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Schlagwort: politik Seite 5 von 12

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  • Peter Schaar: Ist das „Pri­va­cy Shield“ end­lich ein siche­rer Hafen? | hei­se – auch peter schaar ist vom „pri­va­cy shield“ nicht begeis­tert:

    Man darf des­halb auf den Text der von der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on mit der US-Regie­rung aus­ge­han­del­ten Ver­ein­ba­rung gespannt sein. Nach den Wor­ten von EU-Vize­prä­si­dent Ansip soll das neue Arran­ge­ment wesent­lich bes­ser sein als das alte Safe-Har­bor-Sys­tem. Das muss es auch sein, denn ansons­ten geht die Kom­mis­si­on ein gro­ßes Risi­ko ein, dass auch die­ser neue Rah­men für die Daten­über­mitt­lung in die USA die Prü­fung durch den Euro­päi­schen Gerichts­hof nicht über­steht. Dies wäre schlecht für den Grund­rechts­schutz der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und es wäre auch nicht im Inter­es­se der euro­päi­schen oder US-ame­ri­ka­ni­schen Wirt­schaft.

  • Safe Har­bor: Alter Wein in neu­en Schläu­chen › Digi­ta­le Gesell­schaft – die „digi­ta­le gesell­schaft“ mit kla­ren wor­ten zum neu­en pseu­do-daten­schutz­ab­kom­men, dass die eu mit den usa aus­ge­han­delt hat
  • Gri­go­ry Soko­lov: „Man spielt jeden Tag anders“ | ZEIT – wun­der­bar kurio­ses inter­view von chris­ti­ne lem­ke-matwey in der „zeit“ mit dem gro­ßen pia­nis­ten gri­go­ry soko­lov

    Für ech­te Kunst gibt es kei­ne Zeit und kei­ne Gren­zen. Und kei­ne Geo­gra­fie. Für einen Welt­men­schen spielt das alles kei­ne Rol­le.
    […]Erfol­ge fei­ern nicht die Künst­ler, son­dern die Zuhö­rer, die den Künst­ler mehr und mehr ver­ste­hen.
    […]Die Kunst ist ein Par­al­lel­uni­ver­sum zur Wirk­lich­keit.

  • In der Wahr­heit liegt die Lüge – ana­tol ste­fa­no­witsch über spra­che und sprach­li­che maxi­men, die dazu füh­ren, dass auch geäu­ßer­te tri­via­li­tä­ten plötz­lich (fal­sches) gewicht bekom­men – am bei­spiel von dro­gen­süch­ti­gen, kor­rup­ten minis­te­rin­nen
  • Rad­we­ge: Pots­dam macht es vor | Zeit – andrea reidl in der zeit über die rad­ver­kehrs­för­de­rung in pots­dam, die den rad­an­teil inner­halb weni­ger jah­re auf 20% brach­te (unter­des­sen ist die faz immer noch die mei­nung, die 12% in frank­furt sei­en ein ganz tol­ler wert … – kopen­ha­gen nähert sich den 50%)
  • 4740,10 Euro pro Medi­ka­ment | ZEIT­ma­ga­zin -

    4.740,10 Euro kos­tet eine Packung Nex­a­var. Sie reicht einen Monat. Wie viel ist uns das Leben der ande­ren wert?

    guter, aus­führ­li­cher text über neue, sehr teu­re medi­ka­men­te (v.a. in der krebs­the­ra­pie), die oft nur einen ver­gleichs­wei­se gerin­gen nut­zen haben – z.b. 14 tage mehr lebens­zeit …

  • Kunst­spe­di­ti­on: Nie­mals stür­zen … | ZEIT ONLINE – schö­ne repor­ta­ge über den kunst­spe­di­teur klaus hil­mann mit dem wun­der­ba­ren schluss­satz des unter­neh­mers: „Nur weil etwas 500.000 Euro gekos­tet hat, ist es noch nicht natio­na­les Kul­tur­gut.“

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Ins Netz gegan­gen am 21.1.:

  • Max Reger: Akkord­ar­bei­ter im gif­ti­gen Kli­ma der Moder­ne | Der Stan­dard – roland pohl im stan­dard über max reger, sei­ne rezep­ti­on und war­um er so wenig bekannt und geschätzt wird – immer­hin ist in die­sem jahr sein hun­ders­ter todes­tag zu bege­hen …

    Es fällt nicht leicht, nach den Grün­den zu suchen, war­um der deut­sche Kom­po­nist Max Reger (1873−1916) der­art gründ­lich in Ver­ges­sen­heit gera­ten ist. Den meis­ten sei­ner unzäh­li­gen Wer­ke haf­tet eine gewis­se Sprö­dig­keit an. Reger, im pri­va­ten Umgang ein humo­ri­ger Kauz, hat vor allem auf dem Gebiet der Har­mo­nik Epo­cha­les gelei[s]tet.

    Des Meis­ters viel zu frü­her Tod – er ent­schlief herz­krank in einem Leip­zi­ger Hotel­zim­mer – dürf­te auch hun­dert Jah­re spä­ter kein Reger-Fie­ber aus­lö­sen. Die Klas­sik­bran­che fasst den eigen­bröt­le­ri­schen „Akkord­ar­bei­ter“ nicht mit der Kneif­zan­ge an. Einer grö­ße­ren Ver­brei­tung steht die Kom­ple­xi­tät der intro­ver­tier­ten Reger-Musik im Wege.

  • Sport, über­all nur noch Sport: Die geis­ti­ge Macht unse­rer Epo­che | taz – robert rede­cker hat in der taz eine wun­der­ba­re, ful­mi­nan­te abrech­nung mit dem sport und unse­rer obses­si­ven beschäf­ti­gung damit geschrie­ben:

    Die heu­ti­ge Gesell­schaft hat eine neue Vari­an­te des Tota­li­ta­ris­mus erfun­den: den Sport.[…] Die­se Sport­an­läs­se beset­zen scham­los und rück­sichts­los den gesam­ten Platz in den Medi­en.
    Wie ein Nim­mer­satt mit unstill­ba­rem Hun­ger ver­ein­nahmt der Sport den gan­zen Platz für sich. Nie­mand kann die­ser erdrü­cken­den Inva­si­on der Sport­be­rich­te ent­ge­hen, die alles ande­re ver­drängt. Die­se Über­do­sis an Sport hat eine zer­stö­re­ri­sche Umkeh­rung der Wer­te und der Hier­ar­chie der Infor­ma­ti­on zur Fol­ge. Statt sich auf ein paar Wor­te am Ende der Fern­seh- und Rund­funk­nach­rich­ten zu beschrän­ken, was ange­sichts ihrer Bedeu­tungs­lo­sig­keit nor­mal wäre, ver­weist die Sport­be­richt­erstat­tung alles wirk­lich Wich­ti­ge auf die Rand­plät­ze.

    Was dage­gen für die Zivi­li­sa­ti­on von Bedeu­tung wäre, wor­an man sich noch Jahr­hun­der­te spä­ter erin­nern wird – die her­aus­ra­gen­den Per­sön­lich­kei­ten der Phi­lo­so­phie, der Male­rei, Dich­tung, Cho­reo­gra­fie, Musik oder Archi­tek­tur – fin­det dage­gen kaum Beach­tung in den Medi­en.

  • David Bowie: Schön dick auf­ge­tra­gen | ZEIT ONLINE – died­rich diede­rich­sen über das bowie-album, das black­star-video und bowies auf­trit­te

    Hier, bei einem Album, das die rund­um zu begrü­ßen­de Devi­se sei­ner Eröff­nungs­oper, „Mehr ist mehr“, bis zum Schluss beher­zigt, hat man bei­des ver­sucht: Jazz-Vir­tuo­si­tät und die dunk­le Eksta­se heu­ti­ger Dance- und Gothic-Kul­tu­ren.

  • Isra­el ǀ Kib­bu­zim: Auf der Suche nach der Identität—der Frei­tag – über die ent­wick­lung der kib­bu­zim von sozia­lis­ti­schen gemein­schaf­ten zu markt­kon­for­men wirt­schafts­un­ter­neh­men – sehr inter­es­sant …
  • Online-Fort­set­zungs­ro­man: Lang lebe der Shan­dy­is­mus! | FAZ – jan wie­le in der faz mit einer ers­ten ein­schät­zung von til­man ramm­stedts gera­de enste­hen­dem „mor­gen mehr“ – sei­ne beob­ach­tun­gen tref­fen sich ziem­lich genau mit mei­nen eige­nen …
  • Trai­nings­la­ger in den Golf­staa­ten : „Der Sport ist ein löch­ri­ger Käse“ – taz.de – die taz sprach mit dem „sport­ethi­ker“ elk fran­ke:

    Die Poli­tik nimmt den Sport gern für sich in Anspruch. Umge­kehrt pro­fi­tiert der Sport auch stark davon. Somit wird der Satz „Der Sport ist unpo­li­tisch“ zu einer ideo­lo­gi­schen Aus­sa­ge, die in der All­tags­pra­xis kei­ne Gül­tig­keit hat.
    […] Der Sport ist ein inhalts­frei­es Dra­ma, das eine Iden­ti­fi­ka­ti­on mit allen mög­li­chen Inhal­ten erlaubt. Ein Schwei­zer Käse, in des­sen Löcher aller­hand rein­passt, ohne dass der Geschmack ver­lo­ren geht.

  • Als der Kai­ser muss­te: Eine Unter­strei­chung und die Schuld am Ers­ten Welt­krieg | Akten­kun­de – Als der Kai­ser muss­te: Eine Unter­strei­chung und die Schuld am Ers­ten Welt­krieg – hol­ger ber­win­kel zeigt (mal wie­der) sehr schön, wie wich­tig his­to­ri­sche hilfs­wis­sen­schaft (und genau­ig­keit) ist, auch für „groß­his­to­ri­ker“
  • schle­ef-bil­der – die erben­ge­mein­schaft einar schle­efs hat eini­ge sei­ner bil­der online bereit­ge­stellt

Ins Netz gegangen (21.12.)

Ins Netz gegan­gen am 21.12.:

  • 39. Besuch auf dem Fried­hof oder Ein Kreu­zungs­punkt der Zei­ten – achim land­wehr über die mög­lich­kei­ten & gele­gen­hei­ten, die ein gang auf den fried­hof bie­ten kann:

    Der Fried­hof ist dann nicht mehr nur ein Ort des Geden­kens, son­dern auch des Beden­kens der Zeit(en), die wir haben oder die wir mög­li­cher­wei­se haben wol­len. Hier ist nicht nur die Trau­er über die Toten zu Hau­se, son­dern auch die Hoff­nung ande­rer Zeit­mo­da­li­sie­run­gen, weil sich genau hier die sehr unter­schied­li­chen Ver­zei­tun­gen begeg­nen, über­kreu­zen und gegen­sei­tig durch­ein­an­der­brin­gen.

  • Wolf­gang Benz : „Ich bin schon froh, wenn es nicht schlim­mer wird“ | ZEIT – sehr gutes inter­view mit wolf­gang benz, der ziem­lich ernüch­tert über sei­ne for­schun­gen, den zustand der deut­schen gesell­schaft und die mög­lich­kei­ten der geschichts­wis­sen­schaf­ten spricht:

    Man kann sagen: Die Sache mit Natio­nal­staat und Natio­nal­be­wusst­sein ist in Deutsch­land gründ­lich schief­ge­gan­gen.
    […] Es hat doch ohne­hin <em>niemand<em> wirk­lich Inter­es­se an Geschich­te. Fürs Fami­li­en­al­bum viel­leicht, aber wenn es dar­um geht, poli­ti­sche und sozia­le Her­aus­for­de­run­gen in den Griff zu bekom­men, spielt der Blick in die Geschich­te kaum noch eine Rol­le. Da wird der His­to­ri­ker allen­falls abge­wehrt. Von Geschich­te und der Mög­lich­keit, sie zu nut­zen im Sin­ne eines huma­nis­ti­schen Fort­schritts, will die Mensch­heit nichts wis­sen. Sonst wür­de es näm­lich seit lan­ger Zeit kei­ne Krie­ge mehr geben, kei­nen Völ­ker­mord und wahr­schein­lich kei­ne Ver­trei­bun­gen.
    […] [Die Auf­klä­rung] war und ist der ein­zi­ge Ansatz­he­bel gegen das Freund-Feind-Den­ken und die Dehu­ma­ni­sie­rung des Ande­ren. Aber wie müh­sam schritt nach dem Jahr­hun­dert der Auf­klä­rung die Juden­eman­zi­pa­ti­on vor­an und mit wel­cher Halb­her­zig­keit! Und wie viel stär­ker ist das Irra­tio­na­le, das an Ängs­te appel­liert; wie viel leich­ter tun sich die Dem­ago­gen als die Auf­klä­rer … </em></em>

    – sehr lesens­wert!

  • The Inter­na­tio­nal Pos­tal Sys­tem Is Pro­found­ly Broken—and Nobo­dy Is Pay­ing Atten­ti­on – Paci­fic Stan­dard – span­nend: ein text über die UPU, die Uni­ver­sal Pos­tal Uni­on, die den brief­ver­kehr und vor allem des­sen bezah­lung zwi­schen staa­ten & pos­ten orga­ni­siert – und die mit eini­gen gro­ßen pro­ble­men zu kämp­fen hat, aber anschei­nend kaum/​nicht zu refor­mie­ren ist …
  • Ver­fah­ren gehö­ren zum Beruf des Jour­na­lis­ten dazu – Das Netz – hans ley­en­de­cker im gespräch mit irights.info, über die netz­po­li­tik-lan­des­ver­rats-affä­re, geheim­diens­te, deutsch­land und euro­pa
  • Secret Code Found in Juniper’s Fire­walls Shows Risk of Govern­ment Back­doors | WIRED – ein real-life-pro­blem, an dem man sehr schön sehen kann, dass hin­ter­tü­ren bei ver­schlüs­se­lung etc. über­haupt kei­ne gute ideen sind – schließ­lich kann die jeder fin­den (nicht, dass das bis­her undenk­bar gewe­sen wäre …)
  • Kill Your Airbnb’s Hid­den WiFi Came­ras With This Script | Mother­board – ein skript, mit dem man (mit ein biss­chen glück) unlieb­sa­me über­wa­chungs­ka­me­ras im wlan aus­schal­ten kann (aber nicht darf ;-) …)
  • Flücht­lings­for­schung gegen Mythen 2 – Netz­werk Flücht­lings­for­schung – das netz­werk flücht­lings­for­schung hat zum zwei­ten mal wis­sen­schaft­ler unter­su­chen las­sen, was an häu­fi­gen behaup­tun­gen über flücht­lin­ge dran ist. und wie­der zeigt sich: poli­ti­ker haben oft über­ra­schend wenig ahnung (oder sie tun zumin­dest so)
  • Stop­pen wir lügen­de Poli­ti­ker! | NZZ Cam­pus – ser­van grü­nin­ger zeigt sehr deut­lich, dass björn höckes ras­sis­ti­sche erklä­rung der repro­duk­ti­ons­stra­te­gien der „afri­ka­ner“ und der „euro­pä­er“ nach dem stand der wis­sen­schaft ein­fach fal­scher unsinn ist.

    Das Pro­blem liegt nicht dar­in, dass er ein Ras­sist ist. Das Pro­blem liegt dar­in, dass er ein Ras­sist ist, der die Wis­sen­schaft für sei­ne Ideo­lo­gie ein­span­nen will – im Wis­sen dar­um, dass ein sol­ches Vor­ge­hen sei­ne Aus­sa­gen stützt.

  • Baye­ri­sches Kabi­nett erlaubt Ver­fas­sungs­schutz Zugriff auf Vor­rats­da­ten­spei­che­rung | netzpolitik.org
  • ohne wor­te.

  • Archiv Arbei­ter­ju­gend­be­we­gung – Rea­der – ein (quellen)reader zur arbei­ter­ju­gend­be­we­gung zwi­schen 1904 und 1945. sieht auf den ers­ten blick ganz inter­es­sant und gut gemacht aus (auch/​gerade, weil ich von dem the­ma kei­ne ahnung habe …)
  • Wenn Spi­cken erlaubt ist | Bob Blu­me – bob blu­me über den ver­such einer arbeit, bei der spi­cken erlaubt ist

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Ins Netz gegan­gen am 7.12.:

  • Mehr­spra­chig­keit : Ein Kind, drei Spra­chen | ZEIT – mar­tin spie­wak hat für die „Zeit“ auf­ge­schrie­ben, wie kin­der mit mehr­spra­chig­keit umge­hen – näm­lich in der regel posi­tiv.
  • Dich­ter und Com­pu­ter im radi­ka­len Zwie­ge­spräch | FAZ.net – elke hei­ne­mann geht in der FAZ der fra­ge nach, wie digi­ta­li­sie­rung (die hier vor allem com­pu­te­ri­sie­rung meint) die lyrik ver­än­dert bzw. ver­än­dern kann/​könnte/​wird …

    Vie­le Lite­ra­tur­gat­tun­gen nähern sich vor­sich­tig den Maschi­nen an, nur die Lyrik hat Berüh­rungs­ängs­te. Wie digi­tal kann ein Gedicht sein?

  • Mar­le­ne Stre­eru­witz: Die Stun­de der Wahr­heit des Gel­des | derStandard.at – mar­le­ne stre­eru­witz über die auf­lö­sung der demo­kra­ti­schen gesell­schaft ins lachen, am bei­spiel der usa & donald trump: „Die Ent­wer­tung demo­kra­ti­schen Ver­han­delns in der Gesell­schaft erfolgt über die Ent­wer­tung von Min­der­hei­ten.“

    So wird das Prin­zip der Geschwis­ter­lich­keit aus der poli­ti­schen Kul­tur ent­fernt. Demo­kra­tie war geschwis­ter­lich gedacht. Ver­ant­wor­tung für­ein­an­der soll­te das Prin­zip sein. Die Über­nah­me von Pflich­ten und die gerech­te Ver­tei­lung der Rech­te waren vor­ge­se­hen. Das bedeu­te­te je neu­es Ver­han­deln der Auf­tei­lung der Rech­te und der Über­nah­me von Pflich­ten. Denn. Die Grund­rech­te der Per­son ach­tend kann es kei­ne end­gül­ti­ge Rege­lung die­ser Ver­tei­lung geben. Es muss stets neu ver­han­delt wer­den. Kei­ner und kei­ne soll über den ande­ren ste­hen. Und. Um das leben zu kön­nen, müs­sen alle dar­an Betei­lig­ten sich ihrer Grund­rech­te bewusst sein. Alle müs­sen den Wert der Per­son an den Grund­rech­ten mes­sen und dar­aus auf ihren eige­nen Wert und den der ande­ren schlie­ßen. Der Wert muss bewusst sein.
    […] Das Grund­recht der Per­son auf Wür­de ist im Lachen der ande­ren auf­ge­löst.

    Das ist dann ziem­lich unwie­der­bring­lich. Denn. Es bleibt der Ent­schei­dung der Lachens­be­stim­mer über­las­sen, wer wie ernst genom­men wird. Die Lachen­den sind nur noch Gefolg­schaft. Im Fall von Donald Trump geht es genau dar­um. Die demo­kra­ti­sche Ver­hand­lung soll durch Füh­rung ersetzt wer­den. Der Kapi­ta­list will aber nicht ins Patri­ar­chat zurück­keh­ren. Vater zu sein. Das hie­ße ja auch wie­der nur die Über­nah­me von Ver­ant­wor­tung. Der Post­ka­pi­ta­list Trump will die Welt ja nur für den Geld­fluss in sei­ne Tasche zurich­ten. Denn. In der Logik unse­rer ver­wirt­schaft­lich­ten Welt der frag­men­tier­ten Dienst­leis­tungs­wirt­schaft gibt es als mög­li­ches Ziel einer Poli­tik ohne­hin nur die Wei­ter­fül­lung der Taschen des einen Pro­zents der Alles­be­sit­zen­den. Es ist dar­in dann wie­der logisch, dass einer aus die­sem Besitz­stand her­aus die Rhe­to­rik der Schmä­hung der Ande­ren so authen­tisch lie­fern und sich so in den Besitz des Lachens der Mit­schmä­hen­den set­zen kann.

  • Ver­hü­tung – Anti­ba­by­pil­le – hübsch ris­kant | Süddeutsche.de – ein inter­es­san­ter text von wer­ner bar­tens, der auf­zeigt, wie man leu­te dazu bringt, völ­lig gegen jede logik medi­ka­men­te zu bevor­zu­gen, die unsi­che­rer sind als ande­re

    Unter jun­gen Frau­en nimmt der Markt­an­teil der Pil­len der 3. und 4. Gene­ra­ti­on trotz­dem ste­tig zu. Das ist eini­ger­ma­ßen rät­sel­haft, denn die Risi­ko­be­wer­tung der Euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­be­hör­de hat ein­deu­tig erge­ben, dass die Prä­pa­ra­te zu einem deut­lich höhe­ren Embo­lie- und Throm­bo­se­ri­si­ko füh­ren. Das Bun­des­in­sti­tut für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te hat im Früh­jahr 2014 ent­schie­den, dass in immer mehr Bei­pack­zet­teln auf die erhöh­te Gefahr hin­ge­wie­sen wer­den muss. Sons­ti­ge Kon­se­quen­zen bis­her: kei­ne.

    die ärz­te – die das ja ver­schrei­ben müs­sen – bekom­men auch ihr fett weg …

  • Legen­dä­re Seleu­ki­den-Fes­tung Acra in Jeru­sa­lem ent­deckt -

    Die Wis­sen­schaf­ter ent­deck­ten kürz­lich bei Aus­gra­bun­gen unter dem frü­he­ren Giva­ti-Park­platz süd­lich des Tem­pel­ber­ges Über­res­te der legen­dä­ren Fes­tung Acra. Die Zita­del­le war vor etwa 2.150 Jah­ren unter dem Seleu­ki­den-König Antio­chus IV. Epi­pha­nes gebaut wor­den.

  • Städ­te­be­schimp­fun­gen – auch cool: tho­mas bern­hards städ­te­be­schimp­fun­gen, auf der kar­te ver­ord­net und mit zita­ten gar­niert …
  • Jan Böh­mer­mann : Ich hab Kul­tur­kri­tik | ZEIT ONLINE@davidhug in der Zeit über jan böh­mer­mann, sein „ich hab poli­zei“ und die kri­tik dar­an …

    Dabei ist Gangs­ter­rap inzwi­schen Main­stream, ähn­lich wie Peter Maf­fay oder Xavier Naidoo es schon lan­ge sind. Das tut viel­leicht weh, aber da müs­sen wir alle eben durch.

  • Über­wa­chung für mehr Sicher­heit? Ein fata­ler Trend – Lobo-Kolum­ne – SPIEGEL ONLINE – muss man immer wie­der emp­feh­len: sascha lobos spie­gel-kolum­ne …

    Die Evi­denz ist tot, es lebe das medi­al insze­nier­te Gefühl der Evi­denz.

  • Peter Kurz­eck – ein Getrie­be­ner der Spra­che | Frank­fur­ter Rund­schau – claus-jür­gen göp­fert berich­tet in der FR über peter kurz­eck, sein schrei­ben, sei­nen nach­lass und die arbeit des stroem­feld-ver­la­ges (und der lek­to­ren deub­le & loss), den in eine publi­ka­ti­ons­fä­hi­ge form zu brin­gen:

    Im Gespräch mit sei­nem Freund Rudi Deub­le erscheint Kurz­eck als ein Getrie­be­ner. „Zu Ruhe kam der nie!“ Sehr früh sei er stets auf­ge­stan­den in sei­ner zwei­ten Hei­mat Uzés, habe gear­bei­tet bis zum Mit­tag. Dann folg­te ein aus­ge­dehn­ter Spa­zier­gang durch die son­nen­durch­glüh­te Land­schaft, danach ein Mit­tag­essen und ein kur­zer Schlaf. Am Nach­mit­tag habe er dann wie­der zu schrei­ben begon­nen, bis etwa um 22 Uhr.

    Mit der Schreib­ma­schi­ne: Die Sei­ten waren stets nur zu einem Drit­tel bis zu einer Hälf­te beschrie­ben, in ganz engem Zei­len­ab­stand, dazwi­schen hat­te der Autor noch hand­schrift­li­che Kor­rek­tu­ren ein­ge­tra­gen. Die unte­re Manu­skript­hälf­te war wei­te­ren Anmer­kun­gen gewid­met. Sym­bo­le wie Drei­ecke und Kreu­ze struk­tu­rier­ten den Text. Die Arbeit der Lek­to­ren glich der von Archäo­lo­gen.

  • Frem­den­hass : „Ich hal­te das für hoch­ge­fähr­lich“ | ZEIT ONLINE – gutes inter­view mit nor­bert frei über die aktu­el­len gefah­ren für die deut­sche demo­kra­tie

    Was wir der­zeit erle­ben, ist etwas ande­res, näm­lich eine zuneh­men­de, fun­da­men­ta­le Ver­ach­tung für die Demo­kra­tie, für das „Sys­tem“ und die „Sys­tem­par­tei­en“. Ich hal­te das für hoch­ge­fähr­lich, gera­de auch weil sich sol­che Stim­mun­gen über die digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le so leicht ver­brei­ten las­sen. Dadurch ist eine Par­al­le­löf­fent­lich­keit ent­stan­den, die sich für die „bür­ger­li­che Öffent­lich­keit“ kaum mehr inter­es­siert.

  • Jus­tiz : Das soll Recht sein? | ZEIT ONLINE – die Zeit gibt dem straf­ver­tei­di­ger schwenn mög­lich­keit, auf pro­ble­me (wie u.a. das feh­len­de pro­to­koll) der deut­schen straf­ge­richts­ver­fah­ren auf­merk­sam zu machen

    Die größ­te Gefahr für den Unschul­di­gen lau­ert in den Vor­ent­schei­dun­gen. An ihnen sind oft die­sel­ben Berufs­rich­ter betei­ligt, die spä­ter an der Haupt­ver­hand­lung mit­wir­ken und das Urteil fäl­len. […] Auch ein Haft­be­fehl darf nur erge­hen, wenn der Tat­ver­dacht drin­gend, die spä­te­re Ver­ur­tei­lung eines Ange­klag­ten also hoch­wahr­schein­lich ist. Und da lau­ert die zwei­te Fal­le. Denn hat der Rich­ter den Haft­be­fehl selbst erlas­sen oder auf­recht­erhal­ten, so wird es ihm spä­ter schwer­fal­len, von der eige­nen Ver­ur­tei­lungs­pro­gno­se abzu­rü­cken.

  • Tou­ris­mus : „Der deut­sche Urlau­ber hat ein aus­ge­spro­che­nes Struk­tur­be­dürf­nis“ | ZEIT ONLINE – die Zeit hat mit drei sehr unter­schied­li­chen rei­se­lei­tern dar­über gespro­chen, wie sie „die deut­schen“ im urlaub wahr­neh­men und emp­fin­den. sehr ver­gnüg­lich
  • Wir ver­lie­ren täg­lich Tau­sen­de Daten­punk­te Zeit- und Medi­en­ge­schich­te – kon­rad lisch­ka weist auf ein ech­tes pro­blem hin: die feh­len­de archi­vie­rung von online-medi­en/-nach­rich­ten

    Zwei Jahr­zehn­te Online­jour­na­lis­mus sind vor­bei­ge­zo­gen, ohne dass jemand die Daten­ba­sis für die Erfor­schung die­ser Grün­der­zeit geschaf­fen hat. All das ist für immer ver­lo­ren, wir haben heu­te dank Brews­ter Kah­le immer­hin Bruch­stü­cke und Moment­auf­nah­men. Enorm wich­ti­ge Daten für die Erfor­schung von The­men­kar­rie­ren und ver­än­der­ten Nut­zungs­ge­wohn­hei­ten in den 20 Jah­ren Online­jour­na­lis­mus wäre die Abruf­zah­len der archi­vier­ten Wer­ke. All die­se Daten lagen ein­mal digi­tal in irgend­wel­chen Daten­ban­ken vor. Viel­leicht sind sie noch irgend­wo da drau­ßen. Aber wenn heu­te jemand die Online­be­richt­erstat­tung über den 11.9.2001 mit der über den 13.11.2015 ver­glei­chen will, hat er noch viel weni­ger Mate­ri­al als ein His­to­ri­ker, der die archi­vier­ten Zei­tungs­aus­ga­ben aus dem 19. Jahr­hun­dert für sei­nen Berg­ar­bei­ter­streik unter­sucht.

Ins Netz gegangen (4.11.)

Ins Netz gegan­gen am 4.11.:

  • The tra­ge­dy of James Bond – lau­rie pen­ny hat sich alte james-bond-fil­me ange­schaut:

    The expe­ri­ence was like having your fore­brain slow­ly and labo­rious­ly bea­ten to death by a wil­ting erec­tion wrap­ped in a copy of the Patri­ot Act: sava­ge and sil­ly and just a litt­le bit pathe­tic.

    sie bleibt aber nicht bei der per­sön­li­chen abscheu, son­dern zeigt mei­nes erach­tens (aber ich bin ja auch kein bond-ken­ner) sehr gut, war­um die bond-figur (heu­te) pro­ble­ma­tisch ist:

    The pro­blem with Bond is that he is sup­po­sed to be the good guy. He is a bor­der­line rapist who is employ­ed by the govern­ment to mur­der peo­p­le – and yet he is not an anti-hero. He is just a hero. … Bond is a hero for no other reason than that he is on our side, which is how most wes­tern nati­ons and par­ti­cu­lar­ly the Bri­tish come to terms with their par­ti­cu­lar lega­cy of hor­ror – with a quiet embar­rass­ment that none­thel­ess knows how to defend its­elf by force.
    […] James Bond, more than any­thing, is a tra­gic figu­re and his tra­ge­dy is the tra­ge­dy of white, impe­ria­list mas­cu­li­ni­ty in the 21st cen­tu­ry. It is a tra­ge­dy of irrele­van­ce that beco­mes all the more poignant and pain­ful in the retel­ling.

  • Lau­da­tio auf Rai­nald Goetz von Jür­gen Kau­be – FAZ – der voll­stän­dig­keit hal­ber noch die recht gute lau­da­tio von jür­gen kau­be auf rai­nald goetz für den büch­nerpreis
  • My Top 30 Fonts with the Sexiest Amper­sands – sehr schö­ne samm­lung sehr schö­ner amper­sand-umset­zun­gen
  • Poli­ti­sche Lite­ra­tur: Gegen die herr­schen­de Klas­se | ZEIT ONLINE – ein durch­aus inter­es­san­tes gespräch hat ijo­ma man­gold mit ulrich pelt­zer, ili­ja tro­ja­now & jen­ny erpen­beck über lite­ra­tur und poli­tik, ver­gan­gen­heit, gegen­wart und zukunft geführt:

    Es gibt das Bedürf­nis der Lite­ra­tur­kri­tik und der Öffent­lich­keit nach Welt­erklä­rung bezie­hungs­wei­se nach Auf­fä­che­rung von Erfah­run­gen, die man sonst nur aus den Medi­en kennt. An die Lite­ra­tur wird eine Auf­ga­be dele­giert, die mög­li­cher­wei­se nicht unbe­dingt eine genu­in lite­ra­ri­sche Funk­ti­on ist.
    […] Das Moment von Uto­pie ist mit einem phi­lo­so­phi­schen Begriff von Geschich­te ver­bun­den, und der ist uns ver­lo­ren gegan­gen. Wir sehen uns nur noch mit der Empi­rie der Pro­ble­me kon­fron­tiert und ver­su­chen, sie prak­tisch zu lösen, aber wir haben kei­nen Ent­wurf von Zukunft mehr, der die Erfah­run­gen der Ver­gan­gen­heit auf­neh­men und ver­wan­deln wür­de, um zu einem ande­ren Begriff der Zukunft zu kom­men als dem, dass die Häu­ser gedämmt wer­den.

    sehr schön deut­lich wer­den auch die ver­schie­de­nen arten, „poli­tisch“ zu den­ken als lite­ra­tin – bei pelt­zer z.b. immer ins phi­lo­so­phisch-his­to­ri­sche gehend oder bei erpen­beck vom per­sön­lich-indi­vi­du­el­len erleb­nis aus

  • Max Wal­len­horst: Das Darm­städ­ter Neben­ein­an­der-Sit­zen – Mer­kur – sehr schö­ner text im mer­ku-blog von max wal­len­horst über rai­nald goetz & die büch­nerpreis­ver­lei­hung in darm­stadt
  • Deut­sche Bank: Sie nen­nen es Ster­be­haus | ZEIT ONLINE -

    Es war ein Bank­raub von innen. sehr schö­ne repor­ta­ge von marc brost & andre­as vei­el über macht und ver­ant­wor­tung, ethik, gier und kon­kur­renz auf den höchs­ten ebe­nen der wirt­schaft – hier am bei­spiel der deut­schen bank (sehr schön auch, dass sie zei­gen, dass das alles selbst auf betriebs­wirt­schaft­li­cher ebe­ne (von der volks­wirt­schaft­li­chen ganz zu schwei­gen) unsin­nig war/​ist)

  • Hin­lan­gen – Schön an Rai­nald Goetz’ Tex­ten ist, was Vol­ker Wei­der­mann ent­setzt : literaturkritik.de – mar­kus joch über vol­ker wei­der­manns selt­sa­me vol­te, plötz­lich rai­nald goetz abso­lut gut zu fin­den – und das pro­blem dabei, vor allem bei der rela­ti­vie­rung in bezug auf „Johann Hol­trop“, die wohl auf einem miss­ver­ständ­nis der goetz­schen poe­tik beruht

    Ges­tern wet­tern, heu­te beju­beln ‒ einer immer­hin, Micha­el Ange­le vom „Frei­tag“, hat den pünkt­li­chen Kurs­wech­sel ver­merkt, auf Face­book. Soll man es damit bewen­den las­sen? Ungern. Das Pro­blem ist, wie Wei­der­mann die Kur­ve krie­gen will. Gebets­müh­len­ar­tig von Inten­si­tät und Kraft schwär­men, aber den Aggres­si­ons­pe­gel von „Johann Hol­trop“ ein biss­chen bekrit­teln, als sei er ein Aus­rei­ßer ‒ das ist wie Wil­ly Brandt her­vor­ra­gend fin­den, bis auf Emi­gra­ti­on und Ost­po­li­tik. Absurd, weil Inten­si­tät und Pole­mik bei Goetz natür­lich stets zusam­men­ge­hö­ren.

  • Der Rei­hungs­künst­ler – kon­kret – joseph wälz­holz zeigt die rhe­to­ri­schen knif­fe vol­ker wei­der­manns (bei ein paar begrif­fen muss­te ich wirk­lich über­le­gen …)

    Ein genia­ler Rhe­to­ri­ker: Nie­mand setzt hoch­kom­pli­zier­te Stil­mit­tel so vir­tu­os ein wie der Feuil­le­to­nist Vol­ker Wei­der­mann. Eine Col­la­ge in 19 Moti­ven und 79 Fuß­no­ten.

  • Vom Feh­len des Wider­stän­di­gen. Wei­te­re Gedan­ken über Fer­ney­hough. – moritz eggert über fer­ney­houghs musik und den unter­schie­de zwi­schen par­ti­tur (auf­re­gend, kom­plex) und klang (nicht immer über­wäl­ti­gend …) – zu den par­ti­tu­ren hat er kürz­lich schon etwas gebloggt: http://blogs.nmz.de/badblog/2015/10/19/die-quadratur-der-linie-ein-neuer-blick-auf-das-werk-von-brian-ferneyhough/
  • Neo­na­zis: Hei­di und die Brand­stif­ter | ZEIT ONLINE – inter­es­san­te, gute, packen­de repor­ta­ge von dani­el mül­ler & chris­ti­an fuchs über eine im neo­na­zi-fami­li­en-milieu sozia­li­sier­te jun­ge frau, die sich von die­ser ideo­lo­gie inzwi­schen abge­wandt hat

    Sie stammt aus einer Fami­lie von treu­en Nazis, als Kind wur­de sie in gehei­men Lagern gedrillt. Ihre frü­he­ren Kame­ra­den zün­deln heu­te bei NPD und Pegi­da. Hei­di Ben­ne­cken­stein hat sich anders ent­schie­den.

  • Stadt Wien ver­öf­fent­licht posi­ti­ve Shar­row-Stu­die | It star­ted with a fight… – die stadt wien hat an drei wich­ti­gen, ver­kehrs­star­ken stra­ßen unter­sucht, wie auf­ge­mal­te fahr­rad­pik­to­gram­me (mit pfeil), die soge­nann­ten „shar­rows“, sich auch ohne wei­te­re ver­än­de­run­gen des ver­kehrs­raums aus­ge­spro­chen güns­tig für rad­fah­re­rin­nen aus­wir­ken:

    Die­se Stu­die „Wir­kung von Fahr­rad-Pik­to­gram­men im Stra­ßen­ver­kehr“ […] zeigt sehr posi­ti­ve Ergeb­nis­se: Gestei­ger­te Sicher­heit des Rad- und Auto­ver­kehrs durch ver­bes­ser­te Inter­ak­ti­on, Abnah­me der Über­hol­vor­gän­ge und grö­ße­ren Sicher­heits­ab­stand der Autos beim Über­ho­len.

  • 1001 Din­ge | Schmalenstroer.net – eine lis­te von lis­ten, die man leben­dig abar­bei­ten „muss“, von einem lis­ten­has­ser …
  • War­um Akif Pirin­c­çi aus fal­schen Grün­den das Rich­ti­ge pas­sier­te und war­um das nicht gut ist | Tho­mas Trap­pe – klu­ge beob­ach­tun­gen von tho­mas trap­pe zur wahr­neh­mung von und dem umgang mit rechtsextremen/​rassisten etc., bei „pegi­da“ und anders­wo

    Ers­tens: Die Grün­de, war­um sol­che Per­so­nen kurz­zei­tig oder für immer von der Büh­ne ver­schwin­den, sind meist tri­via­les NS-Wor­ding. Zwei­tens: Es trifft in aller Regel die Rich­ti­gen. Drit­tens: Indem man es sich aber so ein­fach macht, gibt man ihnen und ihren Unter­stüt­zern die Rol­le, die sie so ger­ne ein­neh­men, näm­lich die des unter­drück­ten Quer­den­kers. Was sie, vier­tens, nie­mals sind.

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  • Hil­ti­bold: Wan­de­rer zwi­schen Anti­ke und Mit­tel­al­ter: Das potem­kin­sche Dorf Cam­pus Gal­li – Ein kri­ti­scher Jah­res­rück­blick – hil­ti­bold über die letz­ten ent­wick­lun­gen am „cam­pus gal­li“, wo angeb­lich ver­sucht wird, den st. gal­le­ner klos­ter­plan mit mit­tel­al­ter­li­chen tech­ni­ken und mit­teln zu ver­wirk­li­chen (tl,dr: vie­le ver­zö­ge­run­gen, vie­le feh­ler und unsin­nig­kei­ten, bis­her noch so gut wie nichts geschafft von den gro­ßen zie­len)
  • Auto­de­sign: Hübsch gefähr­lich | ZEIT ONLINE – Burk­hard Straß­mann über die – vor allem für ande­re Ver­kehrs­teil­neh­mer, d.h. Fuß­gän­ger und Rad­fah­re­rin­nen – gefähr­li­che „Ver­pan­ze­rung“ der Autos durch die Design­ent­wick­lun­gen der letz­ten Jahre/​Jahrzehnte, die immer schlech­te­re Sich­ten für PKW-Fah­rer pro­du­zie­ren
  • Das gros­se Uni­ver­sum | Schrö­der & Kalen­der – rai­nald goetz über jörg schrö­der, die bun­des­re­pu­blik, das leben und die welt – ein eigent­lich für den spie­gel 1984 geschrie­be­ner text, dort nicht gedruckt, hier von schrö­der & kalen­der der mit- und nach­welt über­lie­fert

    In Wirk­lich­keit erlebt jeder vie­len, täg­lich Neu­es. Wei­ter­ge­ge­ben jedoch, berich­tet, erzählt, schrum­peln die meis­ten Leben auf ein trost­los Alt­be­kann­tes zusam­men. Ein­fach weil es so schwie­rig ist, sich selbst zu glau­ben, dem, was man sieht, was man denkt. Und beim Zuhö­ren, noch mehr beim Lesen von Schrift gewor­de­nem erzähl­tem Leben befällt einen mani­sche Trau­rig­keit, Schwä­che, gro­ßes Matt­sein und Schmerz.

    Schrö­ders Erzäh­len hin­ge­gen belehrt einen auf eine unschlag­bar unter­halt­sa­me, wahr­haft komi­sche Wei­se, wie genau die Radi­ka­li­tät aus­sieht, die vom eige­nen mick­rigs­ten Küm­mer­lich­keits­eck­chen genau­so unspek­ta­ku­lär spricht wie vom eige­nen Grö­ßen­wahn, und wie genau an die­sem Punkt, wo alle Ent­lar­vungs- und Selbst­ent­lar­vungs­ab­sich­ten längst zu nicht ver­glüht sind, das Ich explo­diert ins tröst­lich Unbe­son­de­re, All­ge­mei­ne, Ver­wech­sel­ba­re.

  • Sachal Stu­di­os‘ Take Five Offi­ci­al Video – nimm fünf! – genia­le cover­ver­si­on des dave brubeck/​paul des­mond-klas­si­kers „take five“ mit dem paki­sta­ni­schen sachal stu­dio orches­tra
  • Debat­te um Flücht­lin­ge: Deut­sche Wer­te mani­pu­liert – Kolum­ne – SPIEGEL ONLINE – die neue kolum­ne von mar­ga­ret sto­kow­ski beim spie­gel-online fängt gut an

    Wie hal­ten es die­se Flücht­lin­ge mit der Gleich­stel­lung Homo­se­xu­el­ler? Und respek­tie­ren sie die Rech­te der Frau­en? Aus­ge­rech­net Kon­ser­va­ti­ve machen sich dar­über jetzt gro­ße Sor­gen – dabei waren ihnen die­se The­men bis­her herz­lich egal.

  • dichterlesen.net – inter­es­san­tes archiv, mit span­nen­den fund­stü­cken und gro­ßem ent­de­ckungs­po­ten­zi­al …

    Dichterlesen.net ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt des Lite­ra­ri­schen Col­lo­qui­ums Ber­lin (LCB) und des Deut­schen Lite­ra­tur­ar­chivs Mar­bach (DLA) und seit dem 3. Okto­ber 2015 online. Gemein­sam haben es sich die koope­rie­ren­den Ein­rich­tun­gen zum Ziel gesetzt, ihre Ver­an­stal­tungs­mit­schnit­te aus einem hal­ben Jahr­hun­dert deut­scher und inter­na­tio­na­ler Lite­ra­tur­ge­schich­te der Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen.
    Das Herz­stück des Pro­jek­tes bil­det das Online-Ton­ar­chiv, in wel­chem die Audio-Auf­nah­men lite­ra­ri­scher Ver­an­stal­tun­gen (u.a. Lesun­gen, Dis­kus­sio­nen, Werk­statt­ge­sprä­che und Col­lo­qui­en) der betei­lig­ten Insti­tu­tio­nen welt­weit zum kos­ten­frei­en Nach­hö­ren ange­bo­ten wer­den.

  • Oli­ver Maria Schmitt Pos­ch­ardts Kin­der | TITANIC – Das end­gül­ti­ge Sati­re­ma­ga­zin – oli­ver maria schmitt rech­net mit dem welt-feuil­le­ton ab – sehr tref­fend, sehr gemein & sehr gut:

    »Sprin­ger­ju­gend« nann­te die lin­ke Lügen­pres­se sei­ne Boys und Girls. »Hit­lers Kin­der«, so sann es in Pos­ch­ardts Polo, so nann­te man doch frü­her mal sozu­sa­gen meta­pho­risch die Dep­pen von der RAF. Kohls Kind, das war er im Prin­zip selbst. Und Mer­kels Kin­der, die schrie­ben ihm jetzt das Feuil­le­ton voll. Die ehe­mals von den Lin­ken mono­po­li­sier­te Pro­test- und Ran­da­lier­ges­te war nun im rech­ten Main­stream ange­kom­men, ana­ly­sier­te der Dr. die Gesamt­la­ge auf den Stra­ßen von Groß­ber­lin. Und recht eigent­lich waren es doch sei­ne Kin­der. Ja, das war die Pos­ch­ardt­ju­gend, haha! Flink wie Schoß­hun­de, zäh wie Nap­pa­le­der und hart wie die Kron­kor­ken von Club-Mate.

  • Vor­wür­fe gegen von der Ley­en: Unge­le­se­ne Dok­tor­ar­bei­ten? – sehr gute ein­ord­nung von jür­gen kau­be über das pro­mo­ti­ons­we­sen in deutsch­land, for­schung, qua­li­fi­ka­ti­on, lesen und schrei­ben …
  • NSU ǀ Gehei­me Kommunikation—der Frei­tag – der „Frei­tag“ über hin­wei­se und indi­zi­en, dass der baden-würt­tem­ber­gi­sche nsu-aus­schuss der exe­ku­ti­ve – die er kon­trol­lie­ren soll – hin­wei­se auf aus­sa­gen und hin­weis­ge­ber wei­ter­ge­ge­ben hat.
  • Der Biblio­the­kar als Gate­kee­per der Wis­sen­schaft | KSW Blog – micha­el kno­che, direk­tor der her­zo­gin-anna-ama­lia-biblio­thek in wei­mar, über die not­wen­dig­keit, auch heu­te unter bedi­nun­gen zumin­dest teil­wei­ser elek­tro­ni­scher publi­ka­ti­on, in for­schungs­bi­blio­the­ken noch/​weiter samm­lun­gen auf­zu­bau­en
  • Wider die Akten­gläu­big­keit! Eine Lehr­stun­de bei Egon Bahr | Akten­kun­de – die „Akten­kun­de“ über das dif­fi­zi­le zusam­men­spiel von akten und memoi­ren von poli­ti­kern, inter­es­sant dar­ge­stellt anhand egon bahrs:

    Quel­len­kri­tisch ist das natür­lich ein Pro­blem, denn Zir­kel­schlüs­se dro­hen. Vor allem müs­sen His­to­ri­ker in der Lage sein, die den “Erin­ne­run­gen” zugrun­de­lie­gen­den Unter­la­gen akten­kund­lich ein­zu­schät­zen. Dazu erteilt Bahr in sei­nen Memoi­ren eine Lehr­stun­de: 1968 führ­te er als Pla­nungs­stabs­chef des Aus­wär­ti­gen Amts in Wien ein ver­trau­li­ches Son­die­rungs­ge­spräch mit dem pol­ni­schen Geschäfts­trä­ger in Öster­reich, Jer­zy Racz­kow­ski. Um die­ses Gespräch in sei­nen Memoi­ren dar­zu­stel­len, hat­te Bahr in einem sel­te­nen Glücks­fall nicht nur sei­nen eige­nen Gesprächs­ver­merk zur Hand, son­dern auch den sei­nes pol­ni­schen Gegen­übers.

  • Apfel­ern­te: Ohne Streu­obst­wie­sen kei­nen Apfel­wein
  • Rebuil­ding Berlin’s Stadt­schloss is an Act of His­to­ri­cal White­washing | The May­bach­ufer – sehr rich­tig (und pas­siert lei­der nicht nur in ber­lin):

    By rebuil­ding the Stadt­schloss in place of the Palast der Repu­blik, Ber­lin is air­brushing its own histo­ry. East Ger­ma­ny hap­pen­ed. Phy­si­cal­ly remo­ving the evi­dence of it from the heart of Ber­lin, repla­cing it with what was the­re befo­re, pre­ten­ding it was never the­re, is disin­ge­nuous and it is dan­ge­rous.

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  • Wozu Gen­der Stu­dies? » For­schung & Leh­re – ein klu­ger essay des main­zer sozio­lo­gen ste­fan hirschau­er über die lage und not­wen­dig­keit der gen­der stu­dies, der gegen „sepa­ra­tis­mus“ und abschlie­ßung, aber unbe­dingt für die not­wen­dig­keit der gen­der stu­dies argu­men­tiert
  • Zur Erin­ne­rung an Ulrich Zie­ger | Hundertvierzehn.de – »Der Lun­gen­fisch spricht aus der Tie­fe« – der Fischer-Blog 114 erin­nert mit den spä­ten Gedicht „Gesöff“ an den ver­stor­be­nen Ulrich Zie­ger
  • Moni­ka Rinck: Sie wir­belt das Den­ken auf | ZEIT ONLINE – sehr schö­ne wür­di­gung der groß­ar­ti­gen moni­ka rinck von tobi­as lehm­kuhl (anläss­lich (wobei das aber ein biss­chen an den haa­ren her­bei­ge­zo­gen wirkt) der im herbst anste­hen­den ver­lei­hung des kleist-prei­ses an rinck)

    Auch in Rincks Gedich­ten ste­hen immer wie­der schein­bar dis­pa­ra­tes­te Din­ge neben­ein­an­der, die „Daten­la­ge“ ver­kehrt sich da in eine „Gar­ten­tra­ge“, und zum Sel­le­rie wird „Schnitz­ler“ ser­viert. Gesi­cher­te Erkennt­nis­se haben in Rincks Werk kei­nen Platz. Im Gegen­teil, die Welt ver­meint­li­cher Gewiss­hei­ten wird hier skep­tisch beäugt

  • Bay­reu­ther Defi­zi­te: Wahn um Wahn­fried – NZZ Büh­ne – udo berm­bach rech­net unbarm­her­zig mit dem bay­reu­ther klein­mü­tig­kei­ten rund um wag­ners erbe ab

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  • «Digi­tal Huma­ni­ties» und die Geis­tes­wis­sen­schaf­ten: Geist unter Strom – NZZ Feuil­le­ton – sehr selt­sa­mer text von urs haf­ner, der vor allem wohl sei­ne eige­ne skep­sis gegen­über „digi­tal huma­ni­ties“ bestä­ti­gen woll­te. dabei unter­lau­fe ihm eini­ge feh­ler und er schlägt ziem­lich wil­de vol­ten: wer „huma­ni­ties“ mit „human­wis­sen­schaf­ten“ über­setzt, scheint sich z.b. kaum aus­zu­ken­nen. und was die ver­zer­ren­de dar­stel­lung von open access mit den digi­tal huma­ni­ties zu tun hat, ist auch nicht so ganz klar. ganz abge­se­hen davon, dass er die fächer zumin­dest zum teil fehl­re­prä­sen­tiert: es geht eben nicht immer nur um clo­se rea­ding und inter­pre­ta­ti­on von ein­zel­tex­ten (abge­se­hen davon, dass e‑mailen mit den digi­tal huma­ni­ties unge­fähr so viel zu tun hat wie das nut­zen von schreib­ma­schi­nen mit kittler’schen medi­en­theo­rien …)
  • Lyrik: Reißt die Sei­ten aus den Büchern! | ZEIT ONLINE – net­te idee von tho­mas böhm, die lyrik zu ver­ein­zeln (statt in lyrik­bän­den zu sam­meln), das gedicht als opti­sches sprach­kunst­werk zu ver­mark­ten (auch wenn ich sei­ne argu­men­ta­tio­nen oft über­haupt nicht über­zeu­gend fin­de)
  • Ein­sam auf der Säu­le « Lyrik­zei­tung & Poet­ry News – gute kri­tik­kri­tik zur bespre­chung des aktu­el­len „Jahr­buchs für Lyrik“ in der „zeit“, die auch mich ziem­lich ver­wun­dert hat.

    Unter­schei­dung, Alter­na­ti­ven, Schwer­punkt­set­zung? Fehl­an­zei­ge. Rez. zieht es vor, sich als schar­fe Kri­ti­ke­rin zu insze­nie­ren, jede Dif­fe­ren­zie­rung schwäch­te das Bild nur. Lie­ber auf der Schul­ter von Rie­sen, hier neben Krü­ger, Benn & Co. vor allem Jos­sif Brod­sky, auf die behaup­tet mage­re deut­sche Sze­ne her­ab­bli­cken. Ein­sam ist es dort oben auf der Säu­le!

  • Ver­kehrs­si­cher­heit: Brun­ners letz­te Fahrt | ZEIT ONLINE – sehr inten­si­ve repor­ta­ge von hen­ning suss­e­bach über die pro­ble­me der/​mit altern­den auto­fah­rern (für mei­nen geschmack manch­mal etwas trä­nen­drü­sig, aber ins­ge­samt trotz­dem sehr gut geschrie­ben)

    Urlaubs­zeit in Deutsch­land, Mil­lio­nen Rei­sen­de sind auf den Stra­ßen. Da biegt ein 79-Jäh­ri­ger in fal­scher Rich­tung auf die Auto­bahn ein – fünf Men­schen ster­ben. Ein Unglück, das zu einer bri­san­ten Fra­ge führt: Kann man zu alt wer­den fürs Auto­fah­ren?

  • Lyrik und Rap: Die här­tes­te Gang­art am Start | ZEIT ONLINE – uwe kol­be spricht mit mach one (sei­nem sohn) und kon­stan­tin ulmer über lyrik, raps, rhyth­mus und the­men der kunst

    Dass ich mit mei­nen Gedich­ten kein gro­ßes Publi­kum errei­che, ist für mich etwas, wor­un­ter ich sel­ten lei­de. Ich möch­te das, was ich mache, auf dem Niveau machen, das mir vor­schwebt. Dabei neh­me ich auch kei­ne Rück­sicht mehr. Ich gehe an jeden Rand, den ich errei­chen kann.

  • Rai­nald Goetz: Der Welt­ab­schrei­ber | ZEIT ONLINE – sehr schö­ne und stim­men­de (auch wenn das thea­ter fehlt …) wür­di­gung rai­nald goet­zes durch david hugen­dick anläss­lich der bekannt­ga­be, dass goetz dies­jäh­ri­ger büch­ner-preis-trä­ger wird

    Die ein­zi­ge Reak­ti­on auf die Zudring­lich­keit der Welt kann nur in deren Pro­to­koll bestehen, die zugleich ein Pro­to­koll der eige­nen Über­for­de­rung sein muss.

  • „Pan­ora­ma­frei­heit“: Wider den Urhe­ber­rechts-Extre­mis­mus – Süddeutsche.de – leon­hard dobusch zum ver­such, in der eu das urhe­ber­recht noch wei­ter zu ver­schär­fen:

    Wir alle sind heu­te ein biss­chen wie Lich­ten­stein oder War­hol. Wir erstel­len und tei­len stän­dig Fotos und Vide­os, in denen Wer­ke ande­rer vor­kom­men. Zeit, dass das Urhe­ber­recht dar­auf ein­geht.

  • Stravinsky’s Ille­gal “Star Span­gled Ban­ner” Arran­ge­ment | Timo­thy Judd – ich wuss­te gar nicht, dass es von stra­win­sky so ein schö­nes arran­ge­ment der ame­ri­ka­ni­schen hmy­ne gibt. und schon gar nicht, dass die angeb­lich ver­bo­ten sein soll …
  • Essay Grie­chen­land und EU: So deutsch funk­tio­niert Euro­pa nicht – taz.de – ulrich schul­te in der taz zu grie­chen­land und der eu, mit vie­len sehr guten und tref­fen­den beob­ach­tun­gen & beschrei­bun­gen, unter ande­rem die­sen

    Von CSU-Spit­zen­kräf­ten ist man inzwi­schen gewohnt, dass sie jen­seits der baye­ri­schen Lan­des­gren­ze so dumpf agie­ren, als gös­sen sie sich zum Früh­stück fünf Weiß­bier in den Hals.
    […] Das Char­man­te an der teils irr­lich­tern­den Syri­za-Regie­rung ist ja, dass sie ein­ge­spiel­te Riten als nackt ent­larvt.

  • Sich „kon­struk­tiv ver­hal­ten“ heißt, ernst genom­men zu wer­den | KRZYSZTOF RUCHNIEWICZ – Stel­lung­nah­me ehe­ma­li­ger Mit­glie­dern des Wis­sen­schaft­lich Bera­ter­krei­ses der (sowie­so über­mä­ßig vom Bund der Ver­trei­be­nen domi­nier­ten) Stif­tung Flucht, Ver­trei­bung, Ver­söh­nung zur Far­ce der Wahl des neu­en Direk­tors unter Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin Moni­ka Grüt­ters
  • Kon­sum: Klei­ne Geschich­te vom rich­ti­gen Leben | ZEIT ONLINE – marie schmidt weiß nicht so recht, was sie von craft beer, hand­ge­rös­te­tem kaf­fee und dem gan­zen zele­brier­ten super-kon­sum hal­ten soll: fetisch? rück­be­sin­nung alte hand­werk­li­che wer­te? oder was?
  • Alle Musik ist zu lang – wun­der­ba­re über­le­gun­gen von diet­mar dath zur musik, der welt und ihrer phi­lo­so­phie

    Alle bereits vor­han­de­ne, also auf­ge­schrie­be­ne oder auf­ge­zeich­ne­te Musik, ob als Sche­ma oder als wie­der­ga­be­fä­hi­ge Auf­füh­rung erhal­ten, ist für Men­schen, die heu­te Musik machen wol­len, zu lang, das heißt: Das kön­nen wir doch nicht alles hören, wir wol­len doch auch mal anfan­gen. Wie gesagt, das gilt nicht nur für die Wer­ke, son­dern schon für deren Mus­ter, Prin­zi­pi­en, Gat­tun­gen, Tech­ni­ken.
    […] Musik hält die Zeit an, um sie zu ver­brau­chen. Wäh­rend man sie spielt oder hört, pas­siert alles ande­re nicht, inso­fern han­delt sie von Ewig­keit als Ereig­nis- und Taten­lo­sig­keit. Aber bei­de Aspek­te der Ewig­keit, die sie zeigt, sind in ihr nicht ein­fach irgend­wie gege­ben, sie müs­sen her­ge­stellt wer­den: Die Ereig­nis­lo­sig­keit selbst geschieht, die Taten­lo­sig­keit selbst ist eine musi­ka­li­sche Tat.

  • Lite­ra­tur­blogs are bro­ken | The Dai­ly Frown – fabi­an tho­mas attes­tiert den „lite­ra­tur­blogs“ „feh­len­de Distanz, Gefall­sucht und Harm­lo­sig­keit aus Prin­zip“ – und ange­sichts mei­ner beob­ach­tung (die ein eher klei­nes und unsys­te­ma­ti­sches sam­ple hat) muss ich ihm lei­der zustim­men.
  • Inter­view ǀ „Ent-iden­ti­fi­ziert euch!“—der Frei­tag – groß­ar­ti­ges gespräch zwi­schen harald falcken­berg und jona­than mee­se über wag­ner, bay­reuth, kunst und den gan­zen rest:

    Ja, ich hab total auf lieb Kind gemacht. Ich merk­te ja schon, dass ich im Wag­ner-Forum so als Mons­ter dar­ge­stellt wur­de. Ich bin kein Mons­ter. Ich woll­te das Ding nur radi­ka­li­sie­ren. Ich hab auf nett gemacht und so getan, als wäre ich gar nicht ich selbst. Was ich ja immer tue. Sei nie­mals du selbst. Kei­ne Selbst­su­che, bit­te. Kei­ne Pil­ger­fahrt. Kei­ne Mön­che­rei. Ich bin ein­fach wie ’n Spiel­kind da ran­ge­gan­gen, und ich dach­te, jetzt geht’s ab.
    […] Kul­tur ist genau­so beschis­sen wie Gegen­kul­tur. Main­stream ist genau­so beschis­sen wie Under­ground. Kul­tur und Gegen­kul­tur ist das Glei­che. Poli­tik kannst du nicht mit Kul­tur bekämp­fen. Son­dern nur mit Kunst. Du kannst nicht eine neue Par­tei grün­den, weil sie genau­so schei­ße ist wie jede ande­re. Du kannst kei­ne neue Reli­gi­on grün­den, weil sie genau­so schei­ße ist wie alle ande­ren. Du kannst kei­ne neue Eso­te­rik schaf­fen, weil sie genau­so schei­ße ist wie jede ande­re. Du kannst kei­ne Spi­ri­tua­li­tät schaf­fen, die bes­ser wäre als alle ande­ren.
    Jede Par­tei ist gleich schei­ße, jede Reli­gi­on ist gleich zukunfts­un­fä­hig, jede Eso­te­rik ist abzu­leh­nen. Ich benut­ze Eso­te­rik, aber ich iden­ti­fi­zie­re mich nicht damit. Ich iden­ti­fi­zie­re mich nicht mit Wag­ner, ich iden­ti­fi­zie­re mich nicht mit Bay­reuth, ich iden­ti­fi­zie­re mich mit gar nichts.
    Ent-iden­ti­fi­ziert euch! Seid nicht mehr! Seid eine Num­mer! Seid end­lich eine Num­mer!
    Das ist geil. Seid kein Name! Seid kein Indi­vi­du­um! Seid kein Ich! Macht kei­ne Nabel­be­schau, kei­ne Pil­ger­rei­se, geht nie­mals ins Klos­ter, guckt euch nie­mals im Spie­gel an, guckt immer vor­bei!
    Macht nie­mals den Feh­ler, dass ihr auf den Trip geht, euch selbst spie­geln zu wol­len. Ihr seid es nicht. Es ist nicht die Wich­tig­tue­rei, die die Kunst aus­macht, son­dern der Dienst an der Kunst. Die Kunst ist völ­lig frei. Mei­ne Arbeit, die ist mir zuzu­schrei­ben, aber nicht die Kunst. Die spielt sich an mir ab.

  • Eine Bemer­kung zur Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung by Fach­di­dak­tik Deutsch -

    »Fak­ten­wis­sen« kommt nicht zuerst, wenn Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung ernst genom­men wird – Kön­nen kommt zuerst. Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung bedeu­tet, die Ler­nen­den zu fra­gen, ob sie etwas kön­nen und wie sie zei­gen kön­nen, dass sie es kön­nen. Weil ich als Leh­ren­der nicht mehr zwin­gend sagen kann, auf wel­chem Weg die­ses Kön­nen zu errei­chen ist. Dass die­ses Kön­nen mit Wis­sen und Moti­va­ti­on gekop­pelt ist, steht in jeder Kom­pe­tenz­de­fi­ni­ti­on. Wer sich damit aus­ein­an­der­setzt, weiß das. Tut das eine Lehr­kraft nicht, ist das zunächst ein­fach ein­mal ein Zei­chen dafür, dass sie sich nicht mit Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung beschäf­tigt hat. Fehlt die­se Bereit­schaft, müs­sen zuerst die Vor­aus­set­zun­gen dafür geschaf­fen wer­den.

  • Essay zum UN-Welt­kul­tur­er­be: Mord mit bes­ten Absich­ten – taz.de -

    Und immer noch drän­geln die Städ­te, die Dör­fer, die Regio­nen, dass sie ja als Ers­te ein­bal­sa­miert wer­den. Wie die Län­der, die sich um Olym­pi­sche Spie­le bewer­ben, ohne sich klar­zu­ma­chen, dass sie damit ihren Unter­gang her­auf­be­schwö­ren wie Grie­chen­land mit Athen.

  • Wie man nicht für die Vor­rats­da­ten­spei­che­rung argu­men­tiert | saschalobo.com – sascha lobo seziert den tweet von rein­hold gall. wie (fast) immer exzel­lent. scha­de (und mir unver­ständ­lich), dass sol­che tex­te in den gro­ßen, publi­kums­wirk­sa­men medi­en kei­nen platz fin­den – war­um steht das nicht im print-spie­gel, der gedruck­ten faz oder süd­deut­schen?
  • Sex (und gen­der) bei der Fifa | Männ­lich-weib­lich-zwi­schen – ein schö­ner text zum pro­blem der bestim­mung des geschlechts, des bio­lo­gi­schen, wie es die fifa ver­sucht – näm­lich über den tes­to­ste­ron-spie­gel. mit dem (inzwi­schen erwart­ba­ren) resul­tat: so kann man das jeden­falls nicht machen.

    an darf also ver­mu­ten und hof­fen, dass auch die­se Defi­ni­ti­on von sex zu sport­li­chen Zwe­cken dem­nächst, wie bis­her alle ande­ren Defi­ni­tio­nen auch, als unbrauch­bar und absurd erwei­sen – aber wohl, eben­falls wie immer, erst zu spät.

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