Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: netz Seite 15 von 16

Wo man Files shared, da lass Dich ruhig nie­der,
böse Men­schen haben kei­ne Spei­cher­sticks.
(frei nach Seu­me)

(aus der arno-schmidt-mai­ling-list)

klas­se: so kann man mit der all­ge­gen­wär­ti­gen über­wa­chung auch umge­hen.

warum bloggen eigentlich so wenig wissenschaftler?

eine inter­es­san­te und span­nen­de fra­ge. sicher macht man es sich zu leicht, wenn man das mit dem ver­weis auf die eh‘ schon knap­pen res­sour­chen erle­digt (wobei ich dem befund über­haupt nicht wider­spre­chen will). aber ich fra­ge mich doch immer mehr, war­um z.b. jour­na­lis­ten immer wie­der (und in letz­ter zeit in mei­ner wahr­neh­mung immer häu­fi­ger) so sinn- und merk­be­freit auf blogs im all­ge­mei­nen ein­schla­gen. eini­ge inter­es­san­te über­le­gun­gen von marc sche­los­ke zum mög­li­chen nut­zen des blog­gens für wis­sen­schaft­ler fin­den sich in der wis­sens­werk­statt. ich bin ja sehr gespannt, ob sich auf die­sem feld irgend wann etwas tut… irgend­wie scheint es doch sehr schwer zu sein für die im wis­sen­schafts- oder hoch­schul­sys­tem täti­gen men­schen, hier tätig zu wer­den, vor­tei­le zu sehen. es muss ja gar nicht immer die gern beschwo­re­ne popu­la­ri­sie­rung der wis­sen­schaf­ten sein, die man damit errei­chen will. was man aber sicher – zumin­dest ein wenig – schaf­fen könn­te, wäre eine grö­ße­re öffent­lich­keit für wis­sen­schaft. und damit könn­te – das wäre ein ide­al – auch grö­ße­res ver­ständ­nis für wis­sen­schaft und ihre (gesell­schaft­li­che) not­wen­dig­keit ein­her­ge­hen. naja … aber schon ein (!) gutes blog könn­te für man­ches (gera­de klei­nes) fach­ge­biet mit leich­tig­keit mehr bewir­ken als tage der offe­nen türen oder die oft gera­de­zu ver­zwei­felt anmu­ten­den bemü­hun­gen, uni­ver­si­tä­ten dem rest der gesell­schaft zu „öff­nen” (wo dann doch in den vor­trä­gen immer kaum mehr als das dut­zend seni­or-stu­den­ten her­um­sitzt …)

das sterbende medium

das pop­kul­tu­rel­le for­mat über­haupt spricht zum zei­tungs­jour­na­list: „your medi­um is dying!”

gefun­den durch netz­po­li­tik

ich bin also ein „feingeistiger bewahrer“

nun ja. das meint zumin­dest das shop­o­skop von shoppen.com (gefun­den über die rie­sen­ma­schi­ne, aus der werk­statt der „zen­tra­len intel­li­genz agen­tur”). und schreibt dazu:

Noch gibt es sie, die guten Din­ge. Aber nur, solan­ge sich jemand küm­mert. Und die­ser jemand: das sind Sie. Denn das Alt­her­ge­brach­te liegt Ihnen am Her­zen – genau­so wie die Umwelt. Lie­ber nach­hal­tig und bewusst leben, als jeder Mode hin­ter­her ren­nen, so lau­tet Ihre Devi­se. Doch ver­ges­sen Sie dabei eins nicht: Stil und Under­state­ment. Zwar win­keln Sie nicht Ihren klei­nen Fin­ger ab, wenn Sie eine Bana­ne essen – ein kul­ti­vier­ter Kopf­mensch sind Sie aber den­noch. Nicht außen vor blei­ben soll dabei, dass Sie sich durch­aus dafür inter­es­sie­ren, was ’so ein Gerät denn kann‘. Auch wenn U/​min und GB nicht ihre gro­ße Lie­be sind – an dezen­tem Tech­nik­quar­tett­wis­sen haben Sie doch Ihre Freu­de.

ok ok, den kar­ton strümp­fe („fal­ke geschenk­set”) oder die ray-ban-son­nen­bril­le kau­fe ich mir trotz­dem nicht … aber trotz­dem eine ganz net­te idee. und bis weih­nach­ten ist es ja auch nicht mehr lan­ge hin.

gute nacht, deutschland

der bun­des­tag hat ent­schie­den, das grund­ge­setz sei über­flüs­sig und über­haupt nur dazu da, die bösen buben zu schüt­zen: die vor­rats­da­ten­spei­che­rung ist beschlos­sen. na denn, gute nacht. wer noch nicht ganz auf­ge­ben möch­te: mit­ma­chen bei der ver­fas­sungs­be­schwer­de, die jetzt wohl end­gül­tig aktu­ell wird (und bit­te nicht nur online regis­trie­ren, son­dern auch die unter­schrie­be­ne voll­macht abschi­cken!). mehr bei netzpolitik.org oder bei lumiè­res dans la nuit. (beim bun­des­tag gibt’s auch den text (als pdf-datei) des geset­zes­ent­wur­fes zu lesen.)

Dep­pen­dance.

geklaut von grau­brot.

noch mehr literatur online

und wie­der gibt es neue online-quel­len für alte bücher: die wbg macht ihren mit­glie­dern die digia­li­sa­te des olms-ver­la­ges zugäng­lich. sehr schön. net­te sei­te, viel inter­es­san­ter inhalt. und man kann es sogar als pdf-datei her­un­ter­la­den. etwa 400 reprints, v.a. aus den berei­chen der lite­ra­tur­wis­sen­schaft und der phi­lo­so­phie. und dazu noch mess­ka­ta­lo­ge. wie­der ein neu­es lese­zei­chen in mei­ner über­bor­den­den samm­lung …

der himmel hat jetzt netzanschluss

so steht es über dem kürz­lich eröff­ne­ten blog von „gott”. der schreibt dort über das leben im him­mel und beant­wor­tet auch flei­ßig fra­gen von erd­lin­gen. neu­es­te per­le: das kurz­pro­to­koll der 571564338690745. göt­ter­kon­fe­renz, wo es unter ande­rem heißt:

Mit Bedau­ern stellt die Ver­samm­lung fest, dass es wohl ein Feh­ler war, den Men­schen mit rudi­men­tä­rer Intel­li­genz aus­zu­stat­ten und dabei die Schwer­punk­te auf Wei­ter­ent­wick­lung und Per­sön­lich­keit statt auf Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein und Beschei­den­heit zu set­zen.

man beach­te auch den unter „gött­li­che freun­de” abge­leg­ten ver­weis auf das flie­gen­de spa­ghet­ti­mons­ter. wer kei­nen humor hat, muss aller­dings drau­ßen blei­ben …

rainald goetz ist endlich aus der sommerpause zurück

es wird ja auch schon lang­sam herbst …

aber schön, dass es mit kla­ge jetzt end­lich wie­der wei­ter geht. und auch wenn ich mir am anfang noch nicht sicher war – so lang­sam gewöh­ne ich mich dar­an. und lese es immer lie­ber. zum bei­spiel den gest­ri­gen ein­trag. denn sät­ze oder bes­ser gesagt absät­ze wie die­ser fal­len bei mir immer wie­der auf frucht­ba­ren boden (und übri­gens, sei­ne mei­nung zum voll­text tei­le ich auch im wesent­li­chen. wäre er nicht so bil­lig, wür­de ich ihn nicht lesen bzw. durch­blät­tern.) – weils so schön ist, muss ich es aus­gie­big zitie­ren:

Nicht ohne hin­zu­zu­fü­gen, dass ich mir nur wegen Andre­as Mei­ers Kolum­ne Neu­lich die Zeit­schrift VOLLTEXT kau­fe, wenn ich sie irgend­wo sehe, und beim Durch­blät­tern bin ich jedes­mal erstaunt, was für ein cra­zy Kos­mos die sich dort dar­stel­len­de Welt der Lite­ra­tur ist. Es ist kei­ne böse Cra­zy­ness, kei­ne ver­werf­li­che, son­dern eine ganz nor­ma­le, die Cra­zy­ness der Abge­schlos­sen­heit. Aber so wie Jour­na­lis­mus im nega­ti­ven Fall zu sehr aus Jour­na­lis­mus gemacht wird, meist aus aus­län­di­schem, wird zu viel Lite­ra­tur nur aus ande­ren Roma­nen, Erzäh­lun­gen und Gere­de dar­über gemacht. Das ist schlecht für die Resul­ta­te.

Plötz­lich glau­ben die Leu­te der Lite­ra­tur wirk­lich dar­an, man könn­te ein­fach noch­ein­mal wie damals die Geschich­ten von vor­ne nach hin­ten, eines nach den ande­ren so durch- und vor­er­zäh­len. Aber die Spra­che hat in den ver­gan­ge­nen hun­dert­fünf­zig Jah­ren ande­re Ner­vo­si­tä­ten auf­ge­baut, ande­re Spe­zia­lis­men ent­wi­ckelt und einst­mals selbst­ver­ständ­lich Gewuss­tes wirk­lich VERGESSEN, es ist ver­schwun­den wie in der Male­rei das Kön­nen, rea­lis­tisch gegen­ständ­lich abbil­den­den Malens. So hat der Autor, der sich um das tra­di­tio­nel­le Erzäh­len bemüht, gar kei­ne leben­di­ge eige­ne Spra­che zur Ver­fü­gung. Nicht weil er sie sel­ber nicht hat, son­dern weil es sie wirk­lich gar nicht gibt. Es gibt kei­ne nicht­muf­fi­ge, nicht­zuck­ri­ge, nicht­ba­na­le Spra­che für einen heu­ti­gen Roman nach Art der gro­ßen Roma­ne von frü­her.

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