Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: lied Seite 2 von 3

Taglied 22.9.2012

Chris­t­ian Ger­ha­her singt Beethovens “An die ferne Geliebte”, begleit­et von Gerold Huber am Klavier:


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Taglied 9.9.2012

Robert Schu­mann, Mond­nacht

Robert Schu­mann: Mond­nacht

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(Christoph Pré­gar­di­en & Michael Gees)

Taglied 3.9.2012

Thomas Allen, Schu­bert-Lieder (Brahms-Orch­ester-Bear­beitung)

Thomas Allen sings Schubert’s “Gruppe aus dem Tar­tarus” and “Mem­non” (arr. by Brahms)

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Liebe, Leiden und Alchimie

Ein kleines Arse­nal an Laut­en und die bere­it liegende Vio­la da gam­ba vor dem Altar ver­rat­en selb­st dem zufäl­li­gen Besuch­er der Sem­i­narkirche, das hier etwas Beson­deres stat­tfind­et. Und in der Tat, das vor­let­zte Konz­ert des diesjähri­gen Musik­som­mers ist noch ein­mal ein echt­es High­light. Hille Perl, Lee San­tana und Dorothee Mields sind mit ihrem „Loves Alchymie“ betitel­ten Pro­gramm in Mainz zu Gast. Die Samm­lung ver­schieden­er Laut­en, die Lee San­tana bere­it gelegt hat, ist symp­to­ma­tisch. Denn kein­er der drei gibt sich mit ein­fachen Lösun­gen zufrieden. Exten­sive und inten­sive Vielfalt ist stattdessen ange­sagt.

Dabei ist es schein­bar ein ganz eingeschränk­tes, monothe­ma­tis­ches Pro­gramm, diese „Loves Alchymie“. Ver­to­nun­gen der soge­nan­nten meta­ph­ysis­chen Dich­tung aus dem barock­en Eng­land des 17. Jahrhun­derts haben sich die drei Musik­er aus­ge­sucht. Und die kreisen immer wieder um Liebe und Tod, viel mehr gibt es da nicht. Aber das ist bei anderen Barock­dichtern ja ähn­lich. Doch schon die Ver­to­nun­gen brechen aus dieser schein­baren Einöde aus: Airs, Grounds, Fan­tasien, Vari­a­tio­nen, Laut­en­lieder von bekan­nten Kom­pon­is­ten wie John Dow­land und Hen­ry Pur­cell ste­hen neben solchen von vergesse­nen Meis­tern wie John Wil­son, Tobias Hume oder John Jenk­ins. Aber sie alle wen­den die Melan­cholie, die gedrück­te Stim­mung von Todesnähe und Liebess­chmerz (die oft genug zusam­men hän­gen) in erbauliche und unter­hal­tende Musik – Unter­hal­tung freilich, die von feinen Dif­feren­zierun­gen lebt. Und dafür sind die drei ohren­schein­lich Spezial­is­ten. Jed­er einzelne weiß in der Augustin­erkirche zu begeis­tern – und das Zusam­men­spiel in naht­los­er Har­monie sowieso. Hille Perl fasziniert mit ihrer lebendi­gen Dynamik, Lee San­tana mit feingliedrigem Tief­sinn. Und dann ist da schließlich Dorothee Mields, die dem ganzen Stimme ver­lei­ht. Denn die Sopranistin ist nicht nur wun­der­bar ver­ständlich, son­dern auch wun­der­bar facetten­re­ich, weich und so reich an Klang­far­ben, dass bei ihr keine zwei Wörter gle­ich klin­gen.

Mal nach­den­klich und sin­nierend, mal intim, dann wieder entrückt und ganz ver­son­nen – kaum eine emo­tionale Bewe­gung bleibt bei diesem Trio außen vor. Ganz beson­ders noch ein­mal im Schluss, der mit süßer Verzück­ung ein­geläutet wird: „Sweet­est Love, I doe not goe“ ist Ver­führung pur, die mit ein­er zart-fig­u­ra­tiv ver­spon­nen Laut­en­fan­tasie von Lee San­tana zurück­hal­tend präzise fort­ge­führt wird und im grandios­es Schluss mün­det: „The Expi­ra­tion“, das „Aushauchen“ eines anony­men Kom­pon­is­ten. „So brich doch diesen let­zten Kuss ab, der so klagt“, heißt es dort, und die Sän­gerin schließt mit dem sim­plen Wörtchen „fort“ — da möchte man wirk­lich ger­adewegs mit ihr gehen, das muss der Weg ins Paradies sein, so rein und ver­führerisch singt Mields das über der Begleitung von San­tana und Perl. Stattdessen zwingt der stür­mis­che Applaus aber alle wieder gnaden­los zurück in die Welt und den All­t­ag.

(geschrieben für die Mainz­er Rhein-Zeitung.)

Taglied 17.7.2012

Es ist mal wieder Zeit für ein wenig Schu­bert:

Vic­to­ria de los Ange­les sings Four Schu­bert lieder — LIVE 1959

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(Vic­to­ria de los Ange­les singt, begleit­et von Mieczis­law Horszows­ki, beim Pablo-Casals-Fes­ti­val 1959 die Lieder “Lachen und Weinen”, “Rast­lose Liebe”, “An die Musik”, “Mein” — also lauter Hits …)

Taglied 18.5.2012

Heute ist klar, was hier kom­men muss: Diet­rich Fis­ch­er-Dieskau.
Zum Beispiel hier mit ein­er Auf­nahme des “Leier­mann”, am Klavier Mur­ray Per­ahia:
https://web.archive.org/web/20130323030052/http://www.youtube.com/watch?v=WA1AQxuRtOI
oder Schu­manns unver­gle­ich­liche “Mond­nacht”:

Diet­rich Fis­ch­er-Dieskau “Mond­nacht” Schu­mann

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Taglied 29.3.2012

“The Art Song Project” ist eine wun­der­bare Idee, die ich jedem (Kunst-)Lied-Liebhaber nur ans Herz leg­en kann. Dort find­et man wirk­liche Rar­itäten und Kost­barkeit­en — es macht immer wieder Freude, dort zu stöbern und zum Beispiel so etwas zu find­en wie Anton Rubin­steins “Du bist wie eine Blume” oder Lars Erik Larssons “För vil­sna föt­ter sjunger gräset” (die sich hier lei­der nicht vernün­ftig ein­binden lassen und deshalb “nur” ver­linkt sind).

Taglied 3.2.2012

“Die liebe Farbe” aus Schu­berts “Die schöne Mül­lerin” begeis­tert mich immer wieder. Wie über­haupt “Die schöne Mül­lerin” mir immer mehr ans Herz wächst.

Hier mit dem aus­ge­sprochen beweglichen Ian Bostridge & Mit­suko Uchi­da (übri­gens gibt es von Bostridge, mit dem Pianis­ten Gra­ham John­son, eine wun­der­bare Auf­nahme der Mül­lerin bei Hype­r­i­on, im Rah­men der Gesam­tauf­nahme der Schu­bert-Lieder, die inzwis­chen recht gün­stig zu erwer­ben ist):


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Taglied 2.1.2012

Wohin? Ja, wohin nur? … Eine wun­der­bare Bear­beitung von Eduard Steuer­mann.

romantische englische kammermusik — ja, das gibt es

der beweis dazu: das erste konz­ert der mainz­er rathauskonz­erte in dieser spielzeit am 11. sep­tem­ber. hier meine aus­führun­gen für die mainz­er rhein-zeitung:

Es war eine ein­ma­lige Gele­gen­heit, den Musik­ern ein­mal so richtig nahe zu kom­men. Denn bei den Mainz­er Rathauskonz­erten gibt es wed­er Bühne noch Orch­ester­graben. Im Gegen­teil, das Ensem­ble sitzt ganz unten – in der run­den Mitte des Ratssaales näm­lich. Und während es sich das Pub­likum hin­ter den Tis­chen und Mikro­fo­nen in den Drehstühlen bequem machte, musste das Eng­lish Piano Trio sich umrun­det von neugieri­gen Ohren und Augen der Musik hingeben. Wer wollte, kon­nte so den Instru­men­tal­is­ten also über die wortwörtliche Schul­ter schauen und gle­ich noch die Noten kon­trol­lieren. Nicht, dass das notwendig gewe­sen wäre. Denn das Eng­lish Piano Trio, aus der Mainz­er Part­ner­stadt Wat­ford kom­mend, beste­ht aus echt­en Voll­blut­musik­ern. Und sie sind schon so lange zusam­men – über zwanzig Jahre musizieren sie inzwis­chen gemein­sam – dass sie sich offen­bar blind ver­ste­hen: Da muss nie­mand Hin­weise geben, da muss kein­er sich sein­er Mit­stre­it­er vergewis­sern, schnell noch einen Blick auf die Geigerin wer­fen oder den Pianis­ten bestäti­gend anvisieren. Nein, diese drei find­en auch ohne all das zu ein­er har­monis­chen, aus­geglich­enen Bal­ance.

Für das erste diesjährige Rathauskonz­ert haben sie ein Pro­gramm zusam­mengestellt, dass vor­wiegend englis­che, mehr oder weniger bekan­nte Kam­mer­musik enthielt. Kon­ti­nen­tal war eigentlich nur die Eröff­nung mit Haydns spätem C‑Dur-Klavier­trio Nr. 35. Das absolvierten sie sehr gelassen, mit dem notwendi­gen Mut zur emphatis­chen Größe und zaubert so eine entspan­nte, san­ft und leicht fließende feine Tri­omusik.

Immer, wenn sie ganz auf sich selb­st gestellt waren, bevorzugten sie dieses Vorge­hen: Etwa auch bei Fran­cis Edward Bach­es Klavier­trio, einem genialen Wurf eines roman­tis­chen Jünglings. Fast noch zurück­hal­tender und beschei­den­er trat das Eng­lish Piano Trio aber immer dann auf, wenn die Sopranistin Yvonne Howard das Ensem­ble ergänzte. Sie sang, mit deut­lich opern­haften Ges­tus und Stimme, einige Lieder von Edward Elgar — natür­lich.

Aber daneben auch einige, fast über­raschend klar artikulierte deutsche Ver­to­nun­gen von Bache, der zwar nicht ganz an Schu­manns Größe her­an­langt, bei gle­ichen Tex­ten aber den­noch zu anmuti­gen, ansprechen­den Ver­to­nun­gen kam. Und Howard macht das mit Tim­o­thy Raven­scroft am Klavier mit innige Hingabe deut­lich.

Überzeu­gen­der noch gelan­gen allerd­ings die „Paläste des Windes“, wie ein dem Trio gewid­metes Werk des Englän­ders Joseph Phibbs heißt, das hier in Mainz seine deutsche Erstauf­führung erfuhr. Der Text ist zwar nur ein ephemeres Liebesgedicht, aber in Kom­bi­na­tion mit der atmo­sphärisch dicht­en, nur sehr ver­hal­ten mod­ern anmu­ten­den Musik immer­hin nahege­hend und dur­chaus bewe­gend. Das passte wun­der­bar in den den schö­nen, trotz der eigentlich unvorteil­haft direk­ten Akustik des Ratssaales sog­ar aus­ge­sprochen intimer Kam­mer­musik­abend, mit dem die „neuen“ Rathauskonz­erte eröffnet wur­den.

(geschrieben für die mainz­er rhein-zeitung)

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