Vertrauen — von Luhmann als (notwendiger) Vorgang in komplexen Systemen aufgefasst, der dazu dient, Komplexität (der Welt und der Umwelt) zu reduzieren und dabei vom Außen ins Innere zu verlagern. Das ist, auch als früher Repräsentant der Luhmannschen Systemtheorie, natürlich schon lange ein Klassiker, und doppelt interessant: Inhaltlich einfach, weil Luhmann zeigen kann, welche Funktionen Vertrauen haben kann (und warum die ethische Betrachung des Vertrauens nicht ausreichen kann bzw. das Phänomen überhaupt nicht richtig erfassen zu vermag). Und eine spannende Lektüre auch deshalb, weil es noch vollkommen in den 60er-Jahren gefangen ist, mit ihrer Technikgläubigkeit (mitsamt ihrer Idee der technisch-automatischen Plan‑, Regulier- und Steuerbarkeit der Welt mit ihren Vorgängen) — heute würde vieles anders gedacht und geschrieben werden, auch von Luhmann selbst sicherlich. Schade nur, dass der Satz grausam ist: Obwohl das der zweite Neudruck der vierten Auflage ist, wimmelt es von typographischen Fehlern. Die rühren, so scheint es mir, daher, dass der Text mal mit OCR erfasst wurde und dabei viele kleinere und größere Fehler übersehen wurden. Das trifft den Inhalt zwar überhaupt nicht, macht das Lesen manchmal aber übermäßig anstrengend.
Einer der älteren Gedichtbände Meckels — aber (immer noch) ungeheur empfehlenswert. Auch wenn die Grundstimmung vieler Texte eher düster und/oder negativ ist. Aber die Konzentration, mit der Meckel beobachtet und beschreibt, die Knappheit der Sprache und der sprachlichen Bilder — das ist überwältigend und vortrefflich.
Schreibe einen Kommentar