Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: homöopathie

Ins Netz gegangen (22.9.)

Ins Netz gegan­gen am 22.9.:

Ins Netz gegangen (7.4.)

Ins Netz gegan­gen am 7.4.:

  • christian2 | Pro­jek­tbeschrei­bung — an der hab wolfen­büt­tel wird ein fürstlich­es tage­buch aus dem 17. jahrhun­dert ediert:

    Die dig­i­tale Edi­tion der Tage­büch­er des reformierten Fürsten Chris­t­ian II. von Anhalt-Bern­burg (1599–1656) aus dem Zeitraum von 1621 bis 1656 erschließt einen quan­ti­ta­tiv wie qual­i­ta­tiv ganz einzi­gar­ti­gen Brenn­spiegel der deutschen und europäis­chen Geschichte sowie der vielfältig­sten Diskurse während der ersten Hälfte des 17. Jahrhun­derts. Darüber hin­aus weist die Quelle einen außergewöhn­lich hohen Anteil an ver­bal­isiert­er zeit­genös­sis­ch­er Sub­jek­tiv­ität auf, der dem Text stel­len­weise sog­ar lit­er­arische Qual­ität ver­lei­ht. Die trans­diszi­plinäre Bedeu­tung des Werkes bet­tet sich in eine Vielzahl von Forschungsin­ter­essen und ‑kon­tex­ten ein. Dazu zählen nicht nur die jüng­sten Unter­suchun­gen zur klas­sis­chen Poli­tik- und Mil­itärgeschichte, zu früh­neuzeitlichen Selb­stzeug­nis­sen, zur Sozial‑, All­t­ags- und Geschlechtergeschichte, zur Kon­fes­sion­al­isierung, zu ver­schiede­nen Aspek­ten des Dreißigjähri­gen Krieges, zur Hof- und Adels­forschung oder zur Sprach‑, Lit­er­atur- und all­ge­meinen Kul­turgeschichte, son­dern auch zu The­men wie der Geschichte der Emo­tio­nen und des Traumes in jen­er Epoche. Als eine den gegen­wär­ti­gen wis­senschaftlichen Stan­dards entsprechende dig­i­tale Edi­tion wird sie den ver­schieden­sten Forschungsper­spek­tiv­en eine Vielzahl von Anknüp­fungspunk­ten bieten kön­nen.
    Das in quan­ti­ta­tiv­er wie qual­i­ta­tiv­er Hin­sicht unübertrof­fene, im Lan­deshauptarchiv Dessau-Roßlau auf­be­wahrte Diar­i­um beste­ht aus 23 Bän­den mit unge­fähr 17.400 größ­ten­teils eigen­händig in deutsch­er (ca. 87%), franzö­sis­ch­er (ca. 11%), ital­ienis­ch­er (ca. 1%), lateinis­ch­er, spanis­ch­er und nieder­ländis­ch­er Sprache beschriebe­nen Seit­en.

    das ist ein ziem­lich aufwendi­ges, großes und langes pro­jekt:

    Das auf 12 Jahre angelegte DFG-Pro­jekt begin­nt mit ein­er drei­jähri­gen Pilot­phase, inner­halb welch­er zunächst die knapp 1.500 Seit­en umfassende Peri­ode vom Jan­u­ar 1635 bis August 1637 tran­skri­biert und veröf­fentlicht wird. Deren beson­ders dichte und viel­seit­ige Nieder­schriften stellen ein geeignetes Feld zur Bewährung und Justierung der edi­torischen Grund­satzentschei­dun­gen hin­sichtlich der Wieder­gabe und Kom­men­tierungstiefe der Texte in den Gren­zen des zeitlich Möglichen dar. Außer­dem ver­sprechen sie einen Ertrag, der par­a­dig­ma­tisch die wis­senschaftliche Bedeu­tung des gesamten Fürstent­age­buch­es zeigt.

  • Ver­schol­lene Büch­er zum Ersten Weltkrieg ent­deckt — georg giers­berg erzählt in der faz (etwas wirr) die geschichte der offiz­iösen wirtschafts­geschichte des ersten weltkrieges aus den zwis­chenkriegs­jahren nach, die offen­bar so brisant war, dass die veröf­fentlichung damals nach dem druck unter­sagt wurde und die entsprechen­den stu­di­en (fast) ver­schwun­den sind
  • Bruck­n­er Online — das bruck­n­er-archiv hat was online gestellt:

    bruckner-online.at ist ein umfan­gre­ich angelegtes Anton Bruck­n­er-Inter­net­por­tal (Webarchiv), in dem neben der elek­tro­n­is­chen Doku­men­ta­tion hand­schriftlicher Quellen auch Kom­po­si­tio­nen, rel­e­vante Per­so­n­en und Orte enthal­ten sind. Zudem wer­den von allen Hand­schriften, Erst­druck­en und der Alten Gesam­taus­gabe voll­ständi­ge Dig­i­tal­isate zur Ver­fü­gung gestellt.

  • David Gar­rett: Habt mich bitte lieb! | ZEIT ONLINE — julia spin­o­la hat sich david gar­ret mit den brahmssonat­en ange­hört und war nicht begeis­tert. deshalb schreibt sie einen erstk­las­si­gen ver­riss:

    David Gar­rett will endlich wieder als ser­iös­er Musik­er ver­standen wer­den und geht mit den Vio­lin­sonat­en von Johannes Brahms auf Tournee

    sehr amüsant auch die leserin­nen­stim­men — unter den fan­boys und ‑girls find­en sich so ziem­lich alle pseudoar­gu­mente gegen kri­tik, die seit jahrhun­derten wider­legt sind … (und viel hass auf jeman­den, der ihr idol nicht vergöt­tert) — sehr amüsant …

  • Vom Mythos der tech­nis­chen Insti­tu­tion « Michalis Pan­telouris — michalis pan­telouris liefert ein paar hin­ter­gründe zu legit­i­ma­tion, zie­len und prob­le­men (u.a. demokrati­ethe­o­retis­che, von den ökonomis­chen ganz abge­se­hen) der teil­nehmer der “troi­ka”:

    Poli­tis­che Insti­tu­tio­nen sind niemals ein­fach tech­nisch, aber die hierzu­lande weit­ge­hend unkri­tis­che Darstel­lung der Troi­ka-Insti­tu­tio­nen als solche, die ein­fach nur die Ein­hal­tung von bere­its aus­ge­han­del­ten Verträ­gen überwachen sorgt dafür, dass jed­er ihr Wider­sprechende automa­tisch als Ver­trags­brech­er wahrgenom­men wer­den muss. Das ist es, was viele Medi­en mit der neuen griechis­chen Regierung machen: Um eine Diskus­sion um ihre Poli­tik zu ver­mei­den, ziehen sie die Diskus­sion ins Unpoli­tis­che, ins Tech­nis­che: Verträge sind einzuhal­ten; Die Regierung ist inkom­pe­tent (was man poli­tisch ja kaum sein kann); Sie wollen “Refor­men zurück­drehen”.
    Die Wahrheit ist eine andere: Die Troi­ka hat eine Poli­tik vertreten, eine Ide­olo­gie, die in Wahrheit nir­gends in Europa eine Mehrheit hat. Es gibt auch in Deutsch­land keine neolib­erale Mehrheit. Es sind zwei unter­schiedliche Dinge, ob man auf die Ein­hal­tung von Verträ­gen pocht, oder ob man einem anderen Land eine Poli­tik aufzwingt, und dann eine, die ganz expliz­it von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird. Mit dem Mythos der rein tech­nis­chen Ein­griffe wird die Abschaf­fung der Demokratie ver­schleiert.

  • Grabun­gen in der St. Johan­niskirche in Mainz — markus schug über die spek­takulären aus­grabun­gen unter der johan­niskirche in mainz, wo schon zu merowinigis­ch­er zeit eine große kirche stand …
  • Peti­tio­nen: Peti­tion 58168 — eine wun­der­bare peti­tion (die sich­er erfol­g­los bleiben wird, aber trotz­dem — im sinne der bewusst­seins­bil­dung — notwendig ist): Der Deutsche Bun­destag möge beschließen, dass homöopathis­che Behand­lungsmeth­o­d­en nicht mehr als Satzungsleis­tung von geset­zlichen Krankenkassen gezahlt wer­den dür­fen. — das ist übri­gens schon der gesamte text der peti­tion.
  • Klage gegen Kruz­i­fix-Pflicht in Bay­ern: Karl­sruhe vertrödelt heik­les Urteil — taz.de — hört sich sehr pein­lich & feige an, wie das bun­desver­fas­sungs­gericht unter voßkuh­le & müller mit dieser klage umge­ht
  • Ein­führung in den Fefis­mus. | H I E R — mspr0 erk­lärt fefe (und den “fefis­mus”) und rech­net gle­icht mit ihm ab — und ver­bal­isiert damit ziem­lich genau mein eigenes unbe­ha­gen mit fefe …

    Fefe ist mehr als der Men­sch, es ist mehr als das Blog. Zusam­men mit seinem Leser­mob ist es eine Has­s­mas­chine. Diese Shit­stormkul­tur gegen alles, was ihnen Fremd ist, ist kaum noch ohne God­wingepulle zu beschreiben.[…] Die Nerd­szene lei­det extrem unter dem Fefis­mus. Es wird Zeit, dass es in ihr zu ein­er Form der Selb­staufk­lärung kommt. Ne…

Ins Netz gegangen (15.3.)

Ins Netz gegan­gen am 15.3.:

  • There is no sci­en­tif­ic case for home­opa­thy: the debate is over | Edzard Ernst | The Guardian — edzard ernst fasst die bemühun­gen der let­zten jahrzehnte unter bezug­nahme auf eine aus­tralis­che (meta-)studie zusam­men: homöopathie ist wis­senschaftlich nicht halt­bar, sie hat keine wirkung über die place­bo-wirkung hin­aus
  • Kolumne Unter Schmerzen: Das Rein-raus-Prinzip — taz.de — ein taz-redak­teur kommt mit dem deutschen gesund­heitssys­tem in berührung:

    Es gibt selt­same Kun­st an den Wän­den, und es gibt reich­lich Wartezeit, über die Ahnungslosigkeit von Ärzten in Sachen Kun­st nachzu­denken.

  • Schutz der eige­nen Staats­bürg­er sieht anders aus — Recht sub­ver­siv — wolf­gang kaleck erin­nert an das schick­sal khaled el-mas­ris und das schäbige, mehr oder weniger rechts­beu­gende ver­hal­ten der deutschen bun­desregierun­gen
  • A Tale of two Courts — christoph möllers gewohnt pointiert:

    Der Non­nen­hab­it ist nicht die Volk­stra­cht der grundge­set­zlichen Wertege­mein­schaft.

    — später aber wohl auch etwas ide­al­is­tisch …

  • Karl­sruher Beschluss: Kopf­tuch – na und? — Feuil­leton — FAZ — chris­t­ian gey­er angenehmge­lassen­zum aktue­len kopf­tuch-urteil des bver­fg:

    Sor­gen kann man sich um vieles. Aber wo kämen wir hin, wenn jede Sorge zu einem vor­sor­glichen Ver­bot des mut­maßlichen Sor­ge­nan­lass­es führen würde? Der öffentliche Raum ist kein klin­is­ch­er Bezirk, der nach der Meta­pher der Keimver­mei­dung zu denken wäre. Auch für die beken­nt­nisof­fene Gemein­schaftss­chule gilt, dass sie Spiegel der religiös-plu­ral­is­tis­chen Gesellschaft ist, heißt es in dem Beschluss, den der Erste Sen­at des Bun­desver­fas­sungs­gerichts am Fre­itag veröf­fentlichte.

  • Fem­i­nis­mus: Die Angst in den Augen der Frauen — FAZ — ein sehr guter und kluger text von anto­nia baum über lau­rie pen­ny und ihr neues buch:

    Pen­ny will einen anderen Fem­i­nis­mus. Einen Fem­i­nis­mus, der sich nicht auss­chließlich für das Ide­al­bild der Kar­ri­ere­traum­frau ein­set­zt, ein Fem­i­nis­mus für Homo­sex­uelle, Hässliche, Arme, Schwarze, Män­ner.
    […] Pen­ny hat keine Antwort auf die Frage, wie alles anders wer­den kann, aber das ist auch nicht ihr Job. Sie for­muliert nur mit absoluter Radikalität, dass es anders wer­den muss. Für Frauen, Män­ner, für alle. Und dabei gelin­gen der rasend klu­gen Pen­ny dann Beobach­tun­gen und Analy­sen, für die man sie küssen möchte

  • Lau­rie Pen­ny: Lebe wild und frei! | ZEIT ONLINE — marie schmidt hat sich mit lau­rie pen­ny getrof­fen und einen zwis­chen über­mäßiger per­son­al­isierung und the­o­rie schwank­enden text aus boston mit­ge­bracht. lau­rie pen­ny:

    “Ich glaube, die Idee ein­er Zukun­ft, in der Geschlechter­rollen ganz aufgegeben wer­den, ist ganz erschreck­end für Män­ner, denn ihr Selb­st­wert­ge­fühl stammt aus ein­er Welt, die es nie wirk­lich gab, in der sie die Mächti­gen waren, das Geld ver­di­en­ten und die Aben­teuer bestanden”, sagt sie, bevor sie im Café Diesel nicht mehr still sitzen kann und wir atem­los über den ver­schneit­en Cam­pus ren­nen.

  • Kan­di­dat für Leipziger Buch­preis: Dichter am Erfolg — taz.de — luise checchin hat sich in der lyrik­szene umge­hört und reka­tio­nen auf die/einschätzungen der nominierung von jan wag­n­ers “regen­ton­nen­vari­a­tio­nen” für den preis der leipziger buchmesse gesam­melt
  • Mod­erne Lit­er­atur fehlt in Lehrplä­nen der Schulen — san­dra kegel in der faz:

    Der Klassen­z­im­mer-Club der toten Dichter
    Das kann ja wohl nicht wahr sein: Der mod­ern­ste Autor, der in Berlin­er Schulen gele­sen wird, ist seit fast sechzig Jahren tot. Zur Lage der zeit­genös­sis­chen Lit­er­atur in deutschen Ober­stufen.

  • Bitte malt mir kein Schaf! | — anne schüssler über die miss­bräuch­liche nutzung des “kleinen prinzen” (ich bin aber doch der mei­n­ung, dass schon der “kleine prinz” eigentlich ziem­lich schrot­tig ist und den miss­brauch ger­adezu her­aus­fordert …)

    Ich mochte meine Grund­schullehrerin wie jedes nor­male Grund­schulkind seine Lehrerin mag, aber im Nach­hinein muss man vielle­icht sagen, dass sie eben auch Unfug gemacht hat. Gesellschaftlich anerkan­nten Unfug zwar, aber trotz­dem Unfug.

Hochverdünnung

Prinzip der Hochverdün­nung:

Je dün­ner die Beweise für die Wirk­samkeit [der Homöopathie], desto pop­ulär­er wird sie.

und:

Homöopathie ist also so ähn­lich, wie wenn ich in Frank­furt einen Autoschlüs­sel in den Main werfe – und dann in Würzburg ver­suche, mit dem Main­wass­er das Fahrzeug zu starten.

Vince Ebert in amüsan­ten (wenn’s nicht so tragisch wäre) Minuten über die Geißel unser­er Zeit, die Homöopahie: klick.
[pro-play­er width=‘220’ type=‘video’]http://www.youtube.com/watch?v=UdwJQGZHupg[/pro-player]

via GWUP

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén