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Schlagwort: weißer tee

Yin-Zhen Jasmin: Grandioser Weißer Tee aus China

Blätter des Yin Zhen Jasmin

Blät­ter des Yin Zhen Jas­min

Traumhaft. Anders lässt sich dieser Tee kaum beschreiben. Der chi­ne­sis­che Yin Zhen ist ein­fach her­rlich, wun­der­bar — eine Tee-Offen­barung. Jas­mintees sind ja — wenn sie gut gemacht sind — immer eine tolle Sache, auch wenn ich sie irgend­wie nur nach­mit­tags im Win­ter­hal­b­jahr richtig genießen kann: Kaum ein ander­er Tee hat für mich so eine feste, spezielle Tages- und Jahreszeit wie die Jas­mintees. Wenn es dann noch ein weißer Tee ist, der mit Jas­min beduftet wurde, ist das ein­fach grandios. So wie beim Yin Zhen Supe­ri­or Chi­na Fud­ing, den ich von Kolodziej & Lieder bezo­gen habe. Das ist ein nicht ganz bil­liges Vergnü­gen, aber der Tee ist jeden Euro wert.

Für den Yin Zhen wer­den reine weiße, noch ungeöffnete Blattspitzen der Teep­flanze Da Bai Hao der Region Fud­ing nach der Ernte mehrmals mit Jas­min­blüten gemis­cht, so dass der Duft der Jas­min­blüten von dem Tee aufgenom­men wird. Am Schluss wer­den alle Jas­min­blüten wieder ent­fer­nt. Und übrig bleibt ein traumhaft zarter Tee mit wun­der­barem Jas­min­duft und san­ftem Jas­mingeschmack. Die wun­der­bare Ent­fal­tung des Geschmacks hängt natür­lich auch nicht ganz unwesentlich mit dem “Grund­tee” zusam­men — das ist eine ganz feine Ernte, die sicher­lich auch ohne Jas­min­duft schmeck­en würde.

Die Grandesse des Tees sieht man schon am trock­e­nen Tee, den großen Sil­ber­spitzen, also ungeöffneten Blat­tknospen, die in voller Größe erhal­ten sind und sich im Wass­er dann weit ent­fal­ten. Schon die trock­e­nen Blät­ter duften aus­ge­sprochen ver­heißungsvoll, san­ft und zart, ele­gant und edel.

Tasse des Yin Zhen Jasmin

Tasse des Yin Zhen Jas­min

Fürs erste Mal habe ich eine große Kanne zubere­it­et, beim näch­sten Mal wird er wie ein Oolong im kleinen Kän­nchen mit Mehrfachauf­guss pro­biert. In der Tasse ist er dann eher unschein­bar, von blassem Gelb und zurück­hal­ten­dem, leicht­en Jas­min­duft. Aber auf den Geschmack­sknospen explodiert er förm­lich, im typ­isch ele­gan­ten Under­state­ment, aber mit Präzi­sion und anhal­tender Überzeu­gungskraft: Wed­er ist die Jas­min­note zu auf­fäl­lig (das hat man oft bei bil­li­gen Tees, die die schlechte Grund­lage mit über­mäßigem Par­füm zu ver­tuschen suchen), noch ver­schwindet sie im “nor­malen” Tee: Das ist ein Meis­ter­w­erk der Bal­ance der Sinnlichkeit.

Tee: Jas­mine Yin Zhen Supe­ri­or Chi­na Fud­ing, weißer Tee mit Jas­min­duft, Ernte Früh­jahr 2012, von Kolodziej & Lieder
Zubere­itung: 16 Gramm Tee für 1,5 Liter Wass­er bei knapp 80 °C, 2:40 Ziehzeit.

Etikett des Yin Zhen Jasmin

Etikett des Yin Zhen Jas­min

china bai mu dan first grade superior

weißer tee aus der chi­ne­sis­chen prov­inz zhe­jiang (je nach über­tra­gung manch­mal auch als pai mu tan gehan­delt). der name bedeutet so viel wie „weiße pfin­gstrose”. die blät­ter sind sehr groß und flach, d.h. nicht eingerollt, sil­brig-grün in sehr hellem farbton — sieht fast wie kräuter­tee aus ;-)

der erste auf­guss geschah mit 1,5 liter wass­er bei ca. 80 °C und etwa 14 g tee, das ganze 2,5 minuten ziehen lassen: ein zarter, har­monisch voller und frisch­er tee­genuss mit einem san­ften, würzi­gen unter­ton.

der zweite auf­guss (gle­ichte tem­per­atur, etwas län­gere ziehzeit, d.h. knapp 3 minuten) hat eine deut­lich inten­si­vere, dun­klere tasse und schmeckt einiges kräftiger. dafür ver­liert er allerd­ings auch ein wenig von der kom­plex­ität der feinen nuan­cen, die der erste auf­guss aufwies.

bai hao yin zhen

ein weißer tee aus der prvoinz fujian, region zehnghe, in chi­na. das ist ein edler tee — wirk­lich sehr vornehm! und auch noch aus biol­o­gis­chem anbau …

er hat ein helles, eng gerolltes blatt, die sil­ber­spitzen der früh­jahrspflück­ung. laut beschrei­bung: „Es sind reine weiße noch ungeöffnete Blattspitzen, die für diese Spezial­ität geern­tet wer­den. […] Aus­ge­bre­it­et auf Bam­bus­gestellen und gut durch­lüftet welkt der weiße Tee viele Stun­den. Danach erfol­gt eine Endtrock­nung. So gese­hen ist die Pro­duk­tion des weißen Tees ver­glichen mit grünem oder schwarzem Tee ver­hält­nis­mäßig ein­fach, erfordert jedoch beson­dere Sorgfalt bei der Pflück­ung und Ver­ar­beitung.”

erster auf­guss-ver­such: 19 g tee für 1,5 liter wass­er, bei knapp 90 °C etwas über drei minuten ziehen lassen. das ergibt eine helle, gold­ene tassen­farbe mit leichtem schlag ins grün-gelbe. und er hält, was das ver­spricht: bai hao yin zhen ist ein leichter, unbeschw­ert­er tee­genuss höch­sten ranges. mit ein­er angenehm würzi­gen note schme­ichelt er den gau­men und lädt zum trinken ger­adezu ein. wun­der­bar, mehr davon!

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