Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

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Nette Anarchisten

…, die rück­sichtsvoll und entspan­nt mit ihres­gle­ichen und anderen Verkehrsteil­nehmern umge­hen — das sind die Ams­ter­damer Rad­fahrer:

— nach Copen­hag­e­nize kommt jet­zt eben Ams­ter­damize (via itstart­ed­with­afight)

Diamantblätter

Neuer Tee! Endlich ist es mal wieder so weit, ein großes Paket von Kolodziej & Lieder kon­nte ich heute bei der Post abholen. Und lauter feine Dinge sind da drin, so dass ich kaum weiß, wom­it ich anfan­gen soll ;-)

Also war heute der “Kabuse Dia­mond Leaf” aus der Präfek­tur Kagoshi­ma in der südlich­sten Spitze von Japan dran. Das ist grün­er Tee, der ganz schick in ein­er luft­dicht ver­siegel­ten Dose verkauft wird. Der Name — Kabuse — weist schon darauf hin: Das ist ein Tee, der im Anbau beschat­tet (Halb­schat­ten) wird. Und diese Vari­ante wird noch dazu — so ver­spricht die Wer­bung — beson­ders selek­tiv und auch ver­gle­ich­sweise früh, näm­lich in der ersten April­hälfte, geern­tet.

Unvergesslich­es Aro­ma hat der Händler mir ver­sprochen — und das stimmt. Das ist ein­er dieser großar­ti­gen japanis­chen Tees, die ganz unschein­bar daherkom­men, aber raf­finiert und tief­gründig sind. Schon die feinen grü­nen Blätte ver­strö­men aus der Dose einen inten­siv­en fruchti­gen Duft, der die Span­nung auf die Tasse noch erhöht. Knapp 60 Sekun­den später ist klar: Der Tee ist wirk­lich so leck­er, wie er riecht. Der erste Auf­guss bei ca. 65 °C, wie es sich gehört, in der Seit­en­grif­fkanne, durfte eine knappe Minute ziehen und bringt so eine helle Tasse, die aber stark duftet, her­vor. Dabei — und das ist ja fast immer das Zeichen beson­ders guten Tees — drängt sich kein einzelnes Aro­ma her­vor. Stattdessen zeigt der Kabuse sich seines Namens wirk­lich würdig: Dia­man­ten­qual­ität sozusagen, von hoher Rein­heit und Eben­mäßigkeit. Die fol­gen­den Aufgüsse sind — bei wesentlich kürz­eren Ziehzeit­en — erwartungs­gemäß etwas kräftiger, dann auch robuster und hand­fester. Ich finde es ja immer wieder span­nend, wie so ein Tee sich vom ersten zum vierten oder fün­ften Auf­guss hin verän­dert, wie ein paar Sekun­den mehr oder weniger einen deut­lichen Unter­schied machen kön­nen und manch­mal sog­ar ein ganz neuen Tee her­vor­brin­gen. Mit den Dia­mant­blät­tern des “Kabuse Dia­mond Leaf” werde ich sicher­lich noch viel solchen Spaß haben …

Tee: Kabuse Dia­mond Leaf, Japan Kagoshi­ma (Keiko)
Zubere­itung: 65 °C warmes Wass­er, ca. 1 flach­er Teelöf­fel in die Seit­en­grif­fkanne, der 1. Auf­guss mit 60 Sekun­den, Aufgüsse 2–4 mit 15–20 Sekun­den Ziehzeit.

Aus-Lese #18

Tobias Prem­per: Durch Bäume hin­durch. Göt­tin­gen: Stei­dl 2013. 93 Seit­en.

Und schon wieder kurze Prosa ohne Gat­tung: Szenen, Ein­fälle, … — Vignetten fasst das wohl am besten zusam­men. Prem­per sam­melt hier Absur­des, Groteskes, Komis­ches, Phan­tastis­ches unge­heuer verdichtet. Nur sel­ten ist ein Text eine ganze Seite (oder mehr) lang. Das ist vor allem eines: irrsin­nig amüsant. Dabei ist das aber über­haupt nicht hirn­los, denn in der Kürzest-Prosa über Bäume und Men­schen, über Nor­mal­ität und das Leben, über Träume und Erschei­n­un­gen, wun­der­same Beg­nun­gen, Abnor­mal­itäten als Grund­stim­mung, Nor­mal­ität als Aus­nahme steck­en alles großen Fra­gen — selb­st wenn das als “Szene aus dem wirk­lichen Leben” über­schrieben ist. Vor allem zeigt Prem­per aber immer wieder die Absur­dität der Banal­ität des All­t­ags, des ganz nor­malen Lebens mit seinen unzäh­li­gen, immer gle­ichen Hand­lun­gen, Momenten und Erfahrun­gen. Ein wirk­lich großar­tiges Vergnü­gen!

“Warum mann Büch­er machen muss”: Weil man son­st wieder Frauen ver­bren­nt und Schafe fickt. (38)

Moritz Rinke: Wir lieben und wis­sen nichts. Rein­bek: Rowohlt 2013. 124 Seit­en.

Wir lieben und wis­sen nichts ist ein nettes Kam­mer­spiel über mod­erne Paare, über Liebe, Beziehung, Kom­mu­nika­tion und den ganzen Rest — eine Vari­a­tion eines bekan­nten The­mas also:

Kann man zusam­men­bleiben, wenn man sich die Wahrheit sagt? (121)

Ganz geschickt gemacht ist das, und gut ver­packt — da merkt man die Erfahrung Rinkes. Und natür­lich spie­len auch und vor allem die Zumu­tun­gen des (post-)modernen Kap­i­tal­is­mus eine wesentliche Rolle: “[…] ich glaube, die Liebe ist irgend­wann mit dem Kap­i­tal­is­mus zusam­mengestoßen und dabei kaputtge­gan­gen.” (112)

Peter Salomon: Die Jahre liegen auf der Lauer. Neue Gedichte. Eggin­gen: Edi­tion Ise­le 2012. 90 Seit­en.

Lei­der fand ich den Band nicht ganz so span­nend, wie die Rezen­sion erwarten ließ. Salomon schreibt hier vor allem so etwas wie erzäh­lende Gedichte: Viele “intak­te” Sätze, die nur behut­sam umge­brochen und so in die lyrische Form gebracht wer­den. Es geht viel ums Erin­nern, viele Madeleines, und viel alte BRD tauchen hier auf, aber auch viel Glück — das aber nie dauer­haft und sich­er ist: “Ich ging nach Hause, ich glaube / Glück­lich — ” (66) schließen die “Momente des Glücks”, die genau so einen Moment des Endens der Ver­gan­gen­heit, des Nieder­legens eines alten Gebäudes aufzeigen. Genau dieser das Ende offen lassende, andeu­tende Gedanken­strich beschließt nicht wenige sein­er Gedichte (“Es war, als gäbe es nie ein Ende — ” (71)) Vieles ist hier ganz nett, aber berührt mich nicht sehr nach­drück­lich: Vielle­icht ist es deshalb für mich nicht so span­nend, weil Salomon der Kraft und Gestalt der “nor­malen” Sprache weit­ge­hend ver­traut — ich bevorzuge momen­tan Lyrik­er, die Sprache sozusagen gegen den Strich bürsten, wesens­fremd ver­wen­den — und daraus Bedeutung(en) erzeu­gen. Das passiert hier nicht.

Das Buch als Mag­a­zin #2: Woyzeck

Sehr schön und inspiri­erend: Gute grafis­che Gestal­tung, vor allem span­nende und anre­gende Fotografien. Und natür­lich auch inter­es­sante, fes­sel­nde Texte. Zum Beispiel das wun­der­bare Inter­view mit ein­er psy­cha­trischen Oberärtztin …

Georg Büch­n­er: Lenz. Her­aus­gegeben von Eva-Maria Ver­ing and Wern­er Wei­land. Darm­stadt: Wis­senschaftliche Buchge­sellschaft 2001 (=Sämtliche Werke und Schriften. His­torisch-kri­tis­che Aus­gabe mit Quel­len­doku­men­ta­tion und Kom­men­tar (Mar­burg­er Aus­gabe), Band 5).

Ein Klas­sik­er, natür­lich … Ein biss­chen Büch­n­er-Lek­türe muss zu seinem 200. Geburt­stag auch unbe­d­ingt sein. Der Lenz fes­selt mich immer wieder: Die Inten­sität und die gewaltige Sprache der Erzäh­lung finde ich faszinierend. Auch wenn mir dieses Mal sehr aufge­fall­en, wie “unfer­tig” der Text eigentlich ist …

Diet­mar Dath: Kleine Polizei im Schnee. Erzäh­lun­gen. Berlin: Ver­brech­er 2012. 236 Seit­en.

Kleine Polizei im Schnee ist ein typ­is­ch­er Dath. Natür­lich ist das (wieder) eine Mis­chung aus Sci-Fi, Dys- & Utopie, Gegen­warts­beschrei­bung & ‑kri­tik, phan­tastis­ch­er und real­is­tis­ch­er Lit­er­atur (sein Marken­ze­ichen und eine sein­er besten Qual­itäten — der größte Stilist ist er schließlich nicht …). Untyp­isch ist nur die kleine, kurze Form von sehr unter­schiedlich­er Länge, die seinen Kos­mos etwas zugänglich­er wirken lassen als die großen Schinken. Dabei ist zugänglich aber rel­a­tiv. Denn wieder prä­gen Verknüp­fun­gen kreuz und quer diese Texte (die eigentlich einen großen Text bilden). Es gibt also viel zu entwirren: Dath prak­tiziert ein sehr faszinieren­des Erzählen aus ver­schiede­nen Rich­tun­gen. Man kann (und darf) das dann wie ein Puz­zle zusam­menset­zen. Die einzel­nen Teile sind aber auch schon sehr schön, so dass es nicht so schlimm ist, wenn das Puz­zle nicht ganz fer­tig wird ;-). (Daths Werk gibt mal viel Arbeit für fleißige Ger­man­is­ten, mit all seinen intra- und inter­textuellen Allu­sio­nen und Bezü­gen, v.a. inner­halb seines eige­nen Werkes …)

Kon­se­quenz ist näm­lich noch schön­er als Erfolg. (167)

Save Water, Drink Riesling

Save Water, Drink Riesling

Save Water, Drink Ries­ling (mache ich doch gerne, im Dien­ste der Umwelt …)

Äpfel zu Wein

Ende Sep­tem­ber, Anfang Okto­ber ist es in jedem Jahr so weit: Der Fam­i­lien­ar­beit­sein­satz ruft — die Apfel­ernte muss erledigt und gekel­tert wer­den. Dieses Jahr waren wir mit einem Kel­tert­er­min am 12. Okto­ber schon ziem­lich spät. Dementsprechend kalt war es auch beim Ern­ten der Äpfel am Fre­itag. Dazu kam noch der Regen … Zum Glück hat es vor­mit­tags nicht so arg viel gereg­net, aber Ack­er, Wiese, Bäume und Äpfel waren nass. Und danach wir auch …

Immer­hin schafften wir es zu viert, in knapp drei Stun­den — mit erzwun­gener Regen­pause — gut 850 Kilo­gramm Äpfel von den Bäu­men (es waren eigentlich bloß zwei, die wir abgeern­tet haben) zu holen, aufzule­sen, einzu­sack­en und abzu­trans­portieren. So sieht das aus (mit Lück­en in der Fotodoku­men­ta­tion, weil ich ander­sweit­ig beschäftigt war ;-) Deshalb sind auch ein paar unscharfe/verwackelte Auf­nah­men dabei, weil ich nur schnell das Mobil­tele­fon gezückt und los­geschossen habe …):

Danach war nicht mehr viel zu tun … Aber ein klein­er Tem­per­aturver­gle­ich zeigt: Das Aufwär­men geschieht schnell.

Temperaturvergleich

Tem­per­aturver­gle­ich

Am näch­sten Mor­gen wur­den dann aus den 850 Kilo­gramm in ein­er knap­pen Stunde ca. 630 Liter Saft gekel­tert:

Die Arbeit ist damit allerd­ings noch nicht ganz getan: Der Saft muss noch ver­ar­beit­et wer­den. Für den zukün­fti­gen Apfel­wein geht das recht flott: Der Most wird aus den Kanis­tern abge­zo­gen und kommt in Fäss­er, die jet­zt erst ein­mal in Ruhe im Keller ste­hen und hof­fentlich schön ordentlich gären (der Saft war dieses Jahr ziem­lich kalt, so dass die Gärung nicht beson­ders schnell ein­set­zen wird). Was Saft bleiben soll, wird pas­teurisiert (da habe ich lei­der keine Fotos gemacht …) und kommt dann in Bag-in-a-box-Beu­tel, die ohne Box auf­be­wahrt wer­den und den Saft wun­der­bar min­destens zwei Jahre lange fast kel­ter­frisch auf­be­wahren und uns kon­tinuier­lich mit hochw­er­tigem, frischen Saft ver­sor­gen.

Gleichheit

Gleichheit

Gle­ich­heit

Parken für Polizisten

So parkt man als Polizeistreife, wenn bei­de Polizis­ten um 16.10 Uhr an einem Mittwochnach­mit­tag noch etwas im Pen­ny einkaufen müssen (drin­gen­der dien­stlich­er Ein­satz also …). Immer­hin muss man froh sein, dass der Pkw nicht auf dem Fahrrad­weg ste­ht — das passiert dur­chaus auch mal:

Parkendes Polizeiauto in der Großen Bleiche am 25.9.2013

Park­endes Polizeiau­to in der Großen Ble­iche am 25.9.2013

Stellengesuch

Ob man mit so einem Stellengesuch in der taz Erfolg hat?

Ob man mit so einem Stel­lenge­such in der taz Erfolg hat?

Maderstraße (Wien, 4. Bezirk)

Maderstraße (Wien, 4. Bezirk)

Mader­straße (Wien, 4. Bezirk)

Kürbis-Ausleger

Ausleger

Diese Kür­bispflanze hat noch viel vor:

Kürbis-Ausleger

Kür­bis-Ausleger

Der Platz im Beet reicht ihr schon eine Weile nicht mehr aus. Aber wofür ist denn der Rasen nebe­nan auch schon gut, wenn nicht als Platz für einen schö­nen Ausleger?
Kürbispflanze

Kür­bispflanze

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