auch ohne in das autoritäre geham­pel der recht­en zu ver­fall­en.

    Man kann sich leicht aus­malen, welch kle­brige Attrak­tiv­ität eine solche Aparthei­dge­sellschaft entwick­elt, wenn Bürg­er das Gefühl haben, sie seien Mod­ernisierungsver­lier­er und kön­nten sich für ihre lib­erale Frei­heit nichts kaufen. Die rechte Alter­na­tive ver­spricht dage­gen die Befreiung von der Befreiung und den Abschied von Europa sowieso. Sie malt die Nation als gute Stube mit Hirschgeweih und kugel­sicheren Butzen­scheiben, als Trutzburg gegen Ter­ror, Kli­makatas­tro­phe und Flüchtlinge, kurz: als wet­ter­festen Her­rgottswinkel für Men­schen mit apoka­lyp­tis­chen Vorge­fühlen, die nicht zu Unrecht fürcht­en, die “Welt draußen” könne über ihren Köpfen zusam­men­brechen. Das autoritäre Ange­bot ver­fängt.

  • Exzel­len­zini­tia­tive: Pri­vat ein Laster, öffentlich eine Tugend | FAZ → jochen hörisch über den “dou­ble­s­peak” in bezug auf die exzellenziniative,die auch viele (beteiligte) wis­senschaftler für sub­op­ti­mal bis unsinn hal­ten, das aber selten/kaum öffentlich sagen

    Man muss kein appro­biert­er Medi­en- und Kom­mu­nika­tion­swis­senschaftler sein, um die alltägliche Kom­mu­nika­tion an den Uni­ver­sitäten über die alte wie die neu aufgelegte Exzel­len­zini­tia­tive auf­fal­l­end und analy­sebedürftig zu find­en. Denn immer wieder macht sich ein pro­fanes Dilem­ma bemerk­bar. Im ältesten Medi­um, der face-to-face-com­mu­ni­ca­tion, wird noch sehr viel stärk­er als son­st gän­zlich anders über die Exzel­len­zini­tia­tive gesprochen als in der pub­lizierten Schrift­form. Antragsprosa oder Ver­laut­barun­gen von offiz­iösen Uni­ver­sität­szeitschriften begrüßen die Erneuerung der Exzel­len­zini­tia­tive, anson­sten aber hört man zumeist läster­liche Reden.

  • Corporate’s Child | textdump → zur lage der poli­tik einige scharfe beobach­tun­gen und anmerkun­gen in guenter hacks textdump:

    Der Staat gibt vor, alles sehen zu kön­nen (siehe Punkt 2), wenn er aber han­deln soll, tut er so, als seien ihm die Hände gebun­den, von der bösen EU, durch inter­na­tionale Verträge, durch Ressourcen­man­gel, durch die all­ge­meine Wirtschaft­slogik, die halt nun mal so ist. Wenn der Staat agiert, dann nur mit noch mehr Repres­sion nach unten, weil das halt ein­fach­er ist, als Steuern von Ama­zon zu ver­lan­gen. Diese Diskrepanz führt zu ein­er Art Theodizeege­fühl, die schon ziem­lich mas­sive Wel­tre­li­gio­nen hat abschmelzen lassen.

    Die neona­tion­al­is­tis­chen Parteien sind nicht deswe­gen so erfol­gre­ich, weil sie dis­rup­tiv wären, son­dern weil sie beste­hende Leitlin­ien der Main­stream-Poli­tik der let­zten 30 Jahre kon­se­quenter und skru­pel­los­er wei­t­er­denken als die Cor­po­rate-Poli­tik­er selb­st.

Ins Netz gegangen (26.2.)

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  • “Mein Kampf”: Wer hat Angst vor einem Buch? | Zeit — ich glaube, nils mark­wardt text zur “mein kampf”-edition hat das poten­tial, der beste dazu zu wer­den — schon wegen dem beginn (“Faschis­mus ist bewaffneter Phonozen­tris­mus. Klingt komisch, ist aber so.”), aber auch wegen sätzen wie

    Die Tat­sache, dass Hitler drin ist, wo Hitler drauf­ste­ht, sollte 2016 in Gui­do-Knopp-Coun­try ja eigentlich keinen mehr über­raschen.

    oder

    Für alle anderen dürfte die gle­icher­maßen stumpfe wie mäan­dernde Melange aus Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Impe­ri­al­is­mus, die nur ansatzweise den Ver­such macht, so etwas wie eine Argu­men­ta­tion zu simulieren, kaum ver­führerisch wirken. Men­schen­hass zu predi­gen, das kriegt heute jede mit­telmäßig gemachte Broschüre von Recht­sradikalen hin.

    oder dem schluss

    Falls jemand dieser Tage nun aber gar nicht ohne “Irgend­was-mit-Hitler” auskom­men kann, dem sei vielle­icht ein­fach ans Herz gelegt, sich statt Mein Kampf einen der aus­gewiese­nen Lieblings­filme von Hitler zu besor­gen: Walt Dis­neys Schnee­wittchen und die Sieben Zwerge. Da hat auch die ganze Fam­i­lie was von.

  • Nachruf: Freigeist mit dem Ohr nach innen | taz — die taz reicht ihren nachruf von franziska buhre auf paul bley nach:

    Wohl deshalb hat Paul Bley eine Vielzahl an Alben mit Solo-Impro­vi­sa­tio­nen einge­spielt, sich dem eige­nen Freigeist auf diese Weise von Neuem vergewis­sert. Aus dem beträchtlichen Reper­toire an Komposi­tio­nen sein­er ersten Frau, der Pianistin Car­la Bley, schöpfte er ein Leben lang, gemein­sam mit ihr und anderen exper­i­men­tier­freudi­gen Gle­ich­gesin­nten, darunter die Sax­o­fon­is­ten Son­ny Rollins und Archie Shepp, die Pia­nisten Sun Ra und Cecil Tay­lor sowie die Trompeter Bill Dixon und Michael Mantler, hat­te er 1964 in New York die „Okto­ber­rev­o­lu­tion des Jazz“ angezettelt und die Jazz Com­posers Guild gegrün­det.

  • Joachim Bess­ing: »2016 – The Year Punk Broke« Tage­buch — joachim bess­ing hat ange­fan­gen, zu bloggen (er nen­nt es tage­buch …), unter dem schö­nen titel “the year punk broke” — manch­mal etwas arg insid­erisch, aber das kön­nte dur­chaus span­nend wer­den …
  • Pierre Boulez — Der Unruh­es­tifter | Süd­deutsche Zeitung — rein­hard brem­beck hebt in seinem boulez-nachruf die his­torische dimen­sion von dessen schaf­fen beson­ders her­vor.
  • Zum Tod des Diri­gen­ten Pierre Boulez: Der Vorkämpfer der Mod­erne | NZZ — der große nachruf von peter hag­mann auf pierre boulez

    Weg­weisend und ein­flussre­ich, wie er war, hin­ter­lässt er ein Erbe von imposan­ter Dimen­sion.

    Mit Boulez’ Tod geht die Mod­erne zu Ende – die Mod­erne im stren­gen Sinn. Ihr hat er sich ver­schrieben, als er 1944 in Paris Olivi­er Mes­si­aen begeg­nete. Und ihr ist er treu geblieben über alle restau­ra­tiv­en Bewe­gun­gen des späten 20. Jahrhun­derts hin­weg: in seinen Grun­dauf­fas­sun­gen, im Reper­toire dessen, was ihn inter­essierte, in seinem Kom­ponieren. Wie kein ander­er Vertreter sein­er Zun­ft repräsen­tierte, ja lebte er die Mod­erne – und hat er für sie gestrit­ten, bis­sig zunächst, in den reifer­en Jahren mit gütiger Hart­näck­igkeit.

  • Zum Tod des Jaz­zpi­anis­ten Paul Bley: Spie­len mit dem Risiko | NZZ — ueli bernays schreibt in der nzz den nachruf auf den am sam­stag ver­stor­be­nen paul bley

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  • SCHUBERT online — Die Öster­re­ichis­che Akademie der Wis­senschaften hat mehr als 1000 hand­schriftliche und gedruck­te Quellen Franz Schu­berts ins Inter­net gestellt:

    Die Online-Daten­bank www.schubert-online.at enthält dig­i­tale Repro­duk­tio­nen von mehr als 500 Note­nau­to­graphen und mehr als 600 Erst- und Früh­druck­en der Werke Franz Schu­berts. Hinzu kom­men Dig­i­tal­isate von Briefau­to­graphen und Lebens­doku­menten.

    dum­mer­weise haben die dig­i­tal­isate ziem­lich fette wasserze­ichen, die in den par­ti­turen ganz schön störend auf­fall­en

  • Dop­ing im Ama­teur­sport: Der falsche Tri­umph | ZEIT ONLINE — »Dass Ärzte Dop­ing­prä­parate verord­nen, ist ein wach­sendes Phänomen.« Die “Zeit” über Dop­ing bei Ama­teur­sportlern
  • Ter­ro­ran­schläge: Mehr Überwachung ist ver­ständlich – und trotz­dem falsch | ZEIT ONLINE — sehr guter & richtiger kom­men­tar von eike kühl — das kann man leider/anscheinend gar nicht oft genug sagen
  • Barthes Stud­ies — punk­t­ge­nau zum 100. geburt­stag eine neue open-acces-zeitschrift zu/über barthes: An open-access jour­nal for research in Eng­lish on the work of Roland Barthes
  • Der Codex Lau­re­shamen­sis — der “codex lau­re­shamen­sis” (lorsch­er codex) ist online — nicht nur als fak­sim­i­le, son­dern auch als dig­i­tal auf­bere­it­ete edi­tion mit über­set­zung — sieht sehr gut aus

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  • The Dan­ish Cycling Expe­ri­ence — The Euro­pean — es ist ganz ein­fach:

    If you want to have bicy­cles cycling your city, you have to build your city for bicy­cles to cycle.

    oder:

    The main rea­son why the bike has become such a pop­u­lar choice: It’s the eas­i­est way! It’s healthy, cheap, sus­tain­able, and nowa­days the two-wheel­er is even pret­ty trendy in major cities around the world. But at the end of the day, sim­plic­i­ty is the one thing that real­ly counts for com­muters.

  • Des Kaiser’s neue Karte: Dis­rup­tion mit Daten­schutz? — Das gute dig­i­tale Leben — Medi­um — lea gim­pel über eine neue kun­denkarte, die zwar auf per­sön­liche dat­en verzicht­en, dabei aber — und das ist min­destens genau­so schlimm — weit­er dazu beiträgt, die sol­i­darische gesellschaft aufzulösen:

    Die absolute Preis­diskri­m­inierung ist der feuchte Traum jedes Wirtschaftswis­senschaftlers. Und wird sich bald auf alle Lebens­bere­iche erstreck­en: Vom Super­mark­teinkauf über das Tick­et für den öffen­lichen Nahverkehr bis zur Strom- und Wasserver­sorgung. Doch was passiert mit denen, die dabei nicht mit­machen wollen? Nach welchen Kri­tieren wer­den Preise gemacht, wer bes­timmt sie? Und welche gesellschaftlichen Auswirkun­gen hat die kom­plette Umstel­lung des Preis­mod­ells, das unserem Wirtschaftssys­tem zugrunde liegt?

  • The 20 Most Bike-Friend­ly Cities on the Plan­et | WIRED — With each edi­tion, the Copenhagen­ize Design Company’s Index of the most bike-friend­ly cities in the world evolves. In 2011 we ranked 80 glob­al cities; in 2013 we ranked 150.

    This year, we con­sid­ered cities with a region­al pop­u­la­tion over 600,000 (with a few excep­tions because of their polit­i­cal and region­al impor­tance, and to keep things inter­est­ing). We ranked 122 cities. The top 20 are pre­sent­ed here.

  • Vom Perga­ment ins Inter­net — das jgu-mag­a­zin berichtet über das dfg-pro­jekt der dig­i­tal­en veröf­fentlichung der augs­burg­er baumeis­ter­büch­er

    Die Augs­burg­er Baumeis­ter­büch­er sind ein außergewöhn­liche Quelle. “Es gibt fast aus jed­er größeren Stadt und selb­st aus kleineren Orten in Deutsch­land Kon­to­büch­er oder Rech­nungs­büch­er”, erk­lärt Rogge. “Sie sind nur unter­schiedlich gut über­liefert. Manche fan­gen erst um das Jahr 1500 an. Die Augs­burg­er Baumeis­ter­büch­er begin­nen 1320. Das ist sehr früh. Außer­dem sind sie bis zum Jahr 1800 fast kom­plett erhal­ten. Bei vie­len anderen Städten klaf­fen große Lück­en.” Und bei Augs­burg han­delt es sich um einen bedeu­ten­den Ort, eine Reichsstadt, eine weit­ge­hend autonome Kom­mune, die nur dem Kaiser unter­stand. “Sie war unter anderem stark in den inter­na­tionalen Han­del einge­bun­den.”

  • The­ma: 70 Jahre Auf­bau-Ver­lag: Bau Auf­bau auf | ZEIT ONLINE — burkhard müller porträt den (heuti­gen) auf­bau-ver­lag inkl. sein­er geschichte und seinen besitzer, matthias koch
  • Gle­iche Rechte als Son­der­rechte? — sehr gute aus­führun­gen von anna katha­ri­na marigold zur gle­ich­stel­lung vor dem recht in deutsch­land …
  • Hat­ten im Mit­te­lal­ter alle Men­schen schlechte Zähne? | blog.HistoFakt.de — das histo­fakt-blog über die zähne des mit­te­lal­ter­lichen men­schens — die wahrschein­lich (so weit wir das wis­sen) gar nicht so schlecht waren …

    wer etwas auf sich hielt, wird ohne Zweifel von den zahlre­ichen Möglichkeit­en zur Zah­npflege Gebrauch gemacht und auf frischen Atem geachtet haben. Da die typ­is­che Ernährung die Zah­nge­sund­heit zudem weit weniger gefährdete, als dies heutzu­tage der Fall ist, dürften also die meis­ten Men­schen im Mit­te­lal­ter ent­ge­gen pop­ulär­er Vor- und Darstel­lun­gen tat­säch­lich nicht über schlechte, son­dern im Gegen­teil über starke, gesunde und weiße Zähne ver­fügt haben.
    Nicht Ver­fall war im Mit­te­lal­ter die größte Gefahr für Zähne und Zah­n­fleisch, son­dern Ver­schleiß.

Ins Netz gegangen (26.3.)

Ins Netz gegan­gen am 26.3.:

  • Fahrrad­boom und Fahrradin­dus­trie — Vom Draht­e­sel zum “Bike” — ein sehr schön­er, langer, vielfältiger, bre­it­er und inten­siv­er text von gün­ter brey­er zur sit­u­a­tion des fahrrads als pro­dukt in deutsch­land: her­stel­lung, ver­trieb, verkauf in deutsch­land, europa und asien — mit allem, was (ökonomisch) dazu gehört …
  • Geset­zge­bung: Unsinn im Strafge­set­zbuch | ZEIT ONLINE — thomas fis­ch­er legt in sein­er zeit-kolumne unter dem titel “Unsinn im Strafge­set­zbuch” sehr aus­führlich dar, warum es im deutschen recht ein­fach schlechte, d.h. handw­erk­lich verp­fuschte, para­graphen gibt und fordert, in dieser hin­sicht auch mal aufzuräu­men

    Ein Beispiel für miss­glück­te Geset­zge­bung und insti­tu­tion­al­isierte Ver­ant­wor­tungslosigkeit – und ein Aufruf zur Reparatur

  • Anti­semitismus: Was heißt “N.soz”? | ZEIT ONLINE — adam soboczyn­s­ki über den ver­dacht (der sich bis­lang nicht erhärten oder wider­legen lässt), dass die hei­deg­ger-aus­gabe möglicher­weise philol­o­gisch nicht sauber erstellt wurde (was insofern prob­lema­tisch ist, als der zugang zum nach­lass nur eingeschränkt möglich ist und die hei­deg­ger-aus­gabe eh’ schon keine kri­tis­che ist — was bei einem philosophen dieses ranges & ein­flusses eigentlich notwendig wäre)

    Hätte der mas­sive Anti­semitismus des Philosophen Mar­tin Hei­deg­ger früher belegt wer­den kön­nen? Das fragt sich mit­tler­weile auch der Ver­lag der umstrit­te­nen Gesam­taus­gabe und ver­langt jet­zt den Her­aus­ge­bern Rechen­schaft ab.

  • Musik — Der vol­lkommene Musik­er — Süddeutsche.de — rein­hard brem­beck würdigt zum 90. geburt­stag pierre boulez und seine eigentlich irren leis­tun­gen:

    Boulez, der an diesem Don­ner­stag seinen 90.Geburtstag feiert, ist der vol­lkommene Musik­er. Er ist Kom­pon­ist, Diri­gent, Forsch­er, Intellek­tueller, Pro­voka­teur, Päd­a­goge, Ensem­ble- und Insti­tutsgrün­der in Per­son­alu­nion. Und das alles nicht nur im Neben‑, son­dern im Haupt­beruf. Damit ste­ht er heute zwar allein da, er knüpft aber an ein bis in die Roman­tik dur­chaus gängiges Berufs­bild an, das Musik­er nur gel­ten lässt, wenn sie möglichst all diese Tätigkeit­en gle­icher­weise ausüben.
    Boulez ist von Anfang an ein Prak­tik­er gewe­sen. Aber ein­er, der sich nie seine Träume durch die Ein­schränkun­gen und faulen Kom­pro­misse der Prax­is kor­rumpieren ließ.

  • Pierre Boulez: “Sprengt die Opern­häuser!” | ZEIT ONLINE — eine geburt­stagswürdi­gung für pierre boulez von felix schmidt, die sich stel­len­weise schon fast wie ein nachruf liest …

    Boulez hat dem Musik­be­trieb einen gewalti­gen Stoß ver­set­zt und ihm viel von sein­er Gedanken­leere aus­getrieben. Die Langzeit­fol­gen sind unüber­hör­bar.

  • Ille­gale Down­loads machen dem E‑Book-Markt Sor­gen — ein etwas selt­samer artikel von clemens voigt zur pira­terie bei ebooks: eigentlich will er gerne etwas panik ver­bre­it­en (und pira­terie mit dem dieb­stahl physich­er gegen­stände gle­ich­set­zen) und lässt deshalb aus­führlich die abmah­nan­wälte wal­dorf-from­mer zu wort kom­men und anbi­eter von pira­terie-bekämp­fungs-soft­ware. ander­er­seits wollen die ver­leger diese panikmache wohl nicht so ganz mit­machen … — deswe­gen bleibt das etwas ein­seit­ig …
  • Selb­st­bild ein­er Uni­ver­sität « erlebt — françois bry über das prob­lema­tis­che ver­ständ­nis von wis­senschaft & uni­ver­sität, dass “kinderu­nis” ver­mit­teln kön­nen:

    Die Fam­i­lien­vor­lesung war unter­halt­sam. Lehrre­ich war sie insofern, dass sie ein paar Vorstel­lun­gen auf den Punkt brachte:
    Ein Pro­fes­sor ist ein Star.
    Eine Vor­lesung ist eine ein­drucksvolle Schau.
    Ver­ste­hen, worum es bei ein­er Vor­lesung geht, tut man wenn über­haupt außer­halb des Hör­saals.

  • Fehlende Net­zneu­tral­ität für Telekom-Kun­den spür­bar | daniel-weber.eu — daniel weber erk­lärt, wie die telekom den fehlen­den zwang zur net­zneu­tral­ität aus­nutzt und warum das auch für ganz “nor­male” kun­den schlecht ist
  • Autoren nach der Buchmesse — Sibylle-Berg-Kolumne — SPIEGEL ONLINE — sibylle berg ist gemein — zu ihre kol­le­gen schrif­stellern und den vertretern des lit­er­ar­jour­nal­is­mus:

    Auf allen Kanälen wur­den Schrift­steller wieder über ihr Schrift­steller­tum befragt, und sie gaben mit schiefgelegtem Kopf Auskun­ft. Warum Leute, die schreiben, auch noch reden müssen, ist unklar. Aber sie tun es. Es wird erwartet. Da muss irgen­dein Anspruch befriedigt wer­den, von wem auch immer. Da muss es wabern, tief und kapriz­iös sein. Das muss sein, denn das Schreiben ist so ein unge­mein tiefer Beruf, dass jed­er gerne ein wenig von der lei­den­den tiefen Tiefe spüren mag.

    (das beste kann ich nicht zitieren, das muss man selb­st lesen …)

  • Rus­s­land: Was Putin treibt | ZEIT ONLINE — gerd koe­nen als (zeit-)historiker über ukraine, rus­s­land und was putin so umtreibt … (und die kom­mentare explodieren …)
  • Woh­nungs­bau: Es ist zum Klotzen | ZEIT ONLINE — han­no rauter­berg rantet über den ein­fall­slosen woh­nungs­bau in ham­burg — gilt aber so ähn­lich auch für andere städte …

    Häuser wer­den streng rasiert geliefert, oben alles ab. Das alte Spiel mit Trapez- und Trep­pengiebeln, mit Walm‑, Sat­tel- oder Mansard­däch­ern, ein Spiel, das Häusern etwas Gemütvolles ver­lei­ht, auch etwas Behü­ten­des, scheint die meis­ten Architek­ten kaum zu inter­essieren. Es regiert die kalte Logik des Funk­tion­al­is­mus, sie macht aus dem Wohnen eine Ware. Und da kann ma…

  • Ukraine: Frei­heit gibt es nicht umson­st | ZEIT ONLINE — geigerin Lisa Bati­ashvili zur sit­u­a­tion in der ukraine und europa sowie seine werte
  • Son­nen­fin­ster­n­is: Ein Main­stream der Angst­mache — Feuil­leton — FAZ — Main­stream der Angst­mache
  • Amerikanis­ch­er Drohnenkrieg — Was die Regierung unter Aufk­lärung ver­ste­ht — Süddeutsche.de — die süd­deutsche über die unfähigkeit der bun­desregierung, sich ans völk­er­recht zu hal­ten (wollen), hier beim drohnenkrieg der usa:

    Jenen “Frage­bo­gen”, auf dessen Beant­wor­tung die Bun­desregierung ange­blich so gedrun­gen hat, erachteten die Amerikan­er jeden­falls “als beant­wortet”, teilte das Auswär­tige Amt jüngst auf Fra­gen der Linkspartei-Abge­ord­neten Andrej Hunko und Niema Movas­sat mit. Man sehe die Angele­gen­heit damit als “gek­lärt” an, schrieb eine Staatssekretärin. Die Fra­gen bleiben also weit­ge­hend unbeant­wortet. Und die Bun­desregierung nimmt das ein­fach so hin. “Das Auswär­tige Amt will keine Aufk­lärung, inwiefern US-Stan­dorte in Deutsch­land am tödlichen Drohnenkrieg der US-Armee in Afri­ka und Asien beteiligt sind”, kri­tisieren die Par­la­men­tari­er Hunko und Movas­sat. “Das ist nicht nur undemokratisch, son­dern es erfüllt den Tatbe­stand der Strafvere­it­elung.”

  • Deutsch­land: Am Arsch der Welt | ZEIT ONLINE — david hugen­dick haut den deutschen das abend­land um die ohren

    Das Abend­land ist ein deutsch­er Son­der­weg von Kul­tur, Geist, Stolz, Volk und Wein­er­lichkeit. Warum dieses Geis­ter­re­ich der Gefüh­le nicht totzukriegen ist. Eine Polemik

Ins Netz gegangen (24.2.)

Ins Netz gegan­gen am 24.2.:

  • Das MoMa New York erwirbt Alvin Luciers “I am sit­ting in a room” « Kul­turtech­no
  • Hochschwarzwald: Ab ins gemachte Nest! | ZEIT ONLINE — die zeit macht ein biss­chen wer­bung für mod­ernisierte (teure) ferien­woh­nung im schwarzwald, die mit schick­em design über­nach­tungs­gäste anlock­en wollen, dafür aber die wertschöp­fung schön zen­tral­isieren und konzen­tri­eren (und eben nur noch einen bruchteil bei den besitzern vor ort lassen)

    Im Hochschwarzwald hat die Touris­mus GmbH vorhan­dene Ferien­woh­nun­gen mod­ernisiert. Ein Gewinn für alle Seit­en?

  • If Our Sons Were Treat­ed Like Our Daugh­ters | Lori Day — sehr schönes gedanken­spiel …

    Come with me. Let’s open the door to a par­al­lel uni­verse. Here in this par­al­lel world, the rules are dif­fer­ent because gen­der roles are flipped. Lov­ing par­ents and teach­ers accept this strange cul­ture as if it’s not so bad, or per­haps even good.…

  • Edi­tion: Hitlers “Mein Kampf” kommt 2016 rund 2000 Seit­en dick — DIE WELT — sven felix keller­hoff war bei der vorstel­lung der kom­men­tierten aus­gabe von hitlers “mein kampf”, die er sehr begrüßt:

    Das IfZ und sein Vizechef Mag­nus Brechtken jeden­falls sind den richti­gen Weg in ein­er offe­nen Gesellschaft gegan­gen: Sie suchen gegen den offen­sichtlich beschränk­ten Hor­i­zont von Beamten und (eini­gen) Poli­tik­ern in München die Unter­stützung der Öffentlichkeit. Denn jede Fort­set­zung des absur­den Tanzes um Hitlers “Mein Kampf” führt nur in die Irre.

  • Ver­bot für Brechts Stück „Baal“: In Grabesruhe — taz.de — es ist ganz ein­fach mit dem brecht-the­ater:

    Es zählt zur pos­tu­men Ironie von Brechts Leben, dass der große Zertrüm­mer­er des Klas­sik­erthe­aters schlussendlich selb­st zum Klas­sik­er gewor­den ist. Pos­tum wer­den Brechts Ideen in Stein gemeißelt, wofür sie der Autor nie vorge­se­hen hat­te.

  • Kiel­er Matrose­nauf­s­tand 1918 : Berühmtes Foto ent­pup­pt sich nach fast 100 Jahren als Irrtum — quel­lenkri­tik bei fotografien ist eine schwierige und aufwändi­ge sache:

    Erstaunlich­er Erken­nt­nis im Bun­des­bil­darchiv: Das bekan­nteste Foto, mit dem seit fast 100 Jahren der Kiel­er Matrose­nauf­s­tand von 1918 illus­tri­ert wurde, ist in Wahrheit in Berlin ent­standen.

    hier war es die “orig­i­nalvor­lage” (was auch immer das genau ist …), die durch ihre beschrif­tung eine kor­rek­tur erzwang

  • Alte Schriften — wahnsin­nig umfan­gre­ich, auch mit eini­gen ttf-fonts für aus­ge­fal­l­enes wie die merowingis­che minuskel …

    Auf diesen Seit­en find­en Sie eine Samm­lung alter Schriftze­ichen aller Völk­er und Kul­turen von Abur bis Zapotekisch.

Ins Netz gegangen (17.9.)

Ins Netz gegan­gen am 17.9.:

  • Im Gespräch ǀ „Der Frust begin­nt beim Job“ — der Fre­itag — kurzes inter­view mit ange­li­ka hager über rol­len­bilder, gle­ich­stel­lung etc

    Da entwick­eln junge Frauen, schon ermüdet, jene Krankheit, die ich Schnee­wittchen­fieber nenne: Sie verkriechen sich in Idyllen und kochen Obst ein.

  • Vom Suchen und Find­en vergessen­er Autoren | intel­lec­tures — sebas­t­ian gug­golz, ehe­ma­liger lek­tor bei matthes & seitz, der jetz ger­ade seinen eige­nen ver­lag gegrün­det hat:

    Ich bin mir sich­er, dass die laufende Diskus­sion von wirtschaftlichen Inter­essen geleit­et ist, von bei­den Seit­en, also auch von den Ver­la­gen um Bon­nier. Der Stre­it­punkt sind ja die Rabat­te, die Ama­zon fordert. Wenn Ama­zon meine Büch­er über die Bar­sor­ti­mente kaufen, dann bekom­men die die Büch­er zum gle­ichen Preis, wie jede andere Buch­hand­lung auch. Ich weiß nicht, ob die noch einen Son­derver­trag mit den Bar­sor­ti­menten haben, aber das kann mir auch egal sein. Das heißt, jedes Buch, das ich bei Ama­zon verkaufe, ist ein verkauftes Buch und damit gut für mich. Die Diskus­sion um die eBook-Rabat­te bet­rifft mich gle­ich gar nicht, da ich derzeit ja keine eBooks verkaufe. Und wenn man als Ver­lagskunde mit Ama­zon ein Part­ner­pro­gramm einge­ht, und damit erre­icht, dass alle Büch­er des jew­eili­gen Ver­lags auf Lager und umge­hend liefer­bar sind, dann muss man ohne­hin mit Ama­zon direkt die Rabat­te aushan­deln. Man bekommt dann bes­timmte Vorteile, muss aber höhere Rabat­te ein­räu­men. Das ist dann ein­fach Ver­hand­lungssache. Ama­zon ist dann aber ein zuver­läs­siger Geschäftspart­ner. Mein Prob­lem auf dem Buch­markt ist nicht Ama­zon. Da bin ich auffind­bar und meine Büch­er sind rel­a­tiv schnell liefer­bar. Mein Prob­lem sind nach wie vor die Großbuch­hand­lun­gen, also Thalia und Hugen­dubel, und noch schlim­mer die ganzen Bahn­hofs­buch­hand­lun­gen. Die wer­den in der Ama­zon-Debat­te plöt­zlich von den Ver­la­gen mit ins Boot geholt, weil dort die großen Ver­lage vertreten sind, aber für mich als Klein­ver­lag sind die wie gesagt das eigentliche Prob­lem. Die nehmen mich nicht wahr und bestellen mich nicht, weil ich immer unter ein­er gewis­sen Min­dest­stück­zahl bleibe. Bei denen tauche ich nicht auf, bei Ama­zon schon. Deshalb ist es aus geschäftlich­er Per­spek­tive auch schwierig, ein­fach nur zu sagen, Ama­zon ist der Böse und wir Ver­lage und der Buch­han­del die Guten. Das Beden­kliche an der aktuellen Debat­te ist die Tat­sache, dass dahin­ter wirtschaftliche Inter­essen steck­en und nicht, wie man meinen kön­nte und wie sug­geriert wird, kul­turelle.

  • xkcd: Watch­es — (sehr wahr …)
  • Arthur Schnit­zler Por­tal :: Start­seite — die dig­i­tale aus­gabe der his­torisch-kri­tis­chen edi­tion der werke arthur schnit­zlers

    Ziel des Pro­jek­ts ist die Erar­beitung ein­er dig­i­tal­en his­torisch-kri­tis­chen Edi­tion der lit­er­arischen Werke Arthur Schnit­zlers aus dem Zeitraum von 1905 bis 1931. Die Edi­tion wird im Rah­men ein­er bina­tionalen deutsch-britis­chen Koop­er­a­tion erar­beit­et und von der Uni­ver­sitäts­bib­lio­thek Cam­bridge beherbergt wer­den

  • Ras­sis­mus-Skan­dal in Polizeik­lasse: „Aus­län­der­schlampe“ und schlim­mer -
    taz.de
    — Die besten der besten (oder: früh übt sich): Ras­sis­mus-Skan­dal in Polizeik­lasse: „Aus­län­der­schlampe“ und schlim­mer
  • Inter­netkul­tur: Der Auf­stieg des Daten­pro­le­tari­ats | ZEIT ONLINE — gün­ter hack:

    Sie sind Lizenzbürg­er auf Zeit, das mul­mige Gefühl beim Bestä­ti­gungsklick auf die unge­le­se­nen juris­tis­chen Bindungs­floskeln vor der Soft­ware­in­stal­la­tion ist das des Aus­geliefert­seins. Der Pro­duk­tiv­itätss­chub durch Mobil­geräte wiederum lässt sich nur dann wirk­lich nutzen, wenn die wichtig­sten Prozesse verteilt in der “Cloud” laufen, bevorzugt auf den Plat­tfor­men der weni­gen Mark­t­führer.

    Wie etwa Jere­my Rifkin in seinem Buch Access gezeigt hat, birgt die Miet­men­tal­ität auch Chan­cen für die Flex­i­bil­ität und eine effizien­tere Ressourcennutzung. Aber im dom­i­nan­ten Konkur­ren­zszenario gilt: Wer mithal­ten will, ver­liert mehr an Frei­heit als er gewin­nt. Und es gibt Unter­schiede, je nach Branche und Sit­u­a­tion: Für einen Land­wirt ist es sin­nvoll, Mit­glied im Maschi­nen­ring zu sein, bes­timmte Geräte nur dann zu mieten, wenn er sie braucht. Aber wenn das Saatgut paten­tiert und an die Ver­wen­dung eines bes­timmten Insek­tizids geknüpft ist, dann ist die Repro­duk­tion sein­er Lebens­grund­lage betrof­fen. Die Bal­ance von Geben und Nehmen zwis­chen Kunde und Dien­stleis­ter stimmt nicht mehr, allein schon wegen der Konzen­tra­tion der Macht in den Hän­den weniger stark­er Plat­tfor­man­bi­eter. Und diese nehmen immer noch mehr mit, als ihnen bezahlt wurde, sei es an Geld oder an Aufmerk­samkeit, näm­lich die Nutzungs­dat­en.

    Egal, welchen gesellschaftlichen Sta­tus sie nach außen hin bek­lei­den mögen, sie sind in diesen Momenten nicht ein­mal mehr Lizenzbürg­er, son­dern sie sind ins Daten­pro­le­tari­at abgeglit­ten. Wie viel Geld sie auch immer mit ihrer Arbeit ver­di­enen mögen, egal wie stark sich ihre indi­vidu­elle Pro­duk­tiv­ität erhöhen mag: Jede ihrer Aktio­nen mehrt Reich­tum und Wis­sen der Plat­tfor­man­bi­eter, den eigentlichen Besitzern der Pro­duk­tion­s­mit­tel. Pro­le­tarisierung und Ver­lust an Pri­vat­sphäre gin­gen schon immer Hand in Hand.

  • Fahrrad­wege: Jed­er investierte Euro zahlt sich mehrfach aus — WiWo Green — noch ein grund, in fahrrad­in­fra­struk­tur zu investieren: es spart geld (näm­lich bei den gesund­heit­skosten):

    Je mehr in Fahrrad­in­fra­struk­tur investiert werde, je mehr nehme die Leben­squal­ität und der Umweltschutz zu und damit auch die Gesund­heit der betrof­fe­nen Stadt­be­wohn­er – das alles sorge für mas­sive Einsparun­gen bei der Stadtver­wal­tung (wenn diese für die Gesund­heit­skosten aufkom­men muss) oder eben der öffentlichen Haushalte.

  • “Die Zoos scheit­ern auf ganz­er Lin­ie” — Süddeutsche.de — sind zoos noch zeit­gemäß? brin­gen sie uns, der umwelt oder den tieren irgend etwas?

    Machen wir uns nichts vor: Zoos sind Gefäng­nisse, in denen die Tiere lebenslang einges­per­rt sind. Die Hal­tung von exo­tis­chen Wildtieren sollte aus­laufen. Keine Nachzucht­en, keine Importe mehr. Solange die gegen­wär­tig leben­den Tiere noch da sind und nicht aus­gewil­dert wer­den kön­nen, müssen sie so gehal­ten wer­den, dass ihre Bedürfnisse und Ansprüche erfüllt sind, und nicht die der Besuch­er. Wo das nicht geht, müssen eigene Refugien für sie geschaf­fen wer­den. Im Übri­gen müsste das Steuergeld, das in immer neue Zooge­hege hierzu­lande gesteckt wird, bess­er in den Aus­bau von Schutz­zo­nen in den natür­lichen Hei­mat­en der Tiere investiert wer­den. Zoos passen nicht mehr in die heutige Zeit.

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