Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Denken

Am schwie­rigs­ten ist es, beim Den­ken nicht immer nur die eige­nen Gedan­ken zu den­ken. Ger­hard Falk­ner, Romeo oder Julia, 137

Zurück

Ins Netz gegangen (22.9.)

Nächster Beitrag

Aus-Lese #50

  1. Mei­ne Buch­ge­schwis­ter und ich suchen offe­ne und sich selbst gegen­über ehr­li­che Leser, die uns in ihre hin­ter­fra­gen­de Sicht der Welt auf­neh­men. Ken­nen Sie Jor­ge Luis Bor­ges? Er sag­te einst, dass Lesen Den­ken mit frem­dem Gehirn ist. Das wün­schen wir uns – EIN der­art neu­es Zuhau­se, in Form EINES frem­den Gehirns, dem wir uns anver­trau­en dür­fen, um EINANDER uns anzu­ver­wan­deln.

    Unser Vater, Gui­do Vobig, ist uns Büchern zwar bekannt, doch bekannt als unser Vater ist er sonst kaum jeman­dem. Wer unse­re Mut­ter ist? Vater sagt immer, es ist die Welt an sich, denn ohne sie hät­ten wir nie ihr Licht erbli­cken kön­nen. Ist es nicht para­dox? Unser Vater ist Ihnen als Leser unbe­kannt, doch unse­re Mut­ter dürf­te Ihnen durch­aus EIN Begriff sein – obwohl wir Bücher sie nie selbst zu Gesicht bekom­men haben.

    Oh, ent­schul­di­gen Sie viel­mals, aber ich habe mich noch nicht vor­ge­stellt. Ich hei­ße CHRYSALIS. Mein Bru­der, hier an mei­ner Hand, heißt FRAGMENTE. Die ande­ren vier Schwes­tern und Brü­der, sie sind noch nicht gebo­ren. RAUB wird wahr­schein­lich im nächs­ten Jahr das Licht der Welt erbli­cken, die ande­ren wer­den nach und nach fol­gen. Vater ist dies­be­züg­lich guter Din­ge. Mut­ter wohl auch – zumin­dest sagt Vater immer, Mut­ter hät­te genü­gend Stoff für Mil­li­ar­den wei­te­re Kin­der. Der Beweis dafür bin ich selbst.
    Ich kann ver­ste­hen, dass Sie uns gegen­über viel­leicht Miss­trau­en hegen, wir, die wir ein­fach so daher­kom­men, gebo­ren, ohne jed­we­de pro­fes­sio­nel­le Hil­fe, und uns EINEN klei­nen Platz in ihrer Welt erhof­fen. Ich geste­he – wir sind EIN wenig ANDERS, woher Ihr durch­aus berech­tig­tes Miss­trau­en rüh­ren mag. Ja, wir haben den einen oder ande­ren Makel, die wir nicht ver­schwei­gen und die uns Vater nie ver­schwie­gen hat, doch sei­en Sie ver­si­chert: Es sind die Makel, die uns erst zu dem haben wer­den las­sen, was wir wirk­lich sind. Im Grun­de sind mei­ne Geschwis­ter und ich selbst ein Para­dox­um, denn je jün­ger einer von uns ist, des­to aus­ge­präg­ter ist das Sprach­ver­mö­gen und das Gespür für das Wesen des Lebens, wel­ches Ihnen der­ge­stalt viel­leicht noch nie bewusst gewor­den ist.

    Nun, ich will Ihre Zeit nicht län­ger in Anspruch neh­men. Soll­ten Sie mehr über uns bei­de, die in naher Zukunft zu sechst sein wer­den, erfah­ren wol­len, dann kön­nen Sie sich ger­ne im Buch­han­del nach uns erkun­di­gen – oder aber vor­bei­schau­en unter: http://guidovobig.com .

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén